BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 173 BewertungenBewertung vom 28.12.2022 | ||
Von Erwachsenen hab ich mir mehr erwartet. Erfundene und gefundene Dialoge Katja Gasser findet und erfindet Gespräche mit ihrer Tochter, die schlagfertig sind, die sich wundern, die lustig sind, die auf die Nerven gehen, die voller Erkennen und Zuneigung sind. |
||
Bewertung vom 28.12.2022 | ||
Moritz Baßler lehrt Neue Deutsche Literatur in Münster und hat mit »Populärer Realismus. Vom Internationalen Style gegenwärtigen Erzählens« in die Debatte über Qualitätskriterien von Gegenwartsliteratur eingegriffen. Was gute Gegenwartsliteratur nicht ist, aber zu sein scheint, fasst er mit dem Stil des Midcults und des populären Realismus zusammen, der leicht lesbar ist, konventionelle Plots verfolgt und mit einer Ahnung von Bedeutsamkeit spielt, die der Autor im Grunde genommen für trivialen Kitsch hält. Es liest sich unterhaltsam, wie er u.A. Fitzek, Kehlmann und Herrndorf anführt. Baßler räumt ein, dass es auch eine elitäre Seite hat, à la Adorno jegliche Eingängigkeit und Konsumierbarkeit kulturpessimistisch abzutun, doch letztlich las ich Baßler verhaftet in dieser kulturpessimistischen Perspektive, die auf die "dummen Massen der Konsument:innen" schaut, die nichts anderes wünschen, als durch Literatur unterhalten und bestätigt zu werden. |
||
Bewertung vom 28.12.2022 | ||
Ein Essay, eine Flugschrift, ein Gedankenaustausch, »50 Ways to leave your Ehemann« ist, als würde eine Freundin erzählen und erzählen, von ihrem Leben, davon, wie sie die Welt sieht, was sie mag, wie sie durchkommt, was verletzt, was ärgert und wie das Leben ist. Ich mochte es sehr, ich mochte die Jacinta Nandi-Figur dieses Buches, dachte soistes, soistes, versteh, sehichauchso, ja nervt, ja doof und auch manchmal hmmm, naja und dann wieder soistes, oder kann ich verstehen, dass du es so siehst. Ich liebe die Direktheit, auch das Unausgegorene, das Sture, das Aneckende, gerade das. |
||
Bewertung vom 28.12.2022 | ||
Es ist episch, es ist tieftraurig, es ist voller Liebe, angefüllt mit Größenwahn, es ist ungerecht, es hat Größe, es ist ein moderner Klassiker, es ist vollkommen und unvollkommen. 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 28.12.2022 | ||
Ein Koffer in Berlin, mein Herz hämmert wie wild, sorry Sweetie, Brügge sehen und sterben, Petra fährt sich durch ihr Beethovenhaar, So fühle ich mich heute Nacht, wie eine Blüte mit verklebten Blättern, Nagel, Kopf. Bang. Die Sprache ließ mich stolpern. Vergeblich suchte ich nach einer ironischen Brechung. Krimihafte Plots, die Suche nach Seelenverwandten, Prominenz und ein erklärender Erzählstil, das sind nicht die Zutaten, die mir in Literatur schmecken, zersteuende Unterhaltung suche ich eher auch nicht. In Filmen gesprochen bin ich wohl eher Arthouse, Melanie Raabe hingegen ist Tatort oder deutsches Unterhaltungskino und manchmal passt genau so etwas, es amüsiert, es unterhält und macht gute Laune. |
||
Bewertung vom 28.12.2022 | ||
Patti Smith, ich denke, das muss ich niemandem erklären, wer sie ist, Patti Smith hat ein charmantes Buch herausgebracht, ein Kalenderbuch. 365 Bilder hat sie zusammengesucht, 365 Fotos, eine Auswahl ihrer Bilder, die sie zunächst beiläufig, dann mit zunehmender Devotion auf ihrem großen und großartigen Instagramaccount veröffentlichte. Sie hat sie datiert, Tag für Tag durch das Jahr und mit ihren Gedanken versehen. Und ja, den 29. Februar hat sie nicht vergessen, falls mensch es einfach wiederholen möchte in 2024. |
||
Bewertung vom 28.12.2022 | ||
»Dann der Gedanke :Hör auf zu denken. Immer denkst du. |
||
Bewertung vom 28.12.2022 | ||
»Der Körper selbst muss der Thron sein. So! Lehnen Sie sich ein wenig zurück. Ja, genau so. Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Diwan. Man muss Lust bekommen, sich auf Sie drauf zu legen.« |
||
Bewertung vom 28.12.2022 | ||
Jeder Aufbruch ist ein kleiner Tod »Die Kindheit ist eine Fotografie, die aufgehört hat, eine Fotografie zu sein, da auf ihr beinahe nichts mehr zu sehen ist, die Farben sind verblasst... die Flecken, die durch die Oxidation entstanden sind, sollte man durch eine Erzählung ersetzen, die vielleicht erfunden ist. « |
||
Bewertung vom 28.12.2022 | ||
»Am 24. Februar 2022 schrieb ich kaum etwas auf. Vom Geräusch russischer Raketenexplosionen aufgeweckt, stand ich etwa eine Stunde lang am Fenster meiner Wohnung in Kyjiw und schaute auf die leeren Straßen hinunter, in dem Bewusstsein, dass der Krieg ausgebrochen war, jedoch noch unfähig, diese neue Realität zu akzeptieren.« |
||