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Daggy

Bewertungen

Insgesamt 1581 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2024
Füchslein in der Kiste
Damm, Antje

Füchslein in der Kiste


ausgezeichnet

Wir so oft hat Antje Damm auch diese Bilderbuch als Dioramas gestaltet und schon auf dem Titel sehen wir das Füchslein, dass auf einer Kiste im Wald schläft. Die Kiste ist wohl ein Sarg und man sieht auch Grabsteine im Hintergrund.
Der müde Fuchs sitzt auf seinem Sarg, den er auf eine Lichtung gebracht hat. Als der Fuchs eingeschlafen ist, tauchen einige Hasen auf. Zunächst sind sie vorsichtig, doch als der Fuchs aufwacht, sagt er ihnen, dass sie keine Angst haben müssen, weil er inzwischen alt und zahnlos sei. Deshalb hat er in der Kiste auch Tomatensuppe in Dosen, die bietet er auch den Hasen an. So haben sie gemeinsam eine schöne Zeit, in der sie spielen und er den Hasen Geschichten aus seinem Leben erzählt. Doch als die Suppen langsam alle gegessen sind, sagt der Fuchs „Ich bin müde. Bald werde ich gehen.“ So stirbt das alte Tier und die Hasen beerdigen ihn. So bekommt der Fuchs ein Grab mit einem Kreuz auf den „Fuchs“ steht und die Hasen denken noch oft an ihn und essen Tomatensuppe in seinem Gedenken.
Obwohl die Geschichte vom Tod handelt, ist sie doch sehr tröstlich und die Hasen behalten den Fuchs in liebevoller Erinnerung. Diese Buch kann die Kinder auf zarte Weise mit der Thematik Trauer und Tod vertraut machen, ohne sie zu erschrecken oder ihnen Angst zu machen. Obwohl wir (alten) Erwachsenen und oft schwer mit diesem Thema tun, sollten wir es nicht außenvor halten, denn auch der Tod gehört zum Leben und der Fuchs ist sicher, dass es dort, wo er hingeht „bestimmt schön sein wird.“.

Bewertung vom 23.09.2024
Das Nori sagt Nein!
Damm, Antje

Das Nori sagt Nein!


ausgezeichnet

Dieses Buch ist in der Scherenschnitt-Technik erstellt und beschränkt sich auf die Farbe Schwarz mit einigen kleinen Farbtupfern. Das Cover zeigt das kleine Noris unterwegs auf einer Wiese.
Das kleine Körbchen hat es dabei, um die leckeren roten Beeren zu sammeln. Für uns wird auch die kleine Wohnhöhle unter der Erde sichtbar in der das Noris sitzt und genüsslich seine Beeren verspeist. Nebenbei sehen wir einen Vogel, der nach einem Wurm pickt, der in der Erde verschwindet. So gibt es immer viel neben der eigentlichen Geschichte zu entdecken. Mit einen lauten „Tap, Tap“ sehen wir nackte Füße auf der Wiese und eine bunte Glasmurmel. Das Nori „hält den Atem an…“ Dann fällt die Murmel in seine Höhle und das Nori steckt neugierig seinen Kopf aus der Öffnung und sieht eine Riesin. Dieses Mädchen nimmt das Nori mit zu sich nach Hause, um mit ihm zu spielen. Doch im Laufe der Zeit merkt es, dass das kleine Wesen sich nicht wohl fühlt und bringt es wieder zurück auf seine Wiese.
Diese Scherenschnitte sind wundervoll gestaltet und erzählen die gefühlvolle Geschichte sehr eindringlich. Das Nori ist ein geschlechtsloses kleines Wesen, dass dem Mädchen zeigt, dass es keine Spielzeug ist, dass es nicht gefüttert werden will, dass es wieder in seiner Umgebung lesen möchte und das Mädchen ist eifühlsam genug, das zu verstehen und sich wieder von Nori zu trennen.

Bewertung vom 23.09.2024
Der Schneemann und seine Nase
Brun-Cosme, Nadine

Der Schneemann und seine Nase


ausgezeichnet

Nachdem es über Nacht geschneit hat, baut Max, der kleine Bär, einen Schneemann, er gibt sich viel Mühe mit dem Gesicht und am Ende steckt er eine Möhre hinein. Am Abend kann er von seinem Bett den Schneemann sehen und so schläft er beruhigt ein. Doch am nächsten Morgen sitzt die Nase schief, wie kann das wohl passiert sein? Er fragt seine Eltern, aber die waren es nicht. Nach der nächsten Nacht liegt die Möhre angenagt am Boden. Da legt sich Max auf die Lauer und entdeckt, wer die Möhre mag.
Eine hübsche kleine Geschichte mit liebevoll gemalten Bildern über einen hilfsbereiten kleinen Bären, der behütet bei seinen Eltern wohnt. Tolle Winterszenen!

Bewertung vom 23.09.2024
Leos wilde Abenteuer - Dino-Alarm
Völlinger, Andreas

Leos wilde Abenteuer - Dino-Alarm


ausgezeichnet

Leo nennt in der Schule, als es um die Lieblingstiere der Kinder geht, einen Dinosaurier namens Apatosaurus. Danach macht er sich Gedanken, wie er über ein Tier, ein Referat halten soll, dass es nicht mehr gibt und dass er nie gesehen hat. Doch dank Tante Agnetha, die eine große Erfinderin ist, schöpft er wieder Hoffnung. Denn die neueste Erfindung ist einen Zeitmaschine mit der die beiden in die Jurazeit reisen. Da die Tante keine Ahnung von Dinosauriern hat, muss Leo ihr die Tiere erklären, die ihnen dort begegnen. Zum Glück treffen sie bald auf einen Apatosaurus, der durch seinen Größe schon erschreckend wirkt, auch wenn er Vegetarier ist. Doch als Leo und die Tante wieder zurück in die Jetztzeit starten, müssen sie feststellen, dass der Dino mit ihnen im Garten gelandet ist. Was kann man da tun, um die Lage zu retten?
Das Cover zeigt Leo und Tante Agnetha, die auf dem Apatosaurus-Rücken sitzen. Im Buch gibt es noch viele teilweise ganzseitige bunte Illustrationen. Die spannende Geschichte wird humorvoll in zehn Kapiteln erzählt, trotz der größeren Schrift, sollte der Leser, die Leserin schon etwas erfahrener sein.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2024
Ärgern, Streiten, Kämpfen
Ganeri, Anita

Ärgern, Streiten, Kämpfen


sehr gut

Das Cover zeigt im Vordergrund zwei Kinder, die mit ihren Rücken aneinander stehen und wütend aufeinander zu sein scheinen. Zwei Kinder spielen mit Soldaten und im Hintergrund flüchtet wohl eine Gruppe Menschen vor qualmenden Häusern, über die Flugzeuge fliegen.
Zu Beginn des Buches sehen wir zwei Mädchen, die sich anschreien. Dann wieder die bedrohend über den Häusern fliegenden Flugzeuge. Danach geht es darum, wer alles streiten kann, und ein Streit zwischen zwei Kinder wird mit entsprechenden Bildern bis zum Vertragen durchgespielt. Dann geht es um einen Geschwisterstreit, bei dem am Ende die Mutter schimpft, was das Mädchen ungerecht empfindet. Nach dem Streit auf dem Schulhof, in den sich der Lehrer einmischt, geht es um einen Fernsehbericht über Kriegshandlungen. Es gibt Kriegsbilder, Flucht, ein Zeltlager und Verhandlungen, Bilder, die wir auch aus der Berichterstattung kennen. Wir kehren wieder zurück auf den Schulhof und das Buch endet mit den Worten „Es ist immer besser, wenn man versucht einander zu verstehen“.
Im Nachwort wenden die Autoren sich an die Eltern und das Lehrpersonal.
Was mir gut gefällt, ist, dass der Text die Kinder direkt anspricht, aber ich finde ihn etwas zu belehrend. Trotzdem kann man Kindern mit Hilfe dieses Buches die Entstehung von Konflikten gut darlegen. Die Illustrationen zeigen sehr gut die Gefühle der Kinder, aber auch die Schrecken des Krieges.

Bewertung vom 23.09.2024
Der kleine Siebenschläfer: Das machen wir im Herbst!
Bohlmann, Sabine

Der kleine Siebenschläfer: Das machen wir im Herbst!


gut

Nach den Bilder- und Geschichtenbüchern vom kleinen Siebenschläfer, der mit seiner türkisen Kuscheldecke mit den weißen Punkten, ein alter Bekannter der Kinder ist, gibt es hier ein Spiel- und Bastelbuch. Auf dem Cover tragen der Siebenschläfer und sein Freund die Haselmaus Laternen in der Hand.
Alles dreht sich hier um den Herbst, der mit Wind und Wolken daherkommt. So kann ich mich auf den ersten Seite an einem Wolkengedicht erfreuen und Papierflugzeuge falten und fliegen lassen. Es gibt eine Anregung für ein Windspiel und mir gefällt das Windrad besonders gut. Natürlich gehört das Basten eines Drachen zum Herbst und hier gibt es Tipps zum Fliegen lassen, sogar ein Drachenfest könnten wir planen. Pflaumenkuchen mit Streuseln, da bin ich immer dabei und Esskastanien mag im sehr gerne. Was man alles mit Blättern und Kastanien machen kann, auch da fällt Sabine Bohlmann viel ein. Kerstin Schoen hat auch diese Buch wieder mit wundervollen Illustrationen ausgestattet.
Es gibt noch viele schöne Bastelideen, aber alle habe ich schon irgendwo gesehen. Am Ende des Buches ist die Geschichte „Der letzte Blätterfalltag“ abgedruckt, die ich auch aus einem anderen Buch kenne.
Sicher ist das Buch sehr schön zusammengestellt und gestaltet, aber leider gibt es schon viele Bücher in dieser Art.

Bewertung vom 23.09.2024
Milo tanzt
Becker, Anne

Milo tanzt


ausgezeichnet

Voller Dynamik springt Milo auf dem Cover, im Hintergrund seine Widersacher, die sich über tanzende Jungen nur lustig machen können.
Milo und sein bester Freund Maxim wohnen im selben Haus und sie treffen sich oft schon zum Frühstück, da Maxims Mutter im Schichtdienst arbeitet. Mittags gehen sie zusammen mit Milos kleiner Schwester Dana in Vaters kleines Restaurant zum Mittagessen. Doch diese lange Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, weil Milo das Tanzen so liebt. Wenn er sich auf dem Ballettboden zur Musik bewegt, dann fühlt er sich wie sein Held Spiderman, denn seine Superkraft kann er so zeigen.
Luce kommt neu in die Klasse und er schlägt sich gleich auf die Seite des Freundespaares, dass immer wieder versucht Maxim aus der Reserve zu locken. So gehört er wohl auch in die Kategorie der Schurken.
Zu Beginn kommen Milo und Maxim au seinem neuen Film ihres Helden und ich war direkt in die Geschichte eingetaucht, so lebhaft war die Schilderung. Die Konflikte, die zwischen den Jungen entstehen, nimmt mir beim Lesen immer wieder den Atem, ich bin entsetzt und zornig. Aber ich war auch gerührt, wie tief die Freundschaft zwischen Milo und Maxim ist. Auch die einfühlsame Familie, die Verständnis für Milos Situation aufbringt und ihm auch seine Freiheit einräumt, hat mich überzeugt.
Das das Buch quasi bei mir um die Ecke spielt, fand ich noch zusätzlich toll, ist aber nicht der Grund, weshalb mich das Lesen die halbe Nacht wachgehalten hat, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.

Bewertung vom 23.09.2024
Komm, wir trösten den kleinen Stern
Schönegge, Mira

Komm, wir trösten den kleinen Stern


sehr gut

Auf dem Cover sehen wir das Kind, das zusammen mit dem Hängebauchschwein versucht mit Hilfe des Mondes den Stern zu erreichen.
Die Illustrationen gefallen mir sehr gut, dass die kleine Insel durch die Umarmung zweier zich vorher streitender Berge entstanden ist, wird hier sehr schön abgebildet. Das Kind, dass auf den Namen Schnipsel hört und die das „Sie“ für sich gewählt hat, lebt fast paradiesisch, aber zunächst allein auf der kleinen Insel. Das Schwein, das zunächst im Hintergrund ist, nimmt dann auch einen Teil der Handlung ein. Es trägt ein rosa Bikini-Oberteil, heißt Bernd und zu ihm gehört das „Er“, obwohl die Bezeichnung Eber ihm nicht gefällt. Die beiden, die man dann als Freund*innen bezeichnen kann, werden auf den Stern aufmerksam und sprechen ihn an. „Das Sternchen klingt zittrig, als es so spricht, sein Funkeln erlischt und schwach wird sein Licht“, da kommt ihnen die Idee, dass eine Umarmung helfen könnte.
Der Text reimt sich und manche Reime gefallen mir gut, aber einige wirken schon sehr gewollt und der Takt erinnert mich manchmal an Büttenreden.
Ein recht langes Bilderbuch mit komplizierten Aussagen, z.B. zum gewünschten Pronom, aber zauberhaften Bildern auf denen es viel zu sehen und entdecken gibt.

Bewertung vom 23.09.2024
Ein Sommer, drei Monde
Sutcliffe, Silke

Ein Sommer, drei Monde


ausgezeichnet

Alice wird im Laufe des Buches genau wie ihre Freundin Jule 16 Jahre alt. Die beiden kennen sich seit ihrer Geburt und feiern immer gemeinsam mit Jules Schildkröte. Doch dieses Jahr ist alles ganz anders, denn Bastian kommt in ihre Klasse und er strenge Lehrer nimmt sehr viel Rücksicht auf ihn. Bald erzählt Bastian den Mädchen so einiges und es bleibt immer wieder die Frage offen, erzählt der wirklich die Wahrheit? Dazu kommt, dass Bastian immer waghalsiger Aktionen unternimmt und dabei seinen Tod in Kauf nimmt. Die Freundschaft der beiden Mädchen leidet sehr unter Bastians Benehmen und Alice, die uns von diesem Sommer erzählt, weiß nie so genau, ob sie Bastian, der so verständnisvoll auf die Abwesenheit von Alice Mutter regiert, wirklich vertrauen kann.
Der Titel des Buches bezieht sich auf Jules Vorliebe zum Mond, so nutzt einen Mondkalender und versucht Gegebenheiten durch die Mondkonstellation zu erklären. Im Laufe der Geschichte werden immer wieder Lieder erwähnt, dessen Texte sich auf die Handlung beziehen und die man sich am Ende des Buches als Playlist herunterladen kann.
Am Anfang des Buches gibt es einen Warnhinweis, der sich auf die Handlung bezieht und der anzeigt, dass Despression und Krebs im Buch eine Rolle spielen. Besonders die psychischen Erkrankungen werden im Buch mit all ihren Problemen für Familie und Freund*innen geschildert. Ich fand das Buch sehr spannend und bewegend. Ich kann es als Jugendbuch, dass sich gut in die Situation der jungen Erwachsenen einfühlen kann, sehr empfehlen.

Bewertung vom 11.09.2024
Otto von Irgendwas
Stamm, Peter

Otto von Irgendwas


ausgezeichnet

Otto lebt ohne Familie in einem alten Schloss, er wird durch sein Personal gut versorgt und hat einen strengen Tagesablauf. Vor ihm hat es schon viele Ottos gegeben und von allen hängt ein Bild im Saal des Schlosses. Otto hat einen Koch und sein Hund fungiert als Vorkoster. Alle seine Tage verlaufen gleich und sein Privatlehrer bringt ihm nicht richtig was bei. So verbringt Otto seine immergleichen Tage in einem kleinen gepflegten Teil des Schlossgartens, bis eines Tages ein Mädchen dort auftaucht. Otto versucht sie mit seinem Schloss zu beeindrucken, doch Ina, die Ferien vom nahe gelegenen Internat hat, findet das gezeigte nicht besonders toll, sie bringt Otto zu ihrem Baumhaus und stellt ihm ihre Mitschüler*in Paula und Heinz vor. Auch Ina lebt ohne ihre Eltern, die im Ausland unterwegs sind, Paulas Mutter ist ihr nicht bekannt, aber es ist eine Nonne aus dem Internat. Heinz Eltern führen einen Laden im Ort und Heinz ist oft auf sich gestellt. So verleben die vier gemeinsame Ferien auf dem Schloss, weil das Personal darauf besteht Urlaub zu machen, sind sie ganz alleine dort und meisten das sehr gut.
Die Freiheit, die die Freunde miteinander erleben ist sicher toll und viele Kinder werden sich solche Ferien wünschen. Aber Ottos Leben war ja bis dahin einfach nur traurig. Ich darf verraten, dass wir auch nichts über die Eltern erfahren werden, und das macht das Buch schrecklich traurig für mich. Das Cover zeigt den Jungen mit der altmodischen Kleidung und dem Monokel alleine einen Ball mit dem Tennisschläger hochschlagen und es wirkt auf mich sehr einsam.
Die gemeinsamen Tage sind voller Entdeckerfreuden und schöner Erlebnisse, Otto hat endlich Freunde gefunden und vielleicht wird er mit ihnen zusammen noch viel erleben.