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Giselas Lesehimmel
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Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 690 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Drei Generationen und dreimal ähnliche Probleme.

Kennt Ihr das? Ihr habt von einer Autorin ein Buch gelesen, das euch wahnsinnig gut gefallen hat. Dann kommt ein neues Buch von ihr heraus und ihr brecht die aktuelle Lektüre ab, um es zu lesen. So ging es mir mit Alenas neuen Werk. Nach *Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid* habe ich auf einen Tag *Bei euch ist es immer so unheimlich still* durchgesuchtet.

Das Wiedersehen mit den drei Frauen war sehr emotional und richtig spannend. Im Vorgängerband haben wir Evelyn im Altenheim kennengelernt. Ihre Enkelin Hannah hat sich um sie gekümmert. Hannahs Mutter Silvia ist da nicht ganz so präsent gewesen. In diesem Buch lernen wir Evelyn und Silvia sehr gut kennen und verstehen. Silvia, die alleinerziehende junge Frau, die ein lockeres Leben in Berlin führt. Ihrer Hanna eine liebevolle Mutter ist. Evelyn, die es schwer hatte, in einem Krankenhaus als Ärztin akzeptiert zu werden.

Drei Generationen und irgendwie dreimal ähnliche Probleme. Viele unausgesprochene Worte. Zu viele Geheimnisse.

Ich konnte Evelyn im 1. Teil nicht besonders gut leiden. Nun kann ich sie verstehen. Ihre eigene Familiengeschichte hat die introvertierte Person aus ihr gemacht, die ihrer Tochter keine Mutterliebe zeigen konnte. Ihr Ehemann Karl war da das ganze Gegenteil. Der Chirurg hatte zwar wenig Zeit für die kleine Hannah, aber die Liebe zu seiner Tochter war zwischen den Zeilen spürbar. Karls Familie hatte Evelyn wie eine eigene Tochter aufgenommen. Alle waren überglücklich, über die späte Schwangerschaft von Evelyn.

Für mich war es manchmal ziemlich hart zu lesen, wie sich die Ärztin Evelyn gegenüber ihrer kleinen Tochter verhalten hatte. Die kleine Silvia musste funktionieren. War oft eine Enttäuschung für ihre Mutter. So hat es mich nicht gewundert, dass die blutkunge Silvia das freie wilde Leben in Berlin genoss. Ohne Luxus und Konventionen. Viele Jahre nur noch lockeren Kontakt mit der Mutter hatte. Dennoch findet sie in ihrer größten Not wieder zu ihrer Mutter in Ildingen.

Die Geschichte spielt abwechselnd in den 50ern, 60ern, 70ern und 80iger Jahren. Endet bei der Wiedervereinigung. Besonders Hannahs Tante Betti habe ich ins Herz geschlossen. Sie war Evelyn stets eine gute Freundin und Schwägerin. Hat für ihre Eltern beruflich zurückgesteckt. Dabei wäre sie mit Sicherheit eine gute Ärztin geworden. Viele Jahre waren ihr Bruder Karl und sie eine perfekte Einheit.

Besonders als Tante war sie wirklich perfekt. Hat der Hannah immer zugehört. Ihre wunderschöne Momente beschert. War in Krisenzeiten für sie da. Betti hatte das Herz auf der Zunge getragen. Sich gerne in Kneipen amüsiert und sich nicht um das Gerede im Dorf geschert.

Was im weiteren Verlauf mit manchen Protagonisten passiert ist, hat mir ein paar Tränen entlockt.

Auch in diesem Buch spielt der zweite Weltkrieg, wie so oft, eine Rolle. Er nimmt aber nicht zuviel Raum ein. Im Fokus stehen 4 wunderbare Frauen, die man gerne auch im realen Leben um sich hätte. Die alle vier nicht so richtig in das Dorf Ildingen passen.

Fazit:

Ich habe sämtliche Bewohner in dem süddeutschen Örtchen Ildingen ins Herz geschlossen. Hatte einfach nur wunderschöne Lesestunden. Die Geschichte liest sich wie Butter. Man lernt mürrische alte Menschen verstehen. Sie alle haben eine Geschichte. Ich denke, sie würden noch viele gute Bücher füllen. Und ganz ehrlich, ich möchte sie alle lesen. Mit *Bei euch ist es immer so unheimlich still* habe ich den Anfang gemacht. Ob mir das Ende gefallen hat? JA!

Herlichen Dank Alena Schröder. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

Bewertung vom 31.07.2023
Elternhaus (eBook, ePUB)
Mank, Ute

Elternhaus (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Ein Schicksal, das uns irgendwann alle ereilt

Dieses Buch hat mich emotional richtig mitgenommen. So dürfte es jedem ergehen, der sein Elternhaus auflösen musste. In dieser Geschichte leben die Eltern noch. Sanne, die Älteste von drei Schwestern, hat ihre Eltern dazu überredet das Haus aufzugeben und in eine Wohnung zu ziehen. Dort würden sie arbeitsmäßig besser klar kommen. Sanne möchte das Haus im Anschluss verkaufen. Dies hat sie jedoch weder ihren Eltern noch ihren beiden jüngeren Schwestern mitgeteilt.

Petra ist das Sandwichkind. Sie hat studiert und führt, weit vom Elternhaus entfernt, ein ziemlich einsames Leben. Mit ihrem verheirateten Freund führt sie eine Langzeitbeziehung. Bei ihren seltenen Besuchen im Elternhaus fühlt sie sich fremd.

Das Nesthäkchen Gitti sah in der Vergangenheit häufigen Wohnungs- und Partnerwechsel nicht so eng. Mittlerweile lebt sie auch in einer Langzeitbeziehung. Mit Sohn und ihrem Freund lebt sie einem Haus, welches ihrem schmalen Elternhaus nicht unähnlich ist.

Sanne ging für mich gar nicht. Ich habe mich gefragt, ob die Eltern nicht nur ein wenig Hilfe im Garten gebraucht hätten. Einmal die Woche jemanden um die etwas schwierigen Putzarbeiten im Haus zu übernehmen. Mir haben die alten Leutchen richtig leid getan. Sie kamen mir vor, als hätten sie nicht gewusst wie ihnen geschieht.

Petra stattet ihren Eltern einen spontanen Besuch ab. Völlig traumatisiert steht sie vor ihrem Elternhaus, vor dem ein Verkaufsschild steht ...

Besonders gut hat mir gefallen, dass man von jeder Schwester ein genaues Bild vor Augen hat. Die Eltern blieben die meiste Zeit etwas außen vor. Irgendwie entmündigt, enttäuscht und vor nackte Tatsachen gestellt. Dann passiert etwas, bei dem ich mir nicht mehr sicher war, ob das Haus wirklich verkauft wird. Diese Unsicherheit hat dazu geführt, dass ich das Buch an fast einem Tag gelesen habe.
Fazit:

Mich konnte *Wildtriebe* schon schwer begeistern. Mit *Elternhaus* hat Ute Mank noch eins drauf gelegt. Kindheitserinnerungen wurden bei mir wach. Erinnerungen an das Ausräumen der elterlichen Wohnung. Dies ist wieder mal ein Buch, das ich nicht gelesen habe. Ich habe es mitgelebt.

Herzlichen Dank Ute Mank. Die Geschichte hat sich tief in mein Herz gebrannt.

Bewertung vom 27.07.2023
Leih mir dein Herz für immer (eBook, ePUB)
Ertelt, Ellen

Leih mir dein Herz für immer (eBook, ePUB)


gut

Meine Meinung:

Eine nette Geschichte mit ein paar Schwächen.

Vor ein paar Wochen hatte ich ein wunderschönes Wochenende in Heidelberg. Ich habe mich in die Atmosphäre dieser Stadt total verliebt. Daher war es für mich von Anfang an klar, diese Liebesgeschichte muss ich lesen. Viele Orte hatte ich bildlich vor Augen. Befand mich wieder mitten in dem Trubel der charmanten Studentenstadt.Ein bisschen weit hergeholt fand ich das Malheur, welches Susanne gleich am Anfang der Geschichte hatte. Sie führt im Zentrum von Heidelberg ein Leihgeschäft. Das Borrowland läuft ziemlich gut. Als sie nach Ladenschluss einen Schirmgriff mit einem starken Sekundenkleber reparieren will, klopft ein unverschämter Mann standig an die Ladentüre. Dies hat katastrophale Auswirkungen auf ihre Hände, die nun nur noch als Pfannenwender taugen. Es handelt sich um Micha. Der, dem wir die Romanze in Heidelberg zu verdanken haben.

Ich fand den Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Wie ich immer wieder erwähnen möchte, habe ich mich in Heidelberg verliebt. Der nächste Besuch dorthin ist geplant. Ich werde Ausschau halten nach Susannes Laden. Susanne lebt Nachhaltigkeit wie kaum ein anderer Mensch. Auch Michas Job geht in diese Richtung.

Ich bin bei dieser Geschichte etwas zwiegespalten. Einerseits mochte ich Susanne und Micha sehr gerne. Anderseits fand ich das Verhalten der Beiden oftmals ziemlich dämlich. Die Aktion mit dem Kleber total übertrieben. Warum verrate ich jetzt natürlich nicht. Besonders zu Micha hat es nicht gepasst für mich. Einem Mann in seiner Position hätte ich ein anderes Verhalten auf den Leib geschrieben. Sympathisch fand ich, dass er mal Tage ohne großen Luxus genossen hatte. Geschmierte Brote einfach nur lecker fand. An Susanne hat mich sehr gestört, dass sie ihre 5jährige Tochter geheim gehalten hat. Auch wenn sie schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit mit Männern hatte, sobald sie ihr Kind erwähnte. Aber vielleicht liegt es ja auch daran, dass sie nur ein schönes Wochenende mit dem charismatischen Micha haben wollte. Merkt Ihr wie zwiegespalten ich bin?

Es gab sehr viele Szenen, die mir wirklich gut gefallen haben. Verraten möchte ich nichts mehr. Ich bin der Meinung, ihr solltet Heidelberg selber besuchen. Vielleicht laufen wir uns zufällig über den Weg?
Fazit:

Ich durfte per Buch Heidelberg erneut besuchen. War wieder auf dem Schloss. Habe die Skyline genossen. Bin am Neckar spazieren gegangen. Ich weiß genau, wo Susanne, Micha und zwei Blogger Pizza gegessen haben. ❤️ Ich war nämlich auch dort.



Die Geschichte war stellenweise zu weit hergeholt. Das Verhalten von Susanne und Micha war nicht immer für mich nachvollziehbar. Dennoch habe ich mich in Heidelberg wieder sehr wohl gefühlt. Gute 3 1/2 Sterne 🌟 vergebe ich gerne. Das Thema Nachhaltigkeit hat mir sehr gut gefallen. Es sollte öfter einen Platz in Romanen finden. Jutebeutel statt Plastiktüte!

Danke Ellen Ertelt. In Heidelberg leben ist ja wohl das Höchste.

Bewertung vom 17.07.2023
Der Vogel war's! (eBook, ePUB)
Lion, Kiki

Der Vogel war's! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

*Drei ungleiche Rentnerinnen ermiitteln in einem Mordfall*

In diesem charmanten Cosy Crime spielen auch Wellensittiche eine Rolle. Da ich selbst zwei Wellensittiche, mit blauem Gefieder, pflege, war die Geschichte somit ein Muss für mich. Peachy vermisst ihren Partner Mr. Welli sehr. Der putzige Vogel ist der Leah entflogen. Doch nicht nur die Trauer um den entflogenen Vogel beschäftigt sie. Vor sieben Jahren verstarb ihr geliebter Gatte. Und als wenn das alles noch nicht genug ist, findet sie am frühen Morgen eine Leiche in ihrem Garten. Schreit was das Zeug hält und ruft die Polizei. Inspectors Dowling scheint ein Mann zu sein, der das Wort Empathie noch nicht mal buchstabieren kann. Statt die 70jährige Leah moralisch zu unterstützen, verdächtigt er sie den Mord begangen zu haben. Hat sie doch schon diese schöne Cottage von ihrem verstorbenen Mann geerbt. Ruth und Betty sind seit der Schulzeit beste Freundinnen. Was machen wenn ein unfähiger, zudem unverschämter Inspector einen Mordfall unkompetent lösen möchte? Na was wohl! Selber ermitteln. Die drei Damen packen es an. Es gibt viel zu tun!

Leah war mir von Anfang an sympathisch. Sie liest gerne Krimis und führt mit ihren 70 Jahren sogar einen Bücherblog. Sie ist keine von den ganz großen Bloggerinnen, aber eine die mit viel Herzblut ihre Rezensionen schreibt.

Besonders viel Resonanz bekommt sie von booklover 72! Der Schlagabtausch mit ihm ist einfach nur köstlich.

Es handelt sich bei einem Cosy Crime um einen lustigen Krimi, den man nicht zu ernst nehmen sollte. Das eine oder andere mal entbehrt er jeglicher Logik. Darauf möchte ich jedoch nicht näher eingehen, da ich damit zu viel verraten würde. Die drei betagten Ladys kamen mir irgendwie bekannt vor. Das mag daran liegen, dass ich des öfteren Cosy Crimes lese, bei denen Senioren in Mordfällen ermitteln. Es geht jedoch nicht nur um Mord. Im Hofladen wird geklaut. Auf dem Haferfeld der Hafer niedergetrampelt. Die Ermittlungen der drei Damen gehen Schlag auf Schlag. Langweilig ist es im Moment im beschaulichen Örtchen Cotswolds wahrlich nicht.
Fazit:

Der Schreibstil geht runter wie Sahne. Die Idee, einen Wellensittich in die Geschichte mit einzubinden, hat mir sehr gut gefallen. Es müssen nicht immer Möpse und Katzen sein. Leider hatte ich ziemlich am Anfang schon einen Verdacht, wer den Mord begangen haben könnte. Es war mir einfach zu offensichtlich und hat sich dann tatsächlich bewahrheitet. Ansonsten kann ich, trotz meiner Kritikpunkte, eine Empfehlung aussprechen. Ich freue mich auf den 2. Teil, wenn die drei Damen wieder ermitteln.

Danke Kiki Lion. Lassen sie bitte die Wellis im geschlossenen Käfig, wenn sie in den Garten gehen. Mir haben sich die Haare aufgestellt! :-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.07.2023
Gretas Versprechen / Die Winzerin Bd.3
Engel, Nora

Gretas Versprechen / Die Winzerin Bd.3


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Drei Schwestern vermissen ihre spurlos verschwundene Mutter. Das beeinflusst ihr Leben sehr stark. Greta war für die Kinder ein Fels in der Brandung. Doch nicht nur für die Familie hatte sie stets ein offenes Ohr. Das Weingut hatte sie mit Liebe geführt. Ihren Angestellten war sie eine gute Freundin. Mit ihrem Mann Bruno kreierte sie wunderbare neue Wein- und Sektsorten. Wie man aus den Vorgängerbänden weiß, haben Greta und Bruno nur geheiratet, damit Greta ihr Erbe antreten konnte. Vier wunderbare Kinder und die grenzenlose Liebe zum Weinanbau bescherten ihnen trotzdem auch ein paar gute Jahre miteinander.

Greta verschwunden, Bruno an einem Herzinfarkt verstorben. Seinen Tod fand er genau da, wo er sich fast sein ganzes Leben lang am liebsten aufhielt. Im Weinkeller. Bei den Fässern, wo er mit Greta Wein getrunken hat.

Das emotionale Finale hält viele Überraschungen bereit. Mich hat die Frage wo Greta ist, nur so durch die Seiten rasen lassen. Einfach Verschwinden passt nicht zu dieser Frau. Vor allem würde sie doch niemals freiwillig ihre Kinder im Stich lassen. Sie hatte sie stets dazu ermutigt, ihren eigenen Weg zu gehen. Nie darauf bestanden, für das Weingut zu brennen. Alle drei Töchter haben ihr Leben versucht in die Hand zu nehmen. Ihr Vater war keine große Hilfe dabei. Viel gesprochen hatte er nie. Nach Gretas Verschwindens noch weniger. Nur die Liebe zum Wein ist ihm geblieben. Bis auf eine Sorte. Nach dem Verschwinden seiner Frau, hat er sich um bestimmte Reben nicht mehr gekümmert.

Mel ist die Ältere der Schwestern. Sie ist in New York verheiratet und hat eine wunderbare Tochter. Caro lebt in Berlin und stellt erfolgreich ihre Gemälde aus. Jule besitzt in Spanien ein gutgehendes Hotel und hat einen tollen Sohn. Mit ihm fährt sie in die Pfalz zur Beerdigung.

Die drei Schwestern haben sich viele Jahre nicht mehr getroffen. Schon bald merkt eine von der anderen, dass ihr Leben eine Lüge ist. Sie sich gegenseitig nicht zeigen wollen, wie es wirklich um ihr Leben bestimmt ist. Einiges ahnte ich schon, aufgrund der Vorgängerbände. Dennoch gab es viele Überraschungen. Mit manchen hätte ich im Leben nicht gerechnet. Das Geheimnis um Greta hat sich gelüftet. Was da passiert war, hat mich echt sprachlos gemacht. Ich hatte mehrmals Tränen in den Augen. Alleine Gretas Verschwinden, wäre Stoff für einen Roman. Ich habe besonders deutlich gespürt, wie das Fehlen der Mutter das Leben der drei Mädchen beeinflusst hat. Jedoch hat keine der Töchter jemals an Greta gezweifelt. Lebt sie noch? Wenn ja, warum meldet sie sich nicht? So viel kann ich Euch verraten. Es klärt sich alles auf..

Ist Euch eigentlich gar nicht aufgefallen, dass ich nichts mehr von Leo erzähle? Das erste Kind von Greta und Bruno war schuld daran, dass ich das Buch kurz zur Seite gelegt habe. Die Geschichte um Leo musste ich erstmal verdauen. Ich weiß, das klingt alles sehr dramatisch. War es auch. Aber es gibt auch sehr viele schöne Momente, die einen wieder aufatmen lassen. Greta ist nicht die Einzige die Geheimnisse hat. Sie ist ein Mensch, der stets seinem Herzen folgt. Das ist gut so. Es hat sich wirklich gelohnt.
Fazit:

Wie habe ich den dritten Teil herbeigesehnt. Nun ist die Geschichte um das Weingut Freudberg viel zu schnell zu Ende. Aber das ist okay. Ich habe keine weiteren Fragen mehr. Am Ende sind alle Geheimnisse gelüftet. Der Weg dorthin war unheimlich emotional. Es heißt nun Abschied nehmen. Die Familie möchte jetzt unter sich sein.

Herzlichen Dank an das Autorenduo Nora Engel

Bewertung vom 12.07.2023
Achtsam morden im Hier und Jetzt / Achtsam morden Bd.4 (eBook, ePUB)
Dusse, Karsten

Achtsam morden im Hier und Jetzt / Achtsam morden Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:

*Besser noch als die Vorgänger*

Karsten Dusse hat mit *Achtsam morden - im Hier und Jetzt * ein wahres Meisterwerk hingelegt. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Osho dürfte jedem spirituell interessierten Menschen ein Begriff sein. Ich wusste nicht, dass Osho erstmals Bhagwan hieß. Ich habe mir zusätzlich Infos über den Guro im Netz geholt. Der unnachahmliche Humor hat diesem Buch die richtige Würze verpasst. Handelt es sich doch diesmal um den Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner. Björns Fels in der Brandung. Ausgerechnet jetzt, wo Björns Tochter Emily eingeschult wird, will jemand seinem Therapeuten an den Kragen. Dabei bräuchte er dringend Trost. Hat er doch seinen 1. Schultag alles andere als in guter Erinnerung.

Björn ist in Punkto morden sehr seriös geworden. Er tut es nicht mehr. Aber was machen, wenn der Therapeut verletzt in seinem Sprechzimmer liegt, der Täter durch die eingeschlagene Fensterscheibe unerkannt entwischt? Björn erhält von Breitner den Auftrag zu zählen, ob die Bücher im Sprechzimmer noch vollzählig sind. Besonders, ob ein Klassiker noch vorhanden ist. Natürlich war der Inhalt des Buches, in Form eines Tagebuchs, nicht für Björn bestimmt. Noch dazu blutbesudelt wie es war. Der Inhalt jedoch gut geschützt. Wie das gehen soll? Verrate ich nicht. Nun ist Björn auf den Spuren von Breitners Vergangenheit. Der war doch tatsächlich ein Anhänger Bhagwans!

Ferner lag eine Zeitung auf Breitners Schreibtisch, die Björn fälschlicherweise als Botschaft verstanden hat. Diese, eigentlich nicht vorhandene Botschaft, führt Björn zu einem Tantra Wochenende.

Ich habe des öfteren schallend gelacht. Sämtliche Dialoge sind einfach nur köstlich. Das Tantrawochenende mit der Ex konnte ich mir bildlich vorstellen.

Mit Verzierungen beschnitzte Tafeln aus antikem Holz an den Wänden gaben dem Raum trotz seiner Größe eine heimelige Atmosphäre. Hätte mich Emily danach gefragt, was auf den Bildern zu sehen war, hätte ich ihr gesagt, die Hälfte der Schnitzereien stelle Männer dar, die auf Besenstielen durch die Gegend schwebten, deren hintere Hälfte fehlte. (Seite 87)

Ich bin immer wieder erstaunt, wie der Autor Achtsamkeit und Humor verbindet. In dieser Geschichte sogar mit wahren Ereignissen verbunden. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz. Herr Dusse scheint einen unversiegbaren Quell an Achtsamkeits Ideen zu haben.
Fazit:

Achtsam lesen, achtsam lachen und jede Menge zum Achtsam nachdenken.

Ich empfehle achtsam dieses interessante Buch. Verabschiede mich achtsam um zu meditieren. Ich hoffe, ich bin so weit erleuchtet, um das nächste Buch zu lesen. Mit achtsamen Inhalt.Dies ist in meinen Augen der beste Teil der Reihe. Und ich hoffe sehr, nicht der Letzte.

Herzlichen Dank Karsten Dusse. Es war mir ein Fest.

Bewertung vom 09.07.2023
Der Mordclub von Shaftesbury - Ein Herz und eine tote Seele / Penelope St. James ermittelt Bd.2 (eBook, ePUB)
Winston, Emily

Der Mordclub von Shaftesbury - Ein Herz und eine tote Seele / Penelope St. James ermittelt Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Humorvoll und spannend!

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie mir die Einwohner von Shaftesbury ans Herz gewachsen sind. Penelope St. James ist eine besondere Marke. In Designerklamotten und Abneigung gegen Tiere, verliebt sie sich in den Tierarzt Sam Bower. Hat in dem beschaulichen englischen Städtchen eine Partnervermittlungsagentur eröffnet. Viel Zeit bleibt ihr für ihren Job nicht. Wurde sie doch schon im Vorgängerband zur Mördersuche abkommandiert. Jawohl!

Der neue Pfarrer macht sich im Ort total unbeliebt. Prüft seine Schäfchen, was die zehn Gebote betrifft, auf Herz und Nieren. Da ist Penelope schon fürs erste durchgefallen. Und der neue Pfarrer umgefallen. Mausetot! Und überall erscheint ein schwarzer Rabe. Irgendein Dieb bedient sich gerne an glitzernden Gegenständen. Oder ist es gar der Rabe? Aber seid doch mal ehrlich. Habt ihr schon mal einen Raben mit einem glitzernden Musikinstrument durch die Lüfte segeln sehen? Also, ich nicht. Ganz klar ein Fall für Penelope. Toter Pfarrer und überwiegend silbrige entwendete Gegenstände. Es wird spannend.

Auf dem Anwesen Highgrove Hall zieht ein Mann ein, der bestimmt zu beidem fähig ist. So wie der ausschaut. Ein Schrank von einem Mann. Und Musiker ist er auch noch. Sams Tochter Lilly ist mit ihren 8 Jahren sehr gewieft. Der kann man kein A für ein B verkaufen. Das altkluge Mädchen ist sehr liebenswert und hat ein großes Herz für Tiere. So auch für eine schwarze Katze, die sie halb verhungert, mit einem geknickten Schwanz gefunden hat. Die bekommt gleich den Namen Kinki verpasst und wird von Lilly liebevoll umsorgt.

Die Geschichte kommt spannend und sehr humorvoll daher. Lange Zeit wusste ich wirklich nicht, wer für den Mord und die Diebstähle verantwortlich ist. Hinzu kommt ja noch, dass arme Bewohner auf einmal Geld in ihren Briefkästen, unter Fußmatten und diversen anderen Orten finden. (Falls noch Geld übrig ist, der Verlag hat meine Adresse!:-) Und dann kommt wieder ein neuer Pfarrer. Ein Surfertyp. Zu nett. Zu gut aussehend. Aber sehr musikalisch. Mit dem stimmt doch was nicht. Seine Schäfchen studieren Lieder für eine Hochzeit ein. Aber er ist nicht der Einzige der musiziert. Auf dem Anwesen Highgrove Hall …. Stop! Ich verrate jetzt nichts mehr. Besucht das idyllische Shaftesbury selber. Dort gibt es ein Cafe, da erfahrt iht alles!

Fazit:

Leider ist diese Geschichte viel zu schnell gelesen. Für mich der beste Cosy Crime, den ich bisher gelesen habe. Da passt einfach alles.

Ein großes Dankeschön an Emily Winston

Bewertung vom 08.07.2023
Hinter dem falschen Glanz / Schloss Liebenberg Bd.2
Caspian, Hanna

Hinter dem falschen Glanz / Schloss Liebenberg Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung

Wer hat in diesem Schloss kein Geheimnis?

1907-1908

Ich war schon vom ersten Band der Schloss Liebenberg Reihe begeistert. Im zweiten Teil geht es nahtlos weiter. Die Charaktere haben sich weiter entwickelt. Allen voran Adelheid. Sie verrät gegen gutes Geld den Fürsten. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte sie Rache geschworen. Ich konnte Adelheid sehr gut verstehen. Das sie einen Brief mit pikanten Inhalt entwendet hat, diente einzig und allein zur Rettung ihrer Familie.Die Fürstin zeigte sich in der Vergangenheit sehr kaltherzig. Adelheid muss mit ansehen, wie die Tiere auf Schloss Liebenberg Futter bekommen, von welchem ihr Vater und ihre Geschwister nur träumen können.

Somit ist sie nicht gänzlich unbeteiligt am weiteren Verlauf der Eulenburg Affäre. Vom Kaiser fortan ignoriert fristet der Fürst ein Leben in einem Schloss, welches ohne Besucher und Feste ziemlich trist daher kommt. Einladungen von der feinen Gesellschaft bleiben aus. Kränkelnd verlässt er nur noch selten das Bett.

Der Butler Opitz macht allen Angestellten weiterhin das Leben schwer. Besonders das zweite Stubenmädchen Hedda hat unter seinen Intrigen zu leiden. Hedda versucht ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie lernt den Gewerkschaftler Arthur kennen und traut sich auch Versammlungen zu besuchen. Viktor lebt auch mit einer großen Lüge. Er möchte weiterhin an die Unschuld des Fürsten glauben. Er braucht dringend weiterhin seine Arbeit. Aber sollte der Fürst für schuldig befunden werden, was dann? Die liebreizende Adelheid mag er wirklich sehr. Das will er aber auf keinen Fall zu erkennen geben.Mit seinem Verhalten enttäuscht er Adelheid.

Die düstere Stimmung im Schloss ist beim Lesen spürbar. Die Anklagen gegen den Fürsten fand ich nicht in voller Gänze gerechtfertigt. Der §Paragraph 175 ist heutzutage kein Thema mehr. Das ist auch gut so. Welche Qualen mussten die Menschen damals erleiden, wenn sie sich zum gleichen Geschlecht hingezogen gefühlt haben? Jedoch des Fürsten politische Aktionen fand ich dann doch mehr als fraglich. Diese waren es jedoch nicht, die das gesamte Kaiserreich erschüttert haben. Man hat sich überwiegend auf den §Paragraph 175 eingeschossen.

Fazit:

Intrigen, Machtspiele und Liebe haben mich gut unterhalten. Ein kleines bisschen hat mich der politische Anteil gestört. Der jedoch ist unabkömmlich, da er maßgeblich das Leben der Dienerschaft Anfang der 20er beeinflusst. Ich freue mich jetzt auf das Finale. Das Nachwort der Autorin fand ich sehr aufschlussreich. In diese Geschichte wurde sehr viel Recherchearbeit gesteckt.

Vielen Dank Hanna Caspian

Bewertung vom 06.07.2023
Liebe rein, Scheiße raus 2
Jahnke, Anja

Liebe rein, Scheiße raus 2


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Du hast nur dieses eine Leben

Auf der Buchmesse LibeRatisbona in Regensburg durfte ich die sehr sympathische Autorin kennen lernen. Wir haben ziemlich lange ein gutes Gespräch geführt. Anja Jahnke hat hier einen Ratgeber in Romanform geschrieben. Er enthält viele biografische Züge. Ich habe begonnen zu lesen und konnte nicht mehr aufhören. Isabella ist ein Charakter der glaubwürdig daher kommt. Sie steckt in einem Hamsterrad. Einerseits möchte sie unbedingt wieder arbeiten, anderseits ist sie sich nicht sicher, ob sie weiterhin als Lehrerin arbeiten möchte. Ausgerechnet eine ehemalige Klassenkameradin, die ihr einst den Freund ausgespannt hat, wird ihr eine große Stütze.

Menschen sind nicht immer so, wie wir sie wahrnehmen. Mit Situationen ist es das Gleiche.

Schritt für Schritt lernt Isabella für ihre eigenen Bedürfnisse einzustehen. Sie geht Konfrontationen nicht mehr aus dem Weg. Lernt, dass sie nicht alleine die ganze Hausarbeit stemmen muss. Mit ihrem Mann führt sie viele gute Gespräche. Nicht immer sind sie einer Meinung. Der Bitte um mehr Freiraum und berufliche Veränderung, kommt ihr Mann nicht immer gerne nach. Warum das so ist hat die Autorin wunderbar beschrieben.


Zugegeben. Nur mit einem Mann, der einen aufrichtig liebt, kann man Lösungen finden. Im Grunde profitieren Ehemann und Kinder, wenn die Lösungen zu aller Gunsten ausfallen. Was gibt es Besseres als eine zufriedene Ehefrau und Mutter? Lernen dadurch nicht auch die Kinder ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Ich erzähle jetzt nichts mehr. Taucht ein in die Geschichte und lernt Isabella kennen. Es ist spannend, wie Isabella Schritt für Schritt einen Weg aus ihren Depressionen findet.
Fazit:

Man muss keine Ehefrau und Mutter sein. Die Umsetzung dieser unaufdringlichen Ratschläge dürfte für jeden Menschen machbar sein. Schritt für Schritt. Mit Geduld und viel Liebe. Vor allem der Liebe zu sich selbst.Es handelt sich hier um den zweiten Teil. Man kann ihn sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen.

Von mir eine absolute Empfehlung. Danke liebe Anja.

Bewertung vom 28.06.2023
Der Liebende
Ehrenhauser, Martin

Der Liebende


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Die Geschichte hat mich sehr berührt

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe wusste ich sofort, dies ist eine schöne, traurige Geschichte. Der ehemalige Priester Monsieur Haslinger ist auch im Ruhestand noch für arme Seelen da. Liebt alles was blüht und rettet Pflanzen. Als im Nachbarhaus Madame Janssen einzieht, ist er sofort von ihrer Lebenslust begeistert. Auch Madame Janssen fühlt sich zur Natur hingezogen.

Ich will Euch gar nicht viel über das kleine Büchlein erzählen. Möchte, dass Ihr diese zwei wunderbaren Menschen selber kennen lernt. Brüssel habe ich in diesem Roman mal von einer anderen Seite kennen gelernt. Wie der Autor schon selbst sagt, ist es schade, wenn man Brüssel nur auf das Gipfeltreffen reduziert. Die pittoresken Altstadt und schönen Grünanlagen wären schon mal eine Stadttour wert. Die Liebesgeschichte ist zart und sehr schön. Zum ersten Mal traut sich Monsieur Haslinger über seine Gefühle zu sprechen. All die Jahre der Verzicht auf Zärtlichkeiten zu einer Frau hat er nur hingenommen, weil er seiner Berufung als Priester voller Überzeugung nachgekommen ist. Madame Janssen hat ihm Mut gemacht, die Liebe kennen zu lernen. So gab es für ihn ein erstes Mal mit einer Frau, bei der es da letzte Mal sein sollte. Zwei Menschen konnten sich für kurze Zeit so viel Wärme und Liebe geben, dass es beim Lesen schon richtig weh getan hat. Wusste ich doch um die kurze Zeit, die beide miteinander haben. Ich habe geahnt was passiert. Ich denke, mir ging es wie Haslinger. Ich wollte es nicht wahrhaben.

Ich mochte den Geistlichen sehr gerne. Seine Empathie hat er sehr wertvoll eingesetzt. Er nimmt die Menschen wie sie sind. Beurteilt sie nicht nach ihrem Auftreten. Schaut hinter die Fassaden und spürt die Qualen, die viele Menschen leiden. Sei es seelisch oder körperlich. Er rettet Pflanzen. Das gelingt ihm fast immer. Und er hat eine Frau auf ganz besondere Weise gerettet. Rettung hat viele Gesichter. Sie kann manchmal nur für kurze Zeit nötig sein. Und nicht immer bedeutet sie ein Ende, wie man es sich wünscht



Fazit:

Lest bitte dieses Buch. Ich verspüre nun einen ganz starken Wunsch. Es wird die Zeit kommen, da möchte ich einen Menschen wie Monsieur Haslinger mit an meiner Seite haben. Das wäre ein großes Glück.

Danke Martin Ehrenhauser für dieses wertvolle Buch.