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Isaopera
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Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 17.03.2017
Küsse zum Nachtisch / Taste of Love Bd.2
Anderson, Poppy J.

Küsse zum Nachtisch / Taste of Love Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem mir der erste Band der Reihe "Taste of Love" als romantische und lustige Geschichte mit Liebe zum Kochen gut gefallen hatte, konnte ich auch dem 2. Band irgendwann nicht mehr widerstehen. Und ich muss sagen: ich bin sehr froh darüber!
Die Hauptfigur des 2. Bandes ist Nick, der im 1. Band Drews Souschef war und ein echter Frauenheld ist. Seine Figur war für mich anfangs etwas zu oberflächlich und machohaft gezeichnet, im Verlauf des Buches geht die Geschichte aber sehr in die Tiefe und (ohne zu viel verraten zu wollen) es geht an Nicks Substanz. Dieses Thema hat mich sehr beeindruckt, da die Autorin sich wirklich an ein oft verschwiegenes Tabu in der Gesellschaft heranwagt und dem Roman damit echte Qualität verschafft.
Claire, die weibliche Hauptfigur, war mir von Anfang an unglaublich sympathisch. Sie ist eine tolle Frau, mit der ich tatsächlich gerne befreundet wäre und kann Nick (meistens) die Stirn bieten ;)
Angereichert mit tollen Beschreibungen diverser Köstlichkeiten ist dieses Buch wohltuend für die Seele und hat eindeutig Wohlfühlcharakter. In vielen Situationen musste ich wirklich schmunzeln und hatte eine Menge Spaß beim Lesen. Vorne und hinten im Buch finden sich schön gestaltete Rezeptvorschläge.

Ich muss sagen, dass dieser 2. Band für mich eine echte Steigerung der Reihe ist und ich daher nun tatsächlich die 5 Sterne zücken "muss" ;)
Band 3 erscheint leider erst im Oktober - ihr solltet euch die Wartezeit mit dem 2. Band vertreiben!

Bewertung vom 13.03.2017
Die dunklen Mauern von Willard State
Wiseman, Ellen Marie

Die dunklen Mauern von Willard State


sehr gut

Dies ist mein erstes Buch von Ellen Marie Wiseman, allerdings wird es sicher nicht das letzte sein. Gerade ist ein neuer Roman von ihr erschienen, den ich mir bereits zugelegt habe.
"Die dunklen Mauern..." beschäftigen sich mit einem sehr wichtigen und oft verschwiegenen Kapitel der Medizingeschichte. Gerade in der Forschung mit psychiatrischen Patienten wurde früher sehr viel Missbrauch getrieben und sowohl die Diagnosestellung als auch "Therapie" teilweise leichtfertig und mit grauer Unwissenheit umgesetzt.
Die Autorin hat für dieses Buch offensichtlich sehr gut und viel recherchiert (was auch in einem hochinteressanten Interview mit ihr im Anhang des Buches beschrieben wird) und sehr starke Rückblenden geschaffen, die den Flair des dunklen Willard State absolut vor meinem Auge entstehen ließen. Die Geschichte von Clara hat mich stark berührt und war voller einiger unerwarteter Wendungen. Dadurch konnte ich das Buch zeitweise kaum aus der Hand legen!
Die Erzählung in der Gegenwart überzeugt ebenfalls teilweise durch Tiefgang, ist aber andererseits überraschend teeniehaft angelegt. Streiche und Beleidigungen im Schulalltag, Schwärmerei für einen Jungen...als Leser mit einem reiferen Blick auf das Buch mag diese Geschichte etwas oberflächlich erscheinen.
Ich finde, dass es sich aufgrund der Charaktere jedoch auch lohnt, diese Geschichte zu lesen und mochte sehr, wie sich am Ende alles zu einem Gesamtwerk zusammengefügt hat.
Das Ende hat mich tatsächlich noch einmal sehr ergriffen und sogar zu Tränen gerührt, daher bin ich insgesamt bei verdienten 4,5 Sternen!

Bewertung vom 13.03.2017
Die Unvollkommenheit der Liebe
Strout, Elizabeth

Die Unvollkommenheit der Liebe


ausgezeichnet

Dieses Buch war mein erster Roman von Pulitzer-Preisträgerin Elizabeth Strout und ich muss sagen, dass mich ihre ERzählweise sehr begeistert hat. In Kritiken liest man öfter, in diesem Buch sei "kein Wort zu viel" - das stimmt tatsächlich! Es ist eigentlich ein sehr reduzierter Roman, in Episoden erzählt und eher Blitzlicht-artig, ohne aber dabei zu offen zu sein. Einiges wenige wird nur angedeutet, aber ansonsten werden die Begebenheiten wirklich authentisch erzählt und das hat mir gut gefallen.
Die Protagonistin ist schon irgendwie eine Sympathieträgerin, allerdings hat sie es auch nicht leicht gehabt. Als Leser fragt man sich immer, was man eigentlich weiß und was vielleicht noch dahinter steckt.
Sehr gefallen hat mir eine Schlüsselszene, in der sie mit einer Autorin spricht und diese ihr quasi eine Interpretation der Geschichte vorgibt, die ich als Leserin so selbst noch gar nicht geschlossen hatte...sehr spannend!
Insgesamt hätte ich mir bei dieser Geschichte tatsächlich ein paar Seiten mehr gewünscht, vor allem bei dem stolzen Preis von 18,00 Euro, dennoch lohnt es sich auf jeden Fall, das Buch zu lesen.

Für mich ein 4,5-Sterne-Roman und da mir die Erzählweise wirklich gut gefallen hat, runde ich auf :)

Bewertung vom 13.03.2017
Das Glücksbüro
Izquierdo, Andreas

Das Glücksbüro


sehr gut

"Das Glücksbüro" hat den alltäglichsten Schauplatz von allen, nämlich ein durchschnittliches Amt mit vielen durchschnittlichen Mitarbeitern, die zu ihrem Geburtstag eine Brötchenplatte ausgeben.
Albert (Glück, daher der Name) ist auf den ersten Blick einer der langweiligsten und pedantischsten Mitarbeiter in diesem Amt - aber hinter der Fassade versteckt sich nicht nur ein Hang zum Perfektionismus, sondern ein neurotischer und (gerade deshalb) unheimlich liebenswerter Charakter.
Die Bekanntschaft mit der Künstlerin Anna (und dem Formular E45) stellt seine Welt auf den Kopf und ich habe Albert sehr gerne in diesen Verwicklungen begleitet.
Schön fand ich dabei, dass das Buch gerade gegen Ende mehr Tiefgang hat als erwartet, aber dennoch sehr leicht zu lesen ist.
Der Charakter Albert mag dem Leser des "Rosie-Projekts" von Graeme Simsion vielleicht ein wenig entlehnt vorkommen. Ich denke, dass das Buch für Fans von Simsion durchaus etwas sein könnte, da es einen ähnlichen Charme hat, aber doch nochmal anders ist, für mich kommt es aber nicht ganz an die Faszination heran.

Ein sehr schöner und gut geschriebener Roman, der für mich aber durchaus ein paar Seiten mehr vertragen könnte und einen Tick zu schnell weggelesen war. Dennoch eine klare Leseempfehlung und 4 Sterne!

Bewertung vom 12.03.2017
Betrunkene Bäume
Dorian, Ada

Betrunkene Bäume


sehr gut

"Betrunkene Bäume" sind ein Phänomen des Klimawandels und kommen beispielsweise in Sibirien vor, wo der Wissenschaftler Erich eine Zeit seines Lebens verbracht hat, die er nie vergessen wird.
Die Zeit dort war für ihn bereichernd, aber er hat auch eine Schuld auf sich geladen, die ihn bis ins hohe Alter verfolgt.
Ada Dorian nimmt uns mit auf eine Reise ins kalte Sibirien und obwohl wir natürlich als Leser dieses recht kurzen Buches nur einen kleinen Ausschnitt kennenlernen dürfen, eröffnet sich eine ganz andere Welt. Eine Welt, in der Menschen stark abhängig von der Natur sind, andererseits aber auch in völligem Einklang mit ihr Leben können. Das ist bewundernswert.
Gleichzeitig lernen wir in Deutschland Katharina kennen, die eine Flucht aus ihrem Leben wagt, denn auch sie hat das Gefühl, jemanden an Sibirien verloren zu haben. Hierbei gerät sie in schlechte Gesellschaft, zum Glück aber auch in die von Erich.

Die Geschichte wird in einer sehr schönen Sprache erzählt, die mich wirklich mitgenommen hat und ich konnte das Buch nur schwerlich aus der Hand legen. Es liest sich sehr gut in einem Weg und ist dabei nicht nur interessant, sondern auch ein bisschen lehrreich.
Für mich als Fan längerer Geschichten hätten es am Ende locker 100 Seiten mehr sein können - mehr Infos über die Figuren und noch ein Stück mehr von der Geschichte. Andererseits ist es auch eine Stärke der Erzählung, dass sie genau an dieser Stelle abbricht.
Von mir gibt es wohlverdiente 4 Sterne! Diese Debüt-Autorin werde ich sehr gerne im Auge behalten.

Bewertung vom 10.03.2017
Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel
Truffle, Lesley

Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel


sehr gut

"Hotel du Barry" erzählt die Geschichte eines großen Hotels zu Beginn des 20. Jahrhunderts und nimmt den Leser mit in eine herrlich skurrile und spannende Handlung.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen nicht nur der/die Besitzer, sondern auch die zahlreichen Angestellten des Hotels.
Gerade zu Beginn haben mich die liebevoll gestalteten Figuren aus der Belegschaft des Hotels sehr begeistert. Auch der Besitzer Daniel du Barry ist mir direkt sehr sympathisch gewesen.
In der Folge entwickelte sich die Handlung nicht so, wie ich es mir als Leser gewünscht hätte, aber auch diese unliebsamen Entwicklungen waren gut für die Story. Leider ging dadurch die eine oder andere tolle Figur verloren.
Ich mochte den Stil des Romans sehr, der mir ein wenig durch Charles Dickens inspiriert schein und vor meinem inneren Auge den Flair des "Grand Budapest Hotel" (Film) aufsteigen lässt. Im Verlauf der Geschichte ist dieser Reiz für mich ein wenig verloren gegangen - daher vergebe ich 4 Sterne.

Eine sehr interessante & spannende Geschichte, die mich in eine andere Welt mitgenommen hat, aber für mich kein zweites Mal gelesen werden muss.

Bewertung vom 09.03.2017
Das Brombeerzimmer
Töpfer, Anne

Das Brombeerzimmer


sehr gut

"Das Brombeerzimmer" von Anne Töpfer hat mich anfangs vor allem wegen der Wohlfühlatmosphäre des Klappentextes und der idyllischen Beschreibungen angesprochen. Bereits durch die Leseprobe wurde mir klar, dass dieser Roman aber auch deutlich in die Tiefe geht und den Leser sehr berühren kann. Dies ist bei mir auch absolut gelungen!

Nora muss den Verlust ihres Mannes verarbeiten, der durch eine plötzliche Herzerkrankung verstorben ist. Gerade der Anfang des Buches steht unter dem Zeichen der Trauer und hat mich sehr bewegt. Das eine oder andere Tranchen hat sich da beim Lesen eingemogelt, vor allem, wenn man an das eigene Leben denkt. Solch einen Verlust wünscht sich keiner und ich finde, Anne Töpfer hat das Thema sehr sensibel und passend aufgearbeitet.
Ein hinterbliebenes Geschenk ihres Mannes Julian führt Nora zu seiner Großtante Klara, die in Ostdeutschland lebt. Auf der Reise dorthin kann sie nicht nur lernen, mit ihrem eigenen Schicksal zu leben, sondern erfährt auch viel über Julians Familie.
Eingebettet ist das Ganze in eine herrliche Geschichte voller liebenswerter Charaktere und süßer Genüsse, die in liebevoll gestalteten Rezepten abgedruckt sind. Das wertet das Buch natürlich noch einmal zusätzlich auf und macht Lust, selbst aktiv zu werden!

Ich finde, der Autorin ist ein sehr berührender und wirklich schön geschriebener Roman gelungen, den ich gerne weiterempfehlen möchte :) Kleine Abzüge gibt es von mir für das Ende, das doch sehr schnell kommt und mir zu viele Fragen offen lässt.

Bewertung vom 02.03.2017
Noble Gesellschaft
Weng, Joan

Noble Gesellschaft


ausgezeichnet

"Noble Gesellschaft" ist der zweite Band einer Reihe um den Filmstar Carl von Bäumer, der in den einen oder anderen Kriminalfall hineingerät. Den ersten Teil muss man für die Lektüre dieses Buches definitiv nicht gelesen haben, es wird alles sehr deutlich, dennoch werde ich ihn nun noch lesen, weil ich Carl liebgewonnen habe.
Ich sage es direkt: Ich bin kein großer Krimi-Leser und für mich handelt es sich bei diesem Buch auch weniger um einen Krimi, sondern eher um einen spannenden Gesellschaftsroman. Der Kriminalfall selbst war zwar wirklich spannend und nicht vorhersehbar, aber für mich waren die größte Stärke des Buches die tollen atmosphärischen Beschreibungen und die teilweise unwirklich erscheinenden Figuren aus den 20er Jahren, die aber genau den Zeitgeist aufzeigen konnten.
Deutschland war zu jener Zeit erschüttert durch den 1. Weltkrieg und die Menschen schwankten häufig zwischen einer wilden Euphorie und Depression. Drogen, Alkohol und andere Vergnügungen waren salonfähig und die Gesellschaft war in vielem deutlich ungezwungener und freier als später in den 30er Jahren.
Ich finde, Joan Weng hat hier ausgezeichnete Recherche-Arbeit betrieben und ich fühlte mich wie in einer deutschen Version vom "großen Gatsby" (natürlich nicht von der Handlung her, aber von der Atmosphäre.
Bezüglich des Schreibstils möchte ich den großartigen Humor der Figuren, der häufig mit Ironie durchsetzt ist, hervorheben, der mich begeistert hat.

Wie gesagt, es ist definitiv ein klassischer Krimi, aber wer sich für die Zeitgeschichte interessiert und Spaß an guten Dialogen hat, wird von diesem Buch keineswegs enttäuscht sein! Ich hoffe auf einen dritten Band (und freue mich jetzt erstmal auf den ersten ;))

Bewertung vom 02.03.2017
Das Geheimnis jener Tage
Miller, Zoë

Das Geheimnis jener Tage


sehr gut

"Das Geheimnis jener Tage" ist ein empfehlenswerter Roman mit unerwartet viel Spannung!
Ich mag es sehr, in Familiengeschichten einzutauchen und die Geschichte hat mir sehr gefallen.
Carrie als Protagonistin ist keine ganz einfache Person und gerade seit dem Schicksalsschlag, ihre Eltern durch einen Unfall zu verlieren, auf Talfahrt. Innerhalb der Geschichte muss sich Carrie nicht nur der Geschichte ihrer Mutter, sondern auch ihren eigenen Ängsten stellen. Das hat mich auch als Leserin befreit, denn gerade der Blick in Carries Inneres war für mich anfangs teilweise sehr bedrückend.
Das Geheimnis, das Carries Mutter ihr nicht mehr anvertrauen konnte, ist das Highlight des Buches. Es ist sehr sehr spannend, mehr kann ich leider nicht verraten, ohne direkt zu spoilern, und die Rückblenden haben mir persönlich besser gefallen als die Gegenwart-Erzählung. Hierbei finde ich, dass der "Krimi" aus der Vergangenheit bereits ausgereicht hätte - es wird noch ein weiterer, eher moderner Fall mit Bezug zu Pornographie eingebracht, den ich persönlich nicht gebraucht hätte.
Viele Figuren habe ich sehr lieb gewonnen, leider wurde ich vor allem mit der Protagonistin Carrie nicht 100% warm.

Für mich insgesamt ein sehr guter Roman mit vielen Spannungselementen, der mich aber nicht völlig umgehauen hat, daher 4/5 Sternen.

Bewertung vom 02.03.2017
Simply Pasta, Pizza & Co.
Kutos, Julian

Simply Pasta, Pizza & Co.


sehr gut

Da ich mir zuletzt viele Pasta-Rezepte und auch das eine oder andere Pasta-Kochbuch näher angesehen habe, hat mich dieses Buch natürlich sehr interessiert. Wir essen gerne Pasta, Pizza & Risotto und alles findet sich in diesem Kochbuch gut erklärt, hübsch bebildert und mit leckeren Rezepten!
Ich habe bereits einige Rezepte ausprobiert und muss sagen, dass uns das allermeiste sehr gut geschmeckt hat!! Toll sind Rezepte wie die Zucchini-Lasagne, die Bolognese-Soße mit Pfiff und das leckere Risotto. Es finden sich auch ausgefallene Rezepte wie die Walnuss-Pasta in diesem Buch, die sich als Abwechslung ebenfalls lohnen, für mich aber "deftigere" Rezepte nicht ersetzen können. Das ist aber natürlich individueller Geschmack ;)
Einen Punktabzug gebe ich schon, denn manches erschien mir nicht so ganz alltagstauglich (z.B. Gericht am Vortag machen, über Nacht kühlen, dann am nächsten Tag aufwärmen, damit die Festigkeit gegeben ist) und auch die Garzeiten sind teilweise länger. Natürlich ist dies in der italienischen Küche Standard, passt aber zum "simply"-Konzept nicht 100%.

In jedem Fall ein tolles Kochbuch, aus dem ich sicher noch Vieles ausprobieren werde und das ich nur empfehlen kann.