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misery3103
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Bergheim

Bewertungen

Insgesamt 506 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2021
Erste Briefe von Felix
Langen, Annette

Erste Briefe von Felix


ausgezeichnet

Mit Hase Felix auf Reisen

Das Kinderbuch „Erste Briefe von Felix“ ist für Kinder ab 18 Monaten geeignet. Hier schreibt Felix dem lesenden oder zuhörenden Kind nette Briefe von unterwegs. In seinen Briefen erklärt er Dinge und fragt das Kind Dinge, so dass es auch ein Mitmach-Buch ist.

Das Buch beinhaltet 5 liebevoll gestaltete Briefe zum Aufklappen, die mit schönen Briefmarken und mit passenden Bildchen verziert sind. So schreibt Felix vom Urlaub am Meer mit seiner Sophie, von einer Ballonreise nach Afrika und vom Strand auf einer einsamen Insel. In den Briefen erklärt er Dinge und stellt Fragen, die das Kind beantworten kann. So hübsch!

Das Buch ist niedlich und eignet sich sowohl als Vorlesebuch für kleine Kinder, als auch für Erstlesebücher für Schulanfänger. Die schön gestalteten Briefe von Felix sind natürlich das Highlight – und für meine Kleine, die selbst so gerne Briefe „schreibt“ und gestaltet natürlich ein Riesenspaß.

Briefe von Felix sind immer toll – und sie sind es auch in diesem Buch. Richtig schön!

Bewertung vom 11.07.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


sehr gut

Geheimnisse

Jonah Colley ist Polizist. Als sein ehemaliger Freund Gavin ihn um Hilfe bittet und sich mit ihm an einem verlassenen Kai treffen will, ahnt Jonah nicht, in was er hineingezogen werden wird. Er findet seinen Freund tot und daneben noch drei weitere Tote. Jonah wird überwältigt und schwer verletzt – und gerät selbst in Verdacht, etwas mit den Toten zu tun zu haben. Warum wollte sich Gavin mit ihm treffen und welche Geheimnisse gibt es hier aufzuklären?

Der erste Teil um Jonah Colley. Und der war spannend. Jonah ist außer Gefecht gesetzt, nachdem ihm am Kai das Knie zertrümmert wurde. Doch er wird weiter und weiter in den Fall hineingezogen, während die Polizei ihn verdächtigt, mit Gavins Verschwinden und den drei Toten in Verbindung zu stehen. Auch die Tatsache, dass sein kleiner Sohn 10 Jahre vorher spurlos verschwunden ist, scheint mit dem Fall zusammenzuhängen.

Jonah hat mir gefallen. Er tut alles, um die Wahrheit herauszufinden, auch wenn die Polizei ihm auf den Fersen ist. Das Ende hat mich überrascht – in Richtung des Falls, aber auch in Richtung von Jonahs Privatleben. Da bin ich jetzt erst recht gespannt, wie es in einem zweiten Teil mit Jonah weitergehen wird.

Insgesamt fand ich das Buch spannend. Der Fall ist verwickelt und am Ende löst er sich mit einer Überraschung auf. Doch weiterhin gibt es Spuren, die im Fall vom vermissten Theo zu lösen sind. Das macht mich neugierig auf mehr!

Bewertung vom 08.07.2021
Tiefer Fjord
Lillegraven, Ruth

Tiefer Fjord


sehr gut

Im Namen der Kinder

Clara Lofthus ist Staatssekretärin im norwegischen Justizministerium und arbeitet an einem Gesetzesentwurf für den besseren Schutz von Kindern. Ihr Mann Haavard ist Arzt in einem Osloer Krankenhaus. Als ein vierjähriger Junge eingeliefert wird und stirbt, wird klar, dass der Junge schwer misshandelt wurde. Noch im Krankenhaus wird der Vater erschossen, ebenso eine Frau, deren Kinder vor Jahren nach Misshandlungen in der Klinik behandelt wurden. Wer ist der Mörder und warum tötet er die misshandelnden Eltern?

Das Buch ist sehr geschickt aufgebaut. In wechselnden Kapiteln zwischen den einzelnen Charakteren erfährt man als Leser die Umstände, die zum Tod der misshandelnden Eltern führen. Aber der Täter und die Hintergründe bleiben lange verborgen, während es mehrere Verdächtige für die Taten gibt. Das Buch wechselt auch noch zwischen Claras Kindheit und der Gegenwart, da es auch in ihrer Familie ein dunkles Kapitel gibt. Doch hier bleiben die Hintergründe ungeklärt und der Leser muss sich mit dem zufrieden geben, was die Autorin erzählen möchte.

Die Geschichte ist spannend und die letzten beiden Teile sind überraschend und das Buch nimmt eine Richtung, mit der ich nicht gerechnet habe. Dabei hält es die Spannung und ist gut erzählt. Was das Buch so fesselnd macht ist, dass man das Motiv des Täters nachvollziehen kann, während man die Taten gleichsam befremdlich findet.

Mir hat der Roman gut gefallen. „Tiefer Fjord“ wird als Trilogie angepriesen und ich bin gespannt, ob wir im nächsten Band mehr über Claras Vergangenheit erfahren – ich bin auf jeden Fall wieder dabei!

Bewertung vom 07.07.2021
99 seichte Fragen für tiefgründige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern
Caspers, Ralph

99 seichte Fragen für tiefgründige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern


ausgezeichnet

Wer nicht fragt ...

Ralph Caspers ist Moderator der Sendungen „Wissen macht Ah!“, „Quarks“ und „Die Sendung mit der Maus“. In seinen Sendungen stellt er Fragen, die er selbst beantwortet, wobei er dem Leser in jedem Kapitel neue Fragen stellt.

Die 99 seichten Fragen haben es zum Teil in sich – da muss man als Leser (und Erwachsener) erst mal nachdenken, bevor man eine Antwort geben kann. Auf Fragen wie „Kannst du richtig gut streiten?“, „Welchen Job würdest du umsonst machen?“, „Was ist Glück?“ oder „An wen oder was glaubst du?“ gibt es oft nicht nur eine zufriedenstellende Antwort. Ralph Caspers beantwortet die Fragen einmal aus seiner Sicht, stellt dann aber noch weitere Fragen, die den Lesenden weiterhin beschäftigen.

Mit Kindern zusammen kann man die „seichten“ Fragen nutzen, um ins Gespräch zu kommen. Wie sehen Kinder die Welt, in der sie leben? Was kann man erfahren, wenn man mit Kindern über diese Fragen redet. Das ist spannend und gibt beiden Seiten (Kindern und Erwachsenen) einen Einblick in das Leben des anderen. Das gefällt mir richtig gut.

Caspers’ Antworten sind oft witzig, aber auch mit dem nötigen Ernst vorgetragen. Auch das gefällt mir. Das Buch bietet eine Menge Gesprächsstoff, bei dem man mit seinen Kindern ins Gespräch kommen kann.

Mir haben die Fragen und die Antworten Spaß gemacht. Bei der einen oder anderen Frage musste ich erst mal überlegen, wie meine Antwort sein würde. Ich fand es gut und habe es gerne gelesen – und ich freue mich auf Frage-und-Antwort-Runden mit den Kindern!

Bewertung vom 06.07.2021
Die Frau im Park
Janek, Ella

Die Frau im Park


sehr gut

Alte oder neue Liebe?

Als ihre Tochter zum Studieren nach Berlin geht, verliert Schauspielerin Eva ihren Lebensmittelpunkt. Seit einem Unfall, seit dem ihre Tochter querschnittgelähmt blieb, kümmerte sie sich rund um die Uhr um ihr Kind. Ihr Mann Johannes ist beruflich sehr eingespannt und oft auf Geschäftsreise, weshalb sich Eva schnell langweilt. Bei einem Spaziergang im Englischen Garten lernt sie den Sportlehrer Ben kennen, der sie fasziniert. Wird Eva ihr bisheriges Leben gegen eine neue Liebe tauschen?

Ich muss gestehen, dass mir Eva als Protagonistin zunächst wenig sympathisch war. Zu sehr auf sich selbst bezogen und unzufrieden, gefiel sie mir gar nicht. Im Laufe des Buches hat sich meine Einstellung zu ihr allerdings geändert, denn sie erkennt selbst, dass sie offener sein und ihre eigenen Wünsche erfüllen muss. Im Gegensatz zu ihr mochte ich ihren Mann Johannes von Anfang an sehr. Er machte auf mich den Eindruck, dass er seine Beziehung zu Eva gerne ändern würde, sie ihn aber nicht lässt.

Mit dem Kennenlernen von Ben ändert sich Eva. Sie erkennt, dass sie ihre Wünsche erfüllen kann, auch wenn sie sie etwas an die Gegebenheiten anpassen muss. Damit ändert sich auch das Verhältnis zwischen ihr und Johannes, was ich sehr schön fand.

Den Schluss des Buches habe ich geliebt. Den Schmerz der Charaktere konnte ich nachvollziehen – und ich habe das langsame Hintasten zum Happy End sehr schön gefunden.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Eva und Johannes machten eine Entwicklung durch und das Finale ist wirklich herzerwärmend. Schön!

Bewertung vom 04.07.2021
Dein Herz in tausend Worten.
Pinnow, Judith

Dein Herz in tausend Worten.


ausgezeichnet

Der Zauber von Notting Hill

Millie arbeitet als Assistentin in einem Verlag. Eigentlich soll sie den Dachboden aufräumen, damit aus dem Raum ein Besprechungszimmer werden kann, doch Millie ist verzaubert von den dort gelagerten abgelehnten Manuskripten. Besonders eins trifft sie mitten ins Herz und so verteilt sie Ausschnitte daraus in London. Als der Autor die Zeilen aus dem Buch entdeckt, ist er entsetzt. Wurde sein Roman geklaut? Er macht sich auf die Suche nach demjenigen, der die Ausschnitte aus seinem Buch verteilt.

„Notting Hill“ gehört ja zu meinen liebsten Lieblingsfilmen aller Zeiten. Vor allem haben es mir hier die etwas anderen Charaktere angetan, von denen der Film bevölkert ist. Und so ist es auch in diesem Buch von Judith Pinnow.

Da ist Millie, die so oft ihre Stimme verliert, etwas wunderlich ist und deren Gedanken mich oft zum Schmunzeln brachten. Ihr Bruder Felix ist der einzige Mensch, dem sich Millie anvertraut – und er kennt die kauzige Seite seiner Schwester und steht ihr immer bei. Als Millie auf Will trifft, traut sie sich selbst nicht, denn sie glaubt nicht, dass ihre Welten zusammenpassen. Doch Will gibt nicht auf – und im Verlag gibt es noch viel mehr Menschen, die Millie helfend zur Seite stehen.

Die vergessenen Bücher sind ein schönes Thema, denn bestimmt schlummern in jedem Verlag tausende Geschichten, für die es bestimmt den einen oder anderen dankbaren Leser geben würde – wenn man ihm nur die Chance geben würde.

Das Buch hat mich berührt – nicht nur wegen Millie. Ich habe es sehr gerne gelesen und mich an der kauzigen und schönen Geschichte erfreut.

Bewertung vom 02.07.2021
Das Karlgeheimnis
Wilke, Jutta

Das Karlgeheimnis


ausgezeichnet

Emil und die Detektivin

Emil lebt mit seiner Mutter allein. Da seine Mutter viel arbeiten muss, hält sich der Junge oft im benachbarten Kiosk auf. Als Kioskbetreiber Karl spurlos verschwindet und Emil und seine neue Freundin Finja einen Einbrecher im Kiosk beobachten, müssen sie alles mobilisieren, um das Kiosk zu retten. Wird es ihnen gelingen?

Das ist ein richtig schönes Kinderbuch. Das Buch bietet alles: viel Witz, Spannung und auch jede Menge Emotionen. Emil und seine Mutter sind traurig. Emils Vater ist nicht mehr da und seine Mutter muss viel arbeiten, um sich und den Jungen durchzubringen. Da sind viele unausgesprochene Emotionen im Spiel. Zum Glück ist das Buch aber auch witzig und bietet eine Menge tolle Figuren auf, die eigentlich nur eine Nebenrolle spielen, aber das Buch so lesenswert machen. Rund um das Büdchen trifft der Leser auf eine bunte Schar interessanter Menschen.

Dabei erleben Emil und seine neue Freundin Finja einige spannende Abenteuer – und am Ende zeigt sich, dass man viel erreichen kann, wenn alle zusammenhalten.

Richtig schön fand ich die ins Buch eingestreuten Steckbriefe, die der zukünftige Schriftsteller Emil von allen wichtigen Personen in seinem Umfeld erstellt. So erfährt der Leser alles Wissenswerte über die Figuren.

Für mich ein spannendes und berührendes Kinderbuch, das viele Themen anschneidet – und ganz nebenbei auch aus der Geschichte heraus viele Alltagsdinge erklärt. Das gefiel mir richtig gut!

Bewertung vom 02.07.2021
Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben
Hirschhausen, Eckart von

Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben


ausgezeichnet

Sind wir alle noch zu retten?

Dr. Eckart von Hirschhausen ist bekannt. Er unterhält die Menschen im Fernsehen (u. a. Mit „Hirschhausens Quiz des Menschen“) und setzt sich für die Gesundheit ein. Mit seinem Buch „Mensch, Erde!“ will er den Menschen nun klar machen, dass es Zeit zum Aufwachen ist, wenn wir die Welt noch retten wollen. Das macht er nicht nur mit dem erhobenen Zeigefinger, indem er aufzeigt, was und wo es schief läuft, sondern auch mit viel Humor – eben so, wie man es von ihm kennt.

So beschreibt er, wie er selbst aufgewacht ist. Obwohl er – wie wir alle – von Klimakatastrophen und Hitzesommern wusste, wurde ihm bewusst, wie schlimm es wirklich um die Erde steht und dass es eben nicht reicht, den Jutebeutel mit zum Einkaufen zu nehmen, wenn man zur Fahrt zum Supermarkt immer noch das Auto nimmt.

In 12 Kapiteln und auf über 500 Seiten nimmt er den Leser mit auf eine Reise rund um die Welt – eine zerstörte Welt. Er zeigt auf, wo Menschen Fehler gemacht haben und immer noch machen, er zeigt aber auch auf, wo sich bereits etwas ändert. Das macht er nicht mit nackten Zahlen und trockenen Fakten, sondern er macht es auf seine unverwechselbare Art. Das macht Spaß, ist informativ, macht aber auch betroffen. Und das ist gut, denn für ein Umdenken braucht es Denkanstöße – und davon bietet von Hirschhausen in seinem Buch viele.

So stellt er Leute vor, die es schon heute besser machen und gibt Tipps, wie jeder von uns es besser machen kann. Viele Zusammenhänge habe ich bisher nicht hergestellt und wurde überrascht, viele Zahlen sind beängstigend – und von Hirschhausens Traum 2050 am Ende des Buches möchte ich gerne teilen. Ich möchte daran glauben, dass es wieder einen klaren Himmel geben wird, sauberes Wasser und weniger Verkehr, daran, dass unsere Erde sich erholen kann und die Welt wieder ein lebenswerter Ort wird.

Wir könnten es so schön haben – Das ist der Untertitel des Buches. Dem stimme ich zu. Und ich will glauben, dass ein Wandel gelingt und wir die Welt wieder schöner und lebenswerter machen!

Bewertung vom 28.06.2021
RC2722
Moitet, David

RC2722


sehr gut

Wie willst du leben?

Die Erde ist unbewohnbar. Durch Klimawandel, Kriege und einen Virus ist das Leben an der Erdoberfläche unmöglich geworden, weshalb die Überlebenden in Bunkern unter der Erde leben. So auch Oliver, sein Bruder Marco und ihr Vater. Als der Vater unter seltsamen Umständen stirbt und Marco aus dem Bunker verbannt wird, verlässt auch Oliver das sichere Zuhause. Doch draußen findet er nicht nur Zerstörung, sondern ein kriegerisches Mädchen, einen Hund und Leben. Gelingt es ihm, seinen Bruder zu finden?

Das Szenario des Buches ist erschreckend. Das Leben im Bunker trostlos, auch wenn das unterirdische Zuhause Sicherheit bietet. Olivers Weg in die Außenwelt ist spannend, denn er begegnet nicht nur dem Mädchen Tsché und ihrem Hund Fuku (benannt nach Tschernobyl und Fukushima), sondern auch jeder Menge Gefahren und seltsame Orte. Das Leben in einem Frankreich nach der Katastrophe ist nicht erstrebenswert.

Oliver mochte ich – Tsché natürlich auch. Die meisten Leute, denen sie bei der Suche nach Marco begegnen, sind nicht besonders nett, aber es gibt Ausnahmen. Die vorhandenen Welten (Stadtstaaten, Die schwarze Zone, Der Schrottplatz) und Tschés „Arbeit“ fand ich toll und in guten Bildern erzählt. Der Weg von Oliver ist spannend und die Geschichte vor dem Bunker wird durch die Erinnerungen des Vaters erzählt.

Insgesamt fand ich das Buch spannend und abenteuerlich. Einige kritische Momente waren mir ein wenig zu einfach gelöst (vor allem das Ende), die Beziehung zwischen Oliver und Tsché ging mir ein bisschen schnell – ich glaube, dass die wenigsten Menschen in ihrer Situation so schnell Vertrauen fassen würden -, aber ansonsten mochte ich das Buch.