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flyspy

Bewertungen

Insgesamt 295 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2023
Die Reise zum Mittelpunkt der Magie
Tordasi, Kathrin

Die Reise zum Mittelpunkt der Magie


ausgezeichnet

Einfach nur magisch
Erneut ist es Kathrin Tordasi gelungen, eine fantasievolle, wundersame Welt, mit vielfältigen Figuren zu erschaffen. Die Geschichte ist mystisch verwebt und atmet Magie. Die drei Hauptcharaktere, die quirlige Flo, die eher scheue Malú und der von seiner Familie unterschätzte, zuweilen ungeschickte George könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie wachsen an der gemeinsamen Aufgabe, das Rätsel der geheimnisvollen Schatzkarte, die ein Wegweiser zur Quelle der Magie sein soll, zu lösen. Ab und zu hätte es bis zur Lösung der einzelnen Hinweise auf der Karte ruhig etwas länger dauern können. Tierische Unterstützung erhalten sie von der Katze namens Müsli. Die Erzählung liest sich insgesamt sehr gut, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und hatte es so gut wie in einem Rutsch durchgelesen. Es wurde nie langweilig, in den Zeilen steckt auch einiges an Poesie. Ein wunderbarer Schluss rundet die magische Geschichte ab. Klare Leseempfehlung, für Kinder ab 9 Jahren und für interessierte Erwachsene!

Bewertung vom 05.10.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


gut

Netter zweiter Teil mit Luft nach oben
Schon das angenehm zurückhaltend gestaltete Cover lässt an einen englischen Krimi denken: ein Herrenhaus im Winter, in dem ein Mord geschieht. Judith Potts, eine clevere alte Dame mit eigenem Kopf, ist am Vorabend der Hochzeit von Sir Peter Bailey mit der viel jüngeren Krankenschwester Jenny Page zu einem Umtrunk eingeladen. Suzie und Becks, ihre Freundinnen im „Marlow Murder Club“ sind auch anwesend und so bekommen sie hautnah mit, wie Sir Peter Bailey von einem Schrank erschlagen im Arbeitszimmer aufgefunden wird. Mord oder nicht Mord, das ist nun die Frage.
Das Buch liest sich gut, fällt aber im Vergleich zum ersten Band inhaltlich und erzählerisch ab. Während ich es noch bei Band 1 nicht erwarten konnte, das Buch weiterzulesen, habe ich hier immer mal ein paar Tage pausiert, es las sich einfach nicht so spannend und reizvoll wie der Vorgänger. Die Figuren sind noch immer mit ihrem ganz eigenen Charakter und mit der einen oder anderen „Macke“ durchaus liebenswert, leider kommt der Humor etwas zu kurz. Es verwundert auch schon, dass sich die Zeugen von Judith und Co. so widerstandslos befragen lassen, dazu werden einige Klischees bedient und das Ende überrascht bedauerlicherweise nicht. Ein dennoch unterhaltsamer Krimi, den ich jedoch nicht unbedingt als typisch englisch einordnen würde, die geheimnisvolle bis düstere Atmosphäre, das Hintergründige fehlt - wie bereits im ersten Band. Ein leichter Krimi, den man nicht zu ernst nehmen sollte und wenn man sich einfach eine Weile unblutig unterhalten lassen möchte.

Bewertung vom 24.09.2023
Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten / Vampirtier Bd.1
Schweizer, Lotte

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten / Vampirtier Bd.1


sehr gut

Her mit den Tomaten!
Emma bekommt zu ihrem achten Geburtstag eine Patchworkfamilie und nicht den gewünschten Hund, denn die Freundin ihres Vaters zieht mit den Zwillingen Lenny und Paul bei ihnen ein. Unerwartet erhält sie von den Dreien Unterstützung und ihr Papa willigt ein, einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen. Als dann Brutus kurz vor Halloween bei ihnen einzieht, ist der Hund ganz anders, wie vorgestellt und verschmäht sogar die extra für ihn gebackenen Leberwurst-Hundekekse.
Und da ist dann noch die Vermieterin Frau Meise mit ihrer biologisch nicht einwandfreien Tomatenzucht.
Lotte Schweizer erzählt eine nette, kindgerechte Geschichte in vielen Kapiteln, die eine gute Länge für Erstleser haben. Die Kapitelüberschriften beginnen jeweils mit „Dieses Kapitel …“ und geben so einen Hinweis, auf dass, was dann erzählt wird. Eine schöne und witzige Idee, finde ich.
Die Geschichte liest sich gut, aber mir geht es einfach zu schnell. Es könnte noch viel mehr zur neuen Familie erzählt werden, sich anbahnende Familienkonflikte werden durch die Autorin erst gar nicht zugelassen, eher angedeutet. Vor allem das Kennenlernen des mysteriösen Grafen bis hin zum Umzug der Familie hätte inhaltlich noch mehr Potential und böte auch noch Raum für weitere humorvolle Episoden. Es hätte mich interessiert, wie die Erwachsenen auf den Grafen reagieren, wenn sie ihn so richtig kennenlernen, das geht leider etwas unter. Dafür verläuft der Kontakt mit Frau Meise nicht konfliktfrei und sorgt für lustige Situationen.
Fazit: Eine tolle Idee, mit einer einfachen, unblutigen Geschichte, die nicht so richtig auserzählt ist, mit der Kinder dennoch ihren Spaß haben werden.

Bewertung vom 23.09.2023
Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3
Schier, Petra

Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3


ausgezeichnet

Gelungener Abschluss der Pilgertrilogie
Der dritte und vorerst letzte Band der Reihe knüpft direkt an den Vorgängerband an und spinnt die Handlung um Reinhild, Conlin und Palmiro, deren Freunde und Familien, gekonnt weiter. Um die Beweggründe der einzelnen Protagonisten zu verstehen, empfehle ich mit dem ersten Buch in die Geschichte einzusteigen. Zumal die Vielfalt der auftretenden Personen hoch ist und es eine Weile dauert, bis man die Familienzugehörigkeit draufhat. Hilfreich ist dabei das 5seitige Personenverzeichnis zu Beginn. Gut gefallen hat mir auch der Stadtplan der Koblenzer Altstadt von 1379. Auch das sehr interessante Nachwort am Buchende sollte man unbedingt lesen.
Die Erzählweise ist anschaulich und lebendig. Egal, ob es sich um die Schilderung der Charaktere und deren Beziehungen zueinander oder um die Lebenserfahrungen der einzelnen handelt, alles wird sehr glaubwürdig und fein moduliert dargeboten. Das Leben von Adelsfamilien und Händlern in der damaligen Zeit mit den ganzen gesellschaftlichen Zwängen wirkt sorgfältig recherchiert und authentisch. Man spürt den Atem der Zeit, in der der Roman angesiedelt ist.
Im Verlauf der Geschichte lässt sich die Entwicklung der einzelnen Personen erkennen und nachvollziehen. Petra Schier versteht es die Gefühlslagen der Personen und auch die intimen Momente, sei es zwischen Mann und Frau oder Mann und Mann, gefühlvoll zu beschreiben. Und der Humor kommt auch nicht zu kurz.
Mir hat der Abschluss der Trilogie sehr gut gefallen. Der Spannungsbogen wird durchgängig aufrechterhalten. Ich konnte gut in die Geschichte eintauchen. Den Schluss finde ich gelungen und sehr würdig, ein abgerundetes Bild unter dem historischen Zeithorizont des gesamten Beziehungsgeflechts ist entstanden.
Empfehlung für an historischen Reihen interessierte Leser, die sich von der Lebensweise im Mittelalter fesseln lassen wollen.

Bewertung vom 23.09.2023
Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3


ausgezeichnet

Die Geister, die wir rufen, lassen einfach nicht los.
Nach thematisiertem Vampirismus im ersten Band, gefolgt von der Kunst des Mumifizierens in Band zwei, widmet sich Oliver Pötzsch nunmehr der Geisterwelt und des verbreiteten Spiritismus im Wien des Jahres 1895. Inspektor Leopold von Herzfeldt und Totengräber Augustin Rothmayer ermitteln zunächst getrennt in zwei Fällen. Ein toter Gelehrter wird gefunden und das Verschwinden von Kindern wirft Fragen auf. Letztendlich ist wieder das Team, gemeinsam mit Polizeifotografin Julia gefordert. Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch, wirkt dennoch ausgesprochen leicht. Ich konnte mir, genau wie in den ersten Bänden, das alte Wien beim Lesen so richtig vorstellen. Oliver Pötzsch nimmt einen mit in eine Zeit des Umbruchs. Wissenschaft und Technik sind auf dem Vormarsch, davon profitiert auch die Kriminalistik. Die neuen Erkenntnisse stehen im Widerspruch zu alten Überzeugungen, die dennoch überdauern. Der Autor zeichnet gleichzeitig ein Sittengemälde dieser Zeit und deren aus heutiger Sicht überholten Menschenbildern. Auch dieser Krimi von Oliver Pötzsch hat mich (trotz einiger Passagen, die kürzer hätten ausfallen können) nicht enttäuscht. Ein spannendes Buch mit gut gezeichneten Charakteren, die sich weiterentwickeln - genau wie das dynamische Beziehungsgeflecht der Personen untereinander. Die Protagonisten haben in meinem Kopf Gestalt angenommen Die Aufklärung der Kriminalfälle bleibt bis zum Ende offen und spannend mit Schlussakkord. Die Erzählstränge, die sich mit dem Privatleben beschäftigen, runden alles gelungen ab und halten das Buch lebendig. Ich freue mich auf einen nächsten Band!

Bewertung vom 29.08.2023
Prost, auf die Pfennigfuchser
Kalpenstein, Friedrich

Prost, auf die Pfennigfuchser


ausgezeichnet

Ja mei, ein Krimi, der einfach nur Spaß macht!

Kurz zum Inhalt: Tischlers Nachbarin ist aufgeregt, denn ihre Freundin Frau Zettlwieser, mit der sie sich zu einer Wanderung treffen wollte, ist nicht aufgetaucht. Die Filialleiterin einer Bank ist normalerweise sehr zuverlässig. Der Kommissar lässt sich überreden, nach dem Rechten zu sehen und findet Frau Zettlwieser als Leiche. Wieder ein Fall für Tischler und seine Kollegen. Und seine Nachbarin möchte auch zu gerne bei der Aufklärung helfen.
Neben dem eigentlichen Fall gibt es auch wieder Neuigkeiten aus dem Privatleben, Constantin macht sich mit seiner Britta auf die Suche nach einer gemeinsamen Wohnung. Wie erwartet, wird dies nicht einfach, Constantin möchte grillen und auch Dackeldame Resi als Besuch haben dürfen. Weitere Nebenschauplätze sorgen für Abwechslung und der Kriminalfall erweist sich als komplizierter als angenommen. Obwohl ich schon in die richtige Richtung gedacht habe, hat mich das Ende überrascht. Ein gut konstruierter Fall, bei dem man wunderbar mitermitteln kann.
Ich bin immer wieder begeistert über die Dialoge: lebendig und humorvoll. Ein Krimi, der spannend, aber nicht blutgeschwängert ist, mit Humor und vielen individuell gezeichneten Charakteren, die einem schon ans Herz gewachsen sind. Neben den bekannten Personen kommen auch neue Protagonisten dazu, die weiterentwickelt werden, so dass es interessant bleibt. Ich freue mich auf meinen nächsten Ausflug nach Brunngries! Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 27.08.2023
Eine Freundschaft wie im Märchen / Fairy Tale Camp Bd.2
Wieja, Corinna

Eine Freundschaft wie im Märchen / Fairy Tale Camp Bd.2


ausgezeichnet

Eine märchenhaft-magische Welt will entdeckt werden
In Band zwei der Reihe entwickelt Marie ihre magischen Kräfte weiter und wird gemeinsam mit ihren Freunden zur Fairyhüterin ausgebildet. Das dies nicht immer ohne Missgeschicke vonstattengeht, ist zu erwarten, denn noch hat sie ihre Begabung nicht im Griff. Abgelenkt wird sie auch von den Gedanken an den Verbleib ihrer Mutter, die als Fairyhüterin zu hohem Ansehen gelangt war.
Schon das Cover mit den vielen Symbolen macht neugierig auf eine märchenhaft magische und gleichzeitig moderne Geschichte. Corinna Wieja erzählt mit viel Phantasie eine Geschichte mit den Nachfahren der nur zu bekannten Märchenfiguren. Die Art, wie sie von ihr erzählt wird, ist fesselnd und keine Seite ist langweilig, man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die verschiedenen Charaktere mit ihren Stärken und Schwächen sind unterschiedlich angelegt. Auch die Bösewichte sind so beschrieben, dass es die junge Leserschaft nicht überfordert. In der Freundesclique zeigt sich der Wert von Freundschaft und Zusammenhalt. Ab und zu lockern die gelungenen Zeichnungen von Frau Annika auf (von den ich mir noch mehr wünschen würde). Auch die Karte zu Beginn gefällt mir sehr. Am Ende ist eine Übersicht der hier im Buch angesprochenen Grimm’schen Märchen eingefügt, das hat mir auch gut gefallen.
Empfehlenswerte Lektüre, die Lust auf den nächsten Band macht.

Bewertung vom 27.08.2023
Ria Regenbogen und die Wolkenmagie / Ria Regenbogen Bd.2
Anderson, Laura Ellen

Ria Regenbogen und die Wolkenmagie / Ria Regenbogen Bd.2


ausgezeichnet

Die Wettermagie darf nicht verloren gehen

Die Autorin kenne ich bereits von Amalia von Flatter und von dem ersten Band der Ria Regenbogen-Reihe. Auch mit „Ria Regenbogen und die Wolkenmagie“ ist Laura Ellen Anderson wieder ein tolles Kinderbuch gelungen, welches voll von Einfallsreichtum und Kreativität ist.
Ria Grau lebt in den Wetterlanden, dort wo das Wetter gemacht und versucht wird, die Wetter-Wüsts mit ihren Unwettern und Tornados in Schach zu halten. Inzwischen hat sie ihre Wettermagie entdeckt und versucht ihr Leben als Regenbogenschön in den Griff zu bekommen.
Als die Wolkenwesen, die Begleiter der Wetterland-Bewohner, verschwinden gerät sie zunächst in Verdacht, daran schuld zu sein. Gemeinsam mit ihren Freunden versucht sie herauszufinden, wer dahintersteckt, denn sonst ginge die Wettermagie verloren.
Ein sehr lebendiges und rasantes Buch, auf keiner Seite langweilig. Die Wetterlande und ihre Charaktere machen Spaß, viele eigens kreierten Begriff wie Kondenskrümelkuchen, Blasepaffparty, Pustepuff oder Schwadenwicht bringen einen zum Schmunzeln. Kompliment an dieser Stelle auch für die Übersetzung aus dem Englischen, auch die Namen der Protagonisten wurden passend übertragen. Durch viele wunderbare, teils großformatige Zeichnungen wird der Text aufgelockert und überfordert so die Erstleser auch nicht. Für schwarz-weiße Illustrationen wirken sie dennoch irgendwie bunt – das wird der Regenbogen im Kopfkino sein! Im Mittelpunkt stehen Freundschaft und Familie. Ein Buch mit Protagonisten, die gleichermaßen für Mädchen und Jungen Identifikationsfiguren bieten.
Rundum ein sehr gelungenes Buch. Ich empfehle, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen, sonst ginge doch einiges an Zusammenhängen verloren. Auf den dritten und letzten Band freue ich mich auch als Erwachsene schon.

Bewertung vom 27.08.2023
Das Geheimnis des Wanderplaneten / Der kleine Perry Bd.1
Brill, Olaf

Das Geheimnis des Wanderplaneten / Der kleine Perry Bd.1


sehr gut

Das Weltraumabenteuer kann beginnen!
Zugegebenermaßen war ich als alter Perry Rhodan-Fan sehr skeptisch auf eine Geschichte mit Perry Rhodan als Kinderfigur und Mausbiber Gucky als einer Art Haustier. Aber auch neugierig. Auf den ersten Seiten traf dann Perry auf den schon erwachsenen Reginald Bull, was für mich erst befremdlich war. Aber nachdem ich den Comic-Band fertiggelesen hatte, musste ich mir eingestehen, dass die Autoren eine tolle und auch passende Lösung gefunden hatten, um dieses Dilemma aufzulösen, mehr verrate ich an dieser Stelle jedoch nicht.
Entstanden ist ein Comic, der Spaß macht. Die Illustrationen von Michael Vogt sind gelungen und das Weltraum-Abenteuer wurde gut in Szene gesetzt. Besonders die großformatigen Seiten laden zum genaueren Hingucken ein. Mausbiber Gucky hätte ein wenig größer sein können, denn in seinem Alter ist er als Ilt ja schon ausgewachsen und Bullys Gesicht wünschte ich mir etwas weniger kantig.
Die Geschichte selbst, deren Szenario von Olaf Brill erdacht wurde, hat mir insgesamt gut gefallen. Wenn Perry ohne Punkt und Komma und dabei zu schnell spricht, musste ich selbst schon genauer lesen. Text ohne Leerstellen könnte gerade für Kinder schwierig zu verstehen sein.
Eine eins-zu-eins-Umsetzung der Perry Rhodan-Reihe darf man nicht erwarten. Aber es erwartet den Leser ein schöner und gelungener Comic-Band, der Freude bereitet und Kindern einen einfachen Zugang zu dem Titelhelden bietet. Ältere Fans der Serie, wie ich, haben auch ihren Spaß dabei!

Bewertung vom 27.08.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


sehr gut

Alma spielt erneut mit und auch mit Risiko
Im dritten Band der Alma Täubner-Reihe findet 1925 in Baden-Baden ein Schachturnier statt, welches Unruhe in die Stadt bringt. Der tragische Tod von Gertrude, einer Cousine von einer Kollegin Almas, bringt Alma dazu, sich in die Ermittlungen einzubringen. Denn sie glaubt nicht an einen Unfall oder Suizid.
Ich kenne auch die beiden Vorgängerbände und war schnell wieder mit den Protagonisten vertraut. Auch wenn man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann, empfehle ich sie in der Reihenfolge zu lesen, denn es wird immer mal wieder Bezug darauf genommen.
Was mir besonders an der Reihe gefällt, sind neben dem interessanten Kriminalfall auch die gut recherchierten Einblicke in die Gesellschaft der damaligen Zeit. So hält der technische Fortschritt langsam Einzug in die Privathaushalte. Die Rolle der Frau in der Gesellschaft wird beleuchtet, Frauen mussten sich damals entweder für einen (schlechtbezahlten) Beruf oder für Familie entscheiden. Eine arbeitende Ehefrau war nur schwer vorstellbar. Politisch waren damals die Nationalsozialisten im Aufwind, auch dies ist Teil der Historie.
Gut gefallen mir auch die Dialoge und die Darstellung der Beziehungen der Protagonisten untereinander. Alles wirkt lebensnah und anschaulich. Ob eine junge Frau wie Alma zu der Zeit wirklich versucht hätte, eine Privatermittlerin zu geben, sei dahingestellt. Jedenfalls ist die Geschichte erneut gut erzählt, sie macht beim Lesen Spaß.
Mit dem Schluss war ich diesmal nicht ganz so zufrieden wie bei den Vorgängerbänden, hier hätte das Ende für mein Empfinden noch etwas besser ausgearbeitet werden können. Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten und würde auch einen weiteren Band der Reihe lesen wollen.