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SLovesBooks
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 104 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2015
Nachtland / Die Seiten der Welt Bd.2
Meyer, Kai

Nachtland / Die Seiten der Welt Bd.2


sehr gut

Zunächst muss darauf hingewiesen werden, dass der erste Teil Voraussetzung ist, um diesen zu verstehen. Selbst mir ist es schwergefallen wieder reinzukommen, obwohl es noch gar nicht so lange her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe.

Der erste Band hat mir insgesamt ganz gut gefallen, auch wenn ich ihn stellenweise etwas langatmig fand. Das ist mir auch im zweiten Band so ergangen. Er konnte mich nicht vollständig überzeugen.

Inhaltlich fand ich ihn noch düsterer als Band 1. Gewalt und Brutalität sind allgegenwärtig. Es entspricht in dieser Hinsicht keinesfalls den gängigen Jugendbüchern. Da es sich aber dennoch um ein Jugendbuch handelt ist es für meinen Geschmack an einigen Stellen einfach too much. Es wirkt ein bisschen so, als sollte es auch den Geschmack von Erwachsenen treffen.

Die Geschichte an sich ist gut und gefällt mir. Der Autor hat interessante Ideen, die wirklich einfallsreich sind.

Furia entwickelt sich weiter. Im ersten Teil fand ich sie nicht außerordentlich sympathisch. In diesem Teil kann sie jedoch enorm an Zuspruch gewinnen.
Auch die anderen Charaktere bleiben interessant. Es kommen auch gleichzeitig Neue hinzu, während Alte nicht bestehen können.

Der Schreibstil ist mir an einigen Stellen etwas überladen. Der Autor kann zwar sehr kunstvoll mit Worten umgehen, jedoch wird daraus an einigen Stellen eine sehr ausufernde Beschreibung, seitenweise ohne großartige Dialoge. Das hat mich etwas gestört.

Eine Fortsetzung die im Punkt Brutalität noch weiter geht als der Vorgänger, aber mit einer guten Geschichte aufwarten kann.

Bewertung vom 24.07.2015
Das Meer in deinem Namen / Ostsee-Trilogie Bd.1
Koelle, Patricia

Das Meer in deinem Namen / Ostsee-Trilogie Bd.1


gut

Meine Meinung:

Die Beschreibung trifft den Inhalt ganz gut. Es handelt sich um ein Buch, welches seinen Schwerpunkt eher auf eine poetische Schreibweise legt, als auf einen Plot mit vielen Wendungen und einem Showdown. Ich finde, dass es ein sehr ruhiges und meditatives Buch ist. Man kann vom Alltag abschalten und runterkommen. Es handelt sich eher um eine Art Erlebnisbericht einer Frau, die wieder eine Perspektive für ihr Leben finden muss. Wer also eine spannungsgeladene Story sucht ist hier an der falschen Adresse.

Charaktere:

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, bei dem die Charaktere derart ausgefallene Namen haben. Die Protagonistin Carly ist sehr fein ausgearbeitet und wird in allen Perspektiven beleuchtet. Ein sehr tiefgehender Charakter. Ich mag ihre Art, wenn ich auch nicht alle ihre Ansichten teilen kann. Wozu unter anderem ihre Beziehung zu ihrem Professor zählt. Beziehung ist in diesem Fall nicht mit Liebesbeziehung gleichzusetzen. Insgesamt gibt sie aber einen stimmigen Charakter ab.

Innerhalb der Geschichte werden auch immer wieder Kapitel eingearbeitet, die in den 50ern spielen und sich mit der verstorbenen Hausbesitzerin Henny beschäftigen. Auf diese Weise ist es dem Leser möglich auch etwas über einen längst verstorbenen Charakter direkt und nicht nur indirekt über die Aufräumaktion in ihrem Haus zu erfahren. Für den Fortgang der Geschichte waren diese Kapitel sehr förderlich, um dem Leser einiges besser verständlich zu machen.

Auch viele der Nebencharaktere sind sehr süß ausgearbeitet und können durch ihren Charme überzeugen.


Setting:

Wie der Titel vermuten lässt spielt das ganze am Meer. Diese Location ist sehr schön gewählt und die Autorin vermag es diese derart detailliert zu beschreiben, dass man denkt man wäre anwesend.
Sprache:

So jetzt komme ich zu einem sehr wichtigen Punkt. Die Lexik ist das wohl prägnanteste Charakteristikum dieses Buches. Dem Leser fällt gleich auf, dass die Autorin dort ihr ganzes Herzblut reingesteckt hat und extrem viel Wert darauf legt. Die Beschreibungen nehmen zum Teil poetische Züge an. Dadurch werden sie auch sehr ausschweifend und beanspruchen viele Seiten, die andere Autoren mit Dialogen füllen. Ich würde sagen, dass definitiv eher die Beschreibungen von Details als die Dialoge der Charaktere im Vordergrund stehen.
Was man als Leser nun lieber mag ist wohl rein subjektiv. Ich kann an dieser Stelle nur meine persönlichen Empfindungen wiedergeben.
Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen. Ich finde, dass sich diese Beschreibungen an einigen Stellen sehr ziehen und es hat die ein oder andere Situation gegeben, in der ich das Buch gelangweilt weglegen musste. Mir fehlte die Spannung. Das Buch hat über 500 Seiten und es konnte mich bei Seite 300 noch immer nicht packen. Die Handlung hat irgendwie nichts Interessantes. Man begleitet die Protagonistin beim Einkaufen, dabei wie sie die Sachen im Haus sortiert, mit den ansässigen Leuten redet. Tja und das ist eben nicht so besonders spannend. Auch ihre Entdeckungen bezüglich Henny halten sich im Punkt Spannung in Grenzen. Ich denke, dass dieses Buch vielleicht eher was für die Leute ist, die ganz darin aufgehen fein geschriebene Literatur zu lesen und einfach Spaß am Wort haben. Für jemanden, der wie ich eher auf der Suche nach einer spannenden und mitreißenden Story ist, ist es unter Umständen nicht so sehr geeignet.

Fazit:

Mich konnte dieses Buch leider nicht überzeugen. Wie gesagt glaube ich aber, dass gerade dieses Buch kein Mainstream ist und deswegen von jedem sehr individuell wahrgenommen werden wird. Es ist eine Frage der Präferenz.

Bewertung vom 26.06.2015
Heart. Beat. Love.
Patterson, James;Raymond, Emily

Heart. Beat. Love.


sehr gut

Meine Meinung:

Dieser Road Trip ist wirklich richtig niedlich gemacht. Die beiden Protagonisten erleben die Reise ihres Lebens. Sie nehmen den Leser mit auf eine Rundreise durch Amerika, an viele interessante und ausgefallene Orte.

Zur Storyline:

Die Geschichte kann durch die vielen skurrilen Details überzeugen. Dieser Roman bietet sowohl glückliche als auch traurige Erlebnisse. Ein Roman, der zeigt wie das Leben manchmal spielt. Er bietet mehr als man zunächst vielleicht erwartet.


Die Charaktere :

Die beiden Charaktere sind Axi und Robinson. Erzählt wird die Geschichte aus Axis Perspektive. Ihre Gefühle und Gedanken sind dem Leser auf diese Weise dauerhaft präsent. Gefallen hat mir, dass Axi auch in ihrem jungen Alter auf der einen Seite ganz klare Ziele hat und auf der anderen bereits reflektiert auf ihre Handlungen zurückschaut. Sie ist ein kluges Mädchen, jedoch sind sowohl ihre, als auch Robinsons Entscheidungen in einigen Situationen eher von jugendlichem Leichtsinn beherrscht.

Robinson ist humorvoll und hat eine sehr süße Art. Seine am Anfang schwer verständliche Handlungsweise erklärt sich dem Leser im Verlauf des Buches. Ich finde seine Lebenseinstellung sehr bewundernswert, sie macht ihn zu einem starken Charakter.

Zusammen sind sie ein schönes Paar, welches überzeugen kann.



Schreibstil:

Die Reise wird in angemessener Form dargestellt. Durch die vielen kleinen Kapitel und die vielen Bilder kommt es dem Leser in der Tat wie ein echter Road Trip vor. Die Schreibweise ist ohne großartige Schlenker recht schmucklos. Die Sätze sind recht einfach gehalten. Auch für ein Jugendbuch ist die Sprache verhältnismäßig anspruchslos. Bezüglich dieses Punktes hätte ich mehr erwartet.


Fazit:

Dieses Buch hat mir gut gefallen. Es konnte durch die schöne Aufmachung sowie die interessante Geschichte mit einer wichtigen Aussage überzeugen.

Bewertung vom 11.06.2015
Nur einen Horizont entfernt
Spielman, Lori Nelson

Nur einen Horizont entfernt


ausgezeichnet

Meine Meinung

Dieses Buch ist wunderschön und bisweilen etwas kitschig. Es ist sehr bewegend und regt zum Nachdenken an. Es beinhaltet das Thema Verzeihen, welches zum Teil philosophisch angehaucht daherkommt. Die Umsetzung ist romantisch, liebevoll, humoristisch, traurig und hoffnungsvoll.

Das Thema ist zum einen allgegenwärtig und zum anderen auch jeden betreffend. Jeder war schon einmal in der Situation jemandem zu verzeihen oder jemanden um Verzeihung zu beten. Somit ist es universell. Die Probleme, die dabei auf beiden Seiten entstehen können, werden in diesem Roman aufgegriffen. Die Figuren haben sich damit kritisch auseinanderzusetzen. Diese Umsetzung ist sehr gelungen.

Die Protagonistin Hannah kann nur teilweise überzeugen. Ihre leichte Naivität gerade in ihrem Berufsfeld wirkt leicht unrealistisch und stellt oftmals ein Hindernis dar. Jedoch kann sie auf Grund ihrer netten Art punkten. Ihre Seelenwelt wird durch den inneren Monolog treffend beschrieben und kann überzeugen.

Der Schreibstil ist genauso, wie man es von Lori Nelson Spielman gewohnt ist. Sie hat eine lockere Art die Geschichte voranzubringen und schreibt sehr schöne und fließende Dialoge. Ihre Lexik ist ausgefeilt und charakteristisch. Jede Figur erhält einen angemessenen Sprachstil, welcher diese umso realistischer erscheinen lässt.

Insgesamt ist es ein schöner Roman mit einer interessanten Thematik sowie Ansätzen der Konfliktbewältigung, welche mich positiv überrascht haben. Es ist nicht nur ein Sommer bzw. Urlaubsroman, er hat auch eine tiefgreifendere Botschaft.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2015
Ein einziger Moment / Eversea Bd.1
Boyd, Natasha

Ein einziger Moment / Eversea Bd.1


gut

Meine Meinung:

Dieser Roman war eine Achterbahnfahrt. Der Einstieg gefiel mir überhaupt nicht. Ich fand ihn sehr langweilig und schleppend. Dann wurde es bedeutend besser und man lernte die Charaktere auch besser kennen und schließlich kam es mir so vor, als ob der Roman in einer Dauerschleife gefangen wäre mit wenigen hoffnungsvollen Momenten. Es wiederholte sich alles und drehte sich immer um dasselbe Thema. Es entstanden keine neuen Ideen und die Protagonistin wurde immer unsympathischer.
Leider bin ich von dieser Entwicklung sehr enttäuscht. Dieses Buch war ein reines Auf und Ab.

Ich möchte noch ein wenig ins Detail gehen und etwas mehr zu den Charakteren sagen:
Keri Ann, die Protagonistin, kann leider überhaupt nicht überzeugen. Sie ist eine junge, unerfahrene Frau, die ihre Unsicherheit durch zickige Angriffe zu kaschieren versucht. Auf der einen Seite habe ich immer versucht Verständnis aufzubringen und mich in ihre Situation hineinzuversetzen, jedoch gelang mir das ab einem gewissen Punkt nicht mehr. Manche mögen ihn ihrer Liebesgeschichte eine junge Frau sehen, die durch ihre Unsicherheit ein süßes Mädchen abgibt, welches auf der Suche nach Liebe ist. Das kann ich allerdings nicht mehr so sehen.
Sie hat eine Art mit Männern umzugehen, die mich streckenweise derart genervt hat, dass ich erst einmal pausieren musste. Zum Teil scheint sie selbstreflektiert zu sein, aber dann enttäuscht sie, weil sie genau die zuvor verurteilte Verhaltensweisen doch unternimmt. Letztlich scheint sie mir weniger mit dem Verstand zu arbeiten, als rein aus dem Bauch heraus. Das ist auch der Grund aus welchem sie so verzweifelt rüberkommt. Sie ist kein starker Charakter und wirkt eher wie ein Groupie. Auch wenn sie in ihren Gedanken vehement gegen diese Charakterisierung vorgeht. Leider strotzt sie vor Unsicherheit. Sie ist auch nicht in der Lage ihre persönliche Ehre aufrecht zu halten und ihr Gesicht zu wahren sondern zeigt Jack immer wieder seine Überlegenheit durch ihre kindlichen Sprüche. Es gibt einige Stellen im Buch, wo ich ernsthaft daran gezweifelt haben, dass diese Frau bereits 22 Jahre alt sein soll. Die Verhaltensweise hätte man wirklich nur von einem naiven Teenager erwartet. Ihre Gefühle und Gedanken sind wenig überzeugend.

Jacks Charakter kommt auf Grund des Schreibstils aus der Sicht von Keri Ann etwas kurz. Man erfährt lediglich im letzten Kapitel mehr über seine Gefühle und Gedanken. Die Einblicke in seine Vergangenheit waren sehr aufschlussreich und offenbarten mehr über ihn als Mensch. Solche tiefgründigen Gespräche hätte ich mir öfter gewünscht.


Zum Schreibstil und der Story:

Der erste Teil des Romans war eher eine Einführung in die Umgebung, Butler Cove, und eine Erklärung von Jacks Promistatus. Danach folgten die Annäherungsversuche durch Jack, welche wirklich schön beschrieben waren und auch den besten Teil des Buches darstellen. Er hat eine süße Art Keri Ann den Hof zu machen. Leider reagiert sie darauf zunehmend mit katzigen Antworten, welche jede romantische Situation zu Nichte machen. Nachdem sie die Schwelle zischen Liebe und Freundschaft übertreten haben, verliert sich das Buch in einer Darstellung von diversen erotischen Szenen mit wenig Tiefgang. An sich ist die Beschreibung nicht schlecht und auf einem akzeptablen Niveau, jedoch verlieren die Charaktere dadurch an Dreidimensionalität. Gespräche über Jacks Vergangenheit können überzeugen und verleihen seiner Figur Tiefe. Diese gibt es aber leider nur sehr selten. Ein enormer Teil wird von dem erotischen Geplänkel vereinnahmt und lässt den Figuren einfach keinen Spielraum.

Die Geschichte wirkt nicht besonders innovativ und ist auch schon so oder so ähnlich da gewesen. Außerdem war der Verlauf der Storyline sehr vorhersehbar.

Der Schreibstil an sich ist durchwachsen. Es gibt Teile, die sich gut und zügig lesen lassen und Teile die sehr zäh sind. Nicht jeder Dialog ist stringent.

Bewertung vom 22.04.2015
Der Sommer, in dem es zu schneien begann
Clarke, Lucy

Der Sommer, in dem es zu schneien begann


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Die Location dieses Buches lädt zum Träumen ein. Es ist eine wundervolle Umgebung, die von der Autorin derart authentisch beschrieben wird, dass der Leser das Gefühl hat er wäre unmittelbar da. In solchen Momenten wird einem klar, wie zauberhaft die Sprache sein kann.

Sprachlich ist dieser Roman ein wahres Wunderwerk. Lucy Clarke schafft es den Leser zu fesseln und in eine ganz andere Welt zu entführen. Die Charaktere sind sprachlich so scharf gezeichnet, dass man denken könnte man kennt diesen Menschen schon ewig. Das Seelenleben erlebt der Leser unmittelbar mit. Besonders hervorzuheben ist die Tiefe, welche ihre Figuren haben.

Die Handlungsstränge wirken authentisch. Insgesamt herrscht auch immer eine gewisse Spannung, die auch durch die gezielt gesetzten Wendungen zum Teil dramatisch wird. Gerade diese Wendungen sind charakteristisch und machen dieses Buch aus.

Dieses Buch beansprucht die ganze Gefühlspalette für sich. Ob Trauer, Glück, Liebe oder Schmerz es ist alles dabei. Es handelt sich keinesfalls um den zweitausendsten gleichlautenden Liebesroman. Nein, hinter diesem Cover steckt so viel mehr, ein richtiges Abenteuer. Absolute Empfehlung!