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Marcellasbuchbox

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2023
Rewilding (eBook, ePUB)
Böcker, Simone

Rewilding (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Konzept des sogenannten Rewilding kannte ich bisher noch nicht. Es gibt dafür keinen deutschsprachigen Begriff, weshalb man den englischen verwendet. Forscher aus verschiedenen Ländern haben sich mit dieser Vorgehensweise auseinandergesetzt. Ein Europaweites Netzt soll entstehen. Dabei beachtet man nicht nur die Natur wie sie jetzt ist, sondern geht weit zurück, in eine Zeit, die wir und unsere direkten Vorfahren nicht sehen und erleben konnten. Denn was Natur ist, sehen wir oft nur als das an, was uns aus unserer Kindheit und Gegenwart bekannt, was für uns sichtbar ist. So geht es auch unseren Eltern und Großeltern. Jedoch versuchen die Forschenden des Rewilding weit zurückzuschauen. Welche Pflanzen gab es, welche Tiere, wie funktionierte das Ökosystem und was geschah, als der Mensch begonnen hat einzugreifen. Die Projekte die es dazu schon gibt finde ich spannend. Und auch wenn es hierfür nicht nur Befürworter gibt, weil das zivilisierte Leben der Menschen und die Natur im Rewilding leider nicht immer kompatibel sind, die Flächen müssen weit genug auseinanderliegen, halte ich die Idee für sehr wertvoll. Schließlich kann jede Kommune und jeder Haushalt dazu beitragen, dass die Grundidee soweit wie möglich umgesetzt wird.
Die Zusammenhänge werden in diesem Buch verständlich dargestellt und man bekommt Lust, sich mehr mit der Entstehung von Flora und Fauna auseinanderzusetzen. Für uns und unsere Kinder.

Bewertung vom 01.05.2023
Ratgeber Daueronline in Sozialen Netzwerken (MP3-Download)
Illy, Daniel

Ratgeber Daueronline in Sozialen Netzwerken (MP3-Download)


ausgezeichnet

Daniel Illy, Psychater und Gamer, hat dieses Hörbuch herausgebracht, um Eltern und deren Kinder über den sinnvollen Umgang mit Sozialen Netzwerken aufzuklären, bzw den ersten Schritt in Richtung Therapie zu erleichtern. Die Erwachsenen und Jugendlichen werden seperat voneinander auf das Thema angesprochen. Besonders liegen ihm die Mädchen am Herzen, denn deren Verhalten in Bezug auf erhöhten und von Gefahren bedrohten Medienkonsum fällt oft hinten runter. Nicht jeder gamende Junge ist gefährdet in eine andere Welt abzudriften, jedoch sind im Gegenzug viele Mädchen in der Welt der Sozialen Netzwerke so stark eingebunden, dass sie Gefahr laufen dort abzudriften, so der Autor.
Illy tritt mit respektvollem Ton, auf Augenhöhe, an seine jungen und erwachsenen Hörer heran.
Das Hörbuch kann aufklären und soll dazu animieren sich beizeiten Hilfe zu holen, jedoch entkrampft der Autor auch das Thema, da er selbst Computerspiele spielt und eine erste Einschätzung abgeben kann, auf welchem Terrain sich die Jugendlichen auf virtueller Ebene begeben. Dabei darf nicht von Sucht gesprochen werden, da es noch nicht aussreichend Studien zu dem Thema gibt. Daniel Illy kennt aber viele Fälle aus seiner Praxis, die auf verschiedenen Ebenen im Bezug auf das Verhalten mit den Sozialen Netzwerken, auffällig werden, ihr Leben nicht mehr so im im Griff haben, bzw der Familienverbund darunter leidet. Mit dem sogenannten Trias Modell leitet der Autor den Fachlichen Teil ein.
Ein wichtiges (Sach)Hörbuch, welches in keiner Haus- oder schulbibliothek fehlen sollte. Denn das Thema geht uns alle an und ich denke dass sich jeder, ähnlich wie beim Umweltschutz, damit auseinandersetzten sollte.

Bewertung vom 28.04.2023
Rettung von Moto-5 / Die Robot-Kids Bd.1
Flessner, Bernd;Fleßner, Hannah

Rettung von Moto-5 / Die Robot-Kids Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch kommt in tollen kräftigen Farben daher. Die Schriftgröße ist optimal für junge Lesemäuse. Empfohlen wird das 75 Seitige Buch für Kids ab Ende des ersten Schuljahres bis Anfang der dritten Klasse.
Und los geht's! Zuerst werden euch die Hauptfiguren vorgestellt. Alex und Milo sind mit der sportlichen und gewitzten Lea befreundet. Sie hat eine kleine Schwester, Sam, 6 Jahre alt. Du kannst vielleicht beim Lesen schon rechnen, um wieviel Jahre die drei größeren Kinder älter sind als Sam. Das kleine Abenteuer um den humanoiden Roboter bestehen die vier Kids gemeinsam.
Alles beginnt im Labor bei Alex Tante Jana, der Roboterspezialistin. Da gibt es unter anderem einen Roboter der fast so aussieht wie ein Mensch. Nur leider ist der kaputt und soll eigentlich weg. Das können Alex und die anderen drei nicht zulassen. Ob das klappt, und der Roboter aus dem Labor wieder funktionstüchtig wird?
Eine kurzweilige Geschichte für Jungs und Mädels, leicht verständlich und gerade durch die Illustrationen sehr ansprechend.

Bewertung vom 28.04.2023
Geld spielt keine Rolle
Mayr, Anna

Geld spielt keine Rolle


ausgezeichnet

Ich mag den Schreibstil von Anna Mayr sehr. Etwas flappsig aber auch intellektuell.
In ihrem neuen Buch nimmt sie die LeserInnen mit in ihre "neue Welt". Aus bescheidenen Verhältnissen stammend, konnte sie sich hocharbeiten. Ihr Gehalt ist mittlerweile so hoch, wie sie selbst schreibt, dass ein Einkauf nicht mehr von Durchrechnen und Vergleichen der Preise geprägt ist, sondern alles gekauft wird was gefällt. Dafür verurteilt sich die Autorin aber selbst und liefert auch gleich die Erklärungen dafür. Wie alles zusammenhängt auf dem Markt der Eitelkeiten, wie sich Menschen benehmen lernen die mehr Geld haben und was für Auswirkungen das auf uns alle hat in Bezug auf die Wirtschaft, globalen Handel, aber auch das Miteinander. Menschen die wohlhabend sind können laut Mayrs Beobachtungen auf andere herabblicken und sich alles einverleiben. Beziehungen werden nach Stand eingegangen und Güter nach Geldbeutel erworben.
Mich hat berührt als die Autorein erwähnt, dass sie nicht mehr so offt krank ist, seit dem sie sich bessere Medikamente leisten, sich besser ernähren kann und nicht mehr im Kalten an der Bushaltestelle stehen muss. Ihre Erfahrungen will sie mitteilen, bevor die Welt der Privilegierten eingesogen hat. Ich wünsche ihr, dass sie den Spagat hinbekommt und uns weiter an ihren Reflektionen teilhaben lässt, und trotzdem genießt - hey, ich gönne es ihr!

Bewertung vom 28.04.2023
Hufeland, Ecke Bötzow
Streisand, Lea

Hufeland, Ecke Bötzow


ausgezeichnet

Lea Streisand verleiht der kleinen Franzi eine lebendige und witzig schnatterige Erzählstimme, natürlich in Berlinerisch. Man ist beim Hören fluchs drinnen in der Zeit der 1980er Jahre in der ehemaligen DDR. So erfrischend, wie Franzi aus der Kinderperspektive herraus die Gespräche und Ereignisse der Erwachsenenwelt umdeutet. So kann sie auch nach brenzligen Situationen einfach Kind bleiben, was sie nicht zuletzt ihrer Mutter und ihrem Ziehvater zu verdanken hat, die ihr, genau wie ihr bester Freund, Halt im Leben geben.
Ich konnte mir alles ganz lebendig vorstellen und hatte mit Hufeland, Ecke Bötzow eine wahre Hörfreude.

Bewertung vom 27.04.2023
Das kleine Hotel am Himmelsfluss
Kaufmann, Francis

Das kleine Hotel am Himmelsfluss


gut

Die Geschichte um die in Japan lebende Ursula, die disziplinierte Geschäftsfrau aus Deutschland, hat mich leider bis zum Schluss nicht sonderlich bewegt. Vielleicht kurz, als das Schicksal eine Kehrtwendung in ihrem Leben herbeiruft. Da war ich auch gespannt wie sie ihr Leben weiter meistern wird und der Anfang dieses neuen Kapitels ihres Lebens wirkte vielversprechend.

Ursula lebt mit ihrem Mann Shinji in Yokohama. Beide betreiben zusammen mit Shinjis Eltern, Yumiko und Hajime, ein vier Sterne Hotel. Ursula geht in ihrer Rolle als Geschäftsfrau vollends auf. Sie liebt teure Kleidung und das Gefühl erfolgreich zu sein. In ihre Umgebung hat sie sich hervorragend eingefügt. Sie lebt mit Japanischem Pass als sogenannte Gaijin in diesem ihr schon so vertrauten Land. Ihrer Schwiegermutter Yumiko fehlt jedoch zu ihrem persönlichen Glück ein Enkelkind und versucht ihre Schwiegertochter in diese Richtung zu drängen, aber Ursula wünscht sich nichts sehnlicher als ein weiteres Hotel zu eröffnen. Den geeigneten Platz hat sie schon, in relativ unberührter Natur eingebettet, entdekt. Dort lebt jedoch eine Kommune, mit der sollte sich aber doch verhandeln lassen...
Ursulas Mann wirkt anfangs unentschlossen, unscheinbar, beinahe unsichtbar, bis zu dem Moment als er Ursula etwas beichten muss. Nun stehen Ursulas Pläne auf dem Kopf und sie begibt sich auf eine sowohl reale als auch innere Reise.
Leider fand ich die Geschichte sehr vorhersehbar und am Schluss konnte ich mich nicht einmal all zu sehr für Ursulas Glück freuen. Ich hatte etwas mehr Tiefgang und weniger Klischees erwartet. Zum Ende hin wurde es aus meiner Sicht teilweise recht schwülstig und passte so gar nicht zu dem vorherigen Erzählstil.

Bewertung vom 26.04.2023
Der große Karneval der Tiere (MP3-Download)
Klein, Timo

Der große Karneval der Tiere (MP3-Download)


ausgezeichnet

Wolfgang der vorwitzige Wolf, heimlicher "Hofreporter", erzählt uns was er sieht - den großen Karnevall der Tiere! Alle kommen zusammen, verkleidet und aufgeputzt. Wolfgang ist nicht eingeladen, aber dieses Schauspiel will er sich nicht entgehen lassen - schwupps schon ist er mittendrin, ein gewitzter Beobachter, für uns natürlich, denn er hat uns Menschen zum fressen gern...!
Dabei entgeht Klatschreporter Isegrim natürlich nicht, welche Peinlichkeiten und Unzulänglichkeiten sich manchmal unter dem hochwohlgeborenen Gehabe und den auffälligen Kostümen der tierischen Karnevallsgesellschaft ausmachen lassen.

Die klassischen Töne unterstreichen wunderbar die Wesensart sowie das Verhalten der genannten Tiere bei ihrem Auftritt, immer gefährlich ehrlich von Wolf Wolfgang kommentiert. Er erklärt den ZuhörerInnen aber nebenbei auch um welche Gattung es sich gerade handelt und was das jeweilige Tier ausmacht, bzw teilt er durch seine Beobachtungsgabe mit, was sich gerade genau abspielt.

Bunt wird es als Wolfgang kurz vergisst dass er eigentlich veganer ist und fast in ein Pferd hineingebissen hätte. Aber, es ist ja alles noch mal gut gegangen - begleitet von einem flotten Klavierstück scheinen die Pferde gerade noch rechtzeitig wegspringen zu können.

Die Abwechslung zwischen laut und leise, schnell und langsam macht das Hörbuch auf musikalischer Ebene so lebendig. Was die Karnevallsgesellschaft betrifft, könnte man fast meinen, dass es sich um Menschen in Tierkostümen handeln könnte...

Nach und nach werden die Zuhörer aufmerksam gemacht, welche Instrumente zu hören sind und werden animiert ganz genau hin zu hören - wie oft wohl der Kuckuck zu hören ist? Natürlich mit weiteren spitzen Kommentaren von Wolf Wolfgang persönlich.

Ein witziges und spritziges Hörerlebnis für Jung und Alt!

Bewertung vom 25.04.2023
Ich bin ein bisschen schüchtern
Böhm, Anna

Ich bin ein bisschen schüchtern


ausgezeichnet

Alles könnte so schön sein. Die kleine Nora spielt friedlich mit ihren Freunden, als es an der Türe klingelt. Da steht der sichtlich fröhliche Bill mit seinem Banjo auf dem Rücken und wirbelt herein in die gute Stube. Ob er da bei allen Anwesenden gute Laune verbeiten kann?
Allerliebst wie die Autorin aufzeigt, dass nicht jeder laut und offensichtlich witzig auf andere zugehen muss, wenn er/sie doch so schüchtern ist.
Die kleine Nora findet in Eddi einen Gleichgesinnten mit dem sie sich erst einmal zurückziehen kann.
Doch als Bills Banjo verschwunden ist kann Nora helfen, denn sie hat eine gute Beobachtungsgabe und weiß wo sein Lieblingsinstrument abgeblieben ist. Da kann Bill wieder lachen.

Mir hat sehr gefallen, dass Anna Böhm aus der schüchternen Nora noch mehr herausholt und sie so wieder Teil der Gruppe wird.

Am Schluss sind alle gemeinsam fröhlich - wie wunderbar!

Die Illustrationen wirken durch den Stilmix sehr lebendig und geben Der Geschichte noch mehr Pep.

Bewertung vom 25.04.2023
Vom Verschwinden der Arten
Bauer, Friederike;Böhning-Gaese, Katrin

Vom Verschwinden der Arten


ausgezeichnet

Durch Wälder streifen, über satte Wiesen laufen, Schmetterlingen beim Flattern zusehen, fröhlich in der Sonne Baden und frisches Wasser genießen - das können viele Menschen auf der Erde nicht (mehr). Alles an Natur, welche uns umgibt, die so vielfältig ist - alles spielt zusammen - braucht uns nicht. Aber wir brauchen sie! Alle Rohstoffe, Medikamente, Umgebung & Lebensraum kommen letztendlich aus der Natur die uns umgibt.
Die Autorinnen erklären eindringlich welche Konsequenzen es hat wenn man die vorhandenen Ressourcen zerstört, die Tierwelt verdrängt, den schönen Planeten Erde verwüstet und ausbeutet. Es ist möglich andere Wege zu gehen. Die Technologien und klugen Köpfe gibt es. Jeder kann aufgeklärt werden und mitmachen. Wir müssen es tun!
Das Hörbuch möchte ich gerne 1000 Mal kaufen und unter den Menschen in meiner Nähe verteilen.

Bewertung vom 24.04.2023
Ich will sterben, aber Tteokbokki essen will ich auch
Sehee, Baek

Ich will sterben, aber Tteokbokki essen will ich auch


ausgezeichnet

Im Internet ist zu lesen, dass die Autorin 10 Jahre lang in Therapie gewesen ist. Sie hat einige Sitzungen dokumentiert und daraus dieses (Hör)buch geschaffen. Dem Therapeuten war zu Anfang nicht ganz wohl damit, er fand aber im Nachhinein ihr Buch ganz gut, weil die Fülle an Informationen welche sonst mühsam zusammenrecherchiert werden müsste hilfreich sein kann. Oft hat man Fragen im Leben zu Gefühlen und Beziehungen und weiß nicht recht wo man sich Rat holen kann. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass "Ich will sterben, aber Tteokbokki essen will ich auch" eine Therapie oder Gespräche mit vertrauten Menschen ersetzten kann oder soll, aber vielleicht hilft es den HörerInnen/LeserInnen sich estmal verstandenzu fühlen, weil es nicht nur ihnen so geht, wie es die Autorin beschreibt.
Bernd Rehhäuser verleiht dem Therapeuten eine freundliche, klare Stimme, wie ein Väterlicher Freund, der Baek Sehee (gesprochen von Rebecca Veil) nicht verurteilt, nicht maßregelt, sondern geduldig begleitet und sanft in eine Richtung lenkt, welche es ihr ermöglichen kann einen anderen Blickwinkel zu bekommen.
Ihre Ängste, Süchte, negativen Erinnerungen nehmen sie auch nach all der Zeit des darüber redens manchmal leider noch ein. Niemand verspricht in diesem (Hör)buch, dass alles von heute auf morgen heilen kann. So steht sie zu ihrer depressivität, aber sie gibt nicht auf. Baek muss in einer Welt die ihr perfektionistisch und normativ erscheint versuchen sie selbst zu bleiben. Sie plädiert für eine größere Aktzeptanz untereinander und in der Gesellschaft, wie ich finde in sanften Tönen - auch das gehört zu Baek Sehee.
Die Abschliesenden Worte im Epilog und nachfolgenden Kapiteln fand ich zusätzlich zu den Dialogen und Gedankeneinwürfen sehr sinnvoll um die Autorin und ihre Intension besser verstehen zu können. Ich empfinde diese sehr persönliche Geschichte und die von ihr mitgeteilten Gedankengänge bereichernd und mag das (Hör)buch daher empfehlen.