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Benutzername: 
petra_silie
Wohnort: 
Potsdam

Bewertungen

Insgesamt 279 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2023
Träume aus Eis
Winkler, Franziska

Träume aus Eis


ausgezeichnet

"Träume aus Eis" von Franziska Winkler ist ein sehr unterhaltsames Buch.
Der historische Roman beginnt im Jahr 1929 in der Stadt München. Erna und Josef Pankofer erfüllen sich ihren bereits seit langer Zeit gehegten Traum und eröffnen ihren erstes eigenes Eiscafe, das den Namen Eissalon erhält. Endlich müssen sie nicht mehr mit ihrem schon in die Jahre gekommenen Eiswagen durch die Stadt ziehen. Auch eine neue Wohnung, die viel besser ist als ihr altes Zuhause, können sie beziehen. Ihre beiden Töchter Frieda und Lotte sind glücklich. Es könnte alles so schön sein. Aber als Frieda sich in Erich verliebt hängt der Haussegen bei den Pankofers schief. Vater Josef ist entschieden gegen eine Beziehung der beiden Liebenden. Das Erich der Sohn eines Konkurrenten ist, scheint nicht der einzige Grund zu sein.
Auch Josefs große Pläne , ein Eis am Stiel auf den Markt zu bringen, scheinen durch die Weltwirtschaftskrise zum Scheitern verurteilt zu sein.
Eine wunderbar erzählte Geschichte einer Familie, die ich gern weiter empfehle.

Bewertung vom 31.03.2023
Malvenflug
Wiegele, Ursula

Malvenflug


sehr gut

Ursula Wiegele schreibt in ihrem Buch über die Familie Prochazka.
Im ersten Teil wird die Geschichte der einzelnen Familienmitglieder in der Zeit von 1940 bis 1945 erzählt.
Mutter Emma, die aus Kärnten stammt, arbeitet bereits seit dem Jahr 1935 im Schweizer Kanton Graubünden in der Gemeinde Davos. Sie muss hart arbeiten, denn es gilt Schulden abzubezahlen und Geld für ihre vier Kinder zu sparen.
Ihr geschiedener Mann Pavel scheint ein Hallodri zu sein. Dafür spricht sein unehelicher Sohn Walter, den er verleugnet und seine unbeschwerte und oft leichtsinnige Art zu Leben.
Während die älteste Tochter Helga in der Steiermark in ein Kloster eingetreten ist, sind die Zwillinge Lotte und Fritz bei den Großeltern in Brünn untergebracht. Sohn Alfred ist auf der politischen Eliteschule NAPOLA.
Jahre später im zweiten Teil des Buches wird nur Helga zur erzählenden Figur.
Eine zerrissene und doch immer wieder verbundene Familie.
Mir hat das Buch gefallen.

Bewertung vom 29.03.2023
Animal Jack - Das Herz des Waldes
Miss Prickly;Kid Toussaint

Animal Jack - Das Herz des Waldes


sehr gut

"Animal Jack" ist ein farblich und zeichnerisch sehr hübsch gestalteter Comic.
Jack ist ein Junge, der nicht spricht. Er hat aber die Gabe sich in ein Tier zu verwandeln, das seiner jeweiligen Stimmung entspricht. So ist er morgens ein Faultier und kann, wenn Gefahr droht auch schnell mal ein Affe werden, der rasch zur Hilfe eilt.
Seine Eltern scheinen am Handy zwar alles rund ums Kind zu lesen, verlieren aber ihr Kind dabei völlig aus den Augen. Das ist sehr gut dargestellt.
Als plötzlich immer mehr Kinder spurlos verschwinden nimmt sich Jack der Sache an. Dank seiner tierischen Fähigkeiten weiß er auch bald wo sie zu finden sind. Hier spielt jetzt der Waldschrat eine Rolle, bei dem ich mir in einem Kinderbuch eine perfekte Sprechweise gewünscht hätte. Die Verknüpfung zum Naturschutz ist hier aber gut gelungen.
Gut gefallen haben mir auch die Infos über einige Tiere.

Bewertung vom 28.03.2023
Lass das mal den Opa machen! / Offline-Opa Bd.2
Habicht, Günter

Lass das mal den Opa machen! / Offline-Opa Bd.2


ausgezeichnet

Torsten Rohde und sein Talent witzige Bücher zu schreiben kennen wir ja schon seit dem Renate Bergmann die Buchhandlungen erobert hat. Ich habe sie alle gelesen und habe mich immer prächtig amüsiert. Sein Offline-Opa Günter Habicht kann da aber durchaus mithalten.
Der frühpensionierte Busfahrer hat ja eigentlich alle Hände voll zu tun um für Ordnung in seinem Kiez zu sorgen und seinen Kumpel Erbse bei seiner Schlagerkarriere zu unterstützen. Aber als seine einzige Tochter Mareike mit der Nachricht kam, dass Günter und seine Frau Brigitte Großeltern werden, war er schon richtig aus dem Häuschen. Der werdende Opa erzählt , wie das so war als Mareike schwanger war. Sie zieht wieder ins Kindezimmer, denn die WG ist nicht mehr das Richtige für eine Schwangere. Nun dreht sich im Alltag von Familie Habicht alles um den Nachwuchs.
Sehr lustig, nur eins hat mich gestört. Warum sagt ein Mann, der sonst ganz ordentlich spricht ständig :"Ich sage sie das, wie es ist" Darauf hätte ich verzichten können.

Bewertung vom 26.03.2023
Melody
Suter, Martin

Melody


ausgezeichnet

Mit seinem Roman "Melody" hat Martin Suter einmal mehr bewiesen, dass man ihn nicht umsonst als Meister der eleganten Feder bezeichnet.
Der ehemalige Nationalrat Dr. Stotz ist sich der Tatsache bewusst, dass seine Lebenszeit langsam dem Ende entgegen geht. Zum Ordnen seines Nachlasses stellt er den inzwischen arbeitssuchenden Langzeitstudenten Tom Elmer ein. Eine gut Bezahlung und frei Kost und Logis machten ihm die Entscheidung leicht. Der alte Herr erzählt bei gemeinsamen Gesprächen immer wieder von seiner großen Liebe Melody. Von ihrer ersten Begegnung, die ihn sofort verzaubert hat bis zu ihrem unerklärlichen Verschwinden kurz vor der Hochzeit und seiner lebenslangen Suche nach ihr.
Nach dem Tod von Peter Stotz entdeckt Tom gemeinsam mit der Großnichte des Verstorbenen Geheimnisse und es kommt zu Wendungen, die man nicht kommen sehen hat.
Großartig !

Bewertung vom 24.03.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


weniger gut

Der Debütroman von Esther Schüttpelz hat mir nicht gefallen. Wären es mehr als diese gut 200 Seiten gewesen, hätte ich ihn mit Sicherheit nicht zu Ende gelesen.
Im Buch erfahren wir in Form einer Ich- Erzählung, dass sich die junge Frau, deren Namen wir nie erfahren werden, gerade im Trennungsjahr befindet. Nach kurzer Zeit des Kennenlernens wurde die Ehe, wie es den Anschein macht, überstürzt geschlossen. Beide Partner sind jung und noch im Studium. Den genauen Grund der Trennung erfährt man nie so richtig. Auch den Namen des Ehemannes erfährt man erst auf der letzten Seite.
Der Leser kann nun verfolgen wie sich die Jurastudentin in ihrem Single-Leben so schlägt. Es gibt viel Alkohol, gelegentlich Drogen und Sex und die Erkenntnis, dass sich der Haushalt nicht von selbst macht. Nichts was ich spannend fand oder mich fesseln konnte.

Bewertung vom 23.03.2023
Morgen und für immer
Meta, Ermal

Morgen und für immer


ausgezeichnet

Dieses überaus bewegende Roman von Ermal Meta hat mich dazu gebracht mich einmal näher mit Albanien und seiner Geschichte zu beschäftigen.
"Morgen und für immer" beginnt im Winter 1943. Kajan Dervishi ist noch ein kleiner Junge. Er lebt mit seinem Großvater in einer abgelegenen Hütte. Vom Krieg bekommen sie hier nicht viel mit. Seine Eltern kämpfen als Partisanen gegen die Deutschen. Aber eines Tages taucht der deutsche Deserteur Cornelius bei ihnen auf. Er bringt ihm das Klavierspielen bei. Kajan hat viel Talent und wird später ein hervorragender Pianist.
Jahre später verliebt er sich in Elizabeta, der Tochter eines Regimekritikers. Seine Mutter, die eine linientreue Kommunistin ist und bedingungslos hinter ihrem Staat steht, gelingt es die Liebenden zu trennen.
Als Pianist bekommt er eine Einladung in die DDR. Von hier aus beginnt seine abenteuerliche Flucht nach Westberlin und später in die USA.
Der Satz "Morgen und für immer" ist wie eine Art Rahmen für den Roman , den Kajans Großvater am Anfang des Buches zu ihm sagt und den am Ende des Buches ein anderer Großvater zu seinem Enkel sagt.

Bewertung vom 17.03.2023
Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Sabine lebt mit ihren Eltern und den Geschwistern in Gelsenkirchen. Sie hat den Abschluss der Frauenfachschule in de Tasche und freut sich darauf den Sommer am Gardasee zu verbringen. Mit ihrem Bruder, ihrer Freundin Rita und ihrem großen Schwarm Gino soll es bald losgehen. Aber der Hilferuf ihrer Tante Ebba macht ihre Pläne zunichte. Sie braucht dringend Unterstützung bei der Betreuung ihrer Feriengäste in Sankt Peter-Ording. Sabines Eltern bestehen darauf, dass sich in der Familie geholfen wird.
In Nordfriesland ist einiges anders als es Sabine von zuhause kennt. Es gibt beispielsweise kein fließendes Wasser. Aber die Tante ist nett und Sabine findet Gefallen an ihrer Arbeit und hilft bald auch im Strandcafe aus. Dann gibt es da auch noch Tom, der ihr sehr gut gefällt.
Eine leicht zu lesende Geschichte, die den Leser in die Zeit von 1959-1960 führt

Bewertung vom 11.03.2023
Die Bibliothek der Hoffnung
Thompson, Kate

Die Bibliothek der Hoffnung


ausgezeichnet

Kate Thompsons Roman "Die Bibliothek der Hoffnung" ist eine wundervolle Liebeserklärung an all die Bücher, die es auf dieser Welt gibt. Er zeigt, dass Bücher auch in schlechten Zeiten für Lichtblicke sorgen können. Sie können trösten, Tränen trocknen, glücklich machen und wie Freunde sein.
Dieser historische Roman basiert auf der wahren Geschichte der Bethnal Green Library, die im zweiten Weltkrieg in einer stillgelegten Londoner U-Bahn-Station betrieben wurde.

Clara Button, eine fünfundzwanzigjährige Witwe, und ihr rebellische Freundin und Mitarbeiterin Ruby Munroe haben im Kriegsjahr 1944 in London zahlreiche Bücher vor den Bomben gerettet . In einer stillgelegten U-Bahn-Station , die für zahlreiche Londoner notgedrungen zu einem zweiten Zuhause wurde, betreiben sie nun ihre Bibliothek. Mit ihren Büchern geben sie den Menschen Hoffnung und Mut.
Eine sehr berührende Geschichte. Meine Lesempfehlung!

Bewertung vom 05.03.2023
Roxy
Bülow, Johann von

Roxy


gut

An diesem Buch konnte ich mich hauptsächlich das Cover begeistern. Ich hatte große Erwartungen, vielleicht zu große.
Marc Berger ist auf dem Weg , um an der Beerdigung seines ehemaligen Mitschülers Roy teilzunehmen. Dabei blickt ihr zurück auf die Zeit als sie Jugendliche waren. Ich habe bewusst Mitschüler und nicht Jugendfreund geschrieben. In meinen Augen verband beide keine wahre Freundschaft. Marc wächst behütet auf, lebt mit seinen Eltern in einer bürgerlichen Doppelhaussiedlung. Roy, oder Robert wie er eigentlich heißt, hat wohlhabende Eltern. Geld spielt bei ihm keine Rolle. Er bekommt alles und hält es für selbstverständlich. Ich hatte fast den Eindruck, dass Marc die Nähe zu Roy sucht, um auch ein Teil dieser privilegierten Schicht zu sein.
Als Marc Carolin kennen lernt macht es nicht den Eindruck, dass er alles für diese Beziehung machen würde. So hatte Roy ein leichtes Spiel.
Das Ganze wird eher langweilig erzählt. Die Protagonisten bleiben farblos.