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Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2018
DIE WAHRHEIT
Raabe, Melanie

DIE WAHRHEIT


schlecht

✿ Meine Meinung ✿
Hmmm, ein Dummerchen an Frau als Hauptperson? Ja das ist möglich, hier ist sie und zwar in Gestalt von Sarah Petersen, 37 Jahre, Mutter, Ehefrau, Lehrerin und wohnhaft in Hamburg. Seit langer Zeit hat mich ein Charakter mal wieder richtig genervt und zwar dieser. Warum? Sie verhält sich nicht normal, es ist zwar eine außergewöhnliche Situation in der sie sich befindet, aber von logischem Handeln ist sie weit entfernt und vor allem hat mich gestört, das auf jeder gefühlten 5 Seiten wieder angesprochen wird, das Sarah sich fragt: "Ist er mein Mann?" Nein, ist er nicht. Das kann doch nicht mein Mann sein? Nein, das kann nicht sein. Ist das wirklich mein Mann? Nein, wirklich nicht. Oder doch? Man spürt zwar zwischen den Zeilen Sarah´s Ausweglosigkeit, aber das wird leider von ihrem unrealistischem Verhalten wieder in den Hintergrund gedrängt. Schade, hier hätte Melanie Raabe viel mehr Spannung erzeugen können. Durch viele Wiederholungen, von gemeinsamen Erlebnissen aus der Vergangenheit und den Beschreibungen der Verzweiflung hat sich der Plot dann doch ziemlich in die Länge gezogen und das Ende hat es auch nicht rausgerissen. Sehr unglaubwürdig und einfach gesagt, sehr langweilig. Hier hätte mit einer unglaublichen Wendung noch ein Knaller kommen können, aber nein, da blieben lieber einige Fragen offen. Ein Schluß mit Fragezeichen bei mir als Leserin, das habe ich gar nicht gerne.
✿ Fazit ✿
Kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt. Ich werde mich aber trotz allem, noch an ihren ersten Thriller "Die Falle" wagen, da ich bisher darüber nur gute Meinungen gelesen habe und vielleicht kann sie mich ja mit ihrem Debüt überzeugen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2018
Der Insasse
Fitzek, Sebastian

Der Insasse


weniger gut

✿ Meine Meinung ✿
Zuerst die guten Sachen: Geiles Cover, auffälliger roter Buchschnitt und Wendungen, die einem den Atem rauben. Das fing schon auf den ersten paar Seiten mit einem Knaller an, der mich so überrascht hat, das ich erst dachte, ich hätte es nicht richtig gelesen. Der Plot nimmt rasant an Fahrt auf und hat mit fiesen Cliffhangern an den Kapitelenden einen ja förmlich zum Lesen getrieben. Doch je weiter ich in der Story voran kam umso mehr habe ich einige Tatsachen wiedererkannt. Ja, auch ich habe den Bezug zu einem bestimmten Film herstellen können, das haben nämlich vor mir schon einige Leser moniert. Leider hat mich diese Tatsache etwas enttäuscht. Zudem wird nebenbei eine Tat erwähnt, deren Vorgehensweise ich auch erst vor kurzem gelesen hatte, in einem anderen Thriller und eine wichtige Stelle zum Schluß hin, ist diesen Sommer in den USA tatsächlich passiert. Ohne zu spoilern, kann ich leider nicht näher darauf eingehen, aber ich hatte damals im Mai dazu einen Bericht im TV gesehen und hier im Plot ist dieses Unglück auch mit einbezogen worden. Ich muss es nun leider mal kurz so sagen, aber kann sich Herr Fitzek nichts Eigenes mehr ausdenken? Ich habe noch in keinem Buch so viele Sachen gelesen, die ich irgendwo und irgendwann schon mal gehört, gelesen oder gesehen habe. Das Ende bringt leider auch keine große Überraschung, wenn man einige andere Fitzek´s kennt, dann kann man sich die Auflösung schon nach etwas mehr als der Hälfte des Buches denken. Die Charaktere sind durch die Wahrheit oder Unwahrheit auch nicht wirklich eins mit mir geworden und der Schreibstil ist wie immer: kurz, knallhart, oftmals widerlich und krank, typisch Psychothriller eben.
✿ Fazit ✿
Ach menno, ich bin sehr enttäuscht, aber leider überwiegen diesmal wieder die negativen Aspekte, dabei hatte Herr Fitzek mich mit "Das Paket" mal wieder überrascht, aber mit "Der Insasse" ist ihm dies leider wieder nicht ganz gelungen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2018
Abendglanz / Gut Greifenau Bd.1
Caspian, Hanna

Abendglanz / Gut Greifenau Bd.1


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Wow, welch ein spannender und toller erster Band dieser Trilogie und das Beste daran, man muss nicht jahrelang auf die beiden Folgebände warten. Mit dieser Geschichte um die Gutsbesitzer von Auwitz-Aarhayn und ihre Angestellten hat mich die Autorin überrascht und in ihren Bann gezogen. Alles beginnt im Jahre 1913 und um dieser Zeit gerecht zu werden, um alles glaubwürdig dem Leser zu berichten, hat Hanna Caspian wunderbar recherchiert. Sie hat die politischen und historischen Verbindungen hervorragend in den Plot eingeflochten. Die Personen sind so angelegt, das man aus deren Verhalten und ihrer Denkweise sich während des Lesens ein eigenes Bild schaffen kann. Mir haben die Charaktere von Rebecca Kurscheidt und Albert Sonntag gut gefallen. Sie ist Dorfschullehrerin und er ist Kutscher bei den Herrschaften auf Gut Greifenau, aber vielleicht haben mich die Beiden deswegen auch angesprochen, weil sie nicht mit dem "Goldenen Löffel" im Mund geboren worden sind und sich bisher alleine durch das harte Leben schlagen mussten. Zudem finde ich Rebecca's Ansichten klasse, die für die damalige Zeit schon sehr fortschrittlich dachte. Sie ist nicht verheiratet, alleinstehend, durchsetzungsstark und sagt ihre Meinung, was in dieser Zeit einer Frau nicht zustand. Albert wuchs im Heim auf und hat sich ein Leben als Kutscher ermöglicht, aber mit der Absicht mehr über seine Herkunft zu erfahren. Und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz, vor allem die unerfüllte Liebe. Konstantin, der Sohn des Grafen verliebt sich in eine Bürgerliche, was seine Eltern bestimmt nicht gut heißen werden und seine junge Schwester Katharina verliebt sich in den Industriellensohn Julius, der natürlich ihrer Mutter Feodora nicht gut genug ist. Bei der strengen und kaltherzigen Mutter darf es nur den Neffen des Kaisers als Schwiegersohn geben. So gesehen, hat jeder Charakter auf Gut Greifenau sein persönliches Päckchen zu tragen, egal ob in den herrschaftlichen Räumen oder unten bei den Bediensteten.
✿ Fazit ✿
Beim Lesen kann man wunderbar in die entsprechende Zeit abtauchen und nur erahnen wie hart und schwer das Leben damals gewesen sein muss. Wer Downton Abbey mochte, wird Gut Greifenau lieben.

Bewertung vom 30.10.2018
Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1
Winkelmann, Andreas

Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1


weniger gut

✿ Meine Meinung ✿
Hui, also hier hat der Autor zu Beginn der Story keine Zeit verschwendet, sondern haute mir als Leserin gleich eine knallharte und spannende Situation um die Ohren. Der Thriller wird danach aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und erhält somit einen Drive. Zwar waren nicht alle Erzählungen gleich spannend, aber sie haben dazu beigetragen, das ich ab und zu etwas durchatmen konnte, denn die Berichte der Gefangenen aus dem Gewölbe waren schon hart. Einige kleine Aspekte, die mir nicht so gefallen haben waren, das ich sehr früh ahnte wer alles noch tiefer in die Story verwickelt werden wird und das Leni, das Landei, mir zu naiv und gutgläubig daher kam. Mit 26 Jahren sollte man schon in der Lage sein, sich gegen Annäherungen von einem Mann zu wehren, wenn man dies nicht will, egal ob man vom Dorf ist oder nicht, aber wahrscheinlich wollte der Autor damit noch klarer machen, wie vertrauensselig sie war. Ungewöhnlich und aufregend fand ich die Beschreibungen des Fleetsystems von Hamburg und die Villa, die direkt am Kanal liegt. Das war eine passende und auffallende Location. Die Charaktere waren mir etwas zu oberflächlich und mit Jens Kerner dem ermittelnden Polizisten und dem Obdachlosen Freddy Förster konnte ich so gar nicht "warm werden".
✿ Fazit ✿
Ein überaus spannender und verstörender Plot, doch leider mit einigen Punkten gespickt, die mir nicht so zugesagt haben. Zudem hätte man es fast schon als Psycho-Thriller deklarieren können, denn die Umstände der Entführten sind psychisch kaum auszuhalten.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2018
Die Unsterblichen
Benjamin, Chloe

Die Unsterblichen


sehr gut

✿ Meine Meinung ✿
„Die Unsterblichen“ ist ein ungewöhnlicher Roman, auf den man sich als LeserIn einlassen muss, um das Grundthema aus den verschiedenen Perspektiven zu verstehen.
Im Jahre 1969 sind die vier Geschwister Varya (13 Jahre), Daniel (11 Jahre), Klara (9 Jahre) und Simon (7 Jahre) neugierig, da sie von einer Frau gehört haben, die als Wahrsagerin ihren Kunden deren Todesdatum mitteilen kann. Unschlüssig, ob sie es wirklich wissen wollen, machen sie sich mit ihrem ersparten Geld auf den Weg und werden nacheinander von der Dame in die Wohnung gebeten. Sie sagt allen, auf den Tag genau, wann sie sterben werden, doch einerseits wollen die Kinder es glauben, andererseits sind sie viel zu jung um das ganze Ausmaß der Aussage ab- und einschätzen zu können. Im folgenden Verlauf des Buches werden in längeren Abschnitten die Lebensläufe der einzelnen Geschwister erzählt und wie sie leben bis zu dem besagten Datum. Sie erinnern sich immer an die Angabe der Wahrsagerin, ihr ganzes Leben lang und doch geht jeder auf seine eigene Art und Weise damit um. Hier stellte sich mir als Leserin auch die Frage, wenn es ginge, würde ich mein Todesdatum wirklich wissen wollen? Mit jeder Lebensgeschichte von einem der vier Geschwister hat sich meine Meinung geändert. Wenn man es weiß, lebt man intensiver, hemmungsloser oder bewusster? Tut man Dinge schneller die man gerne tun möchte, die man aber immer für später aufgeschoben hat? Interessieren einen noch Meinungen der Anderen, oder denkt man sich, egal, ich mache was und wie ich es will? Wenn man es nicht weiß, lebt man einfach weiter wie bisher, von Tag zu Tag, lässt sich durch den stressigen Alltag treiben, traut sich nicht Dinge zu tun oder Reisen zu unternehmen, die man sich vielleicht jetzt nicht leisten kann, für die es aber irgendwann zu spät sein wird. Wie intensiv sich die verschiedenen Charaktere mit ihrem jeweiligen Datum vor Augen auseinandersetzen, hat die Autorin Chloe Benjamin sehr gut umgesetzt. Ihr Schreibstil macht zwar manchmal Sprünge, die ich erst nach den folgenden 4-5 Sätzen einordnen konnte, aber trotz allem hat sie die Sichtweise auf manche Dinge mir als Leserin sehr nahe gebracht. Am meisten berührt hat mich der weitere Werdegang des jüngsten Bruders Simon, der seinen Geschwistern nie verraten hat, wann es ihn treffen könnte. Er war damals viel zu jung um die Tragweite der Aussagen zu erfassen, doch er hat sie nie vergessen oder verdrängen können.
✿ Fazit ✿
Ein außergewöhnlicher Roman mit einem sehr nachdenklich stimmenden Plot. Nach der letzten Seite klappte ich das Buch zu und die Gedanken kreisten weiter, wie ich damit umgehen würde. Meine Erkenntnis, ich kann es nicht sagen, da ich wahrscheinlich nie daran glauben könnte, wenn es mir gesagt werden würde, aber Gedanken macht man sich trotzdem, wenn der besagte Tag immer näher rückt. Man soll nie, nie sagen.

Bewertung vom 23.10.2018
Jahre des Aufbaus / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.1
Riebe, Brigitte

Jahre des Aufbaus / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.1


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Dies ist Teil 1 der großen 50er-Jahre-Trilogie von der wunderbaren Autorin Brigitte Riebe.
Ich liebe ihren gefühlvollen Schreibstil der aber auch gleichzeitig ausdrucksstark ist und die verschiedenen Charaktere sind so fein gezeichnet, das man sie sich vor seinem inneren Auge beim Lesen gut vorstellen kann.
In diesem Buch dreht sich der Hauptteil um Ulrike genannt Rike, die mit ihren Schwestern Silvie und Florentine versucht, das im Krieg zerbombte Kaufhaus ihrer Familie wieder zum Leben zu erwecken. Sie fangen ganz klein an und nähen in der Wohnung der Großmutter, bis sie sich so nach und nach wieder einen Namen machen, denn das zerstörte Kaufhaus Thalheim ist den meisten Berlinern noch ein Begriff. Nach der Währungsreform sind die Menschen förmlich gierig nach neuen Sachen. Sie wollen sich wieder etwas Gutes tun und so haben Rike und ihre Damen viel zu tun. Doch wie es immer so ist, kann nicht alles glatt gehen, natürlich tauchen Probleme auf und ein dunkles, unvorstellbares Geheimnis aus der Vergangenheit taucht unverhofft auf. Rike ist eine starke und taffe junge Frau, die das Leben der ganzen Familie versucht wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, was leider nicht so einfach ist. Silvie hat eher Musik, Gesang und die Männer im Kopf, als sich richtig in den Aufbau des Geschäfts zu hängen und die junge Florentine benimmt sich wie ein bockiges junges Ding mit lauter Flausen im Kopf. Rike muss ihre ganze Kraft einsetzen, um alle Frauen der Familie unter Kontrolle zu halten. Doch dann tritt ein Mann in ihre Leben und alles steht auf dem Kopf. Die Autorin hat die verschiedenen Personen so detailliert und mit ihren Macken und Eigenschaften angelegt, das man einfach mitleiden muss wenn Probleme auftreten, oder man freut sich einfach, wenn ihnen etwas gelingt. Kurz gesagt, beim Lesen wird man ein Teil der Familie Thalheim. Mittendrin statt nur dabei. Das Ende ist sehr überraschend und macht richtig Lust auf den Folgeband.
✿ Fazit ✿
Ein wundervolles Buch, welches ich kaum zur Seite legen konnte und ich bin schon so gespannt auf den zweiten Band.

Bewertung vom 22.10.2018
Die Opfer, die man bringt / Sebastian Bergman Bd.6
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Opfer, die man bringt / Sebastian Bergman Bd.6


ausgezeichnet

✿ Meine Meinung ✿
Endlich hatte die lange Wartezeit ein Ende und Band 6 der Serie um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman ist erschienen. Ich wollte mich zügeln und wirklich langsam lesen und genießen, da man als Fan weiß, das es nun wieder einige Jahre dauern kann, bis das nächste Buch erscheint, aber es ging einfach nicht. In zwei Tagen war das Vergnügen vorbei. Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen, aber um das Drumherum und die ganzen Verbindungen des Teams untereinander zu verstehen, sollte man wirklich mit Band 1 beginnen. Ich finde in keiner anderen Reihe ist das so wichtig und unerlässlich wie hier. In diesem Band geht es um Vergewaltigungen und um versuchte Vergewaltigungen. Die Frauen in Uppsala trauen sich kaum noch auf die Straße.
Beim Lesen spürt man, das hinter allem ein großes und dunkles Geheimnis stecken muss. Anne-Lie Ulander ermittelt in diesen Fällen und sie überredet Sebastian Bergman ihr unter die Arme zu greifen. Man ahnt es schon, denn auch Vanja Lithner ist als Ermittlerin bei diesem Fall eingesetzt und das führt wieder einmal zu Spannungen zwischen ihr und Bergman. Neben diesen schrecklichen Fällen gerät auch Billy, aus dem Torkel-Team, in den Mittelpunkt, denn er kann "die Schlange", also seine mörderischen Gefühle nicht im Zaum halten. Billy ist beim Polizei-Team als PC- und Technikspezialist tätigt, verheiratet mit My, hinter deren Rücken er versucht den Mord an seiner ehemaligen Kollegin und Freundin Jennifer zu vertuschen. Er hält ihre Accounts in den Sozialen Medien am Leben, nach dem Motto, das sie noch putzmunter ist und sich nur eine Aus-Zeit genommen hat. Dieser Teil des Geschichte hat mir extrem gut gefallen, weil ich als Leserin immer Teil seines Tuns und seiner Gedanken war. Sebastian Bergman selbst hat sich, zum Glück, nicht verändert. Er tritt in jedes Fettnäpfchen welches sich ihm bietet und nimmt alle Frauen mit ins Bett, die nicht bei drei auf den Bäumen sind. Er ist und bleibt ein A....loch, aber ich finde diesen Charakter einfach klasse und ungewöhnlich toll. Das Ende? Ja zum Ende hin hauen die beiden Autoren wieder einen Knaller heraus, wo mir der Atem gestockt hat. Das kann doch nicht wahr sein, bitte lass es nicht so sein, wie es angedeutet wird. Und sollte es so sein, also dann, dann weiß ich auch nicht. Ein Cliffhanger der seinesgleichen sucht.
✿ Fazit ✿
Wieder ein toller und spannender Band aus meiner absoluten Lieblingsserie.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2018
Das Licht der Welt / Die Ärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Das Licht der Welt / Die Ärztin Bd.1


sehr gut

✿ Meine Meinung ✿
Dies ist Band 1 der zweiteiligen Historiensaga um die Ärztin Ricarda Thomasius und mir hat der dicke Schmöker sehr gut gefallen. Wenn man sich für die damalige Zeit interessiert, die medizinischen Fortschritte und für starke, junge Frauen, die noch ihren eigenen Weg suchen und ihn dann auch beschreiten, obwohl er nicht einfach sein wird, dann sollte man dieses Buch lesen. Das Cover ist liebevoll gestaltet, in den Innenklappen ist eine Karte von Berlin aus dem Jahre 1878 abgebildet und zu Beginn der Geschichte ist eine Personenliste, die mir gute Dienste erwiesen hat. Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines Autoren-Ehepaares und sie haben einen anschaulichen, atmosphärische und ausdrucksstarken Schreibstil, der sehr lesenswert ist. Ein kleiner Minuspunkt war für mich, das an einigen Stellen zu viele Themen angerissen wurden und mir oftmals die Tiefe fehlte. Aber der Rest der Geschichte tröstet darüber hinweg. Als Charakter begleitet man Ricarda, die Tochter des Gärtners, die nach einen schweren familiären Schicksalsschlag von der Komtess Henriette von Freystetten als Mündel mit nach Berln genommen wird und hier ihre ersten Schritte macht, dann geht sie in die Schweiz als Studentin um sich ihren Traum vom Leben als Ärztin zu verwirklichen. Doch das dies nicht so einfach wird und das nicht alle so glatt ablaufen kann ist klar. Zudem verliebt sich Ricarda noch in den Militärarzt Friedrich Thomasius und sie muss nun Entscheidungen treffen, die ihr weiteres Leben größtenteils bestimmen werden. Schafft sie es, ihrem Herzen zu folgen und ihr Leben selbstbestimmend zu gestalten? Extrem gemein finde ich ja den Cliffhanger am Ende dieses ersten Bandes, da kann sich mancher Thrillerautor ein Scheibchen von Abschneiden.
✿ Fazit ✿
Ein historischer, starker Roman, der mir wieder vor Augen führt, das ich wirklich froh bin im Heute zu leben.

Bewertung vom 19.10.2018
Die Elemente des Todes
Fischer, Claus C.;Petermann, Axel

Die Elemente des Todes


sehr gut

✿ Meine Meinung ✿
Ein True-Crime-Thriller, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich bin schockiert, vor allem weil man sich nicht einreden kann, ach das ist ja alles nur ausgedacht. Nein, es ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Axel Petermann und Claus Cornelius Fischer haben einen widerlichen und brutalen echten Fall in eine Romanform verpackt und mich, die wirklich schon etliche extreme Thriller und Horrorbücher gelesen hat, wirklich geschockt. Schonungslos und erbarmungslos wird beschrieben, wie die Opfer getötet wurden. Vor allem die Tötung von Nicole hat mich tief berührt. Nicole ist eigentlich eine arme junge Frau, die als Nutte arbeitet, die ihre kleine Tochter Mellie körperlich und seelisch vernachlässigt hat und die den Männern, allen voran Daniel Becker, hilflos ausgeliefert ist. Er manipuliert sie bis zur Abhängigkeit. Becker hat in seinem Leben einige berufliche Niederlagen einstecken müssen, doch er wahrt den Anschein eines perfekten Privatlebens, genauso macht es auch Moritz Vogel. Doch beide Männer haben zwei Gesichter. Liebevolle Väter und Ehemänner vs. Mörder und Sadisten. Sie gehören eigentlich nicht zur Randgruppe der Gesellschaft, aber sie üben Macht, Manipulation und die Freude am Töten aus. Sehr belastend empfand ich beim Lesen, das die arme Nicole sich auf ein tolles Wochenende mit Daniel Becker gefreut hat. Ein kurzer Ausflug aus ihrem tristen und trostlosen Alltag als Prostituierte. Sie erfreut sich an den kleinen Dingen des Lebens, an der Natur und an dem Gedanken das Daniel sie vielleicht wirklich liebt. Doch im anderen Erzählstrang erlebt man gleichzeitig hautnah mit, wie Daniel ihren Tod plant. Wie er sich akribisch darauf vorbereitet und sie im glücklichen Glauben lässt, das sich ihr Leben doch noch zum Besseren wenden könnte. Diese perfide und widerliche Abgebrühtheit hat mich wütend und gleichzeitig traurig gemacht. Zum Ende hin hat mir sehr gut gefallen wie Kriminalhauptkommissar Kiefer Larsen an den Tatort zurückgekehrt ist und versucht sich in die Gedanken des Täters einzuschleusen. Er versetzte sich vor Ort, durch die detaillierten Aussagen von Becker und Vogel in die Szenerie des tödlichen Abends. Hier spürt man sehr genau, das dieser Abschnitt nur von Herrn Petermann so exakt beschrieben worden sein kann.
Kleiner Minuspunkt von meiner Seite war der etwas verwirrende Beginn des Buches. Hier sind mir zu viele Personen auf einmal erschienen und an die vielen Zeitenwechsel musste ich mich auch erst einmal gewöhnen, aber dann konnte ich kaum noch aufhören zu lesen.
✿ Fazit ✿
Unvorstellbar was ein Mensch einem Anderen antun kann. Nichts für LeserInnen mit schwachen Nerven und Magen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.