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Meggie
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Insgesamt 1153 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2023
Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2
Shusterman, Neal

Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2


sehr gut

Citra Terranova findet sich immer mehr mit ihrer neuen Berufung als Scythe Anastasia ab und findet in ihrer ehemaligen Lehrerin Scythe Curie eine neue, enge Freundin. Die beiden Frauen beschließen, fortan zusammen nachzulesen. Dadurch erwerben sie beide gegenseitiges Vertrauen. Doch dann wird auf sie ein Attentat geplant und nur mit Mühe verhindert. Die Scythe Anastasia und Curie versuchen fortan, sich durch ein "Nomadenleben" vor weiteren Attentaten zu schützen. Doch dann kommt es zum Winterkonklave und einer schwerwiegenden Entscheidung durch Scythe Xenocrates. Plötzlich sehen sich Scythe Curie und auch Anastasia Aufgaben gegenüber, die nur durch weise Entscheidungen zu lösen sind.
Gleichzeitig rächt sich Scythe Luzifer an all den Scythe, die durch ihr fehlgeleitetes Verhalten nicht dem Scythetum entsprechen. Er tötet und zwar endgültig. Immer wieder hat er die Worte seines verstorbenen Lehrers Scythe Goddard im Kopf, der mit einer neuen Ordnung das verstaubte Scythetum wieder zur wahren Größe verhelfen wollte. Doch weiß Scythe Luzifer, dass dies falsch war. Und er hofft, dass sich dies nicht wiederholen wird. Aber immer mehr Anhänger der neuen Ordnung offenbaren sich und dann taucht ein alter Feind auf.
Anastasia und Luzifer müssen versuchen, ihn aufzuhalten.

Der erste Teil konnte mich total begeistern und ich hoffte, dass mich der zweite ebenso flashen würde. Geflasht hat er mich zwar nicht, was ich aber darauf zurückführe, das für mich die Storyline nicht mehr neu war, aber ich bin immer noch total begeistert, wie der Autor durch seinen Schreibstil einen Bann über mich geworfen hat und ich immer weiter lesen musst. Denn es gibt ständig neue Wendungen, Überraschungen und neue Informationen, dass man nach jedem Kapitel wissen will, wie es weitergeht.

Die Charaktere, allen voran Scythe Anastasia aka Citra Terranova und Scythe Luzifer aka Rowan Damish, entwickeln sich sehr weiter. Vor allem zum Positiven hin. Auch wenn man Rowan vorwerfen könnte, dass seine Handlungen impulsiv sind und er es auch aus Rache tut, kann ich doch nachvollziehen, dass er es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Scythe daran zu erinnern, was das wahre Scythetum ausmacht. So konzentriert er sich auf Scythe, die ihre Machtposition ausnutzen oder aus Rache bestimmte Personengruppen nachlesen.

Rowan ist der "Rächer der Nacht" und versucht, unerkannt zu bleiben, während Scythe Anastasia mehr in den Vordergrund drängt. Ihre Freundschaft zu Scythe Curie (übrigens hat es mich sehr gefreut, mehr über Curie zu erfahren), bringt sie in eine Position, in der ihre Stimme Gewicht hat und die Leute ihr zuhören. Sie ist Vorbild vieler Lehrlinge und wird auch um Rat gefragt. Sie hat Grips, nimmt ihre Berufung als Scythe ernst und hat sich auch ein System ausgedacht, welches als human zu beschreiben ist.

Der Autor hat so einiges in Petto und ich war wieder mal positiv überrascht, wie sehr man mich doch immer wieder mit neuen Ideen innerhalb eines Buches einlullen kann. Zu Anfang dachte ich noch, dass sich die Story etwas zieht, doch dann nimmt sie erheblich Fahrt auf und endet in einem so bösen Cliffhanger, so dass ich eigentlich sofort zum dritten Teil greifen möchte.

Ich bin mal wieder erstaunt darüber, wie der Autor sich das Scythetum so vorgestellt hat. Jahrelang werden die Scythe zu Killern ausgebildet, müssen bestimmte Techniken erlernen, die sie in der Nachlese anwenden können und bekommen auch eine kleine Gehirnwäsche. Denn wem kann es schon Spaß machen oder es als Berufung sehen, Menschen zu töten, damit der Bestand der Menschheit im Gleichgewicht bleibt?
Im Laufe der vielen Nachlesen wird diese Art des Tötens einfach zu ihrer Identität. Und es wird fast schon als selbstverständlich angesehen War Anastasia zu Anfang noch skeptisch und zögerlich, war es kurze Zeit später schon "normal" für sie.

Nach jedem Kapitel kommt der sog. Thunderhead zu Wort, eine KI, die es geschafft hat, die Welt zu "regieren", in dem sie dafür sorgt, dass alles reibungslos abläuft. Sie hat die Regierung abgeschafft, kümmert sich um die Menschen, in dem ein gewisses Grundeinkommen gesichert ist. Jeder respektiert den Thunderhead und wendet sich an ihn, wenn Probleme auftreten. Allerdings darf der Thunderhead sich nicht in das Scythetum einmischen, ebenso wie das Scythetum nichts mit dem Thunderhead zu tun haben darf.

Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte nun mit dem dritten Teil enden wird.

Meggies Fussnote:
Die neue Ordnung übernimmt die Macht.

Bewertung vom 06.02.2023
Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1
Shusterman, Neal

Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1


sehr gut

Die perfekte Welt wurde erschaffen. Armut, Kriege, Krankheit und natürlichen Tod wurden besiegt. In dieser Welt leben Citra und Rowan, jedoch immer mit der Sorge von den sog. Scythe nachgelesen zu werden. Die Scythe sind dafür da, um über Leben und Tod zu entscheiden und das Gleichgewicht auf der Erde zu erhalten. Die Scythe sind die Hüter des Todes. Citra und Rowan wurden beide auserwählt, bei einem Scythe in die Lehre zu gehen und das Handwerk des Todes zu erlernen. Gegen ihren Willen beginnen sie die Ausbildung. Während Citra, eigentlich stets nach Perfektion strebend, einen Weg sucht, die Lehre zu überstehen, ist es Rowan, der nach und nach mit der Ausbildung in Einklang steht. Der Ehrenwerte Scythe Faraday, deren Lehrlinge sie sind, gibt ihnen viel Wissenswertes mit auf den Weg. Doch dann kommt es zu etwas Unvorhergesehenem und plötzlich sind Rowan und Citra Rivalen. Denn derjenige, der am Ende der Ausbildung zum Scythe berufen wird, muss den anderen töten...

Der sehr faszinierende Klappentext dieser Dystopie hat mich sofort in den Bann gezogen. Eine perfekte Welt, in der über Leben und Tod eine Gruppe von Scythe entscheidet. Deren Aufgabe: Menschen nachzulesen, d. h. zu töten.

Ich bin am Anfang sehr oft über dieses Wort "nachlesen" gestolpert, da ich es mit dem, was die Scythe tun, nicht in Verbindung bringen konnte. Auch am Ende des Buches bin ich überzeugt davon, dass hierfür ein besseres Wort hätte gefunden werden können. Denn die Scythe töten, die meisten picken sich wahllos jemanden heraus, anderer recherchieren sehr genau und suchen sich Personen, die für die Menschheit evtl. auch ein Risiko darstellen würden. Aber trotzdem ist es immer eine Art Bauchgefühl, für wen man sich entscheidet.

Citra und Rowan sind Lehrlinge des Ehrenwerten Scythe Faraday, der die beiden in diese Berufung einführen will. Dabei lehrt er sie nicht nur das Wissen der Scythe, sondern auch verschiedene Methoden des Tötens. Und auch hier konnte ich nicht so sehr nachvollziehen, warum man so viele verschiedene Arten des Tötens lernen muss.

Die meisten Scythe haben Gewissensbisse, wenn sie einen Menschen töten. Wissen aber auch, dass es nötig ist, damit das Gleichgewicht auf der Erde erhalten bleibt. Denn mittlerweile kann man sich quasi "resetten" und wenn man zu alt und gebrechlich ist, wieder verjüngen und nochmal sein Leben leben, so oft man möchte. Aber immer mit dem Hintergedanken, dass irgendwann ein Scythe vor einem steht und man endgültig stirbt.
Meine Frage ist jedoch nun, warum muss man - wie es viele Scythe tun - so bestialisch töten? Einige erschießen, andere erstechen. Verschiedene Messer, Schwerter und Pfeil und Bogen kommen zum Einsatz. Flammenwerfer führen zum Tod. Bei manchen ist es ein wahres Gemetzel.

Es gibt doch aber auch humanere Wege, zu töten. Einfach ein Mittel verabreichen, so dass man einschläft und nichts mitbekommt. Und nicht brutal und gewalttätig.

Citra und Rowan ist es zuwider, was sie in Zukunft machen sollen. Aber sie verstehen auch, warum es nötig ist. Insoweit frage ich mich aber, ob es nicht einfach die Regelung geben sollte, dass man sich ein bis zwei Mal verjüngen lassen kann und dann muss man eines natürlichen Todes sterben. Manche Menschen sind 300 Jahre alt und kriegen nicht genug. So würde doch auch eine "natürliche Ordnung" hergestellt werden.
Aber egal, so ist nunmal die Regelung in der von dem Autor geschaffenen Zukunft.

Citra war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ihre Herangehensweise an die ganze Sache ist besonnen. Sie macht sich sehr viele Gedanken, versucht Lösungen zu finden und lässt sich nicht zu sehr manipulieren. Rowan dagegen ist eher der Hitzkopf, auch wenn er sich zurückhält. Doch kommt er später in eine Lage, die fast aussichtslos erscheint.

Die vom Autor geschaffene Welt scheint auf den ersten Blick perfekt. Wer will das nicht. Keine Armut, keine Kriege, kein Tod. Doch im Laufe der Geschichte kommen so viele Probleme auf, dass man merkt, es gibt keine perfekte Welt. Denn immer ist jemand da, der Vorschriften macht, Regeln aufstellt und mächtig sein will. Und es gibt Gruppen, die für die Einhaltung der Regeln verantwortlich sind und wie immer gibt es innerhalb der Gruppen Personen, die diese Regeln so auslegen, dass sie genau zu ihnen passen.

Insoweit wird sich nie etwas ändern.

Der Autor hat mich positiv überrascht. Seine Schreibweise war angenehm, verständlich und ich hatte beim Lesen auch nie das Gefühl, dass ich hingehalten werde. Gerne hätte ich weitergelesen, aber ich muss mir erst mal den zweiten Teil besorgen. Denn ich muss unbedingt wissen, wie es denn mit Citra und Rowan weitergeht.

Die fesselnde Dystopie zeigt eine scheinbar perfekte Zukunft, die jedoch genauso problembehaftet ist, wie die Vergangenheit und Gegenwart. Ich bin gespannt, was sie noch für uns bereithält.

Meggies Fussnote:
Der Tod ist uns auf den Fersen.

Bewertung vom 04.02.2023
Die Henkerstochter und der schwarze Mönch / Die Henkerstochter-Saga Bd.2
Pötzsch, Oliver

Die Henkerstochter und der schwarze Mönch / Die Henkerstochter-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Ein schweres Fieber geht in Schongau um. Der Medicus der Stadt und sein Sohn Simon haben jede Menge zu tun. Auch der Henker wird immer wieder um Rat gebeten und rührt seine Medizin an. Doch nichts scheint zu helfen. Und zu allem Übel wird auch noch der Pfarrer der kleinen Kirche tot am Altar gefunden. Simon weiß sofort, dass er vergiftet wurde. Kurz darauf taucht die Schwester des Pfarrers auf und teilt Simon mit, dass in einem Brief ihres Bruders von einem Schatz der Templer die Rede ist. Eifrig stürzen sich Simon und Benedikta in die Suche nach dem Schatz. Magdalena, die Tochter des Henkers, schlägt dies schwer auf den Magen. Denn Benedikta und ihr Simon scheinen sehr vertraut. Eifersüchtig macht sie sich auf den Weg nach Augsburg, um dort neue Kräuter und Medizin zu kaufen, nicht ahnend, dass sie dort auf diejenigen trifft, die ebenfalls auf der Suche nach dem Schatz der Templer sind. Nach und nach scheint sich alles aufzulösen, aber alle schweben in großer Gefahr, von dem geheimnisvollen schwarzen Mönch geschnappt zu werden, der in der Gegend sein Unwesen treibt.

Der Henker Jakob Kuisl, der Medicus Simon und die Henkerstochter Magdalena finden ein neues Abenteuer. Und müssen diesmal ganz schön viel einstecken.

Während Simon herausfinden will, von wem der Pfarrer ermordet wurde und wo der Schatz der Templer versteckt ist, muss er sich noch mit den Gefühlen für Magdalena und Benedikta sowie dem in der Stadt grassierenden Fieber herumschlagen. Der Henker Jakob jagt eine Räuberbande, die auf den Handelswegen um Schongau herum ihr Unwesen treibt und muss auf sein Gewissen achten. Magdalena dagegen wird von Eifersucht zerfressen und will weiterhin ihr Wissen Über Heilkunst und Kräuter vertiefen sowie unabhängiger werden.

Und dann ist da noch ein schwarzgekleideter Mönch, der es auf alle abgesehen zu haben scheint. Denn jeder kommt auf die ein oder andere Art mit ihm in Kontakt und scheint machtlos zu sein.

Der Autor hat eine unvergleichliche Art zu Schreiben und lässt mit seinem Stil die Geschichte lebendig werden. Ich hatte mehrmals beim Lesen das Gefühl, dass ich mich in Schongau befinde. Sehr schön finde ich auch, dass man nach Beendigung der eigentlichen Geschichte mit dem Autor noch einen Rundgang zu den von ihm beschriebenen Orten und Plätzen machen kann. Am Ende gibt es eine kleine Führung in geschriebenen Worten. Sollte ich mal in die Ecke Bayerns kommen, werde ich sicherlich darauf zurückgreifen und auf den Spuren des Henkers Kuisl, seiner Tochter und dem Medicus Simon wandeln.

Die Story ist rasant und man bekommt fast keinen Moment Zeit, durchzuatmen. Dies ist jedoch positiv gemeint. Es gibt keinerlei Längen, was auf über 500 Seiten doch recht selten ist. Alle Charakter bekommen ausreichend Zeit, sich zu entwickeln. Für mich sehr wichtig, vor allem, wenn man weiß, dass die Reihe noch einige Bücher bereit hält.

Ich mag Simon sehr. Auch wenn er meint, dass er mit seiner Kleidung und seinem Auftreten etwas Besseres darstellen will, zieht es ihn doch immer wieder in die Nähe des Henkers und dessen Tochter Magdalena. Simon will sich weiterentwickeln und sich von seinem Vater unabhängiger machen. Er möchte ein richtiger Medicus sein, aber nicht mit den von seinem Vater ausgeübten Methoden. Aderlass oder das Riechen am Urin ist im zuwider. Die beim Henker liegenden Bücher allerdings helfen ihm weiter, denn diese zeigen ungewöhnliche Behandlungsmethoden aus der Ferne.

Magdalena möchte auch unabhängiger werden. Sie will frei sein, keinen Vorurteilen mehr gegenüberstehen und eine Zukunft aufbauen. Am Liebsten mit Simon. Doch da kommt ihr ihr Stand dazwischen. Als Henkerstochter darf sie nur ihresgleichen heiraten. Und ein passender Kandidat stände auch schon parat.

Der Henker Jakob Kuisl ist meine liebste Figur in der Geschichte. Brummig, mürrisch, wenig Worte, aber wenn, dann die richtigen. Sein Herz ist am rechten Fleck, sein Job ist ihm zuwider, aber er führt ihn aus, weil es sonst keiner macht und er ja auch nichts anderes machen kann, wenn man aus einer Henkerfamilie stammt. Aber er tut, was er kann und wenn es zu einer Hinrichtung kommt, kann er auch Milde zeigen.

Die eigentliche Story ist unheimlich interessant. Ein Templerschatz in Bayern, ein schwarze Mönch, der sein Unwesen treibt, eine Bande, die Reisenden auflauert und das tödliche Fieber, dass in Schongau umgeht. Viele Baustellen, die abgearbeitet werden müssen.

Und dann noch Benedikta, die Schwester des Pfarrers, die sehr große Verwirrung bei einigen stiftet.

Was will man eigentlich mehr? Das hab ich mich auch gefragt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich eigentlich schnellstmöglich den nächsten Teil lesen möchte, damit ich weiß, wie es mit dem Henker, Magdalena und Simon weitergeht. Vor allem auch, weil am Ende so einiges passiert, was die Zukunft von einigen gründlich durcheinanderbringt.

Meggies Fussnote:
Die Jagd nach dem Schatz beginnt.

Bewertung vom 04.02.2023
Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)


ausgezeichnet

Lukas´ Tante kommt zu Besuch und soll in Lukas´ Zimmer übernachten. Dieser findet das natürlich gar nicht gut, befindet sich in seinem Zimmer ja der Zugang zum geheimen Dachboden, in dem sich das Portal zum Flüsterwald befindet. Dort muss Lukas zusammen mit seiner Freundin Ella nämlich dringend hin, denn eine geheimnisvolle Zauberin entzieht dem Flüsterwald Magie und versteinert auch die dort lebenden Bewohner. Zusammen mit Ella, der Elfe Felicitas, deren Beschützerin Punchy und dem Menok Rani macht sich Lukas auf, seine Freunde und den Flüsterwald zu retten. Doch wo sollen sie mit der Suche beginnen?

Wir befinden uns mitten in der 2. Staffel der Flüsterwald-Reihe und begleiten die Menschenkinder Lukas und Ella, die Elfe Felicitas, deren Beschützerin, die Katze Punchy und den vorlauten Menok Rani auf ihrem Weg, den Flüsterwald zu retten.
Und der Autor schafft es auch in jedem Band aufs Neue, eine fesselnde und überraschende Story zu kreieren. Diesmal geht es auch noch sehr rasant zu.

Für mich ist es mittlerweile wie Nachhausekommen, wenn ich mit unseren 5 Freunden auf Abenteuerjagd gehe. Ich fühle hier genauso wie Lukas, der bei der Ankunft im Palast eben dies bei sich empfindet. Ich konnte dies sehr gut nachvollziehen und leide und bebe mit, wenn es darum geht, den Flüsterwald zu retten.

Diesmal begibt sich das Quintett in einen anderen Flüsterwald, der mit der Blinzelbahn zu erreichen ist. Denn Ella und Lukas haben mittlerweile besondere Gaben, die es ihnen ermöglichen, mit magischer Hilfe zu arbeiten. Ella ist diesmal dafür zuständig, dass alle heil in dem Flüsterwald der Katzen ankommen. Denn diese hat es schwer getroffen. Doch kaum dort angekommen, werden sie schon angegriffen und müssen einen Weg finden, heil aus allem heraus zu kommen.

Etliche Abenteuer erwarten Lukas und seine Freunde und dabei immer der Gedanke im Hinterkopf, das die geheimnisvolle Zauberin ihnen einen Schritt voraus ist.

Herrlich ist wie immer der kleine Menok Rani, der mit seiner einfältigen Art für kleine Lacher sorgt und die etwas düster wirkende Geschichte aufhellt. Auch das aus seiner Sicht geschriebene Kapitel hat für Erheiterung gesorgt.

So langsam hat sich bei mir ein Verdacht herauskristallisiert, wer denn die geheimnisvolle Zauberin sein könnte. Aber ich wie ich den Autor kenne, schickt er einem letztendlich wieder auf eine falsche Fährte. Aber das mag ich so sehr an der Geschichte. Die überraschenden Wendungen und das "Nicht-Vorhersehbare".

Am Ende erwartet einem ein übler Cliffhanger. Genug Anreiz, sich auf den nächsten Teil zu freuen. Und dies tue ich sehr gerne...

Auch die wunderschönen Illustrationen, die jeden Anfang eines Kapitels schmücken, möchte ich nicht unerwähnt lassen. Sie sind tolle Blickfänge und zeigen immer wieder einen kurzen Ausschnitt aus dem kommenden Kapitel. Echte Hingucker!

Meggies Fussnote:
Gibt es eine Rettung für den Flüsterwald?

Bewertung vom 04.02.2023
Rabbits. Spiel um dein Leben
Miles, Terry

Rabbits. Spiel um dein Leben


sehr gut

Die Tür ist offen - wer diesen Satz liest oder hört, weiß, dass die nächste Runde eröffnet ist. "Rabbits" heißt das Spiel. Die Regeln sind einfach. Alles ist erlaubt, nur eins nicht: Es wird nicht über das Spiel gesprochen. Wer dies tut, muss mit harten Konsequenzen rechnen.
K ist fasziniert von dem Spiel und versucht, alles darüber herauszufinden. Als die 11. Runde eröffnet wird, spielt er mit. Auch, weil ein Ex-Spieler spurlos verschwunden ist und ihm vorher sagte, dass das Spiel repariert werden müsse. Ansonsten ist jeder in Gefahr. K macht sich zusammen mit seiner Freundin Chloe an die Lösung der Rätsel, doch je mehr sie erfahren und lösen, umso mehr begreifen sie, dass nicht alles nur ein Spiel ist.

Dieser Thriller ist in vieler Art unterschiedlicher zu anderen Thrillern. Zuerst ist es die Thematik, die mich so sehr fasziniert hat. Dann die Herangehensweise der Charaktere sowie die Lösungsermittlung, die fast ausschließlich aus Recherche per Handy und Internet besteht. Nur bei wenigen Ausnahmen begeben sich K und Chloe an den Ort des Geschehens und finden dort neue Hinweise.

K ist ein sehr sympathischer Charakter. Er wirkt zwar depressiv und hat in meinen Augen auch ein kleines Alkoholproblem, doch zeigt er sehr interessante Züge. Durch Geschick und Wissen hat er sich ein kleines Vermögen angehäuft und hat so sehr viel Freizeit, um sich ganz seinen Vorlieben zu widmen. Er liebt Muster, Codes und Diskrepanzen, löst gerne Rätsel, schaut Filme und mag Videospiele. Auch Musik ist eine Richtung, der er sich widmet. Doch vor allem ist es das Spiel Rabbits, mit dem er schon in jungen Jahren in Kontakt kam.

Aufgrund negativer Erfahrungen in der Kindheit, war er in Therapie und zeigt auch authistische Züge. Sein IQ ist sehr hoch, was sich auch in der Lösung mancher Rätsel zeigt. Das Wissen ist breit gefächert.

Der Autor bezieht sehr viele Filme und Videospiele in die Geschichte mit ein. Viele Filme kenne ich, bei dem Games musste ich passen und googeln, um was genau es ging. Die Zusammenhänge wurden dann etwas klarer. Aber auch modernere Spiele wie z. B. "Fortnite" wurden angesprochen.

Auch wird es of physikalisch und so lernen wir etwas über Quantenphysik oder das Multiversum. Zeitweise hatte ich aber etwas das Gefühl, mich mehr in einem Marvel-Film oder auf der Brücke der Enterprise zu befinden.

Die originelle Idee hat mich sehr fasziniert, allerdings wurde die Geschichte durch einige Längen quasi "heruntergefahren". Die Recherchen haben viel Zeit beansprucht und wurden auch ausführlich beschrieben. Immer wieder gab es Unterbrechungen durch "Kochszenen" oder einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher mit viel Alkohol und anschließendem Nickerchen. Nur um kurz darauf wieder fieberhaft nach Lösungen zu suchen, sich vor Verfolgern zu verstecken oder neue Hinweise zu entdecken.

Erfrischend fand ich, dass Chloe immer zwischendurch zur Arbeit gehen musste. In anderen Thrillern wird dies meist vernachlässigt, aber Chloe und K gehen vielen "normalen" Dingen nach. Arbeiten, einkaufen, aufräumen. Immer wieder wird dies erwähnt.
Einige Wiederholungen sind mir dann aufgefallen. So hat K z. B. sehr oft einen trockenen Mund oder einen trockene Kehle. Auch hatte ich etwas das Gefühl, dass er außerhalb seiner "Bubble" nicht so viel wahrnimmt.

Die Rätsel selbst waren mir zu schwierig, obwohl ich gerne miträtsele, wenn es möglich ist. Aber von Quantenphysik hab ich nun mal keine Ahnung und so habe ich manche "physikalische" Passagen einfach überlesen müssen. Der Autor hat jedoch eine fesselnde Art und hat es auch gepackt, dass ich am Ball geblieben bin.

Meggies Fussnote:
Spannende Rätseljagd durch Seattle mit ungewöhnlichem Ausgang.

Bewertung vom 04.02.2023
Nudel im Wind
Lippe, Jürgen von der

Nudel im Wind


weniger gut

Gregor, mit Hund und reichlich Geld gesegnet, ist kein Frauenmagnet, was allerdings mehr an seinen dämlichen Anmachsprüchen liegt. Denn sonst ist er eigentlich ganz in Ordnung. Im Supermarkt spricht er Lisa an, eine wunderschöne Blondine, die clever genug ist, die Sprüche als eben dies zu abzutun, was sie sind. Trotzdem findet sie Gregor ganz nett, aber eben nur als Freund. Dies sagt sie auch Justus, der ihr gentleman-like eigentlich zur Hilfe eilen wollte. Doch Lisa kann sich selbst verteidigen und letztendlich landen die drei bei einem Kaffee und der Idee, doch eine Show zu kreieren und damit Geld zu verdienen. Also auf in den TV-Kampf mit vielen Fettnäpfchen.

Nach einem Live-Auftritt in Neustadt/Wstr. habe ich mir dieses Buch signieren lassen und nun endlich auch Lesen können. Im Endeffekt hätte ich mir dies aber sparen können, denn das einzig Gute an dem Buch ist die Signatur. Während die Live-Show mich noch zum Lachen bringen konnte, ist die geschriebene Geschichte nicht der Brüller. Bis auf wenige kleine Schmunzler war ich dann doch recht enttäuscht. Kennt man die Art des Comedians, der mit seinen Witzen Hallen füllen und einen tollen Abend bescheren kann, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass dies auch im Buch so rüberkommt. Aber da fehlt wahrscheinlich einfach dieses "live"-Gefühl.

Die vorliegende Geschichte jedoch ist flach, unausgereift und einfach nur eine Aneinanderkettung an Szenen, durch die sich ein sehr blassroter Faden zieht. Letztendlich gibt es keine richtige Story. Jeder Charakter wird einfach etwas beleuchtet und man sucht vergeblich den Sinn. Auch wenn der Autor mit dieser Geschichte etwas die Fernsehlandschaft ins Lächerliche ziehen möchte, ist er bei mir damit gescheitert. Denn ich konnte zu fast gar keiner Person eine Parallele zu den echten Menschen im Showbusiness ziehen.

Der Autor unterbricht seine Erzählung mit Abschnitten, in dem er aus der Entstehung des Buches erzählt. Hier kommt auch seine Frau zu Wort, die die geschriebenen Abschnitte des Buches liest und dazu ihren Senf abgibt. Ob dies wirklich so war, kann ich nicht beurteilen, aber wenn, dann waren diese Passagen mit noch das Witzigste an diesem Buch. Auch hätte der Autor auf seine Frau hören sollen, als diese sagte, dass er das Buch wohl besser abbrechen sollte. Aber - wie auch bei vielem anderen - hat er das nicht getan.

Etwas mehr Spontanität und weniger Zwang hätten dem Buch gut getan. Die Idee hinter der Geschichte fand ich sehr witzig, sonst hätte ich das Buch auch nicht gekauft, aber die Umsetzung war gekünstelt und einfach zu vollgeklatscht mit Klischees und Sexismus.

Die Charaktere hatten keine Tiefe; mir kam es vor, als sollte jeder Charakter einfach schnell abgehandelt werden, damit seine Geschichte eben erzählt ist, bevor das Buch endet. Dabei war es dann auch so, dass mit vielen Namen hantiert wurde und ich zeitweise auch etwas den Überblick verlor.

Wer den Autor von seinem Bühnenprogramm her kennt, weiß, dass es auch etwas zotiger zugeht. Dies wird im Buch sehr ausgelebt und teilweise ging es - auch für Frauen - etwas unter die Gürtellinie. Ich hatte auch das Gefühl, dass die bislang von ihm gemachten Gags einfach hier alle untergebracht werden mussten.

Trotz der vielen Kritikpunkte muss ich allerdings auch noch etwas Positives schreiben. Ich habe keinen Moment darüber nachgedacht, das Buch abzubrechen. Was wahrscheinlich auch an der angenehmen Schreibweise lag. Man konnte schnell lesen, alles war letztendlich dann doch etwas schlüssig und ich wollte halt auch echt wissen, wie es Gregor, Lisa und Justus denn am Ende so ergeht.
Nach dem Lesen habe ich dann beim Stöbern im Internet gesehen, dass das Hörbuch vom Autor selbst eingelesen wurde. Ich gehe mal davon aus, dass das Hörbuch mit der bekannten Stimme auch viel besser wahrgenommen werden kann, als das Buch selbst zu lesen, weil man eben dem trockenen Humor des Autors lauschen kann und vielleicht auch ein paar seiner Stimmlagen der Geschichte die nötige Würze verleihen.

Fazit:
Locker, leicht, etwas zu sehr Live-Show-beeinflusst.

Bewertung vom 04.02.2023
Projekt DreamWalker
Zachariae, Christoph

Projekt DreamWalker


sehr gut

Dr. Jakob Lem ist Traumforscher an der Berliner Charité. Sein ganzes Leben dreht sich darum, Träume zu erforschen. Mit diesem Wissen möchte er in die Träume von Komapatienten eindringen, um diesen den Weg aus diesem zu weisen. Das Projekt namens DreamWalker ist ein schwieriges Unterfangen mit bislang mäßigen Erfolg.
Seine hochsensible 15jährige Tochter Isabella hat es nicht leicht. Geräusche sind ihr zuwider und sie hält sich von Menschen fern. Freiheit findet sie im Zeichnen und in ihren Träumen. Insoweit ist sie eine geeignete Kandidatin für die Forschungen ihres Vaters. Denn in den Träumen verhält sie sich wie ein "normaler" Mensch. Zumindest meint sie, dies zu tun.
Als bei einem Verkehrsunfall Dr. Jakob Lem plötzlich selbst im Koma liegt, ist es Isabella, die sich auf das Risiko einlässt, in die Träume ihres Vaters einzudringen. Eine Reise ins Unbekannte, weiß sie doch, dass ihr Vater etwas verheimlicht, was dazu führen kann, dass keiner der beiden mehr aufwachen wird.

Welch ein spannendes Thema, in die Träume anderer eintauchen zu können und diese dann so zu beeinflussen, um bewusst zu machen, dass gerade geträumt wird und es besser wäre, aufzuwachen, damit das Leben gerettet werden kann. Bei Komapatienten natürlich von unvorstellbarem Wert, wenn es denn funktioniert. Und genau dies ist die Passion von Dr. Jakob Lem. Sein Wissen um die Traumforschung ist legendär. Doch sein Projekt, Komapatienten zu retten, in dem man sie einfach wieder aufweckt, führt dazu, dass Jakob sich immer mehr verliert. Die Realität tritt in den Hintergrund, seine Familie wird vernachlässigt, seine Arbeit nimmt immer mehr Platz ein und führt auch dazu, dass er selbst manchmal nicht auseinanderhalten kann, ob er träumt oder wach ist.

Seine Tochter Isabella ist ebenfalls in das Projekt miteingebunden. Sie hat besondere Fähigkeiten durch ihre Hochsensibiliät aufgrund ihre Authismus-Erkrankung. Kurz gesagt, das perfekte Versuchsobjekt, wenn es darum geht, sich in die Träume andere zu schleichen. Doch aus Angst, das Projekt zu verlieren, muss Isabellas Anwesenheit bei den Versuchen in der Berliner Charité geheim gehalten werden.

Der Autor schafft es, einem gleich zu Anfang in seinen Bann zu ziehen. Die Ausführungen zur Traumforschung, dem Projekt DreamWalker und die anschließenden Erklärungen, wie das ganze praktisch vonstatten geht, hat mich sehr fasziniert und dazu bewogen, selbst im Internet etwas zu recherchieren. Erst dachte ich, tolle Idee des Autors, wenn denn so was gehen würde, wäre cool. Und tadaaaa... das wird wirklich erforscht.

Die "Fantasy"-Elemente, die der Autor sich hat einfallen lassen, sind jedoch vollkommen den Gedanken eben diesem entsprungen und bilden einen krassen Kontrast zu den fachlichen Ausführungen, die ich im Internet gefunden habe. Der Autor weiß geschickt, diese Elemente mit der Realität zu verbinden und schafft dadurch auch ein etwas düsteres Setting.

Mit einem sehr einnehmenden Schreibstil wird nun die Geschichte von Dr. Lem und seiner Tochter Isabella erzählt. Ich hatte keinerlei Mühe, der Story zu folgen, konnte selbst "Fachbegriffe" gleich verstehen und richtig einordnen und habe mich gewundert, dass ich so sehr in die Marterie abtauchen kann, auch wenn ich von Traumforschung mal so gar keine Ahnung habe. Insoweit bin ich immer wieder froh, wenn es der Autor einem so leicht macht, "Fachkenntnisse" zu erlernen und sich zurechtzufinden.

Isabella ist ein so ungewöhnliches und sympathisches junges Mädchen. Ihr Authismus ist geprägt von Hochsensibilität. Dies führt dazu, dass ihre Mutter keinen Zugang zu ihr findet. Als "Vertrauensperson" bleibt ihr da nur ihr Vater, der einen besseren Draht zu ihr findet. Und doch ist es für Isabella immer noch das Beste, ganz allein zu bleiben. Die Welt außerhalb ihrer schützenden Blase ist laut, wild und groß. Ihr Zimmer, ihre Bücher, ihre Zeichnungen von Insekten sind das Größte. Und die Arbeit in der Charité, denn im Traum kann Isabella all das sein, was im wahren Leben nicht möglich ist.

Dieser starke Gegensatz - wahre Welt - Traumwelt - wurde sehr faszinierend vom Autor dargestellt. Ich bin selbst eine eher introvertierte Person, ich mag es zu Hause zu sein und meine Ruhe zu haben. Doch wenn ich mal draußen bin, mag ich auch meine Freunde und die Aktivität. Isabella kann dies nur in ihren Träumen.

Am Ende erwartet einem ein starker Cliffhanger. Und so heißt es nun abwarten, bis Band 2 erscheint und wir uns wieder in den Träumen anderer wiederfinden werden.

Meggies Fussnote:
DreamWalker schafft den fließenden Übergang zwischen zwei unterschiedlichen Welten.

Bewertung vom 04.02.2023
Jenseits der Magie
Felton, Tom

Jenseits der Magie


ausgezeichnet

Tom Felton ist Draco Malfoy. Dieses Image wird er wahrscheinlich sein Leben lang nicht los - auch wenn er in anderen guten Filmen sein Schauspieltalent unter Beweis gestellt habt. Aber die Harry Potter-Filme überwiegen und so wird es wirklich schwer, sich einen anderen Ruf einzuhandeln. Vor allem, wenn man auch noch den Bösewicht gespielt hat.

Doch so unverrückbar er mit der Rolle des Draco Malfoy verbunden wird, so dankbar ist er auch dieser Chance, mit der "Zauberei" aufwachsen zu dürfen. Und dies schildert Tom Felton in seiner Autobiografie sehr eindrücklich.

Beginnend mit einem Vorwort von Emma Watson - sie und Tom Felton sind sehr gute Freunde - lernen wir einen Menschen kennen, der so gar nichts mit der Rolle des Draco zu tun hat. Tom ist ein aufgeweckter Junge, der Spaß am Leben hat, mit drei verrückten Brüdern aufwuchs, auch mal mit dem Gesetz in Konflikt geriet und Eltern hat, die alles für ihn tun würden.

Die ersten Gehversuche im Showbusiness beliefen sich auf dem Schneemann Nr. 3 und dann auch schon mit den großen Schauspielern wie John Goodman (Ein Fall für die Borger) oder Jodie Foster (Anna und der König).

Mit Harry Potter ging die Karriere natürlich steil bergauf. 10 Jahre Arbeit stecken hinter den Filmen, zehn Jahr mit Höhen und Tiefen, mit der Bindung an die Rolle, die Schauspielkollegen und das Set. Keine andere Rolle wird ihn je wieder so prägen, wie die des Draco Malfoy.

Doch auch danach kamen gute Angebote, allerdings nicht als Charakterdarsteller, sondern als Bösewicht, als der Schlechte, als der, der nichts kann. Und dies ließ ihn in ein großes Loch fallen. Talentiert, aber abgestempelt. Und dann blieben die Angebote aus.

Ich war sehr überrascht zu lesen, dass er Alkoholiker wurde. Er hat zwar den Absprung noch rechtzeitig geschafft, aber auch hier wurde der Grundstein für etwas gelegt, was ihn sein Leben lang begleiten wird.

Tom Felton spricht in seinem Buch sehr positiv von seinen Kollegen. Er ist ihnen dankbar für jeden Ratschlag, für jeden Freundschaftsbeweis. Mit Emma Watson verbindet ihn eine tiefe Freundschaft, ebenso mit Rupert Grint. Aber auch die älteren Kollegen haben ihm sehr viel geholfen und ihn meist positiv beeinflusst.

Auch oder gerade weil ich Tom Felton nur durch seine Rolle als Draco Malfoy kenne, war ich sehr gespannt, wie sein Leben denn bislang so verlaufen ist. Er ist eine lebenslustiger junger Mann, auf den man sich verlassen kann, der seine Ziele (nur kurz) aus den Augen verliert und einen wahnsinnigen Rückhalt aus seiner Familie hat.

Er schildert, wie es ist, erwachsen zu werden - vor der Kamera. Wie es ist, sich selbst zu finden, wie es ist, neue Ziele zu setzen und Frieden mit der Welt des Schauspiels zu schließen.

Meggies Fussnote:
Ein bezaubernder junger Mann.

Bewertung vom 04.02.2023
Die Bucket List für Potterheads
Grimm, Tom

Die Bucket List für Potterheads


ausgezeichnet

"Wenn wir träumen, betreten wir eine Welt, die ganz und gar uns gehört."
Albus Dumbledore

Die Faszination Harry Potter lässt nicht nach. Zumindest bei mir nicht. Es ist jetzt schon 20 Jahre her, dass ich das Buch "Harry Potter und der Stein der Weisen" zum ersten Mal gelesen habe und trotzdem ist es bei jedem Mal lesen so, als würde ich diese magische Welt noch nicht kennen und mit jeder gelesenen Seite immer mehr in sie abtauchen. Ich bin über 40 Jahre alt, aber immer noch ein Potterhead, durch und durch. Und da kommt diese "Bucket List" für Potterheads gerade richtig.

In dem kleinen Büchlein stehen Aufgaben, die man als Potterhead schon mal gemacht haben sollte. 250 Stück, um genau zu sein. Da finden sich so einfache Aufgaben wie: Lies die Bücher - zack 7 Aufgaben abgehakt. Bleiben noch 243. Schau die Filme. 8 Aufgaben weniger. Schau sie an einem Wochenende. Noch eine Aufgabe erledigt. Damit wären wir bei 234 zu erledigenden Aufgaben.

Ich habe mal gezählt, wie viele Aufgaben ich bislang erledigt habe und bin bei 86 gelandet. Hmm. Stolze Zahl, aber das sind die einfachen Aufgaben. Dieses Jahr werde ich noch weitere Aufgaben von der Liste streichen können wie z. B. das Theaterstück in Hamburg zu besuchen oder mir eine Ausgabe des Buches in einer anderen Sprache zu besorgen. Aber es gibt einige Aufgaben, die nicht so leicht zu erledigen bzw. mit einer Menge Geld verbunden sind.

Aber auch diese stehen auf meiner Bucket List. In den nächsten Jahren gibt es eine Harry Potter Tour durch England (mit einer Fahrt im legendären Hogwarts Express), eine Studio-Tour in London.
Edinburgh wird besucht und die dortigen Harry Potter-Orte abgeklappert.

Eine signierte Ausgabe des Buches wäre natürlich ein Traum. Mal schauen, ob ich das auch in Angriff nehmen kann.

Das Buch soll nicht dazu verleiten, die Aufgaben unbedingt erfüllen zu müssen, sondern auch Anregung geben, was man denn so alles erledigen könnte. Ich war erstaunt, was es denn alles so gibt, was man kurzerhand einfach erledigen kann.

So habe ich mich nach dem Lesen bei www.wizardingworld.com angemeldet, dabei herausgefunden, dass ich dem Haus Slytherin angehöre, mein Patronus ein Fischadler ist und mein Zauberstab aus Lärchenholz besteht, 14 1/2 Zoll lang ist und einen Kern aus Phönixfedern hat. Wieder drei Aufgaben abgehakt.

Mir bleiben also noch 164 Aufgaben, die ich erledigen kann. Dazu gehören ein Quidditchspiel zu besuchen oder gleich meine eigene Mannschaft zu gründen. Oder mich mal einen Tag wie mein Lieblingscharakter aus den Büchern zu verhalten. Ob ich als Neville Longbottom unbeschadet durch den Tag komme?

Eins bekomme ich auch noch hin. Ich muss meine Alexa dazu bringen, mich Voldemort zu nennen. Damit wäre noch eine Aufgabe abgehakt.

Hach. Und beim nächsten Vollmond heule ich den Mond wie Professor Lupin an. Wieder ein Haken.

Es geht, man kann die Aufgaben lösen. Man muss nur auch ein kleines bisschen zaubern können oder zumindest daran glauben.

Meggies Fussnote:
Zauberhafte Aufgaben.

Bewertung vom 04.02.2023
Von Alraune bis Zentaur
Stein, Falk N.

Von Alraune bis Zentaur


weniger gut

Ein Harry Potter Lexikon über die ersten drei Bücher - klein, aber fein, denkt man sich nun. Nein. Denn teilweise ist die Art und Weise der Beschreibungen einfach nur den Büchern entnommen oder in einer Art ausgedrückt, die eher jemandem ähneln, der nicht so viel mit dem geschriebenen oder gelesenen Wort zu tun hat.

Ich hatte auch ein paar Hintergrundinfos erwartet. So zum Beispiel, wann die einzelnen Charaktere Geburtstag haben, wo sie geboren sind usw. Aber es gibt einfach nur eine Zusammenfassung dessen, was in den ersten drei Teilen schon bekannt ist.

Es ist zwar praktisch, nachzulesen, was z. B. die einzelnen fantastischen Tierwesen sind wie z. B. den Hippogreif oder den Troll. Aber trotzdem wird nur das wiedergegeben, was in den Büchern erwähnt wird.

Es gibt etliche andere Bücher, die ebenfalls eine Art Lexikon bilden und hier wird ausführlicher auf einzelne Begriffe, Personen oder Tiere und Orte eingegangen, als in diesem Buch.

Wie schon oben erwähnt, hat mich auch der Schreibstil sehr gestört. So gibt es z. B. bei der Erklärung zu Besen folgendes zu lesen: "Besen, sind natürlich zum Fliegen da. Im Unterschied zu seinen Problemen mit Zaubertränken ist HP ein Naturtalent im Umgang mit den Fluggeräten. Das bringt ihm schon als Erstkläßler die Mitgliedschaft in der Quidditch-Mannschaft als Sucher..."
Schon dass in den drei Sätzen Rechtschreib- und Grammatikfehler vorhanden sind, ist die Beschreibung auch recht einfallslos.

Diese Fehler ziehen sich durch das ganze Buch. Wo es bei vielen Begriffen eine "ausführliche" Erklärung gibt (eine kurze Zusammenfassung der letzten drei Bücher), sind andere Begriffe sehr lieblos erklärt.

Bei dem Begriff "Fang" z. B. wird nur dazugeschrieben "Fang, ist Hagrids Jagdhund". Wo bleibt die Beschreibung Saurüde oder dass er sabbert? Dass er gutmütig ist und ein Angsthase?

Ihr merkt, das Lexikon ist nicht ausgereift. Es werden zu viele "Passagen" aus Teil 1 bis 3 entnommen, bei anderen Dingen wird nur kurz etwas dazu ausgeführt.

Es gibt allerdings auch Positives zu berichten. So finde ich es gut, dass bei den einzelnen Begriffen immer wieder auf die Bücher verwiesen wird durch eine Kombination aus römischen und lateinischen Zahlen. So bedeutet (II 216) z. B. dass im zweiten Buch auf Seite 216 zum ersten Mal Fawkes, Dumbledore Phönix erwähnt wird. Allerdings auch nicht bei jedem Begriff. Bei dem oben erwähnten Fang zum Beispiel gibt es keinen Verweis auf Buch und Seite.

Aber nicht nur ein Lexikon erwartet einem. Am Ende der Beschreibungen gibt es noch einige Texte über "Die Welt von Harry Potter". Hier erzählt der Autor noch ein bisschen über die Erfolgsgeschichte der ersten drei Bücher. Dabei geht er auch etwas ins Detail als er erklärt, wie die Welt der Muggel mit der der Zauberer verbunden ist, zählt Parallelen auf und verweist dabei auch auf das Schicksal von Harry Potter.
Diese Ausführungen haben mich dann etwas dafür entschädigt, dass das Lexikon an sich nicht gerade so viel hergegeben hat.

Wenn man kurz nachlesen will, was es denn mit bestimmten Begriffen auf sich hat, ist das Lexikon genau richtig. Aber ins Detail geht es leider nicht.

Meggies Fussnote:
Leider nicht empfehlenswert.