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Manja Teichner
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Krefeld
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mein Blog: http://manjasbuchregal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1027 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2012
Die Seelen der Nacht / All Souls Bd.1
Harkness, Deborah

Die Seelen der Nacht / All Souls Bd.1


ausgezeichnet

Klappentext:
Eine Liebe, stärker als das Leben selbst ...
Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele. Dass in ihr zudem das Blut eines uralten Hexengeschlechts fließt, versucht sie im Alltag mit aller Kraft zu ignorieren. Doch als Diana in der altehrwürdigen Bodleian-Bibliothek in Oxford ein magisches Manuskript in die Hände fällt, kann sie ihre Herkunft nicht länger verleugnen: Hexen, Dämonen und Vampire heften sich an ihre Fersen, um ihr das geheime Wissen zu entlocken – wenn nötig mit Gewalt. Hilfe erfährt Diana ausgerechnet von Matthew Clairmont, Naturwissenschaftler, 1500 Jahre alter Vampir – und der Mann, der Diana bald schon mehr bedeuten wird als ihr eigenes Leben …

Meine Meinung:
Diana Bishop wächst nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante und deren Lebensgefährtin auf. Ihre Mutter war einst eine Hexe, ihr Vater Hexenmeister. Diana aber versucht als ganz normaler Mensch zu leben. Sie wendet sich von der Macht und der Magie der Hexen ab und arbeitet als Historikerin. Dabei recherchiert sie viel, wofür sie die Bodleian-Bibliothek benutzt, wo viele alte Schriften zu finden sind.
Dort fällt ihr eines Tage ein schon längst verloren geglaubtes Manuskript in die Hände, welches mit einem Zauberbann belegt ist.
Diana kann den Bann brechen, öffnet das Buch und wirft einen kurzen Blick hinein. Dieses Manuskript soll Geheimnisse über Hexen, Vampire und Dämonen beinhalten und alle 3 Arten sind hinter dem Buch her. Als Diana die Kraft des Buches spürt schließt sie es wieder und bringt es in die Bibliothek zurück.
Fortan wird Diana von vielerlei Kreaturen verfolgt und belästigt. Hilfe bekommt sie ausgerechnet vom 1500 Jahre alten Vampir Professor Matthew Clairmont.
Doch kann Diana ihm trauen? Und welche eigenen Ziele verfolgt Matthew wirklich?

Mit „Die Seelen der Nacht“ hat Deborah Harkness keinen gewöhnlichen Roman über Vampire und Hexen geschrieben. Dieses Buch ist anders, dies wird schnell klar. Die altbekannten Klischees über Vampire kommen hier nicht zu tragen.

Das verschollene Manuskript, genannt das Ashewole 782, welches Diana findet ist zentraler Punkt in diesem Roman. Es enthält angeblich Geheimnisse der Unsterblichkeit und Antworten auf Fragen, wie die Geschöpfe der Welt entstanden sind oder wie man Vampire endgültig und für immer vernichten kann.

Die Protagonistin Diana lernt der Leser als eine ehrgeizige und zielstrebige Historikerin und Wissenschaftlerin kennen. Dass sie eine Hexe ist, ist für sie ein lästiges Übel, welches sie am liebsten vergessen würde. Als ihre Eltern starben war sie noch ein kleines Kind und seitdem lebt sie bei ihrer Tante, die versucht ihr die Magie nahezubringen.
Der männliche Protagonist, der 1500 Jahre alte Vampir Matthew Clairmont, ist auch ein Wissenschaftler. Er ist Professor der Biochemie. Matthew steht Diana zur Seite. Zu Beginn ist er ebenso wie die anderen Kreaturen nur am Manuskript interessiert, doch nach und nach entwickelt er auch Interesse für Diana.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich ganz langsam, von der anfänglichen Abneigung gegeneinander bis zur beginnenden Liebe mit dem Beschützerinstinkt. Es wirkt niemals übereilt, sondern harmonisch und romantisch.
Die Nebencharaktere, wie beispielsweise Dianas Tanten, Matthews Mutter oder dessen Sohn, sind ebenfalls sehr gut herausgearbeitet.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und flüssig.
Man ist als Leser direkt von Beginn an mittendrin in der Geschichte.
Die Handlung ist stets spannend und fesselt den Leser durch manche unvorhersehbare Wendung kontinuierlich.

Das Ende ist offen mit einem ziemlich gemeinen Cliffhanger und macht sehr neugierig auf den zweiten Teil.

Fazit:
„Die Seelen der Nacht“ von Deborah Harkness ist ein fantastisches Buch mit starken glaubwürdigen Charakteren, einer gefühlvollen Liebesgeschichte und einer spannenden Handlung.
Ein Buch das man gelesen haben muss und das Lust auf mehr macht.

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2012
Eine Tat wie diese
Efaw, Amy

Eine Tat wie diese


ausgezeichnet

Klappentext:
Welcher Mensch wäre imstande, sein eigenes Baby in einem Müllcontainer zu entsorgen?
Mit Sicherheit nicht jemand wie die fünfzehnjährige Devon Davenport, die ein verantwortungsbewusstes Mädchen und eine Musterschülerin ist. Aber das Verdrängen der Schwangerschaft und ihre Panik lassen sie genau dieses Unvorstellbare tun. Nun sitzt Devon in Untersuchungshaft, des Mordversuchs an ihrem eigenen Kind angeklagt. Und mit der Aussicht auf eine lebenslange Haftstraße.
Eine nervenaufreibende Suche nach der Wahrheit beginnt.

Meine Meinung:
Ein neugeborenes Baby wird eines Morgens in einer Mülltonne gefunden. Die herbeigerufene Polizei klopft unter anderem auch bei Familie Davenport an die Tür. Mutter Jennifer öffnet, Devon, 15 Jahre alt, liegt auf der Couch. Ihr Zustand ist katastrophal und als die beiden Polizisten ihren mit Blut überströmten Körper unter der Decke sehen wird Devon zur weiteren Befragung mitgenommen. Doch soweit kommt es nicht, denn Devon wird ohnmächtig.
Sie erwacht im Krankenhaus und nach eigehender Untersuchung ist recht schnell klar, das gefundene Baby ist Devons. Sie kommt in Untersuchungshaft in die Jugendhaftanstalt, wo sie auf ihren Gerichtstermin wartet.
Devon begreift nicht in welcher Lage sie sich befindet, ist sie doch eine Musterschülerin, immer verlässlich und hat sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen. Sie denkt, dass sie recht schnell wieder zu Hause ist.
Erst ihre Anwältin Dom dringt zu ihr durch und macht ihr ihre Situation klar.

In „Eine Tat wie diese“ beschreibt Amy Efaw die schockierende Geschichte der 15-jähigen Devon. Es geht um ein ernstes Thema, ungewollte Schwangerschaft einer Jugendlichen und eine mögliche Folge daraus.

Die Protagonistin Devon ist ein Teenager, wie es wahrscheinlich viele gibt. Sie ist sportlich, wird gemocht und ist verantwortungsbewusst.
Die eingetretene Schwangerschaft verdrängt sie komplett und dadurch gerät sie in diese Situation.

Amy Efaw schildert die Geschichte um die Jugendliche sehr einfühlsam, urteilt aber nicht.
Als Leser ist man direkt von Beginn an in der Handlung, die aus Devons Sicht in der 3. Person Gegenwart erzählt wird. So bekommt man einen direkten Einblick in Devons Gedanken, lernt ihre Gefühle besser kennen und kann sich selber ein Bild der Situation machen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und mitreißend. Die Handlung ist spannend und schockierend zugleich und als Leser wird man so hinein gezogen, dass es schwer fällt das Buch aus der Hand zu legen. Man möchte einfach wissen wie es Devon ergeht.

Das Ende allerdings kam für mich ein wenig zu abrupt. Zwar werden alle aufgeworfenen Frage beantwortet aber Amy Efaw lässt den Leser mit Devons Entscheidung alleine, dass man nach dem Zuklappen des Buches noch darüber nachdenkt, ob es jetzt die richtige oder falsche Entscheidung Devons war.

Fazit:
„Eine Tat wie diese“ von Amy Efaw ist ein Roman, der aufwühlende und ergreifende Lesestunden beschert.
Die Handlung ist spannend und die Protagonistin authentisch.
Von mir bekommt dieses Buch eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.04.2012
Die Erfindung der Violet Adams
Rosen, Lev A. C.

Die Erfindung der Violet Adams


ausgezeichnet

Klappentext:
Als Violet einen Platz am berühmten Eliteinternat Illyria ergatter, scheint ihr größter Traum in Erfüllung zu gehen. Endlich wird die Welt ihre Brillanz anerkennen. Doch unter den ehrgeizigen Schülern setzen nicht alle ihr Genie für das Gute ein: Violet kommt einer Verschwörung auf die Spur, die der englischen Krone und vielleicht der ganzen Welt zum Verhängnis werden könnte …

Meine Meinung:
Als Violets Vater zu einer Konferenz nach Amerika aufbricht, wo er zudem noch 1 ganzes Jahr bleiben möchte, sieht diese ihre große Chance gekommen. Sie bewirbt sich unter dem Namen ihres Zwillingsbruders Ashton an der berühmten Eliteakademie Illyria in London. Die Plätze an Illyria sind nur Männern vorbehalten und so hat Violet den Plan sich als Ashton zu verkleiden. Sie ist sich des Risikos bewusst, denn wenn ihr Betrug auffliegt droht ihr sogar der Galgen. Violet nimmt es auf sich, denn sie möchte nicht mehr nur im Keller an ihren Erfindungen tüfteln.
Ihre Bewerbung gibt Violet noch als Frau ab und trifft dabei auf den Schulleiter, den Duke von Illyria. Zwischen den beiden ist etwas, was sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht beschreiben lässt.
Violets Aufnahme klappt und auch Jack, ein Bekannter, wird genommen. So muss Violet sich das Zimmer wenigstens nicht mit einem Fremden teilen.
Violets Plan bürgt jede Menge Hürden, egal ob komische oder gefährliche und dann kommt auch noch die Liebe mit ins Spiel …

„Die Erfindung der Violet Adams“ ist Lev A. C. Rosens Debütroman. Es ist eine herrliche faszinierende Geschichte, die im London von 1883 spielt.
Die Beschreibungen der Stadt zu dieser Zeit sind einfach wunderbar. Man fühlt sich als Leser in die Vergangenheit zurückversetzt.
Die Wissenschaft nimmt einen sehr großen Teil des Buches ein, doch es wirkt zu keiner Zeit zuviel. Im Gegenteil, man hat als Leser großen Spaß daran sich seine eigenen Gedanken zu den Erfindungen zu machen.

Die Protagonistin Violet ist eine junge Frau, die sich unbedingt beweisen möchte. Dafür geht sie ein hohes Risiko ein und bewirbt sich an einem Männerinternat. Sie war mir von Anfang an sympathisch und ich konnte ihre Handlung gut nachvollziehen.
Ihr Zwillingsbruder Ashton steht voll und ganz hinter ihr und deckt ihren Plan.
Auch Jack hilft Violet und so hat sie in einer ihr unbekannten Welt zwei Verbündete.

Neben den Protagonisten, die im Handlungsverlauf eine ziemliche Wandlung durchmachen, kommen noch sehr viele weitere Charaktere vor, so dass die Handlung manchmal etwas komplex ist. Es fällt jedoch zu keiner Zeit schwer der Handlung zu folgen.
Aufgelockert wird alles durch die geheimnisvolle Atmosphäre, durch Violets Rollentausch und durch etwas Romantik. Alles fügt sich wunderbar zusammen, wirkt stimmig.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und humorvoll. Die detaillierten Beschreibungen von zum Beispiel den Erfindungen unterstützen angenehm das Kopfkino beim Lesen.

Die Handlung ist von Beginn an recht spannend und die Spannungskurve bleibt bis zum Schluss konstant hoch.
Das Ende ist in sich geschlossen und mündet in einem actionreichen Showdown, der von einem Happy End abgelöst wird.

Fazit:
„Die Erfindung der Violet Adams“ von Lev A. C. Rosen ist ein wirklich faszinierendes Jugendbuch.
Es ist spannend aber auch humorvoll, einfach absolut lesenswert.

Bewertung vom 14.04.2012
Bittersüße Nacht
McLeod, Suzanne

Bittersüße Nacht


gut

Klappentext:
In Genny Taylors Leben läuft alles gerade so richtig schön rund. Soweit das bei einer jungen Fee, die hauptberuflich allerlei dämonische Wesen durch London jagt, eben möglich ist. Wäre da nicht dieser fatale Fluch, der auf allen Londoner Feen liegt und den ausgerechnet Genny unschädlich machen soll. Bald gibt es ein erstes Todesopfer – und auch Genny selbst ist nicht mehr sicher …

Meine Meinung:
Genevieve Taylor ist eine Fee aus der Londoner Adelsschicht. Sie setzt sich für Recht und Ordnung ein, kämpft gegen das Böse.
Als eine Fee gefesselt und ermordet aus der Themse gezogen wird sind ihre magischen und ermittlerischen Fähigkeiten gefragt um den Mörder zu finden. Es scheint als hätte dieser Mörder bereits mehr als nur ein Opfer auf dem Gewissen.
Genevieve nimmt ihre Ermittlungen auf und schon bald gerät sie ins Fadenkreuz des Mörders.
Und auch der Fluch, der auf allen Londoner Feen haftet und den sie bestimmt ist zu brechen, lässt sie nicht mehr los.
Jetzt heißt es schnell handeln bevor Genevieve das nächste Opfer ist …

In ihrem Roman „Bittersüße Nacht“ entführt Suzanne McLeod ihre Leser nach London.
Dort trifft man auf die Protagonistin Genevieve. Sie ist sympathisch und ziemlich mutig. Außerdem hat sie immer einen flotten Spruch auf Lager.
Allerdings hat sie auch die Schwäche, dass sie meist handelt ohne darüber nachzudenken. Dies geschieht dann erst mittendrin und so gelangt sie immer wieder in brisante Situationen.
Ihr ständiger Begleiter ist eine uralte Prophezeiung, welche durch einen Fluch verhängt wurde. Demnach wird ihre Schwangerschaft das Ende der Fruchtlosigkeit der magischen Wesen bedeuten.
In Sachen Männer schwankt sie noch immer zwischen ihren Gefühlen für den gutaussehenden sexy Vampir Malik und ihrem Boss Finn, ein Satyr.

Neben Genevieve tauchen während der Handlung noch viele weitere Personen auf, welche die Autorin alle genau vorstellt. Vor allem die magischen Wesen und deren Fähigkeiten werden von der Autorin sehr eingehend beschrieben. Diese sind sehr abwechslungsreich gestaltet, sind es doch nicht nur Vampire oder Hexen, wie sie oft in anderen Romanen vorkommen.
An einigen Stellen allerdings waren die Beschreibungen zu ausführlich, so dass man leicht den Überblick verloren hat, welches Wesen noch ein paar Seiten zuvor aufgetaucht ist und welche Fähigkeiten es hatte.

Überhaupt erklärt Suzanne McLeod in diesem Roman sehr viel.
Der Leser bekommt einen Einblick was es mit der Prophezeiung auf sich hat, Genevieves Familienverhältnisse werden beleuchtet und es gibt Rückblicke in die Vergangenheit.
Für Quereinsteiger, so wie mich, ist dies natürlich gut, denn so findet man schnell in die Geschichte rund um Genevieve.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. Allerdings wirkt alles etwas unstrukturiert und chaotisch.
Die Handlung ist eigentlich recht spannend, jedoch nehmen die ständigen Wiederholungen den Schwung aus der Geschichte.
Fazit:
„Bittersüße Nacht“ von Suzanne McLeod ist ein sehr komplexer und detailreicher Roman, der durchaus auch als Einzeltitel bestehen kann.
Im Mittelpunkt steht hier ein paranormaler Krimi, der allerdings mit ein paar Überlängen und fehlender Romantik daher kommt. Dafür ist aber die Handlung recht spannend und die Charaktere sind sympathisch.
Alles im Allem ein gutes Buch mit leichten Schwächen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2012
Die Fluchweberin
Melzer, Brigitte

Die Fluchweberin


sehr gut

Meine Meinung:
Raine MacDaniels ist 17 Jahre alt. Mit 5 Jahren hat sie ihre Eltern verloren und seitdem wurde sie von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht. Immer darauf bedacht, dass ihr niemand zu nahe kommt, denn Raine hat ein Geheimnis. Sie ist eine Fluchweberin, was nichts anderes heißt wie das sie Magie im Blut hat. Allerdings ist Magie strengstens verboten.
Als ein neuer Schüler ins Internat kommt soll ausgerechnet Raine ihn einführen. Dies gefällt ihr so gar nicht und so versucht sie Skyler so schnell es geht wieder loszuwerden. Doch der hängt wie eine Klette an Raine und hat nur ein Ziel, er will mit ihr ausgehen. Während Raine versucht Skyler zu vergraulen kann sie es trotz allem nicht leugnen, dass sie Skyler mag und auf dem besten Weg ist sich in ihn zu verlieben.
Raine hat allerdings noch ein weiteres Problem, ihre Mitschülerin Kim. Diese schikaniert sie wo sie nur kann. Raine webt einen Fluch um Kin, doch irgendwas geht schief. Sie wird mehrfach in Kims Geist gezogen. Also löst sie Raine den Fluch wieder, doch es hört einfach nicht auf.
Als Raine Skyler ihr Geheimnis anvertrauen will, findet sie etwas über ihn heraus, was verhindert, dass sie je zusammen sein können …

In „Die Fluchweberin“ entführt Brigitte Melzer den Leser in ein abgelegenes englisches Internat. Magie ist in dieser Zeit verboten. Jeder, dem eine Verbindung damit nachgewiesen werden kann, wird von der Magiepolizei verhaftet. Diese Tatsache macht die Welt von „Die Fluchweberin“ ein wenig unheimlich, denn man weiß nie mit wem man es zu tun hat.

Die Protagonistin Raine ist ein sehr sympathisches junges Mädchen. Sie ist sich der Gefahr, was passiert, wenn jemand ihr wohl behütetes Geheimnis lüftet, bewusst. Aus diesem Grund bleibt sie am liebsten für sich und wenn sie sich doch mal wem nährt, dann nur mit Bedacht.
Bei Skyler allerdings fühlt sich Raine das erste Mal seit dem Tod ihrer Eltern wieder richtig geborgen.
Skyler, der männliche Protagonist, bleibt leider etwas hinter Raine zurück. Er wirkt geheimnisvoll und lässt, was Raine und ein Date mit ihr angeht, nicht locker.
Als sein Geheimnis gelüftet wird ist Raine geschockt. Skyler versucht aber trotzdem Raine für sich zu gewinnen. Jedoch nur solange bis er weiß wer sie ist, ab da ist er kühl und unnahbar.
Die Liebesgeschichte zwischen Skyler und Raine wirkt in meinen Augen etwas gezwungen. Vor allem Skylers Absichten sind schwer nachvollziehbar. Er kann eigentlich jede haben, gibt sich aber mit einer Außenseiterin ab.

Die Nebencharaktere bleiben alle eher im Hintergrund, man erfährt wenig über sie. Die gesamte Handlung ist voll und ganz auf Raine und Skyler ausgerichtet.

Der Schreibstil der Autorin ist jugendlich. Der Roman ließ sich flüssig lesen, allerdings so richtig fesseln konnte mich Brigitte Melzer nicht. Es ist eher eine Berg- und Talfahrt mit der Spannung.
Die letzten ca. 150 Seiten allerdings waren sehr spannend, da konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen.
Der Endkampf, so spannend er auch sein mag, wirkt ziemlich hektisch und kam etwas zu plötzlich.
Das wirkliche Ende allerdings hat mich dann wieder berührt und somit hat das Buch für mich ein versöhnliches Ende gefunden.

Fazit:
„Die Fluchweberin“ von Brigitte Melzer ist an und für sich ein guter Jugendroman.
Zwar bringt die Autorin nicht wirklich neue Ideen ein und das Buch war anders als ich erwartet habe aber besonders Magieliebhaber werden es trotzdem mögen.
Trotz der Kritik meinerseits lesenswert.

Bewertung vom 11.04.2012
Kampf der Druiden
Connelly, Lara

Kampf der Druiden


sehr gut

Meine Meinung:
Um auf andere Gedanken zu kommen geht Gwen Gordon mit ihrer Freundin Lilly auf eine Halloween-Party. Dort trifft die auf Conall, von dem sie sofort fasziniert ist. Conall ist ein Druide, der aufgrund eines Fluchs 777 Jahre von der Erde verbannt war. Nun hat er die Chance zurück zu kehren. Hierfür muss er aber erst noch Cennmhar, seinen Erzfeind, besiegen.
Conall benötigt hierfür die Hilfe von seinen Freunden, ebenfalls Druiden, die alle seit Jahrzehnten unerkannt auf der Erde leben. Durch den Fluch ist es Conall aber nicht möglich mit ihnen Kontakt aufzunehmen, er braucht Gwen dafür.
Diese findet Conalls Geschichte zwar merkwürdig, spürt aber die doch starke Verbindung zwischen ihnen. Schließlich wirft sie alle Bedenken über Bord und begibt sich auf die Suche nach Brensal, die sie nach Irland führt.
Gleichzeitig erfährt Cennmhar von Conalls Absichten und setzt alles daran ihn, Gwen und Conalls Freunde in seine Gewalt zu bringen. Gwen hat nämlich ein Geheimnis was es heruaszufinden gilt und welches sich Cennmhar zunutze machen möchte …

„Kampf der Druiden“ ist Lara Connellys Debütroman. Mit ihm entführt sie den Leser in Irlands Sagen und Mythen, bringt sie ihm so geschickt näher.
Die Charaktere sind alle sehr interessant und äußerst facettenreich.

Die Protagonistin Gwen Gordon ist sympathisch und liebenswert. Sie ist allerdings auch recht eigensinnig und hinterfragt vieles sehr genau.
Der männliche Protagonist Conall wandelt sich im Laufe der Geschichte vom verhaltenen Druiden zum selbstbewussten Mann. Vor allem seine Angst vor z.B. Autos lässt den Leser schmunzeln.
Er bringt jede Menge Sexappeal mit, was vor allem Gwen beeindruckt.

Der Schreibstil der Autorin ist spannend und flüssig. Sie verwendet recht viele Metaphern, trotzdem ist alles verständlich.
Die Welten werden als sehr vielseitig und interessant beschrieben.
Zumeist spielt die Handlung in der Gegenwart, die Autorin wechselt aber auch immer wieder in Parallelwelten, von z.B. dem irischen Sonnengott Lugh oder zu den Tuatha De Danann.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Dieser Perspektivenwechsel ist allerdings manchmal etwas verwirrend, da beispielsweise keine Absätze einbaut sind. Am manchen Stellen wechselt die Perspektive auch mitten im Text, was das Lesen ein wenig schwierig gestaltet.
Gerade am Anfang springen die Handlungen doch schnell hin und her, was den Einstieg in die Geschichte etwas schwierig gestaltet.

Die Spannungskurve geht während des Romans immer auf und ab.
Das Ende ist in sich geschlossen. Es bleiben jedoch ein paar Fragen offen, die vielleicht in der Fortsetzung „Druidenerbe“ geklärt werden.

Fazit:
„Kampf der Druiden“ ist ein interessantes Debüt, mit dem die Autorin Lara Connelly es schafft den Leser durch sympathische Charaktere in eine Welt aus Sagen und Mythen zu ziehen.
Am Anfang ist es vielleicht etwas stockend, dann aber fesselt der Roman und macht definitiv Lust auf mehr.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2012
Ascheträume
Temporin, Maurizio

Ascheträume


sehr gut

Klappentext:
Als Thara zum ersten Mal an der Blüte einer Schwertlilie riecht, ist ihr Leben nicht mehr so wie zuvor. Sie verliert das Bewusstsein und kommt in einer Welt aus Asche zu sich. Doch an diesem lebensfeindlichen Ort ist sie nicht allein. Ein uralter Feind hat nur darauf gewartet, dass Thara diese fremde Welt betritt. Einzig Nate, der scheue Junge ohne Gedächtnis, kann sie beschützen. Doch warum ist er hier gefangen? Um ihn zu retten, geht Thara das größte Wagnis ihres Lebens ein.

Meine Meinung:
Die 17-jährige Thara leidet seit einigen Jahren an der sogenannten „Schlafkrankheit“. Tagsüber kann sie sich kaum wach halten während sie in der Morgen- und Abenddämmerung hingegen besonders wach und aktiv ist.
Nachdem sie an einer Schwertlilie gerochen hat fällt sie das erste Mal in eine Art Ohnmacht, nur um kurze Zeit später in einer ihr fremden Welt, der Aschewelt, aufzuwachen. Diese Welt ist dunkel, trostlos und verlassen, bis auf Nate, ein Junge ohne Erinnerungen. Thara findet heraus, dass es Parallelen zwischen der Aschewelt, dem Cinerarium, und der realen Welt gibt.
Zudem ist Thara ohne Vater aufgewachsen, er starb, so sagt ihre Mutter, als sie noch ein kleines Kind war. Allerdings glaubt Thara, ihre Mutter sagt ihr nicht die ganze Wahrheit. Es gibt ein Geheimnis, dessen sind sich Thara und Nate sicher und so rätseln sie eine Weile herum, jedoch ohne Ergebnis. Hierbei wächst ihre Zuneigung füreinander.
Thara weiß, sie muss die Geheimnisse der Vergangenheit so schnell es geht lösen, sonst ist nicht nur Nate für immer verloren …

Mit „Ascheträume“ hat Maurizio Temporin einen Fantasyroman mit einer etwas anderen, neuen Idee geschrieben. Es wird eine Schwertlilie dazu verwendet um eine andere Welt, eine Parallelwelt, zu betreten. Mir persönlich gefiel diese Idee richtig gut.

Die Protagonistin Thara ist eine sympathische und interessante Person. Ihre Ausflüge in die Aschewelt sind geprägt mit Ereignissen und Begegnungen, die die Geschichte erst interessant machen.
Aus Tharas Sicht ist das Buch auch geschrieben, so kann man als Leser ihre Gefühle gut nachvollziehen.
Der männliche Protagonist Nate, der Junge aus der Aschewelt, ist sehr geheimnisvoll. Durch die Tatsache, dass er sein Gedächtnis verloren hat, wirkt er verletzlich, verschafft sich aber auch Respekt. Er beschützt Thara vor den Aschewesen und gemeinsam mit ihr versucht er für sich einen Weg aus der Aschewelt zu finden.
Auch die Nebencharaktere bleiben nicht blass, jeder spielt eine gewisse Rolle.
Man erfährt als Leser viel aus der Vergangenheit der Protagonisten und irgendwie ist jeder mit jedem verstrickt.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und spannend. Es wirkt alles gut verständlich.
Nur am Anfang wird der Lesefluss etwas gestört, da erscheint die Handlung ein wenig holprig. Dies gibt sich aber zum Glück.

Die Handlung von „Ascheträume“ ist gut durchdacht und geht stetig voran. Es geht aber auch nicht zu schnell voran, dass man als Leser das Gefühl bekommt, man kommt nicht mehr mit.
Zur Mitte des Buches lässt die Spannung allerdings ziemlich nach. Hat man als Leser dies aber überwunden bleibt die Spannungskurve bis zum Schluss hoch und die Handlung weist einige unvorhersehbare Wendungen auf.

Fazit:
„Ascheträume“ von Maurizio Temporin ist ein Roman mit einer interessanten Mischung aus Spannung und Liebe, allerdings auch mit kleinen Schwächen.
Durch die neuen Ideen hebt sich die Handlung von anderen Fantasyromanen ab und ist absolut lesenswert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2012
Triklin
Maier, Uta

Triklin


sehr gut

Meine Meinung:
Es existieren 4 Reiche, benannt nach den 4 Elementen Luft, Wasser, Feuer und Erde.
Ana-ha lebt in Thuraliz im Wasserreich. Dort studiert sie an der Akademie. Ihre beiden Freunde Iciclos und Seiso-me, die ebenfalls an der Akademie lernen und sich nicht wirklich leiden können, kämpfen beide um Ana-has Aufmerksamkeit. Seiso-me ist überall beliebt, während Iciclos eher der Außenseiter ist und eigentlich nur Ana-ha an sich heran lässt.
Als Ana-ha zusammen mit Iciclos zu einem Auftrag ins Feuerreich geschickt wird, hat Ana-ha eine böse Vorahnung was ihren Aufenthalt dort betrifft. Diese scheint sich auch zu bestätigen, denn die beiden werden nicht gerade freundlich im Feuerreich empfangen. Vor allem der talentierte und mächtige Fiuros scheint gegen Ana-ha zu sein.
Noch ahnt keiner das Ana-has Leben in Gefahr ist und das auch Iciclos nicht immer die Wahrheit gesagt hat.
Es beginnt ein Abenteuer wo nichts so ist wie es scheint …

Mit „Triklin – Die Feuertänzer“ hat Uta Maier einen wirklich tollen Fantasyroman geschaffen.
Die Idee mit den 4 Elementen ist zwar nicht grundsätzlich neu aber die Autorin hat es geschafft es in neuem Licht erscheinen zu lassen.

Die Protagonisten sind sehr gut gelungen. Jeder von ihnen hat etwas Spezielles, Eigenes an sich. Dem Leser erscheinen sie sehr lebhaft.
Ana-ha ist eine recht starke junge Frau, die ab und an jedoch recht naiv erscheint. Sie ist eigentlich ständig auf der Suche, vor allem nach der Liebe. Sowohl Seiso-me als auch Iciclos liegen ihr sehr am Herzen.
Seiso-me ist sehr beliebt. Er setzt sich stets für das Gute ein und versucht dabei immer gerecht zu sein. Seine wirkliche Rolle in der Handlung offenbart sich dem Leser allerdings erst am Schluss wirklich.
Iciclos ist innerlich zerrissen. Er fühlt sich nicht wirklich zu Hause im Wasserreich. Seine Sehnsucht nach der wirklichen Heimat und der Liebe prägt ihn.
Während des Lesens wird schnell klar, dass es nicht wirklich eine klare Abgrenzung zwischen „Gut“ und „Böse“ gibt. Jeder Charakter hat seine speziellen Ziele und zeigt während der Geschichte verschiedene Seiten.
Auch die Nebencharaktere hat Uta Maier sehr gut ausgearbeitet. Sie geben „Triklin – Die Feuertänzer“ den speziellen Charme und die nötige Tiefe.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, die Seiten ließen sich recht schnell weg lesen.
Allerdings, und das ist für mich der einzige Kritikpunkt, den ich anzubringen habe, zu Beginn des Buches war es für mich relativ verwirrend den Durchblick zu bewahren bei den ganzen, sehr kreativen Namen, und den Elementreichen mit ihren jeweiligen Besonderheiten. Dies ist allerdings mein persönlicher Eindruck, der andere vielleicht nicht so stört.

Uta Maier hat es geschafft die verschiedenen Handlungsstränge geschickt miteinander zu verknüpfen. Die Handlung ist von Beginn an spannend und die Spannungskurve bleibt bis zum Schluss konstant hoch.
Das Ende seinerseits ist traurig, passt aber perfekt zum gesamten Buch.

Fazit:
„Triklin – Die Feuertänzer“ von Uta Maier ist ein sehr guter Roman für Fantasyliebhaber und alle die, die es noch werden wollen.
Die Handlung ist spannend und die Charaktere sind glaubhaft und sympathisch.
Ein sehr gelungenes Debüt mit einer kleinen Schwäche zu Beginn.

Bewertung vom 05.04.2012
Masken - Unter magischer Herrschaft
Lang, Mara

Masken - Unter magischer Herrschaft


sehr gut

Meine Meinung:
Ferin ist eine Pheytanerin. Die blauen Male in ihrem Gesicht, die blauen Lippen und der charakteristische Riss auf ihrer Nase machen sie zu einer Außenseiterin ohne jegliche Rechte. Sie sehnt den Tag ihres 17. Geburtstags herbei, den Tag ihrer Maskierung. Die Maske verschleiert ihre Herkunft und macht sie zur vollen Merdhugerin mit allen Rechten und Freiheiten.
Nach Erhalt ihrer Maske jedoch ist Ferins Wissensdurst nicht gestillt. Sie will immer noch mehr über die Konventionen wissen, die ihr Volk nun schon seit über 200 Jahren die Freiheit vor der Maskierung verwehren und ihre magischen Kräfte unterdrücken.
Dann geschieht das Unglaubliche, Ferins Körper stößt ihre Maske ab, sie zerfällt zu Staub. Ferin ist wieder rechtlos und soll in ein Straflager. Sie kann aber durch die Wüste fliehen und landet schließlich bei einer Gruppe Gesetzloser im Dschungel. Hier erfährt sie endlich mehr über die Konventionen und entdeckt schließlich ihre persönliche magische Gabe.
Bei den Gesetzlosen lernt sie den attraktiven Martu kennen, der ihre Welt komplett auf den Kopf stellt.
Zusammen mit den Rebellen kämpft Ferin fortan für die Freiheit ihres Volkes und um ihre große Liebe.

Mit „Masken – Unter magischer Herrschaft“ entführt Mara Lang ihre Leser in eine fremde Welt. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Fantasy und Abenteuer, mit einem Hauch von Liebe.
Die Idee mit den Masken ist anders und neu und so hebt sich der Roman aus der Masse ab.
Es ist interessant zu erfahren, wie die Konventionen sich auf das Volk der Pheytaner auswirken. Sie sind schleichend und er nach und nach wird das ganze Ausmaß der Unterdrückung sichtbar.

Die Protagonistin Ferin ist eine fantastische Heldin. Sie wartet sehnsüchtig auf ihre Maske und umso größer ist ihre Enttäuschung als ihr Körper die Maske abstößt.
Sie macht im Laufe der Handlung eine große Entwicklung durch. Zuerst ist sie ein hoffnungsloses und hilfloses Mädchen das zur starken und reifen Frau heranreift. Sie ist mutig, steht für ihre Freunde ein und kämpft für ihre Freiheit.

Auch die Nebencharaktere, wie beispielsweise Jasta, Rhys und die anderen Rebellen sind sehr detailliert ausgearbeitet. Man hat als Leser das Gefühl man ist unter ihnen und erlebt das Abenteuer hautnah.
Generell haucht die Autorin ihren Figuren Leben ein, sie alle haben Ecken und Kanten und jeder ist speziell und hat seinen Platz in der Geschichte.

Die eingebaute Liebesgeschichte zwischen Ferin und Martu entwickelt sich langsam, zart und gefühlvoll. Sie drängt aber nicht in den Vordergrund.

Der Schreibstil von Mara Lang ist angenehm flüssig. Sie beschreibt alles sehr bildhaft und ausführlich.
Allerdings ist es an manchen Stellen zu ausführlich, so neigt man als Leser zum Überspringen von einigen Sätzen um voran zu kommen.

Der Einstieg ins Buch gestaltet sich sehr spannend, dann verliert die Handlung aber an Spannung. Erst ab etwa der Mitte des Buches nimmt die Handlung wieder Fahrt auf und dies bleibt dann bis zum Ende.
Dieses ist in sich geschlossen, auch wenn es dramatisch und traurig ist. Es ist aber schlüssig und passt zur gesamten Geschichte.

Fazit:
„Masken – Unter magischer Herrschaft“ ist ein gelungener Fantasyroman mit interessanten Ideen, einer zarten Liebe und sehr detailliert beschriebenen Personen.
Allerdings macht die Ausführlichkeit der Beschreibungen an einigen Stellen des Lesefluss kaputt.
Trotz allem aber ein gutes und lesenswertes Buch.

Bewertung vom 03.04.2012
Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
Shaw, Ali

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen


gut

Klappentext:
Seltsame Dinge gehen auf St. Hauda's Land vor: Eigentümliche geflügelte Kreaturen schwirren umher, in schneebedeckten Wäldern versteckt sich ein Tier, das mit seinem Blick alles in Weiß verwandelt, im Meer sind wundersame Feuerwerke zu beobachten und Ida Maclaird verwandelt sich langsam, von den Füßen aufwärts, zu Glas.
Nun kehrt sie an den Ort zurück, wo alles begann, in der Hoffnung, hier Hilfe zu finden. Doch stattdessen findet sie die große Liebe: Mit ihrer traurigen und trotzigen Art schafft Ida es, die Knoten in Midas Herzen zu lösen. Gemeinsam versuchen sie nun, das Glas aufzuhalten.

Meine Meinung:
Im Winter kehrt das junge Mädchen Ida auf die Insel St. Hauda´s Land zurück. Sie ist auf der Suche nach einem gewissen Henry Fuwa, den sie während ihres Sommerurlaubs schon einmal getroffen hat. Er ist ihre einzige Hoffnung, denn sie beginnt sich von den Füßen an nach oben gehend in Glas zu verwandeln.
Im Wald trifft Ida auf Midas, für den seine Kamera alles ist. Er ist verschlossen und scheut den Menschenkontakt.
Ida schafft es aber durch ihre offene freundliche Art Midas langsam aus seinem Schneckenhaus zu holen. Sie zeigt ihm, dass es noch andere Sachen gibt im Leben außer seiner Kamera.
Als Midas von Idas Krankheit erfährt beginnen die beiden gegen die Verwandlung anzukämpfen …

„Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ von Ali Shaw ist ein Roman, der durchweg eine sehr melancholische Stimmung verbreitet. Das macht es schwierig das Buch zu lesen. Für mich persönlich war es zuviel Traurigkeit.

Alle Charaktere mussten bisher mit schweren Schicksalsschlägen kämpfen.
Der männliche Protagonist Midas ist ein geheimnisvoller, verschlossener Mensch. Er musste er mit dem Tod seines Vaters und dann mit dem Verlust seiner Freundin umgehen lernen.
Ida, die weibliche Protagonistin, hingegen ist offen und freundlich. Sie versucht Midas aus seinem Schneckenhaus zu holen. Ebenso ist sie mutig und zielstrebig, denn sie beschließt gegen ihre Krankheit anzukämpfen.
Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte, vorsichtige Liebe, der allerdings durch die traurige Grundstimmung das gewisse Etwas fehlt.
Es gibt auch ein paar Nebencharaktere, wie den eigenbrötlerischen Henry Fuwa oder Carl Maulsen, der Idas Mutter geliebt hat und nun versucht für die Tochter da zu sein. Er versagt allerdings ziemlich. Sie bleiben aber beide relativ blass gegenüber Midas und Ida.

Ali Shaw hat einen sehr poetischen und bildhaften Schreibstil. Wenn man sich darauf einlassen kann ist es bestimmt toll zu lesen, für mich war es allerdings nicht wirklich was.
Die Handlung wechselt immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
Spannung sucht man in gut 2/3 des Buches leider vergeblich, es plätschert nur gemächlich dahin.
Auf den letzten ca. 100 Seiten keimt dann Hoffnung auf, es wird spannend und das bis zu Ende.

Das Ende selber ist auch traurig und lässt leider so ziemlich alle Fragen offen, die sich während des Lesens im Kopf angesammelt haben, wie z.B. was es mit Idas Glasfüßen auf sich hat.

Fazit:
„Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ von Ali Shaw ist ein Buch mit wunderschönes Aufmachung und tollen Cover. Dahinter verbirgt sich allerdings eine langatmige Handlung und eine traurige, melancholische Stimmung.
Alles in allem nichts halbes und nicht ganzes.

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