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Tintenwelten

Bewertungen

Insgesamt 452 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2023
Gleanings - Storys aus dem Scythe-Universum / Scythe Bd.4
Shusterman, Neal

Gleanings - Storys aus dem Scythe-Universum / Scythe Bd.4


sehr gut

Im Oktober habe ich fast die komplette Scythe-Trilogie gelesen. Da durfte natürlich auch „Gleanings“ nicht fehlen: 15 Kurzgeschichten, die uns in das »Scythe«-Universum entführen. Es ist eine Reise zu den verborgenen Geheimnissen der mächtigsten Scythe und beinhaltet die bisher unerzählten Geschichten der Hüter des Todes. Darin geht es nicht nur um bereits bekannte Charaktere, sondern auch neue Scythe betreten die Bühne. Mir persönlich haben allerdings jene am besten gefallen, in denen Charaktere aus der Hauptreihe auftauchen. Dort lernen wir den ein oder anderen nochmal von einer anderen Seite kennen, wir erfahren deren Vorgeschichte oder andere interessante Details.

Normalerweise bin ich keine übermäßig begeisterte Leserin von Kurzgeschichten. Diese haben für mich aber genau die richtige Länge gehabt. Jede hat irgendeinen Mehrwert für das große Ganze gehabt: sie haben vermeintlichen Wahrheiten Risse zugefügt, Einblick in die Vergangenheit, die Gedankenwelt oder das Leben der Scythe gewährt. Auch wenn diese mysteriös, erhaben und furchteinflößend wirken (und es teilweise auch sind), letztendlich sind sie eben auch nur Menschen. Außerdem hat mich fasziniert, dass Neal Shusterman es jedes Mal auf relativ wenigen Seiten schafft Spannung aufzubauen und auch noch einen Twist einzubauen! So endet jede Kurzgeschichte tatsächlich irgendwie anders als zu Beginn gedacht.

Meiner Meinung nach ist dieses Buch ein Muss für alle Fans. Es rundet die Geschichte ab und ist die perfekte Ergänzung. Ich würde aber auf jeden Fall empfehlen es erst nach Beendigung der Trilogie lesen! So versteht man am meisten und wird auch nicht in Nebensätzen massiv gespoilert.

Bewertung vom 29.10.2023
Die Farbe der Rache / Tintenwelt Bd.4
Funke, Cornelia

Die Farbe der Rache / Tintenwelt Bd.4


sehr gut

Fünf Jahre sind seit den Geschehnissen der „Tintenwelt-Trilogie“ vergangen. Fünf glückliche Jahre. Aber dann ist plötzlich Orpheus zurück, der erbitterte Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Er plant Rache an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, der ihn so schändlich verraten hat. Dafür nutzt er einen furchtbaren Zauber. Und es stellt sich die Frage : sind Bilder mächtiger als Worte?

Leider spielt Staubfinger eine relativ geringe Rolle, dafür dass es seine Geschichte sein soll. Wahre Protagonisten und Helden sind doch eher der Schwarze Prinz und jemand neues. Die bereits bekannten und geliebten Charaktere aus der Trilogie treten in den Hintergrund, was einerseits sehr schade ist, aber andererseits eben auch nichts kaputt macht. Und dennoch hat mir der Anfang mit am besten gefallen, weil wir dort nämlich erfahren, wie es unseren Lieblingen in den letzten Jahren ergangen ist.

Wir erleben die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven: Staubfinger, der Schwarze Prinz, Antagonist Orpheus und seine Schergen - alle kommen sie zu Wort. Ich mag diese Erzählweise immer sehr. Insgesamt liebe ich den Schreibstil und die bildliche Sprache der Autorin. Die Atmosphäre ist dieses Mal eher düster, es wird brutaler und blutiger. Verrat und Freundschaft, Rache und Liebe, Machtgier und Zusammenhalt werden groß geschrieben. Es kommt zu einigen erwarteten Wendungen und trotzdem werden Widrigkeiten und Feinde doch etwas zu einfach überwunden.

Am Ende des Buches gibt es eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse aus den Vorgängern. Diese wurde allerdings von Orpheus höchstselbst verfasst, ist dementsprechend also mit Vorsicht zu genießen. Dennoch hat sie mir gereicht, um mir alles wieder grob ins Gedächtnis zu rufen.

Es war schön wieder in die Tintenwelt einzutauchen und dennoch ganz anders als erwartet. Es ist eine lesenswerte Ergänzung zu den ersten drei Teilen, die für Fans definitiv ein Muss ist.

Bewertung vom 18.10.2023
Das Vermächtnis der Ältesten / Scythe Bd.3
Shusterman, Neal

Das Vermächtnis der Ältesten / Scythe Bd.3


sehr gut

In der letzten Zeit habe ich die Scythe-Trilogie nahezu inhaliert. Die ersten beiden Teile waren absolute Highlights für mich und natürlich war ich unfassbar gespannt auf das Finale. Dieses konnte mich auch weiterhin überzeugen, ich liebe das Setting, die Charaktere, den Schreibstil, den sehr hohen Spannungsbogen und die unerwarteten Wendungen. Es ist ein würdiges und atemraubendes Finale. Und dennoch war ich minimal weniger begeistert als bei den Vorgängern. Warum ist das so?

Es gibt einige ungekennzeichnete Zeitsprünge, bei denen ich zunächst immer gerätselt habe wann genau sie spielen. Auch die Ausschnitte des „Testament des Tolls“ mit Interpretationen von einem ziemlich fanatischen Gläubigen einerseits und einer Art Religionsforscher andererseits waren eher verwirrend.

Gut gefallen hat mir hingegen, dass wir weiterhin aus bekannten Perspektiven lesen können. Dazu kommt noch zusätzlich die ein oder andere bemerkenswerte Sichtweise. Besonders interessant fand ich die Teile, welche die Gedankenwelt des Thunderhead zeigt. Dies ist die künstlerische Intelligenz, welche die Weltherrschaft übernommen hat. Auch die religiöse Gruppierung der sogenannten Tonisten spielt eine bedeutendere Rolle und wir erkennen, was sie zur Rettung der Menschheit beitragen können.

Für mich ein krönender Abschluss, der mich wieder in seinen Bann ziehen konnte. Insgesamt hat mich die Reihe sehr begeistert, weil sie auch einige philosophisch angehauchte Fragen aufwirft, generell zum Nachdenken anregt und einfach absolut spannend und aufregend ist. Und wie krass und gut gelöst ist denn das Ende bitte (auch wenn theoretisch noch ein paar Fragen offen bleiben)?!

Bewertung vom 11.10.2023
Der Handel deines Lebens
Backman, Fredrik

Der Handel deines Lebens


sehr gut

Ein erfolgreicher, aber einsamer Mann trifft in einem Krankenhaus auf ein mutiges kleines Mädchen. Beide sind krank. Beide fühlen sich dem Tod zu nahe. Beide haben Angst. Da erhält er die Gelegenheit das Schicksal des Mädchens zu verändern - allerdings zu einem sehr hohen Preis. Ist er bereit alles zu opfern?

Dieser Roman ist in Briefform geschrieben, welchen der Mann an seinen Sohn schreibt. Für diesen war er nie ein guter Vater, weil ihm seine Arbeit, Geld, Erfolg und Ruhm wichtiger waren. Auf den ersten Blick scheint er auch kein besonders guter Mensch zu sein, er wirkt arrogant, überheblich, egoistisch und unfreundlich. Und dennoch berührt das kleine Mädchen etwas in ihm. Dieses weiß, dass es krank ist und vermutlich sterben wird. Und dennoch tut es alles, um seine Mutter aufzumuntern und glücklich zu machen und ihr auf keinen Fall zu zeigen, dass es Angst hat.

Und so erkennt der Mann, dass Geld und Erfolg allein nicht glücklich machen. Er erkennt, was er alles verpasst hat und dass der Wert von Zuneigung, Familie und einem Zuhause unbezahlbar ist. Zwischen Bedauern angesichts der Vergangenheit und den Hoffnungen für die Zukunft, muss er sich entscheiden, ob dieser Handel seines Lebens überhaupt einen Sinn hat.

Trotz dieser offensichtlich ziemlich ernsten Thematik, ist das Buch stellenweise auch ziemlich humorvoll, besonders was eine gewisse Dame im grauen Wollpullover mit Aktenordner angeht. Das hat mir ebenso gut gefallen wie die Metapher an sich. Aufgelockert wird das Buch zusätzlich durch 18 farbige Abbildungen, die teilweise ziemlich atmosphärisch sind.

Auch die Botschaft ist bemerkenswert: Es ist nie zu spät, um sich zu ändern und etwas gutes oder sogar wirklich selbstloses zu tun.

Bewertung vom 11.10.2023
The Unknown Link: Cyberella
Hebesberger, Roland

The Unknown Link: Cyberella


sehr gut

Die berühmte Hackerin Zara aka Cyberella hat vor Jahren die künstliche Intelligenz „Spinne“ erschaffen. Diese ist nun in die Hände eines alten Feindes gelangt, der mit ihr die Terrorgruppe „Insurgents“ unterstützen will. Deren Ziel ist es das System zu stürzen und die Weltherrschaft zu übernehmen. Zara versucht mit allen Mitteln die Fehler ihrer Vergangenheit zu korrigieren. Sollte ihr das nicht gelingen, droht der gesamten Welt ein schrecklicher Wandel! Klingt dramatisch, aber nun ja, das ist es schließlich auch.

Es handelt sich um den 3. und finalen Band der Spinnen-Trilogie. Dieser kann unabhängig gelesen werden, aber die anderen Bände enthalten natürlich einiges an Vorwissen. Dieser Teil spoilert die Vorgänger außerdem massiv. Hier spielen übrigens auch Charaktere aus anderen Trilogien der sogenannten Divinus-Saga eine Rolle, die dort teilweise ihre eigenen Geschichten bekommen haben oder noch bekommen werden. Obwohl ich keinen der anderen Romane kenne, habe ich mich doch recht schnell hineinfinden können. Das liegt vor allem an einigen Zusammenfassungen der vorangegangenen Ereignisse, die geschickt in die Handlung eingeflochten wurden.

Es ging direkt ziemlich actionreich und spannend los. Es kam zu unerwarteten Wendungen und Überraschungen. Es geht um Machtkämpfe, Intrigen, Verrat, Rache, Freundschaft, Familie und um nicht weniger als die Rettung der Menschheit.

Interessant fand ich vor allem auch die Themen Hacking, KI und neuartige Technologien. Inwieweit das jetzt alles einigermaßen realistisch dargestellt wurde, kann ich jedoch leider nicht beurteilen. Unterhalten hat mich dieser Technothriller auf jeden Fall.

Und dennoch finde ich manches etwas übertrieben ausgedrückt. Auch wenn es inhaltlich im Prinzip schon stimmt, gehören Redewendungen wie „die Menschheit unterjochen“ für mich doch eher in einen Fantasy-Roman, sorry.

Bewertung vom 11.10.2023
Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2
Shusterman, Neal

Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2


ausgezeichnet

Eine Welt, in der es keine Armut, Kriege oder Krankheiten mehr gibt. Sie Menschheit hat Unsterblichkeit erlangt. Doch um eine Überbevölkerung zu vermeiden müssen dennoch Menschen sterben. Diese Aufgabe des Tötens obliegt den Scythe: sie entscheiden wer zum Wohle aller sterben muss.

Ich dachte der Auftakt der Scythe-Trilogie wäre bereits ein Highlight gewesen, denn ich war begeistert vom Szenario, den Charakteren, der Handlung und des Schreibstils. Und dann habe ich diesen zweiten Teil gelesen und er ist einfach NOCH besser, spannender, atemraubender, unerwarteter, krasser! Wie viele Wendungen und Überraschungen kann man sich ausdenken? Was für ein fulminantes Ende kann man kreieren? Und Neal Shusterman schreit dazu aus dem Off: Ja, ja und nochmal JA!

Wer Dystopien genauso sehr liebt wie ich, wer sich für KIs interessiert, wer Herzrasen vor Aufregung bekommen und sprachlos zurückgelassen werden möchte, der MUSS jetzt sofort alles stehen und liegen lassen und diese Reihe beginnen!

Bewertung vom 11.10.2023
Eowyn: Die Prinzessin der Ulfarat (Eowyn-Saga IV)
Zeißler, Elvira

Eowyn: Die Prinzessin der Ulfarat (Eowyn-Saga IV)


sehr gut

Dieses Buch habe ich mit einem lachende und einem weinenden Auge beendet. Denn die Eowyn-Saga ist so eine tolle Reihe mit starken Charakteren, einer unsterblichen Liebesgeschichte, tiefen Freundschaften und atemberaubenden Kämpfen. Ich liebe auch die magischen und phantastischen Elemente. Ich habe die Höhen und Tiefen der Charaktere erlebt, Erfolge und Niederlagen, Wut, Hass, Verzweiflung, Trauer und jede Menge Schmerz. Ich wurde Zeugin von Intrigen, Machtspielen, Verrat und vielen Kämpfen. Doch es gab natürlich auch viel schönes: Freundschaft, Familie, Liebe, Zusammenhalt, Hoffnung, Mut und Stärke.

Elvira Zeißler präsentiert uns hier einen würdigen Abschluss, der wieder einige Wendungen und Überraschungen für uns bereit hält. Es wird emotional, herzzerreißend, haarsträubend, blutig und wie immer spannend ohne Ende. Es kommt zum finalen Kampf, der über das Schicksal von Menschen und Ulfarat entscheiden wird. Für mich war sowohl die Handlung als auch die Entwicklung der Charaktere bis zu einem bestimmten Punkt absolut episch. Dann gab es einen Plotttwist und - zugegeben - danach kam die Auflösung zwar weiterhin total unerwartet, aber auch ein Fitzelchen „zu einfach“ daher. Dennoch bin ich mit dem Ende aber mehr als zufrieden und bin ziemlich traurig all die lieb gewonnenen Charaktere ziehen lassen zu müssen…

Bewertung vom 11.10.2023
Eowyn: Im Auge des Orkans (Eowyn-Saga III)
Zeißler, Elvira

Eowyn: Im Auge des Orkans (Eowyn-Saga III)


sehr gut

Nachdem das Ende von Band 2 mit einem ziemlich unangenehmen Cliffhanger endete und scheinbar jede Hoffnung zerplatzt ist, erfahren wir endlich wie es weitergeht.

Wir leiden, verzweifeln, hoffen, lieben, hassen und kämpfen mit Eowyn und den anderen Charakteren aus deren Sicht die Ereignisse erzählt werden. Sie müssen sich fragen, wer Freund und wer ist Feind ist und wem sie vertrauen können. Sie lernen ihre Fähigkeiten besser zu beherrschen. Sie erfahren einiges über die Vergangenheit und müssen hinterfragen, was sie bisher für die Wahrheit hielten.

Es kommt zu Kämpfen, Intrigen, Machtspielen, Verrat. Aber auch zu Liebesgeschichten, Leidenschaft und Freundschaft. Es ist magisch, spannend, manchmal blutig und immer voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen.

Ich muss zugeben, dass mir Eowyn in diesem Buch ziemlich Leid tut. Natürlich hat sie auch vorher schon genug schlimme Dinge erlebt, aber hier wird es nochmal besonders heftig. Sie muss nicht nur gegen ihre Widersacher kämpfen, sondern auch gegen sich selbst. Außerdem wird alles woran sie bisher geglaubt oder worauf sie gehofft hat in Frage gestellt. Und trotz allem ist sie dennoch so stark, wirklich bewundernswert.

Bewertung vom 28.09.2023
Eowyn: Die Entscheidung der Kriegerin (Eowyn-Saga II)
Zeißler, Elvira

Eowyn: Die Entscheidung der Kriegerin (Eowyn-Saga II)


sehr gut

Es handelt sich hier um Band 2 der mitreißenden Fantasy-Saga rund um Eowyn und ihre Gefährten. Keine Sorge - diese Rezension enthält keine Spoiler für den ersten Teil.

Eowyn ist stark, mutig, klug und zielstrebig. Ihre Vergangenheit hat ihr schon einiges abverlangt, sie hat viel verloren und dennoch einiges, worum es sich zu kämpfen lohnt. Und genau das ist sie: eine Kämpferin. Solange ihr Herz noch schlägt, besteht für sie noch Hoffnung. Außerdem strebt sie nach Rache für die, die ihr was bedeutet haben. Ihre Entwicklung ist authentisch und nachvollziehbar. Für mich ist sie eine bewundernswerte Protagonistin. Doch auch die anderen Charaktere konnten mich überzeugen. Wir erleben die Ereignisse zudem nicht nur aus Eowyns Sicht, sondern auch aus der ihrer Begleiter des Vorgängers.

Ich mag die Welt sehr, es ist eher mittelalterlich, es wird mit Schwestern, Armbrüsten sowie Pfeil und Bogen gekämpft. Und dennoch wird es auch phantastisch, denn es gibt Magie, fremde Wesen und Gestaltwandler. Die Atmosphäre ist düster und bedrohlich. Gefahren, Intrigen und Machtkämpfe stehen auf der Tagesordnung. Die Autorin hält einige Überraschungen und Wendungen für uns bereit, die einem definitiv die Haare zu Berge stehen lassen. Ich bin mega gespannt auf die nächsten beiden Bücher.