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Büchermaulwurf
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Dreieich

Bewertungen

Insgesamt 155 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2020
Vegetarisch
Kittler, Martina

Vegetarisch


ausgezeichnet

Rezepte für die Veggie-Küche
Der kleine Küchenratgeber „Vegetarisch“ von GU fiel mir zur rechten Zeit in die Hände. Wir haben unseren Fleischkonsum bewusst reduziert und sind daher immer auf der Suche nach leckeren, vegetarischen Rezepten, die sich schnell und mit wenig Aufwand nach kochen lassen. Hier sind wir fündig geworden. Das kompakte Büchlein enthält 32 Rezepte und ist in 3 Rezeptkapitel unterteilt:
- Für jeden Tag
- Lunch to Go
- Wochenend-Küche
Die Rezepte für „jeden Tag“ und „to go“ sind dabei überwiegend einfach und schnell zuzubereiten, die aus der „Wochenend-Küche“benötigen etwas mehr Zeitaufwand. Man findet ebenso Suppen und leckerer Salate, Aufläufe und Eintöpfe aber auch ausgefalleneres wie Mais-Fritters, Rote-Beete-Crumble, Rotkohl-Wraps oder pikante Hirse-Möhren-Muffins. Für Kinder finden sich leckere Pizzawaffeln und Kohlrabischnitzel.
Die Rezepte sind, wie von GU gewohnt, sehr übersichtlich gestaltet und ansprechend bebildert. Neben der Personenzahl sind natürlich auch die Zubereitungszeit, die Kalorienzahl und die Nährwertangaben vermerkt. Ein weitere Pluspunkt ist die „GU Kochen Plus“ App, mit der man seine Lieblingsrezepte sammeln und Einkaufslisten erstellen kann.
Die ausklappbaren Buchklappen enthalten außerdem noch praktische Tipps zur Gemüselagerung und -Verarbeitung (z.B. Möhren schneiden), perfekte Produkt-Kombis und Eiweißlieferanten. Auch Kochanfänger dürften mit der Rezeptzubereitung bestens zurecht kommen.
Insgesamt ein tolles Büchlein, das vielfältige, gelingsichere Rezeptideen aus der Grünen Küche bereithält, egal ob Snack oder vollwertige Hauptmahlzeit, für Kinder oder auch Gäste.

Bewertung vom 04.01.2020
One Pot Pasta
Ilies, Angelika

One Pot Pasta


ausgezeichnet

Alles aus einem Topf!
Das broschierte Kochbüchlein „One Pot Pasta“ aus der Küchenratgeber-Reihe von GU von Angelika Ilies stellt die „Alles aus einem Topf“ Methode vor mit vielen variantenreichen Nudelrezepten.
In den ausklappbaren Buchklappen wird das One Pot Prinzip und wie ´s geht vorgestellt. Außerdem enthalten sie noch Tipps für das richtige Zubehör, die Wahl des Kochsuds, sowie geeignete Nudelsorten.
Das Buch enthält folgende Rezeptkapitel:
- Vegetarisch
- Fleisch & Wurst
- Fisch & Meeresfrüchte
So ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Rezepte sind, wie von GU gewohnt, übersichtlich gestaltet und ansprechend bebildert. Neben der Zubereitungszeit, sind natürlich auch die Kalorienzahl und die Nährwertangaben vermerkt. Ein weitere Pluspunkt ist die „GU Kochen Plus“ App, mit der man seine Lieblingsrezepte sammeln und Einkaufslisten erstellen kann.
Ich liebe Nudelgerichte, verbringe aber abends nicht gerne allzu viel Zeit mit dem Kochen. Das Rezeptbüchlein ist eine wahre Fundgrube an einfach nachzukochenden, abwechslungsreichen Gerichten. Ob vegetarisch oder Fleisch/Fisch, für jeden in der Familie ist etwas mit dabei. Der angenehme Nebeneffekt, man spart auch noch Geschirr dabei und muss weniger abspülen!
Ich kann es nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 04.01.2020
1 Teig - 50 Kuchen
Greifenstein, Gina

1 Teig - 50 Kuchen


sehr gut

Wunderteig in 50 Variationen
Das broschierte Backbüchlein „1 Teig - 50 Kuchen“ aus der Küchenratgeber-Reihe von GU von Gina Greifenstein ist eine wunderbare Sammlung einfach nachzubackender Kuchenrezepte, die mit wenigen Zutaten auskommen. Alle 50 Rezepte haben den gleichen, einfachen Grundteig als Basis.
Dieser Wunderteig, der aus 6 einfachen Grundzutaten besteht, wird in der ausklappbaren Buchklappe vorgestellt. Außerdem finden sich in den Klappen noch Backtipps und Tipps zum Tortenmachen sowie nützliche Backutensilien.
Das Buch enthält folgende Rezeptkapitel:
- Einfach schnell
- Einfach schnittig (Blechkuchen)
- Einfach fein (Torten)
Die Rezepte sind, wie von GU gewohnt, übersichtlich gestaltet, gut beschrieben und ansprechend bebildert. Ein weiterer Pluspunkt ist die „GU Kochen Plus“ App, mit der man seine Lieblingsrezepte sammeln und Einkaufslisten erstellen kann.
Die ersten beiden Kapitel enthalten wirklich viele Kuchenrezepte, die ich noch gerne ausprobieren würde. Super war der Glühwein-Knusper-Kuchen, passend zur Jahreszeit. Die Torten aus dem dritten Kapitel waren mir jedoch zu sahnelastig, aber das ist Geschmackssache (bin leider kein Sahnetorten-Fan).
Insgesamt ein sehr ansprechendes Backbuch mit einfachen, schnellen und zugleich leckeren Rezepten, das auch für „Backanfänger“ geeignet ist.

Bewertung vom 04.01.2020
Studentenküche
Schumann, Sandra

Studentenküche


sehr gut

Studentenküche - einfach und schnell!
Das broschierte Kochbüchlein „Studentenküche“ aus der Küchenratgeber-Reihe von GU von Sandra Schumann verspricht gelingsichere Rezepte mit wenigen Zutaten, die nicht nur für Kochanfänger bestens geeignet sind.
Es enthält drei Rezeptkapitel:
- Für morgens und zwischendurch
- Einfach und günstig nach der Uni
- Essen mit Freunden
Die ausklappbaren Buchklappen enthalten zusätzlich weitere nützliche Informationen wie Küchen- und Gewürztipps, Küchen-Hacks, Tipps zur Portionsplanung und gesunde Wachmacher.
Die Rezepte wurden unter dem Aspekt günstig, einfach und schnell zusammengestellt. Die Zutaten sind in jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich. So findet man abwechslungsreiche Rezepte für ein gesundes Frühstück ebenso, wie To-go-Rezepte, Feierabendgerichte sowie Rezept-Ideen für die Studentenparty.
Die Rezepte sind, wie von GU gewohnt, sehr übersichtlich gestaltet und ansprechend bebildert. Neben der Zubereitungszeit, sind natürlich auch die Kalorienzahl und die Nährwertangaben vermerkt und vegetarische Rezepte durch ein Blatt-Symbol gekennzeichnet.
Ein weitere Pluspunkt ist die „GU Kochen Plus“ App, mit der man seine Lieblingsrezepte sammeln und Einkaufslisten erstellen kann.

Mir hat die Rezeptsammlung sehr gut gefallen, denn sie ist nicht nur was für Studenten/Kochanfänger. So gibt es einige Rezepte, die ich mit der App zu meiner Sammlung hinzugefügt habe und demnächst ausprobieren werde. Es ist auch eine nette Geschenkidee für den Einzug in die erste eigene Studentenbude.

Bewertung vom 02.01.2020
Missing Boy
Fox, Candice

Missing Boy


ausgezeichnet

Eine Reihe, die süchtig macht!
Ein achtjähriger Junge verschwindet spurlos aus einem Hotelzimmer, während die Eltern im Hotelrestaurant zu Abend essen. Sein Verschwinden gibt der Polizei Rätsel auf. Da seine Mutter kein Vertrauen in die Fähigkeiten der örtlichen Polizei hat, beauftragt sie das (Privat-)Ermittlerduo Ted Concaffey und Amanda Pharell.

„Missing Boy“ ist bereits der dritte Band der Crimson Lake Reihe, in der das geniale Ermittlerpaar Ted und die schrullige Amanda gemeinsam ermitteln. Auch dieser hat mich wieder überzeugt und absolut begeistert.
Candice Fox versteht es wirklich spannend, originell und mitreißend zu schreiben, so dass ich mit den ersten Zeilen sofort in die Story hineingezogen und gefesselt wurde. Die Landschaft Australiens mit Regenwald, Sümpfen und Creeks bildet wieder einen atmosphärischen Hintergrund für die Geschichte. Ihre Hauptcharaktere wirken glaubwürdig und besitzen eine wunderbare Tiefe, die von Band zu Band weiter ausgebaut wird. Die Figuren von Amanda und Ted sind mir bereits seit dem ersten Band ans Herz gewachsen und so freute ich mich auf das Wiedersehen. Beide sind sehr unterschiedliche und außergewöhnliche, interessante Charaktere, die als Ermittlerduo sehr gut zusammen funktionieren.
Neben dem eigentlichen Fall erhält man auch wieder Einblicke in das Privatleben der beiden, was ebenso spannend ist, wie die eigentlichen Ermittlungen. Der Fall selbst ist sehr spannend und wendungsreich konstruiert und als Leser tappt man bis zum Schluss im Dunklen. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Allen Kennern der Reihe sei diese packende und mitreißende Fortsetzung ans Herz gelegt, für die ich gerne 5 Sterne vergebe!

Bewertung vom 27.11.2019
Rapunzel, mein / Grall und Wyler Bd.2
Schütz, Lars

Rapunzel, mein / Grall und Wyler Bd.2


sehr gut

Der letzte Wunsch
Diesmal steht die LKA-Profilerin Rabea Wyler im Mittelpunkt des spannenden Thrillers, der mit einer temporeichen Story und viel Action punktet. Diesmal wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Als im Ruhrgebiet ein totes Mädchen ohne Hände gefunden wird, erdrosselt mit ihren eigenen, blonden Haaren, macht sie sich sofort auf den Weg. Der Fall weckt schmerzhafte Erinnerungen an ihre kleine Schwester, die vor 20 Jahren spurlos verschwand. Man fand damals nur eine Hand von ihr. Obwohl gar nicht zuständig für den Fall, beginnt sie sich in die Ermittlungen einzumischen und gerät bald in einen Strudel von Ereignissen, der den Leser vom Ruhrgebiet, der Schweiz bis hin nach Las Vegas führt. Es gelingt ihr, ihren suspendierten Partner Jan Grall zu überreden, ihr bei den Recherchen zu helfen. Bald wird klar, dass sie mehr als ein Monster jagen.

Gut gefallen hat mir der spannende, temporeiche Plot, angeheizt durch die kurzen Kapitel und die ständigen Ortswechsel. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, kein Wort erscheint überflüssig. Die Spannung bleibt dadurch gleichbleibend hoch und erfährt zum Ende hin nochmals eine Steigerung. Die zahlreichen Actionszenen machen das Buch zum Thriller. Allerdings hat der Autor es manchmal zu gut gemeint und so wirkte einiges ein bisschen überzogen. Besonders das Ende und die Rettung der beiden wirkte etwas unglaubwürdig. Hier spielte der Zufall doch einen zu große Rolle.
Die Geschichte um Rabea und ihre verschwundene Schwester in Kombination mit dem Rapunzelmord hat mir sehr gut gefallen. Ebenso wie das Thema der möglichen Konditionierung von Serienmördern.
Rabea war mir als Hauptfigur sehr sympathisch, trotz ihrer vielen unvernünftigen Alleingänge. Sie nimmt viel auf sich, um herauszufinden, was mit ihrer Schwester damals geschah und setzt ihren Job dabei aufs Spiel.
Die Zukunftspläne von Jan und Rabea am Ende finde ich spannend- damit sind weitere Fälle mit den beiden wohl geplant, worauf ich mich freue!

Lars Schütz hat mit seiner Fortsetzung „Rapunzel mein“ einen gelungenen, actionreichen und spannenden Thriller vorgelegt, der leicht und flüssig zu lesen ist. Der gut ausgetüftelte Plot mit einigen Wendungen wird am Ende gekonnt aufgelöst. Kleiner Wermutstropfen sind nur die vielen Zufälle, die zur Rettung der beiden am Schluss führen und etwas konstruiert wirken. Aber trotzdem sehr empfehlenswert und auch für Quereinsteiger der Reihe bestens geeignet.

Bewertung vom 05.11.2019
Tagebuch meines Verschwindens / Profilerin Hanne Bd.2
Grebe, Camilla

Tagebuch meines Verschwindens / Profilerin Hanne Bd.2


ausgezeichnet

Wer Wind sät, wird Sturm ernten
Der kleine, trostlose Ort Ormberg, umgeben von dunklen Kiefernwäldern, ist Schauplatz dieses atmosphärischen und düsteren Psychothrillers. Hier sind viele ohne Arbeit, seit die örtlichen Fabriken stillgelegt wurden. Die Dorfbewohner schauen misstrauisch auf das örtliche Flüchtlingsheim und seine Bewohner. Vor Jahren wurde hier das Skelett eines kleinen Mädchens gefunden - ein Cold Case, der nie gelöst wurde. Nun soll der Fall neu aufgerollt werden mit Hilfe des Kommissars Peter aus Stockholm und seiner Partnerin, der Profilerin Hanne. Mit zum Team gehört die Polizistin Malin, die aus Ormberg stammt und als Teenager damals das Kinderskelett fand. Doch während der Ermittlungen verschwindet Peter spurlos und Hanne wird verletzt und ohne Erinnerung aufgefunden. Bei der Suche wird eine Frauenleiche genau an der Stelle gefunden, an der das Kinderskelett lag. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Fällen?

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive der Polizistin Malin und dem 15-jährigen Jake und gegen Ende auch aus der Sicht von Hanne. Diese Wechsel sorgen für Tempo und Spannung und ermöglichen einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt der jeweiligen Person.
Über Malin erhält man Einblicke in die polizeiliche Ermittlung und die Suche nach Peter. Beides bleibt lange ohne Erfolg, obwohl es Verdächtige gibt. Sie hat hier ihre Familie und kennt alle Dorfbewohner, ist aber nach ihrer Ausbildung fortgezogen.
Am meisten beeindruckte mich Jake, der eine große Wandlung machte, vom ängstlichen Mobbingopfer zum mutigen Helden. Er spielt eine Schlüsselrolle, da er Hannes Tagebuch findet und behält, da er sonst sein eigenes Geheimnis preisgeben müsste. Über dessen Inhalt erfährt der Leser zusammen mit Jake häppchenweise was zum Verschwinden der beiden führte und erhält Hinweise auf den Mörder. So ist man der Polizei immer einen Schritt voraus.
Besonders berührt hat mich Hanne, die an Alzheimer erkrankt ist. Es war sehr berührend über ihr Tagebuch zu erfahren, wie schrecklich es ist, wenn einem das Leben langsam entgleitet und man Personen nicht mehr erkennt.

Mit jedem Kapitel wechselt die Sichtweise und sorgt so für durchgängige Spannung trotz der 600 Seiten. Ich war von den ersten Seiten an gefesselt und wollte das Buch kaum zur Seite legen. Camilla Grebe hat ihre Protagonisten sehr glaubwürdig gezeichnet und mit Tiefe ausgestattet und damit eine große Nähe zu ihnen ermöglicht. Ich bin ihnen gerne gefolgt und mit ihnen in das Dorfleben eingetaucht, in dem das Flüchtlingswohnheim eine tragende Rolle spielt. Sie hat das Psychogramm der Dorfbewohner sehr spannend und lebendig gezeichnet. Die Abgründe, die sich hier auftaten waren wirklich erschreckend. Die Auflösung war überraschend und gleichzeitig schockierend und hat mich noch einen Weile beschäftigt.

Ein wirklich gelungener Psychothriller mit starken Charakteren, der Gesellschaftskritik enthält und aufzeigt, dass Ormberg in der heutigen Zeit überall existiert und seine Nahrung aus Resignation, Unzufriedenheit oder auch purer Tristesse holt. Am Ende formuliert die Autorin klar ihre Botschaft:
Jeder könnte selbst derjenige sein, der vor Hunger und Krieg geflohen ist.
Ein großartiger Thriller mit Tiefgang, der zum Nachdenken anregt!

Bewertung vom 11.10.2019
Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2


ausgezeichnet

Zweiter Fall für Tom Babylon
„Zimmer 19“ ist der zweite Fall für den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns und eine sehr gelungene Fortsetzung von „Schlüssel 17“. Man kann das Buch auch unabhängig vom ersten Band lesen, da der Fall abgeschlossen ist, aber da sich Ereignisse in der Vergangenheit der Protagonisten als roter Faden durch die Bücher ziehen, ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten.

Das Buch beginnt spektakulär mit einem Mord vor laufender Kamera. Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale läuft ein Snuff-Film, dessen Opfer die Tochter des regierenden Bürgermeisters ist. Tom und Sita ermitteln unter Hochdruck, doch der Bürgermeister scheint etwas zu verbergen. Ihre Ermittlungen werden ausgebremst, doch dann passiert ein weiterer Mord. Sita erkennt, dass es eine Verbindung zwischen ihr und den Opfern gibt. Eine entscheidende Rolle spielt die Zahl 19.

Nachdem es im ersten Teil um Toms Vergangenheit ging, ist jetzt Sita an der Reihe. Marc Raabe ist es sehr gut gelungen die Vergangenheit beider zu verknüpfen. Die Story ist spannend, temporeich und sehr ausgeklügelt und vor allem glaubwürdig konstruiert. Eine große Rolle spielt die DDR-Vergangenheit.

Tom und Sita sind zwei spannende und interessante Charaktere mit Ecken, Kanten und Geheimnissen. Er ist befreundet mit einer Unterweltgröße, nimmt Aufputschmittel und manchmal hält er Zwiegespräche mit seiner Schwester, die als Kind unter dramatischen Umständen verschwunden ist. Bis heute ist er auf der Suche nach ihr. Der rote Faden wird auch in diesem Band wieder aufgenommen, als eine Zeugin auftaucht, die große Ähnlichkeit mit seiner vermissten Schwester aufweist. Das Rätsel wird jedoch nicht gelöst, so dass die Neugier auf den nächsten Band erhalten bleibt. Sita ist ebenfalls eine ungewöhnliche Figur. In diesem Teil erfährt der Leser mehr über die geheime Vergangenheit der sensiblen Halbkubanerin. „Mein Geheimnis-dein Geheimnis“ ist der Deal zwischen beiden, aber in diesem Fall müssen sie kämpfen und ihre Geheimnisse teilen, was beide sehr große Überwindung kostet.

„Zimmer 19“ ist ein Thriller, der diesen Namen wirklich verdient. Der Spannungsbogen ist konstant hoch, die Sprache ist auf den Punkt und es gibt keine langweiligen oder unnötigen Passagen. Allen Thrillerfans kann ich die Reihe nur weiterempfehlen. Ich vergebe die höchste Punktzahl und hoffe, dass der dritte Band nicht lange auf sich warten lässt.

Bewertung vom 23.09.2019
Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


ausgezeichnet

Tiefgehender, grandioser Krimi um Freundschaft und Verrat
Der nebelige Wald auf dem Cover sorgt für eine düstere, unheimliche Stimmung, bevor man den Krimi überhaupt aufschlägt. Die Buchstaben des Titels verschwinden teilweise hinter dem Baumstamm, so wie die Leiche in einer Höhle unter einem Baum verborgen war. Es passt also perfekt zum Inhalt.

Sieben Jugendliche treffen sich zum Zelten im Wald. Sie feiern, trinken und nehmen Drogen und am nächsten Morgen ist eine von ihnen nicht mehr in ihrem Schlafsack. Die 14-jährige Aurora ist spurlos verschwunden und auch eine großangelegte Suchaktion der Polizei bringt kein Ergebnis.

Dreißig Jahre später taucht unweit des damaligen Zeltplatzes in einer Höhle unter einem Baum eine Leiche auf. DCI Jonah Sheens, der damals schon als junger Polizist an der Suche beteiligt war, ist sofort klar, dass es sich um Aurora handelt. Er war selbst auf der gleichen Schule und kannte die sechs Freunde sowie das Opfer. Außerdem hütet er ein Geheimnis, was seine Vergangenheit betrifft. Trotzdem ist er fest entschlossen den Fall zu lösen und Auroras Mörder zu finden. Tatkräftig unterstützt wird er von dem erfahrenen DS O`Malley, dem akribischen DS Lightman und dem kritischen Neuzugang DC Juliette Hanson. Gemeinsam rollen sie die alten Ermittlungen wieder auf und befragen die sechs Freunde von damals, die alle inzwischen beruflich erfolgreich sind. Alle halten an ihrer Unschuld fest. Doch warum wurde die Leiche nicht bei der damaligen Suche mit Hunden gefunden?
Als klar wird, dass alle das Höhlenversteck, in dem die Leiche gefunden wurde kannten, wird ihnen bewusst, dass einer von ihnen der Mörder ist und mindestens einer der Freunde lügt.

Mit „Bis ihr sie findet“ ist Gytha Lodge ein spannendes und packendes Krimidebüt gelungen. Es ist die Geschichte einer Freundschaft und ihres Verrats, um Begierde, Rivalität, Gewalt und Mord.
Die Kapitel sind teils aus der Gegenwart (Sicht der Ermittler) und teils aus der Vergangenheit (Auroras Sicht) geschrieben. So wird Stück für Stück aufgedeckt, was damals wirklich geschehen ist. Im Verlauf der Ermittlungen tauchen immer wieder Hinweise auf, die unterschiedliche Verdächtige in den Fokus rücken, aber erst auf den letzten dreißig Seiten wird alles aufgelöst und der Mörder entlarvt. Als Leser kann man also bis zum Schluß mitraten, wer der Mörder war. Für mich ein rundum gelungenes Krimidebüt.

Bewertung vom 05.09.2019
Der Kastanienmann
Sveistrup, Søren

Der Kastanienmann


ausgezeichnet

Dänischer Debütthriller der Spitzenklasse
An einem stürmischen Herbsttag wird Naia Thulin, Ermittlerin bei der Kopenhagener Mordkommission, an einen grauenvollen Tatort gerufen. Eine junge Frau wurde grausam gefoltert, verstümmelt und getötet. Bei der Leiche findet man ein Kastanienmännchen mit dem Fingerabdruck eines Mädchens, das ein Jahr zuvor entführt und ermordet wurde- die Tochter der Sozialministerin Rosa Hartung. Thulin, die für diesen Fall einen neuen Partner zur Seite bekommt - Mark Hess, einen in Ungnade gefallenen Europolermittler, gerät bald unter Druck, denn es bleibt nicht bei einem Opfer.

Der erfolgreiche dänische Drehbuchautor Søren Sveistrup hat ein wirklich meisterhaftes Thrillerdebüt hingelegt. Der genial konstruierte Plot fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und macht es sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Der Plot ist düster, grausam und gesellschaftskritisch, eben ganz in der Tradition des Nordic Noir. Die Atmosphäre ist alles andere als „hyggelig“. Trotz der über 600 Seiten kommt nie Langeweile auf. Bereits mit dem Rückblick ins Jahr 1989 am Anfang des Buchs entstand ein Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Sicht der Ermittler und der Ministerin Rosa Hartung erzählt. Der häufige Wechsel der Erzählperspektive sorgt ebenfalls für zusätzliche Spannung. Als Leser folgt man den Ermittlern bei der Suche nach dem Täter, die mühsam die einzelnen Puzzleteile zusammentragen und lange Zeit im Dunkeln tappen.

Die Figuren der beiden eigenwilligen Ermittler Thulin und Hess haben mir auch sehr gut gefallen. Thulin ist alleinerziehend und muss Job und Kind unter einen Hut bringen. Sie liebt ihren Job und ist sehr ehrgeizig. Eigentlich ist sie auf dem Sprung von der Mordkommission zur spannenderen Abteilung für Cyberkriminalität, als ihr der Fall übertragen wird. Mit ihrem neuen Partner Hess, dem in Ungnade gefallenen, ausgebrannten Europolermittler, muss sie sich erst zusammenraufen. Hess zeigt zunächst wenig Interesse und glänzt anfangs mehr durch Abwesenheit bei den Ermittlungen. Er hat in der Vergangenheit schlimmes erlebt, was ihn in anderem Licht erscheinen lässt.
Im Laufe der Ermittlungen zeigen sich immer mehr seine Stärken und er ist es auch, der nicht aufgibt und den Täter schließlich entlarvt.

„Der Kastanienmann“ ist für mich das Thrillerhighlight des Herbstes. Atemlose Spannung gepaart mit einem intelligenten Plot, authentischen Ermittlern, toller Atmosphäre und einem wirklich kranken Serienkiller. Für Thrillerfans ein absolutes Muss!