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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 481 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2023
Wisting und die Tote am Wegesrand / Wistings schwierigste Fälle Bd.1
Horst, Jørn Lier

Wisting und die Tote am Wegesrand / Wistings schwierigste Fälle Bd.1


ausgezeichnet

Akribische Polizeiarbeit

Inhalt:
Der norwegische Kommissar William Wisting wird von der jungen Australierin Michelle kontaktiert. Deren Freundin Ruby war in Spanien ermordet worden, der Mörder noch nicht gefunden. Michelle hat im Internet ein Forum eingerichtet, wo zahlreiche Menschen aus aller Welt auf die ein oder andere Art versuchen, etwas zur Lösung des Falles beizutragen. Nun ist ein Mitglied des Forum, die Norwegerin Astria, verschwunden, kurz nachdem sie gepostet hatte, dass sie eine Spur verfolgt. Zunächst will Wisting das nicht so ernst nehmen, doch bald bleibt ihm gar keine andere Wahl …

Meine Meinung:
Durch die Reihe „Wistings Cold Cases“ bin ich auf diesen Autor gestoßen, der sich zu einem meiner liebsten entwickelt hat. Die Cold Cases sind alle lesenswert, und genauso ist es auch mit dem Auftaktband dieser neuen Reihe „Wistings schwierigste Fälle“.

Atemberaubende Action sucht man hier vergebens. Wie gewohnt besticht Jørn Lier Horst durch eine unaufgeregte Erzählweise, mit der man die Lesenden aber genauso stark fesseln kann. Detailliert wird die Polizeiarbeit beschrieben, ja, man verfolgt fast schon minutiös Wistings Schritte und die seiner Kollegin Maren Dokken. Dadurch wirkt es beinahe, als wäre man selbst an den Ermittlungen beteiligt. Die Perspektiven von ausgewählten Forumsmitgliedern ergänzen die Handlung um Wisting sehr gelungen.

Man kann als Leser*in gut miträtseln, wie alles zusammenhängt und wer letzten Endes der Täter war. Falsche Fährten erschweren den Weg zur Lösung, aber es soll ja auch nicht zu einfach sein.

Am Ende klärt sich alles auf, logisch und ohne offene Fragen. Ich war mal wieder begeistert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2023
Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6
Fölck, Romy

Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6


ausgezeichnet

Romy Fölck konnte mich wieder begeistern

Inhalt:
Ein aufmerksamer Totengräber bemerkt, dass sich jemand an einem frischen Grab zu schaffen gemacht hat. Vorsichtshalber lässt die Polizei das Grab noch einmal öffnen und findet außer dem Verstorbenen noch die Leiche eines seltsam gekleideten Mädchens. Schnell wird die Verbindung zu einem Cold Case hergestellt. Als dann noch Frida Paulsens Partner angeschossen wird und ausfällt, holt man auch Bjarne Haverkorn wieder ins Boot der Ermittlungen …

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 6. Band der Reihe um die Itzehoer Kriminalkommissare Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen. Insofern könnte man das Buch auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Aber das Privatleben, die Entwicklung der Figuren spielt doch eine enorme Rolle, sodass es schöner ist, diese von Anfang an zu verfolgen. Ich freue mich immer wieder, lieb gewonnene Charaktere wieder zu treffen und sie wieder ein Stück ihres Wegs begleiten zu dürfen.

Es wird hier zwar schon viel Privates thematisiert, aber die Krimihandlung nimmt doch den weitaus größeren Teil ein. Der Fall der Mädchenleiche ist durchaus interessant, aber noch viel spannender fand ich die Handlung um den Mordanschlag auf Leonard Bootz. Hier gibt es zunächst überhaupt keine Anhaltspunkte, wer dahinterstecken könnte und dann plötzlich zu viele. Wie alles zusammenhängt, erfährt man aber erst ganz am Schluss. Bis dahin bleibt die Spannung auf hohem Niveau.

Mit ihrem locker-dynamischen Schreibstil und den sympathischen Hauptfiguren kurbelt Romy Fölck immer wieder zuverlässig mein Kopfkino an. Ich fühle mich direkt in den Norden versetzt und vergesse beim Lesen alles um mich herum. Das ist Entspannung pur und ein angenehmes Leseerlebnis.

Die Reihe:
1. Totenweg
2. Bluthaus
3. Sterbekammer
4. Mordsand
5. Nebelopfer
6. Düstergrab

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


gut

Netter Versuch

Inhalt:
Mike Brink hat durch einen Sportunfall eine Inselbegabung erworben. Besonders der Zugang zu Zahlen, Mustern und Rätseln jeglicher Art fällt ihm leicht. Als eine Gefängnispsychologin ihn bittet, sich mit einer ihrer Patientinnen zu treffen, die ihren Freund ermordet haben soll, wird Mike neugierig, denn es geht um ein uraltes Rätsel. Bald schon wird ihm klar, dass sowohl er als auch die Gefangene Jess in großer Gefahr schweben.

Meine Meinung:
Ich liebe Rätsel, ich liebe Thriller und die Leseprobe zu diesem Buch konnte mich auch begeistern. Gute Voraussetzungen für ein spannendes Lesevergnügen. Doch leider kam es anders. Das ganze Buch konnte bei Weitem nicht halten, was die Leseprobe versprach. Die Story rund um eine Verschwörung und ein mystisches Rätsel erinnert ein bisschen an die Thriller von Dan Brown, bietet aber leider nicht deren Spannungsverlauf. Immer wenn es gerade spannend wird, kommen über zig Seiten Erläuterungen über zuvor Geschehenes in einem Tagebuch und in einem Brief, also „tell, don’t show“. Das fand ich ziemlich öde und bremste mich beim Lesen aus.

Auch blieben die Figuren ziemlich oberflächlich. Ich las zwar einiges über sie, erfuhr es aber nicht in meinem Inneren. Nicht einmal mit der Hauptfigur Mike konnte ich mich einigermaßen identifizieren, obwohl ich einiges mit ihm gemeinsam habe. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Jess konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Sie ist einfach da. Punkt.

Die Idee für das Buch finde ich nach wie vor ziemlich klasse. Die Rätsel haben mir auch gut gefallen und ich habe ein bisschen mitgeknobelt. Sprachlich ist der Roman auch voll in Ordnung, er lässt sich flüssig lesen, ist weder zu simpel noch zu kompliziert.

Fazit:
Interessante Story, stellenweise spannend, aber der große Wurf ist es nicht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2023
Scheißglitzertage
Michaelis, Antonia

Scheißglitzertage


sehr gut

Wahr oder nicht wahr?

Inhalt:
Sommer 2022 auf Usedom. Der siebzehnjährige Finnley träumt davon, zusammen mit seinen Freunden Neil und Leif die Insel zu verlassen und die Welt zu sehen. Dann steht plötzlich Ulja vor ihm. Ulja ist aus der Ukraine vor dem Krieg geflüchtet. Und Finnley ist schockverliebt. Doch die geheimnisvolle Ulja kommt und geht, wie es ihr passt und verwirrt Finnley nur noch mehr. Auch der Krieg scheint Usedom zu erreichen, überall Militär, Sirenen, tote Soldaten und leere Supermärkte. Während die einen ihr Land verteidigen wollen, wittern die anderen eine Verschwörung. Doch welchen Nachrichten kann man wirklich trauen?

Meine Meinung:
Wieder einmal ist es Antonia Michaelis gelungen, ein tolles Jugendbuch zu schreiben. Ja, es ist fast schon ein Thriller, denn es geht um Leben und Tod. Was anfangs noch wie eine Jugendromanze wirken mag, entpuppt sich bald als viel mehr. Es werden viele wichtige aktuelle Themen aufgegriffen, über die man einfach Bescheid wissen sollte. Man kann hier wirklich einiges dazulernen und bekommt außerdem eine klasse Story zu lesen, in deren Verlauf es nicht immer einfach ist, zu entscheiden, was wohl wahr ist und was fake. Dabei steigt die Spannung nach und nach langsam an. In den letzten Kapiteln geht es dann Schlag auf Schlag und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Mit den Hauptfiguren konnte ich mich sofort gut anfreunden. Sie sind besonders, jede/r auf seine/ihre Art. Besonders intensiv lernt man natürlich den Ich-Erzähler Finnley kennen, der sich im Verlauf des Buches unheimlich weiterentwickelt und am Ende richtig erwachsen wirkt.

Antonia Michaelis’ Schreibstil ist auch bei diesem Buch wieder wie gewohnt mit Wortneuschöpfungen, bildhaften Beschreibungen und einigen Prisen Witz gespickt, durch die kindliche Sprache von Finnleys kleinen Geschwistern und vor allem Uljas gebrochenem Deutsch aber etwas holprig zu lesen.

Im Vergleich zu den meisten anderen Büchern der Autorin empfand ich „Scheißglitzertage“ als etwas weichgespült. Es fehlen die schockierenden, verstörenden oder hoch emotionalen Szenen, die ich sonst so gerne mag. Trotzdem wünsche ich dem Roman ganz viele Leser, weil er einfach unheimlich wichtige Themen gut bearbeitet und jeder sich darüber Gedanken machen sollte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2023
Im Sturm / Lilly Hed Bd.2
Ericson, Pernilla

Im Sturm / Lilly Hed Bd.2


sehr gut

Spannender Krimi mit kleinem Manko

Inhalt:
In der nordschwedischen Gemeinde Skageby wird ein alter Mann ermordet. Die örtliche Polizei kommt mit den Ermittlungen nicht weiter. Daher werden die Polizistinnen Lilly Hed und Liv Kaspi aus Nynäshamn zur Unterstützung in den Norden geschickt. Kaum angekommen, bricht ein übler Sturm über das Dorf herein und schneidet es komplett von der Außenwelt ab: kein Strom, keine Heizung, kein Mobilfunknetz, die Straßen sind durch umgestürzte Bäume und Überschwemmungen unpassierbar. Doch die beiden Polizistinnen lassen sich nicht unterkriegen und tun, was ihnen unter diesen Umständen möglich ist. Doch das Morden geht weiter …

Meine Meinung:
Mit dem Sturm thematisiert Pernilla Ericson schon gleich wieder den Klimawandel - wie schon im ersten Band der Reihe. Sie zeigt auf, welche Folgen auf Schweden und uns alle zukommen werden. Das wirkt sehr glaubwürdig und beängstigend.

Auch der Kriminalfall ist beängstigend, denn offensichtlich hat es jemand auf ältere, alleinstehende Männer abgesehen. Lange Zeit treten die Ermittlungen auf der Stelle, was ich aber nicht als schlimm empfand. Immerhin gibt es noch zwei spannende Nebenhandlungen im Leben der beiden Ermittlerinnen, die immer wieder eingeflochten werden. Diese Abwechslung hat mir gut gefallen.

Was nun die Mordfälle in Skageby betrifft, war mir als passionierter Krimileserin schon früh klar, welches Motiv dahintersteckt. Das allein könnte ich noch verkraften, doch finde ich eine für die Auflösung des Falles wichtige Sache nicht glaubwürdig. Da ich bis dahin aber ein sehr spannendes Buch zu lesen bekam, gebe ich gerne noch 4 Sterne.

Die Vier-Elemente-Krimireihe:
1. Im Feuer
2. Im Sturm
3. In der Erde (erscheint voraussichtlich im Juli 2024)
4. ???

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.07.2023
Stories
Williams, Joy

Stories


gut

13 Kurzgeschichten

„Stories“ beinhaltet 13 Kurzgeschichten aus Joy Williams’ Lebenswerk. Die ersten wurden bereits 1972 veröffentlicht, die letzte 2014. So ist es nicht verwunderlich, dass die 13 Stories sehr verschieden ausgefallen sind, schließlich hat die Autorin sich ja weiterentwickelt. Dabei will ich gar nicht mal sagen, dass mir die später entstandenen Geschichten besser gefallen hätten. Das ist ja auch gerade bei Kurzgeschichten sehr subjektiv. Tatsächlich konnte mich die erste Geschichte in dieser Zusammenstellung mit dem Titel „Liebe“ am meisten überzeugen, wobei „Liebe“ ein bereits 1972 veröffentlichtes Werk ist. Gut, dass dieses und nicht ein anderes an den Beginn des Buches gestellt wurde, denn bei einigen anderen hätte ich das Buch womöglich abgebrochen, weil sie mich so gar nicht erreichen konnten.

Die Stories bzw. die Figuren empfand ich zum Teil als skurril, surreal, überraschend, langweilig, absurd - alles bunt gemischt. Eine echte Leseempfehlung kann ich daher nicht aussprechen. Im Gegenteil, ich kann verstehen, warum man von der mittlerweile 80-jährigen Autorin bisher in Deutschland nichts veröffentlicht hat.

Bewertung vom 18.07.2023
Nebelblau / Eira Sjödin Bd.3
Alsterdal, Tove

Nebelblau / Eira Sjödin Bd.3


sehr gut

Kein Geheimnis bleibt für immer geheim

Inhalt:
Taucher finden die Leiche eines Mannes in der Nähe eines Schiffswracks. Schnell wird deutlich, dass der Mann nicht mit dem Schiff untergegangen ist, sondern später erschossen wurde. Eira Sjödin ermittelt und wird mehr in den Fall hineingezogen, als ihr lieb ist.

Meine Meinung:
Mit „Nebelblau“ endet die Trilogie um die schwedische Polizistin Eira Sjödin. Der aktuelle Fall ist in sich abgeschlossen, die Rahmenhandlung wird jedoch weitergeführt. Daher kann man das Buch durchaus auch ohne Kenntnis der ersten beiden Bände lesen. Besser ist es aber, die Trilogie komplett und in der richtigen Reihenfolge zu lesen, zumal hier Spoiler zu den Vorgängern enthalten sind.

Den Kriminalfall empfand ich als nicht ganz so spannend wie die vorherigen, zumal das aufzuklärende Verbrechen schon so lange her ist, dass es verjährt ist und daher kein Täter zur Rechenschaft gezogen werden kann, sofern er überhaupt noch zu finden ist. Dafür waren die Einblicke in die Vergangenheit sehr interessant.

Eira Sjödin wirkte auf mich wieder sehr sympathisch und menschlich. Ich könnte mir aber vorstellen, dass manche*n Leser*in die wiederholte Thematisierung ihres körperlichen und seelischen Befindens langweilt. Mich hat dies überhaupt nicht gestört, zumal es die Person sehr authentisch erscheinen lässt.

Fazit:
„Nebelblau“ ist zwar nicht mein Lieblingsband aus dieser Reihe, hat mir aber doch ein paar unterhaltsame Lesestunden beschwert.

Die Eira-Sjödin-Trilogie:
1. Sturmrot
2. Erdschwarz
3. Nebelblau

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.07.2023
Wie Träume bluten / Dreamer-Trilogie Bd.2
Stiefvater, Maggie

Wie Träume bluten / Dreamer-Trilogie Bd.2


gut

Traum oder Wirklichkeit?

ACHTUNG: Meine Rezension kann SPOILER zu Band 1 dieser Trilogie enthalten. Bitte nur lesen, wenn der Vorgänger bekannt ist.

Inhalt:
Ronan, Hennessy und der ominöse Bryde sind unterwegs, um die Ley-Linien zu retten. Diese sind für die Träumer lebensnotwendig und damit auch für ihre Träume, wie zum Beispiel Ronans Bruder Matthew oder Hennessys Klon Jordan.

Unterdessen sucht Jordan nach einer anderen Möglichkeit, von Hennessys Leben unabhängig zu werden.

Die Jägerin Carmen Farooq-Lane ist mit der Visionärin Liliana unterwegs, um die Träumer, auch Zeds genannt, auszulöschen, da von ihnen eine Gefahr für die Welt auszugehen scheint. Doch ist dem wirklich so?

Meine Meinung:
Die Dreamer-Trilogie baut auf dem Raven Boys-Zyklus auf, kann, wenn auch mit noch größeren Schwierigkeiten als eh schon, aber auch separat gelesen werden. Bevor man aber zu Band 2 greift, muss Band 1, „Wie der Falke fliegt“, unbedingt gelesen werden, sonst hat man kaum eine Chance, die Handlung zu verstehen. Diese ist sowieso schon recht wirr. Traum und Wirklichkeit vermischen sich gefährlich, sodass ich oft noch mal zurücklesen musste, um mich zu vergewissern, ob ich in der richtigen Dimension bin. Das allein ist ja nicht schlimm und Maggie Stiefvaters Schreibstil ist einfach toll, poetisch, atmosphärisch, unheimlich detailverliebt, bildhaft und eindringlich.

Jedoch habe ich mich besonders in der ersten Buchhälfte ein bisschen gequält. Es wollte so gar nicht vorangehen. Was hier tatsächlich an Handlung abläuft, könnte man in fünf Sätzen sagen. Alles andere ist Drumherumgerede. Das fand ich wirklich mühsam und öde. Da half auch der tolle Schreibstil nicht wirklich weiter. Doch in der zweiten Hälfte kommt das Ganze dann doch noch in Fahrt, jetzt passiert endlich etwas und zwar durchaus Spannendes.

Das Ende ist dann wieder sehr offen, sodass ich nun sehnsüchtig auf den Abschlussband warte, der am 1. Dezember 2023 erscheinen soll.

Die Dreamer-Trilogie:
1. Wie der Falke fliegt
2. Wie Träume bluten
3. Wie die Nacht entrinnt (ET voraussichtlich 1.12.2023)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2023
Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2
Gier, Kerstin

Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2


sehr gut

Spannend und fantasievoll

Zwischen den Erscheinungsterminen von Band 1 und 2 liegen fast zwei Jahre. Die Erinnerung an das bisher Geschehene war bei mir dadurch leider nur noch rudimentär vorhanden und der Einstieg fiel mir entsprechend schwer. Hier hätte ich mir ein „Was bisher geschah“ gewünscht, das Band 1 noch einmal grob zusammenfasst. Die wichtigsten Dinge werden zwar nach und nach noch mal nebenbei erwähnt, aber ich kam mir anfangs doch ziemlich alleingelassen vor. Das Personenverzeichnis am Ende des Buches half mir da nur bedingt.

Doch irgendwann war der Knoten dann endlich geplatzt und ich konnte mich voll auf die aktuelle Geschichte einlassen. Diese ist ziemlich spannend, fantasievoll, abwechslungsreich, witzig und ein bisschen romantisch. Der lockerleichte Schreibstil sorgt dafür, dass die Seiten nur so vorbeifliegen und man immer weiterlesen will. Wie schon in Band 1 erzählen auch hier wieder in jedem Kapitel abwechselnd Quinn und Matilda. Das hat mir gut gefallen, bekommt doch so die Handlung aus zwei verschiedenen Perspektiven, die sich zum Teil schon ziemlich unterscheiden.

Alle Figuren sind gut ausgearbeitet und gut vorstellbar. Neben Matilda ist der schnuckelige Dämon Bax eine meiner Lieblingfiguren. Er ist einfach zu witzig!

Leider endet das Buch sehr offen und mit einem Cliffhanger. Das finde ich nicht wirklich befriedigend. Ich kann nur hoffen, dass es bis zur Veröffentlichung des 3. Bandes nicht wieder so lange dauert. ;-)

Bewertung vom 22.06.2023
Bretonischer Ruhm / Kommissar Dupin Bd.12
Bannalec, Jean-Luc

Bretonischer Ruhm / Kommissar Dupin Bd.12


gut

Viel Wein und Lokalkolorit, wenig Krimi

Inhalt:
Die Hochzeitsreise hatten sich Kommissar Georges Dupin und seine Frau Claire anders vorgestellt. Sie wollten von Weingut zu Weingut fahren und es sich mit kulinarischen Köstlichkeiten gut gehen lassen. Doch als der Ex-Mann von Claires Freundin ermordet wird, steht für Claire fest, dass Dupin ermitteln muss, auch wenn er sich mal wieder nicht in seinem eigenen Territorium befindet …

Meine Meinung:
Im Grunde ist dies ein typischer Bannalec, und doch fällt er etwas aus der Reihe. Typisch ist, dass Dupin auf fremdem Terrain ermittelt und typisch ist der Lokalkolorit, wobei ich finde, dass das dieses Mal etwas überhandgenommen hat. Im ersten Viertel des Buches ist von einem Kriminalfall quasi noch nichts zu sehen. Hier geht es um Weingüter, um Weinanbau und um das Genießen von Wein, bis dann endlich die erste Leiche gefunden wird. Und bis schließlich die Ermittlungen richtig in Gang kommen, ist schon fast das halbe Buch vorbei.

Untypisch für ein Buch dieser Reihe ist nun, dass Claire eine große Rolle spielt. Bisher agierte sie ja eher als Statistin. In „Bretonischer Ruhm“ mischt sie nun als eine Hauptakteurin mit, was mir eigentlich ganz gut gefallen hat. Denn Claire ist eine wirklich toughe und pragmatische Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt.

Gleichzeitig rückt naturgemäß das Team aus Concarneau in den Hintergrund inklusive Nolwenn, die immer meine heimliche Lieblingsfigur war. Sie tritt zwar einige Male am Telefon auf, hat aber keine so tragende Rolle wie sonst.

Auf die Nebenhandlung mit dem Specht hätte ich gerne ganz verzichten können. Mir persönlich hat sie keinen Mehrwert gebracht.

Fazit:
Es gab schon spannendere und ereignisreichere „Bretonische Fälle“, unterhaltsam ist das Buch aber allemal, auch wenn ich die Auflösung etwas an den Haaren herbeigezogen fand.

Die Reihe:
1. Bretonische Verhältnisse
2. Bretonische Brandung
3. Bretonisches Gold
4. Bretonischer Stolz
5. Bretonische Flut
6. Bretonisches Leuchten
7. Bretonische Geheimnisse
8. Bretonisches Vermächtnis
9. Bretonische Spezialitäten
10. Bretonische Idylle
11. Bretonische Nächte
12. Bretonischer Ruhm

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.