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S.D.

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2009
In Todesangst
Barclay, Linwood

In Todesangst


sehr gut

Das Hörbuch zu "In Todesangst" von Linwood Barclay hat mir gut gefallen. Besonders beeindruckt hat mich der Sprecher Walter Kreye, der über so manche Länge hinweg helfen konnte und mich auch ein wenig mit dem schwachen letzten Drittel des Buchs versöhnt hat.
Nach "Ohne ein Wort" und "Dem Tode nah" legt Linwood Barclay hier seinen dritten Thriller vor. Alle Titel sind unabhängig von einander und bilden keine Reihe.
Bei "In Todesangst" hat mir die Figur des Tim Blake besonders gut gefallen. Er durchlebt den Albtraum jedes Elternteils, indem seine Tochter spurlos verschwindet. Er stellt sein Leben komplett auf die Suche nach Sydney um und riskiert dafür berufliche Zukunft und finanzielle Sicherheit. Er kann nicht glauben, dass sie von zu Hause ausgerissen ist und ihn noch vor ihrem Verschwinden belogen hat. Hartnäckig sucht Tim nach Spuren und seine Verzweiflung wird sowohl im Text von Linwood Barclay, als auch durch die Stimme von Walter Kreye sehr gut vermittelt.
Die erste Hälfte des Buchs hat mir sehr gut gefallen. Doch ab da wurde die Story leider etwas schwächer und langatmiger. Die Spannung ließ nach und so langsam habe ich mich doch gefragt, worauf das ganze denn hinauslaufen soll, nachdem Tim der x-ten Spur hinterher jagte. Doch der sehr gute Hörbuchsprecher hat es gut geschafft einige Längen zu überbrücken, so dass ich ohne große Mühe bis zum Ende durchgehalten habe.
Das Ende empfinde ich jedoch als eine weitere Schwäche von "In Todesangst". Mir hat die "Auflösung" einfach nicht gefallen und um die Spannung nicht zu zerstören möchte ich an dieser Stelle auch nicht mehr verraten.
Dazu kommt noch, dass das Ende sehr abrupt war und ein kleiner Epilog durchaus nicht geschadet hätte.
Aber insgesamt hat Linwood Barclay hier wieder mal einen spannenden Thriller abgeliefert, der für einige schöne Hörstunden sorgt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2009
Operation Red Jericho
Mowll, Joshua

Operation Red Jericho


ausgezeichnet

"Operation Red Jericho" des Autors Joshua Mowll hat mich sehr positiv überrascht. Ich hatte es zufällig beim Bücherbummel gesehen und bin darauf aufmerksam geworden, weil es von der Aufmachung her absolut aus der Masse heraus fällt.
Es ist ein handliches, in Stoff gebundenes Buch, mit einem Gummiband drum herum und kleinen Details, wie z.B. auf benutzt getrimmten Aufklebern auf der Außenseite. Im Internet wird das Bild dem Buch nicht wirklich gerecht.
Beim kurzen durchblättern sah ich dann noch, dass es teilweise Karten zum aufklappen gibt, verborgene Seiten und Zeitungsausschnitte etc. die den Text auflockern.
Dieses Buch musste ich haben!
Inhaltlich handelt es sich um einen Abenteuerroman für Jugendliche und Erwachsene, der an die Bücher von Jules Verne und Indiana Jones erinnert. Im Mittelpunkt stehen die Geschwister Doug und Becca, die nach dem Verschwinden ihrer Eltern zu ihrem Onkel auf das Forschungsschiff Expedient geschickt werden, das gerade von Shanghai aus in See sticht. Die Handlung spielt im Jahr 1920. Aufgemacht ist das ganze wie das Tagebuch von Becca, das ein Nachfahre in die Hände bekommt. Dreh- und Angelpunkt scheint eine Geheimgilde zu sein, der sowohl Dougs und Beccas Eltern, als auch ihr Onkel angehören.
Mit viel Phantasie, geheimnisvollen Erfindungen, abstrusen Geräten und sympathischen Figuren, wird "Operation Red Jericho" junge und alte Leser in seinen Bann ziehen.
Wer danach noch nicht genug hat, kann direkt im Nachfolgeband "Operation Taifun" weiter lesen.

Bewertung vom 06.10.2009
Schneemann
Nesbø, Jo

Schneemann


sehr gut

"Schneemann" von Jo Nesbø hat mir sehr gut gefallen.
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite und mit einem Kommissar, der alles andere als perfekt ist.
Ich vergebe nur deshalb nicht die volle Punktzahl, weil mir einiges einfach zu unrealistisch ist. Der Wunsch nach einem Serienmörder, weil Norwegen ja noch nie einen hatte, ein offener Alkoholiker als hochrangiger Polizist und die recht unkonventionelle und eigenmächtige Vorgehensweise von Kommissar Harry Hole war mir ein wenig zu viel.
Bei "Schneemann" handelt es sich bereits um den siebten Fall von Harry Hole. Es ist jedoch nicht erforderlich alle Bücher vorher gelesen zu haben, da sie jeweils in sich abgeschlossen sind. Wer jedoch wissen möchte, ob Harry Hole immer so wenig Respekt vor seinen Vorgesetzten hat und wie das denn eigentlich früher mit seiner Ex-Freundin Rakel war, der sollte ruhig die Reihe in der richtigen Reihenfolge durchgehen.
Besonders gut gefallen haben mir an "Schneemann" die kleinen Details. Sowohl in der Vorgehensweise des Mörders, als auch in der Ermittlung von Harry Hole gab es einige Stellen, die ich toll ausgearbeitet fand und gute Überlegungen.
Auch moralisch werden hier einige Fragen in den Raum gestellt, gerade was die Motivation des Mörders betrifft.
Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mich sehr gut in die Haupt- und Nebencharaktere hinein versetzen. Gerade bei den Nebenfiguren ist es sonst eher selten der Fall, dass sie so mit Leben gefüllt werden, wie es dem Autor hier gelungen ist. Harry Hole hat sich im Laufe der Reihe soweit entwickelt, dass man bei ihm selbst den Tonfall aus den Zeilen heraus zu hören glaubt. Ein echtes Unikat und wenn auch etwas unrealistisch, so doch auf jeden Fall sympathisch.
Stilistisch bedient sich Jo Nesbø einiger Zeitsprünge und Perspektivenwechsel, die bei mir dazu führten, dass ich bei der Suche nach dem Täter aufs Glatteis geführt wurde. Bis fast zum Schluss hatte ich die Geschichte noch nicht vollends durchblickt und so blieb auch die Spannung bis zum Ende erhalten.
Das Buch gefällt mir auch von seiner Aufmachung her sehr gut. Titelcover und Bucheinband sind sehr ansprechend und hochwertig.

Bewertung vom 06.10.2009
Das Auge des Golem / Bartimäus Bd.2 (6 Audio-CDs)
Stroud, Jonathan

Das Auge des Golem / Bartimäus Bd.2 (6 Audio-CDs)


sehr gut

Das Hörbuch zu "Bartimäus - Das Auge des Golem" wird gelesen von Gerd Köster.
Herr Köster hat seine Sache wirklich sehr gut gemacht. Sein Bartimäus ist zwar nicht ganz so kauzig wie der von Martin Semmelrogge im ersten Teil, jedoch ist die Stimme auf Dauer gesehen eingängiger und lenkt nicht zu sehr vom Text ab.
Auch inhaltlich kam diese Fortsetzung bei mir gut an.
Bartimäus kann sein Glück kaum fassen, als er erneut beschworen wird und dann auch noch der gleichen halben Portion wie zuvor gegenüber steht. Nathanael - nun unter dem Namen John Mandrake bekannt - ist jetzt drei Jahre älter, aber hat in Sachen Bartimäus anscheinend nicht dazu gelernt. Insgesamt ist "Das Auge des Golem" deutlich ernsthafter als der Vorgänger. Es kommen die negativen Seiten der Zaubererwelt und das Leben der nicht zaubernden Bevölkerung zur Sprache, eingeführt durch das Mädchen Kitty, die der Widerstandsbewegung angehört. Es ist nun endgültig vorbei mit der heilen Zauberwelt, die vielleicht andere Buchreihen in der Art von Harry Potter vorgaukeln. Bartimäus ist daher keineswegs ein Kinderbuch.
Eine gelungene Fortsetzung, die Lust auf den dritten Teil macht. Da das Hörbuch jedoch stark gekürzt ist, bevorzuge ich das Buch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2009
Bartimäus - Das Amulett von Samarkand
Stroud, Jonathan

Bartimäus - Das Amulett von Samarkand


gut

"Bartimäus - Das Amulett von Samarkand" wird von dem Schauspieler Martin Semmelrogge gelesen, der wirklich eine sehr markante Stimme hat.
Da ich bereits vorher das Buch gelesen hatte, wusste ich schon, dass mir das Hörbuch inhaltlich sehr gut gefallen wird. Mit der Hörbuch-Version bin ich nicht ganz so zufrieden.
Vom Grundsatz her, passt die Stimme von Martin Semmelrogge auch gut zu Bartimäus und Herr Semmelrogge hat sich wirklich sehr bemüht, auch allen anderen Figuren gerecht zu werden. Meiner Meinung nach, hatte er einige Anlaufschwierigkeiten und im weiteren Verlauf sprach er schon deutlich lockerer.
Unabhängig davon, war mir die Stimme jedoch einfach zu markant. Mir gelang es nicht, die Person auszublenden, die hinter der Stimme steckt. Mit den Gedanken bin ich oft abgeschweift und konnte mich nicht richtig auf den Text konzentrieren. Martin Semmelrogge konnte für mich zwar seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen, aber ein weiteres Hörbuch mit ihm möchte ich nicht hören.
Außerdem ist das Hörbuch leider stark gekürzt und wenn ich nicht vorher schon das Buch gekannt hätte, hätte sicherlich vieles zum Verständnis gefehlt.

Bewertung vom 06.10.2009
Splitter
Fitzek, Sebastian

Splitter


gut

Ich habe mich nun an jede Neuerscheinung von Sebastian Fitzek gewagt und war jedes Mal enttäuscht. Wahrscheinlich liegen der Autor und ich einfach nicht auf einer Wellenlinie.
An "Splitter" war es aber nicht nur der Schreibstil, der mich gestört hat, sondern auch der Inhalt.
Fern von jeder Nähe zur Realität, wird hier das Leben von Marc Lucas geschildert, nachdem ein Autounfall es fast beendet hätte. Bei diesem Unfall starben seine Frau und sein ungeborenes Kind und ein Splitter im Hinterkopf zwingt ihn seither Medikamente zu nehmen. Marc will nur eins - vergessen, was er verloren hat.
Soweit gibt dies der Klappentext vor.
Doch wie so typisch bei Fitzek, ist nicht alles so, wie es nach außen hin erscheint.
Mit hätte es jedoch besser gefallen, wenn der Autor einfach die Grundidee des bewussten Vergessens mehr ausgearbeitet hätte, als in abstruse und realitätsferne Ideen abzudriften. Das hat aus meiner Sicht nichts mehr mit Lesegenuss zu tun, sondern nur mit Leserverwirrung.
Ein Pluspunkt erhält "Splitter" jedoch bei mir. Der Autor hat sich wieder einmal nette kleine Sachen einfallen lassen, um sein Buch aufzuwerten. Was das ist, wird hier noch nicht verraten.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2009
Teuflisches Team
Jinks, Catherine

Teuflisches Team


sehr gut

"Teuflisches Team" ist der zweite Teil der Trilogie rund um Cadel.
Mir hat das Buch gut gefallen. Während Cadel im ersten Teil noch auf sich allein gestellt war, hat er nun Freunde um sich herum, die für ihn da sind und seine Interessen teilen.
Aus dem Einzelgänger wird ein Mensch mit sozialen Kontakten und so ist es besonders Cadels Verwandlung, die hier auffällt.
Doch "Teuflisches Team" kann auch mit einigen interessanten Nebencharakteren überraschen. Die Handlung ist vielseitig, spannend und eine starke Fortsetzung des ersten Teils. Zwar ist das Buch in sich abgeschlossen, ich empfehle jedoch auf jeden Fall vorher auch "Teuflisches Genie" zu lesen, da hier doch viele Grundsteine der späteren Entwicklungen gelegt werden. Ich bin gespannt, welche Ideen Catherine Jinks noch für den dritten Teil auf Lager hat.

Bewertung vom 01.10.2009
Liebespaarungen
Shriver, Lionel

Liebespaarungen


gut

Die Idee zu "Liebespaarungen" finde ich sehr interessant. Eine Entscheidung, die dazu führt, dass Irinas zukünftiges Leben in vollständig unterschiedlichen Bahnen verläuft. Stilistisch hat Lionel Shriver hier ein tolles Werk abgeliefert. Doch leider hat mir die Geschichte inhaltlich nicht so besonders gut gefallen.
"Liebespaarungen" beginnt auf die herkömmliche Weise. Doch schließlich kommt es zum entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte und Irina steht vor der Entscheidung, ob sie Ramsey küssen soll oder nicht. Sie entscheidet sich für den Kuss und es kommt wie es kommen musste, es bleibt nicht bei diesem einen Kuss. Doch im nächsten Kapitel kommt sich der Leser vor wie bei einem Déjà-vu-Erlebnis. Die Geschichte beginnt erneut, doch nun entscheidet sich Irina gegen den Kuss und kehrt in Lawrence Arme zurück.
Lionel Shriver erzählt von dieser Stelle an, jedes Kapitel zweimal (gekennzeichnet durch unterschiedlich markierte Kapitelnummern), unter Fortführung der Konsequenzen, die Irinas jeweilige Entscheidung hatte. Besonders beeindruckend fand ich hierbei, dass Ereignisse und Dialoge aus der ersten Variante fast identisch in der zweiten Variante wieder auftauchten, dabei aber aus dem Mund einer anderen Person erzählt wurden oder andere Personen betrafen. Ich habe mich schon nach jedem Kapitel wieder darauf gefreut, was die Autorin nun aus den Ereignissen in der zweiten Geschichte macht.
Was mich jedoch ganz massiv gestört hat ist, dass es sich hier eigentlich nur um Sex dreht. Irinas Sex mit Lawrence, Irinas Sex mit Ramsey, Irinas Sex mit sich selbst, Irinas Phantasien über Sex und Irinas Gedanken an die Sexphantasien anderer. Es gibt eigentlich kaum ein anderes Thema.
Etwas weniger Oberfläche hätte dem Buch an dieser Stelle gut getan. Insgesamt war mir "Liebespaarungen" daher zu wenig mit einer fesselnden Geschichte versehen und das wiegt auch nicht nur die tolle Idee der Romanstruktur auf.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.