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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Biene101
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2023
Das Schweigen der Klippen / Guernsey-Krimi Bd.2
Corbet, Ellis

Das Schweigen der Klippen / Guernsey-Krimi Bd.2


sehr gut

Tödliche Schatten der Vergangenheit
Ellis Corbet nimmt uns ein zweites Mal mit auf die malerische Insel Guernsey. Diesmal geht es um die demente alte Dame, Odile. Sie stürzt über die Klippen und wieder meldet sich Kates Bauchgefühl. Unfall oder Mord?
In gewohnt ruhiger Weise nimmt das Team die Ermittlungen auf. Wir treffen auf die bekannten Gesichter aus Band 1. Im Focus steht auch das Pflegeheim, in dem Odile lebte. Dies nimmt Ellis Corbet zum Anlass die Themen Einsamkeit, Demenz und Missstände in Pflegeheimen aufzugreifen.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf den Ereignissen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Dazu gehört auch die Ausgrenzung von Frauen, die sich mit den deutschen Besatzern einließen. Ein mir in der Form bisher unbekanntes Thema. Der Leser erhält durch die , in kursiver Schrift, eingeschobenen Handlungsteile aus dieser Zeit, einen kleinen Informationsvorsprung.
Die landschaftliche Schönheit von Guernsey findet natürlich auch wieder entsprechende Beachtung und weckt die Lust, dort den Urlaub zu verbringen.
Die Geschichte zwischen Kate und Nicolas entwickelt sich weiter. Genau wie in Band 1 bleibt sie aber dezent im Hintergrund.
Die Klappentextaussage, dass die Polizistin und der Archäologe ein Ermittlerteam bilden, halte ich für etwas irreführend.
Der Fall selbst bleibt spannend bis zum Schluss und lebt wieder von der klassischen Ermittlungsarbeit, bei der es auch immer wieder Sackgassen gibt.
Fall, Charaktere und Nebenhandlungen konnten mich wieder überzeugen. Ich hoffe auf eine weitere Fortsetzung. Gerne vergebe ich 4,5 Sterne.

Bewertung vom 05.04.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


sehr gut

Krimi mit viel Urlaubsflair
Das Cover mit den blau weißen Azulejos und Bildern von Torreira versetzen den Leser direkt in portugiesische Urlaubsstimmung.
Ria, eine deutsche Polizistin, kommt zur Beerdigung ihres Großvaters nach Portugal. Da sie Urlaub nach Querelen im beruflichen und privaten Leben dringend nötig hat, bleibt sie für ein paar Wochen, um Zeit mit ihrer dortigen Familie und Freunden zu verbringen.
Eine verschwundene Tote weckt die Kriminalistin in ihr und sie ermittelt gemeinsam mit João, dem Dorfpolizisten und nebenbei noch ihr Cousin. Mariana da Silva skizziert sämtliche Charaktere auf eine sehr sympathische Art. Die Ermittlungen bleiben spannend und die Auflösung doch überraschend.
Jedem Kapitel wird ein portugiesisches Ausdruck vorgestellt und erklärt. Dadurch erfährt man nebenbei auch einiges über Land, Menschen, Traditionen und Kulinarik.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und lässt die dazugehörigen Bilder im Kopf entstehen.
Insgesamt ist der Autorin hier eine sehr schöne Mischung aus Krimi und Urlaubsflair gelungen. Mit Charakteren, die Spaß machen und einer unblutigen, spannenden Krimihandlung. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Bewertung vom 31.03.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


gut

Segeltörn mit Spannungen und etwas enttäuschendem Ende
Kristina Hauff nimmt uns mit auf einen Segeltörn in die schwedischen Schären. An Bord zwei Paare und ein Skipper. Carolin und Andreas, Tanja und Daniel, Eric. Schon zu Beginn wird klar, dass hier Lügen im Raum stehen, Spannungsfelder entstehen. Daniel möchte gerne Juniorpartner in der Kanzlei von Andreas werden und tut wirklich alles dafür. Er ordnet auch seine Beziehung zu Tanja unter. Andreas verträgt keinerlei Kritik und möchte von allen bewundert werden. Gleichzeitig will er seine Ehe wieder in Ordnung bringen. Tanja fühlt sich bei einer Grenzüberschreitung von Andreas ihr gegenüber von Daniel im Stich gelassen. Caroline verschweigt ihre Entlassung als Chefredakteurin. Dazu der wortkarge und merkwürdige Eric, der anscheinend auch ein Geheimnis verbirgt. Diese Grundlagen führen auf der beengte Bootfläche nach und nach zu immer mehr Spannungen, die atmosphärisch gut umgesetzt sind und durch umschlagendes Wetter noch unterstützt werden. Die Bootsbesatzung steuert in die Katastrophe.

Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte wird immer aus der Perspektive einer anderen Person betrachtet, ausgenommen die des Skippers. Man erlebt hautnah mit, wie sich die einzelnen Charaktere verändern, sich neue Gruppierungen bilden.

Und dann kam das Ende. Die Bereitschaft von Eric Leben und Schiff zu riskieren, die schlussendliche Auflösung der beruflichen Wege und Beziehungen. Realitätsfern, unwirklich und teilweise zu weichgespült. Schade, das hat den anfänglichen guten Eindruck etwas getrübt. Von mir gibt es aber trotzdem 3,5 Sterne

Bewertung vom 27.03.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


ausgezeichnet

Super ! Leseempfehlung!
Das Cover transportiert den Leser durch die typischen griechischen Urlaubsfarben direkt an den Ort des Geschehen. Kleine, rote Blutstropfen weisen diskret auf die kommende Tragödie hin. Genau das macht dieses Buch aus. Extreme Spannung ohne Blutvergießen. Sechs Freundinnen (oder auch nicht), eine Junggeselleninnenparty, 6 Lügen und ein Mord.
Lexi und ihre Freundinnen fliegen nach Griechenland , um ein Hen Party zu feiern. Jede von ihnen verbirgt etwas, jede lügt. Die sechs Frauen sind gut ausgefeilte, authentische Charaktere, die sehr glaubhaft wirken. Von Anfang an schwelen unterschwellige Konflikte, die auf den unvermeidlichen Ausbruch zusteuern. Jede Figur hat ihre eigene Story und ihre eigene Perspektive, aus der erzählt wird. Dazu kurze Kapitel und der Spannungsaufbau ist perfekt.
Schon der Prolog zeigt uns das Ende und die weiteren kursiv geschriebenen Einfügungen beleuchten die Ereignisse mit dem Wissen vom Schluss.
Wer stirbt und warum, bleibt bis zum Schluss offen. Mit guten Plot-Twists nimmt die Handlung immer wieder einen anderen Verlauf. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass von Anfang an so einen Sog entwickelt. Chapeau !

Bewertung vom 24.03.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


ausgezeichnet

Medici - Historische Fakten wunderbar verpackt
Noah Martin nimmt uns mit nach Florenz im 15. Jahrhundert. Es ist die Zeit der Medici, die einflussreichste Handels- und Bankiersfamilie dieser Zeit. Sie verkörpern das, was man heute als die Macht der Superreichen bezeichnen würde.
Das Grundthema ist der andauernde Machtkampf mit der Bankiersfamilie Pazzi.
Es geht um Macht, Intrigen, Krieg, Tod, Liebe, Kunst, Kultur, die Rolle der Kirche und die Unterordnung des Privatleben für die Familie.
Das die Kultur in dieser Zeit ein wichtige Rolle spielt, sieht man schon an der Wahl des Covers. Es ist ein Ausschnitt aus "Der Geburt der Venus", gemalt von Sandro Botticelli.
Die Figuren sind alle sehr gut ausgearbeitet und der historische Zusammenhang absolut korrekt. Die Hauptfiguren, die Brüder Lorenzo und Giuliano Medici, spiegeln sehr gut wieder, was es für Konsequenzen hatte, ein Medici zu sein.
Aber auch die Nebenfiguren aus dem Kunstbereich, Leonardo da Vinci und Sandro Botticelli lassen den Leser tief in deren Welt eintauchen. Besonders hervorzuheben ist die Figur der Fioretta. Die Tochter des Arztes, eine Malerin, Geliebte von Giuliano. Obwohl eine eher unbekanntere Frau, wird ihre Rolle mit in den Vordergrund gesetzt und gewährt damit noch einen anderen Blickwinkel auf die Ereignisse der Zeit.
Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind immer wieder einer anderen Person zugeordnet. Damit wird die Geschichte von mehreren Seiten dargestellt, was dem Leser einen umfassenden Eindruck vermittelt. Man braucht etwas, bis man sich eingelesen hat und sämtliche Personen und Zusammenhänge im Kopf sortiert hat. Das Personenregister und der Stammbaum am Anfang ist da durchaus hilfreich.
Insgesamt hat mich dieser Roman völlig überzeugt. Historische Fakten wurden in einer mitreißenden Geschichte toll verpackt. Ich vergebe 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.03.2023
Diva del Garda
Eigner, Katharina

Diva del Garda


ausgezeichnet

Glamping Mediterrane - Kunstraub inklusive
Katharina Eigner entführt uns diesmal an den Gardasee. Schon das Cover vermittelt die absolute Urlaubsatmosphäre, Fernweh und Reisefieber inklusive.

Restauratorin Rosina, Expertin nicht nur in der Kunst und mediterranen Lebensgefühl, sondern auch in Katastrophenbeziehungen, landet nach eben einer solchen Beziehung im feudalen Wohnmobil. Mit an Bord, Mario, ein Ex-Kardinal, auf der Suche nach einem neuen Ziel in seinem Leben.

Die dritte im Bunde, Cara, die beste Freundin und das genaue Gegenteil von Rosina. Nix Bella Italia Gefühl, Beziehungen eher gegen minus Null und mit Kulinarik und Kultur hat sie es auch nicht so.

Es ist schon ein Trio der besonderen Art, dass ungewollt durch einen Kunstdiebstahl zum Ermittlerduo/-trio wird. Die Krimihandlung baut sich langsam auf, lädt zum Miträtseln ein und gipfelt in einem fulminanten Showdown. Bis zum Schluss lässt Katharina Eigner den Leser im Unklaren über Motive und Zusammenhänge. Wunderbarer Rätselspaß.

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, der Schreibstil flott und humorvoll. Dazu gibt es viel Kulinarik, Geschichte, Landschaft und Kultur. Aber auf eine Art, die den Leser in Gedanken die Koffer packen und das Reiseziel auswählen lässt.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und begleite Rosina und Co gerne auf ihrem nächsten Abenteuer.

Bewertung vom 15.03.2023
Der Traum vom Leben
Fuchs, Katharina

Der Traum vom Leben


gut

Modernes Aschenputtel
Katharina Fuchs erzählt uns die Geschichte von Luise, einer Bauerntochter aus dem hohen Norden. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf und noch nichts von der Welt gesehen, keine Lebenserfahrung. Aber mit dem Gefühl, dass es ihr in Ostfriesland zu klein und engstirnig ist.

Die Geschichte von Luise ist eine klassische Aschenputtelstory, entdeckt auf einem Friseurwettbewerb, steigt sie zum Supermodel in Paris auf.

Wir tauchen ein in die Welt der Mode, begegnen bekannten Models und Designern, von denen man irgendwann schon gehört hat. Die Idee hinter der Story ist gut, aber mir blieb es in weiten Teilen zu oberflächlich. Luise agiert naiv, aber größerer Katastrohen bleiben aus, was ich in dem Haifischbecken, in dem sie sich da bewegt, für unwahrscheinlich halte. Es ging mir auch alle zu schnell. Aus dem Landei wurde rasend schnell jemand, der Hilfe von Models, wie Naomi Campell bekam, plötzlich keine Sprachbarrieren mehr hatte. Nun steckt hinter der Geschichte ja eine wahre Begebenheit, deshalb wird es in den Grundzügen sicher so passiert sein.

Themen wie Drogenkonsum, Magersucht, sexuelle Abhängigkeiten werden nur kurz angeschnitten, aber in Bezug auf Luise nicht weiter vertieft. Abseits der Heile Welt Story hätte ich mir da auch mehr Schattenseiten gewünscht.

Insgesamt hat das Buch gut unterhalten und ich vergebe gerne 3,5 Sterne

Bewertung vom 06.03.2023
Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
Poppe, Sandra

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede


ausgezeichnet

Einfach nur schön
Sandra Poppe hat es wieder geschafft uns einen Wohlfühlroman erster Klasse zu liefern. Diesmal begleiten wir Evi und ihre 14 jährige Tochter Helena auf einen Campingurlaub nach Rügen. Ausgetüftelt von der verstorbenen Großtante Lisbeth, die ihr Erbe für Evi, ihren Vater und ihre Schwester nur verteilt, wenn Bedingungen erfüllt werden. Mit diesen Aufgaben möchte sie das Leben der Erben zum Positiven verändern.
Zurück zu Evi und Helena. Zwischen den beiden herrscht Pubertätskrieg gepaart mit den Folgen der anstehenden Scheidung von Evi und Claas.
Wir erleben mit, wie dieser Campingurlaub mit vielen Stolpersteinen startet. Treffen auf eine bunte Mischung von Campern ("Real Life", wer schon campen war, wird einige wieder erkennen) und begleiten Evi durch das Gefühlschaos im Männertrio. Dazu der wunderbare Humor von Sandra Poppe, der mir schon im ersten Buch so gut gefallen hat. Die Kapitel sind schön kurz gehalten, versehen mit treffsicheren Überschriften. Die Beschreibungen von Rügen machen Lust direkt die Koffer zu packen und die Insel zu erkunden. Auch diesmal gibt es neben allem Humor auch wieder kleine Lebensweisheiten aus Situationen, die dem ein oder anderen sicher bekannt vorkommen.
Das Cover ist ähnlich gestaltet wie im ersten Buch und hat damit einen hohen Wiedererkennungswert.
Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung für beste Unterhaltung.

Bewertung vom 04.03.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


gut

Konnte mich nicht überzeugen
Tod in Siebenbürgen, Rumänien, Draculaland und eine unaufgelöste Vergangenheit. Die Zutaten waren angerichtet. Der Autorin gelingt es auch, ein Bild von Siebenbürgen zu zeichnen, die Landschaft, die Menschen, der Aberglaube und das landestypische Essen. Aber es war mir alles ein bisschen zu viel. Es hat die Krimihandlung überlagert, so dass ich zeitweise das Gefühl hatte, mich gar nicht mehr in einem Krimi zu befinden. Die Hauptfigur Paul Schwartzmüller agierte sehr naiv und für einen, angeblichen Top- Journalisten, zu unprofessionell.
Seine Ermittlungen bestanden für mich mehr aus Essen,Schlafen, obskuren Schlafwandeln und Vergangenheitsbewältigung.
Erfreulich war der angenehme Schreibstil, der aber leider den Inhalt nicht retten konnte. Von mir gibt es daher nur drei Sterne und ich werde die Reihe auch nicht weiter verfolgen.

Bewertung vom 21.02.2023
Uns bleibt immer New York
Miller, Mark

Uns bleibt immer New York


ausgezeichnet

Jahreshighlight
Das ist es. Das erste Jahreshighlight. Was habe ich erwartet? Eine Liebesgeschichte, vielleicht? Aber dieses Buch ist soviel mehr. Es vereint Kunst, Freundschaft, Liebe, Spannung und zwei wunderbare Städte zu einem Buch, das einen von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt.
Geschrieben mit einer Leichtigkeit und einer hervorragenden Ausarbeitung der Charaktere. Lorraine und Léo, zwei starke Persönlichkeiten, völlig unterschiedliche Lebensentwürfe. Von Beginn an leidet und freut man sich mit ihnen. Rätselt über ihre Vergangenheit und hat mit ihnen Angst vor der unbekannten Bedrohung.
La Sentinelle, ein Gemälde, bildet den Dreh- und Angelpunkt, die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Mark Miller gelingt es auch die Großstadt New York mit ihrer Atmosphäre einzufangen. Sie bildet, neben Paris, die großartige Kulisse zu diesem Roman.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und jedes Kapitel ist mit einem Lied über New York überschrieben.
Ein spannender Liebesroman mit einem sehr berührenden Ende.
Von mir eine klare Leseempfehlung