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Novalie

Bewertungen

Insgesamt 146 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2022
In your words / Catching up with the Carters Bd.2
Schaper, Fam

In your words / Catching up with the Carters Bd.2


sehr gut

Perfekt für zwischendurch
Nachdem mich der erste Teil der Carters sehr gut unterhalten hat, konnte ich mir den zweiten Teil natürlich nicht entgehen lassen. Auch dieses Buch hat mich wirklich gut unterhalten, ist für mein Empfinden aber nicht ganz an den ersten Teil herangekommen.
In „Catching up with the Carters – In your Words” begleiten wir (H)Adrian, der seiner Reality-Show-Familie den Rücken zukehren will und die ehrgeizige Journalistin Alice, die unbedingt ihren Job retten muss und sich deshalb auf die Jagd nach dem berühmten Hadrian Carter macht.
Die Grundidee fand ich echt witzig und die Autorin hat eine süße Geschichte daraus gebastelt. Auch in diesem Buch war der Sprachstil angenehm, die Charaktere verpeilt aber authentisch und die Geschichte unterhaltsam.
Die Textnachrichten konnten mich leider nicht so überzeugen, weil ich als Frau auf social Media einfach schon so viele kontextlose random Nachrichten von fremden Typen bekomme, dass ich mir wahrscheinlich einfach „Noch so ein Creep“, gedacht hätte und die Nachricht ignoriert hätte. Als Journalistin wäre ich offensichtlich ungeeignet.
Außerdem war die Formatierung der Nachrichten unglücklich gewählt, da sie teilweise im Fließtext untergegangen sind und ich beim Lesen immer genau schauen musste, ob sich die Schriftart eventuell ein bisschen geändert hat. Mit meinen schlechten Augen sollte das eigentlich als Sport zählen.
Ich würde mir tatsächlich immer noch wünschen, dass die Eltern etwas differenzierter dargestellt werden. Die sind mir nämlich noch ein bisschen zu flach und da die Geschichten ja auf der Zugehörigkeit der Kinder zu dieser Reality-Familie und ihrer darauf basierenden Erlebnisse beruht, würde ich gerne mehr über die Nuancen der Persönlichkeit der Eltern erfahren.
Ansonsten habe ich ein paar schöne Stunden mit Alice und (H)Adrian verbracht und den dritten Teil will ich auf jeden Fall auch noch lesen.

Bewertung vom 25.09.2022
Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles


ausgezeichnet

Neues vom Regenbogenfisch
Anscheinend machen Fake-News auch vom Schwarm des Regenbogenfisches nicht halt. Ein Fisch mit dem Namen Humbrecht erzählt den anderen Fischen gruselige Lügengeschichten und macht ihnen Angst. Der Regenbogenfisch entscheidet sich zu einem Gespräch und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen.
Das Buch hat eine sehr wichtige Botschaft und ist aktueller denn je.
Der Regenbogenfisch agiert sehr empathisch und lösungsorientiert und kann ein echtes Vorbild für Kinder sein. Er will niemanden verteufeln, sondern versucht immer das Beste im Menschen (oder im Fisch) zu sehen. Das hat mir schon als Kind sehr gut gefallen.
Die Geschichte und die Sprache sind kindgerecht und sehr leicht verständlich und mit den wunderschönen Bilder macht auch das bloße anschauen Spaß.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es allen empfehlen, die bereits Fans des Regenbogenfisches sind, oder einfach Lust auf ein empathisches Kinderbuch mit Vorbildwirkung über ein aktuelles Thema haben.

Bewertung vom 25.09.2022
Sternenschweif, und der kleine Bär
Chapman, Linda;Leistenschneider, Uli

Sternenschweif, und der kleine Bär


sehr gut

Ein zuckersüßes Abenteuer mit Bär und Einhorn
Laura hat ein Pony, das sie mithilfe eines Zauberspruches in ein Einhorn verwandeln kann. Die beiden erleben zusammen viele spannende Geschichten.
Laura und Sternenschweif treffen in diesem Buch auf einen kleinen Bären und erleben auch hier ein richtig süßes Abenteuer. Nachdem Sternenschweif schon in meiner Kindheit Volksschüler:innen begeistern konnte, gibt es jetzt auch ein Bilderbuch für jüngere.
Die Bilder sind unfassbar niedlich und zuckersüß gestaltet und durch die großflächigen Darstellungen perfekt für Kinder, und Erwachsene mit einem Sinn für Ästhetik geeignet. Die Schrift ist auch leicht zu lesen, sodass auch die Kleinen schon versuchen können bei einzelnen Sätzen mitzulesen.
Sprachlich ist das Buch sehr leicht zu lesen. Die Sätze sind kurz und es wird einfache Sprache verwendet. Stilistisch ist es dadurch manchmal etwas abgeharkt, aber damit muss man leben, wenn man ein Buch kindgerecht und gut verständlich schreiben will.
Inhaltlich ist die Geschichte sehr oberflächlich, hat aber dennoch einen logischen Handlungsstrang. Das Buch vermittelt auch die klare Moral (Achtung Spoiler

Bewertung vom 04.09.2022
Fussball-Stars
Voss, Sven

Fussball-Stars


ausgezeichnet

Fußball ist für alle da

Das Runde muss ins Eckige. Also der Fußball ins Buch. Das, oder etwas Ähnliches hat sich Sven Voss wohl gedacht, als er mit dem Schreiben dieses Buches begonnen hat.
In 40 Geschichten, stellt er Pionier:innen des Fußballs vor und macht dabei keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, Spieler:innen, Schiedrichter:innen und Trainer:innen. Verschiedenste Koryphäen des Sports finden hier auf etwa jeweils drei Seiten ihren Platz und bekommen auch ein schön illustriertes Portrait.
Sie alle verbindet die Liebe zu diesem Sport.
Diese Liebe habe ich als kleines Kind auch geteilt, aber nachdem ich in einem Kindergarten mit „Mädchenecke“ und „Bubenecke“ gelandet bin, bei dem ich mir das Privileg mitzuspielen erst erkämpfen musste, nur um dann zu hören „Du kickst wie ein Mädchen“, „Hast du keine Angst, dass dein Kleid dreckig wird?“ und „Bist du etwa in die Buben verliiiiiiiiebt?“ wurde mir die Freude am Fußball viel zu schnell aberzogen. Umso schöner fand ich es, dass in dem Buch auch ein paar Frauen ihren Platz gefunden haben. Frauen, die teilweise lange vor mir geboren wurden und sich ihren Platz an der Spitze hart erkämpft haben. Das fand ich unfassbar berührend und ich hoffe, dass diese Frauen wissen, was für Vorbilder sie für kleine Kinder sein können.
Die Kurzportraits sind in einfacher Sprache gehalten, sodass der Text auch für Kinder leicht verständlich ist und bleiben eher oberflächlich. Das Buch ist sehr gut geeignet, um einen Überblick über das Leben einzelner Stars zu erhalten. Ich habe zwischendurch immer ein paar Kapitel gelesen und dann wieder eine Pause gemacht, da sich sonst viel wiederholt und es viele Fakten auf einmal vermittelt.
Für alle, die einen Überblick über ein paar Menschen wollen, die die Fußballwelt geprägt haben.
Dieses Buch hätte ich vor zwanzig Jahren gebraucht!

Bewertung vom 31.08.2022
Die Stimme meiner Schwester
Vieira Junior, Itamar

Die Stimme meiner Schwester


sehr gut

Zwei Schwestern und die Freiheit
Die Schwestern Bibiana und Belonísia leben in Brasilien zu Zeiten, in denen die Sklaverei offiziell schon vorbei ist. Sie sind Nachkommen von Sklav:innen und ihre Familien müssen noch immer ohne Bezahlung für den Grundbesitzer arbeiten. Eines Tages finden sie beim Spielen in den Sachen ihrer Großmutter ein wunderschönes Messer, das in ein Stück Stoff eingewickelt ist. Wie Kinder nun mal sind, reagieren sie neugierig und ehe sie sich versehen, verliert eine von ihnen ihre Zunge und die andere ersetzt ihre Stimme.
Das Cover hat mich durch die bunten Farben und die gesichtslosen Frauen sofort angesprochen und der Klappentext klang spannend. Ich hätte mir allerdings einen stärkeren Fokus auf die Beziehung der beiden Schwestern gewünscht und ich finde es irreführend, dass im Klappentext von Belonísias „zugewiesenen“ Mann gesprochen wird, da das im Buch anders kommuniziert wird.
Der Autor erschafft in „Die Stimme meiner Schwester“ mit bildgewaltiger Sprache und fein eingewobenen mystischen Akzenten eine ergreifende Familiengeschichte. Es ist aber keineswegs leichte Literatur, da Themen wie Würde und Freiheit über der Handlung schweben und der Alltag der Protagonist:innen meilenweil von unserem entfernt ist.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert, wobei der erste Teil aus Bibianas Sicht, der zweite aus Belonísias Sicht ist und der dritte Teil etwas distanzierter von der Familiengeschichte und der Geschichte der Gemeinschaft erzählt. Gerade der letzte Teil hat mich manchmal verwirrt, weil ich mir oft nicht sicher war, wer, wann und wo wir gerade waren.
Das Buch ist doch eher schwere Kost, bei der man mitdenken muss und die mir einige Bildungslücken aufgezeigt hat. Was als Geschichte von zwei Schwestern beginnt, wird schließlich zu einer Familiengeschichte und zur Geschichte der gesamten Gemeinschaft. Eine Geschichte, die ich erst noch verdauen muss.

Bewertung vom 29.08.2022
Gewittermädchen
Downes, Anna

Gewittermädchen


gut

Ein vermeintlicher Traumjob, ein abgelegenes Paradies und eine Harmonie, die trügerischer nicht sein könnte.

Als Emily von ihrem ehemaligen Chef das Angebot bekommt, seine Frau auf dem Familienanwesen bei Renovierungs- und Haushaltstätigkeiten zu unterstützen, kommt das für sie genau zum richtigen Zeitpunkt. Also bricht sie auf und lebt mit Scotts Frau Nina und ihrer Tochter Aurelia in einem abgelegenen Paradies. Aber schon bald fallen ihr Ungereimtheiten auf und die perfekte Fassade beginnt zu bröckeln.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Der Schreibstil war angenehm und wirkt nahbar und modern. Man erlebt die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen und es gibt auch Rückblenden, welche die Perspektive noch mal erweitern.

Das Setting an der französischen Küste hat mir wirklich gut gefallen. Das Anwesen wird richtig idyllisch beschrieben und ich konnte es mir sehr gut vorstellen.

Protagonistin wirkt nicht sonderlich schlau oder sympathisch, sondern glänzt durch Naivität, was sie natürlich zu einer perfekten Protagonistin für einen Thriller macht. Ihre negativen Eigenschaften werden, gerade am Anfang der Geschichte, sehr eindrücklich geschildert, darum bin ich mir selbst nicht sicher, ob Emily überhaupt sympathisch sein sollte.

Gewittermädchen ist allerdings kein rasanter Thriller. Wenn es nicht am Cover stünde, hätte ich es überhaupt nicht als Thriller erkannt. Ich würde es eher als spannenderen Familienroman mit ein paar aufregenden Stellen bezeichnen. Tatsächlich plätschert die Handlung eine Weile vor sich hin und es gibt auch ein paar Längen in der Mitte.

Was mich ein bisschen zwiegespalten zurücklässt ist, dass ich die Wendungen des Buches praktisch vorhersagen konnte. Es hat meine Erwartungen erfüllt, mich aber leider nicht überrascht, was ich mir bei einem Thriller wünschen würde. Ich hätte mir ein paar falsche Fährten, oder ablenkende Nebenhandlungen gewünscht.

Gewittermädchen ist ein nettes Buch für Zwischendurch, das etwas vorhersehbar ist, aber durch einen modernen Schreibstil und das spannende Setting punktet.

Bewertung vom 28.08.2022
A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2
Brown, Roseanne A.

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2


ausgezeichnet

Spannender als der erste Teil
Dieses Buch schließt direkt an A Song of Wraiths and Ruin an. Anfangs hatte ich ein paar Probleme in die Geschichte zurückzufinden, da die Welt doch sehr ausführlich entwickelt wurde und seitdem ich den ersten Teil gelesen habe ein paar Monate vergangen sind, aber dadurch, dass die Handlung direkt einsetzt, habe ich doch wieder hineingefunden.
Optisch ist das Buch mit dem wunderschönen Cover, das perfekt zum ersten Teil passt, dem Farbschnitt und der Karte im inneren des Buches schon ein echtes Highlight.
Karina und Malik machen in diesem Buch wieder unglaubliche Veränderungen durch und erleben ihre Höhen und Tiefen. Ich werde hier nicht auf den Inhalt eingehen, um nicht zu spoilern, aber es gibt ein paar neue Nebencharaktere die noch mehr Leben in die Geschichte bringen, Überraschungen über die Geschichte von Sonande und jede Menge Action und Magie.
Ich fand die Handlung dieses Teiles um Meilen unterhaltsamer als den ersten Teil, weil die Welt besser erlebt werden kann und sich nicht alles auf ein Spiel und einen Ort fokussiert. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und wusste nie, was mich auf dieser Reise noch erwartet.
Einen großen Pluspunkt gibt es für die Verwendung von Neopronomen.
Der Sprachstil war auch wieder sehr angenehm und ich konnte die Geschichte vor meinem geistigen Auge lebendig werden lassen. Ich würde mir trotzdem auch eine Verfilmung wünschen.

Bewertung vom 28.08.2022
In your eyes / Catching up with the Carters Bd.1
Schaper, Fam

In your eyes / Catching up with the Carters Bd.1


sehr gut

Gerne mehr davon!

Ein Leben als Reality Star ist bestimmt mit einigen Herausforderungen verbunden. Vor allem, wenn man sich das nicht ausgesucht hat und das gesamte Familienleben dadurch bestimmt wird. Kein Wunder also, dass Aphrodite, Mitglied der Familie Carter und der Show "Catching up with the Carters" lieber einige Zeit hinter der Kamera verbringen will. Aber ausgerechnet dort trifft sie auf Garett, den Sohn einer verfeindeten Reality-Show-Familie.

Aphrodite war eine sympathische Protagonistin, und ein bisschen verpeilt, aber wenn man ihren Hintergrund bedenkt, kann man sie doch sehr gut verstehen. Garett ist einer dieser Menschen, die endlich mal ihren Hintern hochkriegen und handeln sollten. Zusammen waren sie ein ziemlich unterhaltsames Stückchen Arbeit.

Das Buch hat eine totale Sogwirkung und profitiert von ganz unterschiedlichen Nebencharakteren, von denen ich gerne noch mehr gelesen hätte. Der Sprachstil war auch wirklich total unterhaltsam und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

Besonders die Rückblenden haben beim Lesen richtig Spaß gemacht und den Protagonist:innen eine gewissen Verletzlichkeit und Menschlichkeit verliehen.

Nur der Charakter der Mutter war mir ein bisschen zu flach und ich würde mir wünschen, dass wir sie in einer der Fortsetzungen noch ein bisschen besser kennenlernen. Da gäbe es nämlich echt noch Potential!

Gegen Ende ging es dann plötzlich drunter und drüber und es geschah viel zu viel auf einmal aber an diesem Punkt hatte ich schon so viel Spaß an der Geschichte, dass ich damit auch leben kam.

Aphrodite und Garett sind bei weitem nicht perfekt und sollten dringend an ihrer Kommunikationsfähigkeit arbeiten, aber sie haben mir mit ihrer Geschichte ein paar schöne Stunden beschert.

Gerne mehr davon!

Bewertung vom 16.08.2022
Boyfriend Material Bd.1
Hall, Alexis

Boyfriend Material Bd.1


sehr gut

Süße Geschichte aber manchmal etwas too much

Luc hat ein Imageproblem. Durch seinen berühmten Vater hat es die Presse auch auf ihn abgesehen. Um das Problem zu lösen, braucht er natürlich einen Fake Freund, der möglichst perfekt ist.
Auftritt: Oliver, Anwalt, Vegetarier, charmant, attraktiv

Die Idee der Geschichte fand ich richtig süß und in Oliver habe ich mich augenblicklich verliebt. Mit Luc hatte ich tatsächlich Anfangsschwierigkeiten, weil er so negativ eingestellt war und mich das auf Dauer ein bisschen genervt hat, aber ein paar Treffen und einen süßen Insider später, war ich auch von den beiden als Paar überzeugt.

Eigentlich haben die beiden nichts gemeinsam und ich glaube, dass die Geschichte anders ausgegangen wäre, wenn in dem Buch zufälligerweise ein dritter schwuler Mann Single gewesen wäre.

Der Schreibstil war aber flüssig und generell angenehm zu lesen. Einzelne Phrasen wie „altes Haus“ haben für mich einfach nicht in den Leseflow gepasst, aber es spielt in England und wahrscheinlich hätte es mich in der Originalsprache auch nicht gestört.

Mir war Lucs Freundeskreis leider echt too much. Das waren allesamt Karikaturen, ohne den Hauch eines Versuch Authentizität auch nur irgendwie vermuten zu lassen. Das fand ich teilweise wirklich anstrengend, wie weltfremd und gezwungen lustig die waren, während sie einander beleidigt haben und schlechte Witze nicht verstanden haben. Das sollte dann wahrscheinlich der britische Humor sein, aber ich fand den viel zu oft unter der Gürtellinie.

Ansonsten ist das Buch trotz meiner Kritikpunkte total unterhaltsam und ich habe es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.

Eine süße Fake-Dating Rom-Com für Zwischendurch.

Bewertung vom 14.08.2022
Der Mönch in High Heels
Nishimura, Kodo

Der Mönch in High Heels


ausgezeichnet

Sehr schöne Message!
Da eine meiner besten Freund:innen Buddhistin ist hatte ich schon ein paar Berührungspunkte mit dieser Religion. Ein Mönch in High Heels hat meinem Bild davon aber im ersten Augenblick doch widersprochen. Darum fand ich es richtig spannend über einen Menschen zu lesen, der zwei scheinbar sehr gegensätzliche Welten in sich vereint.
In „Der Mönch in High Heels“ erzählt Kodo von seiner Kindheit, dem Weg zu sich selbst und all den Dingen, die ihm Freude machen. Ich habe richtig gespürt, wie Kodo für Make up und Mode brennt und wurde beim Lesen davon angesteckt.
Vor allem seine Kindheit und die Beziehung zu seinen Eltern hat mich sehr berührt und ich habe bei manchen Sätzen ein paar Tränchen verdrückt (Mein kleines Ich sagte stolz: „Sieh mal, ich bin ein Mädchen!“. Als ich dann aber größer wurde, wusste ich nicht mehr, wie ich mich nennen sollte).
Kodo scheint ein richtig angenehmer Mensch zu sein, der in ständiger Entwicklung ist und einige Aussagen haben mir direkt aus der Seele gesprochen. Gerade sein Zugang zu Geschlecht (Mein Körper ist ein Behältnis, das zufällig ein Geschlecht hat) und der genderdefinierenden Sprache hat bei mir offene Türen eingerannt und ich habe mir einige besonders schöne Formulierungen herausgeschrieben, die ich in Zukunft bestimmt oft anbringen werde. Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass der Sprachstil sehr blumig und vielleicht auch durch den Buddhismus inspiriert wurde.
Ich kann das Buch all jenen empfehlen, die ihre Perspektive von Religion und LGBTQIA* erweitern wollen und offen für Neues sind.
Dieses Buch feiert nicht nur die Vielfältigkeit verschiedener Menschen, sondern auch die Vielschichtigkeit, die ein einzelner Mensch in sich vereinen kann. Letztendlich geht es in dem Buch darum, Chancen zu ergreifen, sich für andere Perspektiven zu öffnen und zu sich selbst zu stehen. Eine sehr schöne Message!