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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 724 Bewertungen
Bewertung vom 25.06.2024
In den Farben des Dunkels
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


ausgezeichnet

Intensiver Roman, mit einer ungewöhnlichen wie auch einzigartigen Geschichte

In seinem neuen Werk „In den Farben des Dunkels“ hat Autor Chris Whitaker erneut bewiesen dass er einfach schreiben kann. Wer seine vorhergehenden Romane genauso sehr mochte wie ich, sollte hier unbedingt zugreifen. Die Geschichte ist diesmal deutlich umfangreicher, taucht aber auch tief in die Erlebniswelten der Protagonisten ein und erstreckt sich über viele Jahre. Dabei wechselt das Tempo der eindringlichen Erzählung immer wieder von atemloser Spannung, hin zu ruhigen, nachdenklichen und poetisch anmutenden Passagen. Vorhersehbar ist dabei kein Teil der Handlung, wobei sich Zusammenhänge uns Leser:innen manchmal erst schmerzhaft langsam erschließen und das Ende dann doch mit seiner schlichten Logik umhaut. Der Schreibstil ist finde ich typisch für Chris Whitaker und machte es mir leicht voll und ganz ins Buch einzutauchen. Die Geschichte mitsamt ihrer authentischen Figuren, wird mir noch lange im Kopf bleiben. Denn der Opfer-zentrierte Fokus aber auch die einfühlsame Erzählweise machen den Roman zu einem echten Highlight. Gerne vergebe ich für dieses doch besondere Leseerlebnis volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 11.06.2024
Glow Like Northern Lights / Strong Hearts Bd.1
Stankewitz, Sarah

Glow Like Northern Lights / Strong Hearts Bd.1


ausgezeichnet

Gefühlvolle und aufwühlend Geschichte vor der wundervollen Kulisse Islands

„Glow Like Northern Lights“ von Sarah Stankewitz trifft wirklich mitten ins Herz und reißt seine Leserschaft voll und ganz mit. Schon auf den ersten Seiten wird es höchst emotional und Lillys Trauer um ihren Zwillingsbruder Luca macht auch die weitere Lektüre zu keiner einfachen. Trotz der Thematik gibt es aber auch immer wieder Leichtigkeit, traumhafte Naturszenen und eine prickelnd süße Liebesgeschichte. Lillys Trauer aber auch insgesamt alle Charaktere erschienen dermaßen authentisch, dass mir das mitfiebern nicht schwer fiel. Auch der Schreibstil ist so einladend und angenehm, so dass sich ein toller Lesefluss einstellte und ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Handlungstechnisch war für mich zwar schon früh klar, wie manches zusammenhängen könnte, in diesem Fall störte mich die Vorhersehbarkeit aber weniger. Einzig das offene Ende ist ein kleiner Wermutstropfen und Band 2, auch deshalb, ein absolutes Muss. Wer also Lust auf eine tiefgründige und emotionale Geschichte hat, ist hier genau richtig. Von mir gibt es dafür auf jeden 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.06.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


ausgezeichnet

Hält was es verspricht - Hochspannung trifft auf einen intelligenten Plot

Endlich mal wieder ein Thriller der mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt hat und inhaltlich wirklich mal was anderes ist. In meinen Augen ist der Hype um „Anna O.“ von Matthew Blake absolut gerechtfertigt, was das Buch zum Must-Read für alle Crime-Fans macht. Der Schreibstil ist mitreißend und super angenehm lesbar. Auch Kapitellängen und Perspektiven sind gut gewählt und sorgen für einen einnehmenden Lesefluss. Der Fokus, das Erzähltempo und der Spannungsbogen verändern sich im Handlungsverlauf immer wieder und auch sonst sorgt der Autor für mehrere Überraschungen und Twists. Durch dezent gesetzte Hinweise ist es möglich mitzuraten was richtig Spaß macht. Dennoch ist die Auflösung diffizil und gar nicht vorhersehbar. Darüber hinaus gefielen mir aber auch die psychologischen Feinheiten und die lebendig wirkenden Settings. Auch alle Figuren wirkten authentisch und lebensnah, ob man das bei Thrillern mag ist natürlich Geschmackssache. Mich persönlich holte das Werk aber voll und ganz ab und so ist es auch kein Wunder das ich das Buch regelrecht weg gesuchtet habe. Da ich absolut nichts zu meckern habe, vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.06.2024
Grado in Angst
Nagele, Andrea

Grado in Angst


gut

Italien-Feeling, schreckliche Verwicklungen und eine taffe Kommissarin

„Grado in Angst“ ist bereits der 10. Band einer Krimireihe aus der Hand der Autorin Andrea Nagele. Für mich war es das erste Buch der Reihe und im Großen und Ganzen hatte ich nicht das Gefühl mir würde Wissen fehlen. Der Fall ist in sich geschlossen und im Team blickte ich durch zahlreiche Details zu den einzelnen Mitgliedern auch schnell durch. Allerdings muss ich zugegeben, dass ich das Verhalten vieler Erwachsener im Buch etwas irritierend fand und ihre Entscheidungen nicht immer nachvollziehen konnte. Eventuell hätte hier Vorwissen aus den vorhergehenden Bänden geholfen. Ich persönlich bin nach der Lektüre nun etwas zwiegespalten. Der Fall an sich ist durchaus spannend und hat durch seine Alltagsnähe eine große Schockwirkung. Auch Chefermittlerin Maddalena Degrassi mochte ich als Protagonistin gerne. Allerdings empfinde ich die Handlung nicht als wirklichen Krimi, da die Beweise von Beginn an dermaßen erdrückend sind das man von Ermittlungsarbeit kaum sprechen kann. Erst zum Ende hin gibt es dann doch noch einige Krimielemente. Was mir im Buch darüber hinaus aber richtig sauer aufgestoßen ist, dass die beiden Kinder, welche für die Handlung eine wichtige Rolle spielen, von allen Erwachsenen unfassbar und durchgehend angelogen werden. Angeblich zwar zu deren Schutz, für mich trotzdem nicht akzeptabel. Positiv hingegen fand ich den eingearbeiteten Lokalkolorit, welcher Lust darauf macht Grado kulinarisch und auch sonst zu entdecken. Der Schreibstil ist einfach gehalten, arbeitet mit eher kurzen Sätzen und vielen Dialogen. Ganz warm wurde ich mit diesem etwas abgehackten Stil nicht, was aber natürlich Geschmackssache ist. Dennoch las sich der Text flüssig und ich kam auch zügig durchs Buch. Insgesamt, unter Berücksichtigung meiner Kritikpunkte, vergebe ich 3 ½ Sterne.

Bewertung vom 31.05.2024
Krähennacht
Kolb, Alexandra

Krähennacht


ausgezeichnet

Mystisch, gruselig und doch auch Humorvoll

„Krähennacht“ von Alexandra Kolb ist ein wirklich einzigartiges Werk mit einem ganz besonderen Leseerlebnis. Es handelt sich dabei zwar bereits um den zweiten Band, das Buch kann aber ohne Probleme ohne Vorwissen gelesen werden. Das Wichtigste aus „Rindviehdämmerung“ wird erklärt und die hauptsächliche Handlung ist sowieso eine Neue. Genremässig ist das Buch gar nicht so leicht einzuordnen, die gewählte Bezeichnung Alpen Mystery trifft es aber schon ganz gut. Darüber hinaus arbeitet die Autorin aber auch mit einer ordentlichen Brise Humor, welcher auch gerade durch die Verwendung des bayerischen Dialekts transportiert wird. Wer damit nichts anfangen kann, sollte besser nicht zu "Krähennacht" greifen. Neben zahlreichen Dialogen und Gedankenmonologen auf gut bayerisch, gibt es auch noch vielfältige Einblicke in die Besonderheiten der Gegend und natürlich des Murnauer Moos. Der locker eingebaute Lokalkolorit gefiel mir ausgesprochen gut. Aber auch die heraufbeschworene Atmosphäre spricht sehr für die Lektüre. Spannend und mystisch geht es die ganze Zeit zu, hin und wieder wird es auch richtig gruselig. Alles in allem bleiben die Horrorszenarien aber im Rahmen, was mir sehr Recht war. Der Schreibstil liest sich durchgehend flüssig und trägt durch bildhafte Beschreibungen viel zur Stimmung bei. Auch die Figurenzeichnung gefiel mir gut. Nicht alle sind dabei sympathisch, dafür aber umso authentischer dargestellt. Hauptfigur Kathi, aus deren Perspektive häufiger erzählt wurde, mochte ich aber von Beginn an. Insgesamt kann ich dieses wahrlich besondere Buch durchaus weiterempfehlen. Lasst euch inhaltlich einfach überraschen und auf eine besondere Reise ins Moor entführen!

Bewertung vom 28.05.2024
Wenn sie lügt
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


gut

Schwächer als gewohnt, aber dennoch fesselnd

Linus Geschke ist normalerweise ein echter Spannungsgarant und seine zwei vorhergehenden Werke überzeugten mich auf ganzer Linie. Im Vergleich mit diesen kann "Wenn sie lügt" leider nicht ganz mithalten. Der Autor erzählt darin zwar gewohnt fesselnd und im mitreißenden Schreibstil. Die Handlung war in meinen Augen allerdings nicht ganz rund. Zudem kenne ich die Gegend in welcher die Geschichte spielt persönlich, was mir auch manche kleine Unstimmigkeit deutlich machte. Zwar ist das kleine Dorf Waldesroda fiktiv, die anderen thüringischen Ortschaften bzw. Städte gibt es aber durchaus. Die allgemeine Atmosphäre der Umgebung wurde zwar meist treffend eingefangen. An anderen Stellen erlaubt sich der Autor aber eine größere künstlerische Freiheit. Damit kann ich letztendlich leben. Mein größter Kritikpunkt bleibt da eher der Plot, welcher mich nicht voll überzeugen konnte. Im letzten Drittel fand ich es recht vorhersehbar, worauf das Ende hinaus läuft. Insgesamt gab es für mich weniger überraschende Wendungen, Spannung war dennoch durchgehend vorhanden, wenn auch nicht immer auf hohem Niveau. Im Vergleich mit anderen Werken des Genres kann ich leider nicht mehr als 3 Sterne vergeben. Hoffentlich findet Linus Geschke beim nächsten Werk wieder zur gewohnten Höchstform zurück.

Bewertung vom 26.05.2024
Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1
Cors, Benjamin

Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Must-Read für Fans von Spannung

Mittlerweile überlege ich gut ob ich wirklich noch eine neue Reihe beginne. Bei „Krähentage“ von Benjamin Cors bin ich aber froh es doch getan zu haben. Also greift zu, es lohnt sich! Bei "Krähentage" handelt sich um einen wirklich atemberaubende Thriller mit hohem Tempo, einem authentischen Ermittlungsteam und jeder Menge überraschender Turns. Gerade zum Ende hin ist die Spannung kaum noch auszuhalten und da auch noch einige Fragen offen sind bin ich schon jetzt unheimlich neugierig auf den nächsten Band. Die Handlung ist stellenweise nichts für schwache Nerven und spart auch nicht mit unappetitlichen Details. Für mich blieb aber noch alles im Rahmen, denn der Fokus lag überwiegend auf den Ermittlungen und der Teamfindung. Die doch sehr verschiedenen Charaktere lernen wir in ihrem ersten Fall unterschiedlich gut kennen. Ich denke aber im weiteren Verlauf der Reihe wird das Privatleben aller Teammitglieder noch näher beleuchtet werden. Der Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut, da er sich flüssig las und für eine dichte Atmosphäre sorgte. Über den Fall bzw. die Fälle möchte ich gar nicht viel verraten. Nur so viel, es gibt interessante Einblicke in die Tätersicht und auch als geübte Krimileserin konnten mich die Entwicklungen durchgehend überraschen. Hier ist absolut nichts vorhersehbar. Deshalb vergebe ich für diesen starken ersten Band, volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.05.2024
Das Ende der Erschöpfung
Mau, Katharina

Das Ende der Erschöpfung


sehr gut

Degrowth, faires wirtschaften und jede Menge Ideen für die Praxis

„Das Ende der Erschöpfung“ von Katharina Mau war mein erster Kontakt mit dem Thema Degrowth weshalb ich es gut fand das die Autorin zunächst den Begriff und die Gedanken dahinter erklärt. Sie selbst kommt fachlich aus den Wirtschaftswissenschaften, wo grundlegend andere Modelle gelehrt werden. Ihr persönlicher Werdegang und die gedankliche Abkehr vom Wachstumsgedanken empfand ich als sehr authentisch. Um verstehen zu können was gerade falsch läuft ist es wichtig unser derzeitiges Wirtschaftssystem zu ergründen. Diese Kapitel waren allerdings stellenweise eher trocken und theoretisch. Dadurch lasen sie sich deutlich langsamer als das restliche Buch. Insgesamt mochte ich den Schreibstil dennoch gerne. Besonders die praxisbezogenen Kapitel sprühen nur so vor Inspiration. Konkrete Ideen für die Umsetzung finden sich hingegen weniger, bzw. klingt vieles so radikal das eine Umsetzung schwer vorstellbar erscheint. Natürlich handelt es sich um komplexe Themen, etwas mehr Ausführungen und weniger Ideenfragmente hätte ich mir dennoch gewünscht. Darüber hinaus werden einige Lebensbereiche, wie zum Beispiel das Bildungssystem vollkommen ausgeklammert. Das grundlegende Ziel eines guten Lebens für alle Menschen weltweit ist aber so überzeugend das sich die Lektüre trotzdem lohnt. Für einen ersten Einstieg ins Thema eignet sich das Sachbuch auf jeden Fall!

Bewertung vom 20.05.2024
Die Doppelte Frau
Thalberg, Beate

Die Doppelte Frau


sehr gut

Echte Zeitgeschichte vermischt sich mit spannender Fiktion

„Die Doppelte Frau und das Rätsel Betty Steinhart“ von Beate Thalberg ist auf jeden Fall mal ein besonderes Leseerlebnis. Es handelt sich dabei um einen Krimi-Noir, mit realen Bezügen. In einem abschließenden Kapitel wird gelungen erklärt, was reale Ereignisse und Personen und was Fiktion war. Grandios eingefangen wird auf jeden Fall die damalige Atmosphäre des Salzburgs von 1946. Die Schrecken des Krieges sind noch sehr präsent und die Auswirkungen an jeder Ecke spürbar. Erzählt wird die Handlung aus drei Perspektiven, welche vor allem zu Beginn schwer zu unterscheiden sind. Allgemein fordert die Autorin ihre Leserschaft heraus. Denn nicht nur die Erzählweise, auch die Handlung ist komplex. Stellenweise gerät die Geschichte fast schon zu verschachtelt und etwas wirr. Gut gefallen hat mir hingegen die durchgehende Spannung und auch mit gefährlichen Szenen, wird passend zum Genre, nicht gespart. Einzigartig sind zudem eingefügte Comics und Fotos aus der damaligen Zeit. Diese reihen sich ausgesprochen gut in die hochwertige Verarbeitung und Gestaltung des Buchs ein. Insgesamt vergebe ich für das Gesamtwerk gute 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung für alle die komplexe Geschichten, mit historischen Bezügen und ordentlich Spannung, mögen.

Bewertung vom 17.05.2024
Insight - Dein Leben gehört mir
Wesseling, Antonia

Insight - Dein Leben gehört mir


gut

Anders als erwartet

Zunächst einmal tue ich mir mit der Genreeinteilung von „Insight - Dein Leben gehört mir“ der Autorin Antonia Wesseling schwer. Auf dem Cover als Roman bezeichnet, wird es auf Internetseiten als Thriller gelistet. Dies passt für mich beides nicht so richtig. New-Adult mit einem gewissen Thrill, oder Spannungsroman trifft es finde ich eher. Mal abgesehen von der Genreeinordung, tue ich mir leider auch mit der Bewertung schwer. Spannung bzw. eine latente bis stärker werdende Bedrohung ist stetig vorhanden und insgesamt konnte mich das Buch auch fesseln. Die Einblicke in die nicht so schillernde Influencer-Welt lasen sich ebenfalls interessant und sprechen die Zielgruppe bestimmt an. Der Schreibstil liest sich darüber hinaus flüssig und so kam ich flott durchs Buch. Allerdings gibt es auch zwei größere Kritikpunkte für mich. Zum einen hatte ich recht früh zwei Theorien, wie sich die Geschehnisse auflösen könnten. Eine davon hat sich mehr oder weniger genau so bewahrheitet, weshalb ich den Plot leider etwas zu vorhersehbar finde. Zum anderen empfand ich die Hauptfiguren als wenig authentisch. Obwohl es durch die gewählte Perspektive eigentlich tiefe Einblicke in Valeries Gedankenwelt gab, erschien mir diese bis zuletzt diffus und nicht richtig greifbar. Stellenweise konnte ich ihre Handlungen und Intentionen nicht nachvollziehen. Auch die Figurenentwicklung bleibt eher auf der Strecke. Insgesamt hatte die Handlung wie ich finde durchaus Potential, welches aber letztendlich nicht voll ausgeschöpft wurde. Im Vergleich mit anderen Büchern kann ich aus diesen Gründen leider nur 3 Sterne vergeben.