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Benutzername: 
Sakura
Wohnort: 
Twist

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 06.08.2021
Was fehlt dir
Nunez, Sigrid

Was fehlt dir


ausgezeichnet

Das Cover, der Schreibstil und die Gestaltung von "Was fehlt dir" empfand ich auch über die Leseprobe hinaus, als wahnsinnig ansprechend und gut lesbar. Feminismus, Tod, Älter werden, Freundschaft.. Der Autorin gelang es viele wichtige Themen des Lebens auf rund 220 Seiten unter einen Hut zu bringen, ohne das es langweilig wurde.

Es handelt sich hierbei um einen Roman, der die großen Fragen/Themen aufgreift und die Leserin/den Leser dazu bewegt die eigenen Normen und Werte zu reflektieren und möglicherweise zu überdenken. Während des Lesens habe ich mich selbst dabei ertappt und mich gefragt "Hmm....stimmt, wie steh ich eigentlich dazu?" oder "Wie hätte ich in dieser Situation reagiert?".

Locker leicht geschriebene ernste Themen. Dieser Roman von Sigrid Nunez zählt definitiv zu meinen Lese-Highlights des Jahres 2021.

Bewertung vom 04.06.2021
Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1
Langroth, Ralf

Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1


ausgezeichnet

„Die Akte Adenauer“ von Ralf Langroth ist ein Politthriller, welcher sich nach dem zweiten Weltkrieg unmittelbar vor den zweiten Wahlen des Bundestages in der Bundesrepublik Deutschland abspielt.
Es wird der Ermittler Philipp Gerber, geborener Deutscher, emigrierter US-Amerikaner, implementiert. Während des zweiten Weltkriegs kämpfte er auf der Seite der Alliierten und wird nun, mit deutschem Pass, zum Kommissar beim BKA ernannt. Der gelernte Jurist ist eigentlich auf dem Weg nach Harvard um dort zu lehren, als er einen Spezialauftrag erhält.
Anfangs soll er den Mord an seinem Vorgänger untersuchen, doch schnell kristallisiert sich heraus, dass mehr dahintersteckt. Philipp Gerber ist zerrissen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Ist Deutschland mit Ende des zweiten Weltkrieges wirklich alle Nationalsozialisten losgeworden?! Um Licht ins Dunkel zu bekommen, muss er mit der Journalistin einer von den Kommunisten finanzierten Zeitung zusammenarbeiten.
Bei „Die Akte Adenauer“ handelt es sich um einen sehr spannenden, mitreißenden und historisch ausgearbeiteten Politthriller. Dem Autor Ralf Langroth ist es sehr gut gelungen seine Erzählungen in den historischen Kontext zu bringen.
Vorwiegend wird aus Sicht des Protagonisten Philipp Gerber erzählt, bei dem man als Leser gewillt ist, ihn bei jedem seiner Schritte zu folgen. Die Erzählung ist teils gespickt mit Passagen aus Sicht der Journalistin als auch dem Täter. Diese sind sehr kurz gehalten, vermitteln dem Leser aber die notwendigen Informationen zum Handlungsablauf und deren Hintergründen.
Stilistisch ist „Die Akte Adenauer“ sehr gelungen. Dem Autor gelingt es die Spannung anhaltend aufrecht zur erhalten, durch beispielsweise die tagesorientierte Kapitelaufteilung als Countdown, die Passagen aus Sicht der anderen Beteiligten und insbesondere durch den hervorragend zu lesenden beschreibenden Schreibstil.
Anfänglich war ich gegenüber „Die Akte Adenauer“ sehr skeptisch, weil gerade Politthriller oftmals seeeeehr trocken und zäh zu lesen sind. Aber hier ist genau das Gegenteil der Fall! „Die Akte Adenauer“ von Ralf Langroth ist wärmstens zu empfehlen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1
Giovanni, Margherita

Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1


sehr gut

Wem nützt es, wem schadet es?

Mit dem Kriminalroman „Adria Mortale – Bittersüßer Tod“ ist es Margherita Giovanni hervorragend gelungen den Zeitgeist am Ende der 1950er Jahre und die Atmosphäre Italiens einzufangen und dem Leser Gelegenheit zu geben in die Handlung einzutauchen. Vom Titel, über das Cover, den Namen der Protagonisten bis hin zu den detailliert beschriebenen Szenarien wird der Leser/die Leserin in das italienische Flair hineingesogen.

Beginnend mit Sonja und Elke als Touristinnen des kleinen verschlagenen Dörfchens Pesaro del Monte piccolo Cattolica entwickelt sich eine verzwickte von jähen Wendungen gespickte Handlung um den Tod des Lehrers Kilian Rossi.

Er war ein Mann der nichts anbrennen ließ. Ein Motiv für seinen Tod hätten also viele gehabt. Doch wer war es ? War es ein Mann oder eine Frau? Was war das Motiv? Die Indizien sprechen eine klare Sprache. Oder ist es am Ende doch ganz anders als gedacht? Und woher kommt der zweite Tote? War es derselbe Mörder?

Commissario Garibaldi sieht sich einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft gegenüber und nur Federica Pellegrini , die Besitzerin der Pension Vento del Mare, kann ihm bei der Aufklärung dieses verworrenen Falles helfen.

Sommer, Sonne, Sonnenschein, viel Amore, Eifersucht und Missverständnisse inklusive.

Aber letztlich heißt es hier immer wieder: Nichts ist so, wie es scheint.

Ein Kriminalroman der definitiv zu empfehlen ist!

Bewertung vom 19.05.2021
Eine perfekte Ehe
McCreight, Kimberly

Eine perfekte Ehe


sehr gut

Die New Yorkerin Anwältin Lizzie Kitsakis hat einen gut bezahlten Job in der renommierten Anwaltskanzlei Young & Crane. Da ruft plötzlich ihr alter Studienfreund Zach an, welcher verdächtigt wird seine Ehefrau Amanda brutal ermordet zu haben. Die Hinweise sprechen gegen ihn. Klischees werden erfüllt. Er beteuert seine Unschuld. Alte Erinnerungen kommen hoch. Um Lizzies Ehe ist es derzeit nicht sonderlich gut bestellt. Und Lizzies liebstes Rechtsgebiet sind Verteidigungen in Mordprozessen auch nicht. Trotzdem übernimmt sie den Fall. Nach und nach erfährt sie immer mehr über das Leben von Zach und Amanda, aber desto mehr Ungereimtheiten tauchen auf. Welche Geheimnisse umgeben das noble Wohnviertel, wo dieses schreckliche Verbrechen stattfand? Und letztlich die Frage: Was hat Lizzies Ehemann Sam damit zu tun? Für mich sind das Cover als auch der Titel „Eine perfekte Ehe“ treffend für den Inhalt dieses Thrillers getroffen. Der Schreibstil, der Handlungsaufbau und -verlauf, die vielen Wendungen, der Blickwinkel durch verschiedene Charaktere und das Einbringen von Gerichtsdokumenten, Mails etc. ist alles in allem in einem gut ausgewogenen Mischverhältnis gehalten. Die Höhepunkte der Story hätten noch besser ausgebaut sein können und wirken teilweise stumpf und schnell abgehandelt. Aber unterm Strich für meinen Geschmack ein solider Thriller. Durchaus lesenswert.

Bewertung vom 22.04.2021
Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2
Kellerhoff, Lutz W.;Kellerhoff, Lutz Wilhelm

Teufelsberg / Kommissar Wolf Heller Bd.2


weniger gut

Bei „Teufelsberg“ von den Autoren Lutz, Wilhelm und Kellerhoff handelt es sich um einen Kriminalroman, welcher sich im Berlin der sechziger Jahre bewegt. Beginnend mit einem Mord an der Frau eines Richters, werden nach und nach mehr Verstrickungen rund um den Ermittler Wolf Heller aufgedeckt. War es ein politisch motivierter Mord? Das Opfer war jüdischer Abstammung… Und was genau hat die Nichte des Toten vor?
Mir persönlich fiel der Einstieg in diesen Kriminalroman nicht leicht; es erschienen viele Charaktere, denen es jedoch an Tiefe fehlte und eine Unterscheidung war im Verlauf teils schwierig und die Grenzen verschwammen. Richtig gefesselt hat mich dieser Roman nicht, da Szenen als auch Personal nur sehr oberflächlich gehalten wurden, die Story nur mit Hintergrundwissen nachvollziehbar (Glossar bitte beachten!) ist, Spannungsmomente kaum vorhanden sind und die Entwicklung der Story an sich schon sehr zäh war. Auch entscheidenden Wendepunkten fehlte es völlig an Tiefgang; Potential wäre jedenfalls vorhanden gewesen. Der erste Eindruck hielt leider bis zum Ende an...
Die Idee dahinter ist wirklich gut, nur leider war die Umsetzung so.. naja… Kann man lesen, muss man aber nicht.