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Andersleser

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2021
Im Netz von Black Widow
Houser, Jody;Mooney, Stephen

Im Netz von Black Widow


weniger gut

Einerseits ein cooler Comic, andererseits aber auch irgendwie recht "schwierig".
Ich war teilweise echt verwirrt, weil eine Szene die nächste Jagd. Mal ist es in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit, oder parallel zum Geschehen, was man zuvor gelesen hat. Das ist zwar immer angekündigt, aber so ist gerade am Anfang gefühlt kaum ein Zusammenhang da. Ich bin einfach echt schwer in die Geschichte reingekommen und wurde mit jedem Wechsel wieder zum Anfang geschleudert. Auf mancher Seite musste ich dann sogar mehrere Seiten zurückgehen, um zu verstehen was da jetzt gerade Sache ist. Das ist einfach echt nicht schön. Andererseits macht der Comic teilweise trotzdem großen Spaß, die Orte sind toll gewählt und an dynamischeren Szenen wird auch nicht gespart.

Die Story ergibt zum Ende hin immer mehr Sinn. Zwar bekommt man auch früher schon einmal einen Eindruck davon, was Sache sein könnte, aber zu dem Zeitpunkt ist es trotzdem etwas irritierend. Dazu kommt, das man wirklich erst am Schluss erfährt, was alles so im Hintergrund ablief, was man so aber nie ahnen konnte, da es nie Hinweise dazu gab. So hat man am Ende dann zwar alles weitestgehend begriffen, aber es war eben nicht immer so spaßig, wie wenn ich mir beim Lesen meine eigenen Theorien zusammenbasteln kann.

Die Zeichnungen sind toll und ich mag die Charaktere, die im Comic vorkommen, zum Beispiel bekommt auch Matt Murdock einen Auftritt. Aber ich habe mir wohl irgendwie ein wenig anderes, oder mehr darunter vorgestellt. So konnte mich der Comic leider nicht ganz von sich überzeugen. Aber auch hier gibt es Lieblingsstellen, denn ich liebe die Auftritte von Yelena sehr, wenn sie und Natasha zusammen sind. Gerade da gefallen mir auch die Dialoge sehr gut.

Bewertung vom 24.10.2021
Erste Stunde: Tierisch laut! / School of Talents Bd.1
Schellhammer, Silke

Erste Stunde: Tierisch laut! / School of Talents Bd.1


ausgezeichnet

Ein super tolles Kinderbuch, das ich absolut jedem empfehlen kann, der gern in diesem Genre unterwegs ist, oder gern mal wieder in eine Kindergeschichte eintauchen möchte. Man muss nicht erst 8 sein, denn es kann ganz offensichtlich jedes Alter begeistern. Mich jedenfalls konnte das Buch komplett von sich überzeugen. Es hat mich so sehr mitgerissen, dass ich es einfach mal eben in einen Rutsch durchgelesen habe, ich wollte es nie zur Seite legen.

Ich hatte beim Lesen unheimlich viel Spaß und finde die Idee der Schule echt toll. Es fasst einfach ganz tolle Elemente zusammen. Das Internat, was für viele an sich als Thema schon total spannend und mysteriös ist, das Abenteuer verspricht! Aber gleichzeitig auch die Talente der Kinder, die alle eine besondere Begabung haben. Ob nun die Tiere zu verstehen, oder sich in diese zu verwandeln. So hat man gleichzeitig noch ganz viel Raum für Fantasie und bekommt hinter dem einerseits realistisch geprägten Bild auch eine ganze Ladung Magie ab, wenn auch im anderen Sinne als herumzuzaubern. So manches Talent liefert die ein oder andere lustige Situation und das Buch selbst beginnt schon mit einer unheimlich witzigen Szene mit zwei Fliegen. Ich kann nur jedem raten, da einmal rein zu lesen!

Für mich einfach eine ganz tolle Story mit wunderschönen Illustrationen im Inneren. Mit dieser Geschichte kann man kaum was falsch machen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen, kann aber genauso jüngere wie ältere fesseln. Ich bin super gespannt auf die Fortsetzung, auch wenn dieser Teil in sich gut abgeschlossen ist und so keine Cliffhanger bereithält. Trotzdem eine wirklich tolle Reihe.

Bewertung vom 15.10.2021
Midnight Stories (Anthologie) (eBook, ePUB)
Shepherd, Maya; Gaillard, Jaschka; Altmann, Jenny Barbara; Brandt, Anna-Lena; Bieber, Lena; Hensel, Lisa-Katharina; Patsch, Sabrina; Stocker, Sabrina; Amerstorfer, Tanja; Maibach, Alexandra; Sawatzki, Anika; Kast, Mo; Bohndorf, Julia; Loup, Jess A.; Finley, Elias; Yarash, Cara; Grimpo, Gina

Midnight Stories (Anthologie) (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Anthologie zu bewerten, selbst für mich allein, fällt mir echt schwer und das gar nicht mal weil so viel dagegen spräche. Es ist nur einfach Fakt, dass sich meine Meinungen über die einzelnen Geschichten teilweise sehr unterscheiden und ich so natürlich etwas in der Zwickmühle stecke, ein Buch zu bewerten, bei dem mein Gefühl unterschiedlicher nicht sein könnte.
Es gibt in dieser Sammlung einige Geschichten, die mir total gut gefallen haben, andere, die mir absolut gar nicht gefallen haben. Auch wenn ich abschließend behaupten kann, dass die meisten mich wirklich gut unterhalten konnten. Natürlich kann man sich schon darauf einstellen, wenn man ein Buch liest, in dem Geschichten vieler verschiedener Autoren gedruckt sind. Gerade wenn sie sich teils auch im Stil so sehr unterscheiden. Andererseits eignen sich solche Bände doch hervorragend für Momente, in denen man nicht die Zeit hat ein ganzes Buch zu lesen.

Und dann wäre da noch ganz allgemein eine Gemeinsamkeit, die sich durch recht viele Geschichten zieht: Sie enden mal mehr und mal weniger offen. Manche geradezu mittendrin, auch wenn dieses Phänomen zum Glück nicht häufig vorkam und mit jeder Geschichte mehr abnahm. Einige haben zwar ein offenes Ende, mit dem man aber gut leben kann, andere Enden wiederum so sehr mitten im Geschehen, dass es mich unendlich frustriert hat. Vor allem, wenn es Geschichten sind, die ich gern weiter verfolgen würde, denn so manche eignet sich hervorragend für ein ganz eigenes Buch. Da weiß ich wirklich nicht wie ich fühlen soll. Andererseits kann ich die besonders fiesen Enden wirklich gut nachvollziehen, denn gerade dieser Abschluss macht bei manchen Geschichten einen großen Teil der Spannung aus. Dieses Ungewisse, das man nicht weiß, was nun passiert, sich die eigene Fantasie einschaltet und man alles mögliche an Szenarien durchdenkt. Es ist einfach ein gängiges Stilmittel für den Schreckmoment, den man auch aus der Filmbranche kennt. Das sind Momente, in denen man den Atem anhält und das wird auf jeden Fall gewollt sein! Und es funktioniert.

Doch ich kann all jene, die offene Enden überhaupt nicht mögen, beruhigen: Je weiter man liest, desto mehr ändern sich auch die Enden der Geschichten. Es gibt einige, bei denen es zwar immer noch offen gehalten ist, bei denen ich aber trotzdem das Gefühl hatte, die Geschichte ist wirklich vollständig abgeschlossen. Wo ich also tatsächlich zufrieden mit dem Ende war, obwohl dieses noch Raum ließ. Im Endeffekt ist das alles mein persönlicher Eindruck und wenn ich nach diesem gehe, habe ich mich vor allem mit dem Anfang des Buches schwer getan und wurde dann immer mehr von dem Buch abgeholt.
Ganz klar kann ich aber sagen, dass man hier wirklich sehr verschiedene Ansätze zum Thema kennenlernt, die alle ihren Reiz haben. Es ist einfach eine schöne Idee, auch wenn ich für meinen Geschmack bei mancher Geschichte gern mehr Gruselfaktor gehabt hätte. Ich finde es faszinierend, wie ich, als jemand der (eigentlich) keinen Horror mag, doch immer wieder nach einem Buch mit wirklichem Gruselfaktor sucht. Etwas, das mir den Atem raubt, mich voll in das Geschehen zieht, mir Gänsehaut beschert. Etwas, was eine Art Angst auslöst, die zugleich so fesselnd ist, dass man unbedingt trotzdem weiter lesen muss. Das habe ich hier so zwar nur in vereinzelten Geschichten gehabt, dafür hatte ich aber trotzdem eine echt tolle Vielfalt an mysteriösen Stories, die mich auf ganz unterschiedliche Art unterhalten konnten.

Abschließend kann ich jedem, dem es vielleicht ähnlich geht, nur raten das gesamte Buch zu lesen, denn lohnen kann sich das durchaus.

Bewertung vom 13.10.2021
Der Straßenmagier - Die Götter von New Orleans / Die Halbmondstadt Bd.1
Camp, Bryan

Der Straßenmagier - Die Götter von New Orleans / Die Halbmondstadt Bd.1


ausgezeichnet

Ein Buch, das mich von der ersten Seite an vollkommen fesseln konnte!
Ich liebe nicht nur die Geschichte, die Atmosphäre und die gesamte Idee des Buches, sondern auch die Charaktere und ganz besonders die Dialoge. Es ist ein herrliches Buch, das nicht nur spannend sondern auch witzig sein kann, und das ab einen gewissen Punkt die Beschreibung abgedreht hervorragend bedient und das im positivsten Sinn. Irgendwann kam ich beim lesen einfach an die Stelle, das ich dachte, schräger geht nicht. Und dann kam da immer mehr nach, als würde mich das Buch auslachen und meinen "Ach echt?!" und es mir dabei so richtig zeigen wollen.
Wenn ich eins hierbei gelernt habe, dann, dass es immer noch abgedrehter und cooler kann, ohne dabei zu schräg zu werden, oder den Sinn, den roten Faden der Geschichte, zu verlieren. Überhaupt fand ich die gesamte Story völlig unvergleichbar, mit mir bekannten Büchern.

Ich kann hier eine klare Empfehlung aussprechen, denn mich hat das Buch begeistert und durchgehend packen können. Mal davon abgesehen, dass es tatsächlich diesen Moment gab, wo mir beim Lesen geradezu der Mund offen stand. Damit gerechnet hätte ich niemals, und auch wie es ausgehen würde, war für mich nicht vorhersehbar. Einfach cool, mit Wendungen und Überraschungen, aber auch mit Dialogen die nicht gestelzt, sondern echt und ungeschönt sind. Gibt es "derbere" Sätze? Vermutlich, wenn man da empfindlich ist bestimmt. Aber es ist so eben genau richtig. Es ist real. Echt. Und es passt vor allem wirklich gut zum Buch und den Figuren. Ich liebe es, wenn die Charaktere nicht auf den Mund gefallen sind und auch mal fluchen können, wenn ihnen danach ist.

Ein klasse Buch, welches gut zu einem Ende gebracht werden konnte, und das dennoch Lust auf mehr Abenteuer in diesem New Orleans macht. Ich kann eigentlich nicht genug davon bekommen, weil es für mich etwas besonderes oder auch neues hatte. Kann ich es richtig in Worte fassen? Nicht unbedingt. Ein Rad kann nicht neu erfunden werden, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass man mit 'Der Straßenmagier', etwas erfrischend neueres bekommt.

Bewertung vom 09.10.2021
Erde 0
Johnson, Micaiah

Erde 0


ausgezeichnet

In diesem Buch erlebt man Science-Fiction auf eine Art, die auch Menschen gefallen wird, die das Genre eher nicht lesen - dessen bin ich mir absolut sicher. Es wirkt nicht so wie andere Bücher des Genres und hält sich mit den üblichen Themen eher zurück. Wer nichts von Raumschiffen und viel Technologie hält und auch keine Weltraumgeschichten mag, braucht hier also absolut keine Bedenken haben, das wird man in Erde 0 auf diese Art nicht finden. Und trotzdem bietet es wirklich viel, bleibt dabei aber immer verständlich. Es wird nicht mit unbekannten, technischen oder ausgedachten Begriffen jongliert, dass man beim Lesen irgendwann nichts mehr versteht, oder ständig nachgucken muss. Es bleibt durchgehend immer verständlich und das macht nicht nur Spaß, sondern auch wesentlich leichter, der eigentlichen Geschichte zu folgen und sich eigene Gedanken zu machen.

Das Buch beschäftigt sich nicht nur mit dem Thema von verschiedenen Parallelwelten, und das bildet für mich persönlich in der Geschichte auch gar nicht das Zentrum. Viel mehr sieht man wie eigentlich die äußeren Umstände und Einflüsse einen Menschen beeinflussen und dessen Charakter formen können. Man erkennt aber auch, wo im Grunde doch der Kern der Person ist, der trotz verschiedener Ereignisse und Wendepunkte eben doch zu Teilen gleich bleibt, während die Person ansonsten völlig anders ist, als auf einer anderen Welt. Wirklich spannend ist es dann, wenn ein Mensch, der zwischen diesen Welten wandert, diesen "Spiegel" vorgehalten bekommt.

Gleichzeitig wird Diversität gelebt. Die Sexualität einer Person spielt hier keine Rolle, es ist einfach etwas, das akzeptiert wird. Genauso gibt es non-binäre Charaktere und auch hier sieht man einfach die Akzeptanz dessen und das gefällt mir wirklich gut, auch wenn die Rolle nicht ganz so Groß ist.
Die Geschichte beschäftigt sich aber auch mit Klassismus. Armut und Reichtum, Ausbeutung, die Herkunft von Menschen und Vorurteile über diese. Charaktere müssen nicht immer so sein, wie sie scheinen, können mehr als eine Facette haben. Ich mag das Buch wirklich gern, denn es hat mich nie gelangweilt, mein Interesse war immer voll dabei und es hat mir beim Lesen einfach Spaß gemacht. Ich hätte unheimlich gern noch mehr von Erde 0 gelesen, aber irgendwann ist ein Buch unweigerlich zu Ende. Doch es bleibt eine Autorin, von der ich gern mehr lesen würde.

Was mir an diesem Buch auch gefällt und was ich nicht erwartet hatte zu finden, von dem ich nicht wusste dass es in einer Geschichte so sehr funktionieren kann: Es wird anders mit Bezeichnungen von Personengruppen umgegangen. Es wird sehr oft von Mitarbeiterinnen oder Runnerinnen geschrieben, es sind aber natürlich nicht alles nur Frauen und es ist auch nicht so gemeint, dass nur diese gerade eine Rolle spielen. Mit diesem Begriff werden einfach alle eingefasst, außer es ist direkt nur eine Person gemeint, da wird die jeweils passende Form genutzt. Es liest sich nicht komisch, es bringt einen nicht aus dem Lesefluss. Es funktioniert und wirkt völlig selbstverständlich, passt toll zu dem wirklich angenehmen Schreibstil. Ich habe es von Anfang an einfach so hinnehmen können - tatsächlich fiel es mir zuerst gar nicht wirklich auf, obwohl auch Männer dabei waren und die vollständige Gruppe gemeint war. Es ist einfach so selbstverständlich drin, dass es super einfach anzunehmen ist. Da sieht man mal, wie sehr es eben auch so rum klappt.
Das ganze wechselt dann auch mal zu der als maskulin geltenden Version der Mitarbeiter, oder bleibt bei der gewöhnlich genutzten Version, aber auch der Wechsel kommt nie komisch oder irritierend rüber. Es fügt sich optimal und ohne Sonderzeichen hervorragend ein, aber es funktioniert. Und das Buch gefällt mir. Vor allem schadet es dem Buch nicht und beim Lesen stört es auch nicht. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.10.2021
Die Chroniken von Under York. Band 1
Runberg, Sylvain

Die Chroniken von Under York. Band 1


ausgezeichnet

Allein das Cover zeigt schon sehr gut, wie cool die Zeichnungen im Comic sind. Ich liebe die Bilder sehr und bin total fasziniert, wie die Magie hier auch bildlich dargestellt ist. Bei der Bezeichnung 'Schwarze Winde' stellt man sich sicher was völlig anderes vor, als etwas so schönes, trotzdem passt es irgendwie sehr gut. Zeichnerisch ist dieser Comic auf jeden Fall der Wahnsinn!

Obwohl ich die Geschichte anfangs bei ein paar Szenen etwas verwirrend fand, bis sie schließlich mit jeder Seite mehr Sinn ergab, konnte sie mich doch mit sich reißen. Alles hat sich schließlich gefügt und bereitet auf eine tolle Fortsetzung vor. Gerade mit dem Element des Tagebuchs, das immer wieder auftaucht, kann die Geschichte irgendwie punkten. Es wirkt wie etwas neues und lässt auch einen tieferen Blick auf die Protagonistin zu. So bekommt man einen guten Eindruck von ihrem Charakter, auch wenn es bisher noch etwas auf Abstand ist. Allerdings finde ich es etwas schräg, wie Alison gefühlt innerhalb von Sekunden zwischen Panik und Biss wechselt, und das teilweise nicht wirklich nachvollziehbar. Das ergibt für mich so nicht immer einen Sinn. Es kommt zwar nicht permanent vor, aber lässt mich doch etwas irritiert zurück - und das obwohl ich Panikattacken und Ängste aus eigener Erfahrung kenne und eigentlich so auch nachvollziehen kann. Anfangs passt es auch, nur später sieht es für mich persönlich so aus, als hätte man es vergessen und dann plötzlich gedacht "Ach ja, sie hat ja Angst, Moment, das quetsch ich eben rein." Natürlich kann es auch gewollt so sein, um zu unterstreichen, dass sie ihre Ängste zwischendurch vergisst, bis es dann wieder plötzlich über sie einbricht. Das kam mir nur nicht gut genug raus.

An sich finde ich es aber eine tolle Idee, die neugierig auf den weiteren Verlauf macht. Mich interessiert das (Geschäfts)Verhältnis zwischen Under York und New York, wie die Dynamik zwischen der Welt der Hexen und den Normalos ist, auch wenn man erstmal nur einen ersten Eindruck davon bekommt. Aber auch der Bezug auf die Hexenverfolgung ist super!
Ich frage mich, wie die Beziehungen zwischen oben und unten entstanden sind. Was wird noch erklärt werden und wird es offene Fragen geben? Man wird es sehen. Ich bin jedenfalls gespannt auf die Fortsetzung. Mich konnte der Comic gut unterhalten, außerdem gibt es im Anschluss auch noch ein tolles Interview mit Mirka und Sylvain, das ich ganz interessant finde.

Wenn man richtig tolles Futter für die Augen haben will, kann man mit Under York nicht viel falsch machen. Die Zeichnungen sind wie gesagt absolut super!

Bewertung vom 01.10.2021
Eis. Abenteuer. Einsamkeit
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Man muss bescheuert sein, im Winter durch Schnee und Eis bei Minusgraden im zweistelligen Bereich irgendwo beim, beziehungsweise auf, dem Arktischen Ozean mit dem Rad unterwegs zu sein. Ja, stimmt. Aber man muss auch Energie, Mut und den Willen haben - die Ausdauer, das überhaupt bis zum Ende durchzuziehen.

Dieses Buch zeigt nicht einfach einen Reisebericht, es ist nicht einfach nur trocken daher erzählt. Es ist viel mehr eine (echte) Abenteuergeschichte mit atemberaubend schönen Bildern, die jedes für sich, auch wenn sie nicht immer klassisch schönes zeigen, echt toll sind und etwas einfangen, was ein immer nur von der besten Seite abgelichteter Moment nicht zeigen kann. Die Bilder erzählen zu dem Text eine eigene Geschichte und lassen noch tiefer in die Tour und die Landschaft eintauchen. Und gleichzeitig lernt man sogar immer wieder neues zu allem Möglichen. Man trifft die Menschen die dort leben, erlebt eine unheimliche, vielen sicher unbekannte, Gastfreundschaft. Aber man erlebt auch die Einsamkeit in der Natur, die schön und bedrückend zugleich sein kann.

Für mich ist dieses Buch etwas besonderes, und ich muss zugeben, dass so ein Bericht absolut begeistert und in einem selbst ein kleines Fünkchen aufleben lässt, auch solche Touren machen zu wollen. Zugleich weckt es aber auch den Respekt davor. Denn es ist nicht einfach und gemütlich. Es ist, gerade an so verlassenen Orten, nicht immer jemand da, der einem bei kleinsten Hindernissen hilft - und ja: Es kann auch gefährlich werden. Man muss teilweise über sich hinauswachsen und gleichzeitig kann man auf solchen Reisen zu sich selbst finden. Man lernt mehr auf sich selbst zu vertrauen, auf sein eigenes Gefühl und den Körper zu hören. Man wird sich glaube ich über viel bewusst, wenn man so etwas tut. Ein ganz tolles Buch, das ich empfehlen kann. Selbst wann man so eine Tour nicht machen will, kann man immerhin auf dem Sofa teilweise daran teilhaben und sich an den schönen Bildern erfreuen.

Übrigens: Der Autor heißt echt so. Und der Name passt!

Bewertung vom 27.09.2021
Ära der Schatten / Der dunkle Kristall Bd.1
Lee, J.M.

Ära der Schatten / Der dunkle Kristall Bd.1


sehr gut

Der dunkle Kristall ist für mich irgendwie ein richtiges Wohlfühlbuch. Es liest sich super angenehm, wodurch man wirklich gut durch die Seiten kommt, und es eigentlich auch in eins durchlesen könnte. Es fliegt auf eine gute und leichte Art an einem vorbei, entführt aber auch direkt in die Welt der Gelflinge. Gerade Sogg hat mir so sehr gefallen, ich konnte es mir direkt ganz genau vorstellen. Ich liebe solche Orte, da trifft der Sumpf mit den Behausungen der Gelflinge vollkommen meinen Geschmack. Die schönen Illustrationen, die in Abständen vorkommen, helfen zusätzlich, sich manche Dinge besser vorstellen zu können und geben dem Ganzen eine ganz neue Atmosphäre, eigentlich sogar mehr Tiefe.

Es hat mir wirklich gut gefallen, und das, obwohl ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte. Diese ist zwar immer wieder, mal mehr und mal weniger offen da, aber schwächer als bei manch anderem Buch. Trotzdem hat es mich absolut nie gelangweilt. Ich habe immer wahnsinnig gern weiter gelesen, hatte wirklich Spaß dabei und gerade am Ende kam dann doch noch mal etwas mehr Schwung in die Geschichte.

Ära der Schatten ist vor allem der Anfang einer Reise und der Beginn der Geschichte. Man sieht viel von den Gelflingen, lernt etwas über die Stämme dieser und sieht ein wenig was von der Welt. Ich vermute, dass im nächsten Buch etwas mehr passieren wird und dass es dort noch ein paar Überraschungen geben wird, auch wenn ich das natürlich nicht sicher wissen kann - es ist einfach mein Eindruck von diesem doch sehr gelungenen Einstieg in die Geschichte. Wer neue Wesen und Welten mag, ist mit diesem Buch sicher gut bedient, denn ich habe noch keine Geschichte gelesen, in denen Wesen irgendwie vergleichbar mit Gelflingen und Skeksen wären. Allerdings hätte ich es schön gefunden, wenn man sich die Gelflinge auch ohne Illustrationen noch besser hätte vorstellen können. Ohne der auf dem Cover abgebildeten Protagonistin, oder die Bilder im Buch, hätten sie rein von der Beschreibung bei mir recht anders ausgesehen, weil ich gerade Anfangs noch kein richtiges Bild durch die Beschreibungen bekommen konnte.

Insgesamt ist es aber eine wirklich schöne Geschichte, die man durchaus mal lesen kann. Ich für meinen Teil bin schon sehr gespannt auf den zweiten Band, der ja zum Glück im Oktober erscheint. So kann ich mich durch die kurze Wartezeit auch über das offene Ende hinwegtrösten.

Bewertung vom 15.09.2021
Mollys wundersame Reise
Kupka, Anna Camilla

Mollys wundersame Reise


ausgezeichnet

Schön, tiefgründig und einfach besonders. Ein Buch, wie eine Reise zu sich selbst.

Mir hat die Geschichte rund um Molly und ihre Reise zu sich selbst, zur Selbstakzeptanz wirklich gefallen. Mit Molly zusammen begegnen wir nicht nur ihren Gefühlen, sondern auch unseren eigenen - jedenfalls empfinde ich es so. Es ist einfach eine schöne Darstellung von dem Gefühlsleben des Menschen. Es zeigt so vieles und transportiert zugleich die Botschaft, sich selbst zu mögen wirklich toll. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Geschichte den einen oder anderen helfen könnte, mit sich selbst im Reinen zu sein. Natürlich darf man keine Wunder erwarten. Ich glaube kein Buch der Welt schafft es, dass man sich von jetzt auf gleich uneingeschränkt und nachhaltig gut fühlt, und sich selbst vollkommen akzeptieren kann. Schon gar nicht, wenn man noch nicht so weit ist. Aber es kann ganz bestimmt dabei unterstützen, sich selbst mehr entgegen zu kommen, sich vielleicht auch ein wenig in einem anderen Licht und aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Diese Geschichte regt dazu an, sich und das eigene Innenleben genauer zu betrachten, über sich selbst nachzudenken und vielleicht auch weniger hart mit sich zu sein. Und tatsächlich braucht diese kleine Reise zum Selbst nichtmal mehr, als diese 40 Seiten. Ich denke, dass gerade auch der kleine Umfang wirklich hilfreich ist, da man so nicht ganz so lang die Aufmerksamkeit darauf halten muss und man die Geschichte auch mit weniger Zeit und weniger Motivation zum Lesen verfolgen kann.

Ich halte das Buch durchaus für eine Empfehlung Wert. Nicht zuletzt lohnen sich auch die kleinen Illustrationen wirklich sehr. Ein richtiges Wohlfühlbuch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2021
Junge ohne Namen (eBook, ePUB)
Tasane, Steve

Junge ohne Namen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein kurzes aber dafür umso einprägsameres Buch.
Junge ohne Namen ist eine Geschichte, die bleibt. Sie beschäftigt während des Lesens genauso sehr wie danach und lässt einen einfach nicht los. Sie schildert sehr klar, was Kinder auf der Flucht erleben müssen, gerade unbegleitete. Was diese Kinder, jeder Mensch, in einem Flüchtlingslager erlebt. Und es macht einfach fassungslos, wie grausam und menschenverachtend gehandelt wird. Nun darf man nicht denken, dass wir die schlimmsten Dinge zu lesen bekommen, denn das Buch ist durchaus für die Altersempfehlung entsprechend geschrieben, aber ich bin der Meinung, dass sich jeder beim Lesen selbst vorstellen kann, welche Seiten solche Situationen in Menschen hervorbringen können.

Die Geschichte ist nicht nur eindrucksvoll und absolut empfehlenswert, sie ist erschütternd und lässt an den Menschen zweifeln. Gleichzeitig schafft der Autor aber selbst in diesem Szenario so etwas wie Hoffnung aufkommen zu lassen, wo die Hoffnungslosigkeit einen von allen Seiten niederdrückt. Ob nun durch Menschen, die tatsächlich irgendwie helfen, oder durch die Kinder, die versuchen zu überleben und zu leben. Dabei ist dieser Funken an Hoffnung wirklich mickrig - doch der Protagonist I ist in all diesem Geschehen ein kleines Licht in der Dunkelheit, während er uns zeigt, was Zusammenhalt eigentlich wirklich bedeutet.