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LaNasBuchclub

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2022
Mitternachtsdiamanten / Bridgerton Bd.7
Quinn, Julia

Mitternachtsdiamanten / Bridgerton Bd.7


ausgezeichnet

„Mitternachtsdiamanten“ ist der siebte Teil von Julia Quinns beliebter Bridgerton Reihe, in dem nun auch die Jüngste der Bridgertons ihren Partner fürs Leben findet.
Hyacinth Bridgerton ist jung, schön und kommt aus bestem Hause, doch sie ist auch blitzgescheit und sehr direkt, was sie zum Schreck für die meisten Gentleman der Gesellschaft macht. Niemand scheint ihrem Intellekt gewachsen zu sein, bis sie Lady Danburys Enkel Gareth St.Clair begegnet. Er scheint die Herausforderung zu sein, auf die sie ihr Leben lang gewartet hat. Gareth genießt den Ruf eines schlimmen Schwerenöters, doch er ist auch clever und schlagfertig und er kann mit Hyacinth mithalten. Als Gareth sie eines Tages bittet das Tagebuch seiner italienischen Großmutter zu übersetzen, beginnt für sie schon bald das Abenteuer ihres Lebens.
Ehrlich, dieser siebte Teil der Reihe hat es für mich fast geschafft den zweiten vom Thron zu stoßen. Definitiv gehört „Mitternachtsdiamanten“ aber zu einen meiner Lieblingsteile der Reihe. Wie gewohnt hat mich Autorin Julia Quinns Schreibstil total abgeholt. Bisher hat sie es noch in jedem Teil geschafft mir beim Lesen ein Lachen zu entlocken.
Das lag vor allem an den frechen und witzigen Dialogen zwischen den Protagonisten. Hyacinth und Gareth sind einfach ein herrliches Gespann.
Hyacinth nimmt kein Blatt vor den Mund, ist intelligent und schlagfertig und scheut sich keine Sekunde ihre Gedanken frei auszusprechen. Dadurch dass sie die jüngste der Familie ist und auch in den bisherigen Teilen nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat, wusste ich bisher nur ziemlich wenig über sie. Umso verblüffender war es nach und nach herauszulesen, wie wundervoll vielschichtig ihr Charakter ist. Besonders hätte ich nicht mit ihrer Unerschrockenheit und Risikobereitschaft gerechnet.
Ein besonderes Highlight war für mich auch, dass Lady Danbury in diesem Roman eine sehr präsente Rolle einnimmt. Ich liebe diese alte Kratzbürste, ihre scharfen Kommentare und ihren trockenen Humor. Sie war eine wundervolle Ergänzung. Die Dialoge zwischen Lady Danbury und Hyacinth waren das reinste Vergnügen, besonders da Hyacinth im Grunde eine Mini-Version der alten Dame ist.
Gareth war ein Protagonist, der sich in meinen Augen doch deutlich von den anderen Bridgerton-Protagonisten abgehoben hat. Natürlich kam er mit einem vergleichbaren Ruf als Frauenheld und Herumtreiber, aber durch seine Familiären Probleme wurde er doch um einiges komplexer. Besonders seine Gefühle und Gedanken im Blick auf die belastete Beziehung zu seinem Vater und die Konsequenzen, die diese auf sein Leben hat, wurden von der Autorin sehr überzeugend herausgearbeitet. Er mag nicht immer zu hundert Prozent sympathisch sein, aber seine Beweggründe waren für mich immer nachvollziehbar.
Insgesamt hatten die Charaktere einfach mehr Tiefe, was wirklich schön war beim Lesen.
Auch die Handlung konnte mich in diesem Teil etwas mehr mitreißen als vielleicht andere aus der Bridgerton Reihe. Natürlich geht es um die Liebesgeschichte zwischen Hyacinth und Gareth und wer viel Wert auf Romantik und das richtige Maß an Kitsch legt, wird hier sehr auf seine Kosten kommen. Darüber hinaus entwickelt sich die Geschichte aber auch überaus spannend, denn das Tagebuch der Großmutter enthält ein Geheimnis, welches die beiden Protagonisten auf eine aufregende Spurensuche schickt. Man kann als Leser bis zum Ende miträtseln und mitfiebern, was die ganze Geschichte einfach einen Hauch mitreißender und interessanter macht.
Am Ende kann ich eigentlich nur sagen, dass „Mitternachtsdiamanten“ für mich ein absolutes Highlight in der Bridgerton-Reihe war.

Bewertung vom 20.03.2022
Ein hinreißend verruchter Gentleman / Bridgerton Bd.6
Quinn, Julia

Ein hinreißend verruchter Gentleman / Bridgerton Bd.6


sehr gut

„Ein hinreißend verruchter Gentleman“ aus der Feder von Autorin Julia Quinn ist der 6. Teil der Bridgerton-Reihe und erzählt die Geschichte von Francesca.
Ich muss sagen, dass mich dieser Teil der Bridgerton-Reihe ein wenig zwiegespalten zurückgelassen hat. Aber Eins nach dem Anderen...
Julia Quinn’s Schreibstil hat mir schon seit dem ersten Buch, das ich von ihr gelesen habe, vollkommen eingenommen. In gewohnter Manier überzeugt sie mit Leichtgängigkeit, Esprit und spritzigen, humorvollen Dialogen, die einen förmlich zwingen Seite, um Seite zu verschlingen. Dennoch ist dieser Teil doch um einiges ernster als seine Vorgänger. Ein wesentlicher Teil dieser Geschichte handelt von Trauer, Verlust und den Schuldgefühlen das eigene Leben fortzusetzen; ohne den Verstorbenen weiterzuleben. Ich würde daher sagen, dass dieses Buch doch emotional fordernder ist. Dennoch finde ich, dass die Autorin eine gute Balance zwischen Ernsthaftigkeit und ihrem üblichen Humor gefunden hat. Ich war nach kurzer Zeit dem Sog der Geschichte Verfallen.
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Francesca und Michael, wobei ich hier das Gefühl hatte, dass Michaels Erzählanteile doch wesentlich mehr waren. Vielleicht habe ich deshalb rückblickend das Gefühl, ihn als Protagonisten besser verstanden zu haben als Francesca.
Michael war mir recht schnell sympathisch. Auch wenn er den Ruf eines notorischen Rumtreibers und Schwerenöters hat, merkt man schnell, dass er mehr als das ist. Er hat eine sehr hingebungsvolle und loyale Seite, deren Ausmaß wohl selbst seinen engsten Vertrauten nicht bewusst ist.
Besonders wenn es um Francesca geht, kann man nicht anders als ob seiner inneren Zerrissenheit mitzufühlen. Außerdem war es ganz interessant mal einen männlichen Protagonisten in der Reihe zu haben, der nicht ewig und drei Tage braucht, um sich seiner Gefühle bewusst zu werden. In dieser Hinsicht war Michael erfrischend geradeheraus und ehrlich mit sich selbst.
Dennoch muss ich sagen, dass mir im Verlauf der Geschichte vielleicht ein bisschen zu viel Fokus darauf lag. Als wäre sein Charakter allein Charme, Schuldgefühl und Liebe zu Francesca. Ein bisschen was anderes wäre da doch nett gewesen. Zum Beispiel hätte ich es durchaus interessant gefunden, etwas über seine Zeit in der Armee zu erfahren.
Francesca auf der anderen Seite habe ich im Laufe der Geschichte ein wenig verloren. Man kannte sie zwar aufgrund einiger weniger Erwähnungen aus den vorangegangenen Bridgerton-Teilen als die starke, clevere, aber introvertierte junge Frau, die die immer etwas anders war als der Rest ihrer Familie. In den ersten Kapiteln sammelte sie bei mir einige Sympathie-Punkte und ich fand ihre Gefühlswelt (besonders nach Johns Tod und dem zeitweise Zerwürfnis mit Michael) sehr gut beschrieben. Doch die feinfühlige, logische und scharfsinnige Francesca ist mir mit Voranschreiten der Seitenzahlen immer mehr entglitten. Sie hat sich so viel darauf eingebildet Michael zu kennen und zu verstehen, war aber erstaunlich blind für sein Verhalten und seine Verletzlichkeit. Vielleicht lag es daran, dass man solche Szenen oft aus Michaels Perspektive erlebt hatte, aber manchmal war es mir unbegreiflich, wie sie nicht 1 und 1 zusammenzählen konnte oder zumindest nicht das nötige Feingefühl aufbringen konnte ihn nicht weiter zu provozieren.
Außerdem habe ich nach einer Weile auch ihre Scharfsinnigkeit und Schlagfertigkeit vermisst. Sie ist andauernd sprachlos, beginnt Sätze ohne sie je zu beenden und ihre Antworten scheinen immer entweder „Michael“ oder „Ich weiß es nicht“ zu sein. Sie ist so unentschlossen, dass es beinahe frustrierend wird. Ihr entscheidender Sinneswandel kam für mich quasi gerade rechtzeitig.
Insgesamt hat mir dieser Teil aber doch gut gefallen. Obwohl man zurecht ein wenig der Leichtigkeit der ersten Teile vermisst, ist die Geschichte nichtsdestoweniger mitreißend, emotional und sehr lesenswert. Wer noch kein Bridgerton-Buch gelesen hat, sollte vielleicht n

Bewertung vom 14.03.2022
Was ich dir bedeute / Burlington University Bd.2
Bowen, Sarina

Was ich dir bedeute / Burlington University Bd.2


ausgezeichnet

"Was ich dir bedeute" ist der 2. Teil aus Sarina Bowen's neuer Reihe, rund um die Burlington University und ist am 23.12.2021 im LYX-Verlag erschienen.

Mir hat "Was ich dir bedeute" sehr gefallen. Rickie und Daphne sind ein sehr interessantes Paar und sie sind mir wirklich schnell ans Herz gewachsen. Ich muss auch sagen, mir hat dieser Teil vom Aufbau der Geschichte und von der Dynamik her um einiges besser gefallen als Teil 1 der Burlington-Reihe.
Sarina Bowen's Schreibstil ist in sehr mitreißend. Die Geschichte lässt sich leicht, flüssig und in einem guten Tempo lesen, die Beschreibungen sind bildhaft und die Dialoge haben eine gute Dynamik. Mir hat die Interaktion zwischen Rickie und Daphne sehr gefallen. Es ist immer irgendwie humorvoll und locker, aber die Autorin lässt dennoch sehr viel Raum für ordentlich Gefühl. Mir hat gefallen, dass das Paar in diesem Teil wirklich Zeit hatte sich zu entwickeln und sich einander zu öffnen. Es hat sich für mich hier nicht übereilt angefühlt.
Ganz besonders toll an der Burlington University-Reihe finde ich das Setting auf der Shipley Farm. Ehrlicherweise muss man sagen, dass es keine College-Romance im klassischem Sinn ist, weil die Protagonisten eher wenig Zeit auf dem Campus verbringen, aber das Buch besticht einfach sehr durch die wunderbare Atmosphäre auf dem Land.

Besonders einnehmend sind zudem die Charaktere. Nicht nur Rickie und Daphne, sondern auch die vielen Nebenfiguren, die man auf der Shipley-Farm kennenlernt, sind einfach wunderbare Begleiter in der Geschichte. Die Figuren sind so einnehmend und sympathisch, dass man sich mit dem Buch sehr schnell sehr wohlfühlt.
Aber auch die beiden Hauptfiguren wickeln einen schnell um den kleinen Finger. Rickie hat mich bereits im ersten Teil der Reihe komplett begeistert und ich habe sehr auf seine Geschichte hingefiebert. Er ist interessant, vielschichtig und bringt eine super spannende Kombination aus verschiedenen Charakterzügen mit, die aus ihm eine herrlich erfrischende männliche Figur machen. Es war sehr mitreißend zu lesen, wie er sich mit dem Trauma seines Gedächtnisverlusts auseinandergesetzt hat.
Mit Daphne hat Rickie sein perfektes Gegenstück gefunden. Sie war mir trotz ihrer abweisenden Art auf Anhieb sehr sympathisch. Zu Beginn hat sie sich noch sehr von allen abgekapselt und war darauf bedacht ihre Probleme im Alleingang zu lösen. Aber je tiefer man in die Geschichte eintaucht, desto mehr entwickelt sie sich und öffnet sich, sodass man eine wirklich tolle und authentische Charakterentwicklung erlebt.
Und es war einfach wunderbar zu lesen, wie sich Daphne und Rickie gegenseitig ergänzen und ermutigen.

Alles in allem war "Was ich dir bedeute" einer der mitreißendsten New Adult Romane die ich in diesem Jahr gelesen habe. Die Charaktere sind wundervoll ausgearbeitet, die Geschichte wirkt authentisch und gefühlvoll und obwohl sie ernste Elemente beinhaltet, ist sie doch auch sehr humorvoll und positiv. Es war ein tolles Lesevergnügen, daher kann ich dieses Buch auch defintiv weiterempfehlen.

Bewertung vom 04.02.2022
C.S. Lewis - Ein Leben in Briefen
Müller, Titus

C.S. Lewis - Ein Leben in Briefen


ausgezeichnet

Wie schafft man es, aus einer solch umfangreichen Sammlung von Briefen genau jene herauszupicken, die sich eignen ein ganzes Leben zu illustrieren? Ein reichlich schweres Unterfangen, besonders wenn es um eine so außergewöhnliche Person wie C.S. Lewis geht, das Herausgeber Titus Müller ungewöhnlich gut gelungen ist. In liebevoller Sorgfalt hat er aus den unzähligen Briefen, die Lewis im Laufe seines Lebens an Freunde und Familienmitglieder geschrieben hat, eine Auswahl getroffen und ermöglicht dem Leser damit einen ganz ungewöhnlichen Einblick in Gedanken, Herz und Seele des großen Autors.

‚C.S. Lewis – ein Leben in Briefen‘ ist im Großen und Ganzen eine Biografie des berühmten „Narnia“-Schriftstellers und doch ist dieses Buch außergewöhnlich und viel mehr, fängt es doch den ganzen Werdegang seiner Person auf eine so faszinierende und authentische Weise ein.

Im Wesentlichen teilt sich das Buch in drei Abschnitte, angefangen mit einer kompakten aber hinreichend ausführlichen Biografie des Autors C.S. Lewis, gefolgt von den Briefen, die zweifellos das Herzstück des Buches sind und abschließend kurzen Biografien seiner Briefpartner.
Besonders die Biografie zum Einstieg fand ich sehr passend, da man so mit ausreichend Kontext versorgt wird, um die folgenden Briefe richtig zu verstehen. Mir persönlich hat das sehr geholfen, da ich bis dahin einfach zu wenig über den Schriftsteller wusste.

Die Sammlung an Briefen hat sich als wahre Schatzkiste entpuppt. Sie schaffen ein so ehrliches, unverfälschtes Bild des Autors und ich bin begeistert, dass dieses Buch sich nicht darauf beschränkt die „Eckdaten seines Lebens einzufangen“, sondern seine Seiten darin investiert, Lewis‘ Persönlichkeit widerzuspiegeln. Seine Briefe sind leidenschaftlich, humorvoll, sind gefüllt mit seinen theologischen Gedankenspielen und regen auch den Leser zum Denken an. Sie lassen seine innige Verbundenheit zu seinen Briefpartnern lebendig werden. Lassen ihn lebendig werden.
Durch die chronologische Anordnung der Briefe ist es ganz so, als würde man mit dem Autor gemeinsam groß werden. Ich fand sehr faszinierend zu begleiten, wie sich seine Denkweise entwickelte, welchen Gedanken er Raum gab, wovon er sich begeistern ließ. Insbesondere seine Liebe zu Büchern hat mich immer wieder mitgerissen und begeistert. Man kann ihn wirklich Stück für Stück auf seinem Werdegang, in seiner Entwicklung begleiten.
An dieser Stelle möchte ich allerdings auf die Worte des Herausgebers verweisen. In seinem Vorwort schreibt Titus Müller: „Ich las die Briefe nicht am Stück, sondern genoss sie wie ein Dessert in kleinen Portionen“. Eine Anmerkung, die ich mir zu Herzen genommen habe, als ich in die Briefe einstieg und eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Ich kann auch jedem, der sich mit diesem Buch versuchen möchte nur ans Herz legen, es genauso zu halten. Es braucht eine gewisse Zeit sich durch die Briefe zu stöbern. Es sind nicht wenige und wenn man sich nicht die Zeit nimmt, die Briefe und ihre Inhalte auf sich wirken zu lassen, worin besteht dann der Sinn darin, dieses Buch in die Hand zu nehmen?
In anderen Worten, es dauert es zu lesen und das macht es zu keinem Buch „für Zwischendurch“. Wer jedoch bereit ist, die Geduld aufzubringen, wird an jeder Sekunde mit dieser Briefsammlung Freude haben. So war zumindest meine Erfahrung.

„C.S. Lewis – Ein Leben in Briefen“ ist eine wundervolle Biographie und für Fans des Schriftstellers und auch solche, die es möglicherweise werden wollen eine unbedingte Empfehlung. Lewis ist viel mehr, als „nur“ seine Narnia-Bücher und Titus Müller bietet den Lesern einen sehr gelungenen Einblick in dieses „Mehr“.

Bewertung vom 13.12.2021
Anti-Boyfriend (eBook, ePUB)
Ward, Penelope

Anti-Boyfriend (eBook, ePUB)


sehr gut

"Anti-Boyfriend" ist der neue Roman von Autorin Penelope Ward und erschien am 01.12.2021 im LYX-Verlag.

Es geht um Carys, die als alleinerziehende Mutter einer 6 Monate alten Tochter alle Hände voll zu tun hat. Sie ist angewiesen auf jede wertvolle Sekunde Schlaf. Da kann sie es gar nicht gebrauchen, dass ihr attraktiver Nachbar Deacon sie mit seinen nächtlichen Aktivitäten wach hält, denn leider sind die Wände zwischen ihren Wohnungen viel zu dünn.

Als Crays nach einer weiteren schlaflosen Nacht völlig übermüdet auf Deacon trifft, entschließt sie sich dazu ihn auf das Problem anzusprechen. Doch was zu Beginn lediglich verspricht eine peinliche Unterhaltung zu werden, entwickelt sich überraschend zu dem Beginn einer starken Freundschaft und je mehr Zeit Deacon bei Carys und ihrer Tochter Sunny verbringt, desto näher kommen sie sich. Aber eine Beziehung zwischen ihnen wäre von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Oder nicht?

"Anti-Boyfriend" war für mich das erste Buch von Penelope Ward, das sie als alleinige Autorin geschrieben hat. Entsprechend gespannt war ich also.
Fairerweise muss ich sagen, dass mich das Cover nicht so umgehauen hat. Ich mag Personen auf Covern einfach nicht zu sehr. Auch der Titel "Anti-Boyfriend" wirkte im ersten Moment auf mich etwas befremdlich. Was mich am Ende dazu bewogen hat, zu dem Buch zu greifen, war der interessante Klappentext.

Ich freu mich aber, dass ich es getan habe, denn das Buch hat sich wunderbar lesen lassen. Der Schreibstil ist wie zu erwarten flüssig und sehr mitreißend, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Die Kapitel haben eine gute Länge und wurden im steten Wechsel aus der Perspektive von Deacon und Carys geschrieben. Dadurch bekommt man als Leser einen wunderbaren Zugang zu Gefühlen und Motiven beider Hauptfiguren.

Carys war mir als Figur direkt sehr sympathisch. Anfängflich dreht sich ihr Charakter rund um das Mutter-sein und man merkt schnell, dass sie in dieser enorm anstrengenden Aufgabe trotzallem aufgehen kann. Ungeachtet aller Widrikeiten geht sie ihren Weg und macht alles was sie kann, um für ihre Tochter da zu sein und ihre Entwicklung bestmöglich zu fördern. Carys ist liebevoll, sehr mutig und richtig tough. Ein absoluter "Wenn dir das Leben Zitronen schenkt" - Typ.
Dennoch hat mir gefallen, als später immer mehr auch ihr Charakter "neben dem Mutter sein" hervorkam. Im Grunde wurde Carys immer beeindruckender, je mehr man über sie erfuhr.

Sunny, ihre kleine Tochter, ist ganz schnell zu einem meiner Lieblinge der Geschichte geworden. Sie ist ein wahrhaftiges Goldstück und wirklich niemand kann ihr widerstehen. Ich fand sehr schön, dass sich die Autorin getraut hat, Sunny eine Besonderheit zuzuschreiben. Das hat der Geschichte unerwartete Tiefe gegeben.

Auch Deacon hat mich in gewisser Hinsicht überrascht. Der Klappentext verspricht einen übel gelaunten Bad-Boy und mit entsprechender Erwartung habe ich in die ersten Kapitel gestartet. Und dann kommt Deacon aus dieser Nachbarwohnung raus und ist so freundlich, aufmerksam, liebevoll und lustig, dass ich erstmal richtig stutzen musste. Er war einfach ganz anders, als ich erwartet hatte. Mit der Zeit erfährt man, dass auch Deacon das ein oder andere Päckchen zu tragen hat und das nicht ohne Konsequenzen. Insgesamt überzeugt sein Charakter - wenn er für mich auch kein Bad-Boy ist - durch überraschenden Tiefgang und seine vielen Facetten. Meiner Meinung nach hätte ihm ein bisschen weniger "hin und her" aber nicht geschadet.

Auf die Handlung will ich hier gar nicht all zu sehr eingehen. Es gab durchaus einige Längen, in denen die Handlung eher gemächlich vor sich hinplätschert, durch den gelungenen Schreibstil wurde es allerdings nicht langweilig. Ansonsten war sie gut durchdacht, nachvollziehbar und mitreißend ausgearbeitetet.

Insgesamt hat mir "Anti-Boyfriend" sehr gefallen. Irgendwie war es ganz anders als erwartet und so war es beim Lesen einfach total toll, sich immer wieder ein Stück wei

Bewertung vom 24.11.2021
State of Terror
Rodham Clinton, Hillary;Penny, Louise

State of Terror


ausgezeichnet

Nach einer turbulenten Zeit in der amerikanischen Politik wurde gerade eine neue Regierung vereidigt. Die frisch gebackene Außenministerin Ellen Adams ist entschlossen, ihrem Land zu dienen und bemüht sich, das geschädigte Ansehen der Vereinigten Staaten auf der internationalen Weltbühne zu beheben. Doch ihr begegnet ordentlich Gegenwind. Der neue Präsident würde sie lieber heut als Morgen schon zurücktreten sehen und wenig hilfreich, wird Ellen's erste große Auslandsreise direkt zum Reinfall.
Doch als sie plötzlich mit einer schrecklichen internationalen Bedrohung konfrontiert wird, verliert all das jede Bedeutung. Nach drei verheerenden Anschlägen auf europäische Großsstädte, ergeben sich Hinweise, dass auch die USA zum Ziel werden sollen - und Ellen muss auf einmal alles riskieren, um das zu verhindern.

Das Autorinnen Duo Penny und Clinton hat hier einen wirklich herausragenden Polit-Thriller geschrieben, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite absolut in Atem hält.

Der Schreibstil ist temporeich, prägnant und absolut fesselnd. Dabei sind es besonders die vielen Perspektivwechsel, die zusätzlich sowohl Spannung als auch Tempo erhöhen und dieses Buch zu einem unglaublichen Page-Turner machen. Bereits nach wenigen Kapiteln nimmt die Geschichte Fahrt auf und ab da kann man sich aufgrund der Wendungen, Erkenntnisse und Enthüllungen nicht mehr losreißen. Man merkt auf jeden Fall, dass dieses Buch mit sehr detailliertem Insiderwissen geschrieben wurde. Im Großen und Ganzen wirkt die Storyline aufgrund dessen wirklich glaubhaft und realistisch.

Mit Ellen Adams haben die Autorinnen auch eine sehr starke, weibliche Protagonistin geschaffen. Ellen ist eine Frau der Tat, lässt sich von ihrer Männer dominierten Umgebung nicht unterkriegen, auch wenn diese sie häufig unterschätzt und belächelt und beeindruckt mit Scharfsinnigkeit und messerscharfer Kombinationsgabe. Entgegen dem typischen Bild einer eiskalten, abgeklärten Politikerin, besticht Ellen besonders durch ihr toughes, aber allzeit sehr menschliches Auftreten.

Etwas weniger begeistert war ich davon, dass sich doch das ein oder andere Klischee in die Geschichte geschlichen hat. Ein bisschen weniger von dem üblichen "USA als die großen Weltretter" hätte es nach meinem Geschmack auch getan, nur um ein Beispiel zu nennen. Wie in jedem Amerika-rettet-die-Welt Action Film aber auch, funktioniert es dramaturgisch allerdings gut, daher hat mich das insgesamt nicht allzu sehr gestört.

Sehr schön war zum Schluss auch das Nachwort der Autorinnen, in denen sie über ihre gemeinsame Arbeit und die Entwicklung der Geschichte schreiben. Das sollte man definitiv nicht überlesen.

Insgesamt hat mir "State of Terror" sehr gefallen. Das rasante Tempo der Geschichte, die toll konzipierten Charaktere und raffinierten Wendungen machen dieses Buch zu einem ausgezeichneten Thriller und daher absolut Lesenswert. Für mich war "State of Terror" wirklich Der Polit-Thriller des Jahres.

Bewertung vom 16.11.2021
Nightsky Full Of Promise / Berlin Night Bd.1
Jayawanth, Mounia

Nightsky Full Of Promise / Berlin Night Bd.1


sehr gut

"Nightsky Full of Promise" ist der neue New Adult Roman aus der Feder von Autorin Mounia Jayawanth. Gleichzeitig ist es auch der Auftaktband zur Berlin-Night-Trilogie aus dem LYX-Verlag.

Mir hat das Buch insgesamt wirklich gut gefallen. Nachdem ich durch das wundervolle Cover auf das Buch aufmerksam wurde, war es spätestens nach der Leseprobe ganz um mich geschehen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr ansprechend, sodass man sehr schnell an den Seiten klebt und mit dem Lesen nicht mehr aufhören kann. Auch gibt es immer wieder absolut lustige Dialoge und innere Monologe der Protagonisten, die dem Buch eine wunderbare Stimmung verleihen.
Erzählt wird im Wechsel aus der Perspektive von Sydney und Luke, was dem Leser ermöglicht Emotionen und Handlungen der Protagonisten besser zu verstehen. Besonders in dieser Geschichte, in der Fehlkommunikation zwischen den Figuren viel erzählerischen Raum einnimmt, war es sehr bereichernd beide Perspektiven zu haben.

Die Geschichte an sich fand ich bis auf einige Aspekte auch sehr gelungen. Ich fand klasse, wie unerschrocken die Autorin mit gängigen Geschlechterklischees aufräumt und ihren Charakteren Individuelle Facetten geschenkt hat. Auch haben schwere aber wichtige Themen wie Feminismus und Selbstliebe unaufdringlich einen Platz in der Geschichte gefunden und machen alles ein wenig ehrlicher und authentischer. Das hat das Buch nicht nur interessanter gemacht, sondern auch etwas herrlich Erfrischendes an sich.

Auch die Handlung kann sich insgesamt sehen lassen. Ein großer Spannungsträger ist natürlich die Frage danach, weshalb Luke Sydney vollkommen vergessen hat. Normalerweise finde ich es eher anstrengend, wenn solche Geheimnisse exzessiv in die Länge gezogen werden, nur um das Drama aufrech zu erhalten, besonders wenn man schon beginnt zu ahnen, was das "Geheimnis" ist. Hier ist es der Autorin aber gut gelungen die große Enthüllung über die Ereignisse in Lukes Vergangenheit hinaus zu zögern und den Leser dennoch durch geschickt platzierte Hinweise bei der Stange zu halten.

Nicht so begeistert war ich allerdings von dem beinahe lästigen Unwillen der Protagonisten miteinander zu reden. Natürlich muss man bedenken, dass die Geschichte im Grunde von dieser Fehlkommunikation lebt, aber mit der Zeit war es mir einfach etwas zu viel des Guten. Besonders Sydney war dahingehend eher enttäuschend.

Zu Beginn mochte ich Sydney als Protagonistin sehr, besonders dieser selbstironische Unterton, den sie an den Tag legt. Sie ist herzlich, lustig und backt nebenbei auch ganz hervorragend. Sie wirkt nahbar und ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und glaubhaft geschildert und man kann durchaus nachfühlen, wie sehr es sie verletzt hat und immernoch verletzt, dass Luke sie vergessen hat. Dennoch habe ich ihr Verhalten teilweise als anstrengend, unerwachsen, gemein und unfair empfunden. Zumindest wann immer es um Luke ging. Passiv-aggressiv ist gar kein Ausdruck. Als klar ist, dass sie sich in Zukunft bei der Arbeit im Café öfter begegnen, ist ihr Umgang mit dieser Neuerung mehr als unprofessionell. Sie ist ja sogar bereit ihre Chefin um seine Kündigung zu bitten, ohne ihr einen Grund für diese Bitte zu nennen.
Es gibt zahlreiche solcher Beispiele, in denen sie mit ihrem abweisenden Verhalten Luke gegenüber schlicht über die Stränge schlägt und das geht zum Nachteil ihrer Sympathie. Besonders wenn man parallel dazu ließt, wie Luke sich immer stärker zu ihr hingezogen fühlt und nicht verstehen kann, weshalb sie ihn so sehr verabscheut. Dieses Informations Ungleichgewicht macht daraus einen mehr als unfairern Kampf, der noch dazu mehr als vermeidbar wäre, würde Sydney nur endlich den Mund aufmachen.
Luke hingegen hat mich ganz fix um den kleinen Finger gewickelt. Er ist eine interessante Figur, sympathisch, hilfsbereit und aufmerksam. Leider hat er eine wirklich schreckliche Familie und hat mit den Folgen dieses Umstandes schwer zu kämpfen. Je mehr man ihn und sein Leben kennenlern

Bewertung vom 05.11.2021
Drei Dates
Erhard, Franziska

Drei Dates


ausgezeichnet

Es geht weiter mit der sympathischen Londoner Mädels-WG rund um Ruby, Pen und Maisie. Nachdem Ruby im ersten Band mit Beau ihr großes Glück gefunden hat, schustert Autorin Franziska Erhard in diesem zauberhaften 2. Teil der Kisses-in-London Reihe nun auch das perfekte Happy End für Pen zusammen. "Drei Dates" hat eine in sich abgeschlossene Handlung und kann daher auch selbstständig gelesen werden.

Mir hat "Kisses in London - Drei Dates" wirklich sehr gut gefallen. Der Schreibstil von Franziska Erhard hat mich bereits in "Drei Worte" total begeistert, deshalb hatte ich auch nicht weniger von diesem Teil erwartet. Enttäuscht wurde ich nicht. Er ist leicht, lebendig und dynamisch, total mitreißend und nicht zu vergessen gespickt mit lauter raffinierten und ungemein lustigen Sätzen.
Besonders erwähnenswert finde ich allerdings, dass aus Pen's Perspektive erzählt wird und ich finde unglaublich toll, wie gut ihre Persönlichkeit durch den Schreibstil zum tragen kommt. Würde ich nicht wissen, dass ein und dieselbe Person hinter Ruby und Pen steckt, könnte ich glatt denken, Pen hätte hier selbst ihre Geschichte zu Papier gebracht. Das hat mir als Leserin wirklich ein ganz besonderes Gefühl beim Lesen beschert, das ich sehr genossen habe.

Zur Handlung möchte ich niemandem etwas vorweg nehmen, deshalb verrate ich zum Inhalt nicht mehr, als das was hier schon steht. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Geschichte eher vor sich hinplätschert, auf keinen Fall langweilig, aber eben auch nicht mit einem mordsmäßigem Tempo. Wer also eher Drama und Action (in Liebesromnen durchaus nicht selten vertreten) sucht, wird in diesem Buch nicht fündig. Ich finde das aber gar nicht schlimm. Für mich gewinnt Pen's Geschichte ihre Spannung eben nicht durch super dramatische Szenen oder krasse Wendungen (wobei man hierauf keineswegs verzichten muss), sondern durch die Charaktere. Echte, authentische Charaktere, die einem ans Herz wachsen, die einen beschäftigen, zum Lachen und zum Grübeln bringen und mit denen man mitfiebern kann, bis sie endlich ihr Happy End finden.

Pen ist genau so ein Charakter. Ich könnte vermutlich ewig darüber schreiben, warum genau ich sie als Protagonistin so interessant gefunden habe. Sie ist lustig, liebenswert, clever und bringt zweifellos eine gute Portion weiblichen Charme mit. Sie hat wirklich viele gute Seiten, aber besonders interessant, sind ihre nicht so guten Seiten. Pen entwickelt sich zu einem Paradebeispiel für "seinem eigenen Glück im Weg stehen". Und ich finde die Autorin hat sich in diesem Fall richtig was getraut, indem sie Pen einige Eigenschaften verpasst hat, die im Allgemeinen eher wenig Sympathie beim Leser generieren. Pen entpuppt sich nämlich als ganz schön oberflächlich und materialistisch.
Ich hätte gedacht, gerade diese Eigentschaften würden mich mehr stören, allerdings kann ich nicht sagen, dass das der Fall war. Viel eher war es echt spannend mal eine Protagonistin zu haben, die diese Facetten aufweist und sich ihrer Schwächen noch erst bewusst werden muss. Pen war einfach erfrischend menschlich und authentisch.
Und für jede Szene, in der man sie vielleicht ein kleines bisschen schütteln wollte, damit sie die Augen aufmaucht und ihre Lebenseinstellung überdenkt, wird man durch ihre ehrliche und einnehmende Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte mehr als entschädigt.

Auf die männlichen Wesen in diesem Roman möchte ich auch nicht unbedingt eingehen, viel zu spaßig ist es sie mit ihren Vorzügen und Marotten selbst kennen (und lieben?) zu lernen. Aber jeder von ihnen - auf die ein oder andere Art - ist eine Bereicherung für die Geschichte oder zumindest eine in-Zukunft-vielleicht-mal-lustige Partyanektdote für Pen.

Eine besondere Freude an "Drei Dates" war das Wiedersehen mit Pen's Mitbewohnerinnen. Alle drei sind so unterschiedliche Charaktere, dass es jedes Mal ein großes Vergnügen ist, wenn sie zusammen kommen und sich in ihren Gesprächen verlieren. Besonders Masie ist als

Bewertung vom 05.11.2021
IMPERIAL - Stay With Me 2
Sage, Maddie

IMPERIAL - Stay With Me 2


sehr gut

"IMPERIAL - Stay with me" von Maddie Sage ist der 2. Teil ihrer Roman-Reihe rund um den Königshof von Wittles Cay und dessen Bewohner. Die Handlung knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an und erzählt, wie es mit Lauren und Alex weitergeht.
Insgesamt hat mir diese Fortsetzung gut gefallen, wobei "Stay with me" nicht ganz an seinen Vorgängerteil herankommt.
Der Schreibstil von Maddie Sage ist flüssig und sehr anschaulich, sodass die Beschreibungen der Handlungsorte sehr lebendige Bilder entstehen lassen. Nachdem Teil 1 hauptsächlich auf Wittles Cay Island spielt, war es eine angenehme Überraschung, dass Teil 2 mit einigen durchaus spannenden Ortswechseln aufwarten konnte.

Eine weitere Veränderung war, dass man die Geschichte nicht nur aus Sicht von Alex und Lauren lesen konnte, sondern die Erzählanteile auf noch mehr Figuren aufgeteilt wurden, die mit ihren ganz eigenen Problemen klar kommen mussten. So ließt man bspw. häufiger aus der Perspektive von May, Laurens Schwester, ihrer besten Freundin Jane oder auch Prinzessin Maisie.
Das hat mir einerseits sehr gefallen, weil es mehr Abwechslung in die Handlung brachte und es ermöglichte, ebendiese Figuren viel besser kennen zu lernen. Andererseits waren mir persönlich diese teilweise abrupten und zahlreichen Perspektivwechsel eine Spur zu chaotisch. Auch sind manchmal enorm viele Kapitel vorrübergezogen, ehe man zu einem Erzähler, zB Jane zurückgekehrt ist. Da musste ich mich erstmal kurz daran erinnern: "Aah, bei ihr ist ja gerade das und das passiert".
Mit der Zeit war es also wirklich etwas heikel, einen guten Überblick über alle Handlungsstränge zu behalten.

Was die Charakterentwicklung angeht, so konnten mich in diesem Teil eher die Nebenfiguren von sich überzeugen. Besonders Jane, die im ersten Teil nicht sehr viele Sympathiepunkte gesammelt hat, wird hier nahbarer und komplexer. Es fällt leichter ihre Probleme und Ängste zu verstehen und ich muss sagen, dass ich sie nach diesem Teil sehr gerne mag.
Selbst Maisie macht eine interessante Entwicklung durch. Sie ist keine Antagonistin, die man stumpf hassen kann, sondern überrascht mit der Zeit immer wieder. Richtig mögen tue ich sie nach wie vor nicht, aber zweifellos gehört sie zu den interessanteren Figuren dieser Reihe.
Von Alex und Lauren hingegen war ich nicht ganz so begeistert. Lauren hat viel einstecken müssen und verständlicherweise darunter gelitten. Sie ist nicht mehr ganz diese starke, junge Frau aus dem ersten Teil, sondern muss eine ganze Menge verarbeiten. Ihre Entwicklung ist schlüssig und trotzdem hatte ich emotional nicht ganz die Verbindung zu ihr, wie in "Wildest dreams", was schon ein wenig schade war.
Mit Alex konnte ich - ganz blöd gesagt - ein wenig mehr anfangen. Seine innere Zerrissenheit ist toll dargestellt und animiert gerade dazu, mit ihm mit zu leiden. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass er vielleicht lernt etwas reflektierter mit seinen Fehlern und Problemen umzugehen, anstatt dieselben Fehler immer wieder zu machen und in Ratlosigkeit, Wut und Selbstmitleid zu zerfließen.

Laurens und Alex Umgang miteinander hat mich in diesem Teil auch nicht überzeugt. Mir war es etwas zu wenig offene Kommunikation (nach allem was sie schon durchgemacht haben, nicht zu viel verlangt), etwas zu viel jugendliches Drama und etwas zu viel Hin und Her zwischen den Beiden.
Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass sich in diesem Buch zu viel der Handlung wiederholt, und habe das als etwas anstrengend empfunden.

Ganz toll (oder grausam, je nachdem wie mans betrachtet) war, dass die Autorin nach dem bösen Cliffhanger am Ende des ersten Teils in "Stay with me" noch ordentlich einen drauf gesetzt hat. Wieder einmal versteckt sich hinter dem eher zurückhaltenden Cover ordentlich Action, die einen ungeduldig auf Teil 3 warten lässt.

Mein Fazit fällt also insgesamt ganz gut aus. Für ein Buch über Dramen und Liebschaften von Royals, wartet "Stay with me" wirklich mit allem auf, was

Bewertung vom 05.11.2021
Unvergesslich / Only Us Bd.2
Harlow, Melanie

Unvergesslich / Only Us Bd.2


gut

Mir hat "Only Us - Unvergesslich" insgesamt gut gefallen, wobei es doch einige Aspekte gegeben hat, die ich persönlich nicht ganz rund fand.
Eine Sache, die mich an diesem Buch wirklich begeistert hat, ist der wunderbare Schreibstil. Erzählt wird im Wechsel aus der Perspektive von Oliver und Chloe, wobei auch immer wieder kleine Rückblenden in ihre gemeinsame Vergangenheit eingeflochten werden. So entsteht beim Lesen ein Gefühl von Abwechslungsreichtum, dass der Geschichte echt Pepp verleiht.
Darüber hinaus hat Melanie Harlow einen Weg gefunden so geschickt mit ihren Worten umzugehen, dass ein unwiderstehlicher Sog entsteht, der einen nicht so schnell wieder loslässt. Sie schreibt eingängig, lebendig und sehr bildhaft. In der Kombination war es absolut mitreißend.
Erstmal angefangen mit dem Buch, konnte ich es nie wirklich lange beiseite legen und so ließ es sich super schnell und locker runterlesen.
Das hat mich auch sehr für die kleineren Schwächen in der Handlung entschädigt. Für meinen Geschmack hätte das Buch etwas dynamischer und überraschender ausfallen können.
Mit den Protagonisten in diesem Roman bin ich nur bedingt warm geworden. Besonders Chloe hat mich ein wenig enttäuscht, da ihre Entwicklung nicht wirklich zu dem Bild gepasst hat, dass am Anfang von ihr gezeichnet wird. Statt der starken Frau, als die man sie zu Beginn kennenlernt, bekommt man eine sehr inkonsequente, beeinflussbare und sehr naiv-wirkende Protagonistin, deren Handeln für mich überwiegend unnachvollziehbar und anstrengend bleibt.
Oliver hingegen wirkt insgesamt schon sympathisch, doch auch sein Charakter ist eher schwierig. Ich wünschte die Autorin hätte ihm ein paar mehr Stolpersteine in den Weg gelegt, denn so leistet sich Oliver eine Katastrophe nach der Nächsten ohne wirklich je Konsequenzen zu spüren. Seinem Charakter hätte es sicherlich nicht geschadet, sich etwas mehr ins Zeug legen zu müssen.
Insgesamt hat mich "Only Us - Unvergesslich" nicht so vom Hocker gehauen, aber aller Kritik zum Trotz war es dennoch gut zu Lesen. Man kann gut in der Geschichte abtauchen, die Handlung plätschert so vor sich hin und der Unterhaltungsfaktor ist auch da.
Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass dieser Roman für mich nichts Besonderes war. Dafür waren mir die Charaktere zu schwierig und die Handlung zu flach. Richtig Enemies-to-Lovers war es leider auch nicht.
Es mag also etwas an Substanz fehlen, aber für Nebenher ist es eine super Lektüre, die man aufschlagen, genießen, zum Schluss aber auch weglegen kann, ohne ihr groß nachzuhängen.