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ws
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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

Bewertungen

Insgesamt 1229 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2023
Mach das Internet aus, ich muss telefonieren
Lobe, Adrian

Mach das Internet aus, ich muss telefonieren


ausgezeichnet

Irgendwo zwischen amüsant, lustig, informativ und auf Dauer etwas eintönig

Die 'Geschichte' des Internet beziehungsweise des Alltags in Deutschland seit den 1990er Jahren. Das Internet so wie es heute mit all seinen positiven und ebenso stark vorhandenen negativen Seiten existiert, das gab es noch nicht. Wer nach zahlreichen, manchmal stundenlange Versuche in Anspruch nehmende Versuche eine Verbindung in die USA mit Hilfe eines Akustikkopplers und halb-duplex Geschwindigkeit aufbauen konnte, der war schon der absolute King.

Party-Keller, Napster, Moorhuhn ballern, Big Brother, die Werbekampagne für die pinkfarbene T-Aktie ('Volksaktie' genannt), der 'Teuro', Bohlens DSDS mitsamt seinen unterirdischen Sprüchen bis hin zu 9/11 und Gerhard Schröders Kanzlerschaft. Der Autor zeigt auch die Lebensumstände links und rechts des Internets auf.

Im Grunde ist das Buch informativ, es ruft zahlreiche Erinnerungen wach. Es ist amüsant und durchgehend 'lustig' geschrieben. 'Lustig' steht hier in Gänsebeinen, weil es auf Dauer, also in einem Rutsch durchgelesen, dann doch etwas monoton wirkt.

Aber als kurzweilige Lektüre während eine stundenlangen Bahnfahrt, wenn's denn sein muss auch einem mehrstündigen Flug gut geeignet. So man den Blick zur Abwechslung auch mal auf die vorbeiziehenden Städte und die Landschaft wirft. OK, das funktioniert dann wohl doch nur bei einer Bahnfahrt.

Bewertung vom 10.05.2023
Opel Manta Story
Storz, Alexander Franc

Opel Manta Story


ausgezeichnet

Manta, Manta - es geht auch ohne Schweiger!

Die komplette Entwicklungsgeschichte des ultimativen "Boah eh, ist-der-fett"-Renners...

Vom Opel Kadett B Coupé über den Rekord B Coupé, Ascona A, einen der ersten Mantas, in dem Porsche die Technik des damals noch 'geheimen' 924er erprobte, der Fiat Dino, der als stilistisches Vorbild diente bis hin zum formal vergleichsweise ziemlich verunglückten 1986er Manta. Tja, wo General Motors halt immer mit gemischt hat. Frei nach dem Motto 'Wie lässt sich ein optisch ansehnliches Auto möglichst gut verhunzen...'.

Schwarze Vinyl-Lederdächer, mattschwarz lackierte Motorhaube, auf die Flanken geklebte Rennstreifen, fette 'Turbo'-Aufkleber, Sportstahlfelgen, Talbot-Außenspiegel weit vorne auf die Kotflügel geschraubt - Herz, was willst Du mehr?

Auch die Sondermodelle des Manta, die Tuning-Szene und natürlich die Manta-Witze kommen zur Sprache. Und der Motorsport, und, und, und...

Jede Menge Farbfotos, von außen, vom Innenraum, vom Motorraum, vom Armaturenbrett, teils aus den Werbebroschüren, teils aus Alltagssituationen heraus fotografiert, amüsant verfasste Texte.

Wer das echte 'Boah eh'-Manta-Feeling sucht, muss nicht unbedingt ins Kino gehen. In diesem Buch ist es ebenso zu finden. Mit länger anhaltender Wirkung.

Bewertung vom 06.05.2023
MARCO POLO Reiseführer Barcelona
Macher, Julia;Massmann, Dorothea

MARCO POLO Reiseführer Barcelona


sehr gut

Mehr als genug zu sehen, zu erleben...

Für ein paar Tage in der Hauptstadt Kataloniens findet man in diesem kleinen, kompakten Reiseführer mehr als genug Informationen. Gleichgültig, aus welchem Grund die 1,7 Millionen Einwohner beherbergende Stadt besucht wird. Kunst, Sightseeing, lecker Essen und Trinken, Feiern, Shoppen, Sonne, Meer und Strand geniessen? Für jeden Geschmack, für jedes Interesse ist etwas dabei.

Die allgemeinen Infos (Anreise, Gesundheit, Zollbestimmungen etc.) sind natürlich vorhanden.

Die Tourenvorschläge zwecks Erkundung der Stadt sind gut beschrieben. Zum einen ist bei jeder Tour der entsprechende Auszug aus einem Stadtplan mit dem eingezeichneten vorgeschlagenen Weg zu finden. Der beigefügte Stadtplan (1:15.500) wird denjenigen, die von den Touren abweichen wollen, hilfreich sein. Wobei auf der Rückseite dieses Plans nicht nur das alphabetisch sortierte Register der Straßennamen, sondern auch noch eine Straßenkarte der Region von Carcassonne in Frankreich bis etwa Tarragona sowie ein kleinerer Plan mit den eingezeichneten Sightseeing, Essen und Trinken, Shoppen und Stöbern-Vorschlägen abgedruckt ist. Eine schöne Idee.

Ein Plan der öffentlichen Verkehrsmittel ist natürlich auch dabei.

Einen negativen Kritikpunkt gibt es. Der stellt aber das berüchtigte 'Jammern auf hohem Niveau' dar: Die Klebebindung wird sich wahrscheinlich recht schnell in Wohlgefallen auflösen. Also den Reiseführer besser nicht in der prallen Sonne Kataloniens liegen lassen...

Bewertung vom 01.05.2023
Motorräder in Deutschland
Kuch, Joachim

Motorräder in Deutschland


ausgezeichnet

Die Einen nennen sie 'Reiskocher'...

wenn solch eine Maschine dann auch noch eine Verkleidung hatte oder hat, dann wurde/wird sie respektlos 'Joghurtbecher' genannt...

Dabei haben die Motorräder japanischer Provenienz absolut Moped-Geschichte geschrieben. Was war schon die Honda CB 450 aus dem Jahr 1965 mit ihren 45 PS für ein Überhammer. Trotz den Trommelbremsen.

Und dann drei Jahre später die CB 750, die aus ihren vier Zylindern (!) nahezu unglaubliche 67 PS per Kette an das Hinterrad wuchtete. Um die Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h zu reduzieren klemmte sich am Vorderrad tatsächlich eine Scheibenbremse an die Bremsscheibe, hinten wurde nach wie vor getrommelt.

Kawasaki konnte Honda nicht tatenlos dieses Marktsegment überlassen. Also brachten Kawa im Jahr 1969 die 500 H1 Mach III auf den Markt. Zitat Seite 128: "[...] die bis dahin größte Zweitakt-Maschine - einen kaum zu bändigenden Feuerstuhl. Der aus der 350er Avenger entstandene Dreizylinder-Zweitakter mit einem halben Liter Hubraum entwickelte schier unglaubliche 60 PS bei 7500/min - genug für eine Spitzengeschwindigkeit von knapp 200 km/h. Top-Speed auf der rund 180 Kilo schweren Kawasaki war allerdings nichts für schwache Nerven. Der Doppelrohrrahmen war dem Inferno, das die Triple entfachte, kaum gewachsen."

Anhand dieses Zitats lässt sich erkenne, dass Joachim Kuch durchaus unterhaltsam zu schreiben weiß. In dem aufwendig gestalteten und verarbeiteten Buch sind natürlich jede Mange erstklassige Farbfotos vorhanden. Dazu auch Tabellen mit den technischen Daten der Maschinen. Von Motor (inkl. Steuerung, Verdichtung, Drehmoment, Batterie) über Kraftübertragung, Fahrwerk, allgemeinen Daten (Maße, Nachlauf, Gewicht, Tankinhalt als Beispiel) bis zum Preis. In DM.

Dem Untertitel des Buches entsprechend kommen natürlich auch die Suzukis und Yamahas auf keinen Fall zu kurz.

Ein Buch sowohl für 'Moped-Historiker' als auch 'Moped-Nostalgiker'. Nur schön.

Bewertung vom 01.05.2023
Streetfotografie
Aspern, Kay von;Cuic, Mario;Hansen, Siegfried

Streetfotografie


ausgezeichnet

Hochwertig...

Das Buch ist sehr hochwertig gedruckt, gebunden, verarbeitet.

Eine Seite mit der Aufnahme, auf der gegenüber liegenden Seite die 'technischen Daten' wie Format, Brennweite des Objektivs, Belichtungszeit etc.

Jede Aufnahme wird vom Fotografen mit einer kurzen Schilderung begleitet, aus der hervorgeht, wie er dazu kam, dieses Motiv so oder so zu fotografieren. Welcher 'Gedankenblitz' sie oder ihn (es sind tatsächlich zwei der insgesamt zehn Foto-Künstler(innen) weiblich. Immerhin.

Ein Buch, welches das Auge für das Besondere am Alltäglichen schärft.

Bewertung vom 23.04.2023
Das sowjetische Jahrhundert
Schlögel, Karl

Das sowjetische Jahrhundert


ausgezeichnet

Alle Aspekte der untergegangenen Sowjetunion...

Das Buch ist nicht nur wegen der aktuellen politischen Lage hinsichtlich des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine, den massiven russischen Beeinflussungen Moldawiens, Georgiens etc. mehr als lesenswert!

Karl Schlögel schildert sehr fundiert alle, wirklich alle Aspekte des öffentlichen und vor allem auch des privaten Lebens in der Sowjetunion. Dank des 45 kleingedruckten Seiten umfassenden Quellenverzeichnisses natürlich überprüfbar.

Die Sowjetunion war im Grunde DAS imperialistische Staatengebilde. Ebenso wir das Britische Empire oder die Kolonialreiche der Spanier, Franzosen und Deutschen auf nichts anderem als Gewalt und Terror beruhend.
Während der Diktatur von Stalin und auf seine Befehle hin wurden zahllose Menschen grundlos ermordet. Direkt durch Erschießen oder durch Verhungern, Erfrieren, Krankheit in einem der zahlreichen Gulags.

Darunter hat die gesamte Bevölkerung mit Ausnahme der 'Apparatschiks' zu leiden gehabt. Die Auswirkungen dieser Diktatur haben sich in alle Bereiche des Lebens ausgewirkt. Egal ob Wohnsituation, Kultur, Versorgung mit Konsumgütern, egal was.

Der Autor erklärt nachvollziehbar, wie der Wandel von reinen Agrargesellschaften (Plural, denn die Sowjetunion war ein Vielvölkerstaat! Russland war lediglich in Teil, wenn auch der Größte davon) erzwungen wurde.

Spärliche Versorgung mit Lebensmitteln, gigantischer Auf- und Ausbau von Industrieregionen, die Lebensumstände in den Moskauer Kommunalkas (sehr großzügige 11-Zimmer-Wohnungen des Bürgertums im Jahr 1917 wurden in 22 Zimmer unterteilt, in jedem lebte eine mehrköpfige Familie, die Küche wurde von allen geteilt), Karl Schlögel beschreibt gut lesbar alle Auswirkungen des sowjetischen Kommunismus. Die überwiegend negativ waren.
Nebenbei erfährt man, dass Chanel No.5 nichts anderes ist als das Lieblingsparfüm der Kaiserin Katharina der Großen. Der Autor beschreibt wirklich alles, was die Sowjetunion ausmachte. Orden, Eisenbahn, Bürokratie, Packpapier, Palmen, Plattenbauten, monumentale Architektur, die der Machtdemonstration diente, Sowjetunion eben.

Das Buch mag den Ansprüchen eines wissenschaftlich arbeitenden Historikers nicht vollauf zu genügen. Nach der Lektüre der knapp 900 Seiten hat man aber eine gewisse Vorstellung und Ahnung davon, was in der Sowjetunion für Zustände herrschten.

Bewertung vom 21.04.2023
Atlas der Alpen, Autoatlas 1:150.000 Laufzeit 2021 - 2024

Atlas der Alpen, Autoatlas 1:150.000 Laufzeit 2021 - 2024


ausgezeichnet

Navi? In dem Fall nein danke!

Der spiralgebundene 'Atlas der Alpen' ist genau das Richtige für all diejenigen, die sich von ihrem elektronischen Helfer nicht über die schnellstmögliche Verbindung ín Kolonnenfahrt über irgendwelche Autobahnen, für Wohnanhänger, Reisebusse und Sattelschlepper geeignete Alpenüberquerungen führen lassen wollen.

Der Atlas ist für diejenigen gedacht, die aus einer Fahrt durch die Alpen ein Erlebnis machen wollen. Kleine Pässe, teils unbefestigt, so schmal, dass bei Gegenverkehr einer der Beiden auch mal zurück setzen muss. Natur, auf der einen Seite der Straße steile Felswände, auf der anderen Seite zig Meter Abgrund... Alpen eben.

Dank des richtig guten Maßstabes von 1:150.000 für den auf 290 Seiten verteilten Kartenteil Alpen lässt sich wirklich jedes Sträßchen finden. Ideal für die Planung im Vorfeld einer Fahrt. Sei es noch zu Hause oder sei es beim Essen in einem Lokal am Mittag oder Vorabend des kommenden Tages.

Über den Julier-, der Ofen- oder den Maloja-Pass fahren? Geht natürlich, ist aber nicht so der ultimative Genuss. Etwas ganz anderes ist dann doch die SP 3 von Mori (ein paar Kilometer süd-östlich von Rovereto) nach Caprino Veronese auf der Ostseite des Monte Baldo entlang. Auf der Strecke gibt es einige Stellen mit einem grandiosen Blick auf den Gardasee.
Oder wie wäre es mit dem Passo di Croce Domini von Breno nach Bagolino (Blatt 189)? Das ist ein Pass, nein, ein Pässchen, wie man ihn sich vorstellt. Und wie ihn jedes Navi vermutlich meidet.
Anstatt im Bernhardino-Tunnel die Abgase eines vorausfahrenden Sattelschleppers einatmen zu müssen doch lieber den Passo del San Bernardino oder den Passo dello Splugo geniessen? Das muss jeder für sich entscheiden.

Oder wie wäre es mit der Fahrt von Piovene Rocchette nach Asiago durch das Val d'Assa den Kaiserjägerpass runter nach Caldonazzo..? Nichts anderes als nur SCHÖN!

Da lassen sich Strecken, Landschaften entdecken, an die man sich noch jahrelang erinnert!

Ein nach Ländern und dann Ortschaftsnamen sortiertes umfangreiches Register ist vorhanden. 17 Pläne von Innenstädten, eine Aufstellung von Camping- und Wohnwagen-/Wohnmobilstellplätzen. Diese allerdings nur mit Angabe der Anschrift, Rufnummer und Internet-Adresse. Natürlich auch mit der Angabe, auf welchem Kartenblatt die Lage des jeweiligen Platzes zu finden ist.

Sozusagen als Zusatz gehören die letzten Seiten einigen Karten der EU-Länder, Massstab 1:3.500.000. Wer also unbedingt auf der Brenner-Autobahn von Innsbruck nach Bozen will, der findet auch diese Strecke.

Wenn man unbedingt 'das Haar in der Suppe' finden will: die Spiralbindung bringt es zwangsläufig mit sich, dass zwischen den linken und den rechten Seiten ein kleiner weisser unbedruckter Abstand ist. Wer aber genau hinschaut und auch die geistige Flexibilität aufbringt, sieht beispielsweise auf den Kartenseiten 197/198 die letzte Ecke des letzten Buchstabens 'A' von auf der linken Karte abgedruckten Stadtnamens 'GORÍZA'. Wer das als Manko bezeichnet, sollte sich erstens überlegen, wie sonst eine solche notwendige Spiralbindung realisiert werden soll. Und zweitens sollte er/sie sich überlegen, ob der Besuch eines Optikers wegen einer Lesebrille nicht doch langsam angebracht wäre...

Fazit:
eine Fahrt, eine Reise in den Alpen, über die Alpen, durch die Alpen? Sofort!
Aber bitte mit diesem Atlas.
Denn nur damit hat man etwas von dieser herrlichen Landschaft und kann sie geniessen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2023
Warum funkeln die Sterne?
Fischer, Ernst Peter

Warum funkeln die Sterne?


ausgezeichnet

Regt nicht nur zum Nachdenken, Überlegen, Sinnieren an...

In einem sehr schön lesbaren Stil stellt Ernst Peter Fischer gar manche Fragen zu dem einen oder anderen "Wunder der Welt", die er stellenweise mit naturwissenschaftlich begründeten Antworten erläutert.
Wobei es sich um Fragen handelt, deren Antworten üblicherweise und irrtümlich als selbstverständlich gelten. Oder Frage, die man sich noch selten oder nie gestellt hat.

Zum Beispiel, wenn es wie aus Eimern schüttet, also ein Wolkenbruch auf die Erde prasselt, weswegen fallen diese Wolken, die ja Unmengen an Wasser mit sich führen, sonst würde es ja nicht 'schütten', nicht vom Himmel?
Wenn die funkelnden Sterne Sonnen sind, und das sind sie nicht nur unzweifelhaft, sie sind zum Großteil auch gigantisch größer als unsere Sonne, weswegen wird es Nachts dann dunkel? Kann doch eigentlich gar nicht sein bei dem Licht, welches sie aussenden.
Apropos Licht: was ist Licht überhaupt?

Und so geht es in einem fort. Ein Wunder nach dem nächsten wird vom Autoren erklärt. Wie oben gesagt zum Großteil auf naturwissenschaftlicher Basis. Hie und da aber auch mit einem Ausflug in die Philosophie, in die Literatur.

Kurzum: unbedingt lesen. Sich wundern. Und die Welt mit einem anderen Blick betrachten, verstehen.

Bewertung vom 09.03.2023
Weltunordnung
Masala, Carlo

Weltunordnung


ausgezeichnet

Die erste Auflage erschien 2016 - und schon seinerzeit hochaktuell und genau analysierend

Carlo Masala nahm und nimmt die Gründe für die 'Differenzen' zwischen der Großmacht USA, der ehemaligen (?) Großmacht Russland und der künftigen Großmacht der VR China genau unter die Lupe. Auch die sich immer deutlicher abzeichnenden Konflikte im so genannten Nahen Osten, in Afrika analysiert er sehr exakt.
Wobei das alles dazu dient und überzeugend darauf vorbereitet, sich auf ein noch weitaus schlimmeres Chaos einzustellen.

Die Feststellungen des Autoren zu den vermeintlichen Gründen des Angriffskrieges Russlands gegenüber der Ukraine sind mehr als lesenswert. Wie das ganze Buch.

Bewertung vom 09.03.2023
Die NSU-Story
Schneider, Peter

Die NSU-Story


ausgezeichnet

Als ehemaliger Quickly-Fahrer, TT-Träumer und Ro-80 Bewunderer - das Buch musste her...

Von den Strickmaschinen, die in ab 1873 Riedlingen gebaut wurden über die ersten Hochräder "Germania" ab 1886, die 7,5PS 'starken' Rennmaschinen Anfang des 20ten Jahrhunderts die reihenweise Rekorde einfuhren bis zum RO80 - alles drin!

Ferdinand Porsche bediente sich bei der Entwicklung des NSU-VW am technischen Knowhow der Neckarsulmer. Während des Zweiten Weltkrieges wurden viele der NSU-Gespanne und auch als Kettenkrad mit einem Motor von Opel eingesetzt.

Nach dem Krieg unterhielt das Unternehmen den NSU-Lido-Campingplatz bei Jesolo an der italienischen Adria-Küste. Begehrtes Ziel der NSU-Lambretta-Fahrer. Die Lambretta war während der 1950er Jahre der in der jungen Bundesrepublik meistverkaufte Motorroller.

Auf den Seiten 154 ff. konnte ich dann endlich 'meine' für 40,00 DM gebraucht gekaufte Quickly finden. Und dank der ausführlichen Tabellen mit den technischen Daten im Anhang konnte ich mir ins Gedächtnis rufen, dass mich dieser Traum in Himmelblau mit donnernden 1,4 PS durch den Hegau katapultierte...

Der Prinz, Sport Prinz, Prinz S, Prinz L, der NSU Wankel Spider - heutzutage alles Garagengold, ganz besonders der Spider!! Alles kaum mehr zu finden.

Die Träume vom TT in metallic-blau und erst recht die vom TTS in giftigem orange haben es erfolgreich verhindert, dass ich dem seinerzeitigen Deutschlehrer bei seinen eintönigen Monologen folgend konnte... Die Stories über diese Traumwagen beginnen auf Seite 234.

Der Ro-80 ist ohnehin eine klassische Auto-Schönheit, auch heute noch.

Ab Seite 271 folgen Listen der NSU Motorräder aus den Jahren 1900 bis 1941 mitsamt deren technischen Daten und vielen Fotos der Modelle. Dann kommen die Bilder und Daten der Autos aus der Zeit von 1905 bis 1931. Wobei auch das von 1941 bis 1944 mit 7.813 Exemplaren für die Wehrmacht und nach Kriegsende für die Forstwirtschaft gebaute Kettenkrad Erwähnung findet.

Die zahlreichen Fotos, einige logischerweise in schwarz/weiß, die Texte, die Wiedergabe des für die Werbung eingesetzten Materials - schön, interessant, Erinnerungen weckend.