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Dragon

Bewertungen

Insgesamt 103 Bewertungen
Bewertung vom 25.04.2022
Lass dich drücken!
McLaughlin, Eoin

Lass dich drücken!


ausgezeichnet

Aus dem Winterschlaf erwacht, vermisst der Igel seine Freundin, die Schildkröte. Er sehnt sich danach, sie wieder zu sehen und zu drücken, doch leider findet er sie nicht und auch die anderen Tiere, mit denen es zwar schön ist, können die Freundin nicht ersetzen. Schön, dass es dann doch noch ein Happy End gibt und Schildkröte und Igel sind in die Arme schließen können.

So liebevoll, wie schon das Cover daher kommt, so schön sind auch die Illustrationen im gesamten Buch. Die zarten Bilder von Polly Dunbar sind bezaubernd und lassen die Charaktere sehr liebevoll wirken. Für die Kinder, denen das Buch vorgelesen wird, gibt es viel zu entdecken, sie werden jedoch nicht von einer Bilderflut erschlagen oder überfordert. Obwohl die Altersangabe ab 3 Jahren ist, würde ich persönlich sagen, dass man das Buch schon deutlich früher vorlesen oder anschauen kann. Da die Seiten jedoch nicht besonders dick wie bei Kleinkind-Pappbüchern sind, ist hier allerdings Vorsicht geboten. Die kurzen Texte kann man vorlesen oder bei jüngeren Kindern einfach die Bilder betrachten und erläutern. Erstleser können sich schon selbst an den einfachen Sätzen versuchen.

Das Thema Freundschaft und das Warten auf den anderen erscheint aktueller denn je, denn durch die Corona-Lage haben die Kinder schon selbst erfahren, wie es ist, wenn man sich nach dem Freund sehnt, ihn aber im Moment nicht sehen kann. Das Warten darauf und die Vorfreude kann man hier schön sehen und im Gespräch mit dem Kind benennen.

Die Figuren sind bekannte Tiere wie Hase, Schildkröte, Igel usw. so dass diese Tiere wohl auch schon von kleinen Kindern erkannt werden können. Die Botschaft Freundschaft wird in diesem Buch sehr schön transportiert und auch die Darstellung von Emotionen – wie traurig der Igel ist, als er seine Freundin vermisst und wie glücklich sich am Ende die beiden in die Arme fallen können – kommen hier nicht zu kurz. Das gibt Anreiz dazu, sich mit dem Kind über eigene Gefühle und vertraute Freunde zu unterhalten.

Ich kann das Buch nur empfehlen, da es eine sehr süße altersgerechte Geschichte ist, die auch eine Botschaft transportiert und wegen seiner handlichen Größe gut für unterwegs geeignet ist. Allerdings hätte ich mir dickere Seiten gewünscht, da sie bei mehrmaligem Durchblättern und Selbstblättern durch Kleinkinder schon ein wenig leiden müssen.

Bewertung vom 06.04.2022
Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleiner Elefant (Tier-Buch mit Schiebern und Klappen)

Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleiner Elefant (Tier-Buch mit Schiebern und Klappen)


sehr gut

Ein schönes erstes Wissensbuch für kleine Weltentdecker. Das ansprechende farbenfrohe Cover zeigt, worum es in diesem Buch geht: Elefanten. Der Clou ist, dass mittels einer Drehscheibe die Kinder den Elefanten dazu bringen können, dass er Wasser aus seinem Rüssel spritzt. Und schon sind wir mitten im Thema: Wo und wie leben die Elefanten, was können sie und wie verläuft ihr Tag. Das alles wird durch schöne Bilder und kurze Texte erklärt, so dass die Zielgruppe der ab 2jährigen das schon gut verstehen kann. Im hinteren Teil des Buches laden Suchaufgaben und Klappen zum aktiven Entdecken ein.

Wer das Buch „Weißt du, was die Tiere machen? – Kleine Biene“ schon kennt, der bemerkt viele Ähnlichkeiten in der Gestaltung zum Buch „Weißt du, was die Tiere machen? – Kleiner Elefant“. Das sorgt bei den Kindern für einen Wiedererkennungseffekt und so kommt schon Vorfreude auf, weil die Kleinen wissen, dass es ein Schiebeelement und die Entdeckerklappen gibt.

Insgesamt gefällt uns das Buch sehr gut, es ist stabil, für kleine Hände gut zu halten und umzublättern und als erstes Wissen über Elefanten durchaus gut gelungen.

Bewertung vom 02.04.2022
Wie Sheltie zu uns kam / Sheltie Bd.1
Clover, Peter

Wie Sheltie zu uns kam / Sheltie Bd.1


sehr gut

Als Emma erfährt, dass sie mit ihren Eltern aufs Land ziehen wird, ist sie alles andere als begeistert. Doch dann lernt sie das Shetlandpony Sheltie kennen, das von nun an zu ihnen gehören wird. Das kleine lustige Pony ist immer für ein Leckerlie zu haben und hat allerlei Flausen im Kopf. Langweilig wird es mit Sheltie jedenfalls nicht, der sich sogar an Hütehunden ein Beispiel nimmt und als dann noch ein Diebstahl aufgeklärt werden muss, wird es richtig spannend.

Autor Peter Clover hat eine lustige, kurzweilige Geschichte für tierliebe Erstleser geschaffen. Die Charaktere zeichnet er sympathisch und liebenswert, doch der große Star des Buches ist natürlich das Pony. Für Erstleser sind die Texte in größerer Schrift gut lesbar und die Kapitel kurz gehalten, so dass die Kinder gut ein Kapitel schaffen. Die Sprache ist leicht verständlich und bestimmt auch zum Vorlesen schon für jüngere Kinder geeignet. Neben der lustigen Begebenheiten, die Emma mit Sheltie so erlebt, sorgt der kleine Detektivfall rund um einen Wettbewerb für die richtige Spannung.

Umrahmt wird die Geschichte von den liebevollen, farbenfrohen Illustrationen von Nadine Reitz. Schon das Cover deutet an, dass das Pony und Emma eine tolle Freundschaft miteinander verbindet und die beiden jede Menge Spaß zusammen haben.

Nicht nur für kleine Pferdefans lesenswert, da die Geschichte allgemein humorvoll und teilweise auch spannend gehalten ist. Mit den hübschen Illustrationen auf alle Fälle ein Hingucker. Unser Fazit: Eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.04.2022
Die Superkräfte der Pflanzen
Scheller, Anne

Die Superkräfte der Pflanzen


ausgezeichnet

Ein Sachbuch der besonderen Art, bei dem bestimmt auch eingefleischte Stubenhocker Lust auf die Natur und das Entdecken der Pflanzen bekommen. Schon das Inhaltsverzeichnis wartet mit spannenden Titeln auf wie „Giftmischung“, „Superhelden in deinem Zimmer“ oder „Waffenkunde“. Besonders ansprechend macht das Buch, dass es sowohl Fotos als auch liebevolle Illustrationen beinhaltet und zum Teil im Comic-Stil gehalten ist, was ja besonders die jüngeren Leser oft anspricht. Dabei ist dieses Sachbuch aber nicht nur etwas für Kinder, sondern Erwachsene können darin durchaus auch noch einiges lernen. Im hinteren Teil des Buchs befindet sich ein Pflanzenregister und immer wieder gibt es grün hinterlegte Kästen, die zum Mitmachen auffordern und beispielsweise Rezepte enthalten.

Wie der Untertitel „Wahre Superhelden der Natur“ schon andeutet, zeigt auch das liebevoll gezeichnete Cover Pflanzen mit Gesichtsmasken im Comichelden-Stil und überzeugt mit seinen frischen Farben.

Der Schreibstil ist locker und leicht, so dass Kinder sich selbst gut mit diesem Buch beschäftigen können. Sehr erfrischend ist, dass es kein trockenes Sachbuch ist oder mit erhobenem Zeigefinger daher kommt, sondern leicht durch die Themen führt, Interessantes anspricht und Bezug zum täglichen Leben herstellt. So kann man auf dem nächsten Spaziergang schon einiges Wissen daraus mitnehmen und in der Natur nach der „Superkraft der Bäume“, den „Giftspritzen“ der Brennnessel oder dem Dänischen Löffelkraut Ausschau halten.

Sowohl für Grundschulkinder, als auch Jugendliche und Erwachsene, die sich gerne mit der Natur beschäftigen oder noch intensiver kennen lernen wollen, ist dieses Buch eine Bereicherung. Mit seiner lockeren Art schaffte Autorin Anne Scheller ein Sachbuch, das sich von anderen angenehm abhebt und das man immer wieder gerne zur Hand nimmt.

Bewertung vom 28.03.2022
Stinknormal ist anders / Die Abenteuer des Super-Pupsboy Bd.1
George, Nina;Kramer, Jens J.

Stinknormal ist anders / Die Abenteuer des Super-Pupsboy Bd.1


ausgezeichnet

Durch einen Zufall findet Paul heraus, was passiert, wenn er Lebensmittel isst, die seine Eltern ihm verboten haben. Warum genau er diese nicht essen darf, war ihm zunächst einmal gar nicht klar. Zusammen mit seinem besten Freund Blümchen macht Paul dann Experimente mit den Lebensmitteln, die auf seiner verbotenen Liste stehen und entdeckt dabei Unglaubliches. So richten die beiden das ein oder andere Chaos an und dann wird es auch noch richtig spannend.

Das Cover mit seinen angenehmen Farben und dem Comic-Stil ist sehr ansprechend und die Figuren kommen gleich auf den ersten Blick sehr sympathisch rüber. Dass das dann auch so ist, zeigt sich im Verlauf der Geschichte. Paul ist ein netter, unauffälliger Junge, der sich so gut es eben geht an Regeln hält. Als er aber plötzlich die Superkraft seiner Pupse entdeckt, ist es nicht immer leicht, sich an Regeln zu halten. Sein Freund Blümchen ist ein aufgeweckter Kerl, dem Pauls neue Kräfte sehr gelegen kommen, denn er experimentiert gerne.

Das Thema Pupse ist ja auf den ersten Blick erst mal kein typisches Thema für eine Kindergeschichte. Doch „Stinknormal ist anders“ kommt zu keiner Zeit eklig daher, sondern begeistert mit seinem Witz und Einfallsreichtum. Auch Erwachsene haben hier viel zu lachen.

Der Schreibstil ist gerade richtig für Leseanfänger ab der zweiten Klasse. Mit großer Schrift und besondern hervorgehobenen Wörtern haben die kleine Leseratten schnell Erfolg und können der lustigen Geschichte um Paul und Blümchen gut folgen. Der Stil und die Charaktere sind lustig, so dass man oft lachen oder schmunzeln muss und unbedingt wissen will, wie es weiter geht.

Die LeseChecker-Reihe möchte Bücher für Kinder interessant machen, die erst am Anfang ihrer Lesekarriere stehen oder die sich bisher noch nicht so richtig für Bücher begeistern konnten. Deshalb findet man in „Stinknormal ist anders“ eine Reihe von tollen Besonderheiten, die die Lust auf das Lesen und Bücher im Allgemeinen machen. So ist die Schrift angenehm groß, leicht zu lesen und einige Wörter oder Sätze sind im Comic-Stil hervorgehoben. Am Rand jeder rechten Seite findet man als eine Art Daumenkino eine Pupswolke, die mit jeder Seite höher steigt und so dem Kind visuell zeigt, wie viel es schon gelesen hat. Ein schönes Lesezeichen mit der Hauptfigur Paul darauf findet sich ebenfall in dem Buch. Und auch hierbei gibt es ein tolles Gimmick: hält man das Lesezeichen an besonders markierte Stellen im Buch, kann man durch ein Guckfenster im Lesezeichen Wörter erkennen, die zusammenhängend einen Satz ergeben. So kann man sich auch gleich noch detektivisch mit dem Buch auseinandersetzen. Eine richtig tolle Idee!

Ein sehr erfrischendes Buch mit tollen Besonderheiten, die Lust auf Mehr machen. Und all zu lange warten muss man darauf zum Glück auch nicht, denn schon im Juli 2022 erscheint ein neues Abenteuer mit dem Super-Pupsboy.

Bewertung vom 25.03.2022
Glücksfisch: Hallo, das bin ich!

Glücksfisch: Hallo, das bin ich!


ausgezeichnet

Ein Buch für die Allerkleinsten, um den Körper und die Sinne kennen zu lernen. Es werden die Körperteile benannt, die Mund- und allgemeine Hygiene erklärt, auf Lebensmittel und Ernährung eingegangen, Gefühle gezeigt und die fünf Sinne angesprochen, wobei man beispielsweise bei letzterem Klappen aufdecken kann, um auch noch zu erfahren, wozu man diese Sinne braucht. Mittels Schiebern, Drehscheibe und Klappen können die Kinder hier Neues entdecken und selbst aktiv sein, so etwa einem Kind zu Zähne putzen. Auf die inneren Organe wird in diesem Buch allerdings nicht eingegangen.

Das farbenfrohe Cover mit schönen kindgerechten Illustrationen ist ein Hingucker und die liebevollen Bilder finden sich im gesamten Buch wieder. Dabei werden auch Kinder mit verschiedenen Hautfarben und Besonderheiten gezeigt, wie z. B. mit einem Feuermal oder einer Brille. Näher erläutert werden diese Merkmale aber nicht. Man sieht sie nur auf den Illustrationen und kann mit dem Kind ins Gespräch darüber kommen.

Die Texte sind kurz und prägnant und erklären in einfachen Worten das Wichtigste zum Körper in anschaulichen Beispielen. Hierzu werden die Texte durch Pfeile mit dem jeweiligen Körperteil verknüpft und das Kind kann nun auch an sich selbst diese Stellen zeigen. So kommt man wunderbar beim Vorlesen mit dem Kind in Interaktion und das Begreifen durch Erfahrung wird hier noch mal gefördert.

Ein schönes, stabiles Pappkinderbuch mit gutem Preis. Wir können es nur empfehlen.

Bewertung vom 25.03.2022
Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
Mattera, Julia

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach


ausgezeichnet

Zusammen mit seiner Schwester Elsa führt Robert Walch einen Gasthof im Elsass, wobei er allein für die Küche zuständig ist. Das ist sein Revier, in das er ungern jemand anderen hinein lässt. Denn der 52jährige Junggeselle ist ein Einzelgänger, ist in sich gekehrt, ist nicht gut darin seine Gefühle zu zeigen, liebt Rituale, seine Ruhe und die Stille ist ihm lieber als so jedes Gespräch. Nur zu seinem Gemüse im Garten und den Tieren hat er ein ganz besonderes Verhältnis: mit den Möhren, Tomaten und jeglichem Gemüse geht er empfindsamer um als mit seinen Mitmenschen. Wenn er nicht gerade mit den Möhren Zwiegespräche hält oder das Möhrengrün hingebungsvoll kämmt, dann singt er den Hühnern ein Wiegenlied und begleitet sie liebevoll in den Schlaf. Ja, er behandelt die Lebensmittel respekt- und ehrfurchtsvoll und kann besser mit ihnen umgehen als mit den Menschen. Eines Tages begegnet Robert im regnerischen Morgengrauen der lebenslustigen, quirligen Engländerin Maggie Tyrell, durch die seine ablehnende und schüchterne Hülle ganz schön ins Bröckeln gerät.

Das Cover passt mit seinen warmen Farben wunderbar zur Geschichte, die ebenso warmherzig und rührig daher kommt. Die zarten Zeichnungen von Karotten wirken unaufdringlich und schaffen einen Bezug zum Titel.

Julia Mattera hat in ihrer Geschichte durchwegs liebevolle und interessante Personen geschaffen, die man gerne begleitet. Roberts jüngere Schwester Elsa ist die kompetente Frau an seiner Seite, die bisher sein Leben geordnet und vereinfacht hat. Robert, der sich zunächst als Eigenbrötler mit Eigenheiten und Vorurteilen darstellt, erfährt durch die Begegnung mit anderen Menschen eine Wandlung, die ihm gut tut. Auch die anderen Personen im Buch sind mit Liebe entworfen und weisen starke Persönlichkeiten auf.

Der Schreibstil ist so angenehm und leicht, dass man von der ersten Seite an gefangen ist und das Buch nur schwer beiseite legen kann. Immer wieder schafft es die Autorin eine atmosphärische Stimmung zu schaffen und zündet ein wahres Feuerwerk an Sinnlichkeit hinsichtlich der Kulinarik.

Das Buch hatte ich erst so gar nicht auf meiner Leseliste, wurde durch das Cover aber aufmerksam und finde nun, dass es ein wahres Highlight ist. Mit seinen 223 Seiten liest man es auch mal gerne zwischendurch. Und wem nach dem Lesen des Buches nun selbst der Magen knurrt, weil ihm bei der Beschreibung der kulinarischen Genüsse das Wasser im Munde zusammen läuft, der findet am Ende des Buches vier Rezepte aus Robert Walchs Küche.

Bewertung vom 16.03.2022
Zurück nach Übertreibling / Vikki Victoria Bd.1
Gray, Gloria;Felder, Robin

Zurück nach Übertreibling / Vikki Victoria Bd.1


sehr gut

Die in Zwiesel geborene Gloria Gray, die seit über 27 Jahren nun in München lebt und sich dort als Frau und Entertainerin verwirklicht, hat mit ihrem Erstlingsroman „Zurück nach Übertreibling – Vikki Victorias erster Zwischenfall“ einen Krimi geschaffen, den man nach den ersten Seiten schon schwer beiseite legen kann.

Das Buch hat durch seinen Witz, Esprit und bayerischen Charme das Potenzial, auf einen Rutsch durchgelesen zu werden. Es überschlagen sich schon nach wenigen Seiten die Ereignisse und es kommt immer noch etwas on top, wenn man meint, Vikki hätte doch nun wirklich genug erlebt. Dabei muss sie ständig um ihr Leben fürchten, nachdem sie mit ihrem Exfreund Wolf auf der Flucht und Suche nach der Wahrheit ist, was genau der aus der Haft entflohene Toni Besenwiesler auf dem Kerbholz hat.

Die Ermittlungen und Ereignisse nehmen immer wieder eine überraschende Wendung, so dass der Leser mit der Hauptperson Vikki mitfiebert, die durch den Ich-Erzählstil und der oft bayerischen Mundart wie eine Freundin daher kommt, die dir gerade eine aufregende Geschichte erzählt. Köstlich auch die bayerischen Ausdrücke, wie z. B. „Gscheidhaferl“. Der Schreibstil ist sehr anschaulich, leicht und locker, sprüht vor Witz und bayerischem Lebensgefühl. Auch begegnet mir das erste Mal in einem Buch die Corona-Thematik, die zwar nicht explizit angesprochen wird, aber immer wieder einfließt wie z. B. der Wegfall des Händeschüttelns oder der Umarmungen oder weiteren kleinen Hinweisen.

Die Figuren sind herrlich überzogen – auch schon in etlichen Namen erkennbar wie „Wolf Wolff, Toni Besenwiesler -, teilweise klischeehaft, aber durchwegs sympathisch. Im hinteren Teil des Buches sind noch einmal alle Figuren namentlich erwähnt. Wie es auch schon der Ortsname Übertreibling vermuten lässt, ist dies nicht die Sorte spannender, vor Leichen triefender Kriminalfall, sondern eher ein uriger unterhaltsamer Krimi.

Das Cover sticht sofort ins Auge und betrachtet man es mit einem Augenzwinkern, so passt es hervorragend zum Inhalt des Buches, da es genauso Klischee behaftet daher kommt mit u. a. seinem Enzian, der glücklichen Kuh und der bayerischen Brezn auf blau-weiß-bayerischem Rauten-Hintergrund.

Mit seinen 352 Seiten hat das Buch die optimale Länge, um eine spannende Story aufzubauen, den Leser gut zu unterhalten und mit den Protagonisten mitfiebern zu lassen. Vikki Victorias erster Zwischenfall ist meiner Meinung nach sehr gelungen und macht Lust auf einen hoffentlich baldigen zweiten Zwischenfall.

Bewertung vom 15.03.2022
Caspar und die Träne des Phönix / Die vier verborgenen Reiche Bd.1
Elphinstone, Abi

Caspar und die Träne des Phönix / Die vier verborgenen Reiche Bd.1


ausgezeichnet

Mit dem Buch „Die verborgenen vier Reiche – Caspar und die Träne des Phoenix“ ist der erste Band einer Quadrologie auf Deutsch erschienen, der schon in England ein riesiger Erfolg war. Hauptprotagonist ist Caspar. Er ist introvertiert, Freunde sind Mangelware und überhaupt möchte er auch gar keine Freundschaften eingehen, denn am liebsten sitzt er lesend in der Schulbibliothek und taucht in die verschiedenen Geschichten ein. Eines Tages jedoch geschieht ihm etwas Seltsames als er sich vor der gemeinen Mitschülerin Candida, die ihn zusammen mit Leopold oft schikaniert, in einer Standuhr versteckt.

Das Cover zeigt ein zauberhaftes Bild, das einen schon ganz ins Reich Wolkenstern versetzt und das Magische im Buch erahnen lässt. Eine stimmungsvolle Illustration hat Bente Schlick da geschaffen, die man ruhig länger betrachten, darin versinken und ins Träumen kommen kann. Die Geschichte selbst enthält allerdings keine Illustrationen und die Schwarz-Weiß-Karte zu Beginn zeigt das Reich Wolkenstern mit all seinen wunderbaren Orten mit so klingenden Namen wie Zitterborkenwald oder das Düstergebirge.

Genauso erstaunt wie Caspar es anfangs war und nicht glauben konnte, in welch „seltsamer“ Welt er da gelandet ist, so faszinierten mich ebenso die wunderbaren Dinge, die es in Wolkenstern gibt. Wie herrlich ist denn ein Knopf am Bett, mit dem man seinen Traum für die kommende Nacht auswählen kann! Oder Tapeten, die sich der Laune des Betrachters anpassen! Nicht zu vergessen, die magischen Wesen wie Wasserelfen, Drachen und Einhörner! Immer wieder lassen die phantastischen Einfälle der Autorin einen staunen.

Abi Elphinstone hat wunderbare Charaktere geschaffen, die in ihren Eigenheiten so unterschiedlich wie nur möglich sein können. Auf der einen Seite ist da Caspar – der Menschenjunge – der ein Eigenbrötler ohne Freunde ist, sich für jegliche Situationen To-do-Listen und Zeitpläne aufstellt, gerne auf Sicherheit bedacht ist und Risiken soweit es geht gerne minimiert. Auf der anderen Seite gibt es Wilda Undank, ein Mädchen aus Wolkenstern, die voller Wagemut und Abenteuerlust daher kommt. So treffen diese unterschiedlichen Charaktere aufeinander und starten gemeinsam in ein gefährliches Abenteuer.

Der Schreibstil ist sehr eingängig, leicht zu lesen und von der ersten Seite an war man in der Geschichte drin. Immer wieder es ist so spannend, dass man das Buch nicht aus der Hand legen und stattdessen wissen möchte, wie es weitergeht. Sehr bildhaft schildert die Autorin ihre erschaffene Welt, so dass das Buch wirklich gut ohne ergänzende Bilder auskommt.

Der Auftakt dieser Reihe hat uns sehr gut gefallen und wir sind auf die weiteren Bände gespannt. Wer ein phantastisches Jugendbuch zum Vorlesen oder Selbstlesen sucht, das gleichzeitig auch aktuelle Themen wie den Klimawandel aufgreift, der ist mit „Die vier verborgenen Reiche – Caspar und die Träne des Phönix“ gut beraten.

Bewertung vom 10.03.2022
Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene

Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene


ausgezeichnet

Dieses handliche 18 x 18 cm große Pappbilderbuch für die Allerkleinsten überzeugt schon mit einem sehr süßen Cover in klaren Farben, das die Kinder anspricht. Die Biene auf der Titelseite ist mit einem Schiebeelement versehen, mit dem die Kinder die Flügel der Biene schlagen lassen können. Die stabilen Buchseiten tragen dazu bei, dass man lange Freude an dem Buch hat und die Kleinen immer wieder etwas Neues entdecken können während man Wissenswertes zum Verhalten und Lebensraum der Bienen vorliest. Ganz am Ende des Buches gibt es dann eine Doppelseite, auf der neben Such- und Farbaufgaben auch noch Klappen zum Entdecken enthalten sind. Uns hat dieses erste Wissensbuch für Kleine sehr gut gefallen und man entdeckt beim mehrmaligen Lesen und Anschauen doch immer wieder etwas Neues. Mit seiner Größe hat es genau das richtige Format zum Vorlesen oder selbst halten durch kleine Kinderhände. Beim Preis hätte ich mir einen geringeren gewünscht, da es sich vom Thema her sehr gut als kleines Mitbringsel zu diversen Besuchen eignen würde.