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Benutzername: 
schaetzelein83
Wohnort: 
Mühldorf

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2021
Bis ans Ende aller Fragen
Hertz, Anne

Bis ans Ende aller Fragen


weniger gut

Maxi ist Mitte Vierzig und unverheiratet – soweit nichts ungewöhnliches, aber während ihr Lebensgefährte sie für eine Andere verlassen und sogar ein Kind mit ihr bekommen hat, will sich so gar kein neuer Mann in ihr Leben schleichen, was ihrer Familie natürlich auf- und manchen sogar missfällt. Ihre Nichte Summer hat die Lösung: sich einer Trauergruppe anschließen und dort einen Witwer als neuen Lebenspartner auswählen, so ganz ohne Exfrau, zu der er irgendwann doch zurückkehren könnte. Muss nur noch ein erfundener und zudem noch verstorbener Ehemann her - nichts leichter als das, aber dass sie sich in ihr Lügengeflecht wortwörtlich verstrickt scheint unvermeidbar und bleibt nicht ohne schwerwiegende Folgen ...

Das Cover ist bunt, auffällig und gefällt mir gut. Der Schreibstil ist einfach und witzig, was trotz des immer wieder aufkommenden Themas der Trauer die Geschichte nicht schwerfällig macht. Zeitenwechsel mag ich an sich ganz gerne, hier in Form von 30 Jahre alten Tagebucheinträgen gelöst, sie tragen diesmal aber nicht viel zum Verlauf der Geschichte bei und sind daher eher schmückendes Beiwerk. Das Verhalten der Protagonistin, das eher zu einer Mittzwanzigerin denn zu einer Mittvierzigerin passt, hat sie mir leider nicht wirklich sympathisch werden lassen. An manchen Stellen ist die Story wirklich drüber, mir persönlich viel zu konstruiert und wirkt dadurch etwas unglaubwürdig.

Gut für zwischendurch, aber für mich leider keine Sensation. Ich kannte Anne Hertz bisher noch nicht, aber dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen.

Bewertung vom 18.09.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Dina Martin erhält auf dem Heimweg einen mysteriösen Anruf und ihr wird schnell klar: sie wird verfolgt und kommt nicht so einfach wieder aus der Geschichte heraus. Der Entführer ist skrupellos und schreckt auch bei ungeahnten Zwischenfällen nicht vor drastischen Maßnahmen zurück. Doch gibt es ein Entkommen bevor das nächste Opfer in die Fänge des Entführers gerät?

Die Geschichte beginnt wirklich rasant und man taucht sofort ein. Der Schreibstil ist leicht und trotzdem voller Spannung, auch Cliffhanger am Ende der recht kurzen Kapitel sind immer wieder vorhanden. Man wird als Leser gekonnt in die Irre geführt und irgendwann war für mich nahezu Jeder verdächtig. Das führt natürlich zwangsläufig dazu, dass man den „wahren“ Entführer auch schon mal auf dem Schirm hatte, die Umstände sind dennoch unbekannt geblieben und eine interessante Wendung hat Nora Benrath am Ende natürlich auch noch eingebaut.

Alles in allem ein wirklich lesenswertes Buch mit gut und logisch aufgeklärtem Ende, und einem persönlichem Ratschlag, nicht zu viel privates in der Öffentlichkeit preiszugeben.

Bewertung vom 13.09.2021
Und immer nur du
Weiß, Josefine

Und immer nur du


weniger gut

Fenja verlässt mit 16 ihr Heimatdorf, um mit ihrem Vater ein neues Leben in Berlin anzufangen – ohne ihre Mutter und ihre Jugendliebe Elias. Kurz vor der Hochzeit mit dem Geschäftsmann Stefan stirbt ihre Mutter und sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, nichtsahnend dass die Beschäftigung mit ihrem früheren Leben und die erneute Begegnung mit Elias ihre Zukunftspläne stark ins Wanken bringen … doch möchte sie sich wirklich für die Vergangenheit entscheiden und damit die Zukunft völlig neu gestalten und kann das überhaupt gut gehen?


Bei „Und immer nur du“ bin ich dem Cover verfallen und habe eine emotionale Liebesgeschichte erwartet. Bekommen habe ich so viel mehr als das und auch wieder gezeigt bekommen: Oft ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die Protagonisten rund um Fenja und Elias sind gut ausgearbeitet und man kann sich in ihre Lebenssituation reindenken, auch wenn ich manche Entscheidungen und Herangehensweisen vielleicht nicht nachvollziehen konnte. Der Schreibstil ist leicht, bildhaft und die Kapitel kurz und sie schaffen eine gute Gliederung, das gefällt mir.

Die ganze Geschichte um Fenja konnte mich jedoch überhaupt nicht packen. Ich lese sehr gerne Liebesgeschichten oder Generationen/Erbschaftsstories, aber bei dieser habe ich keinerlei Emotionen gespürt, kein Mitgefühl entwickelt und auch das Knistern zwischen den Protagonisten und der Zwiespalt in dem sie stecken, konnte mich nicht mitnehmen.

Zu allem Überfluss fand ich das Ende mehr als krass und für mein subjektives Empfinden echt unpassend. Das ist nicht das, was ich von einer Geschichte wie dieser erwarte und lässt mich leider völlig unzufrieden zurück.

Die Story hat wirklich Potential, und wenn sie mich emotional mitgerissen und nicht traumatisiert zurückgelassen hätte, dann wäre es sicher auch ein Lesehighlight geworden, aber vielleicht waren meine Erwartungen einfach andere.

Bewertung vom 08.09.2021
Ziemlich turbulente Zeiten / Die Freundinnen vom Chiemsee Bd.2
Schwarzhuber, Angelika

Ziemlich turbulente Zeiten / Die Freundinnen vom Chiemsee Bd.2


sehr gut

Ilona liebt ihren Delikatessenladen am schönen Chiemsee und genießt die Zeit mit ihren besten Freundinnen in vollen Zügen. Ein Mann fehlt aktuell in ihrem Leben, doch wie heißt es so schön „Unverhofft kommt oft“ und so lernt sie durch ein Versehen Chris, die Stimme hinter ihrem italienischen Lieferanten, kennen und ihr Interesse ist geweckt. Ein bisschen Flunkern hier, ein paar Kilo weniger da, merkt ja keiner am Telefon, denkt sie sich in Dusellaune, bis Chris sie zu einem Besuch auf dem Biohof einlädt und ihre Freundinnen sie erfolgreich überreden, dieses Angebot anzunehmen und gemeinsam in die Toskana zu reisen. Dass ihre Flunkereien auffliegen könnten, ist da schon fast das kleinste Problem ...

„Ziemlich turbulente Zeiten“ ist der zweite Teil rund um die Freundinnen Anna, Zoe und Ilona aber man kann sie völlig unabhängig voneinander lesen und genießen. Das Cover ist witzig und zeigt die Turbulenzen, in die Ilona gerät, auch wenn ich auf den ersten Blick dachte, dass es sich vielleicht um ein Kinderbuch handelt. Aber der Wiedererkennungswert ist in jedem Fall da.

Der Schreibstil ist locker-leicht und so findet man direkt in die Geschichte rein. Ilona ist liebenswert und sympathisch, auch wenn ihre Flunkereien stellenweise etwas überhand genommen haben und man nicht mehr auf Anhieb wusste, was wahr und was gelogen war. Dies wurde im Laufe des Buches aber besser und ich kann das Buch für schöne Lesestunden und zum Wegträumen in den Urlaub wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 06.09.2021
Instagrammatik
Schröder, Johannes

Instagrammatik


weniger gut

Die Geschichte zu „Instagrammatik“ beginnt mit einem lustig-lockeren Einstieg, der den Leser neugierig macht, auf das was noch kommen mag. Die Lehrer an einer (fiktiven) Gesamtschule werden Opfer der Digitalisierungswut der neuen Schulleitung und versuchen sich mehr oder weniger damit zu arrangieren oder – wie im Falle von Herrn Schröder, liebevoll „Schrödi“ genannt – diese zu nutzen und ihn mithilfe seiner Klasse zu einem Klickmillionär zu machen. Ganz nebenbei decken sie jedoch die Gefahren des Internets und der Digitalisierung an ihrer Schule auf, zwar mit ziemlich unkonventionellen Mitteln, aber scheinbar geht dort seltsames vor sich und womöglich hat es mit dem neuen Saugroboter zu tun ...

Cover und Titel sind modern und witzig, auch wenn ich vor dem Lesen des Klappentextes zunächst weniger eine Schüler-Lehrer-Geschichte sondern mehr ein Sach- oder Fachwörterbuch zum Thema „Instagram-Schnellstart“ assoziiert habe.
Die Protagonisten in dem Buch sind allesamt lustig und auf ihre Art sympathisch, aber dennoch konnte ich mit der Geschichte recht wenig anfangen. Sind die Wortspiele am Anfang noch auflockernd und erfrischend, gehen sie einem auf Dauer ziemlich auf die Nerven und driften stark in Richtung Slapstick und Sparwitze ab.

Auch wenn ich nicht zum „alten Eisen“ gehöre und mir einige der neudeutschen Wörter und der Jugendsprache vertraut sind, hätte ich mir der Vollständigkeit halber (und um die breite Leserschaft nicht googelnd oder ratlos zurückzulassen) doch ein Glossar oder Erklärungen zu bestimmten Begriffen und Ausdrücken zumindest in einem Anhang gewünscht. Auch hab ich, außer dass ich selbst Schüler war, keinerlei Verbindung zu Lehrerschaft oder Lehrerzimmerromantik, weshalb ich mich in den Personen und der Story leider nicht wiederfinden konnte.

Für Lehrer und aktuelle Schüler vielleicht witzig, für Außenstehende leider zu viel Slapstick ohne tieferen Sinn, weshalb es vor mir leider nur 2 von 5 Sternen für die Geschichte geben kann.

Bewertung vom 04.09.2021
Küsse, Eis und Mr Right
Busch, M.L.

Küsse, Eis und Mr Right


ausgezeichnet

Ana Keoki lebt und arbeitet auf Hawaii, einem Wohlfühlort für viele Touristen. Nicht so für Strafverteidiger Pierce Huxley, der von seinem Vater einen Zwangsurlaub dort aufgebrummt bekommt und dann auch noch gleich bei der Ankunft bestohlen wird. In diesem Moment treffen Pierce und Ana wortwörtlich aufeinander und mit Witz, vorlautem Geplapper und einer gehörigen Portion Knistern kommen sich die beiden im Laufe des Urlaubs immer näher. Sie erleben wilde und kuriose Dinge miteinander und die Liebe ist ein zartes Pflänzchen, das sich wunderbar entwickelt. Wenn doch nur der Abreisetag nicht immer näher rücken würde ...

M.L. Busch schafft mit dem Auftakt der „Sweet Kiss“-Reihe ein wundervolles Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Schreibstil ist locker-leicht und humorvoll, auch die kurzen Kapitel regen zum Weiterlesen an und der Perspektivenwechsel bereichert die Geschichte.

Anas Gedankengänge sind lustig, erfrischend und die Story dreht sich nicht einfach nur um eine weitere Urlaubsliebe. Raub, Betrug, Vertuschung und sogar Totschlag spielen eine Rolle, dennoch verliert die Story nie an Leichtigkeit oder Humor. Nein, gerade aufgrund der vielfältigen Ereignisse ist die Geschichte an keinem Punkt langweilig, und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei.

Die Protagonisten sind mir alle schnell sympathisch geworden und ans Herz gewachsen und ich würde gerne einen ganzen Sommer mit ihnen auf der Keoki-Plantage verbringen. Das Ende von „Küsse, Eis und Mr. Right“ klärt wohl ganz bewusst nicht alle Fragen auf und ist der Beginn von so viel Neuem, dass ich gespannt bin, was in der Fortsetzung alles auf mich wartet.

Für mich ist M.L. Busch eine tolle, neue Autorin, von der ich gerne noch ganz viel lesen will. Uneingeschränkte Leseempfehlung und ein Lesehighlight!

Bewertung vom 02.09.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


gut

Einundzwanzig Jahre nach einem traumatischen Erlebnis, bei dem zwei ihrer besten Freundinnen umgekommen sind, bekommt die Polizistin Valeria Ravelli den Anruf eines altes Freundes und er bittet sie um Mithilfe: Ein Mädchen ist verschwunden – schon wieder – und die Hinweise deuten lassen vermuten, dass sich die Geschehnisse aus der Vergangenheit nun wiederholen könnten. Eigentlich wollte sie nie wieder zurückkehren an diesen unheilvollen Ort, doch sie folgt der Bitte ihres Freundes, wohlwissend, dass sie damit die Dämonen der Vergangenheit heraufbeschwört und sich ihnen nun endgültig stellen muss, um das Mädchen retten zu können.

Das Cover ist ein echter Hingucker: kalt, düster und geheimnisvoll, es passt sehr gut zum Buch. Die Geschichte geht gleich rasant los und man ist nahezu sofort mittendrin im Geschehen, auch der Schreibstil liegt mir, er ist leicht verständlich und fördert den Lesefluss. Kurze Kapitel gefallen mir generell immer sehr, sie regen auch hier zum Weiterlesen an.

Die Protagonisten rund um Valeria Ravelli bleiben jedoch recht farblos, man erfährt wenig über die beteiligten Personen, und alles was man erfährt, hat letztendlich zumindest in Ansätzen nur Relevanz für die vorliegende Geschichte. Ihre Arbeit bei Interpol, ihre familiären Verhältnisse, all das bleibt ziemlich außen vor, was vielleicht dem geschuldet ist, dass es eine Reihe werden soll (der Untertitel heißt zumindest „der erste Fall für Valeria Ravelli“), und bestimmte Facetten wahrscheinlich erst in späteren Büchern auftreten (sollen).

Zu Beginn der Geschichte wird gleich eine gute Spannung aufgebaut, die aber leider nicht über das gesamte Buch aufrecht erhalten wird. Hier und da gibt es einen Cliffhanger, das Finale hat mir dann wieder gut gefallen, aber wirklich dauerhaft fesseln konnte mich die Story nicht. Dennoch würde ich eine Fortsetzung rund um die Polizistin lesen wollen, um noch mehr über die Person Valeria Ravelli und ihre eigentliche Arbeit bei Interpol erfahren zu können, und vielleicht liegt mir der neue Fall ja dann noch mehr als der Auftakt.

Bewertung vom 30.08.2021
Wenn jedes Wort nur Liebe ist
Wöß, Lotte R.

Wenn jedes Wort nur Liebe ist


ausgezeichnet

Clea hat die Nase voll: ihre Ehemann betrügt und verlässt sie, ihre Mutter nervt und macht ihr nur Vorwürfe, und das Tindern funktioniert auch nur semi-gut, also beschließt sie, ihr Handy einfach im Fluss zu versenken, um nichts mehr davon zu sehen und zu hören.

In diesem Moment „rettet“ sie ein unbekannter Mann von der Brücke vor ihrem vermeintlichen Selbstmord und die Liebe nimmt langsam aber stetig ihren Lauf, doch ob das „Handicap“ ihres Retters das junge Glück überdauert oder doch alles zerstört?

Alle „Opfer“ des Coverkaufs kommen an diesem Buch nicht vorbei: es ist farbenfroh, harmonisch und lacht einen geradezu an. Im Gegensatz zu anderen Coverkäufen wird man hiervon aber definitiv nicht enttäuscht. Lotte R. Wöss schafft es von der ersten Seite an, den Leser abzuholen, sei es mit prägnanten Kapitelüberschriften, witzig-nervigen Protagonisten oder einer wunderbar leichten und doch in Ansätzen zum Nachdenken anregenden Story.

Über den Schreibstil muss ich nicht viel sagen, wer sie kennt, weiß, dass sich eine locker-leichte Schreibweise und freche Dialoge abwechseln, egal ob sie einen Liebesroman oder Krimi schreibt, die Seiten fliegen nur so an einem vorbei.

Die Hauptprotagonisten Clea und Emil sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen, ich hab selten so mitgelitten und auch gehofft, dass das verheimlichte „Handicap“ nicht alles wieder zerstört und sich alles zum Guten wendet. Nervige Nebendarsteller gehören natürlich auch immer dazu, aber auch die sind wunderbar ausgearbeitet und passen super in die Geschichte.

Eine wirklich sehr vielseitige Autorin, von der ich auch zukünftig gerne noch ganz viel lesen will. Uneingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.08.2021
Der Windhof
Roos, Sonja

Der Windhof


sehr gut

Nach einem Unfall ihres Mannes ist Melanie Winter als junge Witwe in einem Strudel aus Trauer und Einsamkeit gefangen, aus dem sie alleine nicht wieder herausfindet. Ein Sturz ihrer Großmutter fesselt diese ans Bett und Mel soll ihr vier Wochen behilflich sein in deren Haus im Westerwald, nichtsahnend wie sehr diese Begegnungen und das Zusammenleben beide verändert und wieder näher bringt.

Das Cover zu "Der Windhof" ist ansprechend, passend und dennoch unaufdringlich gestaltet. Der Klappentext umschreibt die Geschichte ganz gut und weckt das Interesse des Lesers, ohne alles zu verraten.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist leicht verständlich und man konnte sofort in die damalige Zeit eintauchen – hilfreich ist dabei auch der Wechsel der Zeitebenen innerhalb eines Kapitels, so werden beide Handlungsstränge parallel weitergeführt, ohne dass eine Story zu kurz kommt.

Die Hauptprotagonisten um Lene und Mel werden gut dargestellt und man kann nachvollziehen was sie erlebt und mitgemacht haben – etwas, das sie zu dem gemacht hat, wie sie eben sind: kühl, unnahbar und geradezu lieblos zueinander. Das machte es zunächst etwas schwierig, sie sympathisch zu finden und Mitgefühl zu entwickeln.

Dennoch sind die Seiten nur so an mir vorbeigeflogen und ich wollte wissen, was Lene in der Zeit um den 2. Weltkrieg erlebt hat. Auch das Finale hat mir gut gefallen, die Handlung wurde für mein Empfinden gut aufgelöst und der Epilog war passend ohne kitschig zu sein.

Ein gutes Buch, interessante und stellenweise aufwühlende Lesemomente sind hier garantiert und ich bin gespannt was Sonja Roos künftig noch für uns bereithält.

Bewertung vom 14.08.2021
Nah wie fern - Tödliche Wahrheit
Swan, Gina M.

Nah wie fern - Tödliche Wahrheit


sehr gut

Saskia und Leonardo leben den Traum einer jungen Familie, bis ein schrecklicher Flugzeugabsturz sie aus ihrem Traum reißt und in einen regelrechten lebendigen Alptraum hinein katapultiert.

Saskia kann den Tod Leonardos nicht glauben, nicht verkraften und schon gar nicht verarbeiten und zieht sich, ihre Familie und ihr ganzes Umfeld in einen immer tiefer werdenden Strudel aus Lügen, Wunschträumen und emotionalen Fehlentscheidungen hinein, aus dem es irgendwann keinen Ausweg mehr gibt und der sie zermürbt, zerstört und in tödliche Gefahr bringt ...

Das Cover zu "Nah wie fern – Tödliche Wahrheit" ist so schön wie es auch düster ist und passt hervorragend zur Geschichte. Auch der Klappentext weckt das Interesse des Lesers, ohne gleich zu viel zu verraten, denn im Buch passiert so viel mehr als nur die Suche nach der Wahrheit. Der Schreibstil ist leicht und klar, so findet man gut in die Geschichte hinein. Leichte Schwächen zeigen sich in der Sprache und der Logik der Story, aber man konnte der Geschichte dennoch gut folgen und sie verstehen.

Bisher sind mir bis auf Saskia nur wenige Personen ans Herz gewachsen – diejenigen, die sympathisch wären, verschwinden ziemlich schnell wieder oder leiden arg in der Story. Aber es gibt ja noch zwei weitere Teile, in denen hoffentlich auch positivere Dinge und ein Licht am Ende des Tunnels sichtbar werden, denn dieses fehlt im ersten Teil verständlicherweise noch.

Die Geschichte endet im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Cliffhanger und man sollte daher „Nah wie fern – Gefährliches Verlangen“ wahrscheinlich direkt hinterher lesen.

Alles in allem hatte ich angenehme Lesestunden mit diesem Debütroman, habe mitgefiebert, mitgelitten und mich auch gefürchtet vor dem was noch kommt, und umso gespannter bin ich, was mich in „Gefährliches Verlangen“ erwartet.