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Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2018
Aésha - Im Land des Waldes
Becking, Johanna B.

Aésha - Im Land des Waldes


sehr gut

Der Reihenauftakt "Aésha - Im Land des Waldes" stammt aus der Feder von Johanna B. Becking. Dieses Fantasydebüt der Autorin war mir bereits dank des wundervollen Covers aufgefallen, das mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist. Auch inhaltlich kann sich dieser erste Band sehen lassen.

Nach dem Tod ihrer Eltern soll die junge Aésha verheiratet werden, doch danach steht ihr so überhaupt nicht der Sinn. Als sie auf alte Briefe ihrer Mutter stößt, steht ihr Entschluss fest: Sie wird heimlich nach Elandor reisen und ihr altes Leben hinter sich lassen. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die das junge Mädchen vor ungeahnte Herausforderungen stellt und viele Gefahren mit sich bringt. Doch die größte Überraschung erlebt Aésha, als sie ihr Ziel endlich erreicht. Denn Aésha ist eine Magierin und scheint gerät unwissentlich in den Fokus ihrer Feinde.

Zu Beginn habe ich ein wenig gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, ohne dass ich genau definieren kann, woran das lag. Aésha hat mir als Charakter mit ihrer mutigen und willensstarken Art sehr gut gefallen. Auch ihr Reisebegleiter Java hatte bei mir ein Stein im Brett, sowie die bezaubernde Falkendame Maru. Alle weiteren Charaktere waren leider etwas blass, vor allem die Männer. Aber immerhin handelt es sich um ein Debüt und da ist selten alles perfekt. Die Idee und der Aufbau des Buches haben mir auf Anhieb gefallen. Die Reise nach Elandor ist spannend und birgt viele Gefahren. Sie hätte etwas kürzer ausfallen können, jedoch nicht, weil es Durststrecken gab. Tatsächlich habe ich das Buch in kürzester Zeit gelesen. Ab Aéshas Ankunft in Elandor nimmt die Geschichte richtig an Fahrt auf und geht mehr in die Tiefe. Das hatte mir während der Reise etwas gefehlt. In Elandor angekommen erfährt der Leser viel über die Machtverteilung im Land und Diskriminierung von Minderheiten. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass die Autorin in dieser Hinsicht sehr ins Detail gegangen ist. Ich entdecke nicht nur gerne neue Welten, sondern mich interessieren vor allem der gesellschaftliche Aufbau und das Machtgefüge. Dieser Punkt ist in den meisten Jugendfantasybüchern eher ein Schwachpunkt, wohingegen Johanna B. Becking in diesem Bereich glänzt.

„Aésha - Im Land des Waldes“ von Johanna B. Becking ist ein vielversprechender Reihenauftakt, der trotz kleiner Schwächen überzeugen kann. Lügen, Intrigen und Verrat sorgen für überraschende Wendungen und Spannung.

Bewertung vom 15.08.2018
Die Tränenkönigin
Lahinch, Jay

Die Tränenkönigin


sehr gut

Ein Blick auf das Cover und ich wusste, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. "Die Tränenkönigin" ist der Auftakt einer Dilogie und stammt aus der Feder von Jay Lahinch. Obwohl es sich um einen Reihenauftakt handelt, ist das Buch in sich abgeschlossen und kann problemlos als Einzelband gelesen werden. Die Geschichte ist ganz anders, als ich es erwartet hatte, konnte mich aber trotzdem überzeugen.

Die Zwillinge Nava und Nate haben ein sehr enges Verhältnis zueinander, das ganz plötzlich zerbricht. Nach dem Tod ihrer Eltern spricht Nate nicht mehr und scheint sich immer mehr von Nava zu entfernen. Es wirkt fast so, als hätte er seine Seele an eine andere Welt verloren. Nava ist zutiefst verzweifelt, denn gerade nach dem Tod ihrer Eltern hätten die Geschwister sich gegenseitig Halt geben können. Doch Nates Zustand verbessert sich einfach nicht mehr. Zudem soll Nava zwangsverheiratet werden. Als letzten Ausweg sieht Nava nur noch die Flucht aus Marenna. Dabei bekommt sie unverhofft Hilfe von einem jungen Mann. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die Nava bis an ihre Grenzen gehen lässt.

Dank des lockeren und teilweise poetisch anmutenden Schreibstils von Jay Lahinch ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Autorin konnte mich von der ersten Seite an gut abholen. Die von Jay Lahinch erschaffene Welt wirkt recht mittelalterlich, denn in Marenna herrschen strenge Sitten und die Macht liegt alleine in den Händen der Männer. Frauen sind zweckdienlich, haben aber keine eigenen Rechte. So kann ein Mann beispielsweise Anspruch auf eine Frau erheben, die dann zwangsverheiratet wird. Anfangs war mir nicht ganz klar, in welche Richtung sich das Buch entwickelt, da mich vieles an eine Dystopie erinnert hat. Doch mit dem Verlassen von Marenna endet jede Ähnlichkeit zu anderen Dystopien. Die Geschichte macht einen Schwenk und entwickelt sich in eine völlig andere Richtung. Während vorher noch die Gesellschaftsform, Zwänge und Regeln im Vordergrund standen, wird der Leser jetzt in eine Fantasywelt entführt. Der Fokus liegt auf den Themen Liebe, Hoffnung, Trauer und Verlust. Dementsprechend wechselt die Atmosphäre des Buches immer wieder und wirkt mal melancholisch, traurig oder hoffnungsvoll. Gut hat mir gefallen, dass hier keine romantische Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern ernste Themen wie Verlust und Trauer. Die Geschichte ist im Gesamtbild sehr ungewöhnlich, sowohl vom Aufbau, als auch vom Inhalt her. Teilweise ging mir alles ein wenig zu schnell und es fehlte die Tiefe, aber inhaltlich ist es wirklich mal was anderes.

Der Reihenauftakt "Die Tränenkönigin" von Jay Lahinch punktet mit einer ungewöhnlichen Geschichte über Liebe, Hoffnung, Trauer und Verlust. Durch den teilweise poetisch anmutenden Schreibstil fällt es leicht in der von Jay Lahinch erschaffenen Welt zu versinken. Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die melancholische Bücher mögen.

Bewertung vom 11.07.2018
Die Höfe von Sonne und Mond
Weber, Michelle Natascha

Die Höfe von Sonne und Mond


ausgezeichnet

„Mondtränen“ ist der zweite Band der Fantasyreihe „Die Höfe von Sonne und Mond“. Die Dilogie stammt aus der Feder der Autorin Michelle Natascha Weber. Der Reihenauftakt „Sonnenblut“ hatte mir schon sehr gut gefallen, aber mit „Mondtränen“ hat die Autorin ein absolut fantastisches Finale geschaffen. Für mich ist dieses Buch mein bisheriges Highlight in diesem Jahr.

Alysea und Dameo bleibt nur noch wenig Zeit. Seraphias Fluch entfaltet seine volle Wirkung und wird Alysea unweigerlich in den Tod führen. Dameo hingegen muss gegen seinen inneren Dämon kämpfen. Sein Geist wird zerrissen, als in ihm die alte Seele des Dämonenprinzen Neiros Aeneos erwacht und Dameo einen Pakt mit dessen Bruder Vangelas schließt. Zeitgleich breitet sich die Seelenfäule unerbittlich in Dameo aus und droht ihn auszulöschen. Um Dameo etwas Zeit zu erkaufen, überschreitet Alysea alle Grenzen, doch im Angesicht ihres Todes scheint selbst das keine Rolle mehr zu spielen. Ihr Tod würde ganz Gamea ins Verderben reißen, da der Sonnenhof seine zukünftige Herrscherin verlieren würde, während der Nachthof ohne Dameos Führung in Chaos und Gewalt versinken würde. Ein Krieg zwischen Hexen und Schattenwandlern scheint unausweichlich zu sein und das erste Blut tränkt die Gassen von Gamea.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des wundervollen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Michelle Natascha Weber versteht es meisterlich, ihren Charakteren und ihrer Welt Leben einzuhauchen. Die Autorin malt schon fast mit Worten und lässt im Kopf des Lesers fantastische Bilder entstehen. Ich konnte mich diesem Buch nicht mehr entziehen und habe es in jeder freien Minute verschlungen. Die Charaktere wurden mit viel Liebe zum Detail erschaffen. Sie sind facettenreich und haben alle Ecken und Kanten. Dadurch wirken die Protagonisten authentisch, wie aus dem echten Leben gegriffen. Besonders gut gefällt mir die Entwicklung von Alysea. Sie ist ein unglaublich starker Charakter. Alysea lässt sich von niemanden etwas sagen und geht ihren eigenen Weg.

Ganz Gamea scheint auf einem Konstrukt von Lügen erbaut worden zu sein. Ein Geheimnis nach dem anderen kommt ans Licht und offenbart das Ausmaß an Intrigen und Verrat. Durch viele überraschende Wendungen und eine komplexe Handlung bleibt das Buch von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Die Autorin verbindet eine grausame Welt voller Intrigen, Machtspiele und Brutalität mit einer Liebe, die über alle Grenzen geht. Trotz der relativ hohen Seitenanzahl habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgesuchtet. Die Idee der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen und die Umsetzung ist der Autorin mehr als gelungen. Die Geschichte hebt sich vom Gesamteindruck deutlich von anderen Fantasybüchern ab, denn hier ist einfach alles stimmig.

Mit „Mondtränen“ hat Michelle Natascha Weber ein grandioses Finale ihrer Dilogie erschaffen. Der Autorin gelingt es meisterlich, ihrer Geschichte Leben einzuhauchen. Die Geschichte ist so intensiv und mitreißend geschrieben, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Ich möchte diese Reihe wirklich jedem ans Herz legen, denn sie hat mich schlichtweg verzaubert. Von mir gibt es ganz klar die volle Punktzahl plus Bonusstern.

Bewertung vom 19.06.2018
Fluch und Wunder / Nevermoor Bd.1
Townsend, Jessica

Fluch und Wunder / Nevermoor Bd.1


ausgezeichnet

Der Reihenauftakt „Nevermoor – Fluch und Wunder“ von Jessica Townsend war für mich ein absolutes Must-read. Schon lange warte ich auf ein Buch, das „Harry Potter“ das Wasser reichen kann. „Nevermoor“ ist ein Feuerwerk an Ideen, Magie und fantastischer Wesen, kombiniert mit charmanten Charakteren und einem zauberhaften Setting.

Morrigan Crow ist verflucht und muss an ihrem elften Geburtstag sterben. Da verfluchte Kinder bekanntlich die Wurzel allen Übels sind, wird Morrigan für jedes noch so kleine Unglück in ihrer Stadt Jackalfax verantwortlich gemacht. Ihr Vater, Kanzler Crow, herrscht mit strenger Hand über seine Stadt und ist mehr an seiner Karriere interessiert, als an seiner Tochter. Genau genommen ist Morrigan ihm ein Dorn im Auge, denn sie kostet ihn nicht nur Nerven und Ansehen, sondern auch jede Menge Geld für das Wiedergutmachen der vermeintlichen Fluchschäden. Kurz vor Morrigans elftem Geburtstag geschieht etwas absolut seltsames. Obwohl Morrigan bald sterben wird, erhält sie gleich mehrere Ausbildungsangebote. Schon ein Angebot wird als große Ehre angesehen, aber gleich mehrere Angebote für ein Kind, das sterben wird – ein Skandal! Natürlich kann es sich dabei nur um einen grausamen Scherz handeln, alles andere wäre ja verrückt. Doch dann taucht Jupiter North auf, der behauptet, Morrigans Ausbilder zu sein. Aufgrund weitaus seltsamerer Vorgänge ist Eile angesagt und Jupiter verschleppt Morrigan kurzerhand nach Nevermoor. Dort könnte es für das verfluchte Mädchen die Chance auf ein neues Leben geben, wäre da nicht Morrigans illegale Einreise und mysteriöse Prüfungen, die sie bestehen muss, um ein Mitglied der Wundersamen Gesellschaft zu werden.

Bereits das Cover von „Nevermoor“ ist ein absoluter Hingucker. Je länger man es anschaut, umso mehr Details offenbaren sich. Auch der Buchrücken unter dem Einband wurde wunderschön gestaltet. Doch „Nevermoor“ punktet nicht nur optisch, sondern ist auch inhaltlich ein Schatz. Dank des bildhaften Schreibstils von Jessica Townsend versinkt man von der ersten Seite an in der Geschichte. Sie haucht jedem Ort, jedem Charakter und jeder verrückten Idee mit ihren Worten Leben ein und es entstehen direkt Bilder im Kopf. Besonders der Kontrast zwischen Jackalfax und Nevermoor ist der Autorin sehr gut gelungen. Der Leser startet in einer bedrückenden Atmosphäre in Jackalfax und wird anschließend in die bunte, schillernde Welt von Nevermoor geworfen. Neben Magie, wundersamen Ereignissen und spannenden Abenteuern trifft man dort unter anderem auf die sprechende Riesenkatze Fen, Vampirzwerge und ein sich ständig veränderndes Hotel. Die Charaktere werden alle mit viel Liebe zum Detail gezeichnet. Jeder für sich ist einzigartig und bleibt im Kopf. Einfach alles an diesem Buch ist absolut zauberhaft und trotz aller Verrücktheit passt alles perfekt zusammen.

„Nevermoor – Fluch und Wunder“ von Jessica Townsend ist ein ganz bezaubernder Reihenauftakt, der in jeder Hinsicht überzeugen kann. Magische Wesen, spannende Abenteuer, charmante Charaktere und jede Menge verrückte Ideen lassen das Leserherz höherschlagen. Für mich ist „Nevermoor“ das erste Kinderbuch, das mich so in den Bann ziehen konnte wie „Harry Potter“ es getan hat. Ich freue mich schon sehr darauf, im zweiten Band wieder in diese wundersame Welt abtauchen zu können und zu erfahren, wie es mit Morrigans Abenteuer weitergeht. Von mir gibt es die volle Punktzahl plus Bonusstern und eine klare Leseempfehlung.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.06.2018
Gläserne Welt (eBook, ePUB)
Shepherd, Maya

Gläserne Welt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Da ich die "Radioactive"-Reihe von Maya Shepherd liebe, war "Zoe & Clyde - Gläserne Welt" für mich ein Must-read. Ich war wahnsinnig gespannt auf diese neue Geschichte aus dem Radioactive Universum. Die Autorin punktet auch in diesem Reihenauftakt mit einer fesselnden Geschichte und liebevoll ausgearbeiteten Charakteren.

Dieser Reihehauftakt erzählt die Geschichte der "Radioactive" Reihe aus der Sicht von Zoe und Clyde. Leser der ursprünglichen Reihe werden die eine oder andere Szene wiedererkennen, doch durch die Sichtweisen von Zoe und Clyde erlebt man die Geschichte aus einer neuen Perspektive. Dieser Reihenauftakt spielt zwar im Radioactive Unsiversum, die Reihe muss aber nicht bekannt sein. Gerade für neue Leser gibt es sehr viel zu entdecken. Zoe wurde außerhalb der Legion geboren und lebt bei den Rebellen. Doch der Legion sind die Rebellen schon lange ein Dorn im Auge. Als es zu einem Angriff kommt, können Zoes Eltern sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen und werden von der Legion getötet. Zoe hingegen wird verschleppt und erwacht in einer Zelle der Legion. Um zu Überleben, muss sie die Rebellen hinter sich lassen und im Einklang mit den Mördern ihrer Eltern leben. Auf der Krankenstation lernt sie C515 kennen, der als treuer Kämpfer der Legion dient. Im Laufe der Zeit stellt Zoe alles auf den Kopf, was C515 zu wissen glaubt. Bald muss er sich fragen, wer der wahre Feind ist: Zoe oder die Legion.

Der Einstieg in "Zoe & Clyde" ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils von Maya Shepherd sehr leicht gefallen. Da ich die "Radioactive"-Reihe schon kannte, konnte ich mich von Anfang an gut orientieren und bin direkt in der Geschichte versunken. Für Neueinsteiger wird dieser Reihenauftakt besonders interessant sein, da es in Bezug auf die Legion vieles zu entdecken gibt. Die Atmosphäre beider Reihen ist düster, denn das Leben in der Sicherheitszone unterscheidet sich grundlegend von dem Leben, wie wir es kennen. Durch die Gleichheit der Menschen und den minutiös durchgeplanten Tagesablauf in der Legion werden Gefühle komplett unterdrückt oder verhindert. Es gibt keine Liebe oder Freude, genauso wenig wie Neid oder Wut. Alles wirkt grau und trostlos. Die Menschen sind mehr Roboter als Individuen. Bis die Rebellin Zoe als Experiment in die Sicherheitszone gebracht wird. Wild, temperamentvoll und impulsiv fällt sie dem Legioskämpfer C515 direkt auf. Die Kapitel werden abwechselnd aus Zoes und Clydes (C515) Sicht erzählt. Dadurch bekommt man einen guten Rundumblick. Maya Shepherd begeistert, wie in allen ihren Büchern, vor allem mit ihren liebevoll gekennzeichneten Charakteren. Zoe und Clyde wirken sehr authentisch und man kann einfach nicht anders, als mit ihnen mitzufühlen. Am Ende des Buches erwartet den Leser ein fieser Cliffhanger, sodass ich auf den zweiten Band schon sehr gespannt bin.

"Zoe & Clyde - Gläserne Welt" ist der Auftakt einer neuen dystopischen Reihe von Maya Shepherd. Liebevoll ausgearbeitete Charaktere und ein düsterer Weltenentwurf lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle Fans von Dystopien im Bereich Jugendbuch.

Bewertung vom 19.06.2018
Der Anfang / Immerwelt Bd.1
Showalter, Gena

Der Anfang / Immerwelt Bd.1


weniger gut

Auf „Immerwelt – Der Anfang“ von Gena Showalter war ich wahnsinnig gespannt, da mich der Klappentext auf Anhieb angesprochen hatte. Leider konnte mich die Autorin überhaupt nicht abholen. Das Buch wirkt wie eine Rohfassung. Vieles wird nur angerissen und wirkt sehr oberflächlich. Mir kam das Buch mehr wie eine Aneinanderreihung verschiedener Szenen vor. Einen gut ausgearbeiteten Plot konnte ich nicht erkennen.

Die siebzehnjährige Tenley lebt in einer Welt, in der man ein Zweitleben hat. Dieses verbringt man in einer sogenannten Sphäre. Man hat die Wahl zwischen Troika und Myriad, die beide unterschiedliche Dinge versprechen, um neue Seelen anzuwerben. Wer bis zu seinem Tod keine Entscheidung getroffen hat, kommt nach Vieler-Enden, einem Ort, der Horror und Schmerzen verspricht. Tenley konnte sich bisher weder für Troika, noch für Myriad entscheiden. Doch das Wohl ihrer Eltern ist von ihrer Entscheidung abhängig. Um ihr Luxusleben nicht in Gefahr zu bringen, verfrachten sie Tenley in ein Jugendgefängnis. Dort wird sie so lange gequält und gefoltert, bis sie sich für eine der beiden Sphären entscheidet. Damit es außerhalb der brutalen Szenen wenigstens noch ein wenig Handlung gibt, kommen zwei Agenten ins Spiel, die Tenley jeweils für ihre Sphäre gewinnen wollen.

Leider haben die ganzen Zusammenhänge im Buch für mich überhaupt keinen Sinn gemacht. Alles wirkt völlig verworren und einfach irgendwie zusammengeschustert. Der ganze erste Band zieht sich wie Kaugummi, denn es geht nur darum, dass Tenley eine Entscheidung trifft. Die Handlung wirkt konstruiert und dreht sich immer wieder im Kreis. Szenen, Charaktere und Setting – alles wird nur angerissen und es fehlt die Tiefe. Ausgehend vom Klappentext und vom Cover hatte ich erwartet, dass den Leser ein fanatasiereiches Setting erwartet. Leider erfährt man nur Bruchstücke über die Sphären und es entstehen keine Bilder im Kopf. Das Buch liest sich insgesamt wie eine Rohfassung. Spannung wird ausschließlich durch brutale Szenen aufgebaut. Leider konnte ich mit keinem der Charaktere mitfühlen, da Tenley und die Agenten sehr oberflächlich dargestellt werden. Daher war mir auch völlig egal, in welchen der beiden Männer Tenley sich verliebt. Ich mochte beide nicht. Tenley übrigens auch nicht. Sie hat mich furchtbar genervt mit ihrer flatterhaften, pubertären Art.

Wer es gerne brutal und verworren mag, der wird sich mit „Immerwelt – Der Anfang“ von Gena Showalter vielleicht anfreunden können. Wer auf eine gut durchdachte Handlung, interessante Charaktere und spannende Fantasy-Elemente hofft, der wird definitiv enttäuscht sein. Von mir gibt es zwei Sterne, da die Autorin es trotz aller Schwächen geschafft hat, mich bis zum Ende durchhalten zu lassen und nicht abzubrechen. Das Ende konnte meine Enttäuschung leider nicht wett machen. Daher werde ich die Reihe nicht weiter verfolgen.

Bewertung vom 19.06.2018
Die Prüfung / Magic Academy Bd.2
Carter, Rachel E.

Die Prüfung / Magic Academy Bd.2


sehr gut

Der erste Band der Reihe „Magic Academy“ konnte mich zwar nicht auf ganzer Linie überzeugen, war mir aber im Kopf geblieben. Irgendetwas an dem Reihenauftakt hat mich gereizt und neugierig gemacht. Es kommt selten vor, dass ich einen zweiten Band lese, wenn der erste mich nicht begeistern konnte. In diesem Fall bin ich aber froh, dass ich der Reihe noch eine Chance gegeben habe. Die Autorin Rachel E. Carter punktet in „Magic Academy 2 – Die Prüfung“ mit einer rasanten Story und viel Spannung.

Hartes Training, Blut, Schweiß und Tränen ebnen Ryiahs Weg zur Kriegsmagierin. Obwohl sie wesentlich härter kämpfen muss als viele ihrer Mitschüler, zahlt sich ihre Hartnäckigkeit am Ende aus. Leider hat ihre Erzfeindin Priscilla dank ihrer hervorragenden Fähigkeiten ebenfalls einen Platz an der Akademie erhalten und wird gemeinsam mit Ryiah zur Kriegsmagierin ausgebildet. Priscilla lässt keine Gelegenheit aus, um Ryiah zu ärgern - vor allem, wenn es um Prinz Darren geht. Doch dann bricht Krieg aus und die angehenden Kampfmagier müssen ihre Kräfte bündeln und als Team arbeiten, wenn sie überleben wollen.

Da ich den ersten Band erst vor kurzer Zeit gelesen hatte, ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Im Gegensatz zum Reihenauftakt geht die Autorin in dieser Fortsetzung nicht mehr so sehr ins Detail. Der Fokus liegt mehr auf dem Vorantreiben der Handlung. Mehrere Ortswechsel und Zeitsprünge sorgen für eine rasante Story. Zudem wird der Leser von spannenden Kämpfen überrascht, die mitreißend beschrieben werden. Ich konnte das Buch teilweise kaum noch aus der Hand legen. Lediglich die Liebesgeschichte ist mein einziger Kritikpunkt. Die Dreiecksgeschichte nimmt in diesem Band für meinen Geschmack leider etwas zu viel Raum ein. Der neue Mann an Ryiahs Seite war für mich von Anfang an nur ein Lückenbüßer und ich konnte das emotionale Hin und Her nicht nachvollziehen. Die Handlung ist wirklich spannend und toll beschrieben, nur die Liebesgeschichte hat mich ein wenig genervt, da sie schlicht und einfach zu sehr in die Länge gezogen wird. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass die Liebesgeschichte recht konträr ist zum Rest der Handlung. Liebe, Krieg und Tod sind schwer zu vereinen. Die Charaktere werden, wie bereits im ersten Band, sehr gut dargestellt und wirken authentisch. Neben Ryiah, Darren, Ella und Alex hat sich mittlerweile sogar die verwöhnte Priscilla in mein Herz geschlichen. Daher freue ich mich schon sehr auf den dritten Band.

Mit „Magic Academy – Die Prüfung“ hat die Autorin Rachel E. Carter einen actionreichen zweiten Band geschaffen. Spannende Kämpf und überraschende Wendungen lassen das Leserherz höherschlagen. Lediglich die Liebesgeschichte nimmt ein wenig zu viel Raum ein, doch das ist ganz klar Geschmacksache. Von mir gibt es für diese gelungene Fortsetzung vier Sterne.

Bewertung vom 07.06.2018
Harry Potter: Eine Geschichte voller Magie
Rowling, J. K.

Harry Potter: Eine Geschichte voller Magie


ausgezeichnet

Als Harry Potter Fan war ich natürlich wahnsinnig gespannt auf das neue Hardcover „Harry Potter – Eine Geschichte voller Magie“, das anlässlich des zwanzigsten Jubiläums erschienen ist. Das Buch wurde mit viel Liebe zum Detail erstellt und punktet mit vielen interessanten Hintergrundinformationen und Abbildungen.

Seit zwanzig Jahren verzaubert Harry Potter Leser aller Altersklassen. Das von J.K. Rowling erschaffene Potter-Universum entführt Jung und Alt in eine Welt voller Magie und fantastischer Wesen. Bevor die Autorin mit ihren Büchern bekannt wurde, studierte sie klassische Altertumswissenschaft an der University of Exeter. Dieses Studium hatte anscheinend großen Einfluss auf die Welt von Harry Potter. Immer wieder kann der aufmerksame Leser Hinweise auf altertümliche Wissenschaften und Praktiken finden. Besonders in den Schulfächern schlägt sich das nieder. So gibt es in Hogwarts unter anderem Unterricht in Astrologie, Kräuterkunde und Wahrsagen. Zu meiner großen Freude gibt es in „Eine Geschichte voller Magie“ einiges in Bezug auf die Schulfächer zu entdecken. Besonders angetan haben es mir auch die Auszüge aus dem englischen Rohmanuskript sowie Zeichnungen verschiedener Charaktere, die von J.K. Rowling angefertigt wurden.

„Eine Geschichte voller Magie" ist ein Muss für alle Harry Potter Fans, die einen Blick hinter die Kulissen werfen möchten. Was hat J.K. Rowling inspiriert, welchen Einfluss hatte ihr Studium der klassischen Altertumswissenschaft und wie ist Harry Potter entstanden – diese Fragen werden mit viel Liebe zum Detail beantwortet. Das Ergebnis ist ein wunderschöner Prachtband, der mit viel Hintergrundwissen, Zitaten, Zeichnungen und Bildern punktet.

Bewertung vom 15.05.2018
Palace of Glass - Die Wächterin / Palace-Saga Bd.1
Bernard, C. E.

Palace of Glass - Die Wächterin / Palace-Saga Bd.1


sehr gut

„Palace of Glass - Die Wächterin“ stammt aus der Feder der Autorin C. E. Bernard und ist der Reihenauftakt einer dystopischen Trilogie. Beworben wird das Buch vom Penhaligon Verlag mit den Worten „Diese hinreißende Trilogie werden die Fans von Sarah J. Maas, Kiera Cass und Erin Watt lieben.“ Da ich die Bücher der ersten beiden Autorinnen liebe, musste ich „Palace of Glass“ unbedingt lesen. C. E. Bernard entführt den Leser in eine düstere Welt voller Gefahren, Geheimnisse und Intrigen. Starke Charaktere und ein interessantes Setting lassen das Leserherz höherschlagen.

Der Einstieg in das Buch ist mir etwas schwerer gefallen als sonst, da man mitten in eine neuartige Welt der Zukunft hineingeworfen wird und sich erst orientieren muss. Nach und nach ergibt sich dann ein Gesamtbild. Die Handlung spielt in der Zukunft, doch Politik, Gesetze und Regierung erinnern mehr an die Vergangenheit und muten teilweise schon mittelalterlich an. Die Autorin lässt der Geschichte zu Beginn sehr viel Raum, um sich zu entfalten. Ab der Hälfte des Buches steigert sich das Erzähltempo und es wird spannend bis zur letzten Seite. Die Charaktere wurden gut gezeichnet. Sie wirken vielschichtig und authentisch. Mir fehlte es nur ein klein wenig an Tiefe, sowohl im Hinblick auf die Charaktere, als auch auf die Welt.

Die Idee der Magdalenen hat mir richtig gut gefallen. Sie sind der Grund für den extremen Rückschritt der Gesellschaft. Magdalenen besitzen die Gabe, durch Berührung von Haut in den Geist anderer Menschen eindringen zu können. Um die Menschheit vor Manipulation zu schützen, wurden die Magdalenen lange Zeit verfolgt. Die Überlebenden verbergen ihre Gaben und leben in ständiger Gefahr, denn Magdalenen entwickeln eine regelrechte Sucht nach nackter Haut. Aus diesem Grund ist es der gesamten Bevölkerung in England verboten, nackte Haut zu zeigen. Auch Berührungen sind nur verheirateten Paaren gestattet. Die Regierung setzt ihre Gebote mehr als streng durch und sorgt für regelrechte Panik vor Berührungen. Rea gehört zu den Magdalenen, die ihre Gaben sorgsam verstecken und unerkannt unter den Menschen leben. Gerade die Darstellung von Rea ist der Autorin mehr als gut gelungen. Ohne fremde Haut berühren zu können, bekommt sie richtige Entzugserscheinungen. Lediglich die verbotene Seide kann ein wenig Linderung verschaffen. Um aus Gier nach Haut keine Dummheiten zu begehen und ihrem Trieb Einhalt zu gebieten, nimmt Rea an illegalen Kämpfen teil. Dort wird man auf sie aufmerksam und bietet ihr einen Job als Bodyguard des Kronprinzen an. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als für die Königsfamilie zu arbeiten, doch das Leben im Palast könnte ihren Tod bedeuten. Gerade Reas Gier nach Haut und ihre Ängste werden von der Autorin sehr gut dargestellt. Man bekommt auf diese Weise ein eindringliches Bild davon, wie sehr die Magdalenen unter ihrer Situation leiden. Im Hinblick auf den Loveinterest war leider einiges vorhersehbar. Dafür punktet die Autorin mit einem interessanten Setting, über dem die ganze Zeit eine düstere Atmosphäre hängt. Ab der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte an Fahrt auf und wird spannend bis zur letzten Seite.

Der Reihenauftakt „Palace of Glass - Die Wächterin“ von C. E. Bernard punktet mit starken Charakteren und einem interessanten Setting. Die Autorin entführt den Leser in eine düstere Welt voller Machtspiele und Gefahren. Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die düstere Dystopien mit Fantasyelementen mögen.

Bewertung vom 08.05.2018
Durch Wut entflammt / Diabolic Bd.2
Kincaid, S. J.

Durch Wut entflammt / Diabolic Bd.2


ausgezeichnet

„Durch Wut entflammt" stammt aus der Feder der Autorin S.J. Kincaid und ist der zweite Teil ihrer Science Fiction Trilogie „Diabolic“ für Jugendliche ab 14 Jahren. Bereits der erste Band konnte mich begeistern, doch dieser Mittelband übertrifft seinen Vorgänger um Längen. Düster, actionreich und voller überraschender Wendungen kommt der Leser kaum noch zum Luftholen. Für mich ist dieses fantastische Weltraumabenteuer ein absolutes Highlight-Buch.

Tyrus hat sein Ziel erreicht und soll zum Kaiser gekrönt werden. Doch die Herrschaft über die Galaxie und deren Planeten erweist sich als schwere Bürde. An alles Ecken und Enden erwacht Widerstand gegen den jungen Kaiser, der es wagen will, ein Kunstwesen an seiner Seite herrschen zu lassen. Schon bald muss Tyrus um sein Leben fürchten. Für Nemesis ist diese Entwicklung ein Schlag ins Gesicht. Im Laufe der Zeit ist sie immer menschlicher geworden, doch um Tyrus zu schützen, ist der eiskalte Killerverstand einer Diabolic gefragt. Dies steht jedoch im Gegensatz zu ihrer Liebe, denn wie soll Tyrus ihr je vertrauen, wenn sie wieder in ihre alten Denkmuster zurückfällt.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da die Autorin immer wieder geschickt Erinnerungshilfen und kleine Rückblenden einstreut. Dadurch kann man sich von Anfang an gut in der Geschichte zurechtfinden. Das Buch lässt sich dank des lockeren und flüssigen Schreibstils sehr angenehm lesen. In diesem Band dreht sich viel um Politik, Religion, Wissenschaft, Machtspiele und Intrigen. Doch wer hier trockene Fakten erwartet, liegt völlig falsch. Denn die Autorin S.J. Kincaid baut sehr schnell Spannung auf und das Erzähltempo nimmt stetig zu. Ein Ereignis jagt das nächste und der Leser kommt kaum noch zum Luftholen. Dank der rasanten Entwicklung der Handlung kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Neben dem Plot hat mir auch die Entwicklung der Charaktere sehr gut gefallen, da man mit vielen Wendungen nicht gerechnet hat. Wahrscheinlich wird gerade die Entwicklung von Tyrus nicht bei allen Lesern gut ankommen. Ich persönlich finde es grandios und sehr mutig von der Autorin, die Charaktere ihre eigenen Wege gehen zu lassen, abseits des Mainstreams und der typischen Darstellung von heldenhaften Charakteren in Jugendbüchern. S.J. Kincaid zeichnet ihre Charaktere genauso düster wie ihre intergalaktische Welt und darauf sollte man sich einlassen können. Wer damit kein Problem hat, den erwartet ein atemberaubendes Science Fiction Abenteuer. Spannung pur, dramatische Wendungen und eine actionreiche Handlung machen den zweiten Band von „Diabolic“ zu einem absoluten Pageturner. Das Ende lässt den Leser sprachlos und schockiert zurück. Für mich ist der dritte und zugleich finale Band ein Must-Read, auf das ich mich jetzt schon freue. Von mir gibt es für den Mittelband 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Fazit: Unvorhersehbar, düster & atemberaubend: „Durch Wut entflammt“ ist ein grandioser Mittelband der Reihe „Diabolic“ von S.J. Kincaid. Spannung pur, starke Charaktere und überraschende Wendungen machen das Buch zu einem Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.

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