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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 15.05.2021
Die Inselhebamme
Jacobsen, Emma

Die Inselhebamme


gut

Tolle Sommerlektüre

Nela Westhues arbeitet als Hebamme in einer Münchner Klinik. Die Arbeit saugt ihr die Kraft aus. Zusätzlich hat sie die Trennung von ihrem Freund noch nicht ganz überwunden. Vor einem Jahr hat er sie ein paar Tage vor der Hochzeit sitzen gelassen – nach acht gemeinsamen Jahren. Um sich zu erholen fährt Nela spontan nach Hause auf die Nordseeinsel Norderney zu ihren Eltern und ihrer Oma. Doch dann taucht auch noch ihre kleine Schwester auf – wird Nela so noch Ruhe finden?

Der Roman hat mir gut gefallen. Er ist flüssig und angenehm zu lesen. Was mich störte war, dass die Erzählperspektive häufig wechselt, das – zumindest im eBook – aber nicht ersichtlich war und so musste man meist ein bis drei Sätze lesen, um zu verstehen, dass sich die Perspektive geändert hat. Manchmal war das etwas verwirrend. Vielleicht lag das aber tatsächlich nur an der Darstellung des eBooks. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und individuell. Nela war mir sehr sympathisch. Und ich habe mit ihr mitgefiebert, ob sie ihren Traum realisieren kann. Manche Handlungen mit ihren alten Schulfreunden waren etwas holprig. Tini, Nelas Schwester, war eine interessante Persönlichkeit, die erst etwas verrückt wirkte, am Ende aber sympathisch wurde. Irgendwie scheinen in diesem Roman alle Charaktere am Ende zu sein und eine Auszeit zu bauchen. Das war schon etwas merkwürdig. Sind wir wirklich alle so ausgelaugt? Zudem verwirklichen in diesem Roman irgendwie alle ihren Traum. Es lässt einen schon fast überlegen, ob man nicht selbst seine Träume verwirklichen sollte.

Der Roman hat mich gut unterhalten und etwas mitfiebern lassen. Der Flair der Insel kam rüber und vor allem die „Probleme“ die das Leben auf einer Insel mit sich bringt. Zum Beispiel, dass es keine weiterführenden Schulen oder Hebammen gibt. Ich vergebe drei von fünf Sterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2021
Der erste letzte Tag
Fitzek, Sebastian

Der erste letzte Tag


weniger gut

Absurd und skurril

Livius muss dringend von München nach Berlin. Doch sein Flug wird gestrichen und er muss mit einem Mietwagen fahren. Dumm nur, dass es nur noch einen gibt, der total überteuert ist und dann auch noch Lea neben ihm auftaucht und eben diesen Wagen möchte. Notgedrungen machen die beiden sich gemeinsam auf den Weg. Den beide sicherlich nie vergessen werden.

Sebastian Fitzek ist für seine Thriller bekannt, die einem die Nacht rauben, da man einfach nicht aufhören kann zu lesen – so spannend sind sie. Nun hat sich durch Zufall die Möglichkeit ergeben, dass er mal einen Roman schreibt. Die Idee war es einen lustigen Roadtrip zu schreiben. Tja dabei raus kam eher eine Ansammlung skurriler, absurder und unrealistischer Begebenheiten. Livius ist ein ruhiger Typ, der einfach nur von München nach Berlin fahren möchte. Am liebsten ohne sich zu unterhalten. Lea ist das genaue Gegenteil von ihm und nervt nicht nur Livius, sondern auch den Leser. Kaum sind die beiden losgefahren, schon gibt es den ersten Zwischenstopp. Lea ist der Meinung sie müsste nun ein paar tolle Dinge erledigen. Die aber wohl nur in ihrem Kopf toll sind und Livius in die Bredouille bringen. In den ersten zwei Dritteln des Buches scheint es, als würde Fitzek sich selbst immer wieder mit neuen Methapern und lustigen Geschichten übertrumpfen wollen. Es wirkte einfach immer wieder so gezwungen lustig. So nach dem Motto: Oh, was kann ich jetzt noch für einen Gag einbauen? Das letzte Viertel war dann Gott sei Dank etwas ernster und nicht mehr so skurril. Endlich wirkte die Geschichte etwas echter. Dennoch konnte es meinen Gesamteindruck nicht mehr viel verbessern. Mir war die Geschichte einfach zu überzogen und die ganzen Begebenheiten zu überspitzt dargestellt. Fitzek sollte lieber weiterhin Thriller schreiben, das kann er definitiv besser. Positiv hervorzuheben ist, dass man wirklich sehr schnell durch die sehr wenigen Seiten kommt. Ich vergebe letztendlich zwei von fünf Sterne.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.05.2021
Möwensommer
Römer, Lotte

Möwensommer


gut

Nette Unterhaltung

Lina lebt auf Norderney und arbeitet in einem Blumenladen. Insgeheim träumt sie von ihrem eigenen Blumencafé. Und einem Mann. Doch wo soll man auf einer Insel denn einen finden? Gut, dass im Rathaus ein neuer Standesbeamter vom Festland angefangen hat. Lina ist gleich hin und weg von ihm. Doch was ist eigentlich mit Mattis, Linas besten und ältesten Freund?

Eine typische Liebesgeschichte für den Sommer, die Inselfeeling verbreitet. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, sodass man schnell vorankommt. Allzu dick ist das Buch ja auch nicht. Die Geschichte ist schnell klar. Der neue Standesbeamte kommt und trifft auf Lina. Es knistert, doch irgendwie scheint es doch komisch. Mir war Bent von Anfang an sehr unsympathisch. Und ich habe mich gewundert, wie Lina ihn mögen kann, wo er doch recht aalglatt und unnahbar rüberkommt. Das genaue Gegenteil von Lina und Mattis. Lina hingegen war mir von Anfang an sehr sympathisch. Ich habe sie richtig vor mir gesehen, wie sie vor sich hin strahlend neue Blumenarrangements bindet. Mattis ist ebenfalls sympathisch und ein klasse Typ. Man merkt, dass er Lina sehr gern hat, sie wunderbar kennt und alles für sie machen würde. Lustig fand ich auch Herrn Schröder und Frau Merkel, die beiden Graupapageien von Linas Bruder Oliver. Die beiden haben so machen, nicht ganz feinen, Satz drauf, den sie erstaunlich treffend einsetzen. Claudia, Linas Chefin, war mir Anfangs etwas unsympathisch, irgendwie wirkte sie manchmal merkwürdig, doch das legte sich im Laufe der Geschichte. Die Handlung war relativ vorhersehbar, aber der Weg zum Ende war interessant und lesenswert. Die Atmosphäre der Insel und dem Leben der Einheimischen im Gegensatz zu den Touristen kam gut rüber. Ich vergebe drei von fünf Sternen, da ich gut unterhalten, aber nicht vom Hocker gerissen wurde.

Bewertung vom 03.05.2021
Der Sommer der Inselfreundinnen
Janson, Brigitte

Der Sommer der Inselfreundinnen


weniger gut

Verzauberndes Wangerooge

Marle ist seit zweieinhalb Jahren Witwe, dennoch lebt sie immer noch gemeinsam mit ihrem Schwiegervater in der Familienvilla. Doch den alten Herren zieht es nun auf die kleine Nordseeinsel Wangerooge. Und Marle soll mit, damit sie endlich ihre Trauer hinter sich lässt und ins Leben zurückfindet.

Dies ist der zweite Band rund um die Inselfreundinnen. Im ersten Band ging es um das Liebesleben von Clara, Vicki und Rachel. Nun kommt Marle neu auf die Insel und muss natürlich auch noch den Zauber der Insel kennenlernen. Clara, Vicki und Rachel spielen auch in diesem Roman eine Rolle – der Schwerpunkt liegt aber auf Marle und Wilhelm. Die Geschichte ist leider sehr hervorsehbar. Marle trifft, noch bevor sie auf Wangerooge ankommt, auf den Frauenheld Tiziano, es funkt sofort. Aber wahrhaben will das Marle nicht und bemüht sich Tiziano nicht zu mögen. Ob das wohl klappen wird?
Was mir gut gefallen hat, ist, dass Marle in den Wochen auf der Insel eine Wandlung macht. Anfangs ging sie mir doch sehr auf die Nerven mit ihrer ewigen Trauer. Natürlich ist es schlimm, wenn der Mann, den man liebt von heute auf morgen tot ist. Aber es ist nun zweieinhalb Jahre her, sie muss endlich nach vorn schauen und weiterleben. Selbstverständlich kann sie immer wieder an ihren Konstantin denken. Aber er sollte nicht jeden Tag ihres Lebens bestimmen. Zum Glück arbeitet Marle an sich und macht immerhin kleine Schritte Richtung Zukunft. Eine große Hilfe ist ihr ihr Schwiegervater Wilhelm. Aber die drei Inselfreundinnen Clara, Vicki und Rachel tragen auch ihren Teil dazu bei. Am Ende ging mir die Handlung dann aber doch etwas zu schnell, dafür dass davor ein ziemlicher Eiertanz veranstaltet wurde. Innerhalb eines Jahres passierte recht viel.
Was mir an diesem Buch etwas verloren gegangen ist, war das Inselfeeling. Gern hätte ich etwas mehr über Wangerooge gelesen. Der Schreibstil von Brigitte Janson ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Ich wurde eine Woche lang nett von diesem Roman auf dem Weg zur Arbeit unterhalten. Allerdings hat er mich nicht bewegt. Es ist eben ein Unterhaltungsroman, der einem ein paar nette Stunden beschwert. Ich vergebe zweieinhalb von fünf Sterne.

Bewertung vom 03.05.2021
Suche Platz auf Wolke Sieben
Jebens, Franziska

Suche Platz auf Wolke Sieben


gut

Lustig und harmonisch

Nachdem Marlenes Leben gefühlt nur noch ein Trümmerhaufen ist, startet sie ganz neu durch und gründet ihr eigenes Unternehmen: eine Dating-Plattform für sozial und umweltschutzengagierte Menschen. Das Einzige was nun noch fehlt, ist das Liebesglück für Marlene.

Ein spritziger, lustiger und sehr harmonischer Roman für einen gemütlichen Tag, sei es auf dem Balkon oder auf dem Sofa. Der Schreibstil von Franziska Jebens ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Dialoge sind spritzig und gern auch lustig und mit kleinen Spitzen. Wir lernen Marlene kennen, wie sie an dem wohl tiefsten Punkt ihres Lebens ist und sehen, wie es ihr in ihrer ehemaligen Anstellung als Headhunterin geht. Dann dürfen wir die neu erblühte Marlene kennenlernen, die tatsächlich wie ein anderer Mensch wirkt. Mir hat ihre Wandlung beziehungsweise Entwicklung sehr gut gefallen. Bis zum Ende des Buches geht sie noch eine weitere Entwicklung durch. Aus der Schnapsidee eine Dating-Plattform zu gründen, wurde ein gut laufendes Unternehmen, das schon einige Herzen zusammengefügt hat. Nun wird es doch endlich Zeit, dass auch Marlene ihr Glück findet. Doch so einfach wird es nicht und wir als Leser haben das Vergnügen, bei der Liebesgeschichte dabei zu sein, noch bevor die Protagonisten überhaupt merken, dass es eine gibt. Vieles an der Handlung ist hervorsehbar, aber das machte nichts, da es die ganze Zeit über sehr unterhaltsam war. Es hat mir viel Spaß gemacht, Marlene über die Schulter zuschauen, wie sie als Ghostwriterin selbst Antworten auf ihrer Plattform verfasst und sich doch tatsächlich zu dem Date einer Klientin hingezogen fühlt. Wir begleiten sie nach Sardinen, wo sie endlich mal ausspannen kann und lernen eine wichtige Person aus ihrer Vergangenheit kennen. Zwischendurch sind wir viel in Hamburg unterwegs. Allein das macht das Buch schon lesenswert, denn Hamburg ist einfach toll.

Ich wurde von diesem Roman gut unterhalten und es war mir ein Spaß mit Marlene durch Hamburg, Sardinen und ihren Alltag zu schlendern. Ich vergebe dreieinhalb von fünf Sterne.

Bewertung vom 25.04.2021
Die Spur der Mädchen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.1
Strobel, Arno

Die Spur der Mädchen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.1


sehr gut

Scheint eine tolle neue Reihe zu werden

Max Bischoff, begnadeter Fallanalytiker und ehemaliger Teil des KK 11 in Düsseldorf kann es einfach nicht lassen. Mittlerweile ist es Dozent an der Polizeihochschule. Doch eines Tages erhält er einen Anruf von einem verzweifelten Vater, der meint seine vor sechs Jahren verschwundene Tochter ist wieder aufgetaucht. Er bittet Max zu recherchieren. Erst weigert sich Max noch, doch dann, kann er einfach nicht anders: Sein Spürsinn ist geweckt und schon zweigt er seine Kontakte zur Polizei an und beginnt, der Sache auf den Grund zu gehen.

Wie so oft oder eigentlich immer, sind Arno Strobels Thriller richtige Pageturner. Die gut 300 Seiten kann man locker an einem Nachmittag und Abend durchlesen. Wie Sebastian Fitzek richtig gesagt hat: Bei Arno Strobel braucht man kein Lesezeichen. Der Schreibstil von Arno Strobel ist eben sehr, sehr flüssig zu lesen. Und man blättert eigentlich die gesamte Zeit über nur um. Der Fall ist sehr spannend. Immer wieder denkt man: Ach ja, so war es/so ist es. Nur um später festzustellen, oh nein, es war ja doch ganz anders. Dabei dachte ich wirklich einige Mal, ganz sicher ist das so, das ist ihm aber nicht gut gelungen, ein Geheimnis aus dem Täter zu machen und schwupps war es doch anders. Allerdings hatte ich gegen Ende ein doch recht gutes und auch richtiges Gefühl wie der Hase gelaufen ist. Max Bischoff findet im Laufe des Thrillers zu seiner alten Form zurück. Am Anfang, da hat sein ehemaliger Partner recht, kommt er nicht so richtig zu Potte. Was mich positiv überrascht hat. Mir scheint diese Reihe besser zu gefallen, als Max alte Fälle aus der Reihe im Kopf des Mörders.

Mich hat dieser Thriller gut unterhalten und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich nicht endlich durch war. Ich wurde manch einmal überrascht und konnte begeistert miträtseln. Ich vergebe vier von fünf Sterne. Den fünften Stern hätte es gegeben, wenn ich am Ende einen Wooow-Effekt gehabt hätte. Aber so wusste ich fünfzig Seiten vor Schluss, wie es in etwa ausgehen wird.

Bewertung vom 25.04.2021
Laudatio auf eine kaukasische Kuh
Jodl, Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh


weniger gut

Interessante Einblicke in die georgische Kultur

Olga befindet sich gerade in den Endzügen ihres Medizinstudiums. Und steht kurz davor mit ihrem Freund zusammenzuziehen. Vielleicht sollte sie endlich ihren Eltern sagen, dass sie einen Freund hat? Denn die machen sich schon sorgen, weil ihre georgische Tochter mit Ende zwanzig noch immer unverheiratet ist. Ob mir ihr etwas nicht stimmt?

Im Mittelpunkt dieses Romans steht Olga, Ende Zwanzig, Medizinstudentin und unverheiratet. Letzteres ist ein Skandal in ihrer aus Georgien stammenden Familie. Aus familiären Gründen fährt die gesamte Familie nach Georgien und so hat der Leser die Möglichkeit, selbst einen Einblick in das Leben dieser zu bekommen. Interessant fand ich, dass es in Georgien Deutsche gab. Ebenso haben sich viele Griechen dort niedergelassen und auch ihre Sprache inklusive Kultur beibehalten. Ich wusste auch nicht, das Georgien so anders ist als Russland. Ich hätte es eher als Kleinrussland eingestuft. Aber Geogieren hat seine ganz eigene Kultur, Sprache und Menschen. Das Völkchen kam mir sehr eigen vor. Allein schon eine Sprache, die mit keiner anderen zu vergleichen ist. Als roter Faden dienen die Liebeleien von Olga. Sie ist mit Felix zusammen und denkt, er ist es. Doch dann taucht ein gewisser Jack auf und bringt sie irgendwie aus dem Konzept. Und für den Leser etwas Unterhaltung.

Der Schreibstil ist angenehm und relativ flüssig zu lesen. An machen Stellen musste ich einen Satz zweimal lesen, da ich über so manch eine Satzstellung gestolpert bin. Die Geschichte um Olga hat mich nicht vom Hocker gehauen. Interessant fand ich aber etwas über ein mir, bisher unbekanntes Land, Georgien, zu erfahren. Ich vergebe zwei von fünf Sterne.

Bewertung vom 18.04.2021
Mord in der Uckermark / Miss Merkel Bd.1
Safier, David

Mord in der Uckermark / Miss Merkel Bd.1


sehr gut

Unterhaltsam, aber schwächer als frühere Romane

Angela Merkel hat ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten und lebt nun mit ihrem Mann Joachim, der sich lieber Achim nennt, in der Uckermark. Sechs Wochen sind sie bereits in dem kleinen Dorf. Angela verbringt die meiste Zeit mit Kuchenbacken, die ihr Achim und Mike, der Personenschützer allzu gern verspeisen. Aber so ganz füllt das Kuchenbacken Angela nicht aus, wie gut, dass es plötzlich einen toten Ritter gibt!

Auf neue Romane von David Safier freue ich mich immer besonders: Eine spritzige Unterhaltung, die man an einem Tag durchlesen kann. Die letzten Romane von David Safier hatten an Spritzigkeit und Unterhaltsamkeit schon etwas nachgelassen, so war ich gespannt, ob er bei Miss Merkel wieder zu seinem alten Niveau zurückkommt. Mir hat es definitiv besser gefallen als Aufgetaut, aber so gut, wie zum Bespiel Mieses Karma war es nicht. Dennoch wurde ich sehr gut unterhalten. Für einen Krimileser war der Fall natürlich recht unspektakulär und etwas vorhersehbar. Aber wie Miss Merkel an die Sache rangegangen ist, war super. Anfangs gab es ein bisschen viel Kuchen und zu viele Kosenamen, aber es war immer in dem Maß, dass es nicht nervte. Anspruchsvoll ist dieser Roman nicht – das erwarte ich aber bei einem Unterhaltungsroman von David Safier auch nicht. Hier steht definitiv das Lachen im Vordergrund. Und ich musste beim Lesen mehrmals loslachen. Fazit: Das Buch hat erreicht, was es erreichen sollte. Angela Merkel wurde recht authentisch von David Safier getroffen. Und wirkte wirklich sehr sympathisch. Auch über Achim lernt man ein bisschen. Wie immer haben Safiers Romanfiguren einen eigenen Charakter – selbst Nebenfiguren werden gut gezeichnet. So auch der Personenschützer von Angela, der von außen angsteinflößend ist, aber innen sehr, sehr weich und rührselig ist. Der Schreibstil ist sehr einfach und enthält viele Dialoge, die meist ebenfalls aus sehr, sehr kurzen Sätzen bestehen. Dadurch hat man das Buch sehr schnell durchgelesen und kann sich so einen Abend lang unterhalten.

Gern vergebe ich vier von fünf Sterne, da ich gut unterhalten wurde und ich immer wieder gelacht und geschmunzelt habe.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2021
Sprich mit mir
Boyle, T. C.

Sprich mit mir


schlecht

Spricht mich leider nicht an

Sam ist ein Schimpanse, der die Gebärdensprache beherrscht. Er lebt bei Professor Schermenhorst. Dieser betreut ihn ganztägig mit mehreren Hilfskräften. Unter ihnen ist auch Aimee. Sam scheint auf den ersten Blick verliebt zu sein. Er gehorcht Aimee aufs Wort. Doch wie sieht es bei Aimee aus?

Das war mein zweiter T. C. Boyle. Ich habe schon Terranauten von ihm gelesen. Das Buch hatte mir gar nicht gefallen. Da ich „Sprich mit mir“ geschenkt bekommen habe, dachte ich, ich gebe Boyle noch eine zweite Chance. Das war nun aber definitiv die letzte Chance. Ich bin auch von diesem Roman sehr enttäuscht. Ich komme mit dem Schreibstil nicht klar, er gefällt mir einfach nicht. Die Idee dieses Romans hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Sam beherrscht die Gebärdensprache und kann sich sehr gut mit seinen Pflegern verständigen. Benehmen kann er sich auch ganz wunderbar – wenn er denn will. In Aimees Anwesenheit ist er ein Exzellenzschüler. Dennoch bleibt er ein Tier. Das Buch ist in drei Teile geteilt, die jeweils unterschiedliche Epochen der Geschichte erzählen. Und so den Spannungsbogen unterstützen. Der größte Teil der Geschichte wird aus Aimees Sicht erzählt. Zwischendurch gibt es kurze Kapitel aus Sams Sicht. In diesem sind alle Worte, die er gebärden kann großgedruckt. Was ich nicht verstehe ist, dass in Boyles Romanen scheinbar immer irgendwelche komischen Liebensbeziehungen auftauchen müssen, die nichts zur Handlung beitragen. Auch der Umgang mit dem Schimpansen gefällt mir nicht. Er isst dasselbe wie die Menschen – wären das gesunde Lebensmittel wäre es ja ok. Es ist aber hauptsächlich Fast Food, Süßigkeiten und Alkohol?!

Leider konnte mich dieser Roman überhaupt nicht überzeugen und hat mich leider nicht angesprochen. Deshalb vergebe ich nur einen von fünf Sterne.

Bewertung vom 10.04.2021
Geteilte Träume
Mothes, Ulla

Geteilte Träume


sehr gut

Eine verstrickte Familiengeschichte

1992: Ingkes Mutter hat Leukämie, als Ingke sich gegen den Willen ihrer Eltern für eine Knochenmarkspende testen lässt, erfährt sie, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Ingke wurde innerhalb der DDR adoptiert. Ein Schock für sie. Wo kommt sie wirklich her, wer sind ihre Eltern?

Der Anfang war sehr wirr, da es sehr viele Handlungsstränge gab. Es gab viele Zeitsprünge und zwischen den Protagonisten sprang es auch hin und her. Ab dem zweiten Drittel wurde es zum Glück übersichtlicher und so auch fesselnd. Sehr anschaulich werden die Geschichten von Ingkes Eltern und ihrer leiblichen Mutter erzählt. Als roter Faden dient Ingke, die in der Gegenwart mit den unterschiedlichen Personen redet. In diesem Roman sind wahrscheinlich alle schlechten Seiten der DDR aufgezählt. Die guten Dinge, gehen etwas unter. Hätten aber auch gar nicht zur Handlung gepasst. Es sollte nun mal eine erschütternde Familiengeschichte sein. Es ist immer wieder erschreckend zu lesen, was Menschen – wohlgemerkt in Deutschland – passierte, wenn sie das Land verlassen wollten. Einige der Protagonisten waren im Gefängnis, im Buch erhalten wir zum Beispiel Einblicke in das Frauengefängnis Hoheneck.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich fand es gut gemacht, dass eine Vergangenheitsgeschichte in der Gegenwart als Gespräch mit Ingke beginnt und der Leser dann mit genommen wird in die Vergangenheit. Mir hat der Roman gut gefallen, auch wenn mir die Charaktere recht fremd blieben und ich keine Verbindung zu ihnen aufgebaut habe. Zum Teil waren sie mir sogar recht unsympathisch. Das Ende war etwas merkwürdig, genauer kann ich es leider nicht formulieren, sonst würde ich spoilern. Aufgrund der Startschwierigkeiten vergebe ich vier von fünf Sterne.