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Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 720 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2023
Wenn meine Haare sprechen könnten
Kodua, Dayan

Wenn meine Haare sprechen könnten


ausgezeichnet

Liebevoll geschrieben und gestaltet

Da ich von diesem Verlag und dieser Autorin bereits das wunderbare Buch "Odo und der Beginn einer großen Reise" kenne und sehr mag, war ich natürlich neugierig auf dieses Buch. Dieses Mal geht es um Haare und darüber, wie man sich fühlt, wenn sie einfach berührt werden. Wie man dann reagieren darf und kann und dass auch Nein-Sagen erlaubt ist. Macht Mut, macht stark und macht (Lese)Spaß!

Dieses Buch hat mich sehr berührt, weil ich das Thema Haare bei Schwarzen Kindern (wie die Autorin selbst schreibt) und auch Erwachsenen nur einmal am Rande einer Serie thematisiert weiß. Damals ging es darum, dass diese wunderbaren Locken eine besondere Pflege brauchen und dass ein Seidenbezug auf dem Kopfkissen hilfreich ist. Das wusste ich vorher nicht und hab mich daher ein bisschen eingelesen, aber das hatte ich schon wieder vergessen. Nun also dieses Buch, das die Haare als Hauptthema hat.

Die siebenjährige Akoma erlebt es immer wieder, dass fremde Menschen ihr ungefragt ins Haar fassen. Auch wenn diese die Haare bewundern und sich nicht viel dabei denken, stört es das Mädchen und sie ist traurig über diese Grenzüberschreitungen. Was man absolut nachvollziehen kann, wenn man sich diese Situation einfach mal für sich vorstellt. Gemeinsam mit den Erwachsenen um sich herum - sie findet nicht nur bei ihren Eltern, sondern auch bei ihrer Lehrerin sofort Unterstützung - überlegt sie, was sie tun kann und wie sie reagieren kann.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es die Problematik einfach darstellt und mit Hilfe der Gefühle das Mädchens zeigt, was solch ein gedankenloses Verhalten auslöst. Es gibt keinen erhobenen Zeigefinger und trotzdem wird sofort klar, wie unpassend das ist.

Besonders gut fand ich auch die vielen Hintergrundinfos hinten im Buch zu den verschiedenen Frisuren, ihren Namen und Ideen dahinter und die Geschichte der Braids. Da war wirklich noch vieles neu für mich und das geht sicherlich vielen so.

Ein wunderbares Buch, das so liebevoll geschrieben und gestaltet ist - alleine die Innenseiten der Cover mit den Abbildungen der verschiedenen Frisuren sind schon sehenswert! Eine absolute Kauf- und Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 01.08.2023
Fürchte das Böse / Holly Wakefield Bd.4
Griffin, Mark

Fürchte das Böse / Holly Wakefield Bd.4


sehr gut

Ziemlich beeindruckend

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich die Kurzbeschreibung so interessant fand. Ich mag es nicht so gerne, in Reihen einzusteigen, wenn es schon Teil 4 oder mehr ist. Hier aber habe ich eine Ausnahme gemacht, weil mich der Plot so neugierig gemacht hat. Holly Wakefield ist eine absolut spannende Figur, vor allem jetzt, wo ich das Ende kenne, umso mehr.

Schon vom ersten Moment an ist das Buch spannend und packend – der Mörder erscheint sehr schnell und der Leser ist mittendrin. Kein langes Gerede oder Geschreibe, keine platten Beschreibungen oder Erläuterung, bäm und es geht los. Das sorgt für eine ziemliche Dynamik und ein flottes Tempo, das sich so durch das ganze Buch zieht. Manchmal hat man das Gefühl, mal stehen bleiben und durchatmen zu müssen. Und man würde auch Holly und ihrem Mitstreiter Bishop mal eine Pause gönnen. Der Killer aber tut dies nicht und gerade die Passagen, in denen es um ihn, seine Gedanken und Taten geht, sind ziemlich erschreckend und fesselnd. Einem Serienmörder in den Kopf zu schauen, das ist grausig. Umso mehr kann man mit Holly mitfühlen, die das alles am eigenen Leib erleben und erfahren muss.

Auch wenn man die Vorgängerbücher nicht kennt, wird man hier bestens unterhalten und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir eine entscheidende Information gefehlt hätte.

Schade fand ich, dass die Sprecherin teilweise einfach nur übertrieben hat, z. B. beim piepsigen Sprechen von Frauenstimmen oder wenn es um Akzente geht, andererseits wirkte sie bisweilen so, als wäre sie gerne woanders und nicht im Sprecherstudio. Leider nicht mein Fall, zum Glück war die Geschichte spannend genug, dass ich trotzdem weiterhören wollte.

Bewertung vom 27.07.2023
Klugscheißerwissen Kräuter
von Seyr, Tami

Klugscheißerwissen Kräuter


ausgezeichnet

Genial

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich Kräuter sehr mag und leider immer noch viel zu wenig über sie weiß, und andererseits, weil ich den Titel und die Idee so cool fand. Ich bin auch jemand, der sich gerne unwichtige Details merkt und bei passenden Gelegenheiten gerne anbringt. Insofern ist der Titel wie für mich gemacht. Ich mag, dass die Autorin über sich selbst schmunzeln kann und das Buch genauso geschrieben hat, zugleich aber seitenweise Wissen perfekt aufbereitet und aufgelistet hat. So macht es einfach nur Spaß, mehr über die Kräuter zu erfahren und zu lernen.

Das Cover ist witzig und passt meiner Meinung nach perfekt zum Inhalt. Das Buch ist sehr übersichtlich und anschaulich aufgemacht und lädt immer wieder dazu ein, darin herumzublättern. 50 verschiedene Kräuter von a wie Ahorn und Auegentrost, bis w wie Wacholder, Wegwarte und Weißdorn laden zum Kennenlernen ein. Manche hätte ich gar nicht als Kräuter gesehen, umso interessanter ist es dann. Jede Pflanze wird mit einem besonderen Bild, ihrem deutschen und lateinische Namen und einem Untertitel vorgestellt. Dazu gibt es viel Wissen über die Herkunft, die Familie und die Heilkraft. Taschenwissen am Rande unterhält und lässt einen Schmunzeln. Sehr gut gefallen haben mir auch die Infoteile mit dem Klugscheißerwissen und den Rezepten. Die Gestaltung passt bestens zum Buch und macht das Lesen einfach und erleichtert das Nachschlagen.

Wer Kräuter mag und sich auf humorvolle Art und Weise fortbilden möchte, ist hier genau richtig!

Bewertung vom 27.07.2023
Bretonisch mit Sturm (MP3-Download)
Kasperski, Gabriela

Bretonisch mit Sturm (MP3-Download)


weniger gut

Hat mich nicht erreicht

Ich lese wirklich viele Krimis und sehr gerne auch Regionalkrimis. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut, dass auf so einer besonderen Insel quasi am Ende der Welt Frankreichs spielt. Leider hat mich das Buch von Anfang an nicht wirklich erreicht und abgeholt, ich bin nicht mit den Figuren warm geworden und konnte ihr Handeln auch oft nicht nachvollziehen.

Obwohl ich bis zum Ende durchgehalten habe, konnte mich die Geschichte leider nicht packen. Ich empfand Tereza als übergriffig und sie mischte sich meiner Meinung nach zu sehr in Sachen ein, die sie nichts angehen. Irgendwie passte das für mich nicht, wo sie doch eigentlich nur als Hochzeitsgast auf die Insel gekommen ist. Sie ist Gast und stöbert dennoch ungebeten in den Angelegenheiten der Inselbewohner, sie verunsichert die Braut und so weiter. Das fand ich wirklich unschön und so konnte ich auch keine Beziehung zu ihr aufbauen.

Und auch ihr männlicher Gegenpart Gabriel ... unzuverlässig, unhöflich und maulfaul. Er lädt sie ein und lässt sie dann schon am Hafen das erste Mal stehen. Ohne Worte für mich. Keine Ahnung, was sie an ihm findet, aber ich kenne natürlich auch die Vorgängerbücher nicht. Vielleicht wäre es für Quereinsteiger, die die Vorgängerbücher nicht kennen, schöner, wenn sie da noch ein paar Hinweise bekämen, vielleicht würde man dann besser verstehen, warum diese "Beziehung" so seltsam ist.

Wenn ich die Figuren nicht mag, fällt es mir immer schwer, mich auf ein Buch einzulassen. Hier fand ich leider auch die Geschichte nicht so packend. Die Idee mit dem Buch hat mir gut gefallen und das fand ich auch interessant. Aber vieles passte für mich auch nicht zusammen, es gab inhaltliche Fehler und Unstimmigkeiten. Sowas stört mich leider auch extrem. So war an einer Stelle von Adler und Krähe die Rede, gefunden aber ein Adler und eine Eule ...

Auch die Sprecherin hat mich nicht überzeugt.

Bewertung vom 27.07.2023
Späte Rache im Luberon
Nestmeyer, Ralf

Späte Rache im Luberon


sehr gut

Viel Lokalkolorit

Nachdem ich damals voller Begeisterung das Vorgängerbuch "Die Toten vom Mont Ventoux" gelesen habe und Capitaine Malbec als Hauptfigur auch sehr mochte, war ich natürlich umso gespannter, wie es jetzt weitergeht. Voller Vorfreude bin ich ins Buch gestartet und leider muss ich sagen, dass mir am Ende irgendwas gefehlt hat. Es war nicht mehr ganz so spritzig und spannend, es zog sich ein bisschen und auch der gute Capitaine Malbec konnte mich nicht mehr so überzeugen.

Die Geschichte als solche ist spannend und auch gut erzählt. Es gibt viele Verdächtige, die erst nach und nach ausgeschlossen werden können, sodass die Spannung erhalten bleibt. Auch die Location mitten in den Bergen, in der Einsamkeit des Luberon hat mir gut gefallen. Ein interessantes Setting, das ganz eigene Probleme aufwirft und besondere Dinge möglich oder eben auch unmöglich macht.

Der Titel sagt in meinem Augen schon zuviel, er verrät eigentlich schon die Lösung und das fand ich schade. Ohne diesen Titel wäre ich nicht mal in die Richtung der Lösung gekommen, so hatte ich schon länger so eine Ahnung.

Viel mehr gestört haben mich aber ein paar Aussagen und auch das verhalten von Capitaine Malbec. Er hat eine Freundin, die er aufgrund seiner Ermittlungen versetzen muss. Statt ihr aber vernünftig abzusagen und sich mit ihr auszusprechen, meldet er sich kaum bei ihr, verschiebt es immer wieder, ihr wenigstens eine Nachricht zu schreiben, und flirtet dann ungeniert mit einer anderen Frau. Das hat ihn für mich nicht gerade sympathischer gemacht, was sehr schade ist, weil ich ihn im Vorgängerbuch so mochte.

Und dann habe ich mich wirklich gefragt, ob es 2023 oder 2022, als das Buch erschienen ist, wirklich noch zeitgemäß ist, dass man schreibt, dass ein Mann sein Bett selbst beziehen kann, weil er es gewohnt ist, alleine zu leben. Sorry, aber auch in Partnerschaften wäre es schön, wenn Männer ihre Betten selbst beziehen ...

Leider hat das meinen Lesegenuss doch etwas beeinträchtigt und ich muss einen Punkt abziehen. Dennoch würde ich gerne eine Fortsetzung lesen - in der Hoffnung, dass Capitaine Malbec dann nicht nur seine dienstlichen Rätsel so gut löst, sondern auch privat etwas besonnener und ehrlicher agiert.

Gut gefallen hat mir das Lokalkolorit, das immer wieder gekonnt in Szene gesetzt wird. Das Flair macht Lust auf Urlaub, Lust auf das Buch und Frankreich.

Bewertung vom 27.07.2023
Reisehandbuch Europa mit dem Zug
Ruch, Cindy;Reisedepeschen

Reisehandbuch Europa mit dem Zug


ausgezeichnet

Spannende Entdeckungsreisen

Als Studentin bin ich viel mit dem Zug gefahren und habe dabei vieles erlebt, oft war ich zu spät, stand stundenlang irgendwo auf zugigen Bahnhöfen oder verbrachte halbe Nächte in düsteren Bahnhöfen am Ende der Welt. Daraufhin kaufte ich ein Auto, weil ich endlich unabhängig mobil sein wollte und sicherer, zuverlässiger. Bahnfahren war für mich keine Option mehr.

Heute – mit einem gewissen Abstand – sehe ich die Dinge anders und weiß, dass das Zugfahren einfach deutlich besser für die Umwelt ist. Und es hat auch viele andere Vorteile: ich muss mich nicht konzentrieren, keinen Stau aushalten, ich kann aufstehen, lesen oder Musikhören und muss nicht auf die Straße und den Verkehr achten. Weil ich aber immer noch zu wenig mit dem Zug unterwegs bin, hat mich dieses Buch neugierig gemacht. Gerade den Untertitel „Geheimtipps von Freunden“ fand ich toll, das hat mich sehr angesprochen.

Ich mag die Aufmachung des Buchs und die Einteilung des Inhalts. Eine kurze Einführung und dann geht’s auch schon los mit den Infos. Viel zu viele, um sie auf einmal aufnehmen zu können. Perfekt, um immer wieder nachschlagen und sich schlaumachen zu können. Besonders schön fand ich, dass die jeweiligen Länder auch immer kurz vorgestellt werden und man eine Karte hat, die auf den ersten Blick zu Übersicht verhilft. Viele tolle Impulse und Idee, gerade auch von Ländern, die man für einen Urlaub vielleicht nicht sofort auf dem Schirm hat.


Ein ganz tolles Buch, das ich erstmal noch in Ruhe weiterlesen werde und dann immer wieder zur Inspiration und Reiseplanung zur Hand nehmen werde!

Bewertung vom 27.07.2023
Geschäftsleitung
Russenberger, Andreas

Geschäftsleitung


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung mit Suchtfaktor

Die Vorgängerbücher aus dieser Reihe um Armand Muzaton, Leiter der Kriminalpolizei, habe ich voller Begeisterung gelesen, gerade den letzten besonders. Daher war ich natürlich wieder sehr gespannt, wie es weitergeht und welche Abenteuer er und sein Freund Philipp Humboldt dieses Mal wieder bestehen müssen. Und ich bin wieder regelrecht durch das Buch geflogen. Ich habe nur einen Kritikpunkt, das Buch war viel zu schnell gelesen!

Es geht wieder in die Welt der Banken in Zürich, stilecht mit Mord auf dem Golfplatz. Möchte zuerst niemand etwas Schlechtes über den Toten sagen, stellt sich schon bald heraus, dass er vielleicht doch kein so netter Kerl war. Aber ihn deswegen gleich töten, ja sogar gezielt ermorden? Wer würde das wollen? Und was ist mit seinen Kollegen? Warum haben die alle plötzlich soviel Angst und glucken zusammen? Was haben sie zu verbergen? Wissen sie, warum der Tote sein Leben auf dem Golfplatz aushauchen musste? Fragen über Fragen, die erst wirklich am Ende des Buches geklärt sind.

Was ich besonders mochte – neben der echt spannenden und zum Schluss gut und rund aufgelösten Story – war der feine Humor des Autoren. Wieder mal. Teilweise fast schon poetisch schreibt er und immer wieder so, dass man unwillkürlich lächeln muss. Ich mag es, wenn man auch in spannenden Romanen lachen oder schmunzeln kann. Eben weil das Leben viele, viele Facetten hat und das zeigt der Autor hier wieder auf beste Weise. Und so liest sich das Buch eben auch locker und leicht weg, auch wenn die Themen bisweilen durchaus eher schwer sind.

Es macht noch viel mehr Spaß, wenn man auch die Vorgänger und die Vorgeschichte der beiden Freunde kennt, aber auch für Quereinsteiger ist das Buch sicherlich ein besonderer Lesegenuss. Zürcher Flair, Mauscheleien und viel Menschliches werden hier geboten! Schon heute freue ich mich auf das nächste Buch aus dieser Reihe!

Bewertung vom 06.07.2023
Nimm den Zweifeln das Kommando
Diesbrock, Tom

Nimm den Zweifeln das Kommando


ausgezeichnet

Strukturiert und gut nachvollziehbar

Wer kennt es nicht? Ängste und Selbstzweifel übernehmen bisweilen das Kommando über uns und unsere Welt bzw. die Sicht auf die Dinge. dann stecken wir fest und wissen nicht weiter. Tom Diesbrock, Psychologe und Psychotherapeut in Hamburg, ist nicht Autor, sondern arbeitet auch als Karriere- und Lebenscoach. Er kennt sich also aus mit den menschlichen Untiefen und zeigt mit seinem Buch, wie man mentale Konflikte lösen kann. Er hilft, sich neu zu orientieren und einen guten Umgang zu finden mitden Ängsten und Selbstzweifeln.

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, weil es gut strukturiert ist und sich auch so nur einzelne Probleme oder Spannungsfelder nachlesen lassen. Einige Themen und Ideen sind mir aus meinem Psychologiestudium bekannt, aber ich habe auch einige neue Lösungsansätze kennengelernt. Gut fand ich die praktischen Beispiele, die so vieles einfacher machen, weil es dadurch viel anschaulicher und lebensnäher wird.

Das Buch ist ziemlich humorvoll und gut nachvollziehbar geschrieben. Auch wer sich noch nicht tiefer mit diesen Themen beschäftigt hat, wird hier leicht in die Materie hineinfinden. Hier helfen auch die Tests und Merkkästen. Wer seinen Zweifeln Beine machen möchte oder sich auch einfach so für das Thema interessiert, der wird hier viele gute Ansätze finden. Einiges regt auch zum Weiterdenken oder Üben an.

Bewertung vom 06.07.2023
Inselspiel
Eichbaum, Anja

Inselspiel


ausgezeichnet

Silvesterknaller der fiesen Art

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mir die Autorin bereits bekannt war, ich es bisher aber nicht geschafft hatte, ein Buch von ihr zu lesen. Nun endlich habe ich es geschafft und bin mit Inselspiel mitten in die Reihe eingestiegen. Ich hatte damit keine Probleme und kann das Buch daher auch Quereinsteigern empfehlen. Ich bin mir aber sicher, dass es noch schöner wäre, wenn man die Reihe von Anfang an gelesen hätte. Daher zögere ich oft auch, dass ich noch in Reihen einsteige, die schon so viele Bücher beinhalten; hier aber bin ich froh, dass ich es trotzdem noch gemacht habe.

Für einen Regionalkrimi ist Inselspiel mit mehr als 400 Seiten schon recht umfangreich, aber für mich war das ok, ich hatte nicht das Gefühl, dass es irgendwo Längen gab, die man hätte kürzen sollen.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, es ist spannend und tiefgreifend, man muss genau aufpassen, was wann passiert und was wer tut. Sowas mag ich immer sehr, weil man dann auch als Leser ein bisschen gefordert ist. An Silvester explodiert ein Knaller und dann geht es Schlag auf Schlag und nichts ist mehr, wie es vorher war. Den Absturz von Martin fand ich echt krass, meiner Meinung nach richtig gut beschrieben, wie er immer mehr den Boden unter den Füßen verliert.

Insgesamt fand ich die Beschreibungen sehr authentisch. Die Figuren sind lebensnah, manche supernervig, andere überlegt und sympathisch, einige chaotisch oder sehr geordnet - wie eben im wahren Leben auch. Besonders gelungen sind die Schilderungen der Landschaft, man merkt, wie sehr die Insel der Autorin am Herzen liegt, und kann regelrecht das Stürmen des Windes hören, das Krachen der Brandung fühlen und die salzige Luft spüren. Interessant sind auch die verschiedenen Erzählstränge der so verschiedenen Hauptfiguren. So entsteht ein großes Netz an Ereignissen und Erkenntnissen, das das Buch umso lesenswerter macht.

Nun bin ich gespannt, wie es mit den vielen Figuren weitergeht. Da ich vor einiger Zeit Band 2 geschenkt bekam, werde ich mich erstmal dem widmen und dann bleibt sicherlich noch genug Zeit, um die anderen Bücher zu lesen, bis es mit Band 7 weitergeht.

Bewertung vom 29.06.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


sehr gut

Viel Flair

Da ich Portugal sehr mag und seit einem Urlaub vor vielen Jahren immer wieder gerne zurückkehren würde, hat mich dieser Krimi sehr neugierig gemacht. Krimis und Thriller sind meine Leidenschaft, wenn sie dann auch noch Urlaubsflair verbreiten, ist das wie eine kleine Reise, ein kurzer Urlaub.

Bei diesem Buch ist man ganz schnell in Stimmung, schon von den ersten Seiten an ist man mittendrin und vor Ort in Portugal. Direkt am Meer, wie kann es besser sein?
Nachdem die Hauptfigur und ihre Familie kurz vorgestellt werden, geht es auch schon direkt los mit dem mysteriösen Todesfall. Warum verschwindet die Leiche der toten Frau und wie kann Ria helfen, die eigentlich nicht wieder ermitteln wollte?

Das Buch ist spannend und voller Flair, Lokalkolorit ist hier ganz wesentlich. Immer so dezent und doch zugleich präsent eingeflochten, dass es ganz natürlich wirkt und Spaß macht. An vielen Stellen habe ich Hunger bekommen und wäre auch zu gerne in die kleine Bäckerei gegangen oder hätte die portugisischen Tapas probiert.

Gut gefallen hat mir die Verwebung von Kriminalfall, Lokalkolorit und Familiengeschichte. Ein gelungener Erstling, von dem ich mir gut eine Serie vorstellen könnte!