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Benutzername: 
Jasika

Bewertungen

Insgesamt 569 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2023
Die letzte Nacht / Georgia Bd.11
Slaughter, Karin

Die letzte Nacht / Georgia Bd.11


gut

Die Autorin steht wie kaum eine andere für spannungsgeladene Thriller, die ich bisher kaum aus der Hand legen konnte. Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen.

Die Kinderärztin Sara Linton hatte vor einigen Jahren Dienst im Krankenhaus, als eine schwerverletzte junge Frau eingeliefert wird. Kurz bevor diese stirbt, erzählt sie Sara, dass sie vergewaltigt worden sei. Sara will, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen wird. Inzwischen ist ein Tatverdächtiger ermittelt worden und es kommt zu einem Gerichtsprozess, bei dem Sara als Zeugin aussagen soll. Doch die Eltern des jungen Mannes sind für Sara keine Unbekannten.... Sara Linton wurde als junge Ärztin selbst brutal vergewaltigt und nun droht die Vergangenheit sie erneut einzuholen! Gibt es einen Zusammenhang zu der aktuellen Tat?

Special Agent Will Trent und seine Kollegin Faith ermitteln auf eigene Faust um Sara, inzwischen mit Will verlobt, zu helfen, finden aber zunächst keinen Zusammenhang....

Die Figuren werden gewohnt sympathisch dargestellt, der Krimi ist solide aufgebaut, aber der Spannungsbogen bleibt recht flach. Erst wird diskutiert, wie z. B. Will etwas verdeckt ermitteln will, dann kommt es zur Durchführung des Ganzen und dann wird darüber wieder gesprochen und alles detailliert durchgegangen. Durch diese ständigen Wiederholungen wird es zäh, Kürzungen hätten der Handlung hier gut getan. Weiterhin wirkt vieles abwegig - Will nimmt Kontakt zu einer alten Clique auf und möchte so Interna hören, sein Deckname ist aber ausgedacht. Kann sich da keiner aus der alten Studentenverbindung mehr erinnern, wer tatsächlich zum Kreis gehörte? Wenn schon nicht der Name für Zweifel sorgt, dann aber zumindest das unbekannte Gesicht? Mir war das zu unauthentisch.



Fazit:

Solider Krimi, für mich jedoch eindeutig zu wenig Spannung! Auch die Auflösung barg wenig Überraschendes. Schade!

Bewertung vom 10.08.2023
Abenteuer auf Fischland-Darß-Zingst
Bieber-Geske, Steffi;Gröper, Kerstin

Abenteuer auf Fischland-Darß-Zingst


ausgezeichnet

Die Geschwister Lilly und Nikolas verbringen ihre Ferien auf Fischland-Darß-Zingst.

Es gibt an der Ostsee viel zu erkunden, zudem springt Lilly für die verletzte Tochter der Ferienwohnungvermieterin ein und tanzt in einer Ballettaufführung mit.

Die Kinder erfahren einiges über die Seenotretter, die ehrenamtlich arbeiten und sich über Spenden finanzieren. Doch Nikolas beobachtet immer wieder einen Dieb, der die Spendenschiffchen entwendet. Leider konnte er noch nicht gefasst werden.

Im Innenteil des Buches findet sich eine schöne farbige Zeichnung der Region Fischland-Darß- Zingst mit den in der Geschichte erwähnten Orten.

Wir haben nach dieser Lektüre sofort Sehnsucht bekommen und würden am liebsten direkt losfahren!



Fazit :

Dieses Buch ist eine perfekte Mischung aus Ferien-/Detektivgeschichte mit jeder Menge Ideen für Ausflüge und interessanten Hintergrundinformationen. So sind wir für den nächsten Urlaub perfekt vorbereitet!

Bewertung vom 10.08.2023
Abenteuer an der Mecklenburgischen Ostsee - Lilly, Nikolas und das Geheimnis des Buddelschiffs
Bieber-Geske, Steffi

Abenteuer an der Mecklenburgischen Ostsee - Lilly, Nikolas und das Geheimnis des Buddelschiffs


ausgezeichnet

Nikolas entdeckt auf dem Flohmarkt ein wunderschönes Segelschiff mit Leuchtturm in einer Flasche. Nikolas und seine Schwester stellen sich fasziniert die Frage, wie das Schiff in die Flasche kam. Der Großvater kann einen Teil des Rätsels lösen, er erkennt den Leuchtturm wieder, es handelt sich um den Bastorfer Leuchtturm. Ein Glück, dass die Familie die Sommerferien an der Ostsee verbringen möchte!

Das Buch ist kindgerecht und lebendig geschrieben, die zahlreichen farbigen Illustrationen veranschaulichen die Handlung.
Es ist eine perfekte Mischung aus spannendem Abenteuer und interessantem Reiseführer. An der Ostsee zwischen Dassow, Boltenhagen und Heiligendamm gibt es viel zu erleben. Lilly und Nikolas erkunden interessante Museen und erfahren viel über das Leben von damals, fahren mit der Schmalspurbahn "Molli", sehen eindrucksvolle Tiger aus nächster Nähe, erfahren etwas über Naturphänomene, gehen ins Schwimmbad und machen schöne Spielplätze unsicher.

Zum Schluss können die Kinder das Rätsel um das Buddelschiff lösen und sogar selbst eines anfertigen - der Hintergrund über die Entstehung des Schiffes, das auf dem Flohmarkt landete, hat uns beim Lesen sehr berührt.

Auf der Innenseite gibt es eine Zeichnung mit allen im Buch erwähnten Orten.
Zudem werden im Anhang die Ausflugsziele mit Adressen aufgelistet, so dass man sich schnell einen Überblick verschaffen kann. Sehr praktisch zur Vorbereitung der nächsten Urlaubsreise.


Fazit:

Tolle Geschichte mit vielen interessanten Ausflugstipps für den nächsten Urlaub an der Ostsee!

Bewertung vom 10.08.2023
Fräuleinwunder (MP3-Download)
Wolff, Stephanie von

Fräuleinwunder (MP3-Download)


gut

Hamburg 1953. Elly ist die Tochter eines wohlhabenden Unternehmers. Nach den Willen ihrer Eltern soll sie in guten Stand einheiraten und sich dann voll und ganz der Organisation des Familienalltags widmen. Ihr Freund ist sich mit ihren Eltern bereits einig, doch Elly mag ihren Freund zwar, aber die große Liebe ist es nicht und sie hat andere Hoffnungen.

Als sie dann Pater kennengelernt und durch ihn eine Stelle als Redaktionsassistentin beim NWDR erhält, scheinen sich ihre Träume zu erfüllen. Doch ihre Eltern sind dagegen.

Die Autorin hat den Flair der 50iger Jahre sehr gut eingefangen, ich mochte besonders den Trubel beim Sender NWDR, der sich später teilt in NDR und WDR.

Allerdings wird es an einigen Stellen auch unrealistisch für das Leben in den 50iger Jahren und so wirkte die Handlung zum Teil aufgesetzt. Probleme lösen sich zu schnell in Luft auf, wodurch die Spannung auf der Strecke blieb.

Die Sprecherin liest das Hörbuch lebendig und ich habe ihrer Stimme gerne gelauscht.


Fazit:

Nett zu hörende Geschichte, die mir aber nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 10.08.2023
Die dunkle Hüterin / Das Geheimnis der Flüstermagie Bd.3
Arold, Marliese

Die dunkle Hüterin / Das Geheimnis der Flüstermagie Bd.3


ausgezeichnet

Endlich ist der dritte Band der phantasievollen Reihe "Das Geheimnis der Flüstermagie" erschienen.

Sophie verbringt die Ferien wieder bei ihrer Tante Kathi, die sich auf ihrem Hof um verwahrloste Tiere kümmert. Hier hat Sophie ihre besondere Gabe entdeckt, sie kann ihre Gedanken mit den Tieren teilen und entdeckte den Zugang zum Magischen Wald.

Paula, Sophies beste Freundin, ist zu Besuch und zusammen wollen sie die freien Tage genießen, doch beim gemeinsamen Schwimmen im See ist Paula plötzlich weg, wie vom Erdboden verschluck! Ist sie ertrunken oder steckt Rea dahinter? Rea ist alles zuzutrauen. Silvios Schwester ist einer dunklen Macht verfallen. Hat sie Paula entführt? Zusammen mit Raffael, Paulas Freund und zugleich auch ein Hüter der Magischen Welt, begibt sie sich auf die Suche nach ihrer besten Freundin. Dabei geraten die Freunde immer wieder in große Gefahr! Schon bald weiß Sophie nicht mehr, wem sie trauen kann, wurde auch der "Große Rat", der über die Magische Welt wacht, vom Bösen unterwandert, wer ist Freund, wer Feind?

Marliese Arold hat uns mit dem dritten Band kaum Luft zum Atmen gelassen, die Seiten flogen nur so dahin und wir waren ganz gefangen in dieser besonderen Welt voller Einhörner, Drachen und Geschöpfen halb aus Mensch, halb aus Pferd. Auch gibt es ein Wiedersehen mit dem beeindruckenden Greifenweibchen Adeline.

Das Cover ist zum Träumen schön und wir haben viele Dinge aus der Handlung wiedererkannt, so hat er der Wolf unten rechts in der Geschichte noch eine besondere Bewandtnis.


"Dann riss die Grasnarbe auf, eine Mulde bildete sich, und am Ende davon erschien ein zweiflügeliges Tor aus schwerem Eichenholz mit eisernen Beschlägen. Die Türflügen schwangen knarrend auf, und vor uns erschien ein Gang, der in die Tiefe des Hügels führte." (Zitat S. 53)


Fazit:

Ein überaus rasanter und spannender dritter Teil voller magischer Geschöpfe, Freundschaft, Zusammenhalt, ein wenig Liebe, aber auch dunkler Mächte und Gefahren!

Bewertung vom 09.08.2023
Das kleine Gespenst Vincent entdeckt Thüringen
Tettenborn, Anja

Das kleine Gespenst Vincent entdeckt Thüringen


ausgezeichnet

Wir planen in den Sommerferien einige Tage in Thüringen zu verbringen und wollten uns mit diesem Buch schon auf die freien Tage einstimmen.

Anja Tettenborn schreibt sehr lebendig und anschaulich, so dass wir viel Spaß hatten das Gespenst Vincent zu begleiten.

Vincent lebt eigentlich versteckt auf dem Dachboden eines Bauernhofs in der Nähe von Erfurt, aber ihm ist langweilig. Als er eine Postkarte mit dem Motiv des Schlosses Molsdorf entdeckt, beschließt er sich auf Reisen zu begeben.

Unterwegs trifft er andere Gespenster, Feen, die Ilmnixe Erlinde und sogar eine Weiße Frau im Schloss Friedenstein in Gotha. Diese können Vincent viele spannende Geschichten von früher erzählen, z. B. über den einstigen Herrn des Schlosses Molsdorf und seinen zahlreichen Kindern, wie das damals mit den Toiletten war, wer einst auf der Wartburg lebte u. v. m.

Ganz nebenbei werden die zahlreichen Sehenswürdigkeiten Thüringens eingestreut.

Es gibt viel zu erkunden und wir haben jede Menge Tipps für Ausflüge mitnehmen können. Besonders gefallen haben uns die vielen kleine Anekdoten aus der damaligen Zeit, wie z. B. zu Martin Luther oder der Heiligen Elisabeth.

Am Ende gibt es noch eine ausführliche Liste aller Ausflugsempfehlungen aus der Geschichte und auch noch einige weitere!

Wir freuen uns auf weitere spannende Abenteuer vom Gespenst Vincent und seinem Freund Gustav!


Fazit:

Sehr gelungene Verflechtung aus spannender und gleichermaßen interessanter Handlung sowie zahlreicher Ausflugstipps! Besonders die kleinen Anekdoten aus früheren Zeiten konnten meine Kinder und mich begeistern!

Bewertung vom 09.08.2023
Geheimnisse um das Märchenschloss
Benke, Alexandra

Geheimnisse um das Märchenschloss


sehr gut

Auf die vier Freunde Rosalie, Tim; Lotta und Xaver wartet ein ganz besonderes Abenteuer. Sie verbringen die Pfingstferien auf einem Bauernhof im Allgäu bei Resi und Alois. Das Beste daran, ohne ihre Eltern!

"Zu Füßen der Berge glitzerte der blaue Forggensee. Eingehüllt in Nebelschleier thronte am Fuße des Berges ein Schloss, und zwar nicht irgendeins, sondern DAS Märchenschloss: Neuschwanstein." (Zitat S. 5)

Diesen fabelhaften Ausblick auf das Schloss genießen die Kinder beim Blick aus dem Fenster ihres Feriendomizils! Da wurden meine Kinder und ich beim gemeinsamen Lesen direkt neidisch!

Leider dauert es etwas bis die Kinder das Schloss entdecken. Sie genießen die Tage ohne Eltern und fühlen sich auf dem Bauernhof mehr als wohl. Es gibt Pferde, Kühe, Kaninchen, Katzen und natürlich Hühner. Apropos Hühner - im Hühnerstall machen die Kinder gleich mehrere spannende Entdeckungen. Zum einen scheint es dort ein verstecktes Zimmer zu geben, wer wohnt da? Die andere Entdeckung folgt später und die hat es in sich. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten!

Die Kinder freunden sich mit einem, zunächst seltsam erscheinenden, Jungen an, retten einen verwahrlosten Hund, wandern, toben, schwimmen und entdecken mit Resi u. a. die Ruine der Burg Falkenstein.

Das Buch liest sich wieder schnell und wir waren gleich im "Ferienfieber". Aber wir haben uns deutlich mehr interessante Hintergrundinformationen zum prachtvollen Schloss und dessen exzentrischen Königs Ludwig II erhofft. Die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau kommen leider zu kurz, obwohl Titel und Cover hier mehr versprechen.


Fazit:

Ein schönes Bauernhof-Abenteuer, welchem mehr eingestreute Informationen zu den angesprochenen Sehenswürdigkeiten gut getan hätte.

Bewertung vom 09.08.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


gut

Chicago, 1910. William Davenport ist ein ehemaliger Sklave, dem es gelungen ist ein Unternehmen, das luxuriöse Kutschen herstellt, zu etablieren. Die drei Kinder wuchsen innerhalb der Familie behütet und in Reichtum auf.

Das Cover hat mich gleich an die bekannte "Bridgerton" Serie erinnert und ich war neugierig auf die Geschichte.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von vier jungen Frauen erzählt. Zum einen sind das Olivia und Helen Davenport, die wohlhabenden Töchter, die in die feine Gesellschaft eingeführt werden sollen. Olivia, die ältere der beiden Schwestern, soll einen vielversprechenden Junggesellen aus London ehelichen. Alles scheint sich auch zu fügen, bis sie zufällig die Rede eines politischen Aktivisten hört. Helen bleibt den prächtigen Gesellschaften lieber fern, sie zieht es in die Werkstatt ihres Bruders John. Ihre Eltern sehen nicht gerne, dass sie sich nicht mit den typischen Tätigkeiten einer jungen Frau beschäftigt und suchen ihr eine Gesellschaftsdame. Ruby Tremaine ist die beste Freundin von Olivia und in deren Bruder John verliebt. Dieser hat jedoch eine andere im Sinne. Die vierte Protagonistin ist das Dienstmädchen Amy-Rose Shepherd, die mit den Davenport-Kindern zusammen aufwuchs und nun von einem eigenen Friseurgeschäft für Schwarze Frauen träumt.

Die Autorin hat sich dafür entschieden, die verschiedenen Handlungsstränge der vier Protagonisten miteinander zu verweben und sie nicht, wie oft üblich, jeweils in einem einzelnen Band zu erzählen. Dadurch wird zwar jeder Leser eine Figur finden, mit der er sich am ehesten identifizieren kann, aber leider bleiben dabei tiefgehende Gefühle auf der Strecke und die Protagonisten bleiben zu blass. Am besten hat mir Ruby gefallen, da sie vielschichtiger ausgearbeitet wurde.

Bis zur Mitte des Buches habe ich die Geschichte genossen, dann zog sich das weitere Geschehen in die Länge und endete abrupt. Zu viele Handlungsstränge blieben offen und einige der getroffenen Entscheidungen blieben für mich nicht nachvollziehbar.

"Das Schwierigste im Leben ist zu entscheiden, was wir selber wollen, und es dann auch anzugehen, (...)." (Zitat S. 253)


Fazit:

Eine vielversprechende Grundidee, deren Ausgestaltung mich jedoch nicht überzeugen konnte. Dennoch bin ich gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 09.08.2023
Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
Ironmonger, John

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen


gut

"Und in hundert Jahren sind sie weg, und wir haben nichts getan. Nicht nur die Korallenriffe. Die Polklappen, Wälder, Wiesen. Sie sind der Fahrer eines Buses (...) voller Menschen, und der Bus steht auf einem Bahnübergang, und ein riesiger Güterzug kommt auf sie zugerast, und Sie haben kostbare Sekunden damit vergeudet, den Rückspiegel einzustellen."


Eine Wette im Pub hat für den Studenten Tom Horsmith und den 20 Jahre älteren Politiker Montague Causley weitreichende Folgen, da sie gefilmt und im Internet geteilt wurde.

Der Student Tom kommt wieder in seine Heimatstadt, ein kleines Fischerdorf in Cornwall, zurück und trifft im Pub auf den Politiker Montague Causley. Tom hasst den überheblich wirkenden Mann, der ein Haus an der Küste besitzt, welches er an Touristen vermietet und sich selbst kaum im Ort blicken lässt. Tom ist der Meinung, die Politik tue nichts für die Klimaerwärmung, er prophezeit ihm, dass dieser in 50 Jahren in seinem Haus an der Küste sitzen wird, vom Wasser umspült und sterben wird.
Es entsteht eine Wette zwischen den beiden, die große Bekanntheit erlangt, da einer der Gäste der Kneipe diese auf Video festgehalten und ins Internet gestellt hat. Dies hat für den Politiker weitreichende Folgen, da dessen Arroganz im Video zu sehen ist und seine Anerkennung daraufhin bei seinen Anhängern sinkt.

John Ironmonger ist ein brillanter Erzähler, der es versteht seine Leser in den Bann zu ziehen. Ich hatte die wunderschöne Umgebung des kleinen Küstenortes St. Piran und die eindrucksvolle Arktis sehr gut vor Augen.

Durch die großen Zeitsprünge, 10, 25, 50 und 80 Jahre nach der Wette bleiben die beiden Protagonisten allerdings blass, der Leser sieht das Leben der beiden lediglich an ihnen vorüberziehen, was ich schade fand, da es auch einige tragische Momente gab.

Im Mittelpunkt des Romans steht der Klimawandel und die Auswirkungen auf die Natur, den Lebensraum von Mensch und Tier, wenn keine Regularien getroffen werden. Die Hintergründe wurden interessant und anschaulich erklärt, rütteln auf. Mir persönlich waren aufgezählten Punkten zur Gegensteuerung der Klimakrise zu kurz gegriffen, zu einseitig gedacht.


Fazit:

Der Autor ist ohne Frage ein begnadeter Erzähler und ich kann mir bei diesem Roman sehr gut eine Verfilmung vorstellen. Für mich blieb aber die Ausgestaltung der Protagonisten zu knapp, ich konnte mich nicht in sie hineinfühlen. An anderen Stellen wurde wiederum zu ausschweifend beschrieben, was jegliche Spannung zunichte machte. Auch die angesprochenen Lösungsansätze für eine globale Krise blieben mir zu ideologisch.

Bewertung vom 31.07.2023
Dreimal du und ich
Linden, Rachel

Dreimal du und ich


ausgezeichnet

Lollys Leben fühlt sich an wie festgefahren. Nach dem Tod der Mutter vor 10 Jahren hat sie deren Rolle im Familienrestaurant eingenommen und sich um ihre kleine Schwester gekümmert. Sie war förmlich der "Klebstoff" der Familie. Doch wo sind ihre eigenen Gedanken und Zukunftsvisionen geblieben? Ihr Vater rackert sich fortwährend im Restaurant ab, doch der Betrieb wirft zu wenig Gewinn ab und droht zu scheitern. Lolly würde gerne die Speisekarte verändern, doch der Vater möchte bei "altbewährtem" bleiben. Sie hat ihre große Liebe verloren und jeder Tag fühlt sich gleich an. Aufstehen, im Morgengrauen sechs Zitronenbaiserkuchen backen, im Gasthaus helfen, die Buchhaltung richten...

"Die Kuchen standen in zwei ordentlichen Reihen (...). Mein Leben mochte ein vor sich hin schwärendes Buschfeuer sein, aber meine Kuchen waren immer perfekt." (Zitat S. 52).

Immer wieder denkt sie an Rory Shaw, den sie bereits mit 13 kennengelernt hat. Als Lolly dann noch ihr Tagebuch findet, in dem sie mit Anfang 20 ihre Lebensziele geschrieben hat, fragt sie sich, was aus ihren Wünschen und Träumen geworden ist. Sie wollte ein eigenes Pferd, an einem spektakulären Ort ein eigenes Restaurant eröffnen und sich verlieben. Dann aber erhält sie von ihrer Tante ein wertvolles Geschenk und damit die Chance ihr Leben zu verändern...


Ich habe den Roman sehr genossen, er bringt Licht in trübe (Regen-)Tage. Die Autorin schreibt mitreißend und lebensklug, so dass die Seiten nur so dahin flogen. Lolly erhält die Möglichkeiten dreimal Einblicke in ihr Leben zu bekommen, wenn sie sich einst anders entschieden hätte. Dieser Punkt ist für jeden von uns spannend - inwiefern verändern sich aufgrund einer Entscheidung andere Dinge, welchen Einfluss haben sie auf die eigene Zukunft sowie auch auf die der Angehörigen und Liebsten? Was macht wahres Glück aus?

Die beiden Protagonisten Lolly und Rory sind liebevoll gezeichnet und ich hatte beim Lesen das Gefühl sie zu kennen. Lolly ist ehrgeizig, einzigartig, fleißig, liebevoll, kreativ und stets loyal zu ihrer Familie. Anhand einiger Rückblenden wird die Liebesgeschichte zwischen Rory und Lolly erzählt, die am Ende der Studienzeit ein jähes und schmerzvolles Ende fand. Auch die anderen Charaktere konnten überzeugen, insbesondere die unnachahmliche Tante Gert.

Das Rezept für das geheime Familienrezept der "Eatery" ist am Ende beigefügt. Warum Lolly dafür ein Zitronenbonbon für ihren Kuchen in der Zitronenmasse schmelzen lässt, hat eine ganz besondere Bedeutung.



"Es brauchte keine Magie, um ein Leben zu verändern. Man musste nur konsequent seinem Glück folgen. Dann konnten die Umstände noch so finster sein, am Ende ging alles gut aus." (Zitat S. 450)


Fazit:

Dieser wundervolle Liebesroman ist für mich ein ganz besonderer Schatz, der den Blick auf das Leben verändern könnte! Mir wird diese zauberhafte Geschichte noch lange im Gedächtnis bleiben.