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Angela.Bücherwurm
Wohnort: 
Wülfrath
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 245 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2013
Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens
Königstein, Leo

Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens


sehr gut

Ein ungewöhnliches Vater-Sohn-Gespann

Der 42jährige, in Hamburg lebende Tom ist seit dem Unfalltod seiner Frau alleinerziehender Vater des inzwischen 11jährigen Paul. Paul ist ein aufgeweckter, cleverer und furchtloser Junge. Sein Vater dagegen verkörpert das genaue Gegenteil: Tom ist schüchtern, leicht verklemmt, unsicher, ängstlich und hat nur sehr wenig Selbstvertrauen. Einre Frau anzusprechen, um sie näher kennenzulernen , ist für ihn schier undenkbar. Was also tun, als er seiner neuen Nachbarin, der unkonventionellen Majorina, zum ersten Mal begegnet und sich auf den ersten Blick in sie verliebt ? Sohn Paul hat eine geniale Idee: Tom muss sich für die von Majorina kreierte Sendung " Superhelden. Made in Germany" bewerben. Nur was kann bzw. soll ein Mann tun, der vor allem und jedem Angst hat und übervorsichtig ist? Wie soll er der Welt ( und Majorina ) beweisen, wie mutig er ist, sprich dass er ein Held ist ? Paul entwickelt eine aus seiner Sicht unfehlbare Strategie, die er mit Feuereifer zu verwirklichen sucht und die einfach gelingen muss. Doch wird er Erfolg haben ? Die Konkurrenz ist groß. Und wie wird Majorina reagieren ?

Das Buch ist mit seinen 282 Seiten recht kurz und schnell gelesen. Der Schreibstil ist locker und manchmal ein wenig frech. Dabei gibt es viele komische , wenn auch häufig recht überspitzte Situationen, die man sich bildhaft vorstellen kann und die zum Schmunzeln und Lachen einladen ( z.B. die Fütterung von Gecko und Leguan ). Besondeers auch die Kommentare des nicht gerade auf den Mund gefallenen 11jährigen Jungen waren sehr amüsant.

Sicher sind hier sowohl einige Charakterzüge, als auch Handlungsweisen deutlich überzogen dargestellt, aber das macht in meinen Augen auch das Besondere dieses Buches aus. Durch diese sichtbare Übertreibung führt der Autor gekonnt einige Marotten unserer Gesellschaft ad absurdum, wie z.B. die Überfülle an ( überflüssigen ? ) Castingshows verbunden mit der Suche nach immer größeren Extremen und nicht zuletzt die voyeuristische Neigung der ( oder zumindest einiger ) Zuschauer.

Und ganz nebenbei kann man sich noch mit der Frage auseinandersetzen " Was ist eigentlich wirklich mutig ?"

Alles in allem ist dieser Roman ein liebenswertes Buch , das gut und witzig unterhält . Und vielleicht erkennt der ein oder andere ja auch eigene Verhaltensmuster wieder und kann darüber schmunzeln.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2013
Schwesterlein, komm stirb mit mir / Stadler & Montario Bd.1
Sander, Karen

Schwesterlein, komm stirb mit mir / Stadler & Montario Bd.1


gut

Spannend , aber auch sehr blutig und grausam

Die Leseprobe zu diesem Buch hatte ich bewusst nicht gelesen, da diese Art sehr blutiger Thriller mich in der Regel so überhaupt nicht anspricht. Da ich das Buch nun durch Zufall doch in die Hände bekommen habe, habe ich mich dazu durchgerungen, es dennoch zu lesen.

Die Geschichte als solches ist äußerst spannend und abwechslungsreich. Es gibt viele Wendungen und es kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Allerdings gibt es auch - wie von mir befürchtet - einige sehr grausame, für mich abstoßende, sehr detaillierte Schilderungen der Greueltaten, auf die ich sehr gut verzichten könnte und die für mein Empfinden in dieser Form wirklich überflüssig sind. Dadurch erhält der Lesegenuss für mich einen deutlichen Dämpfer.

Die Geschichte ist in viele, meist recht kurze Kapitel aufgegliedert, die jeweils mit Datum und der genauen Uhrzeit versehen sind. Dabei wechselt auch sehr häufig die Sicht, aus der erzählt wird. Dies trägt dazu bei, dass immer Spannung aufgebaut wird und man immerzu wissen möchte, wie es weitergeht . Wobei ----- ACHTUNG SPOILER ----- mich das Ende nicht wirklich überrascht hat, da der Titel des Buches meines Erachtens schon zuviel verrät.

Auf den Inhalt möchte ich daher auch an dieser Stelle nicht weiter eingehen, um auf keinen Fall noch mehr zu verraten.

Die Hauptprotagonisten sind durchaus interessante Charaktere, aber sicher auch noch entwicklungsfähig. Da es sich im vorliegenden Fall offenbar um den Beginn einer Krimi-Reihe handelt, ist dies sicher so gewollt, damit es auch in den Folgebänden weiter interessant und spannend bleiben kann.

Da dieses Buchgenre, wie bereits erwähnt, nicht unbedingt zu meinen Lese-Vorlieben gehört, fällt es mir ein wenig schwer, es gerecht und fair zu beurteilen . Die diversen Mordfälle waren mir größtenteils doch arg haarsträubend. Da ich mich abgesehen von den für mich allzu blutigen Szenen aber ganz gut unterhalten gefühlt habe, vergebe ich gute 3 Sterne.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2013
Was mit Rose geschah
Penney, Stef

Was mit Rose geschah


sehr gut

Die fremde Welt der Roma

Schauplatz dieser Geschichte ist England in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Privatdetektiv Ray Lovell wacht im Krankenhaus auf und kann sich zunächst nicht daran erinnern, was geschehen ist und wie er hierhergekommen ist. Er leidet unter Lähmungserscheinungen und kann zunächst auch nur mühsam sprechen. Wurde er vergiftet ? Und wenn ja, von wem und warum ?

Erst nach und nach kommt sein Erinnerungsvermögen wieder zurück und er entdeckt, dass er in das Netz einer tragischen, unglückseligen Familiengeschichte hineingezogen wurde.

Ray wurde damit beauftragt, nach einer jungen Frau namens Rose zu suchen und herauszufinden, was mit ihr geschehen ist. Rose gehört einer Gruppe von Roma an und ist bereits vor 6 Jahren spurlos verschwunden. Wo ist sie ? Lebt sie noch ? Wurde sie gar ermordet ?

Ray, der selbst Zigeunerblut in seinen Adern hat, entschlüsselt ganz allmählich das Geheimnis dieser sehr stolzen und traditionsbewussten Roma-Familie.

Ich habe ein wenig gebraucht, um in diesen Roman hineinzufinden. Der Beginn war zunächst ein bißchen verwirrend und stellenweise auch etwas langatmig. Aber je weiter die Geschichte fortschritt, desto mehr klärten sich die Zusammenhänge und die anfangs etwas langwierig wirkenden Schilderungen hinsichtlich der komplizierten Familienverhältnisse waren denke ich notwendig, um besser in diese für mich fremde Welt der Roma eintauchen zu können.

Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht des Privatdetektivs und der des 14jährigen " JJ " , Mitglied der Roma-Familie , erzählt. Durch diese unterschiedlichen Perspektiven nimmt man als Leser einerseits direkt Teil an der sensiblen und diffizilen Ermittlungsarbeit und erhält andererseits aber auch einen anschaulichen Einblick in die Lebensweise und Probleme dieser eher fremden Bevölkerungsgruppe.

Die Erzählweise erscheint mir atmosphärisch sehr dicht, manchmal vielleicht ein wenig bedrückend und beklemmend. Nicht alle Charaktere werden richtig greifbar. Diese bleiben damit bis zum Schluss teilweise noch rätselhaft.. Das passt bzw. unterstreicht aber meines Erachtens ganz gut diese für uns eher ungewöhnliche und geheimnissvolle Welt dieser Randgruppe von Menschen.

Die Zuordnung dieses Buches zu einem bestimmten Genre empfinde ich als nicht ganz eindeutig. Ich würde es insgesamt als tragische Familiengeschichte mit Krimielementen bezeichnen.

Alles in allem hat mir dieser Roman besser gefallen, als zunächst vermutet und ich fühlte mich gut unterhalten. Allerdings konnte mich das Ende nicht hundertprozentig überzeugen, da für mich nicht alles wirklich nachvollziehbar war. Hierauf möchte ich jedoch nicht näher eingehen, um nicht zuviel vorwegzunehmen.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.07.2013
Klack
Modick, Klaus

Klack


sehr gut

Momentaufnahmen, die Erinnerungen wecken

Markus findet eher zufällig nach langer Zeit auf dem Dachboden einen Karton mit alten Fotos wieder. Beim Betrachten dieser Bilder , vor vielen Jahren mit der auf einem Jahrmarkt gewonnenen " Agfa Klack " aufgenommen, werden längst verschüttet geglaubte Erinnerungen an seine erste große Liebe wieder lebendig. Anfang der 60er Jahre, Markus war seinerzeit noch keine 16 Jahre alt, ziehen die Tinottis aus dem italienischen Apulien in die norddeutsche Provinz , in unmittelbarer Nachbarschaft zu Markus und seiner Familie . Markus lernt deren gleichaltrige Tochter Clarissa kennen und sein Herz fliegt ihr zu .

Bild für Bild werden bittersüße Erinnerungen wach. Anschaulich und einfühlsam schildert der Autor diese erste erwachende, zarte Liebe des Hauptprotagonisten. Dabei gibt es zunächst immer erst eine detailgetreue, aber relativ neutrale Beschreibung des jeweiligen Fotos, an die sich anschließend die sehr subjektiven, in Ich-Form erzählten Erinnerungen von Markus anknüpfen.

Diese behutsame Liebesgeschichte ist eingebettet in die Zeit des sog. Wirtschaftwunders, des Mauerbaus , der Schrecken der Kubakrise und der Gastarbeiter. So wird dem / der LeserIn auch noch auf unterhaltsame Art und Weise ein Stück Zeitgeschichte ins Gedächtnis gerufen. Dies ist sicher besonders ansprechend für diejenigen, die eben in dieser Zeit aufgewachsen sind.

Insgesamt bedient sich der Autor hier einer Sprache mit eher unaufgeregten, leisen Tönen, verbunden mit einer Spur Heiterkeit, Nostalgie und auch Wehmut.

Noch besser abgerundet wäre das Ganze in meinen Augen gewesen , wenn auch die beschriebenen Fotos abgebildet worden wären .

Alles in allem ist " Klack" für mich ein schöner, ansprechender Roman , der durchaus dazu anregen kann, eigene Erinnerungen hervorzuholen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2013
Alle Wege führen nach Morden / Trixi Gellert Bd.2
Güth, Christiane

Alle Wege führen nach Morden / Trixi Gellert Bd.2


gut

Trouble auf Norderney

Trixi Gellert aus Gütersloh ist 31 Jahre alt und hält sich nach einem abgebrochenen Journalistikstudium mit diversen Jobs über Wasser. Sie ist nicht besonders ehrgeizig, sondern genießt in der Regel lieber die süße Zeit des Nichtstuns . So ist sie zunächst auch nicht besonders begeistert von der Aussicht, nach einem Aushilfsjob beim Reisebuchverlag Bellersen, dort tatsächlich eine Festanstellung zu ergattern. Einzig die Tatsache, dass sie im Rahmen dieser Tätigkeit mehrere Kurzreisen nach Norderney unternehmen darf, die auch die Möglichkeit zur Entspannung versprechen, versöhnt sie mit der Pflicht , arbeiten zu müssen.

Doch kaum das erste Mal auf Norderney angekommen, findet sie die Leiche einer Naturschützerin und in der Folge wird sie immer wieder in beunruhigende Vorkommnisse verwickelt. Und wer ist der fremde Mann mit Sonnenbrille, der sie zu verfolgen scheint ?

" Alle Wege führen nach Morden " ist nach " Cheffe versenken " der zweite Roman um Trixi. Obwohl ich den ersten Teil bisher nicht kenne, habe ich in diesen zweiten Teil einen raschen Einstieg gefunden. Vorkenntnisse sind also nicht erforderlich.

Dieser Roman beginnt sehr gemächlich und beschaulich. Lange Zeit ist von einem " richtigen " Krimi zunächst so gut wie nichts zu erkennen, erst relativ spät kommt eine kriminalistische Seite zum Vorschein und es entwickelt sich zumindest ein wenig Spannung. Aber die Bezeichnung " Krimi " finde ich dennoch etwas übertrieben, da ich mir darunter etwas anderes vorstelle.

Der Schreibstil ist recht locker und humorvoll und lädt häufig zum Schmunzeln ein.

Trixi ist eine etwas chaotische, aber durchaus liebenswerte Pesönlichkeit, obwohl ich manchmal hinsichtlich ihres teilweise eher pubertär anmutenden Verhaltens schon den Kopf schütteln musste. Auch die anderen Protagonisten haben ihren ganz eigenen Charme, allen voran die 15 jährige Rahel.

Was ich jedoch vermisst habe, ist ein wenig mehr Lokalkolorit. Meines Erachtens hätte dieser Roman so ziemlich auf jeder Insel spielen können. So richtiges Nordsee-Feeling ist bei mir nicht aufgekommen. Nichtsdestotrotz habe ich mich angenehm unterhalten gefühlt und ein paar entspannende, amüsante Lesestunden genossen.

Für Liebhaber von Krimis der leichten Art ist dieses Buch in meinen Augen ganz gut geeignet. Wer allerdings einen actiongeladenen Krimi voller knisternder Spannung erwartet, ist hiermit sicher eher falsch beraten.

Ich vergebe für dieses Buch daher gute 3 Sterne, mit leichter Tendenz zu 4.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2013
Die Rosen von Montevideo
Federico, Carla

Die Rosen von Montevideo


sehr gut

Ansprechender Schmöker

Diese Familiensaga umspannt gut vier Jahrzehnte lang und über mehrere Generationen hinweg die Geschicke zweier sehr unterschiedlicher Familien im 19. Jahrhundert.

In Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, lebt die Familie de la Vegas´, die durch den Handel zu Wohlstand und Ansehen gekommen ist. Aus Deutschland stammt die Familie Gothmann, die sich in Frankfurt als erfolgreiche Bankiersfamilie etabliert hat. Die Wege dieser beiden Familien kreuzen sich und werden untrennbar miteinander verknüpft, als Rosa de la Vegas sich´Hals über Kopf in Albert Gothmann verliebt und ihm als seine Frau nach Frankfurt folgt.

So unterschiedlich diese Familien auf den ersten Blick auch erscheinen mögen, eines haben sie dennoch gemeinsam : ihr Leben, insbesondere das der Frauen, ist geprägt von Konventionen und Standesdünkeln. So haben es die Frauen auf beiden Seiten nie leicht und müssen schwer um ihr Glück kämpfen.

Dieser Roman beinhaltet sicher einige typische Aspekte für Bücher dieser Art und bedient ebenso einge Klischees ( junge Frau wehrt sich gegen arrangierte Ehe, reich liebt arm etc. ) und hebt sich inhaltlich daher nicht sonderlich aus der Masse solcher Geschichten ab. Dennoch habe ich den recht dicken Wälzer schnell und zügig gelesen. Der Schreibstil ist lebendig und bildhaft, die Protagonisten sind zum größten Teil anschaulich und überwiegend glaubhaft dargestellt. Der Einblick in die Geschichte Uruguays zu dieser Zeit war recht interessant und die schönen Beschreibungen der Landschaft haben das Ganze gut ergänzt.

Ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt und konnte für einige entspannte Stunden in eine andere Welt abtauchen und den Alltag vergessen .

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2013
Frau Bengtsson geht zum Teufel
Jensen, Caroline L.

Frau Bengtsson geht zum Teufel


weniger gut

Enttäuschend

Frau Bengtsson ist 38 Jahre alt, glücklich verheiratet, kinderlos und eine äußerst gewissenhafte Hausfrau. Ihr Leben ist bisher rundum harmonisch und zufriedenstellend verlaufen...bis zum Tage ihres Unfalls, der ihr Leben bzw. ihre Einstellung auf den Kopf stellt.

Eines Tages ertrinkt Frau Bengtsson durch unglückliche Umstände in der Badewanne. Doch der Allmächtige,der dies zufällig beobachtet, hat ein Einsehen, dass ihr Tod noch viel zu früh ist und rettet ihr Leben. Dieses Ereignis bewirkt eine tiefgreifende Veränderung in Frau Bengtsson. Sie beschäftigt sich von Stund an intensiv mit ihrem Glauben und ihrer Einstellung zu Gott. Unterstützung sucht sie dabei bei ihrer jungen Nachbarin, der Theologiestudentin Rakel. Was sie jedoch nicht ahnt, ist, dass Rakel zur Zeit nicht mehr ganz sie selbst ist. Denn Satan bedient sich ihrer, um Gott eins auszuwischen. Und es erscheint ganz so, als hätte er Erfolg damit. Frau Bengtsson beschließt, nacheinander jedes einzelne der 10 Gebote zu brechen.

Ich habe mir das Buch aufgrund einer wirklich tollen Leseprobe gekauft und wurde leider ziemlich enttäuscht. Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend. Mit viel Humor und reichlich gespickt mit Sarkasmus und Ironie wird zunächst das Unglück geschildert. Hier musste ich auch noch einige Male schmunzeln oder auch herzhaft lachen. Doch im weiteren Verlauf ist für mich der Witz irgendwo stecken geblieben. Eine absurde Situation reiht sich an die andere, die Gespräche zwischen Rakel bzw. Satan und Frau Bengtsson ziehen sich unnötig in die Länge, sind stellenweise regelrecht langweilig. Der Teil, in dem die Hausfrau ihre " Sünden " begeht kommt viel zu kurz und ist im Prinzip lediglich eine eher knappe Aneinanderreihung ihrer Taten. Das Ende mutet seltsam und nicht überzeugend an. Gelacht oder auch nur geschmunzelt habe ich kaum noch.

Eigentlich mag ich skurrile Geschichten dieser Art sehr, aber hier ist der Funke nicht übergesprungen. Schade, denn die Grundidee hat mir gut gefallen und hätte sicher viel mehr Potential gehabt.

Hat die Leseprobe von mir noch volle fünf Sterne erhalten, so kann ich dem ganzen Buch jetzt leider nur noch zwei Sterne geben.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2013
Mutter bei die Fische / Küsten Roman Bd.2
Matisek, Marie

Mutter bei die Fische / Küsten Roman Bd.2


sehr gut

Falk Thomsen im Stress

Falk Thomsen, der im Vorjahr die Strandkorbvermietung auf der Nordseeinsel Heisterhoog von seinem Onkel geerbt und übernommen hat, freut sich auf eine neue, entspannte Saison. Doch statt der ersehnten Ruhe bereiten ihm die Vorsaison und der anschließende Sommer allerlei Sterss der verschiedensten Art.

Zunächst wird dem jungen Mann der Nebenjob als Stellvertreter der Tourismusmanagerin aufs Auge gedrückt. Eigentlich auch eher eine beschauliche Angelegenheit, gäbe es da nicht die Zeitungsente mit der Nachricht, dass inmitten des Urlaubsparadieses ein großer Windpark entstehen soll. Um den Tourismus und die Einnahmeqellen der Insel dennoch zu sichern, kommt Falk auf die "brillante" Idee, Heisterhoog als Drehort für eine Filmproduktion zur Verfügung zu stellen. Hätte er doch nur geahnt, was das bedeutet !

Inmitten des Trubels will auch noch seine Mutter Grit hier ihren wohlverdienten Urlaub genießen und eine schöne Zeit mit ihrem neuen Partner verbringen. An sich ist das ja kein Problem, würde nicht vollkommen unerwarteterweise auch noch Falks Vater Harms auf der Insel auftauchen. Was will er hier ? Denn dieser hat seinerzeit damals Grit einfach sitzenlassen und sich all die Jahre nie wirklich um seinen Sohn gekümmert.

Aber mit alldem noch nicht genug, auch die Beziehung zu Freundin Gina stellt Falk vor ein Problem. Wie wird Falk all diese Turbulenzen meistern ?

Mit locker leichtem, lebendigem Schreibstil und einer guten Prise Lokalkollorit erzählt die Autorin mit einem Augenzwinkern eine amüsante Geschichte mit Wohlfühlcharakter, die ein wunderbares Urlaubsfeeling an der Nordseeküste vermittelt. Ich als Nordseeliebhaberin bin voll auf meine Kosten gekommen und hatte sofort das Bedürfnis, meine Koffer zu packen und nach Heisterhoog - sprich Amrum - zu fahren ( Leider war dies nicht möglich.).

Die Charaktere sind liebevoll verschroben dargestellt und man schließt sie schnell ins Herz. Selbst die "unsympathischen" Typen strahlen auf ihre Weise einen gewissen Charme aus. Dabei gibt es ebenso "alte" Bekannte aus dem Vorgänger, sowie neue Gesichter. Aber auch wenn man das erste Buch " Nackt unter Krabben" nicht gelesen hat, findet man schnell einen Einstieg ins Geschehen. Es lohnt sich dennoch, auch den ersten Teil zu lesen, insbesondere wenn man in den vollen Genusss dessen kommen möchte, was die Wesenszüge und das Leben der Protagonisten ausmacht.

Alles in allem war dieser Roman für mich eine heitere, entspannende Lektüre für Feierabend und Urlaub.

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2013
Der Fluch des Denver Kristoff / House of Secrets Bd.1
Columbus, Chris; Vizzini, Ned

Der Fluch des Denver Kristoff / House of Secrets Bd.1


sehr gut

Windfurie und Sturmkönig

Die drei Geschwister Brendan, Eleanor und Cordelia Walker beziehen zusammen mit ihren Eltern das ehemalige Haus des Schriftstellers Denver Kristoff. Das Haus ist alt und wirkt regelrecht verwunschen und geheimnisvoll. Und der äußere Schein trügt nicht, wie die Kinder allzubald feststellen müssen.

Ihre neue Nachbarin Dahlia Kristoff - die Tochter des einstigen Hausbesitzers - entpuppt sich als sogenannte Windfurie. Diese wahrhaft furchteinflössende Gestalt zerstört voller Hass beinahe das ganze Haus. Die Eltern der Kinder verschwinden spurlos und das Haus , mitsamt Geschwister, wird in eine fremde, fantastische Welt voller Abenteuer und Gefahren katapultiert.

Dort sollen die Kinder für die Windfurie das machtvolle " Buch des Verderbens und Verlangens " aufspüren, wenn sie ihre Eltern wiedersehen und in ihre Welt zurückkehren wollen. Doch der nicht minder schreckliche " Sturmkönig " will auf jeden Fall verhindern, dass eben dieses Buch in die Hände der Windfurie gelangt. Und so beginnt eine spannende, gefahrvolle, abenteuerliche und rasante Suche bzw. Reise für die Geschwister.

Das Buch hat mich an einigen Stellen sehr an einen Mix aus den Geschichten von Narnia, Tintenherz, Laura, Arthur und ähnlichen erinnert. Obwohl hier sicherlich Parallelen zu finden sind, ist dieser abwechslungsreiche Fantasyroman dennoch anders und beinhaltet meines Erachtens auch viele "eigene" Elemente und Ideen.

Die Schilderungen sind sehr bildhaft und anschaulich, so dass man den Eindruck gewinnt, man hätte bereits eine Filmvorlage vorliegen. Manche Szenen sind - insbesondere für Kinder - in meinen Augen jedoch recht gruselig und grausam, ja regelrecht angsteinflössend. Daher könnte ich mir vorstellen, dass dieses Buch für jüngere, zart besaitetere Kinder nicht uneingeschränkt geeignet ist.

Die Geschichte als solche hat ein rasantes Tempo und ist ziemlich actionreich. In rascher Folge wechseln die Szenarien und immer wieder geschieht etwas Neues, zumeist Unerwartetes.

Die einzelnen Charaktere sind sehr verschieden und glaubhaft dargestellt. Insbesondere die drei Geschwister sind ganz unterschiedliche " Typen" , so dass sich hier sicher viele ebenso unterschiedliche junge Leser/innen angesprochen fühlen dürften.

Obwohl ich sicher nicht mehr zu der direkten Zielgruppe solcher Bücher gehöre, hat mir die Lektüre viel Spaß gemacht und ich empfehle diesen ansprechenden, märchenhaften Fantasyroman gerne für junge ( mit o.g. Einschränkung ) und junggebliebene Leser/innen weiter.

Das Ende dieser Geschichte , sowie die Ankündigung auf der Rückseite des Buches, lassen auch auf eine Fortsetzung der Abenteuer der Geschwister Walker hoffen , auf die man sich schon freuen kann.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.