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Benutzername: 
sabisteb
Wohnort: 
Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 25.12.2012
Ein russischer Sommer, Film-Tie-In
Parini, Jay

Ein russischer Sommer, Film-Tie-In


ausgezeichnet

Spätsommer 1910, Jasnaja Poljana. Gegen Ende seines Lebens ist Leo Tolstoi mehr als ein Schriftsteller. Er ist ein religiöser Führer, ein Guru für eine ganze Generation. In diesen Lebensabend tritt ein Konflikt zwischen das Ehepaar Tolstoi, der bis heute schwelt und gerade heutzutage sogar die Gesellschaft spaltet: Public domain gegen Copyright. Tolstoi will sein Werk dem Volk vermachen, es sozusagen sofort nach seinem Tode der Public Domain zuordnen, er ist somit der erste Vertreter der Piratenpartei. Seine Frau jedoch sieht das Werk ihres Mannes, an dem sie auch mitgearbeitet hat, als finanzielle Absicherung ihrer Selbst und ihrer Kinder. Für sie steht ganz klar die gewinnbringende Vermarktung der Arbeit ihres Mannes im Vordergrund, die er ablehnt mit den Worten „Ich schreibe nicht für Verleger, sondern für das Volk.“ Da hinein spielen natürlich zusätzlich Parteiinteressen, die Genossen wollen Tolstois Werk für ihre Zwecke nutzen und damit es nicht langweilig wird, noch der schnuckelige junge Dichter Bulgakow als Tolstois Sekretär.
Dieser Film ist somit einerseits eine Rekonstruktion von Tolstois letzten Lebenstagen, der sich viele verschiedene Autoren widmeten. Dieser Film basiert auf der Version von Jay Parini in Russland jedoch ist die Rekonstruktion von Pawel Basinski ein mehrfach ausgezeichneter Bestseller.
Ein urrussisches Thema, aber voller amerikanischer Schauspieler ist für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Schauspieler sind sehr gut besetzt und den Vorbildern sehr ähnlich. Die Kulissen und Kostüme authentisch. Und die Fragestellung ungebrochen aktuell. Auch Sofia Tolstois Argumente für das Copyright sind klar dünn und egoistisch, genau wie im aktuellen Streit. Ihre Vorgehensweise hysterisch und emotional, während ihr Mann ein klares, nachvollziehbares Ziel hat: Das Recht aller, seine Werke zu lesen.

Fazit: Gelungene Mischung aus Biographie mit der aktuellen Frage Public Domain gegen immer länger werdendes Copyright. Damals gewann 1914 das Copyright und somit Tolstois Frau. Wie es heute ausgehen wird, 100 Jahre später, wird die Geschichte noch erweisen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2012
Dune. 25th Anniversary Edition
Herbert, Frank

Dune. 25th Anniversary Edition


ausgezeichnet

Dune, erschienen 1965, ist zu Recht ein Klassiker der Science Fiction. Neben einer spannenden Handlung über Macht, Verrat und Rache geht es vor allem darum, wie die Mächtigen und Herrscher dieser Welt Religionen zu ihrem Zweck benutzen. Die Fremen werden von Anfang an nur durch Glauben und Religion manipuliert. Erst durch die Missionaria Protectiva einen Zweig der Schwesternschaft der Bene Gesseret, die auf primitive Planeten die religiöse Sage streuen, dass irgendwann eine Benne Gesseret kommen wird, die den Retter bringen wird. Dieser Gleubenssatz sollte eigentlich nur dazu dienen, einer Schwester der Bene Gesseret nützlich zu sein, sollte sie einmal auf diesem Planeten stranden. Nie hätten die Bene Gesseret geahnt, dass das Ergebnis eines Jahrhundertelangen genetischen Zuchtauswahlverfahrens, der Kwisatz Haderach, einmal mit seiner Mutter auf genau so einem primitiven Planeten diesen Glaubenssatz dazu verwenden könnte, die Macht über das bekannte Universum und auch über die Bene Gesseret zu erlangen.
Paul hat die Gabe der Weissagung, er kann in die Zukunft sehen und er weiß, wenn er sein Ziel mit diesen religiösen Mitteln erreicht, wenn er die Fremen durch diese von den Bene Gesseret gestreuten Glaubenssätze manipuliert, wird er einen Jihad auslösen. Paul versucht alles, diesen heiligen Krieg zu vermeiden, aber dieser entwickelt eine Eigendynamik. Der Manipulator wird selber zum Opfer, zum Manipulierten, zur Gallionsfigur dieses Jihad.
Man merkt dem Buch sein Alter nicht an, das Thema ist Zeitlos. Religion, Manipulation der Massen durch Religion und Krieg. Die Fremen können, ähnlich wie die Japaner, nicht nein sagen, gleichen ansonsten jedoch den Völkern des Nahen Ostens und gerade daher, ist dieser Roman auch heute unglaublich sozialkritisch. Das, was auf Dune passiert, dass Menschen durch Religionen manipuliert werden, weltliche Eroberungspläne durchzusetzen, dass Religion dazu benutzt wird, die Menschen zu manipulieren, ist auch heute noch aktuelle, traurige Wahrheit. Wahrscheinlich haben die meisten religiösen Führer dieser Welt von ihrem Vater dasselbe gehört, wir Paul Athreides von seinem Vater:
"Religion and law among our masses must be one and the same," his father said. "An act of disobedience must be a sin and require religious penalties. This will have the dual benefit of bringing both greater obedience and greater bravery. We must depend not so much on the bravery of individuals, you see, as upon the bravery of a whole population."
So soll Science Fiction sein. Eine Mischung aus einer spannenden, vielschicht

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2012
Duell der Magier

Duell der Magier


sehr gut

Vor langer Zeit bekriegten sich der Zauberer Merlin und die Hexe Morgana. Merlin bannte Morgana und ihre Anhänger in eine Puppe, den Seelengraal. 1000 Jahre später sucht Merlins letzter verbliebener Adept, Balthazar Blake, Merlins Nachfolger. Er wird fündig in Dave, einem nerdigen Physikstudent. Nun ist es an Dave, den letzten Kampf gegen Morgana und ihre Anhänger zu schlagen, und Balthazars Jugendliebe Veronica zu befreien.

Nett, ja, der Film ist nett. Nicolas Cage wirkt ausnahmsweise nicht deplaziert, obwohl er auch in diesem Film kaum eine Miene verzieht. Die Handlung ist eine Aneinanderreihung von Klischees: Underdoog und Nerd Dave ist tatsächlich ein mächtiger Zauberer, stellt sich aber recht doof an, was die Zauberei angeht, er hat es eher mit Physik (die singenden Teslaspulen sind die coolste Szene des Films). Natürlich hat Dave eine große Jugendliebe, natürlich gerät sich in Gefahr durch sein Erbe, natürlich retten sie die Welt, aber nicht nur mit Magie, denn schließlich ist Dave Physiker. Hier siegt mal wieder die Moderne über und in Kombination mit Magie.
Die Figuren sind stark überzeichnet, wie es sich für eine Komödie gehört, zumindest glaube ich, dass es sich bei diesem Film um eine Fantasykomödie handelt, die das Genre ein wenig auf die Schippe nimmt, denn sonst wäre der Film einfach nur schlecht. Hier jedoch gibt es Anspielungen auf den Zauberlehrling, man nimmt sich nicht allzu ernst, vor allem die Bösen sind eher schräg. Letztendlich jedoch eine typische Hollywood Materialschlacht, die mit Spezialeffekts zu übertünchen sucht, wie dünn die Geschichte tatsächlich ist.

Fazit: Trotz vorhersehbarer, klischeeüberladener, abgedroschener und ausgelutschter Geschichte erstaunlich unterhaltsam, trotz Nicolas Cage (der wie üblich kaum eine Miene verzieht). Wenn man den Film als Genrepersiflage betrachtet ist er gelungen, als ernstgemeinter Film des Genres wäre er eine mittelschwere Katastrophe.

8 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.12.2012
David Copperfield

David Copperfield


ausgezeichnet

David Copperfield, oder besser „The Personal History Experience and Observation of David Copperfield the Younger of Blunderstone Rookery „ erzählt die Lebensgeschichte des David bzw. Trottwood Copperfield. Schon als David geboren wird, ist er Halbwaise, denn er ist ein nachgeborenes Kind und kommt erst nach dem Tode seines Vaters zur Welt. Davids Mutter ist von sanftem Gemüt und gibt sich redlich Mühe alleine klar zu kommen, wäre aber ohne Peggotty, Davids Amme, hilflos und verloren. Daher heiratet Davids Mutter recht bald wieder, um einen Beschützer zu haben. David kommt mit seinem Stiefvater Mr. Edward Murdstone und dessen Schwester Jane nicht klar und wird vom diesem in das Internat Salem House verbannt, wo er sich mit James befreundet. Eine Freundschaft, die sein späteres Leben beeinflussen wird, sowohl zu Guten als auch zum Schlechten. Davids Mutter bekommt in der Zwischenzeit einen weiteren Sohn, stirbt aber kurz darauf, so dass David zum Vollwaisen wird und von Mr. Murdstone zum Arbeiten in seine Fabrik in London geschickt wird, an der Mr. Murdstone Anteilseigner ist. David flüchtet, nimmt sein Leben selbst in die Hand und macht sich auf die Suche nach seiner Tante Betsey Trotwood. Eine Entscheidung, die beider Leben entscheidend verändert.

David Copperfield war Charles Dickens achter Roman und erschien 1850. 1999 verfilmte BBC 1 diesen berühmten Stoff mit großen Staraufgebot, darunter Daniel Radcliffe als junger David Copperfield, also seine erste Filmrolle noch vor Harry Potter und schon hier ist er ein wirklich sehr guter Schauspieler. Weitere bekannte Gesichter sind Maggie Smith als Betsey Trotwood oder Ian McNeice als Mr. Dick. Dies ist die zehnte Verfilmung des Romans.
Zweimal 90 Minuten sind nicht viel Zeit für diesen Stoff, und auch wenn die Verfilmung durch und durch gelungen ist (mit Ausnahme von Nicholas Lyndhurst als Uriah Heep, der war mir nicht schleimig und kriecherisch genug und Mr. Micawber schwafelt auch nicht geschwurbelt genug daher), so wurde neben generellen Straffungen und Kürzungen doch massiv Kahlschlag bei den Nebenhandlungssträngen betrieben: Jane Murdstones Beziehung zu Dora Spenlow fehlt, der Martha Endell Handlungsstrang, der Tommy Traddles Handlungsstrang, der Dr. Strong und Annie Strong Handlungsstrang, und der Mr. Mell Handlungsstrang wurden gestrichen, dabei fällt deutlich mehr in Davids Teenagerzeit der Streichung zum Opfer als in der Jugend. Die ersten 90 Minuten behandeln Davids Kindheit, die zweiten 90 Minuten seine Adoleszenz.
Auch wenn der Haupthandlungsstrang zum Großteil belassen wurde, wie Dickens ihn schrieb, fiel dennoch sehr viel der Kürzung zum Opfer und ich bin mir nicht sicher, ober ich wirklich der Handlung so gut hätte folgen können, wenn ich das Buch nicht kennen würde. Zuschauer, die das Buch nicht kennen, könnten durchaus streckenweise kleinere Schwierigkeiten bekommen, Zusammenhänge zu verstehen.
Dennoch, eine liebevolle, wunderbar typgerecht besetzte Verfilmung mit stimmigen Kostümen und wunderbarer Kulisse, auch wenn ich bezweifle, dass die Straßen Londons damals bereits mit großen Platten gepflastert und so sauber waren, besonders in der Ecke, in der Mr. Micawber wohnte. Auch irritiert, dass Steerforth David in der deutschen Synchronisation Gras nennt, statt Gänseblümchen (oder war es nur Blümchen?).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.12.2012
Die Piratenbraut

Die Piratenbraut


sehr gut

17. Jahrhundert irgendwo in der Karibik. Die Piratin Morgan Adams wird Zeugin, wie ihr Onkel ihren Vater, wegen der Schatzkarte eines spanisches Schatzschiffes tötet. Ihr Großvater gab jedem seiner drei Söhne einen Teil der Schatzkarte. Auf dem Sterbebett teilt Black Harry seiner Tochter mit, wo sein Teil der Karte versteckt ist, dumm nur, dass die Beschriftungen Latein sind, und keiner der Piraten Latein kann. Morgan begibt sich daher auf die Suche nach einem lateinisch Sprechenden Gehilfen und trifft so auf den Trickbetrüger William Shaw, der als Sklave verkauft werden soll, und wird auch hereingelegt.

Dieser Film aus dem Jahr 1995 ist angeblich der damals größte Flop in die Filmgeschichte, der dem Genre des Piratenfilms seinen schlechten Ruf einbrachte. Das ist mir, ganz ehrlich, unverständlich. Der Film ist gut, witzig, ironisch und unterhaltsam und steht Pirates oft the Carribean nur in wenigem nach. Eine witzige, ironische und Freche Piratenkomödie, in der endlich mal eine Frau von eher herbem Reiz die Chefin ist und den Kerlen sagt, wo es lang geht. Vielleicht war 1995 die Zeit für diesen Film einfach noch nicht reif. Matthew Modine als William Shaw ist jedenfalls ein echter Hingucker. Die Kostüme und Kulissen sind stimmig, die Effekte gut und gelungen, ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum dieser Film damals floppte und 1996 für die Goldene Himbeere nominiert wurde. Ich mochte ihn schon immer und habe ihn mittlerweile schon mehrfach gesehen und alle Jahre wieder bietet er gute Unterhaltung. Ich würde ihn sogar in gewisser Weise als Vorlage für Pirates of the Carribean sehen, der Humor in dieses vorher bierernste Genre brachte. Vielleicht kamen die Zuschauer damals mit diesem speziellen Humor noch nicht zurecht, vielleicht war der Film zu modern, seiner Zeit zu sehr voraus. Wir werden es wohl nie erfahren. Man sollte sich also nicht vom historisch bedingten schlechten Ruf des Films abschrecken lassen, der ist nicht verdient.

Bewertung vom 17.12.2012
The Social Network (Collector's Edition, 2 Discs)

The Social Network (Collector's Edition, 2 Discs)


sehr gut

Aus Frust, weil ihn seine Freundin Erica Albright (wohlverdient) abserviert hat, programmiert der Informatikstudent Mark Zuckerberg eine Website auf der per Mausklick zwischen zwei Fotos von Mädchen abgestimmt werden kann, welche attraktiver ist. Den Algorithmus schnorrt er bei seinem Kumpel Eduardo Saverin, die Bilder klaut er aus der Unidatenbank. Anschließend klagt er der Welt sein Leid in seinem Blog und disst seine Ex. Da diese Vergleichswebseite das Uninetzwerk crasht verdonnert man Zuckerberg zu einer Bewährungsstrafe von einem halben Jahr.
Die reichen Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss haben von Zuckerbergs Webseite gehört, und weil sich die beiden mehr für Sport als für den Auftrag ein soziales Netzwerk für die Harvard Uni zu erstellen interessieren, wollen sie, dass Zuckerberg die Programmierarbeit erledigt. Zuckerberg sagt zu, entlehnt die Grundidee, entwickelt the Facebook und zieht alle über den Tisch, sogar seinen besten Kumpel, der ihm den Grundalgorithmus gab.

Eine Filmographie über den Facebook Gründer, in der viele bekannte Namen auftauchen. Fast jeder benutzt Facebook, aber kaum einer weiß, wie die Seite entstand und wer hier wen wie über den Tisch gezogen hat. Angeblich ist der Film fiktional und basiere nicht einmal zur Hälfte auf Tatsachen. Zuckerberg kommt wahrlich nicht gut weg, er ist unsympathisch, ein besessener Nerd und zu recht von den Frauen ignoriert und abserviert. Wieviel Wahrheit, wieviel Fiction ist, lässt sich schwer beurteilen. Zuckerberg klagte nicht gegen den Film, auch wenn dieser keine Facebook Seite schalten durfte, er hätte also bei einer Klage wohl den Kürzeren gezogen, was auf einen großen Wahrheitsgehalt schließen lässt. Da der über den Tisch gezogene Eduardo Saverin eine der Hauptinformationsquellen war, dürfte man wohl davon ausgehen, dass schon ein wenig Rache mitspielt, in der Darstellung der Geschehnisse. Wer aber seine Freunde betrügt und ausbotet, dem sollte man schon ein wenig Misstrauen entgegenbringen. Das Portrait einer knallharten Geschäftsmannes, der über die geschäftliche Leichen von Freunden und Wegbegleitern geht, lässt schon recht tief blicken, auch wenn man nur die Hälfte davon glaubt. Ein wirklich gelungener Film, unterhaltsam und ziemlich sarkastisch.
Beim Schauen jedoch, nerven die Zeitsprünge, die ganze sehr sprunghafte Erzählweise des Filmes. Das spiegelt zwar gekonnt wieder, wie man seine Informationen im Internet sammelt, indem man zwischen den Seiten springt, vor und zurück blättert, ist als filmische Erzählweise teilweise jedoch sehr nervig bis irritierend, genau wie die Darstellung der Hauptperson. Zuckerberg nervt irgendwann und man fragt sich, ob er wohl ADHS hat. Er ist respektlos, arrogant und von sich dermaßen überzeugt, dass es unwahrscheinlich ist, dass er so im Leben weitergekommen wäre, mit ging er jedenfalls ungemein auf die Nerven, so dass ich eine längere Pause einlegen musste, bevor ich den Film zu Ende schauen konnte.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.12.2012
Barbie - Die Prinzessin und der Popstar
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Barbie - Die Prinzessin und der Popstar


gut

Das Leben einer Prinzessin ist schon schwer, besonders, wenn man in einem magischen Königreich lebt. Meribella feiert bald sein 500-jähriges Bestehen und Kronprinzessin Tori muss sich auf die anstehenden Festivitäten vorbeireiten, indem sie eine Rede schreibt. Wieviel lieber wäre Tori doch ein Popstar wie Keira, die demnächst ein Konzert in Meribella geben soll.
Aber auch Keira ist nicht glücklich. Das Leben eines Stars ist stressig und sie leidet unter einer Schreibblockade. Es wollen ihr einfach keine neuen Liedtexte einfallen.
Wie erstaunt sind Tori und Keira, als sie sehen, dass sie sich wie Zwillinge gleichen. Wie praktisch, dass Tori eine magische Bürste hat, mit der sie ihre Frisuren im handumdrehen verzaubern kann und Keira mit ihrem Mikro kurzerhand ihre Kleidung magisch verwandelt. Fertig ist der Rollentausch zwischen Prinzessin und Popstar.

Ja, moderne Mädchen haben es schwer. Damals träumte man noch davon Prinzessin zu sein, heute will man aber auch Popstar sein. Welcher Traum ist besser, welches Leben erstrebenswerter? Da kommt es doch genau passen, dass Prinzessin Barbie das gleiche Problem hat, die Qual der Wahl, Prinzessin oder Popstar. Eine Variation von Prinz und Bettelknabe, wobei hier beide Rollen extrem privilegiert sind. Natürlich muss darüber noch ein wenig Nachdenken gestäubt werden. Das Leben einer Prinzessin ist natürlich voller Verantwortung und ein ernsthafter Beruf und auch so ein Popsternchen hat schwere Zeiten, nur keinen Neid aufkommen lassen, liebe Mädchen, geht lieber weiter brav zur Schule. Da diese Geschichte mehr als dünn und vorhersehbar ist, hat man noch ein wenig Action und Girlpower druntergemischt, denn Königreich retten muss schon sein.
Wo sind die Zeiten hin, als Barbie noch Märchen erzählte? Diese modernen, platten, rosaroten Mädchenträume von Rum und Geld ohne Arbeit gepaart mit dem klassischen Traum vom Dasein als Prinzessin, den man mit ca. 8 Jahren hinter sich gelassen haben sollte, sind irgendwie weder unterhaltsam noch charmant. Überhaupt, Tori hat noch einen Bruder und vor allem einen Vater, warum muss sie die Rede halten? Was ist mit der Mutter passiert? Fragen über Fragen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.12.2012
From Paris With Love

From Paris With Love


weniger gut

James Reese hat erreicht, was er erreichen wollte. Er arbeitet als CIA Agent als persönlicher Assistent des amerikanischen Botschafters in Paris. Auch privat läuft alles bestens, seine Verlobte Caroline ist James große Liebe und sie wollen bald heiraten. In diese berufliche und private Idylle platzt Charlie Wax. Wax soll Reese neuer Partner werden und unterschiedlicher könnten diese beiden nicht sein. Wax ist sehr direkt in seiner Vorgehensweise, erst schießen, dann Fragen stellen ist seine Hauptdevise. Gemeinsam mischen sie den Pariser Untergrund auf und auch Reeses Privatleben.

Klischees und Gewalt und noch mehr Klischees. Über lange Strecken ist der Film eine Orgie der Gewalt. Man verprügelt Dealer und potentielle Terroristen, man verstößt munter gegen viele Gesetze des Gastlandes und tritt das Recht fröhlich mit Füßen. Jaaaaaa, es ist ja sooooo cool Amerikaner in Paris zu sein, für das CIA gibt es keine Gesetze, schon gar keine europäischen oder französischen Gesetze, der amerikanische Agent darf ungestraft tun und lassen, wonach ihn gerade ist, auch französische Staatsbürger erschießen, bedrohen und verprügeln oder foltern. James Reese hingegen ist einfach nur schlecht portraitiert oder die Autoren haben sich gar keine Gedanken über die eigentliche Hintergrundgeschichte gemacht. Da ist ein CIA Agent, der lebt mit einer Frau zusammen, die er liebt. Er will sie heiraten und denkt sich nichts dabei, dass sie nie über ihre Vergangenheit spricht und er auch ihre Familie nie kennengelernt hat? Was ist das für eine Beziehung, in der sich ein Mann so wenig für seine Partnerin interessiert, dass ich nicht auffält, dass sie ihn nur benutzt? Überhaupt erlischt seine Liebe ja recht schnell, erst ködert er sie mit „Ich liebe Dich, die bist die Liebe meines Lebens“ und nachdem sie Ex geht ist er gleich wieder supergut drauf und mach Scherzchen, als wäre nichts gewesen?! Sollten da nicht bald die Hochzeitsglocken läuten?
Für meinen Geschmack macht die eher dünne, gewaltbasierte Geschichte zu viele teils unlogische Wendungen. Die Charaktere sind entweder emotionale Krüppel oder die Darstellung der Schauspieler einfach nur ungemein schlecht, weil sie die emotionale Tragweite der Handlung selber nicht durchschaut haben. Ich kann es jedenfalls nicht glauben, dass man gleich wieder Lacht und Scherze macht, nachdem man jemand getötet hat, den man geliebt hat. Sie mag ihn ja benutzt haben, aber dass Männer so Gefühlskalt sein sollen, das mag ich einfach nicht glauben.
Immerhin, ich habe John Travolta gar nicht wiedererkannt als Agent Wax, er war wirklich cool. Jonathan Rhys Meyers ist immer wieder ein Hingucker, aber es gehört schon mehr dazu, als gut auszusehen, um eine Rolle rüberzubringen.

Bewertung vom 07.12.2012
Inception
Leonardo Dicaprio,Ken Watanabe,Joseph...

Inception


sehr gut

Irgendwann in der nahen Zukunft. Das amerikanische Militär entwickelte eine Methode, in der Menschen durch das teilen eines Traumes durch Drogen und Beruhigungsmittel manipuliert werden können. Experten erschaffen hierfür eine Traumwelt die sie kontrollieren und manipulieren. Dominick Cobb ist ein Experte auf diesem Gebiet der Traummanipulation.
Der japanische Geschäftsmann Saito engagiert Cobb und sein Team von Trauminvasoren, um den Erben eines Konkurrenzunternehmens in seinen Träumen derart zu manipulieren, dass er den Konzern seines kürzlich verstorbenen Vaters zerschlägt. Diese Methode der Traummanipulation, Inception genannt, pflanzt durch einen Traum den Keim eines Gedankens der zu einer fixen Idee heranreift.

Es gibt nur wenige Filme, die neue Welten und Konzepte erschaffen, eine gute, ausgereifte Story haben und nicht auf einem Roman basieren. Dieser Film ist ein solcher Meilenstein setzender Film. Beeinflusst durch Ideen wie 13th floor / Welt am Draht und Matrix, war es nur ein weiterer Schritt, diese Träume auf kommerziell zu manipulieren und so eine neue Methode und Technik zu erfinden, die ihren eigenen Regeln unterliegt. Im Traum vergeht die Zeit langsamer, in einem Traum kann man ein ganzes Leben durchleben, während in der Realität nur wenig Zeit vergeht. Je tiefer die Traumebene, desto langsamer vergeht die Zeit. Die Grenzen zwischen Traum und Realität verwischen und werden auch für den Träumer, der glaubt, die Kontrolle zu haben, immer schwerer zu durchschauen.
Leider scheitert der Film ein wenig an der Umsetzung der verschiedenen Traumebenen. Je mehr sich die Trauminvasoren in den verschiedenen Träumen verteilen, verstricken und beeinflussen, umso chaotischer und unübersichtlicher wird der Film, so dass er streckenweise tatsächlich ein wenig wirr wirkt. Einige visuelle Effekte, besonders zu Anfang, sind bahnbrechend und surrealistisch, gegen Ende jedoch immer sparsamer eingesetzt. Insgesamt sind die Animationen derartig fortschrittlich, dass sie kaum noch auffallen, auch wenn man weiß, dass es Animationen sind.

So bahnbrechend und innovativ der Film auch sein mag, wegen der teils etwas wirren Umsetzung der dritten Viertels ziehe ich einen Punkt ab.

6 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.