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Anne Lay

Bewertungen

Insgesamt 156 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2018
GIPFELblau (eBook, ePUB)
Jensen, Stina

GIPFELblau (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Annika ist von Rügen aus in die Berge gezogen. Das Matterhorn hat es ihr angetan und sie ist glücklich, in Zermatt eine Arbeitsstelle und eine Wohnung gefunden zu haben. Aber das erfahre ich erst in der ersten Rückblende, denn kurz vor der geplanten Hochzeit wird erzählt, was in der Zeit zuvor geschah. Wie haben sich Louis und Annika kennengelernt? Was hat es mit Felix auf sich, der immer wieder durch Annikas Kopf spukt?

Wie schon in den Inselromanen gelingt es der Autorin, mich in eine mir unbekannte Gegend zu entführen. Ich war noch nie in Zermatt, gehe aber mit Annika über die Dorfstraßen oder fahre mit den Bahnen zu Bergseen oder hinauf zum Gipfel.
Gleichzeitig verstricke ich mich in den gekonnt ausgebreiteten Erzählfäden. Wer hat was getan, welche Absichten ließen die Beteiligten so handeln, wie sie es tun? Oder ist doch alles ganz anders?
Herrliche Verwicklungen, Herzklopfen und Sehnsucht werden hier vor der imposanten Kulisse des Matterhorns präsentiert, und ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe.

Bewertung vom 06.07.2018
Auf den Wogen der Liebe (Liebe, Historisch) (eBook, ePUB)
Bonnet, Marie Caroline

Auf den Wogen der Liebe (Liebe, Historisch) (eBook, ePUB)


sehr gut

Adelais freut sich darauf, endlich in den Stand der Ehe treten zu können. Ihr Zukünftiger ist zwar dem Bruder unsympathisch, aber sie schiebt alle Bedenken beiseite. So freut sie sich, mit ihm in seine Heimat zu reisen. Auf dem Schiff geschehen jedoch Dinge, die sie selbst zweifeln lassen ...

Mir gefällt das Setting des Romans. Kaufleute, die ihre Geschäftsbeziehung durch eine familiäre Bindung festigen wollen, zwei junge Leute, die kaum eine Chance haben, ein persönliches Wort miteinander zu wechseln, und dann das Abenteuer der Reise. Auch die liebevolle Beziehung zwischen Adelais und ihrem Bruder gefällt mir gut.
Leider ist die Geschichte dann aber sehr schnell zu Ende.
Genau das habe ich als enttäuschend erlebt. Das gemächliche Tempo vom Beginn, das die Personen vielschichtig einführt, wird zum Ende hin so sehr gesteigert, dass es mich beim Lesen gestört hat. Die Geschichte hätte einige Seiten mehr verdient und so scheint es mir, als sei das vorgegebene Format "Schuld" an der verkürzten Darstellung zum Schluss, die zu Ungunsten der Tiefe geht. Schade.

Trotzdem eine lohnende Geschichte, die ich jedem, der auch mal eine kurze Geschichte lesen mag, empfehlen möchte.

Bewertung vom 20.05.2018
Ramses - Beschützer der Beiden Länder -
Dietrich, Anke

Ramses - Beschützer der Beiden Länder -


ausgezeichnet

Auch im vierten Band ihrer Reihe über Ramses II nimmt nicht die Autorin von der ersten Seite an mit ins ferne Ägypten. Mühelos, gleich mit den ersten Worten überwinde ich Raum und Zeit, und fühle mich hineinversetzt in diese fremde und ferne Welt, die mich seit Kindertagen in ihren Bann zieht.

Ramses ist ein erfahrener Herrscher und dies zeigt sich nicht nur darin, wie er seiner Familie vorsteht, sondern auch in der Handhabung seiner Amtsgeschäfte.
Gleichzeitig schafft Anke Dietrich es, mir diesen Gottkönig menschlich vorzustellen, in seinem Ärger über Frevler oder das Beziehungsgeflecht innerhalb seiner Familie.
Die Sprache ist sanft und ausgewogen in ihren ägyptischen Bildern (z.B. Barke des Re, um nur eines zu nennen, um die Tageszeiten anzugeben).
Es macht einfach Spaß die Bücher zu lesen und ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 10.05.2018
Die fremde Prinzessin / Geraldines-Roman Bd.4
Qunaj, Sabrina

Die fremde Prinzessin / Geraldines-Roman Bd.4


ausgezeichnet

Für mich ist dieser Roman ein Glücksfall. Ausgehend von der wunderbaren Figur Lia zwischen den historischen Welten der Waliser und den Normannen, darf ich die Entwicklungen um die normannische Eroberung Irlands verfolgen, die Auseinandersetzungen mit dem englischen König, und so in das Leben jener Zeit eintauchen.
Lia hat mich innerhalb der ersten Zeilen in ihren Bann gezogen. Ein starkes Mädchen, das sich den Ungerechtigkeiten ihrer Welt stellt, vieles nicht ändern kann und fast daran zerbricht. Ich bin ihr begeistert durch die Wendungen ihres Lebens gefolgt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Gleichzeitig wuchs der Wunsch, die gesamte Reihe noch einmal von vorn zu beginnen.
Ich liebe die Mischung aus Fiktion und historischen Fakten, vor allem wenn sie so gekonnt in Szene gesetzt werden, wie von Sabrina Qunaj in dieser Reihe.

Bewertung vom 18.04.2018
Die Zärtlichkeit der Fliegen
Diedenhofen, Heinz

Die Zärtlichkeit der Fliegen


ausgezeichnet

Martin Rinke wird mit einem Messer in der Hand aufgefunden, vor ihm die Leiche einer jungen Frau, mit der er sich im Hotel verabredet hatte.

"Ich war's nicht", ist das Erste, was ich lese und tauche nach und nach immer tiefer in die Verstrickungen rund um den Tod von Eva ein. Eva, die junge Bekannte des Malers Rinke, die eine besondere Rolle im Leben der Eheleute (Martin und Bea) spielte und nun tot ist.
In der Untersuchungshaft erfahre ich die ersten Details, Gedanken und Gefühle, die Martin bewegen und in zum Teil skurriler Weise zutage treten.
Die Absurdität der Gedanken hat mich einige Male laut auflachen lassen, die Brüche im Geschehen ließen mich frösteln, irritierten mich und sorgten für einen Sog, der mich weiterlesen ließ.
In den erzählten Verwicklungen ist das Buch ein klassischer Krimi, immer auf der Suche nach dem Täter und dessen Überführung. Der Beginn im Gefängnis, das stückweise Aufdecken der Hintergründe immer wieder durch kleinere Begebenheiten die außerhalb der alltäglichen Moral stehen, die abgedrehte Hauptfigur Martin - all das ist sprachlich dicht und packend zu einem Gesamtbild verwoben.
Der ungewöhnliche Titel klärt sich übrigens im Lauf der Geschichte.

Ich habe dieses Buch als absolut packend erlebt, verstörend in manchen Wendungen, skurril in Sprache und Bildern. Lesenswert, wie ich finde.

Bewertung vom 15.04.2018
Das Mirakel von Köln (eBook, ePUB)
Szrama, Bettina

Das Mirakel von Köln (eBook, ePUB)


gut

Christina Blum ist fallsüchtig. Verfolgt vom abergläubischen Pöbel trifft sie auf den Generalvikar von Köln, der sie rettet und bei den Klarissen unterbringt. Schnell erfährt sie jedoch, dass sie vom Regen in die Traufe geraten ist.

Im Kloster gehen geheimnisvolle Dinge vor sich und die Laienschwester, mit der sie die Zelle teilt, steckt mittendrin.

Nach einem spannenden Prolog springt die Handlung einige Jahre, um mit Christina, wie oben beschrieben, fortzufahren. Einige Protagonisten des Romans sind historische belegt und so wird eine Handlung rund um die Hexenprozesse in Köln ersonnen. Wie hängen die Geschehnisse zusammen?

Obwohl ich gern historische Romane lese, konnte mich diese Geschichte nicht überzeugen. Den Grund dafür kann ich nicht richtig fassen, aber die Geschichte hat mich mittendrin "verloren". Zwar habe ich das Buch bis zum Ende gelesen, aber das Mitfiebern, das Erleben blieb auf der Strecke. Leider. So gibt es Beschreibungen, die jedoch aufgesetzt wirken, nicht wirklich in die Handlung eingebunden sind. Daher fehlte mir die Atmosphäre, sei es einer Stadt aus dem 17. Jahrhundert oder der Räumlichkeiten, in denen die jeweiligen Szenen spielen.

So komme ich zu einer mittleren Wertung.

Bewertung vom 27.03.2018
Pferdefrauen ticken anders
Wolff, Tina

Pferdefrauen ticken anders


ausgezeichnet

Lisa, groß, blond, Physiotherapeutin und Besitzerin des Kaltblutpferdes Heinrich, ist die "Heldin" dieses Romans. Zwischen ihrem - nennen wir es - eigenwilligen und viel zu starken Pferd und ihrer Familie, ihrem Job im Krankenhaus und ihrer esoterisch verpeilten Freundin Anke hat sie eigentlich keine Zeit mehr übrig, aber dann sitzt plötzlich am Nebentisch im Restaurant jemand, der einen englischen Roman liest. Dieser Jemand steht anschließend draußen auf der Straße und sie erkennt ihren alten Schulkameraden Hannes wieder. Den Hannes, den der Vater damals neben sie gesetzt hatte, mit dem sie viel erlebt hat und den sie vor aller Welt geheim gehalten hatte.

Es bleibt nicht bei dieser ersten Begegnung. Noch am gleichen Abend taucht Hannes in der Dorfdisco auf und alles ist plötzlich wie damals - oder doch nicht.
Gleich am Anfang musst eich laut lachen, weil Heinrich seine Reiterin "verloren" hat, ohne dies zu merken. (Was ist schon eine junge Frau im Verhältnis zu einer Tonne Pferd?) Die Szene ist witzig beschrieben und immer wieder muss ich beim Lesen schmunzeln.
Das Leben von Lisa ist so vertraut, könnte nebenan, mir oder meiner Freundin passiert sein. Umgeben von einer liebevollen Familie mit gestrengem Vater, treuen Freunden (ok, die esoterische Anke ist manchmal etwas anstrengend, dafür ist Tom deutlich ruhiger), erlebt Lisa diesen Flashback, wobei Hannes eben keine bloße Erinnerung ist, sondern real da, greifbar, streitbar und doch unerreichbar. Schließlich taucht er im Dorf mit einer elfengleichen Schönheit auf.
Mir hat es großen Spaß gemacht, den Verwicklungen zu folgen, die witzige Sprache zu lesen und mit Lisa zu hoffen, zu bangen und ...
Aber lest selbst. Es lohnt sich.