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Benutzername: 
vielleser18
Wohnort: 
Hessen
Über mich: 
Ich lese querbeet, am liebsten aus den Bereichen Historisch, Krimi/Thriller, Frauen und Fantasy

Bewertungen

Insgesamt 803 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2022
Inselblüten und Meer
Beyer, Anja Saskia

Inselblüten und Meer


sehr gut

Mit dem romantischen Buch Inselblüten und Meer von Autorin Anja Saskia Beyer gab es bei mir wieder Mal eine gedankliche Auszeit auf Mallorca. Dies ist der dritte Band der Mallorca-Sehnsucht- Reihe um fünf Freundinnen. Alle sind aber unabhängig voneinander zu lesen, es empfiehlt sich aber, das Lesen der einzelnen Bände in der fortlaufenden Form.

Hier steht nun Teresa im Mittelpunkt. Die Mitte dreißigjährige kam nach dem Tod ihrer Mutter vor zwei Jahren auf die Insel. Sie führt ein kleines Geschäft am Meer und kennt sich mit Kräutern, Blumen und Blüten und deren Heilkräften aus. Der attraktive Simon möchte aufgrund eines Artikels in einer Zeitung Teresa engagieren, damit sie für ein Geschäftsessen ein exklusives Blütendinner zubereitet. Teresa zögert, doch da ist auch noch Simons Mutter, die ihre Mutter kannte und die ihr nun endlich, nachdem sie lange Teresa gesucht hatte, die letzten Wünsche von ihrer Mutter überreichen kann. Zwischen Simon und Teresa knistert es gewaltig, doch etwas steht zwischen ihrer aufkeimenden Liebe.....

Anja Saskia Beyer hat mich wieder fesseln können und mir nicht nur die Insel näher gebracht, sondern auch durch die vielen sehr interessanten Ausführungen über heilkräftige Blumen und Kräuter, mir auch einiges beigebracht. Die Themen Trauer, Enttäuschungen aufarbeiten, Beziehungsbrüche, Liebeskummer sind in eine tiefgehende und trotzdem auch romantische Geschichte gepackt, die Hoffnung und Lebenswillen ausstrahlt. Die Figuren hatten Ecken und Kanten, waren nicht immer vorhersehbar, sondern hatten ihr Eigenleben. So blieb die Geschichte spannend zu lesen. Am Ende vielleicht etwas zu glatt, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt.
Hervorragend eingearbeitet wurde auch eine "Lebensfreude -to-do-Liste" in Form einer bucket-list, die Teresa abarbeiten soll und die ihr hilft sich wieder aufzurichten und Träume zuzulassen.

Nach Band 1 und Band 3 muss ich Band 2 nun unbedingt noch nachholen. Zudem freue ich mich, dass Band 4 schon am 18.4.23 erscheinen wird. Übrigens sind auch alle Cover der Reihe einfach traumhaft gestaltet.

Bewertung vom 02.11.2022
Inselhoffnung
Hansen, Jette

Inselhoffnung


sehr gut

Der zweite Band der Föhr-Reihe von Autorin Jette Hansen.

Nachdem ich im Frühjahr den ersten Teil Inselluft beendet hatte, war ich natürlich gespannt, wie es mit Sarah und Marten, aber auch Fee und ihrer Tochter Ida weitergeht. Lange musste ich zum Glück nicht warten.

Sarah hatte Marten ihre Vergangenheit verschwiegen. Doch als plötzlich ihre 16jährige Tochter Emily, die sie nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatte, vor der Tür steht, muss sie Marten die Wahrheit sagen und davor hat sie einen Heidenbammel. Auch bei Fee gibt es wieder einige Turbulenzen, als Idas Vater wieder zurück auf die Insel kommt.

Wieder einmal konnte mich Jette Hansen mich mit ihren Figuren fesseln und natürlich auch mit dem tollen Setting Föhr. Auch wenn ich noch nie da war, man kann sich sehr vieles bildhaft vorstellen. Ich hatte immer das Gefühl beim Lesen, die Orte und das Meer vor Augen zu haben. Diese Beschreibungen haben mir richtig Lust gemacht eines Tages mal dort Urlaub zu machen und die verschiedenen Plätze, die hier beschrieben werden, aufzusuchen.

Die Turbulenzen in den Beziehungen der Protagonisten machen die Geschichte spannend. Die Dialoge sind wieder sehr lebendig und sorgen dafür, dass man sich in diese hineinfühlen.

Freundschaft, Liebe, Verdrängung, Vergangenheit, Familienbande, Zweifel, aber auch Mut, Veränderungen, Entscheidungen, die man treffen muss und Verzeihen, das sind die Themen, um die es sich in diesem Band geht. Ein zu langes Schweigen wird mit der Zeit immer schwerer, ein immer größerer Ballast. Wie reagiert ein Partner, der Lügen über alles verabscheut? Welches Risiko wiegt großer ? Ein weiteres Verschweigen oder ein Geständnis? Wie würde man selbst - unter diesen Vorrausetzungen - handeln?

Sarah, aus deren Sicht die Geschichte geschildert wird, ist eine sympathische junge Frau, die in ihrer Jugend traumatische Erfahrungen gemacht hat, die sie nie aufgearbeitet, sonden nur verdrängt hat und die ihr daher immer wieder erneut im Wege stehen, um glücklich zu werden. Sie wirkt, so wie sie hier dargestellt wird, sehr authentisch. Ich konnte ihre Zweifel, ihre Ängste mehr über sich zu erzählen, sehr gut nachempfinden. Bei Emily hatte ich das ein oder andere Mal ein bisschen Bedenken was ihre (unabhängige) Rolle in der Geschichte angeht, aber vielleicht passte es so dramaturgischer besser. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.
Ich habe sehr gerne diese Geschichte weiterverfolgt und bin nun natürlich mächtig gespannt, wie es im dritten Band, der dann Inselfest heißen wird und der im März 2023 erscheinen wird, weitergeht.

Falls ihr die Reihe noch nicht kennen solltet, fangt bitte mit Band 1 an ! Es ist zwar keine Voraussetzung, aber dennoch ratsam, da es sich immer um die selben Protagonisten handelt.

Bewertung vom 02.11.2022
Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut
Bernard, C. E.

Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut


ausgezeichnet

Ein Märchen für Erwachsene, inspiriert von der Geschichte Hans Christian Andersens.

Greta lebt mit ihrem Mann Kay und dem gemeinsamen Sohn Unik im hohen Norden. Sie ist Herrin auf der Burg der Weißen Raben. Es ist das Jahr 1843. Das Eis des Fjords friert nicht mehr zu, Nachschubwege sind abgeschnitten. Als Unik lebensbedrohlich erkrankt, macht sich Greta auf den gefährlichen Weg zur Eiskönigin. Um ihn zu retten nimmt sie es mit den verschiedensten Prüfungen, die ihr nun bevorstehen, auf.

C.E.Bernhard weiß zu erzählen und den Leser zu fesseln. Nach märchenhafter Manier kommen verschiedene fantastische Gestalten vor: eine Mahr, ein Irrwisch, weiße Frauen, ein Luchs, Geister, eine Eschenfrau.... Nicht alle meinen es gut mit Greta. Diese folgt ihrem Herzen und ihrem Verstand, angetrieben von dem Willen den Sohn zu retten. Düster sind die Bilder, die die Autorin zeichnet, phantasievoll die Ereignisse, spannend die ganze Geschichte. Überraschende Wendungen am Ende dann.... damit hatte ich gar nicht gerechnet. Dennoch passt das Ende zu dieser Geschichte, ich glaube, es hätte gar nicht anders ausgehen dürfen.

Es ist eine andere Geschichte als die von Hans Christian Anderson, aber dennoch beibt der Grundstock erhalten. Raffiniert fand ich das kurze Auftauchen von Hans Christian Anderson in der Geschichte, der dadurch - so impliziert diese Geschichte - die Idee für sein Märchen durch die Erzählung einer Frau bekommen hat (genau wie die Brüder Grimm hat auch Anderson seine Ideen aus Geschichten, die Frauen ihm erzählten, gezogen und diese neu erzählt). Im vorliegenden Roman fand ich auch das Nachwort von C. E. Bernard sehr informativ und ein passender Abschluss zu ihrer Adaption.

Ziemlich schnell habe ich die 352 Seiten lesen können und mich gedanklich auf eine phantastische Reise begeben.

Das Cover und vor allem der tolle schwarze Buchschnitt (der Erstausgabe, die weiteren haben diesen nicht) machen schon optisch einiges her, wunderbar gestaltet !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2022
Im Dienst der Hoffnung
Liebelt, Brigitte

Im Dienst der Hoffnung


sehr gut

Über das Leben und Wirken von

Bewertung vom 14.10.2022
Prost, auf die Singles
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Singles


ausgezeichnet

Auch der vierte Brunngries-Krimit des Autors Friedrich Kalpenstein hat mich wieder gefesselt, zum Schmunzeln und zum Miträtseln gebracht, kurz gesagt: bestens unterhalten.

Am Ufer der Traun wird morgens die junge Tanja Kleinschmidt tot aufgefunden. Am Abend zuvor war sie, wie auch Kommissar Felix Fink, bei einer Speeddating-Veranstaltung im Krause. Dort war sie allen Teilnehmern unangenehm aufgefallen. Aber ist das ein Grund zum Mord gewesen?

Tischler und Fink ermitteln wieder in bekannter Weise, es macht einfach Spaß sie beim Ermitteln zu erleben, aber auch ihre privaten Erlebnisse zu verfolgen, genau wie ihre Gespräche über Weißwürste und Trachtenjanker, Dackel Resi, am Stammtisch oder die Dispute mit dem Vorgesetzten Schwenk zu verfolgen, alles halt mit bayrischem Humor. Dennoch werden die Ermittlungen ernsthaft und vor allem gewissenhaft geführt, der nötige Ernst gewahrt und dies Mischungen machen die Krimis von Friedrich Kalpenstein zu etwas ganz besonderem. Ich lese sie unheimlich gerne und freue mich auch jedesmal auf die Fortsetzung/den neuen Band mit einer weiteren Geschichte, einem neuen Fall und erneuten Ermittlungen.

Bewertung vom 26.07.2022
Inselluft
Hansen, Jette

Inselluft


sehr gut

Die neue Romanreihe von Jette Hansen spielt diesmal auf der Insel Föhr. Wer träumt sich gerade im Sommer nicht gerne dahin? Sarah, die Protagonisten, ist jedenfalls froh, dass ihre Versetzung für ein halbes Jahr als Postbotin dorthin geklappt hat, denn die Vorfälle an ihrer alten Dienststelle haben alte Wunden wieder aufgerissen.
Mit Sven und Marten lernt sie schnell zwei ganz unterschiedliche Männer kennen, die ihr Interesse wecken. Die Frage ist nur, möchte sie überhaupt wieder eine Beziehung? Und wenn ja, ist sie überhaupt jemals bereit dazu sich fest zu binden, mit allem, was dazu gehört? Fee, Martens Schwester, die sich mit Sarah angefreundet hat, hat ganz andere Probleme. Sie ist hochschwanger, doch der Erzeuger, mit dem sie nur eine kurze Beziehung hatte, möchte nichts von dem Kind wissen und verweigert jedes Gespräch. Kann Sarah ihr helfen?

Schnell bekommt man beim Lesen Inselfeeling und hat Lust Wyk und die anderen Orte kennenzulernen.

Die Geschichte ist kurzweilig , die Personen sind interessant, viele der Protagonisten haben einiges aufzuarbeiten und Probleme zu lösen. Inselluft ist daher ein abwechslungsreicher Mix aus Drama, Liebe, Freundschaftsbeziehungen und atmosphärischen Beschreibunen der Insel. Nicht alle Stränge sind schon fertig erzählt, daher freue ich mich auf die Fortsetzung im Oktober.

Bewertung vom 26.07.2022
Himmelblaue Sommerträume
Micus, Andrea

Himmelblaue Sommerträume


sehr gut

Die Geschichte hat den nötigen Tiefgang für die geschilderte Krise, ist aber dennoch auch humorvoll. Zudem baut die Autorin viele traumhaften Beschreibungen von Teneriffa mit ein, die die Lust auf eine Reise dahin wecken. Der Roman ist abwechslungsreich und man kann durch die Seiten fliegen. Es ist allerdings nicht alles so "himmelblau" strahlend bei Sabine, der Protagonistin, wie der Titel vermeintlich verspricht. Aus den Träumen, die sie am Anfang hatte, wird sie unsanft geweckt, als ihr Mann ihr kurz vor dem Abflug in den Silberhochzeitsurlaub mitteilt, dass er eine wichtige Fortbildung hat, die er nicht absagen kann. So fliegt Sabine, statt mit Frank nach Afrika, alleine nach Teneriffa zu ihrer Freundin Lisa, um sich von dem Schock zu erholen. Der größte Schock steht ihr aber erst noch bevor. Zum Glück hat sie nicht nur Lisa an ihrer Seite, sondern auch einen kleinen, süßen Findelhund, den sie in ihr Herz schließt. Manches im Roman geschieht mir zu schnell oder zu einfach, allerdings soll es ja auch ein hoffnungsvoller und vor allem ermutigender Roman über eine Neugestaltung eines Lebens gehen, es handelt sich um hierbei eben "nur" um einen Roman, bei dem durchaus auch manches besser laufen kann als in so mancher Realität.

Bewertung vom 26.07.2022
Das Geheimnis von Granada
Wagner, Emma

Das Geheimnis von Granada


ausgezeichnet

Wieder ein Herzensbuch von Emma Wagner. Bei ihr kann man immer mitfiebern und mitfühlen und erhält neben historischen Begebenheiten noch landschaftliche Highlights dazu.


In ihrem neuen Roman hat sie mich nach Andalusien mitgenommen und mir nicht nur eine feseselnde und romantische Geschichte beschert, sondern mir vor allem auch die Gegend näher gebracht, das hat in mir das Reisefieber geweckt und macht definitiv Lust auf eine Reise dorthin. Ihre Figuren wirken so authentisch, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Bei dem lockeren und lebhaften Schreibstil von Emma Wagner gibt es auch kaum Längen in der Erzählung. Ein paar Zufälle zuviel gab es für mich, anderseits lebt ja auch ein Roman von diesen, denn daraus lassen sich vielleicht auch die besten Geschichten spinnen. Hervorheben möchte ich aber noch den tollen Schreibstil von Emma Wagner, der
Je weiter man in die Geschichte eindringt, desto mehr ist man als Leser am spekulieren. Es ist ja nicht nur eine Familiengeschichte auf zwei Ebenen und eine (naja, eigentlich gleich zwei) Liebesgeschichte(n) mit Drama und Verwicklungen, sondern es gibt auch ein dunkles Geheimnis, das aufgedeckt werden soll. Manches erahnt man, doch vom gesamten Ausmaß wird man am Ende überrascht. Dass die Autorin am Ende im Nachwort das entscheidende Thema noch einmal aufgreift, empfand ich dabei als ganz wichtig.

Bewertung vom 26.07.2022
Der Mann, der vom Himmel fiel
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


ausgezeichnet

Der neue/alte Roman von Walter Tevis hat mir genauso gefallen, wie das Damengambit. Der amerikanische Autor lebte von 1928-1984. Der Roman Der Mann, der vom Himmel fiel" erschien bereits 1963, wurde mit David Bowie in der Hauptrolle 1976 verfilmt und erschien nun in einer Neuübersetzung im Diogenes Verlag und ist aktueller denn je.

Thomas Newton ist nicht der, als der er sich ausgibt. Der hochintelligente Antheaner will seine Heimat retten, die dem (selbstverschuldeten) Untergang geweiht ist. Durch spektakuläre Erfindungen verdient Newton genug, um seine Pläne fortzuführen. Der Patentanwalt Farnsworth, Wissenschaftler Bryce und Betty Jo, die ihn aus einer prekären Lage rettet, sind die einzigen Menschen, die er ein bisschen näher an sich rankommen lässt. Doch Newtons Geheimnis kennt keiner. Doch Geld macht nicht glücklich und die Abwärtsspirale, ausgelöst durch Einsamkeit, Depressionen und Alkohol, lässt Newton hinterfragen, was noch zu retten ist und was ihn überhaupt noch bewegt etwas verändern zu wollen. Dabei geht es nicht nur um seine Heimat.

Eine intelligent erzählte Geschichte, die ruhig und auch relativ unaufgeregt erzählt wird. Dennoch schwingt unterschwellig einiges an wichtigen und essentiellen Gedanken, Unterhaltungen und Geschehnissen mit. Dabei habe ich mich bestens unterhalten gefühlt, denn man konnte sich die Protagonisten in ihrem Verhalten und Denkmustern gut vorstellen. Faszinierend fand ich die Geschichte vor allem vor dem Hintergrund, dass sie vor 60 Jahren geschrieben wurde. Eine Science Fiction-Geschichte aus der Vergangenheit, doch vieles klingt sehr real und (heute) gar nicht mehr so futuristisch. Manchmal sind diese Gedanken sehr erschreckend gewesen und haben das Kopfkino angekurbelt. Ich kenne die Urfassung nicht, aber die Neuübersetzung ließ sich wunderbar lesen. Dazu beigetragen hat der sehr schnörkellose und ansprechende Schreibstil von Tevis. Er lässt den Leser aus verschiedenen Blickwinkeln das Geschehen, aber auch die Gedanken und Geschehnisse beschreiben, so entsteht ein abgerundetes Bild von den Protagonisten. Interessant sind aber vor allem die Entwicklungen und die Gedankenspiele, die Meinungen und Einschätzungen und die Art wie die Figuren agieren. Daumen hoch für ein interessantes Werk.

Bewertung vom 20.05.2022
Ende in Sicht
Rönne, Ronja von

Ende in Sicht


sehr gut

Ein ungewöhnlicher Roadtrip. Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen aufeinander. Die 69jährige Hella, deren Karriere als Sängerin schon lange den Zenit überschritten hat, ist auf dem Weg zu dignitas in der Schweiz, als ihr die 15jährige Juli, als diese von einer niedrigen Brücke springt, vors Auto fällt. Beide wollen aus ganz unterschiedlichen Gründen ihrem Leben ein Ende setzen, doch entwickelt sich bei der nun gemeinsamen Reise eine ambivalente Beziehung zwischen den beiden. Autorin Ronja von Rönnen hat für mich die beiden Protagonistinnen tiefgründig angelegt, nach und nach erfährt der Leser, was die beiden an diesen Punkt gebracht hat. Man fühlt mit den beiden, spürt ihre Depression und Hoffnungslosigkeit, auch ihr Unvermögen klar miteinander zu sprechen, oft gibt's auch Situationen zum Schmunzeln, aber auch zum Kopfschütteln. Gerade Hellas Verhalten ist "speziell", dennoch ist sie es, die versucht Juli zu helfen, auf ihre eigenwillige, ungelenke Art. In der ersten Hälfte hat mich die Autorin mit ihrer ganz besonderen Art des Erzählens mitgerissen. Zwischendrin ist mir aber die ein oder andere Zeile sauer aufgestoßen. Das letzte Drittel ist wieder ein auf und ab an Gefühlen. Einerseits manchmal seicht,, anderseits zeigt sich hier aber auch, ob die beiden Figuren auf ihrem gemeinsamen Weg voneinander gelernt haben oder nicht. Es ist auch für den Leser ein auf und ab an Gefühlen. Das Ende lässt einen lange grübeln, meines Erachtens kann man sich hier das Ende so oder so auslegen. Gewollt oder ungewollt, es lässt einen jedenfalls noch eine lange Weile darüber Nachdenken.
Fazit: eine Mischung aus Ernst und etwas schrägem Humor, auf den man sich einlassen muss, sprachlich sehr gut, manchmal etwas zu abgedreht/überdreht. Alles in allem hat es mich aber dennoch gut unterhalten und mir vor allem den ein oder anderen Denkimpuls gegeben.