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hapedah

Bewertungen

Insgesamt 648 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2023
A Place for Hope (eBook, ePUB)
Birgör, Dilek

A Place for Hope (eBook, ePUB)


sehr gut

Mae ist eine absolute Großstadtpflanze, doch für die ersehnte Beförderung bei einem Londoner TV-Sender muss sie vier Wochen lang mit einem Camper-Van durch Schottland reisen. Dumm nur, dass der Van bereits am ersten Tag aufgibt und Mae in einer kleinen Pension auf der Isle of Mull strandet. Um die Reportage dennoch drehen zu können, ist sie auf die Hilfe des mürrischen Schotten Taran angewiesen, der im Zimmer neben ihr wohnt - eigentlich hat er sich auf die Insel zurück gezogen, um in Ruhe ein Backbuch zu schreiben, allerdings kommt er damit nicht wirklich voran. Für seine Fahrdienste verspricht Mae, ihm bei der Strukturierung seines Buches zu helfen und ignoriert hartnäckig, die Schmetterlinge in ihrem Bauch.

"A Place for Hope" von Dilek Birgör ist eine nette Liebesgeschichte, die vor dem idyllischen Hintergrund der schottischen Insel Mull spielt. Die umfassende Beschreibung der Umgebung weckt Urlaubsstimmung, ich habe beim Lesen immer mehr Lust bekommen, selbst einmal nach Schottland zu reisen. Mae, aus deren Perspektive die gesamte Handlung erzählt wird, war mir schnell sympathisch, alle anderen Figuren habe ich ausschließlich durch ihre Augen kennen gelernt, so dass ich sie zwar als authentisch empfunden habe, aber keinerlei Nähe zu ihnen aufbauen konnte. Das traf leider auch auf Taran zu, ich hätte mir den einen oder anderen Abschnitt aus seiner Sicht gewünscht, einfach um seine Persönlichkeit etwas besser einschätzen zu können.

Der Schreibstil war meiner Meinung nach locker und kurzweilig gehalten, das Buch sehe ich besonders als Urlaubslektüre gut geeignet. Die emotionale Entwicklung zwischen den Protagonisten hätte für meinen Geschmack allerdings etwas ausführlicher dargestellt sein dürfen. Aus Maes Sicht konnte ich über einen langen Zeitraum nur Tarans abweisende Fassade betrachten, zwar gab es seltene Momente, in denen er Anflüge von Eifersucht zeigte, dennoch war ich zum Ende hin überrascht, woher die Gefühle so plötzlich gekommen sind. Insgesamt habe ich mich von dem Roman recht angenehm unterhalten gefühlt, auch wenn ich denke, dass der Geschichte gerade am Schluss ein paar Seiten mehr ganz gut getan hätten.

Fazit: Das Highlight an diesem Buch war für mich der idyllische Hintergrund, der Urlaubsfeeling vermittelt. Die Figuren und besonders die Emotionen fand ich recht knapp dargestellt, dennoch hatte ich insgesamt ein recht angenehmes Leseerlebnis.

Bewertung vom 24.04.2023
Malibu Rising
Reid, Taylor Jenkins

Malibu Rising


ausgezeichnet

Fesselnde Familiengeschichte in einzigartigem Schreibstil

Malibu 1983, wie in jedem Jahr gibt Nina Riva ihre berühmte Party, zu der niemals jemand eingeladen wird, dennoch finden sämtliche Stars und Sternchen den Weg dorthin. Nachdem Nina von ihrem Mann verlassen wurde, hält sich ihre Partystimmung zwar in Grenzen, aber das Bademodenmodell sieht es als ihre unverrückbare Pflicht an, das jährliche Event zu zelebrieren. Auch ihre Geschwister Jay, Hud und Nesthäkchen Kit sehen dem Tag mit sehr unterschiedlichen Gefühlen entgegen, obwohl keiner ahnt, wie sehr sich ihr Leben tatsächlich verändern wird.

"Malibu Rising" von Taylor Jenkins Reid erzählt die Familiengeschichte der Riva-Geschwister in so einzigartigem, fesselnden Schreibstil, dass ich das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen mochte. Wer, wie ich, "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" gelesen hat, dem wird der Name Mick Riva etwas vertraut vorkommen. Obwohl es sich bei den vier Protagonisten um Micks Kinder handelt, taucht er selbst ebenfalls häufig in der Handlung auf, denn beinahe jedes zweite Kapitel zeigt die Vergangenheit, wie sich June und Mick Riva seinerzeit kennen gelernt haben und beleuchtet die Kindheit der Geschwister Riva. Dadurch hatte ich den Eindruck, die Figuren nach und nach sehr intensiv kennen zu lernen und war emotional ausgesprochen involviert.

Bereits zu Beginn lässt die Autorin ihre Leser wissen, wie die Partynacht enden wird, dennoch fand ich den Weg dorthin in keiner Weise vorhersehbar, die Spannung hielt sich meiner Meinung nach auf einem konsequent hohen Niveau. Die Konflikte werden ebenfalls sehr zeitig in der Geschichte dargestellt, aber erst durch das langsame Eintauchen in die verschiedenen Persönlichkeiten hat sich mir die Tragweite wirklich erschlossen. Diesen Roman habe ich als sehr besonderes Lesevergnügen empfunden, für mich wird es sicherlich nicht das letzte Buch der Autorin sein, so dass ich eine begeisterte Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Mein zweites Buch von Taylor Jenkins Reid hat mich wieder durch den außergewöhnlichen Schreibstil und das intensive Eintauchen in das Leben ihrer Figuren gefesselt und begeistert, dieses einzigartige Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Bewertung vom 14.04.2023
Nordseegeflüster (eBook, ePUB)
Kribbeler, Natascha

Nordseegeflüster (eBook, ePUB)


sehr gut

Kurz bevor Emma ihrem Verlobten Tobias von ihrer Schwangerschaft erzählen möchte, findet sie einen Hinweis, dass er sie betrügt Der Schock darüber ist so groß, dass sie eine Fehlgeburt erleidet, traurigerweise ist es bereits das dritte Baby, das sie verliert. Nach der Trennung erscheint es Emma wie ein Wink des Schicksals, dass ihre Tante einen Unfall hat und jemanden benötigt, der sich um ihr Haus kümmern kann. Zurück in der alten Heimat trifft Emma auf Sven, den sie bereits aus der gemeinsamen Schulzeit kennt. Auch Sven hat einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften, vor einigen Monaten starb seine Frau und seitdem versucht er, seinem kleinen Sohn Thies Vater und Mutter gleichzeitig zu sein. Schon bald entwickeln sich zarte Gefühle, doch dürfen Emma uns Sven diese Emotionen zulassen?

"Nordseegeflüster: Liebe in den Dünen" von Natascha Kribbeler ist der Auftaktband einer Reihe von Liebesromanen, die vor dem idyllischen Hintergrund der Nordseeküste angesiedelt sind. Emma war mir schnell sympathisch, da der Roman komplett aus ihrer Perspektive (in der dritten Person) dargestellt war, fiel es mir leicht, ihre Emotionen mit zu erleben. Sven habe ich durch Emmas Augen kennen gelernt, so hat es nicht lange gedauert, bis ich ihn und auch seinen Sohn Thies sehr mochte. Auch die anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, so dass ich sie mir alle gut vorstellen konnte.

Den Schreibstil habe ich als angenehm locker und flüssig empfunden und dennoch konnte mich die Geschichte nicht in dem Maß packen, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotz der traurigen Vergangenheit der Protagonisten und einiger neuer Probleme, die sich erst durch ihre aufkeimende Zuneigung entwickelt haben, plätscherte die Handlung mehr oder weniger spannungsarm vor sich hin. Nicht so, dass ich mich direkt gelangweilt hätte, aber nach einer Lesepause hat mich das Buch nicht so angezogen, wie ich es sonst bei einer angefangenen Lektüre gewohnt bin. Dennoch spreche ich für diese leichte Unterhaltung eine Leseempfehlung aus, den Roman sehe ich besonders geeignet für entspannte Urlaubstage an der See.

Fazit: Trotz einiger schwerer Probleme, die die Protagonisten mit sich tragen, ist dieser Roman leicht und locker zu lesen, der idyllische Hintergrund vermittelt Urlaubsstimmung, so dass ich die Geschichte gern weiter empfehle.

Bewertung vom 05.04.2023
Gallant
Schwab, V. E.

Gallant


gut

Olivia Prior lebt in einem Waisenhaus, da sie nicht sprechen kann, wird sie von den anderen Mädchen meistens gemieden, auch von den strengen Gouvernanten geht keinerlei Zuneigung für ihre Schützlinge aus. Als eines Tages ein Brief von Olivias Onkel eintrifft, der das einsame Mädchen auf den Familienwohnsitz einlädt, hofft sie auf eine bessere Zukunft, doch ihre Ankunft in Gallant wird von den Hausbewohnern eher skeptisch betrachtet. Olivias Cousin Matthew zeigt sich sogar unverhohlen abweisend, gleich am nächsten Morgen soll sie wieder abreisen. Olivia allerdings, die bereits im Heim Geister sehen konnte, will bleiben und mehr über ihre Eltern herausfinden, ganz besonders seit sie im Haus dem Ghul ihrer Mutter begegnet ist.

"Gallant" von V. E. Schwab hat mich anfangs recht schnell in seinen Bann gezogen, bereits nach wenigen Sätzen formten sich in meinem Kopf Bilder von Olivia und ihrem trostlosen Leben in dem Waisenhaus (das ich zeitlich immer noch nicht ganz einordnen kann, denn besonders im Heimalltag schien die Zeit irgendwo im 19. Jahrhundert stehen geblieben zu sein, dennoch gab es bereits Autos, die aber scheinbar noch nicht allzu verbreitet waren). Olivia habe ich gemocht, trotz mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten - niemand im Waisenhaus hatte sich die Mühe gemacht, die Gebärdensprache zu lernen - fand sie immer wieder Wege, sich auszudrücken. Alle anderen Figuren hier sehe ich eher als Hintergrundgestaltung an, für meinen Geschmack hätten sie etwas umfassender beschrieben sein dürfen. Auch über die Bewohner Gallants habe ich nur exakt so viel erfahren, wie für den Fortgang der Handlung vonnöten war, so dass ich keine wirkliche Bindung zu den Personen aufbauen konnte.

Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits aus einem ihrer anderen Werke und auch dieses Mal fand ich die atmosphärische, teilweise etwas poetische Erzählweise durchaus fesselnd. Allerdings hat mich das Buch eher an eine Gruselgeschichte für Jugendliche erinnert, als an einen Fantasyroman, es gab einige Dinge (auch im übersinnlichen Bereich), die einfach als gegeben hin gestellt waren. Das Ausbleiben von späteren Erklärungen oder Auflösungen hat meinen Eindruck, dass die Geschichte für eine jüngere Zielgruppe gedacht sein könnte, noch verstärkt. Das Ende kam überraschend plötzlich, von diesem knapp abgehandelten Finale war ich entsprechend enttäuscht. Mit ca. 350 Seiten war das Buch nicht so umfangreich, dass ein paar Seiten mehr für den Abschluss den Rahmen gesprengt hätten, meine (zugegeben recht hohen) Erwartungen, die ich an die Autorin hatte, konnte der Roman daher leider nicht erfüllen.

Fazit: Wenn man die Geschichte von Anfang an als jugendlichen Gruselroman ansieht und nicht, wie beworben, als Fantasy, kann man besonders durch den wundervoll atmosphärischen Schreibstil durchaus gut unterhalten werden. Lediglich das schnell abgehandelte Finale hat das Lesevergnügen meiner Meinung nach deutlich geschmälert.

Bewertung vom 22.03.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


sehr gut

Angenehm spannende Unterhaltung

Riley freut sich sehr, als sie zum Schreibwettbewerb in dem altehrwürdigen Schloss Masters Castle eingeladen wird, besonders da sie dort fast alle Mitglieder ihrer Online-Schreibgruppe endlich persönlich kennen lernen wird. Doch schon bald schlägt ihre Freude ins Gegenteil um, denn jemand reicht heimlich Texte ein, in denen Riley die Hauptfigur ist - darin finden sich erschreckend viele Details ihres Lebens, die eigentlich kein Außenstehender kennen sollte. Nicht nur, dass sie dadurch von ihren Online-Freunden distanziert wird, im Schloss trifft sie auch immer wieder auf Kilian, den Sohn ihrer Gastgeberin, der ihr äußerst widersprüchliche Signale sendet.

"Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte" von Stefanie Hasse ist ein Jugendroman, der mir einige angenehme Lesestunden beschert hat. Riley fand ich von Anfang an sehr sympathisch, da die Handlung zum größten Teil aus ihrem Blickwinkel beschrieben ist, hatte ich schnell den Eindruck gewonnen, sie bereits gut zu kennen. Bei den Mitgliedern der Schreibgruppe und allen anderen Figuren hat es aus dem selben Grund etwas länger gedauert, bis ich sie mir lebhaft vorstellen konnte, von ihnen habe ich immer nur die kleinen Sequenzen gesehen, die Riley erlebt hat.

Den Schreibstil kenne ich bereits aus einigen anderen Büchern der Autorin und auch dieses mal bin ich wieder locker und leicht durch die Seiten geglitten. Auch die Spannung fand ich gut dosiert und gleichmäßig in der Geschichte verteilt. Zwischen den einzelnen Kapiteln gab es kurze Abschnitte aus der Perspektive des unbekannten Antagonisten, die meine Neugier noch einmal gesteigert haben, so dass ich mich insgesamt recht gut unterhalten gefühlt habe. Ein kleiner Abstrich war für mich immer mal wieder das Verhalten der Personen untereinander, das eine oder andere klärende Gespräch hatte für meinen Geschmack schon eher statt finden dürfen - andererseits sind die Schreibtalente fast alle noch ziemlich jung und kennen sich untereinander noch nicht wirklich. Der Cliffhanger am Ende macht Lust auf den Folgeband, den der Verlag zum Glück zeitgleich mit diesem Roman veröffentlicht hat. Für die fesselnde Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der Dilogieauftakt bietet meiner Meinung nach spannende Unterhaltung, kleinere Schwächen im Umgang der Figuren fallen dabei nicht wirklich ins Gewicht, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 20.03.2023
Die Krone der Feen
Steen, K.T.

Die Krone der Feen


ausgezeichnet

Im Königreich Oritrea schwindet die Kraft der Naturwesen, denn sie sind von Magie abhängig, deren natürliche Quellen immer schwächer werden. Lediglich die Königskrone ist noch eine kraftvolle Quelle, bei Zeremonien verteilt der König daher Magie für besondere Verdienste an seine Untertanen. Prinzessin Aryana, deren Mutter eine Fee war, träumt von einem Leben fernab des Hofes in ihrer wahren Gestalt als Naturwesen, doch dafür muss sie viel Magie ansammeln. Als sie sich bei einer Zeremonie in Feengestalt zeigen soll, ist plötzlich ihre Magie verschwunden und der König schickt sie auf eine gefährliche Wanderung, um sich Nachschub von der Krone zu verdienen, ausgerechnet der faszinierende Elf Kian gehört ebenfalls der Gruppe von Wanderern an.

"Die Krone der Feen" von K.T. Steen ist eine märchenhaft anmutende Fantasy-Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Aryana war mir vom ersten Moment an sympathisch und ich hatte viel Freude dabei, sie während ihres Abenteuers zu begleiten. Die Protagonistin und auch die anderen Figuren fand ich umfassend dargestellt, so dass ich sie mir alle gut vorstellen konnte. Mein besonderes Highlight waren die tierischen Begleiter, Beutelbär Baba und Kockerhasel Clairy haben mich während des Lesens immer wieder zum Lächeln gebracht. Die magische Welt in der die Handlung spielt, hat mich fasziniert und bezaubert, von der farbenfrohen Beschreibung des Hintergrundes habe ich mich regelrecht zum Träumen eingeladen gefühlt.

Den Schreibstil der Autorin kenne und mag ich bereits aus vielen ihrer Bücher, auch dieses Mal bin ich wieder locker-leicht durch die Seiten geglitten. Dabei haben sich Spannung und Romantik die Waage gehalten, so dass ich das Leseerlebnis als ausgesprochenes Vergnügen empfand, ich habe jede einzelne Seite genossen und es regelrecht bedauert, als ich gefühlt viel zu schnell am Ende angekommen bin. Der Roman ist zwar ein Einzelband, doch zu meiner Freude wird es noch weitere Bücher geben, die in diesem märchenhaften Universum spielen. Insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, daher spreche ich für diese fantastische Lektüre gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die fantastische Geschichte hat mich bis zur letzten Seite bezaubert, sowohl die fantasievoll erdachten Figuren als auch der märchenhafte Hintergrund tragen dazu bei, diesen Roman zu einem ganz besonderen Lesevergnügen zu machen, das ich mit Freude weiter empfehle.

Bewertung vom 14.03.2023
Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1 (eBook, ePUB)
Shusterman, Neal

Die Hüter des Todes / Scythe Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In einer Welt, in der es weder Krankheit noch Tod gibt und die Regierung durch eine unfehlbare künstlichen Intelligenz übernommen wurde, scheint das Leben perfekt zu sein. Um eine Überbevölkerung der Erde zu verhindern, gibt es Scythe, die jeden Monat eine vorgegebene Anzahl Menschen töten müssen - respektvoll und nach sorgfältiger Auswahl. Rowan und Citra werden gegen ihren Willen als Lehrlinge eines Scythe verpflichtet und entwickeln im Lauf der Zeit Gefühle füreinander. Aber nur einer von Beiden wird am Ende der Ausbildung zum Scythe berufen und die erste Aufgabe wird es sein, den unterlegenen Lehrling zu töten.

"Scythe – Die Hüter des Todes" von Neal Shusterman ist eine dystopische Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und fasziniert hat. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Citra und Rowan beschrieben, die ich beide schnell gemocht habe. Beide Teenager wurden ausgewählt, weil sie innere Stärke und Mitgefühl besitzen, durch die wechselnde Perspektiven hatte ich den Eindruck, sie intensiv kennen zu lernen. Die Figuren in ihrem Umfeld habe ich durch die Augen der Protagonisten erlebt, so dass ich zwar selten Einblick in deren Emotionen bekam, dennoch konnte ich mir von jeder Person ein klares Bild machen.

Den Schreibstil kenne ich inzwischen aus einigen Büchern des Autors und wieder einmal ist es ihm gelungen, mich absolut in den Bann des Buches zu ziehen, ich fand die Spannung bis zum Ende gleichbleibend hoch. Shusterman ist außerdem ein Meister darin, dystopische Stimmung zu erzeugen und ganz neben her gesellschaftliche Kritik einzuflechten. Auch noch Tage nach dem Lesen habe ich die bedrückende Düsternis seiner fiktiven Welt empfunden, so dass ich nicht sicher bin, ob ich mir auch die Folgebände zu Gemüte führen möchte. Zu meinem Glück gibt es keinen bösen Cliffhanger, so dass ich das Ende für mich so wie es ist zufriedenstellend stehen lassen kann. Dennoch sehe ich etwas Besonderes in dem Roman, dafür spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Auch wenn mich die düstere Stimmung der Geschichte noch lange nach dem Lesen beschäftig hat, hat mich das Leseerlebnis bis zur letzten Seite fasziniert, daher empfehle ich es gern weiter.

Bewertung vom 13.03.2023
A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht / Das Buch der Tee-Magie Bd.1 (eBook, ePUB)
Lin, Judy I.

A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht / Das Buch der Tee-Magie Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nings Schwester ist schwer krank - durch das Gift, das bereits ihre Mutter getötet hat. Um sie retten zu können, begibt sich die junge Frau in die Hauptstadt, wo sie mit ihrer Tee-Magie an einem Wettkampf teil nimmt, obwohl die Einladung dazu nicht an sie gerichtet war. Zum ersten Mal in ihrem Leben verlässt Ning ihr Dorf und ist am Kaiserhof zunächst überwältigt von dem Reichtum, der in krassem Gegensatz zur Not der Bevölkerung ihrer heimatlichen Provinz steht. Schon bald bemerkt sie jedoch, dass der Prunk nur oberflächlich über höfische Intrigen hinweg täuscht, jeden Tag ist ihr Leben erneut in Gefahr.

"A Magic Steeped in Poison - Was uns verwundbar macht" von Judy I. Lin ist ein farbenfroh geschriebener Fantasy-Roman, dessen Hintergrund an die chinesische Mythologie angelehnt ist. Bei mir hat es eine ganze Weile gedauert, bis ich mit der Geschichte warm werden konnte, den Einstieg habe ich als ziemlich zähe empfunden. Dabei war mir die Protagonistin Ning durchaus sympathisch, durch ihre zurückhaltende Art hat es ebenfalls etwas Zeit gebraucht, ihr emotional näher zu kommen. Erst mit ihrer Ankunft in der Hauptstadt hat sich für mich der Zauber der Handlung entfaltet und in seinen Bann gezogen.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, als das Buch mich einmal gepackt hatte, mochte ich es bis zum Ende kaum noch aus der Hand legen. Das breite Spektrum der verschiedenen Varianten der Tee-Magie, die den Mittelpunkt des Wettkampfs darstellten, unterschied sich meiner Meinung nach sehr von bekannten Mustern in Fantasy-Geschichten, es hat mir Freude bereitet, in diese fast märchenhaft anmutende Welt einzutauchen. Die Figuren in Nings Umfeld hätte ich mir teilweise etwas ausführlicher beschrieben gewünscht, gerade die Personen bei Hof, die emotional etwas weiter von der Protagonistin entfernt angesiedelt waren, fand ich oft recht knapp charakterisiert. Dennoch habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt und freue mich schon darauf, auch die Fortsetzung zu entdecken, daher spreche ich für diesen Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach dem etwas schleppenden Anfang hat mich die Geschichte mit ihrer farbenprächtigen Magie dann doch noch in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite bezaubert, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Bewertung vom 10.03.2023
Twisted Dreams / Twisted Bd.1 (eBook, ePUB)
Huang, Ana

Twisted Dreams / Twisted Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Alex ist der beste Freund von Avas Bruder, sie selbst kann ihn allerdings nicht ausstehen und dieses Gefühl beruht durchaus auf Gegenseitigkeit. Als Josh ins Ausland geht, bittet er Alex dennoch, ein Auge auf seine kleine Schwester zu haben - worauf dieser prompt in Avas Nachbarhaus einzieht. Im Lauf der Zeit können Ava und Alex nicht mehr ignorieren, wie sehr sie sich zueinander hin gezogen fühlen, doch Alex wird von seiner düsteren Vergangenheit getrieben, so dass er glaubt, die sensible Ava vor seiner Dunkelheit beschützen zu müssen.

"Twisted Dreams" von Ana Huang hat mich insgesamt recht gut unterhalten, auch wenn es meiner Meinung nach einige Schwächen im Aufbau der Geschichte gab. Die Protagonisten und auch die anderen Figuren fand ich umfassend und authentisch dargestellt, Ava ist mir während des Lesens schnell ans Herz gewachsen, bei dem düsteren Alex fiel es mir zunächst deutlich schwerer, Sympathie zu empfinden. Erst der Rückblick in seine traurige Kindheit hat ihn mir näher bringen können. Avas Freundinnen und ihren Bruder Josh mochte ich dagegen sehr, die Autorin hat bereits in kleinen Sequenzen geschickt angedeutet, um welche Paarungen es in den Folgebänden gehen könnte.

Den Schreibstil habe ich als äußerst fesselnd empfunden, obwohl das Buch in meinen Augen inhaltlich einige Schwächen hatte, mochte ich es bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen. Die expliziten erotischen Szenen waren bei einem solchen Plot zu erwarten und haben sich für mich auch gut in die Handlung eingefügt, störend habe ich eher einige doch recht plötzliche emotionale Wendungen und die knapp gehaltene Zusammenfassung eines verhältnismäßig langen Zeitabschnitts empfunden, so dass ich am Ende nicht ganz glücklich mit dieser Lektüre war. Dennoch wird mich wohl die Neugier dazu treiben, mir auch die Fortsetzungsbände zu Gemüte zu führen.

Fazit: Die Autorin glänzt in diesem Buch mit ihrem wunderbaren Schreibstil, inhaltlich gab es für meinen Geschmack noch einige Luft nach oben, trotzdem hat die Geschichte mir bereits Lust auf ihre Nachfolger gemacht.

Bewertung vom 28.02.2023
Die Auserwählte / This Vicious Grace Bd.1 (eBook, ePUB)
Thiede, Emily

Die Auserwählte / This Vicious Grace Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Seit Jahren wird Alessa auf ihre große Aufgabe vorbereitet - als Finestra ist es ihr bestimmt, gemeinsam mit einem von ihr erwählten Fonte, ihre Heimat gegen einen regelmäßig wiederkehrenden Dämonenangriff zu verteidigen. Doch anstatt ihre Kräfte mit dem jeweiligen Fonte zu verbinden, tötet Alessas Gabe jeden, den sie berührt. Nachdem bereits drei ihrer Fontes gestorben sind, ist nicht nur Alessa tief verzweifelt, auch das Volk beginnt die Finestra in Frage zu stellen. Nach einem Anschlag, an dem auch ein Mitglied ihrer Leibwache beteiligt ist, engagiert sie den als Verbrecher gekennzeichneten Dante zu ihrem Schutz. Doch je länger sie den verschlossenen Mann um sich hat, desto mehr Gefühle entwickeln sich zwischen ihnen und Alessa sehnt sich danach, ihn berühren zu können.

"This Vicious Grace - Die Auserwählte" von Emily Thiede ist eine fantastische Geschichte, die ich insgesamt gern gelesen habe. Nachdem sich der Einstieg etwas schleppend gestaltet hat, mochte ich den E-Book-Reader später kaum noch aus der Hand legen. Genau so gemächlich, wie die Handlung, habe ich auch das Kennenlernen der Protagonistin empfunden, es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich ihr emotional näher gekommen bin, inzwischen mag ich Alessa sehr und freue mich darauf, ihr im Folgeband erneut zu begegnen. Dante war meiner Meinung nach ebenfalls genügend beschrieben, dass ich mir ein gutes Bild von ihm machen konnte, die anderen Figuren in ihrem Umfeld fand ich dagegen etwas blass dargestellt, hier hätte ich mir eine ausführlichere Vorstellung gewünscht.

Auch der Hintergrund war für meinen Geschmack zu eindimensional dargestellt, eine etwas umfangreichere Beschreibung wäre in meinen Augen vorteilhafter gewesen. Der wunderbare Schreibstil der Autorin gleicht diese kleineren Mängel allerdings gut wieder aus, obwohl der Roman zu einem großen Teil ohne nennenswerte Spannungsspitzen daher kommt, hat er mich dann doch relativ schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht wieder los gelassen. Mit dem Ende war ich äußerst zufrieden, es gibt zwar eine Andeutung, dass es noch weiter gehen wird, wer das Buch aber als Einzelband lesen möchte, wird nicht mit einem Cliffhanger im Regen stehen gelassen. Für diese unterhaltsame Lektüre spreche ich daher gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach dem etwas gemächlichen Einstieg hat mich die fantastische Geschichte doch noch sehr gefesselt, dieses wunderbare Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.