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zeilenzauber

Bewertungen

Insgesamt 104 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2020
Das Haus in der Claremont Street
Carolsfeld, Wiebke von

Das Haus in der Claremont Street


sehr gut

Intensiv, düster, berührend

Wenn man dieses Buch mit einem Wort beschreiben müsste, so würde ich "intensiv" wählen — denn das beschreibt das Leben des jungen Tom, sowie den Schreibstil der Autorin sehr passend.
Schon zu Beginn der Geschichte erleben wir, wie der arme Tom den Streitigkeiten seiner Eltern ausgesetzt ist und wie er versucht, sie zu verdrängen und sich auf sein Spielzeug zu konzentrieren. Allein das tut schon in der Seele weh, aber es kommt noch viel schlimmer, denn sein Vater tötet seine Mutter und danach sich selbst. All das erlebt Tom mit und verstummt seit dem.
Tom kommt nun zu seiner Tante, die alles versucht, um ihn wieder zum Sprechen zu bringen, leider ohne Erfolg. Nach und nach lernen wir noch weitere Familienmitglieder kennen und sehen ganz deutlich, was häusliche Gewalt für Auswirkungen hat. Damit meine ich nicht nur die offensichtlichen, sondern auch die stillen Auswirkungen, die es auf alle im Umfeld hat. Denn jeder macht sich Vorwürfe am Tod von Toms Mutter, nicht zuletzt Tom selbst.

Das ist für den Leser natürlich alles andere als beschwingtes Lesen, deshalb empfehle ich dieses Buch nicht an zu zart besaitete Menschen weiter.
Es ist ein sehr berührendes, aber auch ein sehr dunkles Buch, welches mir persönlich aber gut gefallen hat!

Bewertung vom 30.08.2020
Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1
Ryan, Anthony

Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1


sehr gut

Spannender erster Teil

Zunächst dachte ich, dass es bei diesem einen Band bleibt, weil nichts gegenteiliges in der Beschreibung stand, und musste dann feststellen, dass dem nicht so ist. Das nur als Hinweis am Rande.
Ebenso sollte man wissen, dass es vorher die Rabenschatten Reihe gab, die einem beim Verständnis helfen kann. Ich habe sie nicht gelesen, konnte mit diesen Buch aber dennoch etwas anfangen. Lediglich die Familienkonstrukte und die Welt wären vermutlich etwas einfacher gewesen.

Anthony Ryans Sprachstil hat etwas gewaltiges, was einen sofort in die Geschichte zieht und man kann sich alles sehr gut bildlich vorstellen.
Es gab einige Überraschungen in der Geschichte. Am Ende ist es sehr spannend und man möchte eigentlich direkt weiterlesen :)

Bewertung vom 26.08.2020
Immernacht
MacKenzie, Ross

Immernacht


ausgezeichnet

YA Fantasy, die es in sich hat!

In den Armenvierteln von Kings Haven treffen wir auf die junge Larabelle Fox, welche ihr hartes Leben mit Diebstählen bestreiten muss. Dabei beweist sie viel Geschick und als sie eines Tages ein Holzkästchen aus dem Abwasser fischt ahnt sie nicht, was dadurch ausgelöst wird. Das Kästchen enthält einen bösen und sehr gefährlichen Zauber, welcher auf das Reich losgelassen werden soll und dieses in eine beständige Immernacht (eine ewige Dunkelheit) reißen würde. Um dies zu erreichen wurde von der Magierin und Beraterin des Königs der Dschinn Schattenjack ausgesandt, um Larabelle das Kästchen abzunehmen. Diese ist allerdings taffer als erwartet wurde und gibt das Kästchen nicht einfach her, woran man direkt merkt, dass sie für ihr Alter einen sehr starken und sympathischen Charakter hat. Diese Ansicht hat sich bei mir über die Geschichte hinweg noch verstärkt, sodass ich stets mit ihr mitfühlen konnte.
Aber auch die anderen Charaktere, wie z. B. Schattenjack sind sehr schön beschrieben und ausgeformt, sodass man sie nahezu vor sich sieht.

Der Schreibstil hat mir auch sehr gefallen und hat stets für einen guten Lesefluss gesorgt. Außerdem beinhaltet die Geschichte noch einige Plottwists, mit denen bestimmt nicht jeder gerechnet hat und ist sehr vielseitig geschrieben. Sehr lobend möchte ich auch noch das Magiesystem erwähnen, welches sich der Autor sehr genau und gut überlegt hat.
Generell ist das Buch viel düsterer und brutaler, als ich es erwartet hatte. Mich persönlich hat dies aber nicht gestört, sondern noch tiefer in die Geschichte gesogen und mehr Spannung aufgebaut.

Es war für mich nichts wirklich nennenswertes zu bemängeln, weshalb ich dem Buch verdiente 5 Sterne gebe!

Bewertung vom 21.08.2020
So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1
Graw, Theresia

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Gefühlvoll und spannend

Der Hauptprotagonistin Dora mangelt es an nichts und sie führt ein unbeschwertes Leben — bis jetzt. Denn nun bricht das Leben, wie sie es kennt, einfach in sich zusammen, denn der Krieg beginnt und mit dem Einzug ihres Vaters lastet eine enorme Verantwortung auf ihr. Der Roman ist wundervoll geschrieben und hat viele sehr emotionale Seiten, die mich berührt haben. Dennoch verkörpert er auch den Ernst des Lebens, der damals über viele einfach so hereinbrach und mit dem sich sowohl Kinder als auch Jugendliche plötzlich auseinandersetzen mussten. Allein geschichtlich ist das Buch schon toll, hinzu kommt die Entwicklung von Dora und der Umgang mit den Themen Liebe, Tod und Verantwortung. Mich hat der Roman sehr gefesselt und die über 600 Seiten haben es definitiv in sich. Dafür vergebe ich sehr gern 5 Sterne :)