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Bewertungen

Insgesamt 428 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2022
Die Ewigkeit ist ein guter Ort
Noort, Tamar

Die Ewigkeit ist ein guter Ort


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Tatsächlich war ich aufgrund der Thematik zunächst einmal eher skeptisch, da ich in der Religion nicht so bewandert bin und ich diese Thematik oft etwas anstrengend in Büchern dargestellt finde. Doch diese Geschichte ist weniger etwas über Gott oder Religion, als vielmehr etwas über uns Menschen und der Weg zu uns selbst.

Wie es die Autorin schafft, eine Geschichte auf so wenigen Seiten zu erzählen, die so bereichernd und emotional ist, ist mehr als herausragend und überraschend.
Diese Buch zeigte nicht nur eine Seite der Emotionen oder des Menschseins, sondern alle, auf so intensive, neuartige und niemals klischeehafte Art. Stets von einer Ehrlichkeit und Authentizität geprägt, die kein Leserherz kalt lässt.
Die Autorin wählt nie die großen, spektakulären Szenen, sondern erschafft Stärke, bildhafte Momente, die den Leser sprachlos zurücklassen, indem sie die kleinen Schicksale erzählt, in alltäglichen Situationen, die so authentisch sind, dass man vergisst gerade ein Buch in der Hand zu halten.

Zwar ist dieses Buch ein mit religiösen Aspekten erzählte Geschichte, doch eigentlich spielt dieses Buch fernab jeder Religion, sondern erzählt von Menschen, die verzweifelt versuchen ihren Platz im Leben zu finden und mit den Hürden des Lebens kämpfen und dabei schafft dieses Buch trotz der Emotionalität eine unglaubliche Hoffnung zu erschaffen.

Fazit :
Unbedingt lesen!!!

Bewertung vom 16.08.2022
Drei Tage im August
Stern, Anne

Drei Tage im August


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dies war tatsächlich mein erstes Buch der Autorin, aber sicherlich nicht mein letztes, denn diese Schriftstellerin kann schreiben, wie ich es selten erleben durfte. Denn sie hat eine Gabe historische Romane zu schreiben, die auf eine überaus gelungene Art funktionieren, sodass ich als Leser durch die Geschichte geflogen bin und jede der gelesenen Seiten sehr genossen habe.

Dabei ist der Schreibstil für einen historischen Roman stets passend, aber nie zu beschwerlich oder stockend, sondern mutet durch einen sehr ausgewogenen Schreibstil absolut schön und flüssig an, sodass dieser Roman auch sehr gut für Einsteiger in das Genre zu empfehlen ist.

Die besondere Stärke der Autorin liegt in ihrer feinfühligen und sehr intensiven Ausarbeitung ihrer Charaktere, denn in dieser Geschichte bleibt kein Charakter blass oder gar lieblos, sondern alle sind so plastisch und lebendig beschrieben, dass sich die kleinste Randfigur in das Gedächtnis des Lesers einbrennt und man jeden bildlich vor Augen hat. Des weiteren schafft die Autorin ein realistisches, sehr passend dargestellten Abbild der Gesellschaft rundum die Jahre um 1930er und die Rolle der Frau und Wege der Frauen aus dieser Rolle. Diese Szenen konnten mich aufgrund ihrer authentischen Darstellung besonders packen.

Ein Buch das emotional bewegt, die Augen für die Schönheit und Köstlichkeiten öffnet und dabei wunderbar unterhallten kann.
Mein Fazit :
Ein wunderbarer Roman!

Bewertung vom 14.08.2022
Todesspiel. Die Nordseite des Herzens
Redondo, Dolores

Todesspiel. Die Nordseite des Herzens


ausgezeichnet

Meine Meinung :
Welch ein herausragender Spannungsroman, vor einer Kulisse, die dem Leser nicht nur einmal Gänsehaut verschafft.
Was uns die spanische Autorin Dolores Redondo mit ihrem Buch vorlegt, ist ein bemerkenswerter Spannungsroman der alten Schule und dies im positivsten Sinne.
Wie in einem alten Agatha Christie Roman begeben wir uns auf eine mysteriöse Reise, die eine Atmosphäre an den Tag legt, die auf so feinfühlige Art zu gruseln weiß und mit Szenen und Sprache zu spielen vermag, dass einem der Atem stockt.

Dieses Buch funktioniert auf so vielen Ebenen, als auf der, der Spannung. Denn nicht nur der literarisch herausragende Schreibstil der Autorin, weiß zu begeistern, auch die einzelnen Charaktere lassen einem das Herz aufgehen, da diese so authentisch, glaubwürdig und plastisch gezeichnet sind. Denn in diesem Buch findet man wahre Charktere und keine blass gezeichneten Schablonen und darin liegt die Stärke des Buches, in der nahbaren und stets authentischen Szenerie, die mit all den Charakteren zu funktionieren weiß.

Wenn man sich auch als Leser, durch die ein oder andere langsam erzählte Seite lesen muss, so ist das Ende ein absoluter Krachen !!!
Denn dieses lässt einem den Atem stocken und man merkt, wie geschickt uns die Autorin in ihre Geschichte verwoben hat und am Ende liefert sie uns einem Showdown aus, der überraschender und besser nicht hätte erzählt werden können.

Fazit:
Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.08.2022
Denk ich an Kiew
Litteken, Erin

Denk ich an Kiew


sehr gut

Inhalt:
Kiew 1929: Katja wächst als ein glückliches und zufriedenes Mädchen in der Ukraine, als Tochter einer Bauernfamilie auf. Als sie gerade zu einer jungen Frau heranwächst und die ersten Momente einer zarten Liebe mit ihren Kindheitsfreund durchlebt, scheinen die lang anhaltenden Gerüchte, der grausamen Wahrheit zu weichen. Denn Stalins Truppen und Handlanger, wollen die radikalste Form des Kommunismus in Kiew durchsetzen und sie allen Dorfbewohner auf grausamste Art zwingen, dem Kollektiv beizutreten. Während ein anfänglicher Widerstand der Bewohner immer mehr blutig und grausam zerschlagen wird, weicht nicht nur die Gegenwehr des Dorfes... Auch Katjas Familie bekommt immer mehr die Gräueltaten der Zeit zu spüren und schon bald ist Katjas Leben von Leid, Tod und Armut geprägt.

USA im Jahre 2004: Cassie versucht im Haus ihrer Großmutter über den frühen Unfalltod ihres Mannes hinwegzukommen. Während ihre kleine Tochter vor Trauer verstummte, beginnt ihre Großmutter vermehrt verwirrt durch das Haus zu streifen und Sätze auf Ukrainisch zu erzählt. Sätze, die zu einer Vergangenheit führten, die ihre Großmutter für immer zu verstecken versuchte.

Meine Meinung:
Diese Geschichte hat mich besonders, zu einer Zeit in der die Ukraine leider tagtäglich Mittelpunkt unserer Nachrichten ist, sehr getroffen und mich aufgrund der Aktualität der Geschichte emotional wirklich betroffen gemacht und mich während des Lesens nicht nur einmal zu Tränen gerührt.

Die Autorin erzählt diese Geschichte abwechselnd aus zwei Zeitebenen, zum einen dem Geschehen in der Ukraine ab 1929 und zum anderen in der "Gegenwart" von 2004. Ich persönlich empfand die historische Geschichte als deutlich stärker und glaubwürdiger erzählt, die von einer Wucht und Grausamkeit erzählt wurde, die wirklich nichts beschönigt und dem Leser nochmals die Augen öffnete. Hierin zeigte sich meines Erachtens nach auch sehr viel deutlicher die literarische Stärke der Autorin, Emotionen zu zeigen und diese auf den Leser zu übertragen und das damalig, wirklich grausame Geschehen, anhand einer kleiner Familie zu zeichnen.

Zwar war auch die Gegenwartserzählung durchaus gelungen, allerdings wirkte diese im Gegensatz zu der historischen, manchmal weniger ausdrucksstark und erzwungener. Nichts destotrotz, war auch diese wirklich gelungen erzählt und machte Freude zu lesen. Gerade da sie durch schöne und sympathisch gezeichnete Charaktere getragen wurde. Hier wollte die Autorin in meinen Augen zu viele kleine Geschichten und emotionale Bandbreiten aufmachen, weshalb dies für mich tatsächlich der einzige kleinere Kritikpunkt war.

Dennoch ist dieses Buch, gerade aufgrund der Aktualität, ein unheimlich wichtiges, emotional sehr sehr stark erzähltes, mit tollen Charaktere versehendes und historisch glaubhaftes Abbild, das man in der heutigen Zeit wirklich jedem in die Hand drücken sollte.

Mein Fazit:
Bitte lesen, verstehen und emotional leiten lassen. Ein historisch wichtiges Buch und ein noch wichtigeres und leider so aktuelles Thema. 4,5 bzw. 4 Sterne

Bewertung vom 14.08.2022
Sanfte Einführung ins Chaos
Orriols, Marta

Sanfte Einführung ins Chaos


ausgezeichnet

Inhalt:
Es scheint ein Abend wie jeder andere zu sein, als sich das junge Paar Daniel und Marta, beide Anfang 30, für das Abendessen mit Freunden vorbereiten. Während Daniel sich gerade um das Essen kümmert, schickt sie ihn, wie so oft mit dem Hund Gassi, doch es ist eben nichts, wie immer...
Während Dani sich Gedanken über das Essen macht, sitzt Marta verzweifelt im Badezimmer, einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Während beide den Abend normal zu Ende bringen, entwickelt sich in Marta eine genaue Vorstellung, wie sie mit den ungewollten Schwangerschaft umgehen soll.
Als sie Dani von der ungewollten Schwangerschaft erzähl, sagt sie nur einen Satz, der wohlüberlegt und viel zu flüssig über ihre Lippen kommt:
"Ich bin schwanger. Und ich will das Kind nicht."

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich tatsächlich an einem Nachmittag vollkommen kalt erwischt und mich emotional derart in seinen Bann gezogen, dass ich es erst nach wenigen Stunden aus der Hand legen konnte, als ich die letzte Seite umgeblättert hatte.
Und dabei zählt dieses Buch für mich zu einer der spannendsten und literarisch wertvollsten Stimmen in diesem literarischen Sommer.
Die Autorin Marta Orriols erzählt diese sehr feinfühlige, wichtige und manchmal natürlich auch moralisch prekäre Thematik mit einer Intensität und einem Kammerspiel zwischen diesem jungen Paar, dass die kleinen Momente und Emotionen sprachlich so feinfühlig einfängt und dabei entwickeln gerade diese Worte eine Wucht, wie eine literarisch ausgefeilte Lawine.
Orriols ist dabei literarisch so versiert, auf einem solch hohen Niveau, dass sie es schafft, die Chronik eines Paares in jedem Detail dazustellen, und dabei die Individuen nie zu vergessen und wie sie sich zu einem solchen Charakter mit all ihrer Historie haben entwickeln können. Dabei ist sie so voller Intimität und kleiner reizvoller, alltäglicher Momente, dass man sich als Leser manchmal beschämt abwenden möchte, weil es so intim wirkt, als würde man durch ein literarisches Schlüsselloch blicken. Und gerade hier in diesem Alltag, voll stiller, emotionaler Momente, wird es erst richtig reizvoll und spannend. Hier erklärt die Autorin eine Geschichte im Kleinen, die eine Geschichte einer ganzen Generation von Frauen darzustellen in der Lage ist und einem gerade deshalb der Atem stockt und die Augen geöffnet werden.

Sie erzählt von der Rolle der modernen Frau zwischen Karrierebestrebungen, der eigenen Verwirklichung und der Frage nach einem möglichen Nachwuchs und wie oder ob, sich dies verbinden lässt oder ob dies überhaupt dem Wunsch entspricht. Dabei macht sie auf gesellschaftliche Probleme, wie fehlende Sicherheit im Job, hohe Mietpreise aufmerksam, aber sie stellt sich ebenso der Frage des "Klischees", dass jede Frau einen Kinderwunsch in sich trägt und welche Rolle dieser in der selbständigen Welt der Frau einzunehmen vermag.
Dabei bietet sie einen Schlagabtausch zwischen den Protagonisten, die zunächst augenscheinlich zwei konträre Positionen einzunehmen scheinen. Dieser Abtausch ist manchmal laut und verbal, doch sehr oft spielt sich dieser im stillen ab, in den Gedanken und in der Vergangenheit der beiden und gerade weil der Leser sehr schnell merkt, dass diese Positionen eben nicht trennscharf sind, wird diese Geschichte so spannend und reizvoll und regt den Leser unheimlich zum Nachdenken an.

Getragen wird diese brisante Thematik von einem unglaublichen, poetischen und ausgefeilten Schreibstil, der große Kunst ist und der sich auch in der Charakterausarbeitung zeigt.

Mein Fazit:
Vielleicht das sprachlich und thematisch brillanteste Buch seit langem und eines, welches ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Ein wahres Juwel der Literatur !

Bewertung vom 14.08.2022
Die Familie
Krupitsky, Naomi

Die Familie


sehr gut

Inhalt:
Im Jahre 1928 in Brooklyn, wachsen Antonia und Sofia als Schwestern auf, in einer Familie, in der Familie. Obwohl beide weder Schwestern noch biologisch miteinander verbunden sind, sind ihre Lebensstränge unwiderruflich miteinander verbunden, denn sie sind Teil des mafiösen Milieus in New York.
Während Sofia eine aufbrausende, charmante und kaum zu bändigende Schönheit ist, ist Antonia ein ruhiges, bedachtes und intelligentes Mädchen, doch beide können sich ein Leben ohne einander kaum vorstellen und es scheint, als würde sich die Welt nur um ihre Freundschaft drehen.
Doch als kurz darauf Antonias Vater einen Weg aus den mafiösen Strukturen und somit der Familie sucht, ändert sich das Leben der Mädchen schlagartig. Denn Antonias Vater verschwindet spurlos und alle wissen, was mit diesem passiert ist, denn die Mafia schaut nicht weg, die Mafia vergisst nicht... doch die Angehörigen tun es auch nicht.

Meine Meinung:
Dieses Buch war für mich eines der großen Highlights in diesem Lesesommer, denn selten habe ich ein zugleich so spannendes, wie interessantes Setting zu lesen bekommen, dass durch den großartigen und wirklich literarisch sensiblen Schreibstil der Autorin untermauert wurde.

Natürlich bietet dieses Setting rundum die Mafia und deren Machenschaften einen Plot, der vor Spannung und alter rauchiger Atmosphäre kaum zu überbieten ist und welcher einen unglaublichen Sog auf den Leser auswirkt, doch dieses Buch ist so viel mehr, als die augenscheinliche Spannung.

Zum einen ist Naomi Krupitsky für mich die literarische Neuentdeckung in diesem Jahr, die einen Schreibstil hat, der wunderschön ist, von einer Intensität, wie man es selten zu lesen bekommt und von einem literarischen Talent zeugt, mit dem man geboren wird. Die Autorin legt in diesem Buch den Fokus auf eine Freundschaft zwischen zwei Mädchen, die so unterschiedlich sind und sich trotzdem, oder gerade dessen, wie die Luft zum Atmen brauchen, auch wenn das Leben dieses Band zu durchschneiden versucht. Und gerade diese Alltäglichkeit der kleinen Momenten zwischen den Menschen, beschreibt die Autorin einfach brillant, sie erzählt und zeigt dem Leser die Emotionen ihrer Protagonisten und rührt dabei viele Male vor Zärtlichkeit, Trauer, aber auch dem unsagbaren Gespür für das Kleine, den Leser zu Tränen. Dabei legt sie eine sanfte, beobachtende Erzählkunst an den Tag, die eben gerade zeigt und nicht bloß durch Verben oder Adjektive beschreibt und gerade diese packt den Leser im Tiefsten Inneren.

Neben dieser literarischen Qualität ist dieses Buch natürlich spannend und packend, sodass man dieses Buch, wie einen großartigen Film verschlingt.
War ich bis kurz vor Ende noch absolut überzeugt, diesem Buch 5 Sterne zu geben, so kam mir das Ende doch ein klein wenig zu schnell. Wenige Seiten mehr, hätten dem Buch ein runderes Ende verpasst, welches nicht herbeigeeilt gewirkt hätte.

Mein Fazit:
Eine geniale Autorin mit unheimlichem Talent, ein grandioses Buch, dessen Ende ein wenig zu knapp war. 4,5 Sterne, für einen empfehlenswerten Roman.

Bewertung vom 07.08.2022
Der schönste Zufall meines Lebens
Williams, Laura Jane

Der schönste Zufall meines Lebens


sehr gut

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich aufgrund des Covers und des Klappentextes wirklich sehr angesprochen, und das, obwohl ich diese Art von Genre nur sehr selten lesen. Aber manchmal braucht man auch eine Lektüre für Zwischendurch, eine Lektüre fürs Herz.

Und so habe ich angefangen diese Geschichte zu lesen und ehe ich mich versah, hatte ich diese auch schon beendet, oder besser gesagt, ich hatte sie inhaliert. Denn die Autorin Laura Jane Williams hat wirklich einen außergewöhnlich schönen und flüssigen Schreibstil, der mich als Leserin sofort einnehmen konnte und mir ein Gefühl von Geborgenheit schenken konnte.
Denn dieses Buch zeigt das Leben in all seinen Facetten, in den misslichen, unglücklichen, aber auch schönen und humorvollen Seiten und dabei ist es eben so herrlich erfrischend und echt.

Die Charaktere sind ebenso eigensinnig, tiefsinnig und super schön gezeichnet, wodurch dieses Buch zu einem absoluten "feel good" Buch wurde, in das man mit schlechter Laune hineingehen kann und mit guter Laune herauskommt, weil man sich auf so erhellend, erfrischende Art verstanden fühlt.

Dennoch gibt es ein paar kleiner Abzüge, da es manchmal doch sehr nach den typischen Klischees abläuft, dennoch aber ein überaus tolles Buch.

Mein Fazit:
Ein charmantes und schönes Büchlein.

Bewertung vom 07.08.2022
Elternhaus
Mentges, Jennifer

Elternhaus


ausgezeichnet

Meinung :
Dies ist das erste Buch der deutschen Autorin rundum und es ist definitiv ein durchaus gelungenes Kriminal-Debüt, eigentlich ein herausragendes!!
Bereits zu Anfang wir dem Leser bewusst, dass dieser Thriller, durch einen besonders eigensinnigen und rasanten, dennoch atmosphärischen Schreibstil besticht, der zu Anfang zwar etwas gewöhnungsbedürftig ist, sich schnell aber als eine Stärke des Romans, herauskristallisiert.
Denn sowohl die Atmosphäre, die aufgebaut wird, als auch die wirklich überzugenden und vielschichtigen Charaktere wissen zu überzeugen.
Gerade die Ermittler, sind kerniger Charaktere, die schnell die Herzen der Leser gewinnen, die
Der Spannungsaufbau ist recht solide gestaltet, zu Anfang tut sich das Buch etwas schwer, die Spannung für den Leser wirklich plastisch zu gestalten, dies wird aber im Laufe der Geschichte immer besser und die Handlung, als auch der Spannungsbogen sind stetig steigend, sodass der Leser das Buch dann kaum mehr aus der Hand legen kann und es sich trotz der Länge zu einem wahren Pageturner entwickelt!
Ein großartiges Ende, mit einem tollen Showdown, macht Lust auf mehr Spannung aus der Feder dieser Autorin, die ich voller Begeisterung erwarte!

Fazit:
Ein spannender Thriller, der mich wirklich komplett überzeugen kpnnte.
Dieses Buch ist sicherlich nichts für zartbesaitete Leser, aber für mich war es ein wahres Highlight des Genres, welches durch Spannung und Atmosphäre besticht!

Bewertung vom 07.08.2022
Die Wunder
Medel, Elena

Die Wunder


ausgezeichnet

Meine Meinung :
Die spanische Schriftstellerin Elena Medel ist mit diesem Buch eine großartige und literarische Familiengeschichte, vor der Kulisse der schwierigen Stellung der Frau gelungen, die einem überzeugenden Epos gleicht.
Mit einem intelligenten und bezaubernden Schreibstil, führt uns die Autorin in die Tiefen und von starken Machtverschiebungen geprägte Gesellschaft, die auch vor der Familie von Maria und Alicia keinen Halt macht. Hierbei wählt sie einen Schreibstil, der sehr anspruchsvoll ist und die Konzentration des Lesers fordert und diesen genau durch diese ausgefeilte und gekonnt stilistisch herausfordernde Kunst zu begeistern weiß. Jede erdenkliche Sichtweise wird dazu auserwählt, um die Situation des weiblichen Geschlechtes und die Unterdrückung und erhabene männliche Stellung innerhalb der Gesellschaft darzustellen. Dadurch schafft sie es einen Blick auf den Plot, die Charaktere zu erschaffen, der sowohl fesselnd, wie tiefsinnig und von einem großen erzählerischen Gespür der Autorin zeugt.
Durch politisch, gesellschaftlich, aber auch auf kleiner familiärer Ebene funktionierend ausgefeilte Wendungen und ohne dabei den Blick auf die Charaktere zu verlieren, ist dieses Buch nicht nur anspruchsvoll, sondern auch voll von höchst liebenswerten und nachdenklichen Passagen, sodass man dieses Buch kaum aus der Hand legen kann.

Und eine faszinierende Geschichte, über starke Frau, die entgegen aller Widrigkeiten einen Weg durch die wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise dieser Zeit zu finden versuchen.

Fazit :
Ein großartiges Werk, ein Buch welches alle Elemente hat, die große Literatur benötigt!

Bewertung vom 07.08.2022
Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21
Silva, Daniel

Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dies ist, wenn ich mich nicht täusche, tatsächlich das erste Buch aus der Feder des so hochgelobten Autors, welches den Weg in mein Lesegefüge gefunden hat. Nach diesem Buch frage ich mich, wie ich als Spannungsfan, jemals ohne dessen Bücher auskommen konnte.

Denn dieses Buch des Autors Daniel Silva ist definitiv ein hoch komplexer und zu anfangs auch durchaus anspruchsvoller Thriller. Der Autor versteht es, seine Geschichte aus vielen unterschiedlichen Perspektiven heraus zu erzählen und dies auch noch in unterschiedlichen Orten, welches die volle Aufmerksamkeit des Lesers erfordert und zudem hochaktuell und brisant ist.
Und genau hier liegt in meinen Augen die Stärke des Thrillers, denn wie ein Detektiv, muss sich der Leser nach und nach Zusammenhänge erschließen und es kommt nicht nur einmal vor, dass einem dabei förmlich der Atem stockt!

Dieser Erzählkunst bringt so viel Spannung hervor, dass ich dieses Buch an zwei Tagen verschlungen habe.
Auch der Schreibstil des Autors, lässt sich absolut süffig und packend lesen. Denn wie in einem guten Film, weiß es der Autor, mit unterschiedlichen Stilen, Akzente zu setzen und somit die Charakteristik einzelner Charaktere hervorzuheben. Dabei ist seine Sprache oftmals von knallharter Wortgewalt geprägt und verliert niemals an der Atmosphäre, des dunklen Milieus, in das er uns führt.

Der Plot ist absolut undurchschaubarer und großartig durchdacht, worin sicherlich die größte Stärke des Buches liegt. Doch auch die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere ist ein wahrer Lesegenuss, denn diese sind eigen, vielschichtig, rotzfrech und unangepasst und wirken vielleicht gerade deshalb so authentisch !

Fazit :
Alles in allem ist dieser Thriller gnadenlos gut , weshalb dies sicherlich nicht mein letztes Buch des Autors gewesen sein wird, 5 Sterne !