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Karolina

Bewertungen

Insgesamt 134 Bewertungen
Bewertung vom 12.08.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


sehr gut

Vielversprechender Auftakt

“Pirlo: Gegen alle Regeln“ ist der Beginn einer Buchreihe rund um den Strafverteidiger Anton Pirlo. In seinem Auftakt treffen wir Pirlo, der ein vielversprechender Strafverteidiger mit wirklich beneidenswerten Karriere war an einem Punkt, an dem alles schiefgeht. Anstatt die Karriereleiter heraufzuklettern, sieht sich Pirlo mit einer Kündigung konfrontiert und sitzt im Wohnzimmer. Als ihm sein Mentor einen Fall vermittelt, lernt er die junge Anwältin Sophie kennen und eröffnet mit ihr kurzfristig eine Kanzlei, die in seinem Wohnzimmer betrieben wird. Als wäre sein Leben nicht schon völlig auf den Kopf gestellt muss Pirlo auch mich feststellen, dass der Fall Verbindungen zu seiner Familie, dem Khatib-Clan hat, die Familie von der er sich eigentlich losgesagt hatte.

Der Autor Ingo Bott gibt uns in “Pirlo: Gegen alle Regeln” einen spannenden Einblick in das Leben und Schaffen eines unglaublich charismatischen Hauptcharakters. Alle Handlungsstränge werden gekonnt zusammengefügt und verlieren zu keinem Zeitpunkt an Spannung. Da Pirlo so authentisch und charismatisch gestaltet wurde fiebert man als Leser mit ihm mit; hofft, dass er alle Probleme beseitigen kann und freut sich schon auf die nächsten Teile der Reihe.

Bewertung vom 18.07.2021
A Reason To Stay / Liverpool-Reihe Bd.1
Benkau, Jennifer

A Reason To Stay / Liverpool-Reihe Bd.1


gut

Ich gebe ehrlich zu, dass ich mir das Buch im Laden wohl nicht gekauft hätte. Sowohl Cover als auch Klappentext wirken wie ein typisches New Adult Buch und stechen wirklich nicht heraus. Im Rahmen eines Büchertausches habe ich „A Reason To Stay“ dann doch erhalten.
Im Buch geht es um Sibyl, genannt Billy, in deren Leben alles schiefläuft. Sie lebt in ihrem Auto und träumt nur noch davon, endlich ein gescheites Dach über dem Kopf zu haben. Dann lernt sie Cedric kennen, der sie mit seinem Aussehen, seinem Lachen und dem Humor total verzaubert. Allerdings ist Cedric der Bad-Boy des Liverpooler Uni-Campuses, der nie länger als eine Nacht mit einer Frau verbringt. Als Billy den Grund hierfür erfährt, versucht sie sich von ihm fernzuhalten, aber das stellt sich als gar nicht so leicht heraus.
Auch wenn die Charaktere sehr gut ausgearbeitet wurden und detaillierte Charakterzüge hatten, haben sie mich gar nicht berühren können. Ihre Lebensgeschichten haben mich nicht verzaubert oder überzeugt, sodass ich mich die gesamte Geschichte lang nicht wirklich überzeugt gefühlt habe. Dazu kommt noch, dass die Geschichte sehr langatmig ist und die Handlung und Spannung an vielen Stellen fehlt.

Bewertung vom 16.07.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Ich habe mir das Buch gekauft, da mich das Cover sofort angesprochen hat. So schön farbenfroh, da bekommt man direkt gute Laune, vermutlich genau die Intention, die der Autor verfolgt hat. Ich habe bereits die Mitternachtsbibliothek gelesen und geliebt, sodass direkt feststand, dass ich auch The Comfort Book lesen muss und ich wurde nicht enttäuscht.
Das Buch besteht nicht aus einer zusammenhängenden Geschichte, sondern aus kurzen Geschichten und Beiträgen, die dem Leser Mut und Hoffnung spenden sollen. So kann man als Leser je nach Stimmung das passende Kapitel aufschlagen und sich in den recht kurzen Kapiteln einen Mutmacher holen. Gerade aktuell in einer Zeit, in der so vieles so dunkel und bedrückend erscheint ist es schön, ein Buch zu haben, dass man in einer ruhigen Minute in die Hand nehmen kann, um sich kurz aufmuntern zu lassen.

Bewertung vom 13.07.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


ausgezeichnet

Jonah Colley, Mitglied einer Londoner Spezialeinheit, bekommt eine Nachricht von Gavin. Gavin war lange sein bester Freund, allerdings brach der Kontakt zwischen den beiden vor gut zehn Jahren aufgrund von verschiedenen Schicksalsschlägen ab. Doch plötzlich, zehn Jahre nach dem sie sich zuletzt gesehen haben, bekommt Jonah eine Nachricht von Gavin, der ihn um ein Treffen in einem verlassenen Lagerhaus am Slaughter Quay bittet. Im Lagerhaus angekommen findet Jonah allerdings Gavins Leiche sowie drei weitere Leichen. Die Folgen dieses Funds stellen Jonahs gesamtes Leben auf den Kopf und er sieht sich schnell mit einer großen Gefahr konfrontiert.
„Die Verlorenen“ ist ein unglaublich gelungener Auftakt zu einer neuen Serie von Thriller-Genie Simon Beckett. Bereits vom ersten Wort an hat Beckett eine Welt kreiert, die den Leser fesselt und ihn bis zum letzten Wort nicht mehr loslässt. Bereits auf den ersten Seiten wird Spannung aufgebaut und es gelingt Beckett, diese Spannung das ganze Buch über aufrecht zu halten.
Einen sehr großen Anteil an der Faszination für die Geschichte hat auch der Protagonist Jonah Colley, der sehr sympathisch kreiert wurde und aufgrund seiner tragischen Vorgeschichte definitiv meine Sympathien und mein Mitleid hat. Seine Vorgeschichte wurde sehr gelungen mit dem aktuellen Handlungsstrang verbunden, ohne dass es künstlich und zu stark gewollt wirkt.

Alles in allem ist „Die Verlorenen“ ein sehr gelungener Thriller, den man in einer Sitzung lesen wird. Einmal angefangen, kann man ihn schließlich nicht mehr aus der Hand legen. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Teile der Reihe und spreche eine klare Kaufempfehlung aus!

Bewertung vom 12.07.2021
Auszeit
Lühmann, Hannah

Auszeit


sehr gut

Henriette steht aktuell vor großen Herausforderungen und Schicksalsschlägen. Mit ihrer Dissertation zum Thema Werwölfe kommt sie nicht weiter, und dass, obwohl ihr Doktorvater so langsam ungeduldig wird und die Dissertation gerne abschließen möchte. Als wäre es nicht genug, sieht sie sich noch mit der Trauer um ihr ungeborenes Kind konfrontiert. Um mit diesen Schicksalsschlägen fertig zu werden, reist sie gemeinsam mit ihrer Freundin Paula in eine Ferienhütte, die abgelegen im bayrischen Wald liegt. Während Henriette versucht, ihre Schicksalsschläge zu verarbeiten, muss sie feststellen, dass auch ihre sonst so starke Freundin mit eigenen Problemen zu kämpfen hat.
„Auszeit“ ist ein sehr stiller Roman. Man wird mit der Geschichte einer Freundschaft konfrontiert, die von Schicksalsschlägen geprägt ist und versucht, sich an diese anzupassen. Die Trauer, die im Roman vermittelt wurde, war unglaublich berührend und an vielen Stellen musste ich schlucken und kurz nachdenken. Dadurch, dass der Roman so still ist, lässt er Platz für die eigenen Gedanken und die LeserInnen werden viele stille Momente mit ihren eigenen Erfahrungen füllen.

Bewertung vom 02.07.2021
Berlin Heat
Groschupf, Johannes

Berlin Heat


gut

Unsicher

Ich habe mir das Buch gekauft, da mich das Cover gleichzeitig angesprochen, aber irgendwie auch abgeschreckt hat. Auf der einen Seite gefällt mir das schlichte Cover, da es der Geschichte Raum lässt, auf der anderen Seite wirkt es irgendwie auch etwas altmodisch. Mit diesem Konflikt im Hinterkopf habe ich mich an die Lektüre des Buchs gemacht. Die Prämisse ist natürlich sehr spannend. Ein Thriller über den ersten Sommer nach einer Pandemie, während wir in einer Pandemie leben. Exzessive Partys und das Aufarbeiten aller der Sachen, die man während der Pandemie verpasst hat. Doch in dieses Genießen mischt sich ein weiteres Ereignis, der Wahlkampf vor der nächsten Bundestagswahl. Eine rechte Party inszeniert die Entführung eines Politikers, um noch ein paar Stimmen zu gewinnen Und dann ist da noch der Protagonist Tom, der seine Spielschulden begleichen muss und sich dabei auf einen Deal einlässt, dessen Konsequenzen er nicht abschätzen kann.
Positiv anzumerken ist, dass der Autor Berlin so detailliert und genau beschreiben hat, dass man die Bilder der Stadt beim Lesen durchgehend vor Augen hatte. Auch die Stimmung, die in der Stadt herrscht und die Freude über den Sommer nach der Pandemie konnte man spüren und nachvollziehen. Besonders interessant fand ich die angedeutete Entführung und die Analyse einer rechten Partei, allerdings geht gerade diese so interessante Geschichte etwas unter und ich hätte mir wirklich einen größeren Fokus auf diesem Handlungsstrang gewünscht.
Negativ herauszustellen ist, dass der Protagonist Tom leider unglaublich unsympathisch ist und man sich somit gar nicht unbedingt mit ihm beschäftigen möchte. Da er allerdings den Vordergrund des Thrillers einnimmt ist das natürlich suboptimal.
Berlin Heat lässt sich aufgrund seines locker, leichten Schreibstils sehr gut lesen, allerdings konnte mich die Geschichte nicht fesseln, was wohl daran liegt, dass ich mir mehr Details der Nebenhandlung gewünscht habe. Trotzdem ist die Prämisse des Sommers nach der Pandemie unglaublich interessant und hoch aktuell.

Bewertung vom 27.06.2021
Kate in Waiting
Albertalli, Becky

Kate in Waiting


ausgezeichnet

Wunderschöne Geschichte

Bereits das sehr schön gestaltete Cover versprüht ein Gefühl von einer süßen Romanze, in der man sich für eine Zeit absolut verlieren kann und „Kate in Waiting“ enttäuscht in dieser Hinsicht nicht. Kate und ihr bester Freund Anderson sind eigentlich eine Person. Sie haben die gleichen Interessen und teilen schon ihr gesamtes Leben lang alles, egal ob es die Liebe fürs Theater oder aber das Interesse für die gleichen Männer sind. Während diese Liebe für die gleichen Männer normalerweise eine Schwärmerei bleibt, entwickelt sich alles anders, als Matt in ihrem Theaterkurs auftaucht und sich sowohl Kate als auch Anderson Hals über Kopf in Matt verlieben.
Becky Albertalli gelingt es in „Kate in Waiting“ eine wunderschöne queere Liebesgeschichte zu schreiben. Ohne übertriebenes Drama führt sie uns durch Kates Leben, ihre Schwärmerei für Matt und die Freundschaft zu Anderson. Albertalli gelingt es, sehr sympathische Charaktere zu schreiben, weshalb man zu keiner Zeit genervt ist, sondern allen Personen gerne folgt und mehr von ihrem Leben erfahren möchte. Diese gefühlvolle Reise hat mich definitiv verzaubert und auf eine Zeitreise in meine Jugend mitgenommen, aus der ich diese Schwärmereien nur zu gut kenne. „Kate in Waiting“ ist ein wunderschönes Buch, welches die Leser auf eine Reise durch ihre eigene Gefühlswelt mitnimmt und deshalb nur zu empfehlen ist.

Bewertung vom 18.06.2021
Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Britischer Cozy-Krimi

Mit seinem Erstlingswerk „Der Donnerstagsmordclub“ versetzt uns Richard Osman in die Grafschaft Kent, genauer gesagt in eine luxuriöse Seniorenresidenz namens Cooper Chase. Die achtzigjährige Joyce ist eben erst nach Cooper Chase gezogen, wo sie Elizabeth, Ron und Ibrahim kennenlernt, die alle sehr interessante Lebensgeschichten aufweisen können. Die drei machen sie zum vierten Mitglied ihres Clubs, der sich immer donnerstags trifft, um ungelöste Mordfälle zu untersuchen und aufzuklären. Doch dann kommt es zu einem tatsächlichen Mord direkt in Cooper Chase und die vier beginnen, die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen.
Da ich Richard Osman aus etlichen britischen TV-Formaten kenne und ihn dort immer als sehr lustig und sympathisch wahrgenommen habe, konnte ich es nicht erwarten, auch sein erstes Buch zu lesen. Auch wenn mich das deutsche Cover leider enttäuscht, da es nicht an den Flair der britischen Variante herankommt, hat es mir mit der Zeit besser gefallen und ich muss auf jeden Fall zugeben, dass es den Inhalt des Buchs perfekt illustriert. Zudem musste sehr schnell feststellen, dass Osmans Buch genauso lustig und sympathisch ist wie er selbst. Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Sicht von Joyce erzählt, die Tagebuch schreibt und dort die Entwicklungen festhält.
Es dauert etwas, sich in diese Erzählweise einzuarbeiten, aber nachdem man die erste Hürde überwunden hat, wird man sofort von Joyces Gedankengängen verzaubert, die manchmal sehr verwirrend sind und mich doch irgendwie an meine Oma erinnern. Mehrmals leitet Osman den Leser in die Irre, bevor er schlussendlich die Handlung sehr gelungen auflöst. Ich habe mich unglaublich unterhalten gefühlt und kann es kaum erwarten, bis der Donnerstagsmordclub das nächste Mal ermitteln wird.

Bewertung vom 11.06.2021
Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1
Halle, Karina

Deluxe Dreams / Dumont Saga Bd.1


ausgezeichnet

Leidenschaft und Luxus

Die amerikanische Studentin Sadie reist als Rucksacktouristin in Europa. Als sie sich an der französischen Riviera wiederfindet, verlässt sie ihr Glück und sie wird in Nizza Opfer eines Überfalls. Doch sie wird von einem gutaussehenden Unbekannten gerettet. Er bringt sie ins Krankenhaus und lässt sie anschließend in seinem Hotel wohnen, damit sie sich auskurieren kann. Doch der Unbekannte entpuppt sich als Oliver Dumont, der Erbe eines französischen Luxusimperiums. Auf den ersten Blick scheint Olivers Leben nur aus Luxus und Glamour zu bestehen, doch schnell stellt sich heraus, dass er ein dunkles Geheimnis mit sich trägt, dass ihn und Sadie in Gefahr bringen kann.
Ich habe mir das Buch ertauscht, da mich das Cover angesprochen hatte, die Geschichte erschien mir allerdings sehr vorhersehbar. Jedoch wurde diese Einschätzung ziemlich schnell widerlegt. Von der ersten bis zur letzten Seite an war ich fasziniert und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Liebesgeschichte zwischen Sadie und Oliver entwickelt sich schnell und ich habe sie unglaublich gerne auf ihrer Reise begleitet. Schnell wird die Beziehung zwischen den beiden leidenschaftlich und die Autorin zögert nicht davor, die Sexszenen sehr ausführlich und unglaublich heiß zu beschreiben. Zudem gab es einige sehr spannende Wendungen und Intrigen, sodass man wirklich unterhalten wird. Auch die Aspekte zu Olivers Familie haben mir sehr gut gefallen und ich freue mich schon, in den nachfolgenden Büchern der Dumont-Reihe in die Geschichten der Familienmitglieder einzusteigen.

Bewertung vom 09.06.2021
Drei Kameradinnen
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


ausgezeichnet

Anspruchsvoll und aktuell

„Drei Kameradinnen“ zeigt die Lebensgeschichte der drei jungen Frauen Hani, Kasih und Saya auf. Die drei Frauen haben ihre Jugend gemeinsam am Rand einer Kleinstadt verbracht und sind seitdem miteinander verbunden, auch wenn sie sich etliche Jahre lang nicht gesehen haben. Nach der getrennten Zeit treffen sie sich wieder. Sie knüpfen an ihre Jugend an und unternehmen viel gemeinsam. Jedoch können sie ihre Unternehmung zu keinem Zeitpunkt vollständig genießen, da sie sich mit Rassismus, rechtem Hass und abschätzendem Verhalten konfrontiert sehen. In einer dramatischen Nacht scheint alles zu eskalieren und plötzlich ist nichts so, wie es scheint.

Das Buch wurde in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Kasih geschrieben, sodass wir einen sehr intensiven Blick in ihr Leben, ihre Gedanken und die Ereignisse erhalten. Ich habe „Drei Kameradinnen“ in meinem Buchclub gelesen und musste schnell feststellen, dass es definitiv keine leichte Strandlektüre ist. Das Buch ist gesellschaftskritisch und regt die Leser zum Nachdenken und Reflektieren an. Besonders gut gefallen hat mir hierbei, dass die Autorin keine Antworten oder Lösungswege zum Umgang mit Rassismus, Hass und rechter Hetze gibt, sondern die Leser mit offenen Fragen aus dem Buch entlässt, sodass sie selbst über diese Themen und ihre Rolle nachdenken müssen. Das Werk wirft einen untypischen Blick auf die Thematik des Alltagsrassismus und überzeugt durch diesen ungewöhnlichen Aufbau ungemein.