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Benutzername: 
Uli
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86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 373 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2024
Das große Landlust-Weihnachtsbuch

Das große Landlust-Weihnachtsbuch


ausgezeichnet

Dieses großartige Buch sollte in keinem Haushalt fehlen. Es führt uns durch die Adventszeit bis hin zum Weihnachtsfest. Es ist für jeden etwas dabei, angefangen bei den Kindern bishin zu den Erwachsenen. Wunderschöne Weihnachtsgeschichten und Gedichte verkürzen uns die Zeit bis Weihnachten. Dann sind hier sehr viele Ideen zum Basteln eingebracht: Adventskränze, Adventskalender, Windlichter, verschiedene Arten von Sternen und einiges mehr. Ideen zum Vepacken von Geschenken, weihnachtliche Tischdekorationen inspirieren uns immer wieder. Die vielen Rezpete für Plätzchen und Naschereien, die Geschenke aus der Küche und die vielen Anregungen für ein komplettes Weihnahctsmenü, mehr kann man sich als Leser gar nicht wünschen. Und dann darf natürlich zum Fest der Gesang nicht fehlen und so finden wir einige der bekannten und beliebten Weihnachtslieder samt Noten. Das Buch ist mit sehr dataillierten Angaben versehen, so dass man alles nachbasteln, bzw. nachbacken und kochen kann. Das 288 Seiten umfassende Buch ist mit sehr schönen Fotos illustriert. Und damit man schnell das Gesuchte findet, ist am Ende des Buches ein alphabetisches Register angelegt. Hier haben sich die Verantwortlichen sehr viel Mühe gemacht, dass dieses Buch Anklang bei den Lesern findet. Das Buch hat bei mir einen Ehrenplatz im Bücherregal, denn unsere Familie zelebriert Weinachten und schon im November fangen wir mit den Vorbereitungen an. Das Cover ist in einem weihnachtlichen Rot gestaltet mit goldener Schrift. Und es wartet auf den Einsatz beim nächsten Fest.

Bewertung vom 06.05.2024
Die Kranichfrauen
Greil, Renate

Die Kranichfrauen


ausgezeichnet

Der Krieg ist vorbei, immer noch herrscht überall die Not. Paula stammt aus einer besseren Familie. Ihre Mutter sucht schon eifig nach einem geeigneten Heiratskandidaten, der auch Geld in die Ehe einbringt, denn der Krieg hat bei de Familie größere finanzielle Lücken hinterlassen. Paula aber hat einen Wunsch, sie will studieren und Lehrerin werden. Den Sommer über darf sie noch am Ammersee verbringen, in einem GYA Camp, das die Amerikaner in dem Segelclub Ammersee errichten. Hier soll Paula zusammen mit ihrer Freundin Anna Kinder betreuen, mit ihnen segeln und das Schwimmen beibringen. Hier liegt auch die stolze Segeljacht, mit der Paulas Vater und ihre Tante Hedi sehr erfolgreich gesegelt sind. Dann erfahren aber die beiden jungen Frauen, dass eben diese Kranich von den Amerikanern anektiert werden soll. Natürlich muß das verhindert werden und in eine Nacht- und Nebelaktion lassen sie die Kranich verschwinden, was natürlich nicht unbemerkt bleibt und Folgen hat. In dieser ganzen Geschichte kommt auch die Liebe vor. Die Autorin entführt uns an den Ammersee und beschreibt die dortige Gegend sehr wirklichkeitsnah. Sie läßt uns die Natur sehr gut nachfühlen und vor allem, wenn man den Ammersee kennt, weiß man, dass sie hier einige Zeit verbracht haben muß. Auch die politische Situation kommt hier vor, vor allem die Juden, die auf ihre Ausreise nach Israel warten und auch nach dem Krieg gib es immer noch Nazis, die die Menschen drangsalieren und dann noch die Kriegsheimkehrer. Ein Buch, das sich wirklich gut lesen läßt und auch für Leute geeignet ist, die mit de Segeln nichts am Hut haben. Die Ausdrucksweise ist klar verständlich, die Kapitel sind übersichtlich und mit einer Überschrift versehen. Zu dieser Zeit konnten die Frauen sich nicht nach ihren Berufswünschen richten, denn die Eltern und der Ehemann bestimmten, was sie arbeiten dürfen. Hier erfahren wir, wie sich das Leben um 1947 in Bayern und auch sonst in Deutschland abgespielt hat. Vielleicht gibt es für diesen herrlichen Roman noch bald eine Fortsetzung.

Bewertung vom 04.05.2024
Die Zeit der Hoffnung
Pecha, Bettina

Die Zeit der Hoffnung


ausgezeichnet

Schon das eindrucksvolle Cover zeigt uns, dass es sich um eine Geschichte aus den 50igern/60igern Jahren des vergangenen Jahrhunderts handeln muß. Ein Buch, das uns über drei ganz besondere Frauen berichtet, wie sie ihr Leben in dieser Zeit meistern. Die geschiedene Katharina heiratet Moritz, der seine Frau und sein Kind im Krieg verloren hat. Leider wird sie von ihrer Schwiegermutter überhaupt nicht akzeptiert. Katharina macht in der Modebranche Karriere, als sie merkt, dass sie schwanger ist. Schweren Herzen gibt sie ihren Beruf auf. Die junge Lisa wird von einem jungen Mann aus der besseren Gesellschaft schwanger, der aber abstreitet, der Vater des Kindes zu sein und sich jeglichen Kontakt verbietet. Marion betreibt eine Buchhandlung in Berlin, ihr Freund Claus wohnt im Osten der Stadt. Als dann aber die Mauer gebaut wird, sieht sie ihre Liebe in Gefahr. Alle drei Frauen sind miteinander befreundet. Die Autorin erzählt uns hier, in welchem Zwiespalt Katharina ist, sie würde trotz Kind ihren Beruf gerne ausüben, was aber zur damaligen Zeit nicht üblich war, zumal ihr Mann ein Rechtsanwalt ist. Und auch Lisa muß sich üble Worte und mitleidige Blicke gefallen lassen, sie war doch ein Mädchen, dass sich mit einem Mann eingelassen hat, ohne verheiratet zu sein. Dies überstieg die damaligen Moralverhältnisse. Eine Frau hatte ein keusches Leben zu führen bis zu ihrer Verheiratung. Und dann werden wir mitten in den kalten Krieg hinein katapultiert. Katharina wohnt mit ihrer Familie für ein Jahr in Berlin und bekommt die politischen Verhältnisse dort hautnah mit und sie sieht auch, wie ein junger Soldat über die Grenze noch im letzten Augenblick fliehen kann und dann wird die Mauer gebaut, obgleich Ulbricht dies bis zuletzt bestritten hat. Einsteils sehen wir den Konsum in Westberlin, das KADEWE mit all seinen Herrlichkeiten, andernteils die kargen Verhältnisse im Osten. Dann dürfen wir auch noch eine Republikflucht erleben. Die junge Lisa läßt nicht locker und kämpft für ihr Recht und auf Unterhalt für ihr Kind, auch wenn es sein könnte, dass sie wegen Meineids verurteilt werden könnte. Ein Buch, das wirklich in allen Belangen vollauf überzeugt hat. Die Autorin hat sich voll in diese Zeit mit ihren Problemen eingearbeitet und sehr umfangreich recherchiert. Besonders interessant wird das Buch durch das vollständig unterschiedliche Lebensweise der drei Frauen und letztendlich findet jede ihren Weg, um zufrieden zu sein. Jedes der einzelnen Kapitel ist mit einem Datum versehen. Der Schreibstil ist modern, überschaubar mit guten Erklärungen, überhaupt nicht verkünstelt, ohne viel Fremdwörter und von jedem gut zu lesen. Eine Unterhaltung, die den Leser sehr nachdenklich macht und uns zeigt, wie anders das Leben damals vor 70 Jahren für uns Frauen gewesen ist und wieviel sich seitdem zum positiven gewandelt hat.

Bewertung vom 03.05.2024
Wiener Zuckerl
Loibelsberger, Gerhard

Wiener Zuckerl


ausgezeichnet

chon allein das Titelbild mit den Bonbonkissen und Seidenbonbons, die ich als Kind auf den Märkten bekam, haben mir es angetan. Ich habe von dem Autor schon einiges Bücher gelesen und war immer wieder begeistert, wie er versteht, den Wiener Schmäh hinüberzubringen. In diesem Buch sind wahre und fiktive Geschichten, sehr interessante Krimis aber auch andere Begebenheiten beschrieben. Ich persönlich bin ein sehr großer Fan von Nechyba, der seine Fälle immer wieder mit viel List und Schlitzäugigkeit löst. Wenn er immer über den Naschmarkt geht, sich gutes Essen einverleibt, ja, da ist einem das alten Wien sehr nahe. Im neuen Wien wird uns erzählt, wie der Autor auf das Schreiben von Romanen kam. Vor allem aber haben mir die Zeitungsberichte aus der Zeit um 1900 gefallen, die der Autor in seinem Krimi zu Hilfe nimmt und die der Wahrheit entsprechen. Ach, was war denn schon damals Francesconi für ein Verbrecher?. Der tränende Eisberg ist eine Geschichte von ganz anderer Art. Viele der österreichischen Ausdrücke kamen mir wieder in Erinnerung, da meine Mutter nach dem Krieg ein paar Jahre in Österreich gelebtund gearbeitet hat. Erdäpfel, Lavoir, Paradeiser, Ribiseln, plärren, Watschn sind für mich nichts Unbekanntes. Da die Geschichten sehr kurz sind, kann man das Buch immer wieder zur Hand nehmen und man verliert nicht den Anschluß. Am Ende im Glossar werden die Begriffe dann erklärt. Wie immer, hat uns Loibelsberger in eine andere Welt versetzt und uns wirklich sehr unterhaltsame und interessante Lesestunden beschert. Nicht nur heute ist die Welt schlecht, auch schon damals gab es Mord und Totschlag.

Bewertung vom 02.05.2024
Christian Dior
Hess, Megan

Christian Dior


ausgezeichnet

Und wieder ein Buch von der grandiosen Mode-Illustratorin Megan Hess. Diesmal stellt sie uns den Modeschöpfer Christian Dior vor, einen eher unscheinbaren Mann, der Blumen und Glücksbringer über alles liebte und ein sehr guter Chef war und immer bestrebt war, dass es seinen Angestellten gut ging. Seine Karriere begann er zunächst als Kunsthändler, jedoch bald widmete er sich der Mode. Eine Wahrsagerin sagte ihm damals seinen Erfolg voraus. Er schuf nach dem Krieg und dessen Einheitskleidung sehr stilvolle Mode, das elegante Kostüm, das Bar Jacket, das wundervolle Dior Parfüm. Unvergessen und immer noch in ist seine Lady-Dior-Tasche. Seine Kreationen trugen Frauen wie Grace Kelley, Elizabeth Taylor, Marlene Dietrich und bis hinein in die heutige Zeit ist seine Mode bei der High Society beliebt. Leider verstarb dieser so einfallsreiche Mann viel zu früh und seine Schwester übernahm sein Imperium. Aufgelockert wird das Buch durch die vielen Zitate und Anekdoten. Wie wir von Megan Hess gewohnt sind, sind ihre Zeichnungen sehr gekonnt und dem Anlaß entsprechend dargestellt. Wie bei diesen Bücher üblich, bestehen sie aus Hochglanzpapier wie es sich für eine edle Modezeitschrift im Stil von Bazaar oder Vogue gehört und der Buchschnitt ist wieder golden. Eine edle Lektüre, die man immer wieder gerne in die Hand nimmt und darin blättert und sich dem Gefühl hingibt, selbst in einer der Roben von Dior zu sein.

Bewertung vom 01.05.2024
Evas Rache / Paul Stainer Bd.4
Ziebula, Thomas

Evas Rache / Paul Stainer Bd.4


ausgezeichnet

Dies ist schon der vierte Band um Kriminalinspektor Stainer, aber wie ich erfahren mußte, auch der letzte. Gerne hätte ich diese historischen Krimis mit Stainer, seinen Kollegen in der Wächterburg und seine mir inzwischen vertrauten Bekannten weiter gelesen. Aber wie sagt man, wenn es am Schönsten ist, hört man auf. Stainer versucht gerade akribisch, seinen Alkoholkonsum herunterzuschrauben, aber seine privaten und auch beruflichen Probleme lassen ihn dazu momentan nicht zu Ruhe kommen. In Leipzig treibt gerade ein Serienmörder sein Unwesen. Er hat es auf junge blonde Frauen abgesehen, die er foltert und bestilalisch ermordet. Doch dieser Lustmörder ist einfach nicht zu greifen und doch kann der Freund einer Ermordeten, der lebensgefährlich bei dem Angriff verletzt wurde, einige Angaben machen und man hat wenigsten ein paar Anhaltspunkte. Zu gleichen Zeit findet in Leipzig auch die technische Messe statt und ein junge Ingenieur will dort seine neueste Erfindung vorstellen., auf die aber einige andere Leute scharf sind und ihn deshalb auch schon überfallen haben. Dorns Frau reist ihm mit seinem Sekretär nach und wird entführt. Da sie blond ist, vermutet man, dass der Lustmörder wieder zugeschlagen hat. In einem weiteren Handlungsstrang kehrt ein junger Mann aus der Kriegsgefangenschaft in Sibirien zurück, doch dann erfährt er, dass das Gut seiner Eltern verkauft wurde und kein Erbe mehr da ist. Thomas Ziebula führt uns sehr gekonnt in das Leipzig von 1922, es gibt schon einige Autos und man merkt, dass die NSDAP und Hitler langsam auftauchen und die Bevölkerung für sich gewinnen wollen. Zunächst meint man, verschiedene Handlungsstänge vor sich zu haben, aber bald merkt man, dass dies alles eine Einheit bietet und sich ineinander fügt. Das Buch ist mehr als interessant geschrieben, die Ausdrucksweise des Autors ist sehr gut zu lesen, er läßt den Spannungsbogen langsam aber sicher steigen, die Kapitel sind kurz und endet meist mit einem Pageturner, so dass man unwillkürlich weiter lesen muß. Gut finde ich, dass die Ermittler auch mit ihrem Privatleben mit einbezogen werden, denn so sind diese auch als normale Menschen anzusehen, deren Leben nicht immer leicht ist. Ein Buch, das mich in die Welt um 1922 versinken hat lassen, man könnte sie die Plätze und die Gebäude wirklich bildhaft vorstellen und man merkt, dass die Leute nach dem Krieg wieder leben wollen. Hier hat Ziebula sich wieder selbst übertroffen und das Ende läßt den Leser einigermaßen verwundert und staunend zurück und man ist wirklich traurig, von allen Protagonisten Abschied nehmen zu müssen.

Bewertung vom 28.04.2024
Das Verlangen der Lustsklavinnen   Erotische Geschichten
Seda, Vera

Das Verlangen der Lustsklavinnen Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Ein dunkles Cover, das mehr erahnen als sehen läßt und schon dadurch die Fantasie des Lesers spielen läßt. Zwei wundervolle Geschichten aus längst vergangener Zeit, nicht nur Sklavinnen, sondern Lustsklavinnen.
Um die schöne Madara wird in einem Ringkampf gerungen. Und dann siegt der Mann, der auch ihr gefällt. Rose ist in einem Kloster, schüchtern und scheu und ein Mann muß sehr lange um sie kämpfen, bis sie ihn erhört. Beide Frauen sind den Männern zu Willen aber sie wissen, wie es es machen müssen. Die Autorin beschreibt die lustvollen Szenen weder obszön noch vulgar, jedoch darf man hier bei einer gewissen Gewalt nicht zurückschrecken. Alles in allem ein sinnvolles (sinnliches) Buch, das nicht nur die Herzen höher schlagen läßt und wir erfahren, wie die Menschen in vergangenen Zeiten ihrer Lust frönten.

Bewertung vom 28.04.2024
Wären wir Vögel am Himmel
Litteken, Erin

Wären wir Vögel am Himmel


ausgezeichnet

Ein Roman, der uns sagt, dass die Ukrainer nicht nur heute im Kriegszustand sind. Es ist das Jahr 1941. Das Land war bisher unter sowjetischer und polnischer Besatzung, die Leute wurden ausgeraubt viele von ihnen wurden getötet und doch nun kommen die Deutschen und die Ukrainer meinen aufatmen zu können. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die SS brennt die Häuer nieder, plündert, raubt und tötet, genauso wie es die Rote Armee getan hat. Lilja, die nach dem gewaltsamen Tod ihrer Familie nun eine Bleibe bei ihrer Tante Vika, ihrem Onkel und deren Kindern gefunden hat, wird von den Deutschen abgeholt und mit ihrem Cousin Slvako in einem Viehwagon unter den schrecklichsten Verhältnissen in ein Arbeitslager nach Leipzig gebracht, wo sie in einer Waffenfabik schuften mußten. Im Zug lernen sie die 12jährige Halya kennen und nehmen sich ihrer an, die von ihrer Mutter von den Deutschen getrennt wurde. Im Lager herrschen menschenunwürdige Verhältnisse, wenig und schlechtes Essen und Schikanen allerorts. Aber auch Vika und ihre Familie mußten aus ihrer Heimat Wolhynien flüchten. Ihr Weg ist nach Westen gerichtet und sie sind lange Zeit unterwegs, Hungern, Frieren und das kleinste Kind leidet immer wieder unter Fieber, aber es gab unterwegs immer nette Menschen, die ihnen weiterhalfen. Auch Lilja, Slavko und Halya gelang die Flucht aus dem Arbeitslager. Lilja hatte zuhause immer die Vögel beobachtet und sie wunderbar nachgezeichnet. Ihr Wunsch war es immer zu studieren, aber der Krieg hat diesen Wunsch total verblassen lassen. Die Autorin hat für dieses Buch die Erlebnisse ihrer eigenen Familie zusammengefaßt, die aus Wolhynien fliehen muße und diese gekonnt mit Fiktion und fiktiven Personen vermischt. Hier wird uns das Grauen und die Unmenschlichkeit des Krieges geschildert, die desolaten Zustände in den Arbeitslagern, wo die Leute an Krankheit und Unterernährung wegstarben wie die Fliegen. Aber auch die Flucht in Kälte und Schnee mit kleinen Kindern war fast nicht zu bewältigen, am Straßenrand sah man tote Kleinkinder und tote Menschen, die vor Schwäche und Krankheit umsanken. Die Pferde verendeten, so dass die Fuhrwerke von den Menschen selbst gezogen werden mußten. Doch in den Flüchtlingen steckte eine unbandige Kraft, weiterzumachen und im Westen ein neues Leben zu beginnen. Die Familien wurden getrennt und man hatte die Hoffnung, sich irgendwie wieder zu finden. Haben Vika, Lilja, Slavo und Halya die Kraft, diese Tortour zu überstehen? Werden sie im Westen wieder zueinander finden? Das Buch hat mich sehr bewegt und auch sehr nachdenklich werden lassen. Waren doch meine Eltern auch Flüchtlnge, aber sie haben über ihre Erlebnisse niemals gesprochen. Das Buch wird jeweils aus der Sicht der einzelnen Personen geschildert: Vika, Lilja, Halya und so können wir deren Gedanken, Wünsche und Ängste sehr gut miterleben. Die Autorin hat eine sehr gute Sprache, die Kapitel sind kurz und man fragt sich immer, wie es nun mit den Protagonisten weitergeht. Aber trotz all dieses Schreckens findet auch eine zarte Liebe hier ihren Platz. Die Beschreibung der Natur, der alten Heimat erweckt beim Leser die Sehnsucht, diese Orte einmal kennen lernen zu dürfen. Das Cover zeigt einen Vogel, der sich in die Lüfte, in die Frteiheit schwingt, so wie es die Personen sich in diesem Buch gewünscht haben.

Bewertung vom 27.04.2024
Ein Traum aus Nuss und Schokolade / Café Alba Bd.1
Lombardi, Emilia

Ein Traum aus Nuss und Schokolade / Café Alba Bd.1


ausgezeichnet

Ein Buch süß wie Kuchen, stark wie Cafe und geschmeidig wie Sahne. Wir werden hier in das wunderschöne Piemont entführt und erfahren so nebenbei die Entstehung der wunderbaren Nußnougatrcreme. Es isr das Jahr 1946. Die 16jährige Winzertochter Francesca aus dem kleinen Dorf Monchiero kommt als Hausmädchen zur Familie Milani, die in Alba ein erfolgreiches Cafe betreibt. Schnell arbeitet sich Francesca in ihre neuen Tätigkeiten ein, wobei ihr die Köchin Antonella mütterlich zugetan ist. Signora Milani ist eine sehr strenge Frau, wogegen der Padrone ein zurückhaltender und sehr gutmütiger Mann ist. Francesca ist wegen ihren fleißigen Art sehr beliebt und auch der jüngere Sohn Matteo der Milanis hat auf Francesca ein Auge geworfen. Doch dann erteilt die Familie ein schwerer Schicksalsschlag und deren Existenz ist bedroht und nun muß auch Francesca in der Backkstube mithelfen. Als dann aber auch noch die Schokolade knapp wird, erfindet sie ein neues Rezept, für das man anstatt der vielen Schokolade nun Nüsse hinzufügt. Diese Idee wird zum Erfolgshit bis dann ein Unglückfall alles zu zerstören droht. Die Autorin beschreibt hier so eindrucksvoll das Leben und die Charaktere der Protagonisten. Trotz vieler Steine, die Francesca und Matteo in den Weg gelegt werden, gibt es einen Weg, um zueinander zu finden. Hier wird der Fleiß, die Geschäftsidee und das gute Haushalten der jungen Leute so treffend dargestellt, man kann mit ihnen den wirtschaftlichen Aufstieg spüren. Den älteren Herrschaften ist das aufstrebende Schaffen dieser beiden jungen Leute oftmals ein Dorn im Auge und sie glauben nicht an den Erfolg. Das Buch liest sich sehr gut durch die flüssige und bildhafte Ausdrucksweise der Autorin. Wir erleben hier Glück, Liebe, Treue, Neid, Korrpution, Leid, Unglück, Schicksal und Trauer, ein Bad der Emotionen. Jede diese Gefühlregungen wird so beschrieben, dass der Leser meint, unmittelbar selbst betroffen zu sein und erst wenn man das Buch zur Seite legt, merkt man, dass man in diese Literatur total versunken war. Die leckeren Kuchen, Torten und Pralinen lassen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen. Uns so nebenbei haben wir erfahren, wie die beliebte Creme ihren Anfang gefunden hat. Dies ist der erste Teil der Geschichte um das Cafe Alba. Eine Fortsetzung dieses Buches wird demnächst erscheinen und wir dürfen die Familie Milani weiterbegleiten. Das Cover ist wunderschön gestaltet mit Schokolade und einer Tasse frischen Kaffees.

Bewertung vom 27.04.2024
Das Fenster zur Welt
Winman, Sarah

Das Fenster zur Welt


ausgezeichnet

Ein Buch wie ein Traum, voller Poesie, Liebe, Freundschaft und sehr viel Kunst. Man kann sich mit diesem Buch total verzaubern lassen und in eine andere Welt hineinversetzen. Schon das Cover zeigt uns, dass dies etwas Besonderes sein muß. 1944 und es ist Krieg. Der 24jährige englische Soldat Ulysses begegnet in Florenz der 60jähirgen Kunsthistorikerin Evelyn und sie führt ihn bei einem Glas Wein in die Kunst ein und sät bei ihm das Interesse für die Gemälde alter Meister. Ulysses kehrt nach dem Krieg nach England in Londons West End zurück, wo er seine Ehefrau und große Liebe Peg weiß. Doch Peg hat sich inzwischen in einen Amerikaner verliebt und eine kleine Tochter. Ulysses lebt in einem Pub bei seinem Freund Col und dessen behinderter Tochter. Da gib es aber noch den Klavierspieler Pete und Cressy, der jedes Jahr unter seinem Kirschbaum das Kirschblütenfest feiert. Die Freunde halten zusammen, unterstützen sich gegenseitig. Und dann erbt Ulysses eines Tages einen alten Palazzo in Florenz, dessen Besitzer er eines Tages beigestanden war. Mit Pegs Tochter geht er nach Italien, er nimmt auch Cressy mit und sie schließen alle sehr schnell Freundschaft mit der florentinischen Nachbarschaft. Obwohl sich Ulysess und Evelyn nicht mehr sehen, besteht zwischen ihnen ein unsichtbares Band, bis sie das Schicksal dann viele Jahre später wieder zusammenführt. Die Autorin hat eine blumige und romantische Sprache, sie schreibt derart authentisch, dass man meint, die hier vorkommenden Protagonisten selbst zu kennen. Dass Buch führt eine Zeitspanne von 1944 bis 1979 aus und die Kapitel sind nach den Jahren geordnet, so dass wir fast ein ganzes Leben der Freunde begleiten dürfen. Auf den 530 Seiten kommt kein einziges Mal Langeweile auf, zuerst sind wird mittendrin am Arbeiterviertel von London und dann in der Altstadt von Florenz. Nachdem man den Roman gelesen hat, wirkt er noch sehr lange in einem nach und ich bin vollauf begeistert und froh darüber, dass ich ihn lesen durfte. Ein Highlight das zeigt, was Freundschaft alles bewirkt.