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Benutzername: 
Gabriele Marina
Wohnort: 
Stralsund

Bewertungen

Insgesamt 237 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2021
Der Geschmack von Kaktusfeigen (eBook, ePUB)
Aernecke, Susanne

Der Geschmack von Kaktusfeigen (eBook, ePUB)


sehr gut

Nette Urlaubslektüre

Miriam ist ihren Job als Regieassistentin nach 20 Jahren leid. Durch einen Film über die Insel La Palma inspiriert, sucht sie eine Auszeit auf der Insel, wo sie vor 18 Jahren ihre große Liebe Carlos kennengelernt hatte. Als ihre Großmutter plötzlich verstirbt und ihr ein altes Rezeptbuch für ausgefallene Marmeladen hinterlässt, steht für Miriam fest: sie will sich mit einem eigenen Geschäft auf La Palma selbständig machen. Allerdings gibt es da noch ihren Sohn und dessen Vater Markus.

Diese Geschichte der Protagonistin Miriam, die aus ihrem alten Leben aussteigt, ist eine unterhaltsame Urlaubslektüre. Eine Liebesgeschichte, die mit dem in der Story von Beginn an vom Leser erhofften Happy End schließt.

Natürlich hat Miriam einige Schwierigkeiten zu bestehen, es gibt unglaubliche Verwicklungen und ganz viel Urlaubsfeeling. Die exotischen Rezepte der Marmeladen verbreiten ihren Duft und Geschmack beim Lesen. Mir hat es Freude bereitet, Miriam auf ihrem ungewöhnlichen Weg zu begleiten. Die Autorin hat einen lockeren Schreibstil, der sich leicht lesen lässt. Ich konnte die Emotionen der Protagonistin gut nachvollziehen. Die Personen dieses Romans werden durch den Erzählstil lebendig. Cover und Klappentext versprechen eine unterhaltsame Geschichte mit kleinen Widerständen - ich wurde nicht enttäuscht und gebe diesem Roman 4 Sterne.

Bewertung vom 03.10.2021
Das Haus der Düfte
Lambert, Pauline

Das Haus der Düfte


ausgezeichnet

Faszinierend, berührend, historisch
Als Anouk mit ihrer Mutter nach dem Krieg nach Paris kommt, schnuppert sie einen ganz besonderen Duft, der ihr nie wieder aus dem Kopf geht. Sei ihren Kindertagen träumt Anouk davon, Parfümeurin zu werden. Durch einen Zufall begegnet sie dem Mitglied eines bekannten Parfümhauses, der ihr Talent entdeckt und ihr die Chance eröffnet, ihren Traum wahr werden zu lassen.

Dieser historische Roman von Pauline Lambert hat mir schon durch das besonders schöne Cover und den Titel sofort gefallen.. Die Geschichte der jungen Anouk entwickelt sich im Laufe der Jahre und es gibt interessante Einblicke in die Geschichte der Parfümherstellung und der Entwicklung verschiedener Düfte. In Rückblicken in der Zeit lässt die Autorin das Parfümhaus Girad entstehen, es war faszinierend mitzuerleben, wie Florence und Horace Girad sich ein Imperium aufbauen und welche schwierigen, familiären Entscheidungen zu fällen, sie bereit waren.

Die Protagonistin Anouk Romilly wird in diesem Roman sehr lebendig und liebenswert. Ich habe mit ihr gebangt, gehofft, geliebt, und gelitten. Der Weg, den Anouk geht ist faszinierend und ihre Art, Geheimnisse aufzudecken und auch zu bewahren, hat mir sehr gefallen. Pauline Lambert hat einen sehr ansprechenden Schreibstil, die Orte, an denen der Roman spielt, sind liebevoll und voller Begeisterung für die Region und dien Zeitgeist beschrieben. Die Autorin hat sehr intensiv recherchiert, was gut erkennbar ist. Mich hat diese Geschichte an vielen Stellen sehr berührt, ich würde gern mehr von dieser Autorin lesen. Gern gebe ich diesem Roman 5 Sterne mit einer Empfehlung an Leser historischer Romane, die wirklich anrühren und die Zeit sehr gut einfangen.

Bewertung vom 03.10.2021
Die Übersetzerin
Lecoat, Jenny

Die Übersetzerin


sehr gut

Eine Liebesgeschichte im Krieg
Hedy ist eine junge Jüdin aus Österreich, die Zuflucht auf der Insel Jersey gefunden hat. Sie bekommt eine Anstellung als Übersetzerin trotz ihres Hintergrundes. Nur wenige Freunde, eine beängstigende Lebenssituation und die immer stärker werdende Präsenz der deutschen Soldaten machen Hedy das Leben schwer. Allein der junge Leutnant Kurt, der als Soldat gegen seinen Willen eingezogen wurde, gibt ihr Hoffnung. Doch schon bald wird diese Liebe auf eine harte Probe gestellt.

In diesem Roman von Jenny Lecoat geht es vorrangig um das Leben der Jüdin Hedy, die sich gegen alle Umstände zur Wehr setzen will. Die Liebesgeschichte mit Kurt nimmt einen großen Teil des Romans ein. Die Zustände z.B. im Widerstand werden nur am Rande erwähnt. Die Gräuel des Krieges und die bekannte Diktatur der Deutschen findet auch in dieser Geschichte statt. Kurt hinterfragt die Vorgehensweise eines Dienstherrn, Hedy nimmt auf ihre Art heroisch Stellung. Allerdings gibt es nicht viele andere Personen in diesem Roman, welche die Story lebendiger und authentischer gemacht hätten. Die Landschaft und Hedys Liebe zur wilden Natur Jerseys werden sehr schön beschrieben. Ich hatte erwartet, mehr über die speziellen Umstände auf dieser Insel zu erfahren. Der Schreibstil der Autorin ist ansprechend und flüssig. Mir hat der Einstieg in diesen Roman sehr gefallen, leider wird es immer wieder etwas langatmig. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, ich gebe 4 Sterne.

Bewertung vom 30.09.2021
Todesengel im Viertel
Buch, Cord

Todesengel im Viertel


sehr gut

Interessante Ermittlungen in Hamburg
Werner Jensen ermittelt zum vierten mal im Hamburger Schanzenviertel. Eindeutig hat er es mit einem Serientäter zu tun, der seine Opfer auf mittelalterliche Weise tötet und vor Kirchen ablegt. Hauptkommissar Jensen und seine Kollegin Wiebke Maurer stehen vor einem Rätsel. Die Journalistin Nele gerät in die Ermittlungen, denn die will dem Mörder ebenfalls auf die Spur kommen.

In diesem Kriminalroman findet sich der Leser am Hamburger Kiez wieder. Dem Autor gelingt es sehr gut, die Handlungsorte zu beschreiben und den Leser die Atmosphäre nahe zu bringen. Sie seltsamen Tötungsarten führen in verschiedene Richtungen, die Puzzleteile setzen sich allmählich zusammen. Es geht in diesem Krimi zu wie im richtigen Leben in Hamburg - mit Ruhe und dennoch affektiv. Die Protagnisten bekommen ein lebendiges Profil, man erhält auch Einblick in ihre Lebensumstände. Der Fall an sich entwickelt sich auf mehreren Ebenen, was die Geschichte interessant macht. Die Sicht des Täters kommt in kleinen Kapiteln zur Sprache, das hat mir gefallen. Nele und Jensen kennen sich bereits aus anderen Ermittlungen, ich hätte mir eine engere Zusammenarbeit gewünscht. Der Schreibstil ist detailliert und flüssig, Der Spannungsbogen ,der Geschichte beginnt mit dem ersten Kapitel und wird von Cord Buch gut aufrechterhalten.

Mir hat das Buch gefallen, ich gebe 4 Sterne und eine Empfehlung für Leser, die regionale Krimis mögen.

Bewertung vom 29.09.2021
Das Buch der verschollenen Namen
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

Berührender historischer Roman

Eva Abrams erzählt in diesem Roman ihre Lebensgeschichte, die sie in jungen Jahren zur Flucht aus ihrer Heimatstat Paris in das kleine Dorf Aurignon in der unbesetzten Zone Frankreichs führt. Sie kann nicht verhindern, dass ihr Vater, ein polnischer Jude, verhaftet wird - ihre Mutter kann ihr dies nicht verzeihen. In dem kleinen Bergdorf trifft Eva auf fremde Menschen, die zu ihren Verbündeten im Kampf für die Freiheit unschuldiger Kinder werden, denn Eva hat die Begabung, für diese Kinder Papiere zu fälschen. Sie begegnet Rémy, dem Mann, den sie lieben lernt - so schwierig die Umstände auch sind. Gemeinsam schaffen sie einen Code, um die wahre Identität der Kinder zu bewahren für eine Zeit danach.

Kirstin Harmel hat mit diesem Roman ein sehr berührendes Werk geschaffen, das es mir erlaubte, tief in die Lebensgeschichte der Protagonistin einzutauchen. Die Autorin schafft es, die Umstände, mit denen sich die Widerstandkämpfer der Résistance zurechtfinden müssen gut vorstellbar zu machen. Die Situationen, in denen Eva um ihre Freiheit zittert, sich vor der Entdeckung fürchtet oder sich um die Sicherheit ihrer Mutter und derer, die ihr nahestehen, sorgt, sind für mich sehr real geworden. Die Zusammenarbeit der Menschen in dem kleinen Dorf, die Gefahren, in die sich die Bewohner begaben, um andere zu retten sind so lebendig beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, dabei zu sein.

Der Roman beginnt mit der Gegenwart der Protagonistin, weil sie in einer Zeitung über ihr geheimes Buch liest. Während sie sich auf den Weg zum Finder macht, erinnert sie sich an die Zeit zwischen 1942 und 1947. Es war beeindruckend für mich, diesen Weg gemeinsam mit Eva zu gehen und mitzuerleben, wie schwierig es war zwischen Freund und Feind zu unterscheiden und den richtigen Weg zur Erfüllung der eigenen Lebenswünsche und der Pflichten gegenüber der Familie zu finden. Ich hatte an manchen Stellen eine leichte Gänsehaut der Emotion, die mich erfasste und habe an anderen gezittert wie die Protagonistin, wenn jemand plötzlich in der Tür stand oder ihre Papiere von Nazis kontrolliert wurden. Es gab große Enttäuschungen für Eva, aber auch ein wunderschönes Happy End, was ich ohne zu spoilern sagen möchte. Mir hat dieses Buch sehr viel gegeben, ich kann die Lektüre unbedingt empfehlen und gebe 5 Sterne.

Bewertung vom 27.09.2021
The Stranger Times Bd.1
McDonnell, C. K.

The Stranger Times Bd.1


ausgezeichnet

Faszinierend, spannend und humorvoll

Was, wenn die seltsamsten News die wirklich wahren wären? Eine provokativer Aufhänger für ein ungewöhnliches Buch.

Hannah hat gerade eine Trennung hinter sich und sucht in Manchester nach einem Weg, auf eigenen Beinen zu stehen. Ein Bewerbungsgespräch bringt sie in die Redaktion der Wochenzeitung "The Stranger Times", die sich mit den wirklich unglaublichen Phänomenen dieser Welt beschäftigt. Bereits in ihrer ersten Arbeitswoche in der Redaktion beginnen die Dinge sich zu überschlagen und echter Journalismus ist gefragt. Es geschieht Unglaubliches und die Geschichten der "Stranger Times" scheinen Realität zu werden.

Dieses unglaubliche Buch hat mich sofort in den Bann gezogen. Das Cover, der Titel, der schwarze Buchschnitt und der Klappentext - alles ist dafür geschaffen, das Interesse des Liebhabers ungewöhnlicher Bücher zu wecken.

Die Protagonistin Hannah versucht, im Arbeitsleben Fuß zu fassen und ihr Chef macht ihr dies nicht gerade leicht. Hannah nimmt die Herausforderung an und entwickelt sich in diesem Roman auf faszinierende Weise. Alle Personen haben ein lebendiges Profil, die Truppe um den kaum zu ertragenden Chefredakteur Vincent Banecroft ist bunt zusammen gesetzt und verfügt über sehr unterschiedliche Fähigkeiten, die sich dem Leser im Laufe der Geschichte erschließen. Der Roman beginnt relativ harmlos und mit echtem britischen Humor wird die Situation, in der sich die Wochenzeitung "The Stranger Times" befindet vor dem Auge des Betrachters entwickelt. Es gibt jede Menge Persönlichkeiten kennenzulernen und das Buch braucht einen längeren Anlauf bis es so spannend wird, dass man es nicht mehr aus der Hand legen mag. Die ungewöhnlichen Erlebnisse der "Journalisten" haben eindeutig Fantasycharakter - man könnte sie auch magisch oder paranormal nennen. Der Autor versteht es, den Leser zu fesseln, die Story wird nie langweilig und an einigen Stellen musste ich laut lachen. Insgesamt ist es very britsh und man ist froh, dass es diese Menschen gibt, die dem Unerklärlichen auf den Grund gehen - auch wenn Polizei und Regierung versuchen, die Dinge zu vertuschen. Dieses Buch ist der erste Teil einer Trilogie und der Cliffhanger am Ende lässt den Leser die Fortsetzung herbeiwünschen. Mir hat dieses Buch sehr gefallen - ich gebe 5 Sterne und eine echte Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.09.2021
Anarchie Déco
Vogt, J. C.

Anarchie Déco


sehr gut

Urban Fantasy und Krimi - keine leichte Kost

Dieser (Kriminal)Roman spielt im Berlin der 1920er Jahre. Die Physikerin Nike Wehner versucht mittels Experimenten die magischen Vorgänge in der Stadt zu verstehen, die der Polizei Rätsel aufgibt. Eine Frau verschwindet und taucht als versteinerte Statue wieder auf. Andere Statuen werden vorübergehend lebendig.

Der Klappentext dieses Buchs hat mein Interesse geweckt. Ein Urban Fantasy Roman mit Krimicharakter lässt den Leser Magie erwarten. Teilweise wurde diese Erwartung erfüllt, allerdings mit vielen wissenschaftlichen Erklärungsversuchen, was den Einstieg in diese Geschichte etwas erschwert hat. Die Autoren liefern im Internet eine einführende Vorgeschichte, was für das Verständnis der Zusammenhänge anfänglich sehr hilfreich ist.

Das Leben in den 1920er Jahren im lebenshungrigen Berlin wird sehr gut beschrieben. Die Protagonistin Nike, ihr Partner auf Zeit Sandor, Georgette - eine Varieté Tänzerin und der Polizist Seidel bilden ein Team, das versucht gemeinsam hinter die Geheimnisse der magisch anmutenden Veränderungen der Materie zu kommen.

Es ist für alle nicht leicht, sich aufeinander einzustellen, dennoch gelingt eine Zusammenarbeit. Physikalische Erklärungen, die Erkenntnis, dass Wissenschaft und Kunst sich verbinden müssen, um Magie zu erschaffen und die Realität dieser Zeit, in der Einstein, Bohr und Co die Experimente der jungen Frau, die sich gern männlich kleidet, mit Argusaugen beobachten sind sehr gut nachvollziehbar.

Dieser Roman kann nicht wirklich in ein Genre eingeordnet werden, er sprengt die bekannten Grenzen. Der Wechsel zwischen Wissenschaft, Magie und Krimi macht das Buch spannend, behindert allerdings auch ein wenig den Lesefluss. Ich hatte ein etwas anderes Buch erwartet, habe jedoch einiges über diese Zeit, physikalische Experimente und den Einfluss der Nazis bereits in diesen Jahren gelernt.

Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen, es lohnt sich aber, sich darauf einzulassen. Ich gebe 4 Sterne und eine Empfehlung an Freunde ungewöhnlicher Bücher mit dem Flair der 1920er Jahre.

Bewertung vom 25.09.2021
Sturmtod (eBook, ePUB)
Dützer, Volker

Sturmtod (eBook, ePUB)


sehr gut

Krimi mit Gruselfaktor

Jennifer Nowak erbt ein altes Haus auf den Klippen von Cornwall in einem abgelegenen Fischerdorf. Nach einem Unfall, bei dem Jennifer ihren Verlobten verloren hat und seitdem durch Brandnarben entstellt ist, scheint dies ein Wink des Schicksals für einen Neuanfang zu sein. Jennifer fühlt sich in dem alten Haus sofort wohl - doch es gibt jemanden, der versucht, die junge Frau zu vertreiben. Gemeinsam mit Travis Sayer versucht sie dem Geheimnis des Hauses auf die Spur zu kommen und gerät dabei in tödliche Gefahr.

Dieser Krimi von Volker Dützer bringt dem Leser schon mit dem Cover die wilde Natur Cornwalls nahe. Man kann sich gut vorstellen in dieser Einsamkeit in einem alten Haus gruseliges zu erleben. Und gruselig wird es in diesem Buch. Die Protagonistin ist mir sehr sympathisch, ich gönne ihr den Neuanfang an einem neuen Ort. Travis Sayer, den ebenfalls ein Geheimnis umgibt, gefällt mir in der Rolle ihres Helfers - die kleine Liebesgeschichte schadet der Story nicht. Das alte Gebäude mit dem verwilderten Garten gibt nach und nach seine Mysterien preis und es wurde etwas verwirrend. Der Autor versteht es jedoch, die Puzzleteile zum Ende des Krimis zusammenzufügen, so dass der Leser zufrieden das Buch schließen kann. Mir hat das Buch insgesamt gefallen, der Schreibstil ist angenehm, Volker Dützer beschreibt die Umgebung und die Schauplätze so als wäre er selbst dort gewesen, was mir gefallen hat. Der Spannungsbogen zieht sich gut durch die Geschichte, der Gruselfaktor hat mich nicht gestört. Es handelt sich um einen guten Krimi, dem ich gern 4 Sterne gebe.

Bewertung vom 21.09.2021
Des Kummers Nacht / Von der Heyden Bd.1
Knobelsdorf, Ralph

Des Kummers Nacht / Von der Heyden Bd.1


ausgezeichnet

Interessante Ermittlungen in Berlin
Wilhelm von der Heyden erlebt wie im Haus gegenüber eine Explosion stattfindet und eine Frau aus ihrer Wohnung geschleudert wird. Wilhelm versucht zusammen mit seinem Freund zu helfen und gerät damit in den Fokus der Polizei. Der Chef der Berliner Kripo ist begeistert von Wilhelms Kombinationsgabe und stellt ihn vorübergehend ein. Der Beruf des Kriminalbeamten ist eines der Ziele, die Wilhelm nach seinem Studium erreichen kann. Schon bald wird klar, dass dieser Fall sich nicht so einfach lösen lässt und höchste Kreise involviert sein könnten.

Dieser Kriminalroman spielt im Berlin des Jahres 1855 - die preußische Krimimalpolizei befindet sich noch in der Entwicklung. Es hat mir sehr gefallen, wie der Autor die Situation dieser jungen Behörde beschreibt. Es ist leicht, sich vorzustellen, wie Wilhelm von der Heyden mit Argusaugen beobachtet wird und trotzdem seinen Weg geht. Die Nachforschungen im Archiv und die politischen Gespräche gestalten sich zeitgemäß. Ralph Knobelsdorf ist es gelungen, die Charaktere lebendig werden zu lassen. Die Lebenssituation des Protagonisten und die Hintergründe des Geschehens entwickeln sich gut nachvollziehbar. Die gewählte Sprache entspricht der Zeit, der Schreibstil ist angenehm. Es handelt sich bei diesem Buch um einen echten Kriminalroman, der die Ermittlungen und die Entwirrung der Zusammenhänge besonders gut erfahren lässt. Ich konnte während des Lesens in die Zeit eintauchen und habe Wilhelm von der Heyden gern begleitet.. Im Nachwort erklärt der Autor seinen Anspruch an diesen historischen Krimi und seine Beweggründe, die Fakten ein wenig zurechtzubiegen. Ebenso erläutert er Hintergründe und historische Personen, was ich als sehr hilfreich empfand. Bei einem Umfang von fast 600 Seiten wird die Geschichte nicht langweilig, es braucht tatsächlich diese Zeit für die befriedigende Lösung des Falls. Ich hoffe, diesem ersten Fall von Wilhelm von der Heyden werden weitere folgen und gebe diesem Buch 5 Sterne.

Bewertung vom 19.09.2021
Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
Villard, Sophie

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels


ausgezeichnet

Faszinierender Roman
Consuelo ist eine junge Malerin und lernt auf einer Party in Buenos Aires den Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry kennen. Er poltert geradezu in Consuelos Leben und es wird Liebe auf den ersten Blick. Consuelo wird Antoines Muse. Schreiben ist Tonios Leidenschaft, allerdings ist er auch oft als Pilot unterwegs. Die Liebe der beiden und ihre besondere Beziehung zueinander sind Thema dieses Buches von Sophie Villard

Consuelos Temperament, Tonios zügelloses und oft rücksichtsloses Leben stellt das Paar große Herausforderungen. Das Leben in Paris mit ihren Künstlerfreunden sowie ihre Aufenthalte an vielen besonderen Orten der Welt sind so lebendig beschrieben, dass man als Leser das Gefühl hat, wirklich dabei zu sein. Die Autorin bewegt sich zwischen den Zeiten von 1942 immer wieder zurück zu den Anfängen dieser besonderen Beziehung und bewegt sich dann kontinuierlich vorwärts. Die Auswirkungen des Krieges überschatten auch das Leben von Consuelo und Tonio. Es ist sehr schön mitzuerleben, wie das berühmte Buch "der kleine Prinz" entsteht.

Sophie Villard versteht es, die Charaktere der Protagonisten lebendig werden zu lassen. Die Höhen und Tiefen dieser Liebesbeziehung haben mich sehr berührt. Wie unglaublich sich Consuelo und Tonio lieben und wie sie um diese Liebe kämpfen - jeder auf seine Art - hat mich beeindruckt.

Die Autorin hat in diesem Roman einen ungewöhnlich einnehmenden Schreibstil, die Spannung in der Geschichte bewegt sich Wellen, die dem Buch einen besonderen Charme verleihen. ich habe mit diesem Roman viel über das besondere Paar erfahren und gebe diesem Buch 5 Sterne und eine unbedingte Empfehlung an Leser, die historische Liebesgeschichten mit Gänsehautfeeling und gute Recherche lieben.