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warmerSommerregen
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Insgesamt 132 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2015
Mord am Lord
Robin, B. a.

Mord am Lord


ausgezeichnet

Humorvoller und spannender Krimi!

Theo muss Josie aufgrund einer verlorenen Wette in das verregnete England begleiten. Das Ziel ihrer Reise: Das Agatha-Christina Sotheby Museum. Da diese Schriftstellerin Josies Lieblingsautorin ist, kann sie sich kaum beherrschen als die Sprache auf das mysteriöse Manuskript des nicht zu Ende geschriebenen Kriminalromans “Der Tote in der Bibliothek” fällt. Als die Museumsführung beginnt verlieren Josie und Theo jedoch den Anschluss zur Gruppe, sodass Josie, die eine Abkürzung zu kennen glaubt, die Richtung angibt und sie so zu einer ungewöhnlich kleinen Stahltür gelangen.
Kaum treten sie aus der Tür, stehen sie auf einer wunderschönen grünen Wiese und Nichts zeugt mehr vom eben heruntergeprasselten Regen. Doch ist noch etwas merkwürdig: Die gesamte Parkanlage sieht anders aus als die Wiese, die sie um zum Museum gelangen zu können, überqueeren mussten. Darüber hinaus war das Haus zuvor aus Backstein gewesen, während es nun aus Granit gebaut ist. Als die Freunde dann noch auf eine im Stile der 1920er Jahre gekleidete Frau treffen, die die beiden mit Miss Rutherford und Mr. Stringer begrüßt, ist die Verwirrung groß.
Die vollkommen begeisterte Josie und der nicht ganz so faszinierte Theo sollen den Mord an Lord Westholm aufklären. Außerdem besteht darin ihre einzige Möglichkeit, um aus dem unvollendeten Roman Agatha-Christinas zu gelangen.
Doch dabei besteht die Schwierigkeit nicht nur darin, sich wie Miss Rutherford und Mr. Stringer zu verhalten; schließlich ist der Fall sehr knifflig..
Und wie viele Kriminalromane haben wir bisher gelesen, bei denen es der Täter bei einer Leiche belassen hat?

Als großer Freund der Miss Marple-Filme mit Margaret Rutherford war ich sehr begeistert, als ich über dieses Buch gestolpert bin. Ich war ganz gespannt auf das Buch und kann vorwegnehmen, dass es mich keineswegs enttäuscht hat. ;)
Der Schreibstil ist humorvoll und sehr packend; das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Die Charaktere waren sehr schön gezeichnet und alle etwas mysteriös, sodass einem direkt mehrere Verdächtige in den Sinn kamen. Josies Begeisterung konnte ich auch nachvollziehen, ich selber habe auch schon die Drehorte der Filme in England besucht und war ganz entzückt. Was mir bezüglich der Personen auch sehr gefallen hat, ist das Personenverzeichnis zu Beginn, das mir wirklich sehr geholfen hat.
Außerdem tauchten beim Lesen immer wieder Bilder aus den Miss-Marple-Filmen vor meinem inneren Auge auf, zum Beispiel wenn die Telefonniesche als Versteck dient..
Und, wie es bei einem guten Krimi sein muss, wäre ich nicht auf die Täterin gekommen, doch nach der Auflösung des Falls war alles ganz schlüssig geklärt.

B.a. Robins pendelt zwischen München und Irland, wo sie auch auf den Namen B.a. Robin kam. Denn immer wenn sie sich über Stromausfälle, Ratten oder Ähnliches beklagt hatte, bekam sie den Ausspruch “be a robin” zu hören, da sie unbekümmert wie ein Singvogel sein sollte.

Ich kann dieses Buch allen Miss-Marple- und Margaret-Rutherford-Fans sehr empfehlen! Kopfkino und ein spannendes Lesevergnügen sind mit diesem Buch sicher- ich bin begeistert!

Bewertung vom 14.07.2015
Schönheit aus der Natur
Jakuszeit, Jinaika; Dornemann, Miriam

Schönheit aus der Natur


ausgezeichnet

Ein tolles Buch, um seine eigene Naturkosmetik herzustellen! TOPP!

Bei Kosmetik sollte es sich um umweltfreundliche, natürliche und naturnahe Produkte handeln, die weder dem Menschen noch der Natur Schaden zufügen. Deswegen erfreut sich Naturkosmetik nicht nur bei Menschen mit sensibler Haut oder Allegikern als gesunde Alternative immer größerer Beliebtheit.
Kritiker sagen, Naturkosmetik sei viel zu teuer- doch das trifft mittlerweile überhaupt nicht mehr zu. Und am schönsten ist es doch auch, wenn man seine eigene Naturkosmetik selber herstellt. Und das ist viel leichter, als man gemein hin denkt. Mit den richtigen Ideen und Anleitungen lassen sich ganz leicht wundervolle Wohlfühlprodukte selber herstellen.
In dem Buch “Schönheit aus der Natur- Naturkosmetik selber herstellen” von Miriam Dornemann aus der Kreativen Manufaktur des TOPP-Verlages lassen sich für viele Gelegenheiten wunderschöne Kosmetikrezepte und süße Verpackungsideen finden.
Unterteilt ist das Buch in die Kapitel

Wissenswertes
Gesichtspflege
Körperflege
Badeträume
Inhaltsstoffe
Vorlagn
Bezugsquellen und Adressen
Autorinnen und Impressum.

Zu Beginn des Buchs wird ein Einblick in das Selbermachen von Naturkosmetik gewährt und es wird erklärt, weswegen aus Naturkosmetik eine große Leidenschaft werden kann. Auf die Bedürfnisse und Besonderheiten der eigenen Haut perfekt abgestimmte Inhaltsstoffe sind nur ein Grund.
Anschließend werden noch ein paar Tipps und Informationen gegeben, die, bevor es eigentlich losgeht, gelesen werden sollten. Thema sind hier unter anderem Behältnisse und Hygiene.
Sehr schön gemacht fand ich auch das nächste Unterthema: Die Ausrüstung. Die wichtigen Utensilien für das Herstellen von eigener Naturkosmetik werden vorgestellt.

Und dann geht es auch schon mit der Gesichtspflege los. Vom pflegenden Rosen-Gesichtsöl über die klassische Ringelblumensalbe bis hin zu Lippenpflege und Gesichtsmasken werden hier keine Wünsche offen gelassen. Bei sehr vielen Anleitungen gibt es noch zusätzlich hilfreiche Tipps und ausgefallene Verpackungsanleitungen.
Hier habe ich unter anderem das fruchtig-frische Sanddorn-Gesichtsöl ausprobiert.
Im nächsten Kapitel lassen sich zum Beispiel Massageöle, Peelings oder auch Bodymelts finden.

Auch die Anleitungen für Badeöle, Duschmilch, Badebomben, Badepralinen, Badesalze, Schaumbäder, Shampoobars (!!) und so weiter sind total toll!
Das Kapitel mit den Inhaltsstoffen ist auch sehr hilfreich, da dort die verwendeten Inhaltsstoffe beschrieben und erklärt werden. Auch, wie man sie verarbeitet, wird sehr leicht verständlich vermittelt.

Die Kosmetikrezepte lassen sich schön leicht nachmachen; es ist alles sehr anschaulich und leicht verständlich erklärt und die tollen Verpackungsideen zum Nachmachen runden das Ganze noch ab. So sind diese Wohlfühlprodukte nicht nur zum Selberverwenden perfekt, sondern auch als Geschenk ideal.
Die Inhaltsstoffe lassen sich auch problemlos auftreiben, da es mittlerweile auch viele Online-Shops gibt, die Inhaltsstoffe für Naturkosmetik für einen fairen Preis anbieten, andere Zutaten finden sich im normalen Geschäft oder das ein- oder andere auch im Garten.
Dieses Buch ist außerdem sehr schön ansprechend gestaltet und macht zum Beispiel wegen der tollen Fotografien noch mehr Lust aufs Nachmachen.

Für mich handelt es sich hierbei um ein rundum gelungenes Buch, Dank dem man leicht selber Naturkosmetik herstellen kann!

Wirklich TOPP! :)

Bewertung vom 07.07.2015
Die Stille vor dem Biss
Scharnigg, Max

Die Stille vor dem Biss


ausgezeichnet

Eine richtige Perle, die mehr Lust auf diese rätselhafte Passion macht!

Als Junge geht Max Scharnigg zum ersten Mal mit seinem Vater angeln. Noch ist ihre Angelausrüstung auf das Wichtigste begrenzt, die Technik noch nicht ganz ausgereift, die Fischerprüfung noch nicht abgelegt und die Fänge halten sich in Grenzen.
Und doch geht von dieser Beschäftigung eine ganz besondere Kraft aus, eine Magie, der sich die beiden nicht entziehen können. Und so machen beide ihren Angelschein, treten in den ersten Angelverein ein und werden immer häufiger zum Wasser gezogen.
Das Angeln als solches ist viel mehr als das einfache Fangen von Fischen. Zum Angeln gehört, dass man morgens voller Freude auf den Angeltag aufsteht, dass man seine Sachen zusammensucht, ohne sich entscheiden zu können, welches Zubehör mitgenommen werden muss und welches zu Hause bleiben sollte. Es ist das Anpirschen ans Wasser, das Suchen nach einer geeigneten Stelle, das Abenteuer, bei dem man darauf wartet, dass etwas passiert, es ist das gebannte Schauen auf die kleinsten Bewegungen an der Wasseroberfläche oder der Rutenspitze. Angeln ist das Aufbereiten der Ruten und köder, das Binden von Fliegen, das ewige Suchen nach neuem Material, das man unbedingt benötigt und so noch nie hatte.
Und selbst damit ist das Thema Angeln erst ganz grob angeschnitten.

Max Scharnigg versucht in seinem Buch “Die Stille vor dem Biss. Angeln- eine rätselhafte Passion” eine Antwort auf die Frage zu geben, warum man angelt und was diese Lebensphilosophie ausmacht.
Er beschreibt die verschiedenen Anglertypen, sodass selbst der Amateur weiß, welche Art des Anglers er vor sich stehen hat und welche Charaktereigenschaften bei dem Gegenüber wahrscheinlich sind. Vom Fliegenfischer über den Karpfenangler bis hin zum Welsangler zeichnet er ein farbenfrohes, humorvolles Bild von diesen leidenschaftlich Angelnden.
Aber auch eigene Erfahrungen was die Auswahl von und Mitgliedschaft in einem Angelverein, das Erwerben einer Fischkarte, das Angeln auf bestimmte Fische, das Teilnehmen an Angelwettbewerben, die so nicht mehr heißen dürfen, oder die Bemerkungen von Vorbeilaufenden.
Letzteres ist auch wieder ein sehr interessantes Thema: Das häufig anzutreffende Publikum wird vorgestellt. Unterteilt in die Kategorien der Interessierten, der Neugierigen, der Skeptischen, der Bekloppten, der der auch Angelnden und der Kinder beschreibt Max Scharnigg die Begegnungen zwischen ihnen und den Anglern, was wer sagt, was wer hören möchte und was wer denkt. Bei diesen Beschreibungen erkennt man einige Zuschauer-Typen aus eigenen Erfahrungen wieder.

Dieses Buch ist eine richtige Perle! Auf gerade einmal 256 Seiten wird ein umfassendes Bild vom Angeln und von dem Angelnden gezeichnet, das mit viel Charm und Humor Lust auf das Angeln macht und ein Verständnis dafür vermittelt, weswegen Angler die erst einmal infiziert sind ihrer Passion ein Leben lang folgen.
Ich kann dieses mit viel Hingabe geschriebene Buch sehr weiterempfehlen, da es zum einen für wunderbare Unterhaltung sorgt, zum anderen auch Wissen ums Angeln vermittelt und vor allem Begeisterung auslöst und den Wunsch zum Angeln in einem hervorruft.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2015
Wohin der Wind uns weht
Ricardo Pedro, João

Wohin der Wind uns weht


sehr gut

João Ricardo Pedros Debütroman “Wohin der Wind uns weht” umfasst die Erlebnisse dreier Generationen. Die Geschichte beginnt mit der Nelkenrevolution am 25. April 1974, durch die Portugal von der 40 Jahre andauernden autoritären Diktatur befreit wird.

Doktor Augusto Mendes, der als Arzt auf dem Land lebt, sitzt mit anderen Dorfbewohnern bei Tisch; die Politik wird zum Thema gemacht. Als er das Verschwinden seines alten Freundes Celestino bemerkt, begibt er sich auf die Suche nach diesem und wird fündig. Celestinos Überreste- die ihn umschwirrenden Fliegen haben kaum mehr als sein Glasauge und den von Kugeln zerlöcherten Schädel übrig gelassen- liegen auf einem herrenlosen Brachland.
Doch wird nicht nur seine Geschichte und die seiner Frau Laura erzählt, sondern umspannt das Buch noch zwei weitere Generationen. Antonio Mendes, der Sohn des Dorfarztes, muss während des Kolonialkrieges 1961 bis 1973 zwei mal nach Angola ausrücken, weswegen er, wie viele andere, traumatisiert zurückkehrt. Bei dem ersten Treffen mit seiner Frau erkennt er zu Beginn zum Beispiel seinen eigenen Sohn nicht mehr wieder.
Doch auch in der Zukunft lassen sich immer wieder Verknüpfungen zu seinen Erlebnissen herstellen, Auslöser für weitere Erlebnisse auffinden.

Sein Sohn, um den es in dem Buch zentral geht, erfährt nur nach und nach als er älter wird von einzelnen schockierenden Geschichten seines Großvaters und seines Vaters. Duarte selbst begibt sich erst nach dem Tod Augusto Mendes’ auf die Suche nach den Spuren der Vergangenheit, möchte etwas über die Geschichte seiner Vorfahren erfahren. Diese Handlung setzt jedoch erst am Ende des Buchs ein, sodass man Duarte auf diesem Weg nur in seinen Anfängen begleiten kann.
Duarte selber ist ein sehr begabter Pianist. Er wird dafür bewundert, dass seine Finger unaufhaltsam über die schwarzen und weißen Tasten huschen und dabei die Werke berühmter Komponisten aufblühen lassen. Doch als er droht, sich in der Musik zu verlieren beendet er seine vielversprechende Karriere als Pianist plötzlich, was in seinem Umfeld zunächst Unverständnis hervorruft.

Beim Lesen des Buchs begleitet man Augusto, Antonio und Duarte immer abwechselnd bei besondern Episoden ihres Lebens, welche oftmals mit der politischen Lage Portugals verbunden sind. Zu Beginn ist dies noch sehr undurchschaubar, doch je mehr man liest, desto häufiger erkennt man Personen wieder, entdeckt Zusammenhänge oder versteht den Grund für eine gewisse Handlung. Dennoch hilft es sehr, wenn man einige Passagen mehrfach liest, um so dieses Gewebe an Handlungen genau erfassen zu können.
Man erfährt von der Entwicklung Portugals, aber auch von dem Heranwachsen und Älterwerden der Charaktere. Duarte wird erwachsen, verändert sich.

Doch auch der Schreibstil erfährt einen Wandel. Zu Beginn sind die Sätze noch sehr lang, in gewisser Weise verspielt, wenn sie auch einen melancholischen oder brutalen Inhalt vermitteln. Je weiter die Geschichte dann jedoch voran schreitet, desto kürzer und einprägsamer werden die Sätze. Häufig werden sogar Ellipsen eingesetzt, sodass einige Passagen nicht nur inhaltlich sondern auch sprachlich ein befremdliches oder auch unbehagliches Gefühl hervorrufen, welches stets zu der Handlung passt.
Meistens ist der Schreibstil sehr ansprechend, beinahe poetisch, doch dann wird das ganze plötzlich, was mir ehrlich gesagt nicht ganz so sehr gefallen hat, durch eine vulgäre Erzählweise gebrochen. Sicherlich kann man dies als Ausdruck des starken Unmuts, der Verzweiflung und der Wut oder den vielen anderen Gefühlen der Hauptcharaktere erklären, dennoch gefällt mir der klingende Schreibstil wesentlich besser.

Beim Beenden des Buchs blickt man auf ein Gewebe der Geschichten dreier Generationen die, ohne dass man es zu Beginn vermutet hätte, alle mit einander verbunden sind. Man sollte sich für dieses Buch aber definitiv Zeit nehmen und auch nach Beenden des Buchs braucht es n

Bewertung vom 30.06.2015
STRAFE  (Restauflage)
Polanski, Paula; Nesser, Hakan

STRAFE (Restauflage)


ausgezeichnet

Ausgeklügeltes Verwirrspiel, jedoch mit schleppendem Beginn...

Der erfolgreich als Schriftsteller arbeitende Max Schmeling erhält eines Tages einen unerwarteten Brief von einem ehemaligen Schulkameraden. Dieser mittlerweile über sechzigjährige Mann erbittet Max um ein Treffen, da dieser ihm einen Gefallen schulde.
Max jedoch hat nicht die geriengste Ahnung, welcher Art Tibor Schittkowskis Bitte sein könnte. Obwohl er ihn seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen und noch nie richtig hat leiden können, macht er sich auf nach Gimsen, seiner alten Heimat, um dort Tibor zu besuchen.
Dieser ist schwerkrank und hat nicht mehr viel Zeit zum Leben. Er hat Max auserwählt, ihm einen letzten Wunsch zu erfüllen, bevor er das Zeitliche segnet. Immerhin hat er Max in ihrer Jugend zwei Mal das Leben gerettet. Ohne ihn gäbe es diesen berühmten Schriftsteller nicht.
Konfrontiert mit der Vergangenheit packt Max die Neugierde.
Und so lässt er sich auf etwas ein, dessen Folgen er nicht einmal erahnt. Der Weg zum Verbrechen ist gebahnt...


Zu Beginn des Romans verläuft die Handlung nur schleppend; es geschieht nicht viel, das Erzählte ist nicht wirklich spannend und man weiß noch nicht, in welche Richtung das Buch gehen wird.
Doch dann erfährt man immer mehr von der Vergangenheit und den Beweggründen, möchte noch mehr erfahren und wissen, wie es weiter geht. Eine unerwartete Wende verblüfft den Leser, der zuvor im Dunkeln tappte.
So ist das Ende sehr unerwartet und überraschend. Beim Beenden der Geschichte fällt erst wirklich auf, wie durchdacht sie war und wie alles mit allem zusammenhing.
Der Schreibstil ist auch sehr angenehm, sodass sich das Buch sehr flüssig und leicht lesen lässt und man es, auch wenn die Handlung zu Beginn noch nicht wirklich voran schreitet, nicht aus der Hand legen mag.


Zu Beginn des Buches muss man demnach zwar etwas Durchhaltevermögen besitzen, wird aber dafür, wenn man durchhält, mit einem sehr ausgeklügelten, überraschenden und faszinierenden Ende belohnt!

Bewertung vom 30.06.2015
Halbe Miete / Lilo Gondorf Bd.1
Quint, Nadja

Halbe Miete / Lilo Gondorf Bd.1


weniger gut

Wenn Lilo einen Fall übernimmt...

Die Ex-Polizistin Lieselotte Paula Wilhelmine Gondorf, genannt Lilo, vermietet in Groß Zicker auf Rügen Ferienbungalows. Das Möwennest und das Boddenhüsken sind gut besucht, da die Natur und Ruhe von den Gästen sehr geschätzt wird. Um von der Kurverwaltung ihre alljährlichen fünf Seesterne zu erhalten, muss Lilo täglich ihre Garten- und Hausarbeit verrichten. Dies tut sie zwar ungern aber dafür stundenlang.
Als jedoch ein Gast auf einem Spaziergang mit seiner blinden Frau entführt wird, bleibt ihr dafür nicht mehr ganz so viel Zeit wie zuvor, denn Lilo wäre nicht Lilo, würde sie sich dieses Falls nicht annehmen.
Da ihre Tochter Verena, welche bei der Strahlsunder Polizei arbeitet, mit dem Fall beauftragt wird, erhält Lilo immer wieder Informationen, die ihr bei den Ermittlungen weiterhelfen. Doch Lilo hat noch mehr Unterstützung: Ihr Nachbar und guter Freund Oskar unterstützt sie wo er nur kann und bringt die Ermittlungen, wie ich finde, noch weiter voran als Lilo selbst.
Zunächst lässt sich kein Motiv entdecken, doch auf den zweiten Blick erscheint es eine Ungereihmtheit in der Karriere des pensionierten Notars zu geben, das ihm zum Verhängnis geworden sein könnte.

Das Buch ist wirklich schön gestaltet; beim Cover bekommt man direkt Lust auf Urlaub am Meer, auch ein Steckbrief Lilos im Coverdeckel und eine Karte von Rügen, sowie ein Interview mit Lilo am Ende des Buchs, finde ich gute Ideen.
Mit Lilo wurde ich beim Lesen nicht richtig warm. Am Anfang schien sie noch sehr nett zu sein, selbst der Vergleich mit Miss Marple kam mir beim Lesen in den Sinn, jedoch wurde sie- wie die allermeisten Charaktere in diesem Buch- immer unglaubwürdiger.. Ihre Gedankengänge waren für mich immer wieder nicht nachvollziehbar und haben mich verwirrt. Auch nach mehrmaligem Lesen solcher Abschnitte habe ich oftmals nicht den Auslöser für ihre Vermutungen, Befürchtungen, usw. entdecken können.
Die mir am sympathischsten beschriebene Person ist Lilos Nachbar Oskar, der sich stets um Lilos Wohlergehen sorgt, ihr unterstützend zur Seite steht und auch gute Kombinationsfähigkeiten zu besitzen scheint.
Beim Lesen dieses Buchs fehlte mir leider die Spannung, was ich wirklich schade fand.
Auf den ungefähr letzten 50 Seiten kommt das Ermittler-Duo dann auf die richtige Fährte, jedoch wirkt mir das Ende sehr konstruiert und unrealistisch. Auch gab es auf diese Lösung keinerlei Hinweise und wirkt auf mich daher eher wie eine "Notlösung".
Dennoch lässt es sich recht zügig lesen und ist daher vielleicht als Urlaubslektüre geeignet.


Ich bin mir sicher, dass sich aus dem Ermittlerteam noch einiges rausholen lässt und bin gespannt, ob der nächste Teil dieser neuen Reihe durch weiterentwickelte Charaktere und eine spannendere Handlung überzeugen kann.
Ich habe eine ganze Weile mit mir gekämpft, ob ich nun zwei oder drei Sterne vergeben sollte.. Drei Sterne fände ich anderen Büchern gegenüber allerdings nicht gerecht..

Bewertung vom 23.06.2015
Gebrauchsanweisung für Irland
Sotscheck, Ralf

Gebrauchsanweisung für Irland


ausgezeichnet

Informierend und immer mit einem Augenzwinkern erzählt!

Ein Land das jährlich ca. 300.000 deutsche Besucher anlockt, das ca. 4 Millionen Einwohner und 9 Millionen Schafe bewohnen: Irland.
Doch ist Irland noch so viel mehr als bloß rothaarige Menschen, Bier und Whiskey oder Regenwetter. Ralf Sotscheck, der seit über 30 Jahren mit einer Irin verheiratet ist und selbst seit 1985 als Irlandkorrespondent der »taz« in Dublin lebt, räumt in seinem Buch “Gebrauchsanweisung für Irland” mit den gängigen Vorurteilen auf und zeigt mit viel Hintergrundwissen die wahre Seele der Grünen Insel.
Für den nach Irland reisenden ist es wichtig, zu wissen, worauf er sich bei seiner Begegnung mit diesem Volk gefasst machen muss. So gibt es zum Beispiel beim Verhalten im Verkehr oder bei einer Unterhaltung im Pub, beim Betreten eines irischen Wohnzimmers oder beim Engagieren eines Handwerkers einiges zu beachten.
Ob Spielhöllen, Pubs, irische Wohnzimmer oder andere Orte: Beim Lesen dieses Buchs wird man auf die in Europas Westen liegende Insel entführt und erfährt nicht nur sehr viel Wissenswertes über die Ess- und Trinkgewohnheiten, das gälische Irisch, irische Schriftsteller, das Wetter und die Wirtschaft, sondern unter anderem auch, was ich besonders interessant fand, über die Kultur, Mythen und Legenden.
So werden Knabenstehlende, auf “Rath” genannten Feenhüglen lebende Feen, das Volk der Göttin Dana, das “Stille Volk”, Shefro genannt, die Leprechauns, die Cluricauns oder auch die Banshee in diesem Buch genau erklärt und beschrieben.
Auch über die Geschichte Irlands erfährt der Leser hier einiges, lernt Zusammenhänge der irischen Vergangenheit mit Sitten, Bräuchen und Wirtschaft heutzutage kennen.
Auch die Entwicklung der Wirtschaft wird beschrieben, Probleme wie auch Lösungsansätze werden aufgezeigt.
Teilweise unterhaltsam waren auch die Beschreibungen der Politiker und ihrer Bemühungen, sich Wahlstimmen zu erkämpfen. Denn um den Wählern präsent zu sein begeben sie sich regelmäßig auf Beerdigungen, besonders gerne wenn die Presse dabei ist, und drücken ihr Mitgefühl aus. So erscheinen sie viel menschlicher und bleiben im Gespräch. Auch Entscheidend für die Abgabe der Wahlstimme sind für einen Iren wohl häufig auch die hauswirtschaftlichen Qualitäten der Ehefrau eines sich zur Wahl stellenden Politikers..
Aber auch vor dem Thema Sport macht Sotscheck keinen Halt, sodass er auf 218 Seiten ein dichtes und farbenfrohes Bild Irlands malt.

Selbst wenn man schon Irland bereist hat, lernt man beim Lesen dieses Buches viel Neues und Interessantes.
Der Schreibstil ist auch ganz toll, da er zwar auf der einen Seite sachlich, auf der anderen Seite jedoch mit einem Augenzwinkern und Humor, überzeugt. Das Buch lässt sich sehr schön flüssig lesen und man möchte es kaum aus der Hand legen.
Es macht wirklich sehr viel Spaß dieses Buch zu lesen und somit in die Geschichte, Kultur und Lebensweise der Iren einzutauchen.

Bewertung vom 18.06.2015
Liebe mit zwei Unbekannten
Laurain, Antoine

Liebe mit zwei Unbekannten


ausgezeichnet

Ein wunderbares Buch für den Sommer! Sehr empfehlenswert!

Der Buchhändler Laurent entdeckt eines Morgens eine lilafarbene Damenhandtasche, die auf einer Abfalltonne steht. Ihre Besitzerin ist nirgendwo zu sehen und so schaut er flüchtig in die Tasche. Es befinden noch einige Gegenstände in ihr, doch hat es auf Laurent den Anschein, dass die Tasche ihrer Besitzerin gestohlen wurde. Schließlich würde keine Frau ihre Tasche- samt Inhalt- auf einer Mülltonne deponieren und somit einen kleinen Teil ihres Lebens stehen lassen.
Laurent beschließt, die Tasche mitzunehmen, schließlich würde sie sonst sowieso von der Müllabfuhr fort gebracht werden. Während er durch die Straßen von Paris eilt, die lilane Damenhandtasche haltend, fühlt er sich aufgrund der vielen forschenden Blicke der ihn umgebenden wie der Dieb selber.
Als er Abends zu Hause ankommt beschließt er, sich den Inhalt der Tasche genauer anzusehen. Ein alter Taschenspiegel, ein Schminktäschchen mit einem korallenfarbenden Lippenstift und einer Haarklammer, ein paar Orakel-Würfel, ein rotes Moleskine Notizbuch, ein schwarzes Parfumfläschchen, ein Schlüsselbund, an dem ein goldener Schlüsselanhänger mit eingravierten Hieroglyphen hängt, ein kleiner Taschenkalender, Lakritzbonbons und Fotografien, sowie viele andere Dinge, über die Laurent erstaunt ist, dass sie in diese Tasche passen, kommen zum Vorschein. Besonders das rote Notizbuch erweckt sein Intresse und obwohl ihn das mulmige Gefühl beschleicht, dass ihn sein Inhalt rein gar nichts anzugehen hat, öffnet er es, um darin zu lesen.
Die Besitzerin der Tasche, wie aus einer Buchwidmung hervorgeht heißt sie Laure, schreibt dort hinein ihre Gedanken, das was sie mag und das wovor sie Angst hat.
Obwohl Laure Laurent nicht kennt, da sie ihn noch nie im Leben gesehen hat, erfährt er immer mehr über ihr Leben.
Auch wenn Laurent Laure noch nie begegnet ist, verliebt er sich in sie. Er beschließt, sie ausfindig zu machen, um ihr ihre um die Wertgegenstände erleichterte Tasche zurück zu geben und auch um zu erfahren, wer ihm den Kopf verdreht.
Doch ist dies in Paris, einer Stadt mit rund 2,5 Millionen Einwohnern, denkbar schwierig. Immerhin weiß er, dass sie in seiner Gegend wohnen muss.. Und so macht er sich auf die Suche nach seiner unbekannten Liebe.

Dieses Buch ist sehr angenehm zu lesen, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Der Schreibstil ist locker-leicht und man fühlt sich sehr schnell in das Buch und nach Paris befördert, da die Sprache sehr lebendig ist und man sofort in die Geschichte gezogen wird.
Der in Paris geborene und dort noch immer lebende Autor Antoine Laurain schafft es, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln und nachvollziehbar und faszinierend die Gefühle der einzelnen, sehr lebendig gezeichneten, Charaktere zu beschreiben.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich unbedingt erfahren wollte, ob und wenn ja wie Laurent Laure findet und natürlich was sie davon halten würde.
Ich muss gestehen, dass ich um dieses Genre meistens einen Bogen mache, doch konnte mich dieser Roman wirklich sehr überzeugen. Er scheint realistisch, ist in sich schlüssig und nicht mit Kitsch überfüllt, er ist packend und entführt den Leser nach Paris, er lässt einen direkt am Geschen teilhaben und wirkt gleichzeitig erfrischend wie auch berührend.
Ich kann tatsächlich nachvollziehen, dass dieser Roman es unter die Spiegel-Bestseller geschafft hat!

Ich kann ihn sehr weiter empfehlen, auch an Leser, die dieses Genre, genauso wie ich, meistens meiden- es lohnt sich, dieses Buch zu lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.