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LEXI
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Österreich

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Insgesamt 380 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2019
Lauras Weihnachtsengel
Carlson, Melody

Lauras Weihnachtsengel


ausgezeichnet

Fünf Engel auf Erden

„Manchmal müssen wir unsere Träume loslassen, damit Gott sie zu uns zurückbringen kann – auf seine Weise und zu seiner Zeit.“

Laura Wentworth, Belinda Michaels, Grace Westland, Louisa Van Horn und die junge Tierärztin Cassidy sind nicht nur langjährige Mitglieder eines exklusiven Buchclubs, sondern zugleich auch gute Freundinnen. Als Laura, die Gründerin und Leiterin der Gruppe an einem Aneurysma stirbt, herrscht Fassungslosigkeit und tiefe Trauer vor. Denn die optimistische, warmherzige und empathische junge Frau war stets selbstlos für andere da, berührte die Menschen und bewirkte viel Gutes in ihrem viel zu kurzen Leben. Als Clayton Wentworth den Freundinnen vier Päckchen überreicht, die Laura für das bevorstehende Weihnachtsfest vorbereitet hatte, arrangieren Belinda, Grace, Louisa und Cassidy ein Treffen. Die Freundinnen brauchen einander nun mehr als je zuvor – und berührt durch Lauras überaus persönliches Geschenk beschließen sie, für andere Menschen zu Engeln zu werden. Die Treffen des ehemaligen Buchclubs werden zu „Engel-Treffen“, in denen sich die vier Frauen bei der Vorbereitung ihrer Projekte gegenseitig näherkommen.

Melody Carlsons Geschichte beginnt mit dem tragischen Tod einer lebensfrohen und optimistischen Frau, die als „Engel auf Erden“ das Leben ihrer Mitmenschen positiv beeinflusste. In einnehmendem Schreibstil beschreibt die Autorin die Emotionen der vier Protagonistinnen, für die Laura stets Halt und Trost bot. Die atemberaubende Schönheit und selbstbewusste Single-Frau Belinda war Lauras beste Freundin, sie führt einen Secondhandladen und fühlt sich trotz ihrer Unabhängigkeit einsam. Die Tierärztin Cassidy fand nach einer unglücklichen Kindheit Trost und Halt bei Laura, die wie eine Mutter für sie war. Nachdem ein Mann ihr das Herz gebrochen hatte, sind zwei kapriziöse Katzen die einzigen Mitbewohner der alleinstehenden jungen Frau. Als erfolgreiche Innenarchitektin arbeitet die perfektionistisch veranlagte Grace zu viel, sie hat in ihrem Leben falsche Prioritäten gesetzt und stellt ihre Ehe, ihren Umgang mit den Kindern, aber auch ihre Karriere in Frage. Als deren älteste Freundin und Mentorin ist Louisa von Lauras Tod ganz besonders erschüttert, sie hat nach dem kürzlichen Verlust ihres Ehemannes und der Auswanderung ihres einzigen Sohnes nun auch noch den letzten Halt im Leben verloren.

Die Autorin beschreibt Lauras plötzliches Ableben und den positiven Einfluss dieser lebensfrohen Frau auf andere über ihren Tod hinaus. Die Geschichte lebt von bewegten Momenten und tiefen Emotionen, die Auswirkungen von Lauras Vermächtnis wurden berührend dargestellt. Die Charakterzeichnung der handelnden Figuren hat mir ausnehmend gut gefallen, das Augenmerk liegt in erster Linie auf den vier Protagonistinnen dieses Buches. Einige wenige Nebenfiguren werden in die Handlung eingebracht, sie sind maßgeblich an der positiven Entwicklung der Hauptfiguren beteiligt. Nächstenliebe, menschliche Zuwendung und der Einsatz für seine Mitmenschen sind zentrale Themen dieser bezaubernden, aber auch nachdenklich stimmenden Geschichte.

Fazit: „Lauras Weihnachtsengel“ ist ein wunderschöner Weihnachtsroman, der das Herz der Leser berührt und sie dazu animiert, ihrerseits zu „Engeln des Alltags“ zu werden.

Fünf Bewertungssterne für dieses emotionale Buch und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.11.2019
Der wundersame Adventskalender
Franke, Thomas

Der wundersame Adventskalender


ausgezeichnet

Die wirklich wichtigen Dinge des Lebens

„Die wirklich wichtigen Dinge des Lebens – Glaube, Hoffnung und Liebe – gehen verloren, weil wir uns von ihnen entfernen – Schritt für Schritt, ganz langsam, unmerklich.“

Martin Harnack arbeitet seit Jahren an einem Buch, der Stress bei seinem Forschungsprojekt ist nur einer der Auslöser für seine familiäre Krise. Als er am Heiligen Abend immer noch keine Weihnachtsgeschenke für seine Ehefrau und seine drei Kinder gekauft hat, betritt er in seiner Verzweiflung einen heruntergekommenen Antiquitätenladen. Der bärtige alte Inhaber überreicht ihm als Lösung für all seine Probleme einen eigenartigen blechernen Kasten. Nachdem der gestresste Familienvater die Kurbel dieses mechanischen Adventkalenders betätigt, erfüllen sich seine Wünsche – jedoch auf völlig andere Art und Weise als erwartet. Martin erlebt einen Perspektivenwechsel und nach und nach reift in ihm die Erkenntnis, dass er in seinem Leben in letzter Zeit auf falsche Prioritäten gesetzt hat.

Thomas Franke hält in diesem wunderschönen Weihnachtsroman seinem Protagonisten Martin Harnack einen Spiegel vor. Durch den wundersamen Adventkalender wird er behutsam mit seinen Versäumnissen und Fehlern konfrontiert und bekommt die einmalige Gelegenheit, Dinge zum Besseren zu verändern. Er macht heilsame Erfahrung und erkennt, dass „Das Wunderbare an Wundern ist, dass sie sich weder herbeiwünschen, noch wiederholen lassen. Sie geschehen an den seltensten Orten, in den unwahrscheinlichsten Augenblicken und lassen jene, die am wenigsten damit gerechnet haben, wundersam verändert zurück.“

Der Autor konzentriert sich in diesem Buch in erster Linie auf seinen Protagonisten Martin und dessen Familie. Martins Ehefrau Swenja, seine Söhnen Anton und Ben, sowie seine Tochter Leonie stehen im Zentrum des Geschehens. Der Alltag der Familie Harnack, familiäre und berufliche Spannungsfelder sowie Martins wachsende Einsichten werden in einfühlsamen Worten, an mancher Stelle auch überaus humorvoll, beschrieben. Die lebendige Charakterzeichnung der handelnden Figuren und die heilsamen Erkenntnisse des Protagonisten haben mir ausnehmend gut gefallen. Tiefsinnige Zitate bereichern diese zauberhafte Geschichte, die eine wundervolle Einstimmung auf die bevorstehende Adventzeit darstellt:

„Es gibt Momente, da hat man das Gefühl, die Stimme Gottes zu hören. Erstaunlicherweise ist sie ganz leise und unaufdringlich, kaum mehr als ein Flüstern. Und nicht selten ist es so, dass sie uns an etwas erinnert, was wir eigentlich schon wissen. Mir ist klar geworden, dass ich tief in mir drin längst wusste, dass ich auf der falschen Spur war. Ich wusste, dass meine Prioritäten nicht die richtigen waren.“

„Die tiefste Gotteserfahrung machen wir nicht in den außergewöhnlichen Momenten unseres Lebens, sondern im Gewusel unseres Alltags, wenn wir an uns, unseren Mitmenschen und den Umständen zu verzweifeln drohen – und wenn Gott ganz leise, fast unhörbar in uns flüstert: ich bin da. Ich bin mit dir in diesem ganzen Chaos. Hab keine Furcht, vertraue mir.“

Der durch die außergewöhnlichen Aktivitäten des mechanischen Adventkalenders aufkommende kleine Spannungsbogen bleibt bis zuletzt aufrecht. Obgleich man als Leser relativ rasch den Ausgang der Geschichte ahnt, bangt und hofft man mit Martin Harnack, der versucht, die Liebe, den Zusammenhalt und die Harmonie in seiner Familie zu retten. Ich fühlte mich durch diesen wunderschönen Roman ausgezeichnet unterhalten, einzig die Tatsache, dass sich in diesem Weihnachtsbuch aus einem Christlichen Verlag der Vulgärsprache bedient wurde, fand ich unangebracht und enttäuschend.

Fazit: Mit „Der wundersame Adventskalender“ präsentiert Thomas Franke eine tiefgründige Weihnachtsgeschichte, die auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben hinweist und Prioritäten neu erkennen lässt. Der Autor regt dazu an, Wertschätzung zu zeigen und für glückliche familiäre Beziehungen und liebevolle Menschen an seiner Seite dankbar zu sein.

Bewertung vom 17.11.2019
Tanz mit mir, Aurelia
Müller, Titus

Tanz mit mir, Aurelia


ausgezeichnet

Eine Liebe, die nicht sein darf, und ein verbotenes Weihnachtsfest

John Annesley wurde nach dem Tod seines trunksüchtigen Vaters von seinem puritanischen Onkel Nehemia aufgezogen. Das Leben der überzeugten Puritaner war geprägt vom protestantischen Glauben, von Ernsthaftigkeit, Nüchternheit und Enthaltsamkeit, der Einfluss der Puritaner auf das Alltagsleben in England war unglaublich stark. Als John durch seinen Beruf als Wasserträger einer wunderschönen und ungezähmten Tochter aus gutem Hause namens Aurelia begegnet, treffen zwei völlig konträre Welten aufeinander. Aurelia sprüht vor Lebensfreude und liebt das Leben. Sie vermisst ihre geliebten Theaterbesuche, aber auch das wunderschöne Fest der Geburt Jesu – Dinge, die von den Puritanern streng verboten wurden. Aurelia möchte aus ihrem vorbestimmten Leben ausbrechen. „Mein Leben ist wie ein Theaterstück. Ich soll die Rolle der braven Bürgerstochter spielen, die Bühne betreten, mein Verslein aufsagen, heiraten und der Familie keine Schande bereiten. Aber das war die falsche Rolle für sie. Der Autor musste das Stück verändern, Aurelias Passagen mussten neu geschrieben werden.“

Titus Müller veranschaulicht in dieser Erzählung die Einschränkungen durch die Vorherrschaft der Puritaner in England und deren Reformation der Kirche nach calvinistischen Grundsätzen. Die beiden Protagonisten entstammen unterschiedlicher Herkunft und haben auch eine konträre Einstellung zum Glauben. Während John sich bemüht, den strengen Anforderungen seines puritanischen Onkels gerecht zu werden, möchte Aurelia das Leben vor all diesen Verboten zurückhaben. In Form von Begegnungen und Dialogen zwischen den handelnden Figuren gewährt der Autor Einblicke in die radikalen Ansichten und Vorgehensweisen des Puritanismus. John hinterfragt zum ersten Mal den Glauben seiner Zieheltern, ermöglicht es Aurelia zugleich aber, seine Sichtweise kennenzulernen. Der Hartnäckigkeit der jungen hübschen Frau ist es letztendlich geschuldet, dass John sich dazu bereit erklärt, das Weihnachtsfest mit Aurelia vorzubereiten und zu feiern.

Der Autor beschränkt sich in dieser Erzählung auf eine überschaubare Anzahl handelnder Figuren. Das größte Augenmerk liegt auf den beiden Protagonisten, während Aurelias und Johns Angehörigen lediglich eine Nebenrolle zuteilwird. Titus Müller verwob eine zarte Liebesgeschichte mit sehr gut recherchierten historischen Fakten über den Puritanismus im sechzehnten Jahrhundert. Er thematisiert eine verbotene Liebe, die durch die Gesellschaft, den Erwartungen der Eltern und den religiösen Unterschieden bereits vorab zum Scheitern verurteilt ist. Der Autor präsentiert seine Geschichte in zwei Erzählperspektiven, er besitzt einen flüssigen Schreibstil, seine Ausführungen werden durch interessante historische Fakten bereichert. Ich möchte besonders die authentische Charakterzeichnung der handelnden Figuren und das interessante Thema hervorheben, das diese im Grunde ernste und nachdenklich stimmende Erzählung zu einem ganz besonderen Leseerlebnis machte.

Fazit: „Tanz mit mir, Aurelia“ trägt speziell in der Vorweihnachtszeit dazu bei, den Ursprung dieses Festes zu hinterfragen. Vielleicht dient es sogar als Motivation, die Feier von Christi Geburt besinnlicher zu begehen und die Traditionen um Weihnachten mit anderen Augen zu betrachten.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen - gerne gebe ich hier fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.11.2019
Die Liebesbriefe von Montmartre
Barreau, Nicolas

Die Liebesbriefe von Montmartre


ausgezeichnet

Als Garant für romantische und zu Herzen gehende Unterhaltung hat Nicolas Barreau mich mit diesem Buch auch diesmal nicht enttäuscht. Das tragische Schicksal von Hélène und das emotionale Trauma, dass ihr Tod bei ihrem Ehemann auslöst, werden vom Autor eindrucksvoll beschrieben. Der einnehmende Schreibstil und die starken Gefühle des Protagonisten, die authentisch und berührend zum Ausdruck gebracht werden, haben mich als Leser unverzüglich in diese Geschichte einbezogen. Der Fokus liegt auf dem Protagonisten Julien, der die schwerste Zeit seines bisherigen Lebens durchmacht und nicht mehr daran glaubt, jemals wieder Nähe, Liebe und Glück in seinem Leben zu erfahren. Juliens Familie, sein bester Freund Alexandre, Hélènes Freundin Cathérine, eine aufmerksame und warmherzige Steinbildhauerin namens Sophié, Juliens Verleger Jean-Pierre Favre und der kleine Arthur stellen die Nebenfiguren dieses Buches dar. Der Autor widmet sich liebevoll der Charakterzeichnung seiner handelnden Figuren, die Interaktionen zwischen den Akteuren wurden überzeugend dargestellt. Durch das unerklärliche Verschwinden von Juliens Briefen und die rätselhaften Botschaften an Hélènes Grab wird ein gewisser Spannungsbogen in die Geschichte eingebracht, der bis zur Auflösung dieses Rätsels aufrecht erhalten bleibt.

"Ich wette, wenn du den letzten Brief geschrieben hast, wird dein Leben eine Wendung zum Guten genommen haben." Dieser letzte Wunsch von Juliens Ehefrau wurde im Verlauf des Buches auch zu meinem – und die Art und Weise, wie der Autor seinen Protagonisten wieder Schritt für Schritt ins Leben zurückführt, hat mich tief beeindruckt. Ich finde es lediglich schade, dass der Klappentext beinahe den gesamten Inhalt dieses Buches verrät – bis auf den Namen jener Person, die für die kleinen Zeichen auf dem Friedhof verantwortlich ist und die sich in den Protagonisten dieses Buches verliebt hat.

Ich habe dennoch jede einzelne Seite dieses Buches genossen und möchte für dieses wunderschöne und berührende Buch, das mir ausgezeichnet gefallen hat, eine klare Leseempfehlung aussprechen.


(gekürzte Fassung)

Bewertung vom 10.11.2019
Weihnachten auf Carnton
Alexander, Tamera

Weihnachten auf Carnton


ausgezeichnet

Eine schicksalhafte Begegnung auf Carnton

„Der Herr wird Ihnen im richtigen Moment geben, was Sie brauchen, Mrs. Prescott. Das macht er immer. Sie müssen nur die Augen offenhalten, damit Sie es sehen.“ („Tempy“)

Carrie, die Ehefrau von Oberst John McGavock und Hausherrin auf Carnton, plant eine Spendenaktion zugunsten der Konföderation. Zum Schutz der an dieser Aktion beteiligten Frauen wird ein verletzter Scharfschütze der Konföderierten Armee nach Carnton beordert, eine Aufgabe, der er sich zu seinem allergrößten Bedauern nicht entziehen kann. Denn der attraktive Jake Winston hält recht wenig von diesem Vorhaben.

Aletta Prescotts Ehemann Warren fiel vor einigen Wochen im Krieg, die hochschwangere junge Witwe verliert darüber hinaus auch noch ihre Stelle als Näherin in einer Textilfabrik und ihr Zuhause. Durch eine glückliche Fügung findet sie eine befristete Anstellung bei den McGavocks, die für das diesjährige Weihnachtsfest in Carnton eine Köchin suchen. Die Begegnung der zwei leidgeprüften jungen Menschen in Carnton verändert ihr beider Leben für immer.

Tamera Alexander sorgt mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Weihnachten auf Carnton“ für ein wundervolles Wiedersehen mit lieb gewonnenen Figuren aus ihrem Roman „Ich gab ihm mein Wort“. Auf der Carnton-Plantage werden Oberst John McGavock, seine Ehefrau Carrie sowie deren Kinder Winder und Hattie von der warmherzigen und mitfühlenden Chefköchin Cecilia, die stets nur „Tempy“ genannt wird, umsorgt. Auch die Hauslehrerin und Gouvernante Elizabeth Clouston, die im Vorgängerroman als Protagonistin auftrat, erhielt in diesem Buch eine kleine Nebenrolle. Mit Aletta Prescott und Jake Winston schuf die Autorin zwei liebenswerte, schicksalsgeprüfte Hauptfiguren. Während Jake sich nicht mit seiner Beeinträchtigung als Folge seiner Kriegsverletzung abfinden kann, muss Aletta den Verlust ihres geliebten Ehemannes, ihres einzigen Einkommens und ihres Zuhauses bewältigen. Alettas sechsjährigem Sohn Andrew wird in diesem Roman ebenfalls eine gewichtige Rolle zuteil. Als Nebenfiguren agieren Alettas Freundin Mary Nell Goodall sowie die hochnäsige Konditormeisterin Katharina Boudreaux, mit dem Präsidenten der Franklin-Bank Herbert Cornwall betritt ein unsympathischer und unangenehmer Zeitgenosse den Schauplatz. Die zierliche schwarze Köchin Tempy avancierte zu meiner liebsten Nebenfigur, ich schloss die alte Frau nicht zuletzt wegen ihres freundlichen Wesens und ihrer herzlichen Wärme sofort in mein Herz. Anhand des Klappentextes ist dem Leser bereits vorab klar, was ihn in diesem „Kleine-Auszeit-Roman“ erwartet, die Umsetzung dieser berührenden Geschichte ist der Autorin trotz der relativ geringen Seitenanzahl dieses Buches hervorragend gelungen.

Der wunderschöne Schreibstil Tamera Alexanders, überzeugende handelnde Figuren, der Glaube als wichtiger Bestandteil dieses Buches und große Emotionen sorgen dafür, dass man diese Lektüre nicht mehr aus der Hand legen möchte. Ich fand die Charakterzeichnung von Aletta Prescott und Jake Winston hervorragend, ihre Gefühls- und Gedankenwelt wurde überzeugend zum Ausdruck gebracht. Mit „Weihnachten auf Carnton“ hat die christliche Romanautorin Tamera Alexander sich erneut in mein Herz geschrieben und mir allergrößtes Lesevergnügen bereitet.

Völlig begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2019
Zwei kleine Mäuse auf der Suche nach dem großen König
Lucado, Max

Zwei kleine Mäuse auf der Suche nach dem großen König


ausgezeichnet

Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!

„Wer hätte das gedacht?“ rief Nick staunend. „Für diesen König ist niemand zu klein oder zu unwichtig!“ Über Minis Gesicht rollte eine Freudenträne. Sie jubelte: „Er ist wirklich gekommen… sogar zu mir!“

Die zwei kleinen Mäusegeschwister Nick und Mini bemerken eine große Aufregung in Betlehem. Gemeinsam unternehmen sie einen Ausflug in die Stadt und beobachten die vielen Menschen, die anlässlich der Volkszählung angereist sind. Dabei treffen sie auf einen Esel, der einen ganz besonderen König sehen möchte. Die Kunde von diesem König macht in der Tierwelt die Runde, doch niemand kann so recht glauben, dass ein großer und mächtiger Herrscher ein paar kleinen Tiere seine Aufmerksamkeit schenken wird. Dennoch suchen sie ihn in allen Winkeln und Ecken der Stadt – und finden ihn letztendlich in einem Stall in Betlehem, weich gebettet in eine Futterkrippe.

In diesem hochwertigen Bildband erzählt Max Lucado die Geschichte von Jesu Geburt aus der Sicht der Tiere. Seine beiden Protagonisten sind ein niedliches kleines Mäuse-Geschwisterpaar, die der kindlichen Zielgruppe dieses Buches vermittelt, dass jeder Mensch und jedes noch so kleine Lebewesen auf dieser Erde wertvoll und von Gott geliebt ist: „Jesus ist zu euch allen gekommen. Zu jedem Einzelnen von euch“.

Die Geschichte ist zum Vorlesen gedacht, die kindgerechte Erzählung ist darüber hinaus durch ausdrucksvolle und farbenprächtige Illustrationen von Bruno Merz auch optisch ein wahrer Blickfang.

Zuletzt möchte ich noch auf die erste Buchseite hinweisen, in der die beiden kleinen Mäuse-Protagonisten ein großes weißes Feld für eine handschriftliche Widmung präsentieren – ein liebevolles Detail, welches zeitlebens auf den Schenker hinweist und das ich bereits als Kind in meinen ersten Büchern über alle Maßen geschätzt habe.

Fazit: „Zwei kleine Mäuse auf der Suche nach dem großen König“ ist ein wunderschöner Bildband in höchst ansprechender und hochwertiger Aufmachung, der Kindern in altersgemäßer Sprache und entzückenden Bildern die Weihnachtsgeschichte nahebringt.

Begeisterte fünf Sterne und eine ganz klare Kaufempfehlung!

Bewertung vom 10.11.2019
Kerzenschein und Tannenduft
Schröder, Ursula

Kerzenschein und Tannenduft


gut

Weihnachtsgeschichten

„Wenn Gott seinen Sohn auf diese Welt schickt, um sich mit den Menschen zu versöhnen, dann ist es ja wohl nur angemessen, dass wir seinem Beispiel folgen, indem wir das Richtige tun.“

In diesen ganz besonderen Weihnachtsgeschichten von Ursula Schröder geht es um mehr als die äußerlichen Elemente des Weihnachtsfestes. Der Autorin war es ein Anliegen, die Botschaft der Geburt Jesu Christi als Grund dafür, dass wir Weihnachten feiern, klar zum Ausdruck zu bringen. Im vorliegenden Buch präsentiert sie eine kleine Sammlung von insgesamt dreiundzwanzig kurzen Geschichten zu diesem Thema, die benötigte Lesezeit wird bei jeder Geschichte gleich unter dem Titel angeführt.

Der interessierte Leser erfährt von stressiger Geschenkesuche und Einkäufen in letzter Minute und von familiären Ereignissen zur Weihnachtszeit, die zu tieferen Einsichten führen. Man liest von Analogien zur Schwangerschaft Marias, der Reaktion ihres Verlobten Josef und der Herbergssuche und darf einen ganz besonderen Holzhacker kennenlernen. Der Wunsch, einmal „richtig Weihnachten zu feiern“ kommt auf – und damit verbunden die Erkenntnis, dass ein Weihnachtsfest ohne Glauben und ohne eine christliche Gemeinschaft nur eine leere Hülle darstellt. Verletzte Seelen, Wunder wirkende Back- und Brat-Tipps und ein völlig unvollkommener Weihnachtsbaum sind ebenso Themen dieses Buches wie Bräuche und Symbole zur Weihnachtszeit. Jene Geschichte, die mich am meisten berührte, war der Bericht über einen Kunstschnitzer namens Jürgen, der ganz besondere Krippenfiguren für seine Weihnachtspyramiden herstellt und von einer Familie mit einem außergewöhnlichen Kind einen Auftrag erhält.

Da das Weihnachtsfest bei diesen Kurzgeschichten das zentrale Thema darstellt, dominiert im Buch eine ruhige und beschauliche Atmosphäre, die den Leser an vielen Stellen zum Nachdenken bringt. Die Autorin vermochte es nicht, mich mit ihrem Schreibstil zu begeistern oder nachdenklich zu machen. Ihr ist es zudem nur bei wenigen Geschichten gelungen, mich in die jeweilige Handlung zu involvieren und emotional einzubeziehen.

Das Coverfoto dieser gebundenen Ausgabe zeigt ein kleines Mädchen, das mit einer hell leuchtenden Laterne im Schnee auf einen Wald zugeht, der Buchtitel ist durch die glänzenden geschwungenen Lettern in roter Farbe ein markanter Blickfang.

Fazit: Die Kurzgeschichtensammlung „Kerzenschein und Tannenduft“ stimmt den Leser auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein und weist auf den eigentlichen Anlass dieses Festes hin. Durch die Kürze der einzelnen Geschichten stellt es eine optimale Lektüre vor dem Einschlafen dar. Für mich persönlich war es jedoch ein Buch, das einem nicht in Erinnerung bleibt und welches man rasch wieder vergisst. Ich kann aus diesem Grund nur eine eingeschränkte Leseempfehlung dafür aussprechen.

Bewertung vom 05.11.2019
Mörderische Gischt
Pettrey, Dani

Mörderische Gischt


ausgezeichnet

Eine tödliche Bedrohung auf Talbot Island

Als Tennyson Marlena Kent in einem Wettschwimmen mit ihrer Cousine und besten Freundin Julia ihre Kräfte misst, verschwindet diese spurlos, auf einer Boje klebt Blut. Der Fund von Julias Leiche ist für Teni das furchtbare Finale einer unglückseligen Kette von Ereignissen. Nachdem sie die Liebe ihres Lebens verloren hat, ihre Eltern bei einem Unfall starben und ihr Verlobter sie kurz vor der Hochzeit verließ, steht sie nach dem tragischen Tod ihrer allerbesten Freundin und Verwandten kurz vor dem Zusammenbruch. Doch Julias Ableben war kein Unfall, und der Mörder ist nun auch hinter Teni her. Als Mitarbeiterin der Umwelt- und Wasserschutzpolizei besteht die mutige junge Frau darauf, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. Gemeinsam mit Callen Frost, einem Ermittler des Bundesamts für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe, setzt sie alles dran, die Umstände von Julias Ableben aufzuklären. Doch Callen ist mehr als nur ein Ermittler und Brandexperte – er war Tenis große Liebe und entpuppt sich in dieser Situation als Fels in der Brandung. Doch wird die junge Frau mit den blaugrünen Augen und dem rotblonden Haar es schaffen, ihrem attraktiven ehemaligen Seelengefährten zu verzeihen und ihm eine neue Chance geben? Und wird Callen es gelingen, den wichtigsten Menschen in seinem Leben vor einem rücksichtslos vorgehenden Verfolger beschützen zu können?

Dieser „Kleine Auszeit Roman“ aus der Feder von Dani Pettrey vereint die Geschichte einer großen Liebe, die unglücklich endete, mit einem adrenalingeladenen Kriminalfall. Der anonym agierende Mörder im Hintergrund hält den Spannungsbogen dieses Buches hoch, die zarte Annäherung zwischen den ehemaligen Liebenden stellt die romantische Seite dieses Buches dar. Der Glaube ist ein wichtiges Thema im Buch – die Zuversicht auf Gottes Souveränität und Führung durchdringt den Protagonisten Callen, während Teni nach dem Tod der Eltern ihre Beziehung zu Gott auf Eis legte.

Der einnehmende Schreibstil der Autorin war mir bereits aus zahlreichen anderen Werken bekannt und hat mich auch im vorliegenden Kurzroman für sich eingenommen. Die Figuren sind sehr gut dargestellt, ihre Charakterzeichnung besticht durch Authentizität. Die Gedanken und Emotionen der handelnden Personen wurden überzeugend zum Ausdruck gebracht und im Buch in kursiver Schrift dargestellt. Das größte Augenmerk liegt auf den beiden Protagonisten Tennyson und Callen, die Anzahl der Nebenfiguren dieser Handlung bleibt überschaubar. Sowohl Tennyson, als auch Callen, haben mit ihrer Vergangenheit noch nicht abgeschlossen, der Leser erhält Einblicke in ihre inneren Kämpfe, Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte. Mit Darren, Marybeth, Jared und Jacob Connor betreten höchst unangenehme Zeitgenossen die Bühne, und während der freundliche alte Hafenarbeiter Darren für Argumente zugänglich scheint, sorgen seine Ehefrau Marybeth und die beiden Söhne für böses Blut. Auch Tenis Ex-Verlobter Alex und dessen Freund Lenny scheinen einiges zu verbergen und nicht ganz die Wahrheit zu sagen. Ob Freund oder Feind stellt sich erst im Verlauf dieser Geschichte heraus.

Der Autorin gelang es trotz der Kürze ihrer Geschichte, Verdachtsmomente einzustreuen und falsche Fährten zu legen. Das Buch punktet zudem mit einer äußerst lesefreundlichen Schriftgröße und großzügigem Zeilenabstand, das gebundene handliche Kleinformat und das schlicht gehaltene Buchcover zeigen das gleiche Erscheinungsbild wie die anderen Bände dieser Reihe.

Fazit: Mit „Mörderische Gischt“ von Dani Pettrey präsentiert der Francke-Verlag ein weiteres Werk aus seiner Reihe der Kleinen-Auszeit-Romane, das mich hervorragend unterhalten und mir sehr gut gefallen hat. Ich empfand sowohl die inhaltliche, als auch die sprachliche Umsetzung als gelungen und empfehle diesen Kurzroman gerne weiter.

Bewertung vom 01.11.2019
Verborgen im Gletscher / Kommissar Konrad Bd.1
Indriðason, Arnaldur

Verborgen im Gletscher / Kommissar Konrad Bd.1


gut

Ein jahrzehntelang ungelöster Vermisstenfall

Nachdem eine Gruppe deutscher Touristen auf dem zweitgrößten Gletscher Islands namens Langjökull eine Leiche im Eis entdeckt, gibt es erstmals eine Spur zu einem vor über dreißig Jahren spurlos verschwundenen Mann namens Sigurvin. Die damalige ergebnislose Suche prägte den mit dem Fall betrauten Kriminalpolizisten Konráð, und obgleich er bereits in den Ruhestand trat, bietet er seine Mithilfe bei der Aufrollung dieses Falles an. Konráð studiert erneut die alten Unterlagen zu diesem Fall, befragt erneut die Zeugen von damals, und entdeckt schließlich auch Zusammenhänge mit einem anderen ungeklärten Fall.

Der isländische Autor Arnaldur Indriðason lädt den Leser in diesem ruhigen, beschaulichen Kriminalfall ein, sich an der Seite des pensionierten Ermittlers Konráð erneut auf Spurensuche zu begeben. Die einzelnen Ansätze, Befragungen und Nachforschungen werden akribisch beschrieben, zwischendurch erhält man immer wieder Einblicke in das Privatleben des verwitweten Polizeibeamten. Konráðs Erinnerungen an seine Ehe mit seiner großen Liebe Erna, aber auch jene an den nie geklärten Mord an seinem Vater im Jahre 1963, nehmen einen gewichtigen Part in dieser Geschichte ein. Der Mordfall Sigurvin wird nur sehr langsam aufgerollt, unzählige Hinweise verfolgt, Verdächtige und Zeugen erneut unter die Lupe genommen. Das gemächliche Erzähltempo wies für meinen Lesegeschmack ein paar Längen auf und es gelang dem Autor nicht, Spannung aufzubauen und mich zu fesseln. Die Geschichte plätschert eher vor sich hin und nimmt erst gegen Ende des Buches etwas an Fahrt auf. Die Auflösung erfolgte dann für mein persönliches Empfinden zu rasch, es verbleiben offene Handlungsstränge und aus meiner Sicht fehlende Konsequenzen für die Verantwortlichen hinsichtlich nachlässiger Ermittlungsarbeit in der Vergangenheit.

Dem Protagonisten Konráð wurde in diesem Krimi die größte Aufmerksamkeit zuteil. Während ein Verdächtiger namens Hjaltalin, die Leiterin der Kriminalabteilung der Reykjaviker Polizei namens Marta sowie der Polizist Léo einen gewissen Stellenwert im Buch innehaben, blieben mir die anderen Charaktere dieses Buches in gewisser Weise fremd, es kam auch keinerlei Sympathie für auch nur eine der handelnden Figuren auf.

Auch in sprachlicher Hinsicht konnte mich die Geschichte nicht überzeugen, und der bereits erwähnte Mangel an Spannung sowie die blassen Charaktere, die mich als Leser nicht ausreichend einbezogen, aber auch der vermehrte Einsatz derber Ausdrücke und Flüche, verleideten mir darüber hinaus das Lesevergnügen.

Fazit: Ich empfand „Verborgen im Gletscher“ als Krimi mit einigen Schwächen, der meinem persönlichen Lesegeschmack leider nicht entsprochen und mich vielmehr enttäuscht hat. Für mich beinhaltete er etwas zu viele Rückblicke in die Vergangenheit des Protagonisten, und viel zu wenig Spannung bei der Aufrollung des ungelösten alten Vermisstenfalles. Ich kann daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.