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gletscherwoelfchen

Bewertungen

Insgesamt 138 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2020
Die Geschichte von der Prinzessin und dem stummen Jüngling / In tiefen Wäldern Träumen lauschen Bd.4
Zhang, Jing

Die Geschichte von der Prinzessin und dem stummen Jüngling / In tiefen Wäldern Träumen lauschen Bd.4


ausgezeichnet

An einem regenreichen Nachmittag treffen zwei Fremde in einem alten Tempel aufeinander. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählt der "Affe" der jungen Frau die Geschichte des stummen Jünglings und der Prinzessin.
Seit der Hochzeit der beiden ist einige Zeit vergangen. Noch immer beherrschen Kommunikationsschwierigkeiten ihr Verhältnis und noch immer behandelt die Prinzessin ihren Gatten mehr wie ein Objekt als einen Menschen aus Fleisch und Blut. Bis A Jiu genug hat...

Neben der beschriebenen Haupthandlung fokussiert sich der vierte Band der Reihe Fürst Liang, den Bruder der Prinzessin. Der Leser erhält einen tieferen Einblick in dessen Leben und erfährt, wie er zu dem Menschen wurde, der er ist. Dadurch haben sich mir einige neue Blickwinkel eröffnet und ich habe zunehmends interessierter diesen vielschichtigen Charakter mitverfolgt.

Ein wenig zurückgeblieben ist für mich der Protagonist A Jiu, der meines Erachtens nach sehr auf der Stelle tritt. Als Figur hat er sich leider nicht allzu sehr weiterentwickelt, sodass er mir mittlerweile recht langweilig vorkommt.

Im Rahmen dieses Manhuas jedoch finde ich das nicht besonders schlimm, da dafür die Handlung hier endlich an Fahrt aufgenommen hat. Es werden Intrigen geplant, viele Charaktere wurden zunehmend vielschichtiger und es eröffnen sich einige neue Perspektiven.

In Kombination mit den wunderschönen Zeichnungen ist der vierte Band in meinen Augen der bislang stärkste aus der Reihe. Ich habe das Lesen sehr genossen und freue mich bereits auf die Fortsetzung - zumal hier immer noch zahlreiche Fragen offen geblieben sind.
5/5 Sterne

Bewertung vom 07.08.2020
Die Geschichte von der Prinzessin und dem stummen Jüngling / In tiefen Wäldern Träumen lauschen Bd.3
Zhang, Jing

Die Geschichte von der Prinzessin und dem stummen Jüngling / In tiefen Wäldern Träumen lauschen Bd.3


gut

An einem regenreichen Nachmittag treffen zwei Fremde in einem alten Tempel aufeinander. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählt der "Affe" der jungen Frau die Geschichte des stummen Jünglings und der Prinzessin.
Nach der pompösen Hochzeitsfeier der beiden kehrt etwas Ruhe in ihr Leben ein und sie selbst in den Alltag zurück. Doch anstatt das luxuriöse und angenehme Leben zu genießen, beginnt die Prinzessin damit, ihren Ehemann mehr und mehr wie ein lebloses Objekt zu behandeln...

Dieser Band ist für mich persönlich leider ein wenig hinter den anderen Bänden zurückgeblieben. Die Handlung kommt nicht wirklich vom Fleck und man erfährt nur wenig neues über die einzelnen Charaktere. Für mich wirkte es fast schon künstlich in die Länge gezogen.


Dabei hätte ich sehr gerne ein wenig mehr über A Jiu erfahren. Er ist für mich nach wie vor der interessanteste Charakter und ich hätte mir gewünscht, ein wenig tiefer in seine Persönlichkeit blicken zu können. Das bisher Erzählte scheint mir sehr oberflächlich und kaum Tiefgang zu haben.


Auch die Prinzessin erschien mir hier im Vergleich zu den vorherigen Bänden wieder unsympathischer. Ich konnte ihre Handlungen abermals weniger nachvollziehen und ihr Charakter war mir zu überzogen.


Deutlich mehr mochte ich die Charaktere der Rahmenhandlung. Ihnen wird in diesem dritten Band der Reihe wieder mehr Handlungsraum zuteil und der Leser erfährt vor allem über den mysteriösen Erzähler ein wenig mehr.

Alles in einem bleibt in diesem Band deutlich Luft nach oben - vor allem bezüglich des Erzähltempos. Und obwohl die wunderschönen Zeichnungen über Einiges hinwegtrösten, hätte die Handlung ohne Probleme komprimiert werden können.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 07.08.2020
Die Geschichte von der Prinzessin und dem stummen Jüngling / In tiefen Wäldern Träumen lauschen Bd.2
Zhang, Jing

Die Geschichte von der Prinzessin und dem stummen Jüngling / In tiefen Wäldern Träumen lauschen Bd.2


ausgezeichnet

An einem regenreichen Nachmittag treffen zwei Fremde in einem alten Tempel aufeinander. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählt der "Affe" der jungen Frau die Geschichte des stummen Jünglings und der Prinzessin.
Nach der Hochzeit der beiden steht ein Besuch im Palast des Kaisers an. Während pompösen Festlichkeiten scheint es, als ob verschiedenste Intrigen nicht mehr lange auf sich warten lassen werden...

Auch im zweiten Band sind mir die wunderschönen Zeichnungen aufgefallen. Abermals beeindruckt Jing Zhang den Betrachter mit überaus detailreichen und realistisch wirkenden Illustrationen, welche sehr gut über einige eher schleichend verlaufende Passagen hinwegtrösten.

Nichtsdestotrotz hat mir dieser Band ein wenig besser als der Vorgänger gefallen. Das liegt vor allem daran, dass die Protagonistin - die Prinzessin - hier deutlich greifbarer, menschlicher und fast schon emphatisch erscheint. Obwohl sie mir noch nicht gänzlich sympathisch ist, konnte ich hier ihre Beweggründe und Handlungen durch einige Anekdoten an ihre Kindheit viel besser nachvollziehen.
Besonders fasziniert hat mich hier jedoch immer noch A Jiu. Er bringt etwas wirklich Geheimnisvolles und Mysteriöses mit sich und haucht der Geschichte Leben ein. Seine, durch die Zeichnungen hervorragend dargestellten, intensiven, Emotionen konnte ich gut verstehen und habe zeitweise sehr mit ihm mitgelitten.

Die Rahmenhandlung war auch hier mein Highlight. Der Erzähler - der Mann mit der Affenmaske - hat eine ähnliche Wirkung auf den Manhua wie A Jiu selbst. Beide scheinen mir sehr vielschichtige Charaktere zu sein und ich bin gespannt auf die Lüftung ihrer Geheimnisse.

Mich konnte der zweite Band von "In tiefen Wäldern Träumen lauschen" ein wenig mehr als der erste Teil der Reihe überzeugen. Sehr gerne schaut man sich als Leser die wunderbaren Zeichnungen in Kombination mit einer angenehmen Geschichte an und verfolgt die verstrickten Entwicklungen mit.
5/5 Sterne

Bewertung vom 05.08.2020
Immernacht
MacKenzie, Ross

Immernacht


sehr gut

Als die 13-jährige Larabelle Fox bei ihren täglichen Streifzügen durch die Kanalisation ein magisches Kästchen findet, ahnt sie noch nicht, wie gefährlich diese Entdeckung für sie ist. Fasziniert von dessem ungewöhnlichen Inhalt nimmt sie es mit nach Hause.
Doch als sie die Gefahr dahinter erkennt, ist es bereits zu spät. Denn der Mann ohne Schatten hat sich bereits an ihre Fersen geheftet und scheut vor nichts zurück, bis sich das Kästchen in den Händen seiner Gebieterin, der Beraterin des Königs, befindet...

Der Einstieg in das Buch erfolgt durch eine Art Prolog, welcher erstmals vom Mann ohne Schatten erzählt und durch eine rasante Verfolgungsjagd sowie einen relativ geradlinigen, aber dennoch bildhaften Schreibstil erste Spannung und Neugier hervorzurufen vermag.
Anschließend folgen recht kurze Kapitel, welche einen angenehmen Lesefluss ermöglichen und zugleich für reichlich Abwechslung sorgen. Denn die einzelnen Kapitel folgen unterschiedlichen Handlungssträngen und konzentrieren sich somit auf verschiedenste Figuren und Ereignisse, die allerdings dennoch miteinander zusammenhängen - alles läuft an einem bestimmten Punkt zusammen.

Währenddessen erwartet den Leser eine rasante, mitreißende und sehr packende Geschichte, die wunderbar durchdacht ist und eine fantastische Idee mit zahlreichen Steampunk- und Fantasyelementen beherbergt.
Angefangen bei der Kanalisation, die (zumindest zu Beginn der Geschichte) Hauptschauplatz der Ereignisse rund um Lara ist. Sie ist toll und wirklich interessant ausgearbeitet. Als Leser macht es viel Spaß, die verschiedenen dunklen Ecken gemeinsam mit der Protagonistin zu erkunden.
Besonders begeistern konnte mich jedoch die zauberhafte und innovative Anwendung der Magie, der vor allem im letzten Drittel viel Bedeutung beigemessen wird. Deren Hauptzutat sind kleine Fläschchen, welche eine Art Trank beherbergen. Diese werden in einen Zauberstab geladen und anschließend nahezu wie ein gewöhnlicher Revolver bedient. Von soetwas habe ich bisher noch nie gelesen und war vollkommen fasziniert davon.

Weniger begeistern konnte mich jedoch die an vielen Stellen mangelnde Tiefe. Während einige Passagen - in meinen Augen - unnötig ausschweifend und weitreichend beschrieben werden, wurden mir die wirklich essentiellen zu schnell und ungenau angerissen. Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass mehr auf Schnelligkeit und Action als auf Emotionen und Ähnliches gesetzt wurde.
Ähnlich erging es mir auch bei den Figuren. Ich hätte liebend gerne mehr über ihre Eigenheiten, Hintergründe und Beweggründe erfahren. Vieles war mir zu einseitig, zu "Schwarz-Weiß".

Abgesehen davon aber bin ich begeistert von dieser wunderbaren Geschichte. Sehr innovativ und äußerst packend gelingt es Ross MacKenzie, den Leser zu fesseln und mit "Immernacht" nicht mehr loszulassen.
4,5/5 Sterne

Bewertung vom 01.08.2020
Die Macht der Kristalle / Lia Sturmgold Bd.1
Ley, Aniela

Die Macht der Kristalle / Lia Sturmgold Bd.1


ausgezeichnet

Stell dir vor, dir widerfährt urplötzlich ein Körpertausch...
Genau das durchlebt Lia Dornmeier - ganz, ohne es zu wollen geschweige denn vorher geplant zu haben! Und all das nur, weil die Luftprinzessin Asalia zuvor einen Zauber angewandt hat, der unglücklicherweise schief ging. Um den Zauber wieder aufheben zu können, muss Lia nach Springwasser ins Elfenland reisen. Dort muss sie die Tauchkristalle finden, dabei jedoch ihre wahre Identität verbergen. Das ist gar nicht so einfach! Zum Glück hilft Asalias großer Bruder aus...

Beginnen möchte ich diese Rezension gerne mit einem großen Lob an das wunderschöne Cover. Die evozierte Stimmung ist toll und man fühlt sich als Betrachter sofort magisch mit der Geschichte verbunden.


Die Erwartungen von mir und meiner jungen Mitleserin waren demnach wirklich hoch. Leider hatten wir einige Probleme, richtig in die Geschichte einzutauchen.
Das lag jedoch keinesfalls am Schreibstil der Autorin (obwohl meine Mitleserin mit dem ein oder anderen Ausdruck zu kämpfen hatte). Denn dieser ist sehr schön flüssig, besonders aber angenehm detailreich, was für das Verständnis und die Vorstellung einer neuen, fantastischen Welt essentiell ist.
Vielmehr hat uns ein fesselnder Spannungsbogen gefehlt. Zwar war es zu beginn nett, in die fremde Welt einzutauchen, der richtige "Wow-Effekt" ist hingegen leider ausgeblieben. Das hat sich nach und nach zum Glück gelegt und im Zusammenspiel mit den sympathischen Figuren hat uns das nicht weiter gestört.


Ganz vorne mit dabei war natürlich die Protagonistin Lia. Durch ihre natürliche und authentische Art konnte sie uns direkt überzeugen. Wir fanden es toll und wirklich sympathisch, wie sie sich für ihre Freunde eingesetzt hat. Obwohl es bereits zahlreiche weitere Bücher rund um Elfen gibt, sind die Elfen in Springwasser - an dieser Stelle möchten wir anmerken, dass wir liebend gerne noch andere Orte kennengelernt hätten - etwas ganz Besonderes.
Unser Lieblingscharakter war jedoch die Efeuranke Ludmilla. Sie war unglaublich liebenswürdig und wir fanden ihre Aufheiterungsversuche, die an Lia gerichtet waren, immer ganz wunderbar.

Alles in einem mochten wir dieses Buch sehr gerne, vor allem im weiteren Verlauf der Geschichte. Wir finden, dass "Lia Sturmgold" eine süße Fantasygeschichte für Zwischendurch ist und vergeben
5/5 Sterne.

Bewertung vom 01.08.2020
After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
Hill, Will

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021


ausgezeichnet

Nach einem verheerendem Feuer ist die junge Moonbeam auf sich allein gestellt. Erstmals lässt der stahlharte Griff der "Legion Gottes" locker und es wird ersichtlich, was Manipulation im Zusammenspiel mit vermeintlichem Glauben Furchtbares anrichten kann. In einer psychatrischen Klinik erhält Moonbeam die Gelegenheit, Vergangenes aufzuarbeiten und sich von der Sekte zu lösen. Aber es scheint, als ob die Grundsätze und Maßregelungen der Legion tief in ihr verankert sind...

Die Geschichte ist unterteilt in "Davor" und "Danach" Passagen. Mit Hilfe von erschütternden Rückblicken wird die Monotonie des Alltags in der Klinik aufgebrochen und der Leser wachgerüttelt.
Während diesen schildert Moonbeam ihre Erfahrungen in der Sekte auf eine beeindruckend nahegehende Art und Weise.
Durch ein sich durch die gesamte Geschichte ziehendes bitteres Geheimnis wird eine angenehme Spannungskurve aufgebaut, auch, wenn diese durch eine eher stockend verlaufende Handlung ein wenig anders als bei gewöhnlichen Büchern wirkt. Denn gerade zu Beginn des Buches braucht es ein wenig, bis alles an- und warmläuft. Aber in der zweiten Hälfte wird es dafür umso packender und mitreißender, zumal man als Leser in diesem Fall die Möglichkeit erhalten hat, einen Draht zur Protagonistin aufzubauen.

Mit einem sehr persönlichen und von zahlreichen Gedanken und Gefühlen geprägten Erzählstil geht dem Leser das Gesagte deutlich stärker unter die Haut - und das, obwohl die "Legion Gottes" eine fiktive Sekte ist und lediglich in ihrem rohen Grundgerüst tatsächlich an wahre Begebenheiten angepasst ist, wie das Nachwort des Autors verrät.
Nichtsdestotrotz wirkt das Buch durch eine hervorragende Recherchearbeit unglaublich authentisch sowie real. Ich zweifle keineswegs daran, dass die geschilderte Art der Manipulation genauso geschehen könnte und tatsächlich auch geschieht. Zumal deren Hintergründe, welche unter dem Deckmantel "Glauben" verlaufen, äußerst glaubwürdig sind.

Das tolle Gesamtpaket abgerundet hat für mich das faszinierende Cover. Auch, wenn es mir online durch die starken Kontraste nicht allzu gut gefallen hat, war ich umso begeisterter davon, als ich es in der Hand halten konnte. Durch eine beeindruckende Haptik, die den Eindruck von wirklicher Asche erweckt, werden die einzelnen Elemente optimal miteinander verbunden.

Ich bin begeistert von dieser packenden Geschichte. Trotz des schleppenden Anfangs finde ich Will Hills Ausführungen mehr als nur gelungen und würde diese Lektüre auf jeden Fall weiterempfehlen.
5/5 Sterne

Bewertung vom 26.07.2020
Jella hat genug!
Hoßfeld, Dagmar

Jella hat genug!


gut

Jeden Tag wird die Erde ein wenig kaputter. Einem jungen Mädchen reicht es: Jella Blume! Um sich für die Umwelt stark zu machen, sammelt sie unter anderem Müll auf und streikt jeden Freitag. Aber als ihre Eltern eines Tages beschließen umzuziehen, muss sich Jella einer Menge neuer Probleme stellen. Sie verlässt all ihre Freunde und muss noch einmal ganz von vorne anfangen. Wird dies sie davon abhalten, auch in ihrem neuen Zuhause stark sein und gegen die Umweltverschmutzung ankämpfen zu können?

Das tolle Cover des Buches hat uns sofort auf Jellas Geschichte aufmerksam gemacht. Es ist wunderbar detailliert gemacht, fällt dem Betrachter direkt ins Auge und zeigt hervorragend auf den ersten Blick auf, um welch wichtige und aktuelle Thematik sich das Buch dreht.
Passend dazu gibt es im Buch einige hübsche Illustrationen, die das Erzählte sehr gut verdeutlichen.
Was uns jedoch besonders an der Optik begeistern konnte, war das Papier, auf welchem der Text gedruckt wurde. Es ist recycelt und greift somit die Umweltthematik noch einmal gut auf.

Der Schreibstil der Autorin hingegen hat uns ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Dagmar Hoßfeld schreibt zwar locker und definitiv kindgerecht, allerdings war er uns an einigen Stellen nicht fesselnd genug und fast schon ein wenig nichtssagend.

Das mag eventuell an der eigentlichen Geschichte gelegen haben. Wir finden es zwar sehr gut und ebenso wichtig, dass "Jella hat genug!" auf ein - in der heutigen Zeit - solch essentielles Problem eingeht und es für Kinder sehr verständlich vermittelt, allerdings fanden wir die Aufteilung der Handlung nicht allzu gelungen. Passierte während einiger Passagen unheimlich viel Spannendes, waren einige eher langweilig und man musste sich ein wenig zum Weiterlesen zwingen. In diesem Zusammenhang sind uns auch die Kapitelüberschriften aufgefallen, welche bereits viel vorweg genommen haben.

Ein wenig wiedergutgemacht hat das die Protagonistin Jella. Sie war wirklich mutig, durchaus authentisch und hatte unserer Meinung nach einen hohen Wiedererkennungswert. Wir fanden sie einfach nur spitze!

Alles in einem denken wir, dass dieses Buch ein gutes Buch für Zwischendurch ist, um die Umweltthematik anschaulich zu vermitteln. Als Leser muss man sich aber im Klaren darüber sein, dass einen keine rasante Spannungskurve erwartet.
3,5/5 Sterne

Bewertung vom 30.06.2020
Tödliches Spiel / Secret Protector Bd.1
Lane, Andrew

Tödliches Spiel / Secret Protector Bd.1


gut

Bei einem Aushilfsjob als Kellner im Zoo wird Lukas Crowe Zeuge eines beängstigenden Vorfalls: Der kleine Bruder der Profigamerin Und Britcross wird vor seinen Augen entführt! Lukas nimmt die Verfolgung auf, schafft es aber auch nach einigen actiongeladenen und waghalsigen Manövern nicht, die Kidnapper einzuholen.
Eine Suche quer durch die ganze Welt beginnt. Dabei hat der junge Secret Protector immer die Zeit im Nacken sitzen. Denn Unas Bruder schwebt schon bald in Lebensgefahr...

Der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen und recht einfach gefallen. Durch den angenehm flüssigen, aber dennoch detaillierten Schreibstil des Autors taucht man als Leser schnell in das Buch ein und kann sich die jeweiligen Handlungen und Handlungsorte gut vorstellen.
Was mir aber bereits auf den ersten Seiten negativ aufgefallen ist, sind ellenlange Erklärungen bzw. Informationen, die fast schon wie ein langer Lexikoneintrag zu lesen sind. Ich hatte dabei das Gefühl, dass die Handlung durch diese künstlich in die Länge gezogen wird.

Die Handlung selbst hat mich ein wenig zwiegespalten zurückgelassen.
Der Rahmen sowie die einzelnen Hintergründe erschienen mir ein wenig schwach und substanzlos. Mir hat manchmal ein wenig der rote Faden gefehlt und ich hätte mir, gerne anstatt den ausschweifenden Informationen, mehr Tiefe gewünscht. Stattdessen kratzte die Handlung oftmals nur an der Oberfläche, Hintergründe wurden lediglich kurz angeschnitten.
Das konnten actiongeladene Zwischeneinlagen zum Teil jedoch wieder gut machen. Diese brachten ordentlich Schwung in die Geschichte und schufen jede Menge Spannung. Ich würde behaupten, dass diese Szenen an einem spannendem Actionfilm das Wasser reichen können.

Ein wenig enttäuscht war ich allerdings von den Charakteren.
Der Protagonist Lukas Crowe erschein mir zwar sehr sympathisch - keine Frage - aber nicht besonders authentisch. Wie einem perfekten, optimierten James Bond-Double gelingt ihm stets alles auf Anhieb. Und das, ohne vorher eine besondere Ausbildung als Agent o.ä. genossen zu haben. Mit der Zeit nahm dies der Geschichte teilweise den Wind aus den Segeln.
Mit den Nebencharakteren verhielt es sich ähnlich. Sehr blass und in meinen Augen mit nur wenig Persönlichkeit habe ich als Leser sie kaum wahrgenommen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass der erste Band von "Secret Protector" mich nicht ganz überzeugen konnte. Zwar gibt es einige tolle Momente, die fehlende Tiefe hat mich jedoch gestört. Vielleicht ist die Geschichte um Lukas Crowe eher etwas für jüngere Leser, die damit kein Problem haben.
3/5 Sterne

Bewertung vom 26.06.2020
Wozu wir fähig sind
El Omari, Laila

Wozu wir fähig sind


ausgezeichnet

Als plötzlich der reiche Alexander auf dem Campus auftaucht, ahnen weder Alina, noch ihr Freund Patrick, was diese Begegnung für Folgen mit sich bringen wird. Keiner der Studenten scheint zu wissen, woher der Fremde kommt, was er will und vor allem nicht, wie seine Begleitung Leonora in das Bild passt.
Doch als Alina tiefer in Alexanders Welt eintaucht, ist es schon zu spät für sie...

Aufmerksam geworden auf dieses Buch bin ich vor allem durch den vielversprechend klingenden Titel, aber auch durch das besondere Cover. Es überzeugt vor allem durch die einfache Schlichtheit, die hervorragend zur eigentlichen Geschichte passt, sowie die außergewöhnliche Haptik.

Ebenso besonders war der Schreibstil der Autorin Laila El Omari. Sie schreibt sprachlich verdichtet, fast ein wenig distanziert aber zugleich emotional und lässt den Leser häufig selber miträtseln und -raten.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt ihr sehr gut. Durch eben beschriebene Selbstständigkeit des Lesers scheint die Handlung zunächst ein wenig verwirrend wie auch unklar, aber nach und nach setzen sich die einzelnen Puzzleteile zu einem ganzen Bild zusammen und verschaffen Klarheit. Voll und ganz aufgelöst werden alle Rätsel aber erst zu Schluss des Romanes.
Begleitet wird dieser Prozess durch eine stetig steigende Spannungskurve, die mich dazu verleitet hat, das Buch in einem Rutsch durchzulesen und mich fast ein wenig fassungslos zurückgelassen hat. An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel vorweg nehmen und verweise auf den Titel des Buches - es regt tatsächlich stark zum Nachdenken an.

Die Charaktere selbst machen in meinen Augen nicht die größte Entwicklung durch. Natürlich gewinnen sie im Verlauf der Geschichte einige neue Erkenntnisse hinzu, stark in die Tiefe geht dies allerdings nicht. Mich persönlich hat das jedoch nicht gestört, ich mochte ihre Ecken und Kanten und finde die einzelnen Figuren genau dadurch so interessant und spannend.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass Laila El Omari mit "Wozu wir fähig sind" einen sehr gelungenen Jugendthriller geschaffen hat, der vor allem durch Spannung, Verwirrung und Authentizität überzeugen kann.
5/5 Sterne

Bewertung vom 23.06.2020
Sturmläufer / Zane gegen die Götter Bd.1
Cervantes, J. C.

Sturmläufer / Zane gegen die Götter Bd.1


ausgezeichnet

Der junge Zane Obispo lebt gemeinsam mit seiner Mutter, seinem Onkel Honda sowie seiner dreibeinigen Hündin Rosie in der Wüste von New Mexico. Seitdem er von seiner Mutter zu Hause unterrichtet wird, führt er ein recht entspanntes und angenehmes Leben, es gibt - auf Grund seines Humpelns - keinen Ärger mehr mit anderen Kindern. Aber all das ändert sich, als er auf Brooks trifft, die ihm erklärt, dass er ein Gottgeborener sein und er eines Tages den Gott des Todes, der Finsternis und der Zerstörung freilassen solle...

Die Idee hinter der Geschichte, ein Jugendlicher, welcher sich gegen die Götter stellt, ist sicherlich nicht komplett neu - begeistern konnte sie mich trotzdem. Gerade durch Rick Riordans ausführliches Vorwort zu Beginn des Buches liegt der Vergleich mit seiner Reihe rund um Percy Jackson nahe. Da ich sie jedoch nicht gelesen habe, kann ich dies nicht ausführlich beurteilen.

Der Schreibstil von J.C. Cervantes ist sehr angenehm zu lesen. Gerade für jugendliche Leser ganz gemäß der Altersempfehlung sollte der Stil der Autorin optimal sein. Ich persönlich schnell in den Lesefluss gekommen und konnte schon bald nicht mehr mit dem Lesen aufhören.

Das liegt, neben dem tollen Schreibstil, auch an der spannenden Geschichte, welche sich hinter dem Buch versteckt: Der Weltenaufbau wirkte sehr authentisch, die einzelnen Götter wurden gut herausgearbeitet und einzelne magische Elemente kamen wunderbar zur Geltung. Ganz besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle jedoch die phänomenale Spannungskurve. Seite für Seite steigt diese rasant an und hält den Leser förmlich gefangen, sodass ich die knapp 500 Seiten binnen weniger Tage ausgelesen habe.

Dazu beigetragen haben auch die interessanten Charaktere, allen voran natürlich der Protagonist Zane. Er war mir von Anfang an sympathisch und er ist mir binnen weniger Momente wirklich ans Herz gewachsen. Für seine 14 Jahre erschien diese Figur mir sehr authentisch gezeichnet und ich mochte die Mischung aus Naivität, Humor aber auch Mut sehr gerne.
Ebenso mutig war aber auch Zanes Hündin Rosie. Sie stand ihrem Freund stets zur Seite und auch sie hat sich in mein Herz geschlichen.

Ein nettes Extra waren für mich übrigens sowohl das Glossar am Schluss, in dem noch einmal alle Götter aufgelistet und zusammengefasst wurden, sowie die Leseprobe zum folgenden Band, die definitiv Lust auf mehr gemacht hat.

Ich freue mich schon sehr darauf - gerade weil der erste Band mich so begeistern konnte. Eine große Leseempfehlung, gerade für Jugendliche, die viel Wert auf Spannung legen!
5/5 Sterne