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Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 625 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2024
Eruption
Crichton, Michael;Patterson, James

Eruption


sehr gut

Explosive Spannung

Worum geht’s?
Der Mauna Loa auf Hawaii ist der größte Vulkan der Welt. Dr. John MacGregor arbeitet dort am Hawaiian Vulcano Observatory und überwacht die Tätigkeiten des Vulkans, der kurz vor dem Ausbruch steht. Dem vielleicht größten Ausbruch der Geschichte. Doch das eigentliche Problem ist nicht der Vulkan selbst.

Meine Meinung:
Michael Crichton arbeitete jahrelang an dem Projekt zu seinem Buch, stellte intensive Forschungen an, die er akribisch sammelte. Doch bevor er seine Arbeit beenden konnte, verstarb er und nun, Jahre später fand seine Frau mit James Patterson den perfekten Autoren, um das letzte Projekt ihres Mannes zu beenden. Entstanden ist hieraus der Thriller „Eruption“, der einfach unglaublich ist. Die Sprache ist absolut eindrucksvoll. Das Lesetempo ist durchgehend hoch. Und beim Lesen habe ich die Szenen vor mir gesehen, wie in einem Katastrophenfilm!

Die Charaktere sind durchweg gut gewählt. Der Wissenschaftler MacGregor gefällt mir wirklich gut, ebenso seine Assistentin Jenny. Auch ein genialer Charakter ist die Sprengstoffexpertin Rebecca Cruz und natürlich der General, der die Führung übernimmt. Alle Charaktere wirken außerordentlich authentisch und passen perfekt in die Story.

Die es wirklich in sich hat. Am Anfang war zwar ziemlich viel Fachliches, das einerseits gut erklärt war, aber andererseits mit vielen Fachtermini gefüllt war, die ich teils nachschlagen musste. Nach ca. einem Drittel des Buches hatten wir dann endlich nur noch Story pur. Kurze Kapitel, die das Lesetempo und die Spannung zusätzlich steigerten. Und die Spannungskurve stieg mit der Tätigkeit des Mauna Loa immer mehr und mehr an. Schon die Vorbereitungen und Vorbesprechungen des Teams fand ich spannend. Dann die Geheimnisse, die neben dem anstehenden Vulkanausbruch ans Licht kamen – wie die Regierung den Menschen lebenswichtiges Wissen vorenthält. Wirklich ein krasses Szenario und sicher nicht allzu weit von der Realität entfernt. Aber der eigentliche Hammer ist dann das Ende des Buches. Es wird immer kritischer, rasanter, spannender. Ich habe mit weit aufgerissenen Augen gelesen, mitgefiebert, mitgehofft und mitgetrauert, so fesselnd war es. Ich war absolut gebannt von dem Geschehen auf den Seiten. Es war einerseits Action pur, andererseits aber durch die vielen Verluste auch irgendwie real. Nicht immer gewinnt das Gute. Und am Ende hatten wir eine Unmenge an Spannungspeaks, sodass ich die Seiten eine um die andere verschlungen habe. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung, diesen Katastrophen-Thriller darf man nicht verpassen!

Fazit:
„Eruption“ ist der letzte Thriller von Michael Crichton, der von James Patterson beendet wurde. Und das Buch hat es wirklich in sich. Es ist Katastrophe pur. Spannung pur. Am Anfang gab es durch die vielen Fachtermini und Erklärungen einige Längen, aber dann wurde es spannender und spannender und am Ende explodierte die Spannung gemeinsam mit dem Vulkan. Ich habe das Buch verschlungen, konnte die Augen nicht mehr schließen, aus Angst, etwas zu verpassen und bin immer noch Fassungslos von den Geschehnissen im Buch. Fassungslos, aber auch fasziniert und mitgerissen.

4 Sterne von mir!

Bewertung vom 30.08.2024
Die Australierin / Auswanderer-Epos Bd.1
Renk, Ulrike

Die Australierin / Auswanderer-Epos Bd.1


ausgezeichnet

Eine faszinierende Reise

Worum geht’s?
Emilia ist 8, als ihre Eltern und ihr kleiner Bruder nach England ziehen. Die Tochter lassen sie zurück in Hamburg, bei Tante und Onkel. Dort wächst sie auf und lernt Carl Gotthold Lessing kennen und lieben. Doch der patentierte Kapitän entspricht nicht ihrem Stand. Sie bricht mit ihrer Familie, um mit ihm auf große Fahrt zu gehen.

Meine Meinung:
Mit „Die Australierin“ startet Ulrike Renk ihre Australien-Saga, die auf wahren Begebenheiten beruht. Was Fakt und was Fiktion ist, stellt sie uns im Nachwort vor und ich finde es faszinierend, wie geschickt sie beides miteinander verwebt. Überhaupt gefällt mir ihr Schreibstil sehr. Ihre Worte entführen einen direkt ins 19. Jahrhundert und in eine unglaublich spannende und bunte Welt.

Emilia mochte ich von Anfang an. Sie ist einfach so herzlich und empathisch, aber auch stark und kommt in allen Situationen zurecht. Auch die anderen Charaktere, insbesondere die Mannschaft auf dem Schiff, mochte ich gerne. Und natürlich ihren Carl.

Die Geschichte selbst ist dann einfach der Hammer. Unglaublich, dass diese auf wahren Begebenheiten beruht und teilweise die Figuren nicht nur fiktiv sind. Wir bekommen einen Einblick in Emilias Leben in Hamburg, wie sie in die Gesellschaft eingeführt wird und jemanden heiraten soll, der positiv für das Geschäft ihres Onkels ist. Dann das Leben auf dem Schiff, das war überhaupt der beste Teil! Die Begebenheiten an Bord, wie sie dort ihre Kinder bekam, das Zusammenleben mit den Seeleuten. Die Stürme und schlussendlich die Ankunft in Australien und wie sie sich dort ihr Leben aufgebaut haben. Wir bekommen auch einen kleinen Einblick in das Leben der Aborigines und deren Träume. Danach haben wir dann im letzten Kapitel Minnie, Emilias zweitälteste Tochter begleitet. Leider viel zu kurz und dann war das Buch schon zu Ende. Und ja, es war einfach wundervoll. Es war spannend und abenteuerlich, hatte genau die richtige Menge an Romantik und immer wieder Gefühle, die zu Herzen gingen. Ich habe das Buch mit offenen Augen gelesen, mit lachenden und mit weinenden Augen und ich bin so gespannt, wie es im 2. Band weitergeht! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Ulrike Renk beginnt ihre Australien-Saga mit „Die Australierin“, in der wir zunächst Emilia und im letzten Kapitel Minnie begleiten. Das Buch ist einfach wundervoll. Ich habe beim Lesen die Szenen direkt vor mir gesehen. Es war fesselnd, abenteuerlich, romantisch, spannend und emotional. Und unglaublich, dass hinter alldem eine wahre Begebenheit steckt! Die Vermischung von Fakten und Fiktion ist ebenfalls perfekt gelungen und das Buch ist eine Reise in eine andere Welt und ein wundervolles Abenteuer für die Lesenden.

5 Sterne von mir und ich freue mich jetzt schon auf Teil 2!

Bewertung vom 25.08.2024
Brennendes Grab / Kate Burkholder Bd.10
Castillo, Linda

Brennendes Grab / Kate Burkholder Bd.10


sehr gut

Spannende Geheimnisse

Worum geht’s?
Der Sohn einer amischen Familie kommt bei einem Feuer in einer Scheune ums Leben. Eingeschlossen in der Sattelkammer stirbt er einen alptraumhaften Tod. Wer wollte den Tod des allseits beliebten und fleißigen Jungen? Kate Burkholder steht vor einem Rätsel.

Meine Meinung:
Mit „Brennendes Grab“ schickt Linda Castillo ihre Chief of Police Kate Burkholder bereits auf ihren 10. Fall und es geht genauso rasant weiter, wie in den Fällen zuvor. Wobei ich sagen muss, dass es hier für mich doch einige Längen gab, was bislang noch nicht der Fall war. Dennoch hat sich auch dieses Buch fast von alleine gelesen und wie immer hat man bereits ab dem ersten Satz den Stil der Autorin wiederfinden können. Intensiv, eindrucksvoll und lebendig sind wir wieder an der Seite von Kate mitten drin.

Und auch Kate und Tomasetti lernen wir weiter kennen. Die Privatgeschichte der beiden nimmt genau die richtige Menge Anteil in dem Buch ein, sodass man die beiden immer mehr ins Herz schließt. Ebenso das Team um Kate, die sich immer näherkommen und für Mona wird endlich ein Traum wahr! Ich mag alle von ihnen und freue mich bei jedem Band aufs Neue, alle wiedersehen und weiter kennenlernen zu dürfen!

Der Fall war dann wieder so spannend, wie wir es von der Autorin gewohnt sind. Wobei ich sagen muss, dass es diesmal einige Längen in den Ermittlungen gab, was bei den Vorgängerbänden nicht der Fall gewesen war. Ich könnte nicht mal genau sagen, was hier das Lesetempo gebremst hat. Dennoch hatten wir auch hier wieder die typischen soliden und spannenden Ermittlungen, Verfolgungsjagden, Schießereien, es ging wieder aufs Ganze und am Ende kamen Dinge ans Licht, die ich nicht vorhergesehen hätte. Es gab nicht nur eine Wendung, sondern mehrere und das Ende war hier richtig rasant, spannend, explosiv und wohl eines der besten Finale, die uns die Autorin bislang hat miterleben lassen. Ein kleiner Stern Abzug wegen der Längen am Anfang, ansonsten aber eine ganz klare Leseempfehlung. Die Kate-Burkholder-Reihe muss man als Thriller-Fan gelesen haben, da kommt man nicht dran vorbei!

Fazit:
In ihrem Thriller „Brennendes Grab“ lässt uns Linda Castillo mit Kate Burkholder bereits in ihrem 10. Fall ermitteln und ich muss sagen: Es ist kaum zu glauben, aber der Thriller-Erfolg setzt sich fort. Am Anfang gab es ein paar Stellen, an denen das Lesetempo gestockt hat, aber dann wurde es spannend, spannender und noch spannender und wir hatten während der Ermittlungen einige Spannungspeaks, die mit vielen Wendungen in einem wirklich explosiven Finale geendet hatten, das wohl bislang das beste aller Finale war.

4 Sterne von mir und hier geht es direkt weiter mit dem 11. Fall, der schon griffbereit liegt!

Bewertung vom 25.08.2024
Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9
Marly, Michelle

Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9


sehr gut

Interessante Lebenswege

Heute ausnahmsweise mal nur eine Kurzrezension von mir:

Das Buch „Madame Piaf und das Lied der Liebe“ ist bereits die zweite Romanbiografie, die ich von Michelle Marly gelesen habe. Und der 9. Teil der „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ Serie. Hier nimmt sie uns mit auf den Lebensweg von Edith Piaf und vermischt auf gute Weise Fakten und Fiktion.

Doch ich muss sagen, wie auch beim letzten Buch von ihr gab es hier für mich einige Länden am Anfang, bis ich in der Geschichte drin war. Das Leben von Edith war schön erzählt, wobei im Gegensatz zu anderen mutigen Frauen ihr Leben zwar ereignisreich, aber doch auch etwas normal wirkt. Hier in dem Roman kam der Liebesteil mehr zum Tragen. Dabei hätte ich mir auch einige tiefere Einblicke in die Geschichte der damaligen Zeit gewünscht. Z.B. ihre Auftritte bei den Kriegsgefangenen und hier auch mehr über die Geschichte ihrer Assistentin, die hier die eigentlich große und spannende Rolle hatte und im Hintergrund gegen die Deutschen gearbeitet hat. Was genau sie gemacht hat, hätte mich wirklich interessiert.

Dennoch war das Buch gut zu lesen, das Liebesleben der Edith Piaf passt gut in die Reihe, auch wenn das Mutige etwas in den Hintergrund tritt.

4 Sterne von mir.

Bewertung vom 25.08.2024
Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11
Castillo, Linda

Quälender Hass / Kate Burkholder Bd.11


ausgezeichnet

Der bislang traurigste Fall

Worum geht’s?
Ein kleines Mädchen wir entführt, ihre Großmutter grausam niedergemetzelt. Kate Burkholder ermittelt und tut alles, um das verschwundene Mädchen zu finden. Doch je näher Kate dem Kind und der Wahrheit kommt, umso mehr Opfer findet sie auf ihrem Weg dahin.

Meine Meinung:
Linda Castillo schickt mit „Quälender Hass“ ihre Chief of Police Kate Burkholder bereits auf ihren 11. Fall. Und auch hier hat man vom ersten Satz an den Stil der Autorin erkannt. Direkte Worte ohne viele Schnörkel, aber dennoch eine bildhafte und oft brutale Beschreibung der Szenen. So, wie man sich das für einen guten Thriller wünscht.

Kate ermittelt wieder gemeinsam mit Tomasetti, ihrem Lebenspartner. Ich finde es schön, wie die beiden sich gegenseitig unterstützen und füreinander da sind. Ihr Team hat diesmal eine eher nebengeordnete Rolle, auch wenn alle mit am Start sind. Aber Kate und Tomasetti sind viel in anderen Countys unterwegs und wir kommen in diesem Buch so richtig rum und erfahren wieder ein bisschen über die Amischen.

Der Fall selbst ist einfach der Hammer. Ein Kind wird entführt, wir erleben viele grausige Tatorte und auch hier sind von Anfang an eine hohe Spannungskurve und ein rasantes Lesetempo gegeben. Besonders gut gefallen mir diesmal die Ermittlungen bzw. das, was dabei herauskommt. Es geht immer tiefer in die Vergangenheit, in die Glaubensgrundsätze und Denkweise der Amischen und je mehr Wahrheiten wir ans Licht bringen, umso trauriger wird auch das Ganze. Der Fall hat es wirklich in sich und wir haben wieder jede Menge brenzlige Situationen inklusive eines fulminanten Showdowns. Aber ich gestehe: So krass das Ende war, so traurig hat es mich doch auch gemacht. Ein krasser Fall, der aber auch eine wirklich tragische Komponente hat, die sehr zu Herzen geht. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung und ich freue mich bereits jetzt auf den 12. Fall!

Fazit:
Mit dem 11. Fall für Kate Burkholder geht es rasant weiter. In ihrem Thriller „Quälender Hass“ schickt uns Linda Castillo gemeinsam mit Kate auf Ermittlungen, die so grausam wie emotional sind. Es ist wieder spannend ohne Ende und zerrt an den Nerven. Und so grausam die Tatorte sind, so rasant die Spannungspeaks und so explosiv das Ende, so traurig ist doch auch der Hintergrund des Ganzen. Für mich setzt Frau Castillo ihre Erfolgsserie um ihre Chief of Police hier auf jeden Fall perfekt fort und ich freue mich bereits auf den nächsten Fall!

5 Sterne von mir und das ist definitiv eine meiner Lieblingsserien!

Bewertung vom 19.08.2024
Eisrausch
Muller, Roland

Eisrausch


sehr gut

Schwacher Anfang, starkes Ende

Worum geht’s?
In einem Tagebau in Kvanefjeld werden zwei Mitarbeiter ermordet. Durchbohrt von einem Speer. Auf den Mörder keinen Hinweis. Die Polizeichefin von Aarhus sieht das als Gelegenheit, ihren umstrittenen Ermittler John Kaunak loszuwerden und sendet ihn als Sicherheitschef dorthin.

Meine Meinung:
Bereits im Vorfeld habe ich auf Instagram viel von Roland Muller über das Buch und ihn selbst gelesen, über die Entstehung und seine Recherchen und auch über die Geister der Inuit. Umso gespannter war ich auf seinen Thriller „Eisrausch“. Der Schreibstil ist eingängig und immer wieder durch humorvolle Einschübe aufgelockert. Das Buch hat sich gut gelesen.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich anfangs doch gebraucht habe, um in die Geschichte reinzukommen und mit den Charakteren warm zu werden. Es gab im ersten Teil des Buches viele gute Ansätze, aber vieles kam mir einfach zu schnell und abrupt. Viele spannende Szenen waren eher oberflächlich und haben so auch verhindert, die Charaktere näher kennenzulernen und richtig in die Geschichte einzutauchen. Das fand ich sehr schade und hat mich ehrlich gesagt etwas enttäuscht, da der Autor m.E. wirklich gut und tiefgehend zu den ganzen Themen in Grönland – sei es politisch oder wissenschaftlich oder historisch, recherchiert hat und hier wirklich Potenzial gewesen wäre.

Richtig spannend wurde es dann, als John Kaunak auf Enoksen traf. Ab da war dann auch der Tiefgang und die Spannung da, die ich mir bereits zu Beginn gewünscht hätte. Enoksen ist ein wirklich toller Charakter und mit ihm habe ich dann auch John endlich näher kennengelernt. Hier kam dann auch endlich Spannung auf, es gab brenzlige Situationen, lebensgefährliche Szenen, aber auch nachdenkliche und emotionale Momente. Was am Anfang zu wenig war, war hier genau richtig. Gut gefallen hat mir auch der Einblick in die Erschließung des ewigen Eises. Die seltenen Erden. Ich habe hierüber bereits von einem anderen Autor gelesen und hatte somit ein bisschen Hintergrundwissen, auch, was die politischen Kämpfe angeht. Dies wurde hier wieder bestätigt. Zu gerne hätte ich darüber noch etwas intensiver gelesen. Aber gerade das Ende hat mich neugierig gemacht auf mehr von dem Autor und auch darauf, John näher kennenzulernen, ebenso Aka, Enoksen, die Polizisten dort. Von daher eine Leseempfehlung von mir, auch wenn der Anfang einige Längen hat, durch die ich mich durchkämpfen musste. Das Finale und der hintere Teil des Buches haben das wieder wettgemacht.

Fazit:
Mit „Eisrausch“ schreibt Roland Muller einen Thriller, der wirklich spannende Ansätze hat. Ich muss gestehen, dass ich anfangs Schwierigkeiten hatte, in das Buch hineinzukommen und mit dem Buch warm zu werden, da hier doch alles etwas schnell und oberflächlich ablief. Aber ab dem Teil, als John auf Enoksen trifft, werden meine Erwartungen mindestens getroffen. Ab da ist es wirklich spannend und rasant und ich habe Zugang zu den Charakteren und dem Fall gefunden. Der letzte Teil ist es auch, der mir Lust auf weitere Fälle mit John und von dem Autor gemacht hat.

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten daher 4 Sterne von mir – ich erhoffe mir von den weiteren Fällen wirklich einiges!

Bewertung vom 17.08.2024
Angsttreiber
Cleave, Paul

Angsttreiber


ausgezeichnet

Spannende Zusammenhänge

Worum geht’s?
Nach 9 Jahren erwacht James aus dem Koma. Seine Eltern sind tot, wurden vor den Augen des damals 11jährigen ermordet. Doch er kann sich an nichts erinnern. Rebecca Kent und Theodore Tate, der damals in dem Fall ermittelt hat, versuchen, seine Erinnerungen zu wecken um die Täter dingfest zu machen.

Meine Meinung:
„Angsttreiber“ ist der neue Thriller von Paul Cleave, in dem wir auch Theodore Tate wieder begegnen dürfen. Der Schreibstil des Autors ist wie immer einfach nur genial und grausam. Es ist blutig und bildhaft. Wir werden in absolut rasantem Tempo mitgenommen auf nicht nur einen, sondern auf 3 Fälle, von denen einer grausamer ist, als der nächste. Und wie immer geht es auch wieder ein bisschen in die Vergangenheit.

Zunächst hat es mir gefallen, Tate wiederzubegegnen. Er ist ein eigener aber genialer Charakter. Auch wenn er hier nicht so intensiv in Erscheinung tritt, wie in den ersten Bänden und mehr der Ermittler ist, als dass wir privat viel von ihm erfahren. Und Rebecca Kent ist wieder mit dabei. Sie mag ich einfach total gerne. Eine starke Frau mit Geschichte. Außerdem James, der inzwischen 20jährige mit dem eidetischen Gedächtnis, der 9 Jahre im Koma war und der sich neben der realen Welt eine sog. Komawelt aufgebaut hat, die realer ist, als es zunächst scheint. Und seine Schwester Hazel, die am Ende einen wirklich genialen Auftritt hat!

Und mit diesen Protagonisten ermitteln wir in den 3 Fällen. Zum einen versuchen wir, die Mörder von James Eltern dingfest zu machen, ein Fall, den Tate damals nicht zum Abschluss hat bringen können. Zum anderen kommt Joe Middleton, der Schlächter von Christchurch, wieder aus Tablet und der sog. Copy-Joe, der versucht, dessen Taten nachzuahmen, um zu noch größerem Ruhm zu kommen. Und zuletzt geht es noch um einen Mann, der Frauen mit Videos erpresst. Erster und letzter Fall kommen in der Komawelt von James vor, die in einem alten Lagerhaus spielt, was ist besonders spannend fand. Alles hängt irgendwie auch ein bisschen zusammen. Es ist wieder spannend von Anfang an. Ich hatte ständig das Gefühl, kurz vor der Auflösung zu sein, war aber auch irgendwie immer auf der Flucht. Das Lesetempo war atemberaubend schnell und die Spannungskurve hoch, wie wir das von Paul Cleave gewohnt sind. Ich habe dieses Buch wieder verschlungen und bin schon total gespannt auf seinen nächsten Thriller, den wir hoffentlich bald in Händen halten dürfen. Und vielleicht dürfen wir ja auch Tate dann wiederbegegnen. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

Fazit:
Ich mag die Thriller von Paul Cleave einfach. Da weiß man immer, dass es spannend, blutig, grausam und rasant wird und man das Unerwartete erwarten sollte. Das beweist er auch in „Angsttreiber“ wieder. Das Buch hat eine hohe Spannungskurve, die sich bis zum Schluss hält und mit James, der aus dem Koma erwacht, einen besonders interessanten Charakter beinhaltet. Außerdem dürfen wir Tate wieder begegnen. Auch dieses Buch hat mir jetzt schon Lust gemacht, auf ein weiteres Buch von Paul Cleave.

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 15.08.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Amüsant, herzlich und nachdenklich

Worum geht’s?
Oscar ist 16, hat einen Adelstitel und studiert Mathe an der Uni. Er hat eine eigene Wohnung und wird komplett von seinen reichen Eltern finanziert. An der Uni begegnet er der 50jährigen Moni, die von allen für eine Sekretärin oder Putzfrau gehalten wird. Und die dann die Herzen aller erobert.

Meine Meinung:
Der neue Roman von Alina Bronsky „Pi mal Daumen“ ist anders. Anders als alle Romane, die ich bislang gelesen habe. Ihr Schreibstil ist leicht und unterhaltsam. Aber der Inhalt regt auch zum Nachdenken an. Das Besondere und Amüsante ist, dass sie aus der Sicht des hochbegabten, adligen Oscar erzählt, der ein bisschen an Young Sheldon erinnert und eine ganz eigene Ansicht der Welt hat.

Zudem erschafft sie wundervolle Charaktere, allen voran die warmherzige Monika, die noch spät ein Mathematikstudium beginnt. An ihr sehen wir, wie erschwert das Lernen an der Uni sein kann. 3 Jobs, immer wieder Enkel im Schlepptau, bepackt mit einer IKEA-Tasche und jeder Menge Zeug gibt sie alles und muss doch die Nacht zum Tag machen. Dennoch ist sie einzigartig, zieht es durch und ist für alle andern mit da. Sie gibt sich selbst fast ein bisschen auf. Dann haben wir noch Oscar, der alles ein bisschen anders sieht und sagt, was er denkt. Damit eckt er oft an, was ihn aber nicht stört, bzw. er bemerkt es gar nicht.

Und um diese beiden rankt sich dann der Roman, der hauptsächlich an der Uni und in Mathematikvorlesungen spielt. Wir begleiten Moni aus Sicht von Oscar, erleben dadurch amüsante Szenen; aber wenn man zwischen den Zeilen liest, ist es auch ein bisschen traurig und emotional mitzuerleben, wie Moni in ihrem Leben zu kämpfen hat, die herzensgute Frau, die doch für alle nur das Beste will. Und es ist schön, wie sie sich Oscar annimmt, der fest der Überzeugung ist, sie sei sein Projekt. Das Buch ist wirklich wundervoll. Wir erleben Erfolgserlebnisse, Enttäuschungen, Überraschungen – eine davon ist Mr. Brown. Ist er wirklich ein imaginärer Charakter? Auf jeden Fall ist das Buch kurzweilig und nachdenklich und einfach wundervoll zu Lesen. Ein etwas anderer Wohlfühlroman, den ich gerne noch viel länger weitergelesen hätte, so toll waren die Charaktere und so interessant deren Leben. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
In „Pi mal Daumen“ lässt und Alina Bronsky mit Oscar und Moni wundervolle und spannende Charaktere begleiten, die so außergewöhnlich wie einzigartig sind. Oscar, der Little Sheldon und die herzensgute Monika sind einfach wundervoll. Sie zu begleiten ist ein tolles Erlebnis und der Roman ein Wohlfühlroman, der amüsant ist, aber auch einen traurigen Hintergrund hat. Ich habe die beiden schnell ins Herz geschlossen gehabt und hätte zu gerne immer weiter und weiter gelesen!

5 Sterne von mir!

Bewertung vom 15.08.2024
Ewige Schuld / Kate Burkholder Bd.9
Castillo, Linda

Ewige Schuld / Kate Burkholder Bd.9


ausgezeichnet

Rasant und spannend

Worum geht’s?
Joseph King ist gemeinsam mit Kate Burkholder aufgewachsen und ihre große Jugendliebe. Jetzt, Jahre später, steht sie ihm wieder gegenüber. Er ein verurteilter Mörder. Aus dem Gefängnis entflohen. Mit Geiseln in einem Haus verschanzt. Doch er beteuert, dass er es nicht getan hat. Kann Kate ihm vertrauen?

Meine Meinung:
Auch den 9. Fall um Kate Burkholder habe ich wieder weggesuchtet. In ihrem Thriller „Ewige Schuld“ bringt Linda Castillo Kate mit einem ehemaligen Jungendfreund wieder in Verbindung, sodass der Fall für sie eine besondere emotionale Note bekommt und wir auch immer wieder kurze Rückblicke in ihre Kindheit und Jugend erleben dürfen. Der Schreibstil ist wie immer mit einem hohen Wiedererkennungswert und absolut fesselnd.

Wie gesagt wird Kate hier mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, was in dem Fall selbst auch eine besondere Rolle für ihre Objektivität bedeutet. Doch wir wissen ja, dass Kate ein gutes Bauchgefühl hat und auch John steht an ihrer Seite und hinter ihr. Die Beziehung der beiden hat sich vertieft und verfestigt, was mir gut gefällt. Überhaupt ihr ganzes Team ist einfach der Hammer. Wie sie wie eine Familie hinter Kate stehen und für sie da sind – ein Dream Team, wie man es sich besser nicht wünschen kann! Cascioli hat mir auch sehr gut gefallen und ich würde mir wünschen, sie in Zukunft nochmals treffen zu dürfen. Sie würde ebenfalls gut in Kates Team passen.

Auch der Fall selbst hat es wieder in sich. Wir bekommen weitere Einblicke in die Welt der Amischen. Aber es geht auch um Korruption, um gelöschte Daten, um Vertuschung und vortäuschen von Straftaten. Und das nicht nur bei der normalen Bevölkerung, sondern die Spuren führen Kate hinein in den Polizeiapparat und hier bis an die höchsten Ebenen. Die Ermittlungsarbeit ist wieder solide und spannend. Ich mag es, wie Kate auf die Amischen zugeht und die Einschübe auf Deitsch. Und ich mag, wie die Autorin uns langsam an die Lösung heranführt und dabei so viele spannende Stellen einbaut, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen! Dieser Fall steht den Vorgängern in nichts nach: Es ist mitreißend, es ist fesselnd und auch dieses Buch ist wieder ein absoluter Pageturner der bestätigt, dass die Kate-Burkholder-Reihe zu Recht zu meinen Lieblingsserien zählt. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit „Ewige Schuld“ schickt Linda Castillo ihre Hauptprotagonistin zurück in die Vergangenheit. Aber nicht nur das, sie lässt sie auch daran zweifeln, ob sie Polizeikollegen trauen kann. Und es wird für Kate noch brenzliger, als jemals zuvor! Die Spannungskurve war durchgehend hoch und schoss immer mal wieder durch die Decke. Das Ende war richtig spannend und ich freue mich schon jetzt auf Kates 10. Fall, der bereits neben mir liegt.

Ganz klar 5 Sterne von mir!

Bewertung vom 14.08.2024
Der Salon der kühnen Frauen
Pollard, Clare

Der Salon der kühnen Frauen


gut

Spannend aber etwas oberflächlich

Worum geht’s?
Versailles zu Zeiten Ludwigs des XIV.: Auf der einen Seite regieren Glanz und Glamour, auf der anderen Seite herrscht Armut. Und wehe dem, der es wagt, gegen den König aufzubegehren. Im Salon der kühnen Frauen treffen sich Marie d`Aulnoy und ihre Freundinnen, um ihre Meinung in Märchen zum Ausdruck zu bringen. Riskante Treffen.

Meine Meinung:
Clare Pollards historischer Roman „Der Salon der kühnen Frauen“ hat einen sehr interessanten Schreibstil. Immer wieder nimmt sie uns in Form eines Erzählers zur Seite, was mir unheimlich gut gefällt, weil man so in die aktive Rolle eines Beobachters gebracht wird und alles noch lebendiger wirkt. Aber auch die anderen Kapitel z.B. im Salon oder die Märchen haben mir gut gefallen.

Frau Pollard erschafft wirklich spannende Charaktere, sei es Marie, bei welcher die Salons stattfinden, Charles oder Henriette. Oder auch ihr Kindermädchen Mimi. Alles Frauen mit Geschichte, teils tragischer Geschichte, die sich dennoch durchs Leben kämpfen und im Salon mit den Märchen dem Alltag zu entfliehen versuchen.

Die Zeit hat mir ebenfalls gut gefallen. Wir bekommen Einblick, wie Ludwig der XIV. mit harter Hand geherrscht hat. In den Stand der Frauen zur damaligen Zeit. Es gibt Spione, Gewalt, Intrigen und alles, was man sich so in dieser Zeit nur vorstellen kann und die Autorin hat das alles wirklich glamourös und glänzend umgesetzt und man hat sich richtig hineinversetzt gefühlt in diese Zeit. Dann die etwas abgewandelten Märchen – wirklich spannend. Das Sexuelle hätte m.E. etwas kürzer kommen können. Was mir nur leider gefehlt hat, war etwas mehr Tiefe. Das Buch ist wirklich toll und ich hätte gerne mehr über die einzelnen Charaktere und ihre Vergangenheit bzw. ihre Hintergründe erfahren. Mehr über die Salons an sich. Das Buch ist mit 288 Seiten ja relativ schmal, da hätte durchaus noch mehr Inhalt hineingepasst. Und das hat mir leider etwas gefehlt. Ich hätte sehr gerne noch mehr und intensiver und ausführlicher über die Zeit und die Begebenheiten erfahren und wäre gerne mit den Charakteren noch wärmer geworden. Wir haben so spannende Ansätze, so interessante geschichtliche Details, da hätte das Buch gerne doppelt so dick sein dürfen. Dennoch eine Leseempfehlung von mir, ich habe das Buch gerne gelesen und es war ein spannender Einblick in eine interessante geschichtliche Epoche.

Fazit:
„Der Salon der kühnen Frauen“ erweckt einen interessanten Teil der Geschichte zum Leben. Clare Pollard entführt uns in das Zeitalter und die Regentschaft von Ludwig dem XIV., wir erfahren die Gegensätze von Arm und Reich, die Gewalt gegen Frauen, die Intrigen am Hof. Wir treffen Spione. Hören spannende Märchen. Und auch die Charaktere haben mir wirklich gut gefallen – leider war mir alles zu sehr an der Oberfläche. Ich wäre gerne noch intensiver in die Geschichte eingestiegen und hätte die Protagonisten gerne noch besser kennengelernt – was ja an sich für das Buch spricht.

Daher leider nur 3 Sterne von mir.