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drachenzahn

Bewertungen

Insgesamt 94 Bewertungen
78910
Bewertung vom 01.07.2023
Meck und Schneck. Ein Löwe ist kein Kuscheltier
Engler, Michael

Meck und Schneck. Ein Löwe ist kein Kuscheltier


sehr gut

Eine Schnecke auf Löwenjagd

Das Buch „Meck & Schneck – Ein Löwe ist kein Kuscheltier“ ist eine herzerwärmende Geschichte, um eine kleine Schnecke, die ihre große Angst vor praktisch allem überwinden möchte. Natürlich ist der logistischte Weg dafür, einen Löwen zu fangen. Auf ihrer Reise begleitet sie Meck, der ihr mit Wort und Tat zur Seite steht. Zusammen können sie einfach alles schaffen – bestimmt auch einen Löwen zähmen.

Die Charaktere Meck und Schneck sind kindgerecht und liebevoll dargestellt. Es fällt nicht schwer, die beiden ins Herz zu schließen und sich mit ihnen zu identifizieren. Die Geschichte kommt in leisen Tönen daher, die hin und wieder zum Schmunzeln einlädt. Es gibt kaum wirklich gefährliche Situationen und selbst diese werden sowohl im Bild als auch im Text eher harmlos und spannungsarm dargestellt. Das Buch verzichtet komplett auf Schreckensmomente. Sollte die Schnecke einmal Furcht verspüren, wird sie sofort an die Hand genommen und sicher weitergeleitet. Die Botschaft der Geschichte ist klar: Gemeinsam kann man alle Hindernisse und Ängste überwinden.

Das Buch wird durchgehend von zahlreichen großen und auch kleineren Zeichnungen begleitet. Diese werden in zarten Pastelltönen gehalten und unterstreichen dadurch perfekt den ruhigen Ton der Geschichte. Auf jedem Bild sind stets eine oder später beide Hauptpersonen zu sehen. Der Hintergrund wird kaum detailliert ausgearbeitet, sondern eher weich schattiert. Der Fokus liegt damit auf Schneck und Meck. Alle Zeichnungen sind überaus charmant und warmherzig.

Einerseits finde ich die Moral des Buches wirklich wunderschön, andererseits muss ich gestehen, dass ich bei dem Untertitel „Ein Löwe ist kein Kuscheltier“ dann doch etwas anderes erwartet hatte. Der Löwe selbst steht komplett im Hintergrund und ist mehr Mittel zum Zweck als tatsächlich ein in der Geschichte agierender Charakter. Er kommt auch nie vollständig in Erscheinung.

In den Bildern werden bewusst nur Ausschnitte von ihm gezeigt und er interagiert kein einziges Mal mit den beiden Helden. Das ist an sich okay, weil er sonst wahrscheinlich die ruhige und warmherzige Grundstimmung durch seine wilde Art zerstören würde. Allerdings hätte ich mir an dieser Stelle dann doch etwas mehr Witz und einen gewissen Pepp gewünscht. Irgendwie hatte ich am Ende des Buchs das Gefühl, es fehlt etwas.

Mecks und Schnecks charmante Reise ist dennoch ein wundervolles Kinderbuch darüber, wie man seine Ängste überwinden kann, und durchaus empfehlenswert. So viel Herz findet man nicht immer in einer Geschichte.

Bewertung vom 28.06.2023
Der Fluch der magischen Pfote / Cosmo Zauberkater Bd. 1
Rosslow, Barbara

Der Fluch der magischen Pfote / Cosmo Zauberkater Bd. 1


sehr gut

Ein tierisches Abenteuer mit Herz

Bei „Cosmo Zauberkater – Der Fluch der magischen Pfote“ handelt es sich um eine bezaubernde Fantasiegeschichte mit vielen sympathischen Charakteren, die man einfach ins Herz schließen muss. Das Buch ist ab 9 Jahre geeignet und behandelt im Kern die Themen Freundschaft und wie man seine Ängste überwinden kann.

Die Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen, die zunächst separat voneinander verlaufen, und erst in der Mitte schließlich zusammengeführt werden. Der erste Strang folgt dem jungen Straßenkater Cosmo, der sich von nichts so einfach unterkriegen lässt. Mutig stellt er sich allen Gefahren. Doch irgendwie passieren in seiner Nähe häufig seltsame Ereignisse. Ist er etwa verflucht?

Der zweite Handlungsstrang wird aus der Perspektive von dem Mädchen Aywa erzählt, das so gar nicht erfolgreich zaubern kann. Auf ihr lastet jedoch ein großer Erwartungsdruck, da ihre Mutter eine berühmte Lichtzauberin ist. Auch sie muss sich ihren Ängsten stellen.

Das Buch begeistert vor allem durch seine liebenswerten Charaktere wie der anfangs etwas schroff wirkende Straßenkater, das überängstliche Flughörnchen Cliff oder die schusselige Aywa. Keine der Figuren ist wirklich perfekt. Ihre Zweifel und Nöte machen sie greifbar und Kinder können sich gut mit ihnen identifizieren. Barbara Rosslow erzählt zudem mit Humor und Warmherzigkeit. Zahlreiche amüsante Schwarz-Weiß-Zeichnungen begleiten den Text.

Allerdings war ich vom Bösewicht am Ende dann doch etwas enttäuscht. Die Person wurde kaum vorgestellt, wirkte eindimensional und konnte – zumindest meiner Meinung nach – kaum Spannung erzeugen, da es den Protagonisten dann doch erzählerisch etwas zu leicht gemacht wurde. Kinder im Alter von ca. 9 Jahren sehen das aber vielleicht auch anders.

Insgesamt ist das Buch jedoch absolut lesenswert und wird bei Klein wie Groß Begeisterung wecken können. Der Epilog deutet zudem stark an, dass mindestens ein weiterer Band geplant ist. Ich denke, ich werde mir diesen auf jeden Fall holen.

Bewertung vom 21.06.2023
Lenny Hunter - Die magische Sanduhr (Bd.1)
Thilo

Lenny Hunter - Die magische Sanduhr (Bd.1)


sehr gut

„Es riecht nach Abenteuer.“

„Lenny Hunter – Die magische Sanduhr“ ist ein wunderschön gestaltetes Abenteuerbuch mit interaktiven Elementen, das viele Kinder sicherlich begeistern wird.

Die „Mystery Crew“ besteht aus dem Waschbären Lenny, dem Maulwurf Marvin und der Hamsterin Cleo. Sie erhalten von Lennys Opa Romulus den Auftrag, ein mystisches Artefakt vor dem Schurkenteam „Rote Pfote“ zu beschützen. Die magische Sanduhr ermöglicht Zeitreisen, weshalb sie in den falschen Händen großes Unheil anrichten kann. In diesem Fall möchte die „gefährlichste Verbrecherbande der Welt“ Oma Wuff aus dem Gefängnis befreien. Dafür haben sie einen Plappagei entführt, der den Aufenthaltsort der Sanduhr kennt. Die Mystrey Crew setzt jedoch alles daran, um diesen bösen Plan zu vereiteln.

In der Beschreibung steht, dass es sich um ein Buch für Kinder ab drei Jahren handelt. Ich denke jedoch, dass es eher für 5- bis 7-Jährige geeignet ist. Die Themen Verbrecherjagd und Schatzsuche ganz im Sinne von „Indiana Jones“ sind meiner Meinung nach für die ganz Kleinen etwas zu komplex, zumal das Buch regelrecht von einer Actionszene zur nächsten hastet. Sicherlich werden sie auch einige Jokes nicht wirklich nachvollziehen können. Außerdem ist der Text ziemlich lang und die wenigsten werden mit drei Jahren genug Geduld dafür aufbringen können.

Die Geschichte bietet jedoch eine gute Mischung aus Geheimnissen und Abenteuern. Die Kinder können mitfiebern, ohne dass es je zu spannend wird. Im Grunde wird jedes Problem beinahe augenblicklich gelöst. Das ist für Grundschüler wahrscheinlich zu langweilig, für Jüngere aber genau richtig. Die Schurken werden auch nicht zu böse dargestellt und es gibt keinerlei Gewaltszenen oder verbale Entgleisungen.

Das Beste an dem Buch ist allerdings die großartige Gestaltung. Die farbigen Zeichnungen auf jeder Seite sind detailreich, farbenfroh und stellen die einzelnen Charaktere und Landschaften unverkitscht natürlich dar. Einzelne großformatige Abbildungen – etwa vom Arbeitszimmer – sind regelrechte Wimmelbilder, auf denen es zahlreichen Dinge zu entdecken gibt.

Toll sind des Weiteren die zwei interaktiven Elemente im Buch. So befindet sich auf einer Seite das Notizbuch von Romulus, in dem man tatsächlich herumblättern und sich über die Sanduhr und die Plappageien informieren kann. Ein nettes Gimmick ist auch die Wasserfall-Klappe, hinter der sich eine geheime Höhle verbirgt.

Besonders gefallen mir die collagenhaften Einband-Innenseiten. Es handelt sich um eine Art Pinnwand mit Steckbriefen, Zeitungsausschnitten, Fotos, Notizzetteln, einem unterschriebenen Eid und einer Karte. Durch diese Vielzahl an Textsorten erhält man einen lebendigen Einblick in das Leben der alten Mystery Crew und deren Fall rund um den Mammutgrizzly. Zudem lernen wir die „Rote Pfote“ kennen.

An sich ist die Geschichte wirklich niedlich und es gibt viele witzige Ideen – wie zum Beispiel Rusty, das sprechende Flugzeug, oder die Steckbriefe der Bösewichte. So gibt es die Katze Ka-Tze, die Karate und Blockflöte kann. Ich finde es jedoch sehr schade, dass die Charaktere der Mystrey Crew selbst kaum näher vorgestellt werden. Man bekommt fast den Eindruck, als würde der Autor voraussetzen, dass die drei Helden dem Leser bereits aus anderen Büchern bekannt sind. Zumindest bei mir ist das nicht der Fall. Überhaupt hätte man etwas Tempo aus der Geschichte nehmen und dafür mehr Zeit in die einzelnen Charaktere und deren Beziehung zueinander stecken können. Das kommt für mich leider zu kurz.

Insgesamt handelt es sich bei diesem Buch jedoch um ein gelungenes Abenteuer, mit dem Vorschüler ihre Freude haben werden.

Bewertung vom 28.05.2023
Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren
Fabisch, Alexandra

Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren


ausgezeichnet

Die Geschichte „Elfe Ella und der Einhorn-Schnupfen“ hat alle Elemente, die kleine Mädchen- und auch Jungen-Herzen höherschlagen lassen: Niedliche Zeichnungen, witzige Ideen und liebevolle Charaktere.

Das Einhorn Keks hat sich erkältet und seine besten Freundin Ella versucht alles, um ihm zu helfen. Ihre Methoden (z.B. Knoblauchtee, Zwiebelbad) stoßen dabei nicht unbedingt auf Gegenliebe und bleiben zunächst erfolglos. Leider hat die Erkrankung des Einhorns einen direkten Einfluss auf das Wetter. Es regnet und regnet. Die Pflanzen drohen unter den Fluten allmählich zu ertrinken. Es muss also schnellstens eine Lösung her.

Die drei Charaktere sind durchweg sympathisch und machen es jedem Kind einfach, sich mit ihnen zu identifizieren. Im Buch gibt es zahlreiche amüsante Einfälle wie etwa der lila Schnodder, eine wärmende Socke am Ohr oder das Einhorn, als es sich im Schrank versteckt.

Die Zeichnungen von Daniela Kunkel sind farbenfroh und detailverliebt. Sie untermalen die einzelnen Seiten und machen es auch Leseanfängern einfach, den Inhalt nachzuvollziehen. Zudem liefern sie zusätzliche Ideen, die nicht direkt im Text enthalten sind und zum Schmunzeln einladen. So wird auch die enge Verbundenheit zwischen Keks, Ella und deren Omi noch deutlicher veranschaulicht.

Das Buch ist durch die große Schrift, den einfachen Wortschatz und die kurzen Sätze perfekt für Erstleser geeignet. Die vier Kapitel bieten zudem die Möglichkeit, dass man die Lektüre an passenden Stellen unterbrechen und sich eine Pause gönnen kann. Auf diese Weise werden Anfänger nicht überfordert. Zumal das Lesen von bestimmten Abschnitten sowie das Lösen von Aufgaben mit Raben-Aufklebern belohnt wird. Die Rätsel am Ende stellen des Weiteren sicher, dass das Gelesene auch wirklich verstanden wurde.

Ich kann diese Geschichte allen Kindern zwischen fünf bis acht Jahren nur empfehlen. Vielleicht findet sich zudem der ein oder andere Tipp, den man tatsächlich zu Hause ausprobieren möchte, um eine lästige Erkältung loszuwerden. So oder so: Mit diesem Buch macht Gesundwerden Spaß.

78910