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Bewertungen

Insgesamt 188 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2018
Hate me, Kiss me, Love me
Kae, Tracy;Moore, Vinya

Hate me, Kiss me, Love me


gut

Eine verzwickte Geschichte …

… über Liebe, Verrat, Reue, Selbsthass und Mut. Diese Geschichte bietet einen für mich neuen Plot, den ich sehr spannend fand.

Erstmal vielen lieben Dank, an Hawkify Books, dass ich auch diese Geschichte als Rezensionsexemplar lesen durfte. Dass ich dadurch nicht beeinflusst wurde, werdet ihr wahrscheinlich in meiner Rezension dazu lesen ...

Die Grundstory fand ich sehr interessant. Alleine der Klappentext mit „der Freund ihrer Mutter“, hat mich sehr neugierig gemacht, denn da bin ich ja schon von vornherein gespannt, was es da alles für Verwicklungen geben wird!

Für mich war einiges unlogisch, was mich dann doch das ein oder andere mal beim Lesen ins Stocken gebracht hat. Es wurde einiges für selbstverständlich erachtet, was für mich aber überhaupt nicht klar ersichtlich war.

Leider bin ich auch mit den Protagonisten nicht warm geworden. Das lag wahrscheinlich daran, dass für mich, vor allem June's und Derek's Gedanken, nicht immer klar strukturiert waren und ich ihr Tun nicht nachvollziehen konnte.

June und Derek wissen überhaupt nicht, wie sie zueinander stehen sollen, was ihre verzwickte Lage nur noch schwieriger macht. Und genau darum dreht sich die Geschichte, was mich grundsätzlich sehr angesprochen hat. Es werden uns Unsicherheit, Selbstvorwürfe und auch Hoffnung geboten.

Doch es gibt nicht nur negative Kritik ;-) ...

Ich habe mich die ganze Zeit gefragt „wie geht es weiter?“ und dann ging es weiter und ich hatte wieder erneute Zweifel, ob die beiden den jeweiligen für sich richtigen Weg gehen und dann hat das Autoren Duo wieder alles umgeworfen und mich wieder im Dunkeln stehen lassen. Durch all das, blieb die Spannung für mich absolut erhalten und ich habe dieses Buch zügig durchgelesen. Die ganzen Intrigen, die nebenbei auch noch ausgestanden werden müssen, waren noch ein zusätzlicher Bonus zur eigentlichen Handlung.

Ich fand den Schreibstil trotz einiger Fehler bzw. fehlenden Infos sehr gelungen. Die beiden Autorinnen haben für mich sehr gut harmoniert.
Es hätte für mich nur etwas mehr Tiefgang und eine durchgehende Logik haben müssen.

Ich habe mit einem abgeschlossenen Ende gerechnet und musste nun feststellen, dass die Geschichte rund um June und Derek noch nicht beendet ist und wahrscheinlich noch jede Menge neue Missverständnisse und Unsicherheiten auf einen warten, was mich schon den nächsten Teil entgegen fiebern lässt, denn trotz meiner Kritik bin ich gespannt, wie es weiter geht.
Ich möchte unbedingt wissen, ob es stimmiger wird, ich nicht mehr auf fehlende Details warten muss und vor allem wie sich alles auflöst.

Fazit

Eine Geschichte, die für mich noch nicht genug ausgefeilt war, aber die Grundstory mich absolut überzeugt hat. Ich hoffe, dass der zweite Teil besser „durchdacht“ ist und ich nicht mehr ins Stocken geraden werde.

Bewertung vom 14.05.2018
Träume voller Schatten
Löw, Christina

Träume voller Schatten


sehr gut

Mit einem fantastisch guten Aussehen gesegnet, weiß Patrick ganz genau, wie er dieses einsetzen muss, um die Auswahlrunde der neuen Männer-Model-Show glamourös zu bestehen! Er ist perfekt vorbereitet, er ist voll in seinem Element und rein gar nichts scheint ihn aufhalten zu können!

So hatte er sich das zumindest vorgestellt …

Doch dann kommt da ganz plötzlich aus dem Nichts dieser eine Schlüsselmoment, der Patrick den Boden unter den Füßen weg reißt, der ihn in Abgründe blicken lässt, die scheinbar längst vergessen waren und der ihm fortan schlimme Albträume beschert.

Es sind Träume, die Patrick nicht mehr los lassen, Träume, die seinen Verstand benebeln und alles verändern. Patrick sieht sich gefangen in seinen Träumen und seiner Vergangenheit und er erkennt sehr bald nicht mehr den Unterschied zwischen Traum und Realität, denn es gibt da etwas, was er nie verarbeitet, dafür aber erfolgreich verdrängt hat ...

Christina Löw hat hier eine sehr tiefgehende Märchenadaption geschrieben!

Sie befasst sich sehr intensiv mit den Themen Realitätsverlust, Vergangenheits-Trauma-Bewältigung, sexuellem Missbrauch, sowie Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Zudem lässt die Autorin federleicht mit einfließen, was es tatsächlich für Auswirkungen für die Seele eines Menschen haben kann und wie es deren spätere Leben prägt, wie Eltern ihre Kinder erziehen und wie sie dabei emotional mit ihnen umgehen.
Aber auch die Magie der echten Freundschaft bekommt in diesem Buch einen tollen Platz und einen sehr hohen Stellenwert!

Wir bekommen all diese Eindrücke zu Patricks Leben wahnsinnig intensiv geboten, denn der Schreibstil der Autorin ist sehr bildlich und absolut zum Reinfühlen!

So hat mich z.B. Patricks Streben nach Schönheit und sein Schlüpfen in eine Rolle, um einfach nur „zu gefallen“, weil er glaubt nur dann etwas wert zu sein, beim Lesen sehr traurig gemacht.

Christina Löw schreibt sehr detailliert und ihr Umgang mit Worten ist grandios! Es gab für mich niemals auch nur einen Moment, an dem nicht wirklich alle Seiten durchleuchtet wurden.

Das Original-Märchen „Zwerg Nase“ wurde für mich wirklich perfekt mit eingearbeitet! Mir ist es bei Adaptionen immer besonders wichtig, die Parallelen zu finden und ich versuche sie jedes mal förmlich aufzuspüren. Hier habe ich wirklich keine wichtigen Botschaften vermisst!

Doch trotz all der positiven Aspekte habe ich für mich einen kleinen Kritikpunkt, der aber wirklich reine Geschmackssache ist.

Im Laufe des Buches wurde mir die Atmosphäre zu intensiv „therapeutisch“, was mir persönlich einfach to much war.
Ich hätte die Geschichte lieber von einem neutraleren Standort aus betrachtet und Patricks Geschichte miterlebt.
In „Träume voller Schatten“ steht ganz klar die Problemerkennung und Problembewältigung im Vordergrund, was die Geschichte sehr realistisch macht und irgendwann nicht mehr diesen leichten Märchen-Flair fühlen lässt. Zumindest war es bei mir so, obwohl mit Märchen-Elementen ganz und gar nicht gegeizt wurde!
Wer aber gerade dieses authentische Miterleben von dramatischer Lebenssituation, bis hin zu seiner Konfliktlösung mag, für den ist das Buch perfekt!

++ Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten, was aber keinesfalls meine ehrliche Meinung beeinflusst hat. ++

Fazit

Eine sehr tiefgründige Adaption zu dem Märchen „Zwerg Nase“ von Wilhelm Hauff, welche sehr viele Parallelen zum Original bereit hält.

Ernste Themen wie Selbst- und Fremdwahrnehmung, Vergangenheitsbewältigung und sexueller Missbrauch werden hier sehr intensiv und absolut bildgewaltig, eingebaut.

Bewertung vom 14.05.2018
Zwischen dir und mir das Meer / Farben des Sommers Bd.2
Herzog, Katharina

Zwischen dir und mir das Meer / Farben des Sommers Bd.2


ausgezeichnet

Eine verzwickte Geschichte …

… über Familie, Geheimnisse, Liebe und Trauer. Diese Geschichte bietet einige tragische Momente über den Lauf des Lebens.

Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar aus dem Hause Rowolth bekommen. Vielen lieben Dank dafür.

Für mich hat sich der Klappentext nach einer Liebesgeschichte angehört. Gar nicht mal soooo geheimnisvoll, doch die eigentliche Geschichte bietet schon viele geheimnisvolle Momente.

Das erste Highlight war für mich, dass wir zwei Perspektiven geboten bekommen haben.
Zuerst erfahren wir etwas aus Mariellas Sicht. Lenas Mutter lernen wir von der Kindheit bis hin zum erwachsen werden kennen und ich habe dadurch schon einen eigenen Einblick in die Geschehnisse rund um ihrer Herkunft bekommen.
Die zweite Perspektive erhalten wir von Lena. Sie spiegelt die Gegenwart wieder. Auf der Suche nach Antworten zu dem früheren Leben ihrer Mutter, erhält sie Antworten und spürt Emotionen mit denen sie nicht gerechnet hat.

Beide habe ich sehr ins Herz geschlossen und ich habe mit beiden mitgefiebert, mitgelacht und auch mitgetrauert. Der Perspektivenwechsel war klasse umgesetzt. War ich bei Mariella in der Vergangenheit, wollte ich gar nicht mehr zu Lena wechseln. War ich bei Lena in der Gegenwart, wollte ich aber auch nicht mehr zu Mariella in die Vergangenheit wechseln. Es war so spannend geschrieben, das die Geschichte mich richtig gefesselt hat.

Mir wurden zu Beginn, zu viele Orte genannt, gerade auf der Insel Amrum, die ich nicht kannte, die aber als selbstverständlich erachtet wurden, so dass ich das ein oder andere mal etwas ins Straucheln kam. Da die einzelnen Orte aber eigentlich keine große Rolle spielen, habe ich diese schnell ausgeblendet. Nachdem wir in Italien gelandet sind, wurde meiner Meinung nach alles viel besser erklärt und ich wusste wieder, warum ich Italien so liebe. Nun steht auf meiner Wunsch-Reiseliste auch noch die Amalfiküste mit ihren Treppenwegen, die ich unbedingt bereisen möchte. Katharina Herzog hat mir alles so bildlich dargestellt, dass ich alles so detailliert vor Augen hatte und dass ich zwischenzeitlich selber dachte, zwischen Zitronenbäumen zu stehen.

Mein zweites Highlight in diesem Buch war, dass die Liebesgeschichten, die Mutter und Tochter erleben, bzw. erlebt haben, nicht im Vordergrund standen. Sie waren zwar schon präsent, aber das eigentliche Ziel der jeweiligen „Reisen“ wurde nicht in den Hintergrund gerückt.

Das Ende war für mich ein weiteres Highlight, denn es wurde nicht einfach alles zum Schluss aufgelöst, sondern schon im Vorfeld Stück für Stück und so war es für mich sehr harmonisch.

Den einzigen Stolperstein, den ich hatte war, dass Lena und ihre Schwester Zoe, bis ihre Mutter verstorben ist, zweisprachig aufgewachsen sind. Die beiden waren zu dem Zeitpunkt aber noch sehr jung und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie sie es so perfekt gelernt haben, dass sich niemand in Italien wundert, dass zwei deutsche Mädchen so gut italienisch sprechen.
Aber das ist mein einziger Kritikpunkt an dieser Geschichte und auch nur mein persönliches Empfinden.

Fazit

Eine Reise durch die Vergangenheit in die Gegenwart. Eine etwas andere Familiengeschichte, die uns verschiedene Geheimnisse ans Licht bringen lässt. Eine tolle Story, die wir aus der Sicht einer Mutter und einer Tochter erleben dürfen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.05.2018
Wie die Luft zum Atmen / Romance Elements Bd.1
Cherry, Brittainy C.

Wie die Luft zum Atmen / Romance Elements Bd.1


sehr gut

Eine tragische Geschichte …

… über Verluste, Neuanfänge, Vertrauen, Liebe und das Schicksal. Diese Geschichte bietet uns nicht nur Drama, sondern auch Emotionen pur.

Eine Mischung, die ich liebe und deshalb stand dieses Buch schon seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste. Endlich habe ich diese Geschichte davon befreit. Ich habe sie zwar nicht gelesen, sondern gehört, wobei ich mich da immer etwas schwer tue, wenn ein männlicher Sprecher mit dazu kommt.

Doch genau so musste es sein, denn sonst hätte ich die Gefühle und Gedanken nie so pur von Tristan wahrgenommen. Aber nicht nur Tristan spielt eine wichtige Rolle, sondern auch Liz, unsere Hautprotagonistin. Auch aus ihrer Sicht kam die Verzweiflung, Liebe und Hoffnung sehr gut rüber.

Liz hat einen schweren Verlust zu verarbeiten, den sie scheinbar besser verkraftet als Tristan. Tristan hat es da sogar noch schlimmer getroffen. Ob es da immer so gut ist, dass beide sich an ihrer Vergangenheit festhalten?

Wie viel Leid kann ein Mensch aushalten? Diese Frage stellen sich Tristan und Liz, denn beide müssen ein Schicksalsschlag nach dem anderen einstecken. Alles beginnt mit einer Tragödie, die beide in ein tiefes Loch stürzt.

Durch einen „harmlosen“ Unfall begegnen sich beide das erste mal. Sie lernen sich beide näher kennen und müssen feststellen, dass sie zuerst überhaupt nicht gut füreinander sind. Wohin soll das bitte führen, wenn beide in ihrer Trauer zergehen?

Wenn man denkt, dass es endlich bergauf geht, dann kommt wieder ein neuer Schlag. Doch wie viel Tristan und Liz verkraften und erleben müssen, ist der Weg ihrer Geschichte ...

Mir haben einige Details gefehlt und die Zeitangaben haben für mich auch nicht immer gepasst. Zum Beispiel werden verschiedene Orte erwähnt, doch mir hat gefehlt, in welcher Entfernung diese Orte liegen, denn das habe ich mich schon das ein oder andere mal gefragt … auch hätte ich gerne gewusst, wo Emma, Liz Tochter, zwischenzeitlich ist, da sie eine wichtige Rolle hat, aber zeitweise gar nicht erwähnt wird ...

Doch wenn ich von diesen Mankos absehe, hat mich diese Geschichte richtig schaudern lassen, denn die Emotionen werden so genau beschrieben, dass ich zeitweise Gänsehaut hatte und richtig mitgelitten habe.

Fazit

Eine Geschichte, die mich emotional sehr gepackt hat. Wen so kleine fehlende Details nicht stören und wer gerne mal wieder eine tragische Geschichte lesen oder hören will, der sollte sich diese Drama-Liebesgeschichte nicht entgehen lassen, denn es erwartet euch eine Achterbahn der Gefühle.

Bewertung vom 02.05.2018
Seiltanz zwischen den Zeiten
Siebern, Hannah

Seiltanz zwischen den Zeiten


ausgezeichnet

Eine zeitlose Geschichte …

… über Vertrauen, Liebe, Familie, Freundschaft und Kampfgeist. Diese Geschichte ist voller Spannung und Emotionen, denn nichts scheint so wie es in Wirklichkeit ist.

Ich habe mich schon so gefreut, als es endlich hieß, dass es eine Fortsetzung zu „Seiltanz zwischen den Welten“ gibt. Da kam es mir natürlich sehr gelegen, das Angebot zum Vorablesen zu bekommen.

Bei mir ist der erste Teil ja schon etwas her, aber die Autorin Hannah Siebern hat das super umgesetzt, dass ich wieder sofort in der Geschichte war. Ganz nebenbei wurden Erklärungen eingebaut, sodass nicht die Fragen aufkamen „Was hat es damit nochmal auf sich?“, „Was war vorgefallen?“ oder „Wer war das eigentlich nochmal?“. Das fand ich wirklich klasse gemacht.

Nachdem mich das Ende des erstens Teils mit offenen Fragen zurück gelassen hat und da noch nicht fest stand, dass es einen Folgeband geben wird, habe ich hier nun endlich meine Antworten bekommen.

Wir reisen mit Rina, Danilo und Ewan nach Deutschland, denn beim Zirkus ist Winterpause. Wir wissen ja, dass Rina in dieser Zeit bei ihrer Oma wohnt und eine normale Schule besucht. Da liegt es natürlich auch nahe, dass sie sich sehr auf ihre Freundin Sophie freut. Die beiden sind schon tolle Freundinnen. Da Sophie von ihrer Beziehung zu Ewan weiß, braucht sich Rina auch nicht verstellen.

Rina und Ewan haben sich so allmählich an das Leben in zwei unterschiedlichen Welten gewöhnt. Beide können nicht mehr ohne einander, was auch sehr gut beschrieben wird. Die Zweifel, aber auch die Liebe sind sehr authentisch dargestellt. Es ist sehr schwierig für die beiden, ihre Liebe zueinander zu verstehen, denn eine Mensch-Geist Beziehung ist ja schließlich nichts „Normales“.

Eine Nebenthematik ist unter anderem die genetische Krankheit „Hypertrichose“ (vermehrter Haarwuchs). Danilo, Rinas Bruder, leidet seit seiner Geburt darunter. Doch was in der großen Zirkusfamilie „normal“ ist, ist vor allem bei den Erwachsenen in Deutschland abstoßend. Es wird deutlich gemacht, dass die Eltern mit ihrem Verhalten einen ganz großen Anteil daran haben, wie Kinder mit solch einer Krankheit umgehen.

Wir lernen vorwiegend neue Charaktere kennen, doch auch Dimitri und Vlad haben wieder ihren Auftritt.

Rina steht kurz davor endlich volljährig zu werden. Doch bis zu ihrem Geburtstag muss sie noch einige Aufgaben erledigen, denn auf einmal verschwindet Ewan. Dann taucht plötzlich ganz unerwartet ein neuer Schüler in ihrer Klasse auf, der auch Geister sehen kann. Doch Baxter ist nicht gerade der nette Typ und auch nicht der Bad Boy, sondern er ist einfach ein Arsch, wie es Rina so schön ausdrückt. Aber natürlich hat auch er eine eigene Geschichte …

In diesem zweiten Teil, der mir besser gefallen hat, als der vorherige, erwarten uns jede Menge spannende und emotionale, sowie actionreiche Momente. Ich würde mich sehr über weitere Teile freuen.

Fazit

Eine gelungene Fortsetzung, die uns erneut in die Welt von Geistern entführt. Aber auch die „normale“ Welt kommt nicht zu kurz. Eine tolle Weiterentwicklung von den einzelnen Protagonisten, erwartet uns. Wem Teil eins schon gefallen hatte, der sollte auch unbedingt die Fortsetzung lesen.

Bewertung vom 02.05.2018
Hollerbrunn
Skupin, Tina

Hollerbrunn


sehr gut

Was habe ich mich auf die Märchenadaption von „Frau Holle“ gefreut, schließlich ist das Original eins meiner Lieblingsmärchen!

Ich war mehr als neugierig auf die Umsetzung, handelt es sich bei „Hollerbrunn“ ja um einen Urban-Fantasy-Roman und so war ich sehr gespannt, wie die Fantasy-Elemente des Märchens in unsere normale Welt eingebracht werden!

Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ich das Originalmärchen fast detailgetreu in dieser Geschichte wieder finde, die, verlasst euch drauf, dennoch eine ganz andere ist!
Das war für mich der erste absolut positive Überraschungsmoment!

Ich meine, mal ehrlich …
Könnt ihr euch im Vorfeld eine Geschichte mit sprechenden Backöfen, polternden Äpfeln und einer absolut echten Frau Holle in unserer Zeit und unserer Welt vorstellen?

Tina Skupin hat mir mit „Hollerbrunn“ bewiesen, dass das absolut machbar ist und dennoch authentisch wirkt! „Fantasy meets Reality“ funktioniert hier ganz wunderbar!

Die beiden Stiefschwestern Marie und Pegg sind grundverschieden. Marie ist ein lieber, leicht naiver Goldschatz, der von allen gemocht wird und Pegg ist eben Pegg. Sie sagt was sie denkt, ist sehr scharfzüngig und geht entschlossen und mit einem wachem Verstand an alles, was sie tut. Gemocht wird sie nicht.
Die Schwestern haben beide ihr persönliches, schweres Päckchen zu tragen und leben im idyllischen, ländlichen und zauberhaften Hollertal!

Traditionelle Alpensagen, märchenhafte Legenden und jede Menge Geheimnisse lassen die Atmosphäre des Buches dauerhaft knistern und für jede Menge Überraschungen sorgen.
Seht euch konfrontiert mit Macht, Verrat, Lügen und Eigennutz, aber auch Enttäuschung und Manipulation spielen eine große Rolle!

Sämtliche Charaktere werden bildlich und lebhaft beschrieben und wir bekommen einen wahnsinnig tollen Einblick von der gesamten Familie von Marie und Pegg!

Hier hat sich die Autorin einen tollen Plot einfallen lassen und kritische Themen wie Übergewicht, Mobbing, Vorurteile und „im Schatten eines anderen stehen“, ganz nebenher mit einfließen lassen, so dass sie sich aber keinesfalls in den Vordergrund drängen!

Übrigens ist in dem Buch nichts wie es scheint und ihr bekommt nie das, was ihr erwartet! Ich fragte mich ständig: Wer ist hier wirklich gut und wer ist vielleicht doch böse?

Übrigens sind sogar Märchenelemente der „Eiskönigin“ mit eingebracht worden, das war sehr passend und toll!

Doch obwohl mir das Buch unwahrscheinlich gut gefallen hat, weil es sich einfach so durchweg fesselnd gelesen hat und der Schreibstil zudem noch so locker und leicht war, muss ich ein Bewertungsbüchlein abziehen.

Die Geschichte hätte meiner Meinung nach noch ein paar Seiten mehr gebraucht, um komplett rund zu sein.
Mir hat es hin und wieder etwas an Tiefgang gefehlt, gerade was die eingebaute Liebesgeschichte angeht.
Wo ich auf der einen Seite den lockeren und zackigen Schreibstil sehr mochte, so ging es mir manchmal in der Thematik-Abhandlung etwas zu flott und ich hätte mir ein paar mehr Erklärungen oder Einblicke hin und wieder gewünscht, damit mir alles noch logischer erscheint.

Das sind aber Kritikpunkte, die die Geschichte für mich einfach nur perfekt gemacht hätten, denn eine klare Leseempfehlung bekommt „Hollerbrunn“ für mich in jedem Fall!

Am besten lest ihr das Buch im Winter, bei einer heißen Tasse Tee, gemütlich mit einer Wolldecke auf der Couch!


Fazit

Fans des Märchens „Frau Holle“ kommen hier gänzlich auf ihre Kosten, denn die Autorin hat sehr viele Elemente aus dem Original mit eingebaut und dennoch erzählt sie eine komplett andere Geschichte!

Erlebt eine nüchterne Familiengeschichte, eine konfliktreiche Schwesterngeschichte in einer zauberhaften und magischen Atmosphäre, im verschneiten sagenumwobenen Hollertal!