Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nepomurks

Bewertungen

Insgesamt 155 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2017
Brötchen, Baguette & Weizenbrote nach traditionellen Rezepturen
Kellner, Gerhard

Brötchen, Baguette & Weizenbrote nach traditionellen Rezepturen


sehr gut

Klassische Rezepte, gute Anleitungen und schmackhafte Ergebnisse!

Gerhard Kellner ist leidenschaftlicher Hobbybäcker und hat 2014 im Bassermann Verlag u.a. dieses Buch „Brötchen, Baguette und Weizenbrote nach traditionellen Rezepturen“ veröffentlicht. Er zeigt sehr detailliert den Weg zu leckeren und oftmals klassischen (hellen) Backwaren, ob nun Schnittbrötchen, Kastenweißbrot, Buttertoast oder Osterkranz und Weißbrot.
Ich finde den Aufbau des Buches überwiegend sehr gelungen. Gerhard Kellner gibt hier viele, vorwiegend aus seiner langjährigen Erfahrung heraus gesammelten Tipps und Ratschläge, die ich häufig sehr hilfreich fand. Die Struktur des Buches ist sehr überschaubar und meines Erachtens auch ziemlich intuitiv. Sprachlich ist alles, angefangen von den Einsteigertipps bis hin zu den Rezepten, gut verständlich und umsetzbar. Zudem gibt es eine reichliche Bebilderung und man kann sich die meisten Backwaren somit direkt im Ergebnis anschauen. Zu einigen Backwaren gibt es auch eine recht detaillierte und brauchbare Anleitung zur Herstellung (z.B. Falttechnik). Leider fehlten ausgerechnet zu den mir unbekannten Brötchensorten („Pfennigmuckerln“) die Beispielbilder, da musste ich dann doch noch einmal auf das Internet zurückgreifen. Ansonsten ist das Buch aber sehr ansprechend und gibt ein stimmiges Bild zu den traditionellen Rezepturen ab. Die Ergebnisse werden in etwa so, wie erwartet (es dürfte wohl noch besser werden mit etwas Übung..). Zudem waren die von mir bisher ausprobierten Rezepte nach dem Backen recht schmackhaft, die Brötchen außen knackig und innen locker-fluffig.

Ein Manko war für mich, dass Gerhard Kellner meiner Meinung nach doch ziemlich viele Hilfsmittel / Handwerkszeug „voraussetzt“. Ich habe hier einige Vorgehensweisen ein wenig abändern müssen, um nicht zwangsläufig neue Utensilien kaufen zu müssen. Trotz dieses Faktors war ich sehr zufrieden mit den Ergebnissen und das Backen war auch trotzdem unkompliziert.

Insgesamt gefiel mir das Buch recht gut und man kann es wohl häufig zu Rate ziehen oder die Rezepte nutzen. Klassisch und traditionell, aber trotzdem mit guter Vielfalt und diversen Abwandlungen. Es ist meines Erachtens absolut empfehlenswert. Nur wegen der von mir angesprochenen kleineren Kritikpunkte würde ich statt 5 mit einem Punkt Abzug „nur“ 4 Sterne vergeben.

Bewertung vom 21.09.2017
Underground Railroad
Whitehead, Colson

Underground Railroad


weniger gut

Thematisch packend, Schreibstil sehr enttäuschend..

Ich war auf dieses Buch unglaublich gespannt, immerhin hat Colson Whitehead mit seinem Roman "Underground Railroade" den Pulitzer Preis 2017 gewonnen. Immer wieder las man, dass der Autor der schreckliche Geschichte Amerikas, bzw. der Geschichte der Sklavenhaltung bis ins 19. Jahrhundert auf großartige Art und Weise ein neues Gesicht gegeben hätte. Somit waren meine Erwartungen hoch!
Doch schon auf den ersten Seiten wird dem Leser möglichst deutlich dargelegt, wie man den Inhalt zu verstehen habe - mitsamt ausführlicher Erklärung der geschichtlichen Hintergründe zum "Underground Railroad". Das mag hilfreich sein, mich hat es jedoch bereits sehr gestört. Meiner Meinung nach sollten sich die Inhalte und eine entsprechende Meinung dazu aus den Verläufen selbst ergeben, schließlich ist man ein "mündiger", im besten Fall reflektierender Leser. Somit fand ich persönlich die Erläuterungen und Whitehead's Ausführungen zu Anfang des Buches auch denkbar ungünstig platziert und hätte sie mir (ggf. mit einem Vermerk) eher am Ende des Romans gewünscht.

Zudem muss ich ehrlich gestehen, dass sich meiner Meinung nach die arg erläuternde Art auch im Schreibstil wiederfinden ließ. Für meinen Geschmack gab es zu viele recht plakative Sätze oder Aussagen ("Jeder wusste, dass Nigger keinen Geburtstag hatten."), damit der Leser auch ja den geschichtlichen Hintergrund und die grausamen Zustände zu verstehen weiß. Vielleicht lag es am jeweiligen Kontext, aber ich fand den Stil des Autors eher anstrengend zu lesen. Vielmehr hätte ich gehofft, dass sich die Emotionen aus dem Text und aus den Schilderungen selbst heraus gestalten, statt dass Whitehead immer wieder auf die Gräueltaten der Sklavenhalter und der damaligen Umstände hinweist. Trotz der wirklich vielversprechenden Buch-Besprechungen fand ich die Art und Weise, wie die Zeit und auch die Protagonisten dargestellt waren absolut enttäuschend. Die Figuren waren zwar authentisch dargestellt, der Rest wirkte auf mich extrem erzwungen.

Ich habe das Buch letztlich nicht zu Ende gelesen. Meine Bewertung: 2 Sterne. Sehr schade!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2017
Palast der Finsternis
Bachmann, Stefan

Palast der Finsternis


sehr gut

Ein altes französisches Schloss, rätselhafte Kellerbauten und 5 junge Leute, die an ein großes Abenteuer glauben. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass Stefan Bachmann‘s Roman „Palast der Finsternis“ (Diogenes Verlag, 2017) mich inhaltlich fast ein wenig zerrissen hat. Auf der einen Seite ist das Buch stellenweise unglaublich spannend, weil der Autor es versteht, Dinge im Dunkeln zu belassen und die Neugier des Lesers anzufachen. Auf der anderen Seite wirkte die Geschichte teilweise aber auch arg unglaubwürdig und erinnerte mich immerzu an eine moderne Adaption und neue Episode von Enid Blyton‘s „Die fünf Freunde“. Ich war mir zunächst nicht einmal sicher, ob es sich um einen Jugendroman oder doch um eine „ernstzunehmende Geschichte“ für erwachsene Leser handeln würde. Daneben weist der Inhalt Elemente auf, die mich entfernt auch an Filme wie „Cube“ oder „Resident Evil“ erinnerten, die nicht immer ganz jugendfrei sind. So weit so gut.

Die Protagonisten des Romans treffen willkürlich zu einer Art Abenteuer auf wissenschaftlicher Basis zusammen. Sie kennen sich nicht und können sich zu Anfang auch nicht besonders gut leiden. Doch die Entwicklungen erzwingen ein Umdenken. Denn eigentlich geht es schließlich um das nackte Überleben. Der Schreibstil war beim Lesen durchweg sehr eingängig. Ich fand, es gab stilistisch einige Merkmale, die das Buch wie eingangs erwähnt auch für Jugendliche kompatibel machen. So zum Beispiel die Konzipierung der Protagonisten. Alter und Art der Charakterisierung der Figuren lassen den Roman auch gut und gerne als herkömmliches Jugendbuch durchgehen – dann wohl mit einigem Nervenkitzel und vielleicht auch dem ein oder anderen morbiden „Schockmoment“. Stellenweise geht es nämlich dann doch etwas blutrünstiger zu, als zunächst erwartet.

Vom Verlauf her ist das Buch denn auch ein wilder Mix aus Teilen verschiedenster Genres. Ich konnte trotzdem kaum aufhören weiterzulesen und war von den Verläufen dann doch in den Bann gezogen. Man wollte schließlich doch wissen, wie sich die Inhalte entwickeln und wie es letztlich ausgehen würde! Das Ende fand ich persönlich jedoch etwas „mager“. Aber das mag Geschmackssache sein.. Das Buch war insgesamt sehr spannend, wenn auch (wie bereits erwähnt) nicht immer allzu authentisch. Aber aufgrund des eingängigen Schreibstils und den teils doch recht überraschenden Entwicklungen kann man das Buch definitiv empfehlen. 4 Sterne.

Bewertung vom 21.09.2017
Swing Time
Smith, Zadie

Swing Time


ausgezeichnet

Tiefgründig und fesselnd...

Zadie Smith legt wieder einmal ein beeindruckendes Werk vor, das packend erzählt ist und einen tiefen Blick auf die beiden Hauptprotagonistinnen und ihre ganz persönlichen Entwicklungen freigibt.

Vordergründig geht es in "Swing Time" um Tanz und zwei Freundinnen, die unterschiedlicher vielleicht nicht sein könnten und die trotzdem zeitlebens eng verbunden bleiben. Im Kern jedoch präsentiert die Autorin hier eine Geschichte von Idealismus, Kulturen, Rassismus und Leidenschaften - wenn nicht gar von Träumen, die letztlich vielleicht doch unerreichbar bleiben.
Der Schreibstil ist dabei sehr eindringlich und ergreifend, aber auch durchweg flüssig lesbar. Man kann sich von Anfang an sehr gut in die Figuren hinein fühlen und durchleidet mit ihnen im Verlauf wohl auch so manches innere wie äußere Drama. Es entfaltet sich von Beginn an eine ganz eigene Welt und Zadie Smith begibt sich immer wieder auf subtil politisches Terrain - ohne dabei jedoch von der eigentlichen Geschichte abzuweichen. Mich hat "Swing Time"schon nach den ersten Seiten in den Bann gezogen und ich habe das Lesen genossen!

Ein Buch, das nachdenklich macht und beeindruckt. Starke Figuren, eine tolle Geschichte und obendrein ein sehr eingängiger Erzählstil! Zadie Smith weiß mit ihren Büchern zu überzeugen. Absolute Leseempfehlung und damit ganz klar 5 Sterne.

Bewertung vom 20.09.2017
Die Schule der Nacht
McDonald, Ann A.

Die Schule der Nacht


sehr gut

Düster und spannend...

Ann A. McDonald hat mit „Die Schule der Nacht“ einen ziemlich skurrilen, düsteren und spannenden Roman vorgelegt.

Cassandra Blackwell, oder kurz Cassie, ist die Hauptfigur dieser obskuren Geschichte. Cassie hat ein begehrtes Auslandsjahr am Raleigh College in Oxford ergattert, an einer der nobelsten und ältesten Universitäten überhaupt. Doch sie kommt nicht nur wegen des Studiums hierher. Sie ist vielmehr auf der Suche. Sie muss einem dunklen Geheimnis ihrer verstorbenen Mutter nachgehen, ihrer eigenen Identität auf die Spur kommen und sich dunklen Mächten entgegenstellen. Wird sie Antworten auf ihre Fragen erhalten, ohne dem bösen Sog, dem sie sich ausgesetzt sieht, zu erliegen?

Eine Story, die den Leser mit immer neuen kriminalistischen Elementen auf Trab hält und die eigentlichen Verstrickungen erst nach und nach offenlegt. Es schmiegt sich zunehmend ein Netz um die Figuren und den Plot und die Spannung nimmt immer weiter zu. Ich fand die Verläufe ziemlich spannend, wenn auch die Ideen zu den innersten Verläufen des Buches sehr überraschend waren und sich schon fast an den Grenzen der Glaubwürdigkeit bewegten.
Der Schreibstil ist jedoch durchweg sehr eingängig und die Erzählung extrem gut zu lesen. Einzig den von der Autorin voran gesetzten Epilog fand ich ein wenig deplatziert und als Einstieg in die Geschichte eher verwirrend als sinnstiftend. Aber es handelt sich hierbei lediglich um 3 Seiten, woran sich denn auch direkt der eigentliche Plot anknüpft.
Meiner Meinung nach waren die Protagonisten sehr gut konzipiert und wirkten auch recht authentisch. Die Inhalte werden im Verlauf definitiv immer mystischer und nehmen an Bedrohlichkeit zu. Insbesondere im Kontext der „Schule der Nacht“ wurden die Verläufe ziemlich geheimnisvoll und abgründig. Mehr sei dazu nicht verraten..
Der Spannungsbogen gefiel mir sehr gut, was sicherlich auch an einem gut durchdachten Aufbau des Romans, an den gut konstruierten Charakteren und einer durchgängig hohen atmosphärischen Dichte liegt. Nicht zuletzt trägt wahrscheinlich die reell und bedrohlich wirkende Umgebung von Raleigh sowie die dunklen Mächte, die am Werk sind, maßgeblich dazu bei, dass der Roman so wahnsinnig spannend bleibt.

„Die Schule der Nacht“ ist definitiv ein düsterer Roman, der viele Geheimnisse und kriminalistische Verläufe birgt und seinen wahren Kern erst spät preisgibt. Tolle Protagonisten, eine packende Geschichte und Spannung bis zur letzten Seite. Lesenswert und auch zu empfehlen! Wegen der kleineren Kritikpunkte meinerseits, würde ich den Roman mit sehr guten 4 Punkten bewerten.

Bewertung vom 19.09.2017
Trail-Run
Wischniewski, Denis

Trail-Run


ausgezeichnet

Sehr informativ und hilfreich!

Denis Wischniewski brachte bereits 2015 sein Buch „Trail-Run“ im Falken. Verlag heraus. Ein Buch mit vielfältigen Tipps, Trainingshinweisen und Übersichten zum Thema Laufen im Gelände oder in den Bergen.

Ich bin selber noch eher Laie auf diesem Gebiet, finde das Buch aber unglaublich hilfreich für den Einstieg und ziemlich umfangreich. Meiner Meinung nach werden sämtliche Eckpunkte bedacht, gut verständlich erklärt und mit diversen Bebilderungen vervollständigt. Meines Erachtens geht es kaum besser oder kompakter! Das Umsetzen der Inhalte liegt dann wohl letztlich beim Leser selbst..

Themenbereiche sind u.a. Ausrüstung (insbesondere notwendige Kleidung und Schuhwerk, Leichtrucksäcke, etc.), diverse Techniken (Lauftechniken, Downhill / Uphill, Schlamm / Matsch, mit / ohne Stöcken), mögliche Trainingskonzepte für Einsteiger und Fortgeschrittene mit Tabellen und praktischen Übungen zum gezielten Muskelaufbau, Strecken-/ Geländeunterschiede, Ernährungstipps mit Rezepten, Streckensuche, Wettkampf (Vorbereitung, Renntag, Erholung), Verletzungsprophylaxe, Trail-Rennen weltweit. Das nur zur Übersicht! Denis Wischniewski hat hier wohl soweit alles Nötige zusammengetragen und meinem Eindruck nach in gut sehr übersichtlichen Kapiteln strukturiert. Mir gefiel das Buch im Aufbau wie auch vom Schreibstil her extrem gut. Die Beschreibungen und Ausführungen sind allesamt bestens verständlich und ich fand die praktischen Anteile, also Übungen, gut umsetzbar. Selbst wenn man nicht gleich plant, in schwierigstem Gelände zu laufen, beinhaltet „Trail-Run“ sicherlich für manche Läufer noch einige hilfreiche Tipps ggf. für Marathon oder Waldläufe (also Langstreckenläufe oder normales Jogging).

Insgesamt ist das Buch meiner Meinung nach sehr eingängig verfasst, ziemlich informativ und auch für Laien, bzw. Einsteiger wie mich verständlich aufgebaut und inhaltlich bestens strukturiert. Mir hat Denis Wischniewski mit „Trail-Run“ jedenfalls ein gutes Stück weitergeholfen und ich würde das Buch jederzeit empfehlen. 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2017
Liebe ist mein Gefühl für dich / Mustang Creek Bd.2 (eBook, ePUB)
Miller, Linda Lael

Liebe ist mein Gefühl für dich / Mustang Creek Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein rustikaler Liebesschmöker mit tollen Charakteren!

„Mustang Creek – Liebe ist mein Gefühl für dich“, erschienen im Harper Collins Verlag (09/2017) ist der 2. Roman aus Linda Lael Miller‘s Romanreihe „Mustang Creek“ und zugleich ein wahrer Frauenschmöker mit viel Herz, knisternder Spannung und jeder Menge witziger Dialoge.

Lucinda „Luce“ Hale trifft während der Nachforschungen zu ihrer Dissertation auf Ranchbesitzer Drake Carson. Und wie das Schicksal es will, knistert es zwischen den beiden natürlich recht schnell. Doch gibt es da noch einige Hürden und Herausforderungen zu meistern, bis das Glück Luce und Drake denn evtl doch noch gut gesonnen ist..
Ein Schmöker, der viel Herz-Schmerz und natürlich viele urkomische Situationen bietet. Ich fand die Geschichte doch schon ziemlich romantisch, dabei aber nie zu kitschig. Der Schreibstil ist von Anfang an sehr eingängig und man kommt sofort gut in die Erzählung hinein. Das Buch ist, obwohl wie eingangs erwähnt der 2. Band einer Reihe, auch perfekt „solo“ lesbar. Ich kannte den ersten Band bisher selbst nicht. Die Protagonisten wirkten auf mich durchweg sehr sympathisch und auch authentisch. Die Story ist natürlich recht einfach gestrickt, aber dennoch immer sehr interessant gestaltet durch diverse „Zwischenfälle“. Es kommen zudem einige Wildpferde und ein Puma vor, was mancher Leserin womöglich ebenfalls sehr gefallen könnte. Das Ganze spielt sich vorwiegend in der Natur / den Breiten Wyomings ab. Kernige Kerle, robuste Frauen und wenig ‚Schnickschnack‘. Meiner Meinung nach gibt der Roman insgesamt ein ziemlich stimmiges Bild ab und mir gefiel das Gesamtpaket denn auch sehr gut.

Der Roman ist also gut lesbar und beinhaltet ausreichend witzige wie auch überraschende Elemente oder Verläufe, bzw. Entwicklungen. Nette Protagonisten führen durch die Geschichte und an Romantik mangelt es dem Plot definitiv auch nicht. Für alle Romantikfans eine absolute Leseempfehlung! 5 Sterne.