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Benutzername: 
Christian
Wohnort: 
Neuenrade

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 15.11.2016
Die kleine Hummel Bommel feiert Weihnachten
Sabbag, Britta;Kelly, Maite

Die kleine Hummel Bommel feiert Weihnachten


ausgezeichnet

Der Verlag war so freundlich, mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen.

Aufmachung des Buches

Das Bilderbuch ist quadratisch und hat einen festen Einband. Schon auf diesem kann man sehen, wie detailliert die Zeichnungen sind. So spiegelt sich die Hummel Bommel auf einer golden glänzenden Weihnachtskugel wider.

Inhalt

Es ist Heilig Abend und die Hummel Bommel ist schon früh morgens aufgeregt. Während die Eltern noch schlafen wollen geht die Hummel nach draußen und besucht seinen besten Freund. Sie bauen gemeinsam einen Schneemann und dann zieht Bommel los, um zu sehen, was die anderen Insekten so machen. Gisela Grille ist erkältet und kann am Abend keine Weihnachtslieder singen. Marie Marienkäfers Kekse sind angebrannt und für neue fehlen die Zutaten. Pastor Fliege findet nicht die richtigen Worte für seine Weihnachtsansprache und Doktor Weberknecht war mit dem Kaufen von Weihnachtsgeschenken dran, hat dies aber nicht geschafft. Es sieht so aus, als müsse das Fest ausfallen. Doch als sich alle treffen, um gemeinsam zu feiern, ist schnell klar, dass das Wichtigste an Weihnachten die Gemeinschaft ist.

Umsetzung

Die Bilder sind allesamt gelungen und für Kinder gibt es jede Menge zu entdecken:

- Fina Floh springt mit Hilfe von Federn an den Schuhen durch die Gegend
- Bommel ist ganz verrußt, als er vor Maries Fenster steht, aus dem wegen der verbrannten Kekse schwarze Rauschschwaden abziehen
- Die Wohnzimmerwand der Hummeln ist reich dekoriert: hier hängen Fotos von Bommel, eine beschriebene Postkarte und Kinderbilder, die Bommel gemalt hat

Die Texte sind kurz und verständlich gehalten. Kinder können der Geschichte sehr gut folgen.
Auch der Spanungsbogen ist gut gemacht. Es reiht sich ein Unglück an das nächste und die Frage, wie ein Weihnachtsfest ohne Geschenke, Musik und Kekse werden soll, fesselt die Kleinen. Umso schöner ist die Auflösung, als alle tanzen und die Weihnachtsfreude daher rührt, dass alle zusammen sind – dies ist schließlich der Sinn der Weihnacht.

Und wenn die Kleinen Hunger auf Honigkekse mit Blütenstaub bekommen, kann man einfach das Rezept am Buchende nutzen und selber welche Backen.

Die kleine Hummel Bommel ist eine Bilderbuchreihe. Für diese haben sich die Macherinnen einige Extras einfallen lassen. Unter anderem gibt es auf einer eigenen Homepage:

- zu jedem Buch ein Lied mit Liedtext, zum Mitsingen
- kostenlose Ausmalbilder
- Grußkarten zum Runterladen und Verschicken für Weihnachten und Ostern
- Kalender und Sticker Hefte

Fazit

Ein wunderschönes Weihnachtsbuch. Der Klappentext bringt es auf den Punkt: „Ein Bilderbuch mit der zeitlosen Weihnachtsbotschaft: Es kommt nicht auf die Geschenke und den schönsten Weihnachtbaum an – was wirklich zählt, sind Freunde und Familie.“

Bewertung vom 31.10.2016
Starke Geschichten zum Lesenlernen
Tielmann, Christian;Rudel, Imke;Boehme, Julia

Starke Geschichten zum Lesenlernen


sehr gut

Aufmachung des Buches

Das Taschenbuch ist auf der Vorderseite schlicht aber schön gestaltet.

Inhalt

Das Buch enthält drei Geschichten von unterschiedlichen Autoren, mit Bildern unterschiedlicher Illustratoren.
Marie ist keine Brillenschlange

In der Schule soll es einen Vorleseabend geben, bei dem die Kinder auch in der Klasse übernachten sollen. Marie ist kurzsichtig und braucht daher eine Brille. Erst findet sie diese toll, doch dann macht sie sich Sorgen, dass sie auf Ablehnung stoßen könnte.
David im Fußballcamp

Die Freunde David und Michi nehmen an einem Fußballcamp teil, um zu trainieren. Dort treffen sie auf Alex, einen schwierigen Jungen, der nichts von Teamgeist hält.
Conni und der Frechdachs

Kater Mau hat immer wieder Hunger, obwohl sein Napf wie immer gefüllt wird. Erst später merkt Conni, dass sich eine andere Katze bei ihnen eingeschlichen hat und ihm das Futter stibitzt.

Umsetzung

Die schwarz-weißen Illustrationen sehen super aus, obwohl ich persönlich den Stil von Herdis Albrecht am Schönsten finde.
Trotz der relativ kleinen Seiten ist weder an Schriftgröße, noch Zeilenabstand gespart worden. Kinder haben es hier leicht sich mit den Texten auseinanderzusetzen.
Jede Geschichte ist in drei Kapitel eingeteilt. Am Ende jedes Kapitels gibt es Aufgaben für die Kinder: Verständnisfragen, Wörter, die man in exte einsetzen muss, Bilderrätsel und Labyrinthe. So ist für Abwechslung gesorgt und die ersten Erfolgserlebnisse stellen sich ein.
Alle drei Texte sind super für Erstleser geeignet, den letzten Text finde ich aber aufgrund seines Zusatzmaterials besser. Die ersten beiden Geschichten enden mit Listen für Leseabende und Ausflüge ins Fußballcamp. Bei der letzten hingegen geht es um Katzen. Hierzu gibt es einen Info Text, darüber, was es alles für Katzen gibt (mit entsprechenden Bildern) und eine Katze, an der gezeigt wird, was diese Tiere für besondere Eigenschaften haben. Hier ist der zusätzliche Lerneffekt meiner Meinung nach am größten.

Fazit

Ein abwechslungsreiches Buch für Erstleser.

Bewertung vom 24.10.2016
Die schönsten Geschichten für kleine Meerjungfrauen

Die schönsten Geschichten für kleine Meerjungfrauen


ausgezeichnet

Der Verlag hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar überlassen.

Aufmachung des Buches

Der Hardcover-Einband ist bunt und ansprechend gestaltet. Meerjungfrauen, Seepferdchen und Fische tummeln sich im Meer, während auf dem Meeresboden Algen, Korallen und Muscheln zu finden sind. Einen besonderen Touch bekommt der Einband durch sparsam eingesetzten Glitzerkleber, der einzelne Aspekte der Tiere und Pflanzen akzentuiert und dem Bild das gewisse Etwas gibt.

Inhalt

In insgesamt 14, in sich abgeschlossenen, Geschichten begleiten die Kinder Meerjungfrauen, Nixen und Wassermänner durch ihre großen und kleinen Abenteuer.
Bei manchen Geschichten geht es nur um die Meeresbewohner, in anderen knüpfen Kinder und Meerjungfrauen Freundschaften.

Umsetzung

Die Illustrationen dieses Buches sind wirklich toll. Sie sind farbenfroh, detailliert und die Mimik der Figuren aussagekräftig. Als Fische Im Netz gefangen genommen werden, sieht man die Angst der Fische und die Nixe Liva ist besorgt, während sie versucht das Netz mit einer scharfkantigen Muschel zu zerschneiden. Ein Junge ist überrascht, als er im Meer einer Meerjungfrau begegnet und die Kinder im Schwimmbad haben sichtlich Spaß von einer Meerjungfrau das Schwimmen zu lernen.
Besonders das Bild eines Unterwassermarktes ist gelungen. Kinder kennen den Wochenmarkt bestimmt schon vom Einkaufen. Hier aber treffen sie auf Kraken, die Perlen verkaufen, Fische, die Algen anbieten und ein Stand für Kleidung und Hautpflegemittel darf natürlich auch nicht fehlen. Hier gibt es viele Details zu entdecken.

Was bei den Geschichten auffällt, ist die Themenwahl, die hinter diesen steht: Freundschaft, Mut und die Akzeptanz von Andersartigkeit.

In einer der Geschichten denkt ein Delfin, dass Nixen nix können – woher sonst sollte der Name herkommen? Doch von dieser überheblichen Art lässt sich Liva nicht beeindrucken. Als Fische und auch der Delfin in einem Fischernetz landen, befreit sie die Tiere sofort und der Delfin sieht ein, dass Vorurteile nichts Gutes sind.
In einer anderen Geschichte freundet sich eine Wassernixe mir einem Feuergeist an. Diesen will sie zu ihrer Geburtstagsfeier einladen, aber die Eltern lehnen Feuergeister ab und verbieten es. Trotzig bläst das Mädchen die Feier ab und die Eltern geben nach. Auf diese Weise begegnen sich die Familien von Wasser- und Feuergeistern auf einer großen, gemeinsamen Feier. Beim Kennenlernen stellen sie fest, dass die Unterschiede kleiner sind, als gedacht.
In Meeresgeschichten dürfen Wasserungeheuer natürlich nicht fehlen. Sina, eine Meerjungfrau und Tochter des Königs wird von einem Seeungeheuer gefangen und eingesperrt. Der König ruft alle seine Untertanen zusammen, doch sie fürchten sich so sehr, dass sie nicht in den Kampf ziehen wollen, um die Meerjungfrau zu retten. Einzig und allein drei kleine Fische, Sinas beste Freunde, schwimmen zum gesunkenen Schiff, in dem sie eingesperrt ist. Gemeinsam überlisten sie das Ungeheuer und befreien ihre Freundin – Freunde lässt man schließlich nicht im Stich.

Fazit

Ein rundum gelungenes Buch. Die Illustrationen sind toll, die Geschichten gehen gut aus und zeigen, was mit Freundlichkeit, Offenheit und Hilfsbereitschaft alles zu schaffen ist. Das Buch scheint für Mädchen geschrieben, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass auch Jungs, die das Meer fasziniert, ihren Spaß haben werden. Wer bereits Weihnachtsgeschenke für Kinder sucht, sollte hier zugreifen.

Bewertung vom 20.10.2016
Das große Conni-Buch zum Lesenlernen
Boehme, Julia

Das große Conni-Buch zum Lesenlernen


ausgezeichnet

Aufmachung des Buches

Das Taschenbuch ist auf der Vorderseite schlicht aber schön gestaltet. Man sieht Connie, die gerade interessiert in einem Buch liest und eine Katze schaut ihr über die Schulter.

Inhalt

In dem Buch gibt es drei Geschichten rund um Connie. Die erste handelt von einem Pony-Picknick, bei der zweiten ist Connie eifersüchtig auf ein anderes Mädchen, das Flecki, ihr Pony, sehr zu mögen scheint. Und in der letzten Erzählung macht sie einen Streifzug durch den Wald.

Umsetzung

Die Texte sind groß geschrieben, und die Zeilenabstände sind ausreichend gewählt. Die Sätze sind kurz und einfach gehalten. Einzelne Wörter werden durch Bilder ersetzt. Erstleser können sich hier in Ruhe mit den Texten auseinandersetzen.
Weniger ist oft mehr, was die Illustrationen beweisen. Sie sind in schwarz-weiß gehalten, aber filigran und detailreich.
Das Lesen wird durch Rätsel und andere Aktivitäten für Kinder aufgelockert. Zudem werden sie unter anderem aufgefordert die Namen von Tieren aufzuschreiben und anhand von Frage zum Text Lösungsworte zu finden. Das fördert nicht nur das Lesen, sondern auch das Schreiben.
Am Ende der jeweiligen Geschichte gibt es Bilder mit Informationen, so zum Beispiel, wie man mit Ponys umgeht, bevor und nachdem man sie reitet. Auch Lernen die Kinder viele Waldbewohner kennen.

Fazit

Das Erstleserbuch ist toll gestaltet und stellt viele Möglichkeiten bereit, sich mit dem gelesenen Text auseinanderzusetzen. Die Abwechslung zwischen Texten, die mit Bildern gespickt sind, Kreuzworträtsel, Lückentexte, Malbilder und Informationen rund um die Tierwelt runden das Buch ab. Hier lernen Kinder nicht nur lesen.

Bewertung vom 18.10.2016
Ahoi, ihr Landratten!

Ahoi, ihr Landratten!


sehr gut

Der Verlag hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Aufmachung des Buches

Auf dem Hardcover-Einband sieht man ein Piratenschiff und einige Figuren, die in den kommenden Geschichten anzutreffen sind. Im hinteren Teil des Schiffs, halb vom Segel verdeckt, darf die Schatztruhe natürlich nicht fehlen und die Totenkopffahne sieht ein wenig anders aus – anstelle von Knochen kreuzen sich hier Gabel und Hähnchenkeule.

Inhalt

Das Buch besteht aus insgesamt elf Piratengeschichten, die alle in sich abgeschlossen sind. Die Themen sind vielfältig und lassen Piratenherzen höher schlagen. Es gibt Schatzkarten und -suchen, Piratenüberfälle und natürlich auch eine Piratenschule für den Nachwuchs.

Umsetzung

Das Kinderbuch ist reich bebildert. Hakenhände, Holzbeine, Augenklappen und Papageien auf des Kapitäns Schulter dürfen da natürlich nicht fehlen. Mit vielen kleinen Details gibt es einiges für die Kinder zu entdecken. In einer der Geschichten geht es um einen Kapitän, der sich seit Monaten nicht gewaschen hat. Passend hierzu umschwirren ihn Fliegen und als er ein Bad nimmt, zieht er im Wasser eine lange schmutzige Spur hinter sich her.

Keine Geschichte ist wie die andere. die Themen variieren deutlich, sodass keine Langeweile aufkommen sollte. Hier einige Themen der Geschichten:
– Piraten suchen einen Schatz
– Der Papagei des Kapitäns möchte eine Freundin haben
– Penelope muss zur Piratenschule
– Eine Entführung geht nicht so aus, wie von den Piraten erhofft
– Wenn man als Pirat nichts mehr verdient, geht man ins Showgeschäft

Es sind auch einige Geschichten zum Schmunzeln dabei. In der ersten beispielsweise rackern sich die Piraten ab, aber der Kapitän krächzt immer neue Befehle. Das Schrubben des Decks will kein Ende nehmen. Erst durch Zufall finden die Piraten heraus, dass ihnen der Papagei Befehle gab und sie ihren Kapitän beim Badeurlaub auf einer Insel vergessen haben.

In einer anderen Geschichte wollen Piraten Lösegeld für eine Frau. Ehe sie sich’s versehen, müssen sie das Deck schrubben, sich waschen und rasieren und am Ende zahlen sie freiwillig Gold, damit sie wieder von Bord geht.

Einen Stern Abzug gibt es für die immer wiederkehrenden Schimpfwörter. Unter anderem fallen Begriffe wie „Sumpfschwein“, „verdammte, schlickfressende Quallengrundel“ oder „ihr verfluchten Klabautermänner“. Hier hätte ich mir „kindgerechte Schimpfwörter“ gewünscht, wie „beim Klabautermann“, „Potz Blitz“, etc. So aber finde ich manche Stellen sehr derb.

Fazit

Eine gelungene Zusammenstellung verschiedener Piratengeschichten. Die Länge ist angemessen und überfordert Kinder nicht. Andererseits sind die Geschichten so unterschiedlich, dass keine Langeweile aufkommen kann. Da es sich um kurze Texte handelt, sind sie auch gut als Gute-Nacht-Geschichte verwendbar. Einzig die Schimpfworte hätten „freundlicher“ ausfallen können.

Bewertung vom 03.10.2016
Weihnachtsfest mit Hindernissen
Peters, Barbara

Weihnachtsfest mit Hindernissen


ausgezeichnet

Ich habe freundlicherweise ein Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten.

Aufmachung des Buches

Das Bilderbuch hat einen Hardcover-Einband und das Papier ist für die vielen Illustrationen bestens geeignet. Besonders gut gefällt mir die Vorderseite des Buchumschlags: hier wurde stellenweise Glitzerkleber aufgetragen, der Geschenkbänder, Kerzenschein und Girlanden besonders schön herausstellt.

Inhalt

Die Freunde Felix Waschbär und Jonas Igel machen einen Spaziergang durch den Wald. Dort treffen sie zufällig auf Danko Dachs, der sich ein Bein gebrochen hat. Wieder daheim scheint es, dass das jährliche Weihnachtsfest aller Tiere bei ihm ausfällt. Felix und Jonas überlegen sich, wie sie ihren Freund aufheitern können, der sich schon sehr auf die Feier gefreut hat. Und so packen alle Tiere im Wald an, um in Dankos Heim Weihnachten zu feiern – wie jedes Jahr.

Umsetzung

Das Bilderbuch ist reich an Details. Hier können Kinder auf die Suche nach versteckten Figuren gehen. So sieht man von einer Maus nur noch die Ohren, als sie sich einen Weg durch tiefen Schnee bahnt. Die Schneemänner sind Schneemäuse und Schneeigel, je nach dem, welches Tier den Schneemann gebaut hat. Auch Fenster und offene Türen zeigen keine leeren Flächen, sondern Tiere, Möbel, etc.

Lustige Bilder sind ebenfalls dabei. So beobachten Felix und Jonas die Mäuse beim Backen. Ein Ei ist auf dem Boden gelandet, die Packung Zucker umgefallen und Teig verschüttet. Und mitten in diesem Chaos sind die Mäuse eifrig bei ihren Weihnachtsvorbereitungen.

Der Text ist einfach geschrieben, sodass Kinder ihm leicht folgen können. Darüber hinaus ist er gespickt mit leicht abgewandelten Weihnachtsliedern, die von Wildschweinen vorgetragen werden und die Eule hat passend für Heiligabend ein Gedicht verfasst. Das bringt viel Abwechslung in den Text.

Fazit

Es handelt sich um eine Geschichte über Freundschaft und darüber, dass das Weihnachtsfest am schönsten ist, wenn man es gemeinsam mit anderen feiert.

Dieses Weihnachtsbuch ist lesenswert. Die Liebe zum Detail bei den vielen Illustrationen und der tolle Text begeistern – egal ob jung oder alt. Es ist genügend Abwechslung an Handlungsorten und im text selber vorhanden, um abwechslungsreich und spannend für Kinder zu sein. Andererseits werden sie nicht überfrachtet und können der Handlung sehr gut folgen.

Bewertung vom 02.10.2016
Rica erzählt: Die Bibel
Tonner, Sebastian

Rica erzählt: Die Bibel


ausgezeichnet

Der Verlag hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Aufmachung des Buches
Das kleine Bilderbuch ist im Hardcover gebunden. Die Seiten selber sind stabil und aus glattem Papier, wie es bei Bilderbüchern üblich ist. Die Verarbeitung erscheint hochwertig, sodass man lange Freude an ihm haben sollte.
„Rica erzählt“ ist eine Buchreihe, in der das Schaf Rica Kindern Inhalte der Bibel nahe bringt.

Inhalt
Im Buch werden je fünf Geschichten aus dem Alten und dem Neuen Testament erzählt. Die Kinder erfahren unter anderem etwas über die Arche Noah, Jona, Jesu Geburt und Ostern.

Umsetzung
Das Schaf Rica führt die Kinder durch alle Geschichten. Sie hat ein rotes Band mit einer Glocke um den Hals, mit denen sie sich von den anderen Schafen absetzt. Sie ist nicht nur eine Geschichtenerzählerin, sondern erlebt die Geschichten mit. So versteckt sie sich im Schilf, um Mose zu beobachten, kuschelt sich in der Scheune ins Stroh und hüpft vor Freude, wenn Jesus Menschen heilt.
Die Geschichten werden bildlich sehr gut untermalt. Vorkommnisse, wie die Sintflut, das über Jona hereinbrechende Gewitter und Jesu Tod werden dunkel und schwermütig dargestellt. Einen deutlichen Kontrast hierzu geben die frohen Bilder, wenn sich die Geschichten positiv auflösen.
Die Texte zu den Geschichten sind kurz und für kleine Kinder verständlich.
Vor allem die Geschichten des Alten Testaments sind immer wieder von Gewalt und dem Zorn Gottes durchzogen. Die kleine Bibel schafft es aber, die positiven Aspekte herauszustellen. So geht es bei David und Goliath nicht um den Kampf, sondern darum, dass die Israeliten danach in Frieden leben können. In Ägypten werden nicht die Morde an den Jungen ins Zentrum gerückt, sondern die Rettung Moses. Die Bibel selbst hat viele Facetten, doch hier wird den Kindern die meiner Meinung nach wichtigste gezeigt: die Liebe Gottes zu uns Menschen.

Fazit
Ein tolles, kleines Buch, das Kindern den Einstieg in die Bibel ermöglicht. Die Qualität spricht für sich: ich habe das Buch ausgeliehen und prompt wurde es von den Eltern selbst bestellt.

Bewertung vom 12.09.2016
Pernilla oder Warum wir nicht in den sauren Apfel beißen mussten / Pernilla Bd.2
Schlichtmann, Silke

Pernilla oder Warum wir nicht in den sauren Apfel beißen mussten / Pernilla Bd.2


ausgezeichnet

Aufmachung des Buches
Das Buch ist im Hardcover gebunden und zeigt Pernillas Familie. Passend zum Titel sieht man zahlreiche Äpfel und der Sarg deutet schon an, dass es sich hier nicht um eine „normale“ Familie handelt.

Inhalt
Gleich zwei Entwicklungen machen Pernilla und ihren Geschwistern Sorgen: Der Vater bekommt seit einigen Monaten keine Aufträge mehr und die Mutter wird wegen ihres neuen Buches auf Verleumdung verklagt. Es sieht schlecht aus und Pernilla will auf keinen Fall wegziehen müssen und von Hartz IV leben. Und so setzen sich die Kinder zusammen und entwickeln Pläne, mit denen sie ihre Familie retten wollen.

Umsetzung
Weniger ist oft mehr und wird hier anhand der Illustrationen deutlich. Sie sind in schwarz-weiß gehalten und schlicht, aber ausdrucksstark. Für die Kinder eine regelmäßige Ergänzung zum Text. In der Regel sind die Bilder eine halbe Seite groß, sodass Figuren und Szenen schön eingefangen werden.

Ich kenne den ersten Band nicht, das ist für die Geschichte aber auch nicht von Belang. Man findet sich sehr schnell in die Familie und die Situation ein, sodass man sich von der Handlung mitreißen lassen kann.

Der Beruf des Vaters scheint gar nicht zu einem Kinderbuch zu passen: er ist Bestatter. Die Umsetzung ist aber gelungen. Mit Pernilla lernt man Särge und auch eine Bestattung kennen, ohne verschreckend zu wirken. Ein ungewöhnliches Thema, dass aber absolut kindgerecht dargestellt wird.

Im Zusammenhang mit der Geschichte müssen auch Verleumdung und Hartz IV erklärt werden. Auch hier zeigt die Autorin, dass sie ein Händchen dafür hat, komplizierte Sachverhalte einfach und kindgerecht zu erklären.

Das Buch ist lustig geschrieben und bringt den Leser immer wieder zum Lachen. Ein Auszug aus dem Strafgesetzbuch wird zitiert. Ein Text, der sowohl für Kinder und Erwachsene gleichermaßen schwer zu lesen und verstehen ist. Passend hierzu hält Ole fest: „ ‚Wahrscheinlich hatte der Typ, der das geschrieben hat, sein Leben lang eine Fünf in Deutsch. […] Und dann musste er sich hinsetzen und dieses Buch schreiben, zur Strafe, damit er’s endlich lernt: Heißt ja auch Strafgesetzbuch‘“ (S. 54). Auch Pernillas Brüder sind erfinderisch, wenn es darum geht, Sten nicht zu wickeln.

Das Buch bleibt von Anfang bis Ende spannend. Der Vater scheint nichts zu tun, um an neue Aufträge zu gelangen und wird bei den Recherchen der Kinder sogar bei der Konkurrenz gesichtet. Zwischendurch will Pernilla noch Regenwürmer retten und macht sich Gedanken zum (augenscheinlichen) Verschwinden der Rennmäuse. Und dann will auch noch aufgeklärt werden, ob der Roman der Mutter einen Bauern in den Ruin getrieben hat.

Die Familie ist sehr sympathisch. Von allen Figuren kann man sagen, dass sie authentisch wirken und alle verschieden sind, mit ihren Eigenarten und Ausdrucksweisen. Selbst der Fiese Fiete ist am Ende doch nicht so fies, wie Pernilla denkt.

Die Geschichte wird aus Pernillas Perspektive geschildert und in der Regel in der dritten Person erzählt. Für mich war es teils irritierend, wenn in die Ich-Perspektive gewechselt wurde, aber das ist vom Leser abhängig.

Fazit
Empfehlenswerter Lesespaß für Groß und Klein. Die Figuren sind lebendig, die Geschichte spannend und die Illustrationen gelungen.
Die Einteilung in 19 Kapitel macht das Buch zu einer super Gute-Nacht-Lektüre, die man in überschaubaren Teilen entweder selber oder sich vorlesen lassen kann.