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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
joshi_82
Wohnort: 
Olbersdorf

Bewertungen

Insgesamt 240 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2013
Die Farbe der Begierde / 80 Days Bd.2
Jackson, Vina

Die Farbe der Begierde / 80 Days Bd.2


gut

Hat mich im 1. Band "Die Farbe der Lust" noch gestört, dass es so gut wie keine Story gab, so hat sich dieses im zweiten Band doch zum Positiven entwickelt. Zwar gibt es immer noch Szenen, in denen ich weder die Handlungen von Summer, noch die von Dominik nachvollziehen konnte, doch immerhin entwickelt sich nun tatsächlich so etwas ähnliches wie eine Beziehung. Alles, was da vorher passiert ist, ist in meinen Augen eher eine Affaire und nachdem die beiden nun zusammengezogen sind, steht die Beziehung auch schon wieder auf der Kippe, da keiner so wirklich zufrieden mit diesem Leben ist. Mehr als einmal habe ich mich dabei gefragt, ob es den beiden nicht einfach nur um Sex geht bzw. darum, ihre Neigungen mit dem anderen so gut ausleben zu können. Auch hier muss ich wieder bemängeln, dass mir immer noch nicht klar ist, was an dem jeweils anderen so wahnsinnig anziehend sein soll, außer vielleicht, dass der jeweils andere so ziemlich alles mitmacht, was gewünscht wird. Das ist der Punkt, an dem ich mir einfach gewünscht hätte, mich mehr in die Charaktere einfühlen zu können, doch auch hier fehlte mir der Zugang zu den beiden vollkommen. Auch die Nebencharaktere bleiben weiterhin blass, einzig das Gefühl, dass jeder jedem an den Karren fahren will, ist bei mir unterschwellig immer vorhanden gewesen.
In diesem Teil steht wieder eine andere Neigung von Summer eher im Vordergrund, die von den Autoren gut erklärt wird, was auch für Leser interessant sein dürfte, die nicht auf diese Praktiken stehen.
Gut gefallen hat mir hier wieder der Schreibstil, der sich wunderbar flüssig lesen lässt. Die Ereignisse aus Band 1 werden nochmals kurz zusammengefasst, so dass man sich gut wieder in die Geschichte, die direkt an die Handlung von Band 1 anschließt, hineinfindet. Erzählt wird die Geschichte auch hier wieder abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Summer (wobei sich die Autoren nun offensichtlich komplett dafür entschieden haben - nicht so wie noch im ersten Band) und aus Sicht von Dominik, so dass man immer einen ganz guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden Charaktere hat. Dummerweise schaffen es beide nicht, einfach mal miteinander offen über alles, was sie so beschäftigt und vor allem wichtig für die Beziehung wäre, zu sprechen, was natürlich für allerlei Probleme sorgt. Ich bin wirklich gespannt, wie sich das Ganze im dritten Band weiterentwickelt, denn obwohl auch Band 2 mich nicht wirklich überzeugen konnte, so möchte ich doch wissen, welchen Abschluß die Geschichte zwischen den beiden findet. Am Ende des Buches findet sich übrigens noch eine kleine Leseprobe zum dritten Band, welche mich sehr neugierig darauf gemacht hat.
Fazit:
Besser als Band 1, doch überzeugen konnte mich auch "Die Farbe der Begierde" nicht vollständig. Noch immer kann ich mich nicht wirklich mit den Charakteren anfreunden, doch immerhin ist nun eine Entwicklung sowohl in der Story, als auch bei den Protagonisten selbst festzustellen.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.03.2013
Das Haus am Abgrund
Gerdom, Susanne

Das Haus am Abgrund


sehr gut

Auf "Das Haus am Abgrund" habe ich schon lange hingefiebert, denn ich liebe solche gruseligen Geschichten sehr. Ich mag einfach die Atmosphäre, die oft in solchen Gruselhäusern herrscht und diese Stimmung hat auch Susanne Gerdom wunderbar eingefangen. Dabei ist es ganz besonders zu Anfang gar nicht so leicht zu unterscheiden, was jetzt eigentlich Realität oder Einbildung ist.
Erzählt wird die Geschichte im Wechsel aus der Sicht von Adrian, der hier als Ich-Erzähler fungiert, und November, die beide untrennbar mit Heathcote Manor (dem Haus am Abgrund) verbunden sind. Ab und an gibt es kleinere Ausschnitte aus einem Tagebuch, die mir hier besonders gut gefallen haben, da sie die Gefühle meiner Meinung nach so wunderbar transportieren. Beide Charaktere sind sehr sympathisch, wobei mir November ein wenig unnahbar erscheint, was jedoch irgendwie auch verständlich ist, wenn man ihr Schicksal bedenkt, über das ich hier jedoch nicht zuviel verraten möchte. Adrian ist wahnsinnig mutig,wenn auch ab und an ein wenig merkwürdig. Gerade im Hinblick auf seine Krankheit habe ich ihn immer wieder bewundert, dass er nicht einfach aufgibt und sich in ein Schneckenhaus verkriecht, gerade dann, wenn es mal wieder beängstigende Situationen durch ebendiese gibt. Auch die Nebencharaktere sind toll ausgearbeitet, ganz besonders Adrians Vater und sein Lebensgefährte, den ich persönlich ganz besonders lieb gewonnen habe.
Die Geschichte von Heathcote Manor wird dem Leser im Laufe der Geschichte Stück für Stück offenbart und gerade dieses häppchenweise Aufdecken hat mir sehr gut gefallen. Immer wieder vermischt sich Realität mit Vergangenheit und Halluzinationen, die Adrian und November das Leben nicht gerade leichter machen und doch so gut zu der Geschichte passen. Auch an überraschenden Wendungen wird natürlich nicht gespart, so dass man nie sicher sein kann, wie die Geschichte nun ausgeht. Immer wieder gab es Szenen, die mich ordentlich geschockt haben und die mich hoffen ließen, dass es sich hierbei tatsächlich nur um Halluzinationen handelt. Das Ende hätte ich mir ein wenig anders gewünscht, da es mir ein bisschen zu unlogisch bzw. zu "einfach" erscheint.
Fazit:
Susanne Gerdom konnte mich auch mit "Das Haus am Abgrund" wieder fesseln und überraschen. Eine ordentliche Portion Grusel, schockierende Momente und tolle Charaktere, der wunderbare Schreibstil und eine passende Atmosphäre machen dieses Buch zu einem tollen Lesevergnügen, auch wenn das Ende für mich nicht ganz zufriedenstellend war.

Bewertung vom 19.03.2013
Der geheime Name
Winterfeld, Daniela

Der geheime Name


ausgezeichnet

Das Märchen vom Rumpelstilzchen kennt wohl so ziemlich jeder. "Der geheime Name" befasst sich mit einem seiner Artgenossen, von denen es nur noch ganz wenige gibt. Er selbst nennt sich "der Geheime", denn seinen Namen darf - genau wie im Märchen auch - keiner wissen, sonst würde er sterben. Auch "der Geheime" hat einen Pakt geschlossen, doch er wurde betrogen und versucht nun schon viele Jahre lang, die ihm versprochene Tochter zu finden und zu sich zu locken.
Die Autorin schafft es schon auf den ersten Seiten, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Das liegt nicht nur an ihrem tollen, detailreichen Schreibstil, sondern natürlich auch an der dichten und unheimlichen Atmosphäre. Den Geheimen beschreibt sie so unheimlich, dass mir immer wieder kleine Schauer über den Rücken gejagt sind, wenn dieser kleine gruselige Wicht aufgetaucht ist. Die Geschichte spielt größtenteils im Moor, was ebenfalls dazu beiträgt, dass eine düstere Grundstimmung herrscht und somit perfekt zu diesem modernen Märchen passt.
Die Charaktere sind großartig ausgearbeitet. Fina ist ein Mädchen, das ihr Leben lang auf der Flucht war und sich nichts sehnlicher wünscht, als ein richtiges zu Hause. Nun möchte sie ausbrechen und endlich ihre eigenen Entscheidungen treffen und vor allem nicht mehr fliehen müssen. Ihre Mutter hütet ein großes Geheimnis, dem Fina allmählich auf die Spur kommt. Sie muss erfahren, dass sie ihre Mutter eigentlich gar nicht wirklich kennt, denn immer wieder macht sie neue erschreckende Entdeckungen. Mora ist ein sehr interessanter Protagonist, der wohl die größte Entwicklung in diesem Buch durchmacht. Ist er erst noch absolut unterwürfig und ängstlich, so entwickelt er langsam aber sicher eine Abneigung dagegen, sich immer nur demütig verhalten und Schläge einstecken zu müssen, wenn er nicht schnell genug spurt. Auch er möchte ausbrechen, möchte frei sein und eigene Entscheidungen treffen können.
Der Spannungsbogen der Geschichte ist nicht kontinuierlich hoch, es geht eher auch mal ruhiger zu, was hier allerdings nie langweilig war, sondern gut zur Charakterentwicklung und der Geschichte gepasst hat. Es gibt jedoch zwischendurch auch immer wieder Szenen, in denen man mit den Protagonisten mitfiebert, sich gruselt und am liebsten ins Buch hüpfen würde, um sie in die richtige Richtung zu schubsen. Durch die vielen unerwarteten Wendungen, kann man eigentlich gar nicht anders, als schnell weiter zu lesen und ganz besonders das Finale ist unglaublich spannend.
Fazit:
Ein modernes Märchen - fantastisch geschrieben, mit einer dazu passenden düsteren Atmosphäre, tollen Charakteren und vor allem einem unheimlichen, bösartigen Wicht, dem ich nicht einmal tagsüber begegnen möchte. Ein großartiges Lesevergnügen.

Bewertung vom 14.03.2013
Elfenmagie / Elvion Bd.1
Qunaj, Sabrina

Elfenmagie / Elvion Bd.1


ausgezeichnet

"Elfenmagie" ist für mich eines dieser Bücher, dass mich noch einige Zeit beschäftigt, nachdem ich es ausgelesen habe.
Mit viel Liebe zum Detail beschreibt Sabrina Qunaj das Leben von Vanora, die ohne ihre Mutter aufgewachsen ist und auf die noch eine große Aufgabe wartet. Von Anfang an konnte mich die Autorin mit ihrem schönen, detailreichen Schreibstil begeistern und hat direkt einen Film in meinem Kopfkino ablaufen lassen, bei dem ich immer wieder überlegt habe, wie das alles wohl verfilmt aussehen würde (und ich glaube, diese Geschichte hätte wirklich großes Potenzial für die große Leinwand, wenn sie denn von den richtigen Leuten verfilmt werden würde).
Die Ausarbeitung ihrer Figuren ist ihr wunderbar gelungen und jeden der Hauptcharaktere konnte ich in mein Herz schließen. Dabei wird die Geschichte immer im Wechsel aus Sicht dieser Protagonisten erzählt, so dass man einen wunderbaren Einblick in die Gefühlswelt jedes Einzelnen bekommt. Diese Gefühlswelt ändert sich im Laufe der Geschichte immer wieder und die Charaktere (ganz besonders Vanora, Nevliin und Eamon) entwickeln sich immer weiter. Was besonders auffällig ist: dabei kommt es immer wieder vor, dass diese Entwicklung nicht unbedingt Gefallen beim Leser findet (zumindest ging es mir stellenweise so) und die Protagonisten immer mal wieder in meiner Gunst fallen oder steigen, je nachdem, wie sie gerade handeln und fühlen. Dabei schafft die Autorin es, diese Protagonisten menschlich erscheinen zu lassen, auch wenn sie das teilweise gar nicht sind und schon gar nicht sein wollen. Abgründe tun sich auf und doch ist immer eine gewisse Opferbereitschaft vorhanden, die manchmal schon selbstzerstörerisch wirkt. Der Fokus liegt nicht immer auf nur einer Figur, sondern ändert sich im Laufe der Geschichte dann auch mal. Baut man anfangs noch eine Beziehung zu Vanora auf, so werden später auch die Gefühle von Eamon und Nevliin beleuchtet.
Sabrina Qunaj hat einige Szenen so gefühlvoll geschrieben, dass ich die Tränen nur schwer zurückhalten konnte (oder auch mal gar nicht), denn sie schreckt auch nicht davor zurück, beliebte Charaktere quasi aus dem Weg zu räumen, was jedoch immer zur Geschichte passt und dem Vorankommen in der Story hilft.
Mir persönlich ging es so, dass ich mich auf keiner einzigen Seite gelangweilt habe (und das soll bei fast 1000 Seiten schon was heißen), auch wenn mal gar nicht viel passiert.
Der Spannungsbogen baut sich immer mehr auf und gipfelt in einem riesen Finale, dass mich sprachlos zurückgelassen hat. Teil 2 "Elfenkrieg" liegt schon bereit und ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es weitergeht.
Fazit:
Eine wunderbare Geschichte, mit wahnsinnig viel Gefühl erzählt, spannend bis zum Schluß, traurig und absolut magisch. Wieder mal ein Buch, welches es in die Riege meiner Lieblingsbücher geschafft hat. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.03.2013
Die Farbe der Lust / 80 Days Bd.1
Jackson, Vina

Die Farbe der Lust / 80 Days Bd.1


gut

"80 Days: Die Farbe der Lust" ist der erste Roman dieses Genres, den ich bisher gelesen habe. Überzeugen konnte mich dieser leider nicht wirklich.
Die Story an sich ist relativ interessant und man lernt so einiges über die Fetisch-Szene. Man merkt, dass die Autoren sich damit tatsächlich gut auskennen und wissen, wovon sie da schreiben. Dabei nehmen sie kein Blatt vor den Mund, sondern erzählen, "wie ihnen der Schnabel gewachsen ist", um es mal so auszudrücken. Ziemlich detailliert beschreiben die Autoren, was ihre Protagonisten anziehen, jedoch den tatsächlichen Akt nicht immer komplett, so dass man gewisse Details einfach seiner Fantasie überlassen kann, wenn man das denn möchte. Oftmals gibt es allerdings auch Szenen, die schon recht vulgär beschrieben und sicher nichts für zart besaitete Leser sind. Dabei gibt es einige kleinere und größere Zeitsprünge, die den Lesefluss jedoch nicht beeinflussen. Erzählt wird die Geschichte mal in der Ich-Perspektive von Summer, mal aus der erzählenden Perspektive von Summer und Dominik, wobei ich die Ich-Perspektive von Summer fast überflüssig finde, da die Ich-Perspektive nicht konsequent durchgezogen wurde, sondern nur ab und an mal eingeworfen. Man hat halt nicht wirklich feststellen können, warum diese nun ausgerechnet in dem Moment gewählt wurde.
Die Protagonisten an sich sind relativ blass geblieben, ich konnte zu keinem von ihnen einen Zugang finden. Summer beschreibt sich selbst zwar als unabhängige, selbstbewusste Frau, die tut, was sie will, doch immer wieder benimmt sie sich devot und das ohne sich lange bitten zu lassen, selbst wenn sie es ja eigentlich gar nicht will. Sie denkt nur an Sex und Musik und viel mehr gibt es in ihrem Leben scheinbar auch gar nicht. Selbst ihre "Freunde", bis auf einen einzigen (der mir von allen Charakteren tatsächlich auch am sympathischsten war), haben wohl nur im Sinn, wie sie am besten ihre perversen Neigungen ausleben können. Dominik hat mich persönlich so gar nicht reizen können und ich verstehe absolut nicht, was Summer so anziehend an ihm findet. Ich jedenfalls konnte mich einfach nicht in die Charaktere hineinversetzen und habe keinen einzigen von ihnen ins Herz schließen können.
Das positive an dem Buch ist der flüssige Schreibstil und mir persönlich ging es so, dass ich schon wissen wollte, wie es jetzt weitergeht. Leider hatte ich allerdings das Gefühl, dass die Story immer mehr in den Hintergrund gerät, damit sich die Protagonisten mit allen zur Verfügung stehenden Personen vergnügen können. Das mag zwar dazu passen, dass Summer in den Sog ihrer "dunklen Seite" gerät, aber ich finde, man hätte sich da vielleicht mehr den Charakterzeichnungen widmen können, um den Protagonisten ein wenig mehr Tiefe zu verschaffen.
Fazit:
Eine viel zu dünne Story, die um die vielen Geschlechtsakte herumgebaut zu sein scheint, Charaktere in die ich mich überhaupt nicht hineinversetzen und deren Handlungen ich oft nicht nachvollziehen konnte - trotzdem hat dieser Roman etwas an sich, das einen weiterlesen lässt. Eine wirkliche Liebesgeschichte, wie im Klappentext beschrieben, war für mich leider nicht zu erkennen, doch trotzdem möchte ich dem zweiten Band noch eine Chance geben und hoffe, es wird besser.

13 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2013
Lauf, solange du noch kannst / Untot Bd.1
McKay, Kirsty

Lauf, solange du noch kannst / Untot Bd.1


sehr gut

Der Einstieg in die Geschichte ist mir anfangs ein wenig schwer gefallen, da die Ich-Erzählerin Bobby aus ihrer Sicht doch recht jugendlich erzählt. Die Autorin passt den Schreibstil an Bobby an, was allerdings sehr gut zu der Geschichte passt. Als ich mich dann an diesen Stil gewöhnt hatte, konnte ich das Buch kaum noch weglegen. Kirsty McKay erzählt die Geschichte in einem rasanten Tempo, mit dem dazu passenden flüssigen, etwas flappsigen und sehr sarkastischen Schreibstil. Genau das hat mir wahnsinnig gut gefallen, denn für mich hat das perfekt zur Geschichte gepasst und vor allem zu den Protagonisten, die sich plötzlich in einer horrormäßigen Situation befinden und beweisen müssen, dass sie mutig sein können, wenn es darauf ankommt. Der oftmals schwarze Humor hat viele Situationen, die sonst vermutlich sehr gruselig gewesen wären, ordentlich aufgelockert und mehr als einmal musste ich laut loslachen, was mir schon irritierte Blicke von meinen Mitmenschen eingehandelt hat.
Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und ganz besonders Bobby und Smitty habe ich sehr in mein Herz geschlossen. Die beiden agieren großartig miteinander und liefern sich immer wieder ein witziges Sprüche-Duell. Auch Alice und Pete sind interessante Charaktere, die oft ganz anders handeln, als man ihnen zugetraut hätte. Hier bedient keiner der Protagonisten ein gängiges Klischee, auch wenn das anfangs noch so wirken mag. In dieser Extremsituation zeigen diese Jugendlichen auch andere Seiten von sich, was mir sehr gut gefallen hat.
Nun braucht man aber nicht zu denken, dass dieses Buch einfach nur witzig ist, sondern natürlich geht es hier um unheimliche Zombies, es gibt immer wieder Situationen, die gefährlich und auch blutig sind, wobei die Autorin diese Szenen niemals zu sehr ausschmückt und es nicht besonders eklig wird. Deshalb ist dieses Buch - meiner Meinung nach - tatsächlich gut für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet.
Die Auflösung dazu, warum fast alle plötzlich zu Zombies mutiert sind und vor allem wie diese Jugendlichen dahinter kommen und mit wem das Ganze zu tun hatte, war mir dann leider doch etwas zu konstruiert und hat mich ein kleines bisschen enttäuscht. Trotzdem ist der Weg dahin sehr spannend und immer wieder überraschend, weswegen ich wirklich viel Spaß beim Lesen dieses Buches hatte.
Fazit:
Ein bisschen Grusel und ganz viel Sarkasmus,Witz und Spannung, noch dazu rasant erzählt und mit einem ganz gemeinen Ende - so macht das Lesen Spaß.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2013
Die Stunde der Zeitreisenden / Hourglass Bd.1
McEntire, Myra

Die Stunde der Zeitreisenden / Hourglass Bd.1


sehr gut

Zeitreisen sind ja immer ein spannendes Thema finde ich. Ich liebe solche Geschichten, da mich die Idee fasziniert, in die Vergangenheit reisen (oder auch in die Zukunft) und vielleicht so sogar die Gegenwart ändern zu können. Deswegen habe ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Leider gibt es eine Sache, die mich ein wenig gestört hat, was mir den Lesespaß aber nicht verdorben hat.
Die Story selbst hat mir gut gefallen, doch leider wurde diese oft gebremst durch die Gefühlsaufwallungen der Protagonisten. Emerson, die Ich-Erzählerin, ist ein sehr sympathisches und witziges Mädchen, dass schon viel in ihrem Leben durchmachen musste, sich dadurch aber auch nichts sagen lässt und ziemlich mutig ist. Ihren Sarkasmus fand ich wirklich großartig und oft hat sie mich damit zum Schmunzeln bringen können. Dann taucht Michael auf, der ebenfalls ein sehr interessanter Protagonist ist, genau wie Kaleb. Doch dummerweise beginnt da mein Problem, denn Emerson fühlt sich zu beiden hingezogen und umgekehrt ist es ebenso (und das so ziemlich von der ersten Begegnung an). Ich habe grundsätzlich keine Probleme mit solchen Stories, aber hier ging mir das alles mal wieder viel zu schnell. Kaum gesehen, schon verknallt und das bei beiden Männern.Glücklicherweise konnte die interessante und spannende Story mich darüber hinwegtrösten. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte, was mir hier wirklich gut gefallen hat. Auch die anderen Charaktere waren interessant und recht undurchsichtig, was sicher noch für einige Überraschungen im Folgeband "Hourglass - Die Versuchung der Zeit", welcher im Juni diesen Jahres erscheinen soll, sorgen wird. Ich hoffe, man erfährt dann auch ein wenig mehr über ebenjene, denn ich hätte gern noch ein bisschen mehr über die meisten von ihnen erfahren.
Der Schreibstil der Autorin liest sich schön flüssig und der Spannungsbogen ist durchgehend recht hoch. Somit konnte mich das Buch wirklich gut unterhalten und kleine Schwächen verzeihe ich da gerne. Auch Band 2 möchte ich auf jeden Fall noch lesen, denn durch kleine Andeutungen, die die Autorin hier gemacht hat, bin ich sehr neugierig geworden, wie es weitergehen wird.
Fazit:
Ein bisschen weniger Liebesdurcheinander und mehr Fokus auf die Zeitreisen und die Charaktere, dann wäre dieses Buch für mich perfekt gewesen. Gut geschrieben, mit überraschenden Wendungen und einer sehr sympathischen Protagonistin, die witzig und sarkastisch ist, ist "Hourglass - Die Stunde der Zeitreisenden" ein Pageturner und macht neugierig auf Band 2.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2013
Die Landkarte der Liebe
Clarke, Lucy

Die Landkarte der Liebe


ausgezeichnet

Mit vielem habe ich bei diesem Buch gerechnet, nur nicht damit, dass es mich so packen würde.
Lucy Clarke hat einen wunderschönen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Sie beschreibt die Reiseziele von Mia - und später dann auch Katie - so, dass man sich oftmals fühlt, als wäre man direkt dabei.
Die Geschichte, die die Autorin hier erzählt, ist sehr tragisch und traurig. Katie findet das Reisetagebuch ihrer verstorbenen Schwester und möchte nun die Stationen, die Mia dort beschreibt, selbst bereisen, um so mehr über den Tod ihrer Schwester herauszufinden. Dabei entdeckt sie viele Geheimnisse, die Mia umgeben und erfährt gleichzeitig viel über ihre Schwester und auch über sich selbst.
Beschrieben wird diese Reise aus Sicht von Katie in der Gegenwart, aber auch aus Mias Sicht in der Vergangenheit. Wir lesen also nicht tatsächlich das Tagebuch von Mia, sondern reisen quasi mit ihr mit und lernen so nicht nur Katie, sondern auch Mia und ihre Gefühle kennen.
Die Charaktere haben die für so eine Geschichte nötige Tiefe und sind sehr sympathisch. Natürlich hat jeder so seine Fehler (und psychische Probleme, die hier recht ausgeprägt sind).
Katie ist ein Kontrollfreak.Alles in ihrem Leben wird durchgeplant, sie hat einen tollen Job und ist beliebt. Ihre Schwester Mia ist so ziemlich das genaue Gegenteil davon: chaotisch lebt sie in den Tag hinein, hat absolut kein Verantwortungsbewusstsein und lässt sich am liebsten einfach treiben. Das diese beiden unterschiedlichen Schwestern da öfter mal aneinandergeraten, ist klar. Die wirklichen Gründe dafür erfährt der Leser dann so nach und nach auf der Reise bis hin zu Mias tragischem Tod.
Auch die Nebencharaktere waren allesamt gut ausgearbeitet und haben meist ebenfalls eine recht schwierige Vergangenheit.
Mir persönlich ging es so, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, warum Mia sterben musste. Die Auflösung kam für mich recht unerwartet und war umso trauriger. Die Autorin erzählt diese Geschichte sehr gefühlvoll, so dass man Katie (und oft auch Mia) am liebsten einfach mal in den Arm nehmen möchte, um sie zu trösten.
Fazit:
Für mich eine absolutes Highlight. Dieses Buch ist wahnsinnig tragisch, fesselnd und berührend. Durch die liebenswerten Charaktere, die wunderschönen Kulissen und die ungewöhnliche Story konnte ich dieses Buch kaum liegen lassen, um mich anderen Dingen zuzuwenden. Eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 21.02.2013
BETA / Ananda Bd.1
Cohn, Rachel

BETA / Ananda Bd.1


ausgezeichnet

Rachel Cohn hat in "BETA" eine absolut faszinierende und erschreckende Welt erschaffen, die einerseits fast schon paradiesisch anmutet, wenn man jedoch hinter diese Fassade blickt, erkennt man, dass hier der eher der schöne Schein gewahrt werden soll und es im Hintergrund doch ziemlich grausam zugeht. Die Insel Demesne, die für superreiche Menschen geschaffen wurde, ist perfekt und bietet den auf ihr lebenden Menschen den absoluten Luxus sich um nichts mehr kümmern zu müssen. Selbst die Luft und das Wasser wurden extra so verändert, dass sich die Menschen einfach wohlfühlen müssen. Wie die Autorin diese wunderbare Umgebung beschreibt, hat mir sehr gut gefallen. Um den Menschen diesen Luxus noch angenehmer zu machen, dienen ihnen Klone, die von verstorbenen Menschen geklont werden, ohne Seele, ohne Gefühle. Sie sollen nur eines: dienen und gehorchen.
Zwar sind Bücher in denen es um Klone geht, nichts komplett neues mehr, doch die Umsetzung fand ich wirklich toll. Auch der Schreibstil der Autorin liest sich flüssig und leicht und für mich war dieses Buch ein wirklicher Pageturner.
Klon Elysia ist hier die Ich-Erzählerin. Aus ihrer Sicht erzählt sie die Dinge, die sie erlebt ein wenig klinisch, wenn man so will. Sie soll keine Gefühle haben, weshalb auch wenig Gefühle transportiert werden. Ich finde, das passt ganz gut zu ihrer Figur, doch hätte ich mir zumindest gegen Ende doch ein wenig mehr Gefühl gewünscht. Zwar beschreibt sie ihre Gefühle, aber ich persönlich habe diese nicht so wirklich nachempfinden können. Die Entwicklung, die ihre Figur durchmacht wird jedoch gut dargestellt. Will sie anfangs einfach nur ihren Besitzern gefallen und alles tun, um diese glücklich zu machen, so entwickelt sie nach und nach immer mehr ihren eigenen Kopf, den sie zu gerne auch durchsetzen möchte. Diesen Spagat zwischen dienen möchten und müssen, der Angst defekt zu sein und der Entdeckung ihrer eigenen Gefühle und Wünsche hat die Autorin toll beschrieben. Ich hoffe sehr, dass im nächsten Teil der Reihe diese ganzen Empfindungen noch ein wenig mehr auf den Leser transportiert werden können, denn die Geschichte ist spannend und kann immer wieder mit unvermuteten Wendungen aufwarten, was nicht zuletzt an den interessanten Nebencharakteren liegt. Ich bin mir sicher, dass Rachel Cohn noch die ein oder andere Überraschung für den Leser bereithält und kann es kaum erwarten, mehr über die Klone und die Welt ausserhalb von Demesne zu erfahren.
Fazit:
"BETA" ist eine fantastische Dystopie, die mich wahnsinnig gut unterhalten hat. Eine Welt, die gleichzeitig paradiesisch und grausam ist und die offensichtlich noch viele Geheimnisse bereithält, hat mich absolut fesseln können. Dass Klon Elysia als Ich-Erzählerin hier wenig Gefühle zeigen kann, ist sicher von der Autorin so gewollt, doch würde ich mir in der Fortsetzung doch ein wenig mehr davon wünschen, um den Leser vielleicht noch ein wenig mehr mitfühlen zu lassen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2013
Für immer die Seele / Für immer Bd.1
Omololu, Cynthia J.

Für immer die Seele / Für immer Bd.1


sehr gut

Ich muss zugeben, dass ich durch die vielen positiven Meinungen, die ich bisher zu dem Buch gelesen habe, sehr hohe Erwartungen hatte. Leider konnten diese nicht komplett erfüllt werden.
Zwar lässt die Geschichte sich gut und leicht lesen, da die Autorin einen angenehmen Schreibstil hat (auch wenn mir das Wörtchen "öh" eindeutig zu oft vorkam), aber irgendwie hat mir etwas gefehlt.
Die Grundidee der Wiedergeburt und das es Menschen geben soll, die sich an ihre früheren Leben sogar erinnern können, finde ich toll. Gerade die Rückblenden in die Vergangenheit fand ich unheimlich interessant und das waren die Abschnitte, die mir am besten gefallen haben.
Leider blieben die Charaktere ein wenig oberflächlich und die Ich-Erzählerin Cole, ging mir stellenweise mit ihrer Naivität sogar ein wenig auf die Nerven. Sie benimmt sich oft sehr naiv, schafft es einfach nicht, das auszusprechen, was ihr gerade durch den Kopf geht (ganz besonders dann, wenn es wichtig wäre) und manövriert sich so in gefährliche Situationen.
Griffon ist zwar ein recht interessanter Protagonist, der scheinbar noch einiges an Geheimnissen hat, aber auch bei ihm fehlte mir ein wenig Tiefe. Genauso ist es mit den Nebencharakteren, die einem vermutlich nicht lange im Gedächtnis bleiben werden.
Abgesehen davon fand ich die Grundidee wirklich toll, auch Spannung war vorhanden, nur hoffe ich, dass die Autorin im nächsten Band etwas mehr Wert auf die Ausarbeitung und Entwicklung ihrer Charaktere legt.
Die Geschichte an sich ist in diesem Band abgeschlossen, auch wenn eine kleine Szene schon auf eine interessante Fortsetzung hindeutet und mich wirklich neugierig macht, was da noch so kommen mag.
Fazit:
Vollkommen überzeugen konnte mich "Für immer die Seele" leider nicht. Die Charaktere hätten etwas mehr Tiefe vertragen können, allerdings finde ich die Grundidee wirklich genial und die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil. Ich jedenfalls bin neugierig auf den nächsten Band der Trilogie.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.