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Top-Rezensenten Übersicht

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Lysann4

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2020
Richer than Sin Bd.1
March, Meghan

Richer than Sin Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:

Lincoln und Whitney verbrachten einst eine Nacht miteinander, aus der sich mehr hätte entwickeln können. Wäre er nicht ein Riscoff und sie eine Gable. Und ein Riscoff und eine Gable dürfen niemals zusammen sein...

Nach 10 Jahren kehrt Whitney zurück und das, was zwischen beiden war, ist noch nicht vorbei...

Meine Meinung:

Ich liebe dieses Buch. Ich habe es innerhalb weniger Stunden in einem Rutsch gelesen, weil ich es einfach nicht weglegen konnte.

Der Schreibstil ist flüssig und spannend gehalten. Die Geschichte wird abwechselnd aus Lincolns oder Whitneys Sichtweise erzählt. Dabei wechselt die Zeit zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, als sich beide kennengelernt haben. Ich gebe zu, anfangs musste ih kich an dieses hin und her gewöhnen. Ich finde aber, es passt sehr gut zum Gesamtbild des Buches.

Die Familienfehde beherrscht alles und ich musste schon etwas schmunzeln, als ich gelesen habe, wie sich die beiden Patriarchen in ihren Hütten am Fluss täglich mit einer Schrotflinte beschießen,  "um wachsam zu bleiben". Manches klingt an der ein oder anderen Stelle sehr übertrieben,  aber es passt dennoch gut ins Buch.

Die Protagonisten sind mir fast alle sympathisch, auf ihre eigene Art und Weise. Selbst der Kommodore, denn er kümmert sich um die Familie. Lediglich Lincolns Mutter ist ein echter Drachen, ebenso wie sein hinterhältiger Bruder.

Lincoln und Whitney sind beide unheimlich süß in der Vergangenheit, ich habe immer mit ihnen mitgefiebert, obwohl man ja schon ganz am Anfang erfährt,  dass die Lovestory in der Vergangenheit keinen Erfolg hat. Die Geschichte der Vergangenheit ist nicht nicht zuende erzählt und ich hoffe, dass im nächsten Band (bald

Bewertung vom 06.07.2020
Die Verfluchten. Lucius und Lyra / Kadask Bd.1
Jaro, Luca

Die Verfluchten. Lucius und Lyra / Kadask Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Lyra, welche die Gabe des Todes besitzt und deshalb nur der Todesengel genannt wird, ist auf der Flucht vor den Kadask. Die Kadask wollen sie zu einer der ihren machen. Als sie dennoch von den Kadask, allen voran Lucius geschnappt wird, will sie lieber sterben als mit ihnen zu gehen. Auf der Reise in die Festung der Kadask nähern sich Lyra und Lucius einander an, aber kann das gut gehen???

Meine Meinung
Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Ich war sofort in der Story drin und konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Die Geschichte abwechselnd aus der Seite von Lyra und Lucius zu lesen, fand ich toll. So war es möglich, sich in beide tief hineinzuversetzen. Aber auch die Missverständnisse untereinander hat man als Leser sofort durchschaut und ich habe natürlich immer auf Aufklärung gehofft.
Die Idee mit dem Bad Boy und dem unschuldig wirkenden Mädchen ist zwar nicht neu, aber die Umsetzung und die zugehörige Geschichte finde ich wirklich toll.
Die Charaktere sind wirklich authentisch und stimmig beschrieben.
Der Spannungsbogen bleibt durchgängig sehr hoch. Gerade was die Hintergründe der Kadask angeht, erfährt man immer nur bruchstückhaft Einzelheiten. Dies passt hier aber sehr gut und ließ mich nur so durchs Buch fliegen.
In der Festung Sera hätte ich mir teilweise etwas mehr Tiefe der Geschichte gewünscht, die Zeit verflog mit hier etwas zu schnell, wobei Lyras und Lucius Leben nur oberflächlich angesprochen wurde.

Band 1 hat mich jetzt mit so vielen Fragen zurückgelassen. Ich freue mich daher sehr auf die Fortsetzung.

Jedem, der etwas düstere Bücher mag, kann ich dieses nur wärmstens ans Herz legen.

Bewertung vom 06.07.2020
Wiederkehr der Götter - Der Schatten des Todes / Iouna und Halvar Bd.1
Lehmann, P. J.

Wiederkehr der Götter - Der Schatten des Todes / Iouna und Halvar Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Halvar, ein Kopfgeldjäger mit seiner eigenen Leidensgeschichte, erhält den Auftrag, eine junge Frau, Iouna, zu finden. Er kann sie finden, wird allerdings schwer verletzt. Sie nimmt sich seiner Verletzungen an, ohne zu wissen, wer das ist. Wird Halvar sie seinen Auftraggeber bringen?

Meine Meinung:
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autoren fachte mein Kopfkino regelrecht an, ich fand mich selbst mitten in Halvars und Iounas Welt wieder.

Dass das Buch aus der Feder eines Autorenduos entspringt, war dem Buch nicht anzumerken. Der Schreibstil blieb unverändert gut und spannend. Die unterschiedlichen Sichtweisen abwechselnd von Halvar und Iouna haben hierzu maßgeblich beigetragen. Ausserdem konnte ich so noch tiefer in die Chataktere eintauchen.

Die Charaktere wurden sehr stimmig beschrieben. Nach und nach erfährt man Halvars Geschichte. Auch an Iouna konnte ich immer wieder neue, interessante Facetten entdecken. Der Weg dahin, zu erfahren, wer Halvar eigentlich ist, war genau nach meinem Geschmack. Häppchenweise formt sich sein Charakter durch Vergangenheit und Gegenwart zu einem Gesamtbild.

Der Auftakt macht den Eindruck, trotz der vielen Geschehnisse erstmal in Halvars und Iounas Welt einzuführen. Ich denke auch, dass in Band 2 wohl noch etwas viel größeres auf mich als Leser zurollen wird und ich kann es kaum erwarten.
Ich konnte mich noch nichtmal mit mir selbst einigen, ob ich das Ende nun als Cliffhanger sehe oder nicht

Bewertung vom 30.06.2020
Wozu wir fähig sind
El Omari, Laila

Wozu wir fähig sind


sehr gut

Inhalt:

Alina und Patrick sind das Traumpaar und sehr beliebt an ihrer Uni. Dann kommen Alexander und Leonora hinzu und scheinen perfekt in die Clique zu passen. Wäre da nicht dieses merkwürdige Gefühl...

Meine Meinung:

Die ersten Seiten fand ich etwas verwirrend. Die Perspektiven wechselten ständig, immer kamen neue Personen hinzu, die für die Geschichte wichtig erscheinen. Aber dank des recht einfachen und verständlichen Schreibstils fiel es mir dann nicht so schwer, dem Plot zu folgen. 

Spannung war von Anfang an vorhanden. Alexander und Leonora erzählen jeder ihre eigene Geschichte. Während ich die von Alexander sehr früh durchschaut hatte, war die von Leonora doch recht überraschend. Und beide zutiefst schockierend. 

Leider war es mir nicht möglich, mit einer Hauptpersonen zu sympathisieren. Bei der Charakterisierung fehlte es mir deutlich an Tiefe, sämtliche Charaktere wirkten sehr blass. Ich hatte allerdings auch den Eindruck, dass das so gewollt war. Die Geschichte wirkte wie eine Reportage, was natürlich auch die einleitenden Sätze noch bekräftigen. Ich denke auch, für den Sinn dieses Jugendromans ist der Tiefgang der Charaktere nicht unbedingt erforderlich. 

Die Botschaft des Romans kommt klar und deutlich an. Auch wenn ich Alexanders Geschichte recht früh durchschaut habe, fehlte es mit dennoch nicht an Spannung. Denn die Protagonisten brauchten noch eine Weile, um alles zu durchschauen. Und Leonoras Handlungstrang hatte noch viel Spannung übrig.

Alles in allem finde ich, dass es sich um ein gelungenes Jugendbuch handelt und eine wichtige Botschaft übermittelt. Als etwas älterer Leser könnte man vielleicht etwas zwiegespalten sein.

Bewertung vom 25.06.2020
Grompel
Obrecht, Bettina

Grompel


ausgezeichnet

Inhalt:

Milla und Matti finden gemeinsam mit ihrem Papa ein seltsames Tier im Garten. Es ähnelt keinem anderen Tier, nicht mal der Papa, ein Zoologe, kennt es. Sie freunden sich an, nennen es Grompel und ein spannendes Abenteuer beginnt...

Meine Meinung:

Das Buch ist wunderschön und gefühlvoll geschrieben. Ganz nebenbei bringt es den Kindern die Natur näher, denn sie reagieren sofort auf offensichtliche Ungerechtigkeiten. 

Die Geschichte ist spannend geschrieben,  es wird nie langweilig. Auch viel Witz und Charme zeichnet das Bich aus. Sowohl Kinder als auch Papa sind sehr sympathisch. Die Kinder verhalten sich ihrem Alter entsprechend, wobei sich kleine Leseratten gut mit den Protagonisten identifizieren können.

Von uns eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.06.2020
Can you help me find you?
Parks, Amy Noelle

Can you help me find you?


sehr gut

Schöne Story

Inhalt: 

Evie und Caleb sind seit frühester Kindheit die besten Freunde, nun mit 17 sind sie gemeinsam an einer speziellen, naturwissenschaftlichen Schule. Evie ist ein Mathe- und Physikgenie, Caleb hat dieses Wissen in Informatik. Caleb ist schon seit vielen Jahren in Evie verliebt, nur weiß Evie das nicht bzw. merkt das auch nicht. Als Leo auftaucht, entdeckt Evie plötzlich ihr Interesse am anderen Geschlecht... 

Charaktere: 

Evie: 

Evie ist ein mathematisches Genie. In der Welt der Mathematik und Physik fühlt sie sich zuhause, lässt sich auch von ihrem frauenfeindlichen Professor nicht einschüchtern. Mit zwischenmenschlichen Beziehungen kennt sie sich dagegen gar nicht aus. Sie kann Emotionen nicht deuten und braucht dafür Unterstützung ihrer besten Freunde Caleb und Bex. Sie leidet an einer Angststörung, die von verschiedenen Faktoren getriggert wird und geht daher zu einer Therapeutin.  

Caleb: 

Caleb ist seit frühester Kindheit Evies bester Freund und schon lange in sie verliebt. Da Evie allerdings kein Interesse am anderen Geschlecht hat, offenbart er sich ihr aber nicht, auch aus Angst die Freundschaft zu zerstören. Er kennt Evie in- und auswendig und passt sozusagen auf sie auf, hilft ihr in brenzligen Situationen. 

Bex: 

Auch Bex ist immer für Evie da. Sie ist sehr tough. Ihre Eltern sind sehr religiös und daher ist es für sie auch nicht immer leicht, ein Teenager zu sein. 

Leo: 

Leo ist neu an der Schule und nähert sich Evie an. Er hat auch ein umfangreiches mathematisches und physikalisches Wissen, wodurch er Evie auffällt. Er schafft es, Evies Interesse am anderen Geschlecht zu wecken. 

Meine Meinung: 

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Es fiel mir nicht schwer, mir bildlich vorzustellen, was gerade passiert.  

Die Charaktere waren wirklich unfassbar gut beschrieben. Genau diese Personen könnte es in der Realität auch geben. Die Freundschaft von Evie und Caleb ist etwas ganz Besonderes und auch Bex hat hier noch ihren Platz gefunden.  

Es ist eine wundervolle Erzählung über nicht durchschnittliche Highschoolkids. Jeder hat seine eigenen kleinen oder größeren Probleme zu bewältigen. 

Die Entwicklung von Evie finde ich richtig klasse. Sie lernt im Laufe der Geschichte den Umgang mit mehr als 2 Freunden, sich gegen ihre Mutter durchzusetzen sowie den Umgang mit Emotionen von anderen Menschen. Sie lernt, wie sie  auch notfalls allein aus einer Angstsituation herauskommt. Und sie lernt den Unterschied zwischen Freund und Boyfriend kennen.  

Ich weiß, dass die Autorin mit dem Buch auch die Mathematik näher bringen wollte und zeigen, dass auch Frauen über fundierte mathematische uns physikalische Erkenntnisse verfügen. Mir war es aber doch an vielen Stellen einfach zu genau. Ich bin kein Mathegenie. Bei dieser Geschichte ich allerdings zeitweise das Gefühl, Mathematik mindestens auf Hochschulniveau beherrschen zu müssen. Die Abschnitte hab ich einfach überflogen. 

Liebhaber romantischer Geschichten, die das Leben so schreiben könnte, kommen hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten. 

Ich persönlich muss zugeben, dass ich hin und wieder an einen weiblichen Sheldon Cooper gedacht habe, da hier schon einige nerdige Eigenschaften übereinstimmten

Bewertung vom 18.06.2020
Das Dorf / Finsterzeit Bd.1
Toth, Sandra

Das Dorf / Finsterzeit Bd.1


sehr gut

Inhalt:

Nach der gescheiterten Energiewende, die die Menschen in arm und reich spaltete, ist die Gesellschaft aufgrund eines flächendeckenden Stromausfalls zusammengebrochen. Plündereien, Mord und Totschlag stehen auf der Tagesordnung. Mittendrin Lara und Thomas, die Zuflucht auf der von Thomas Großvater angelegten Festung suchen...

Meine Meinung:

Die Dystopie konnte mich von Beginn an fesseln. Es startet sofort spannend mit der Flucht von Lara und Thomas und ich wollte das Buch gar nicht mehr weglegen. 

Das Grundthema finde ich wirklich sehr gut gewählt, denn die Energiewende beschäftigt aktuell ja viele Menschen. Umso dramatischer ist es dann, wie sich diese hier entwickeln kann. Und wie schnell der moralische Verfall der Menschen eintritt, wenn es um den persönlichen Vorteil geht oder auch einfach nur darum, jemand anderem etwas nicht zu gönnen, wurde bemerkenswert dargestellt. Ein paar mehr Infos zum Zusammenbruch der Gesellschaft hätte ich mir allerdings noch gewünscht. 

Das Buch wurde aus der Perspektive dreier Protagonisten geschrieben, die es ermöglichen sollte, in die Gedanken- und Gefühlswelt jedes einzelnen einzusteigen. An manchen Stellen gelang das wirklich super, an anderen charakterisierten sich die Figuren dann gegenseitig, was mir leider etwas die eigene Sicht auf die Dinge nahm.

Während ich anfangs mit der Entwicklung der Hauptpersonen Lara und Thomas etwas zu kämpfen hatte, so fand ich diese gegen Ende des Buches wirklich gelungen, stimmig und absolut zur Handlung passend.

Die Welt, in der Lara und Thomas leben, wurde sehr bildhaft beschrieben,  mein Kopfkino hat gute Arbeit leisten können.

Toll finde ich auch, dass die Dystopie in Deutschland spielt und doch auch recht nah an der Wirklichkeit orientiert ist, also ohne irgendwelche Fantasyelemente oder Fabelwesen. 

An der ein oder anderen Stelle fehlte mir leider etwas Tiefgang. 

Fazit:

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die Dystopien mögen. Ein schönes Debüt. Ich freue mich auf Band 2 und bin froh, dass ich nur bis August warten muss.

Bewertung vom 18.06.2020
Alfie und der Clownfisch
Bell, Davina

Alfie und der Clownfisch


sehr gut

Da ich selbst hin und wieder einen sehr schüchternen Sohn habe, bewarb ich mich um dieses Buch. 

Inhalt: 

Alfie ist ein sehr schüchterner Junge, der  zu einer Faschingsparty gehen wollte. Jedoch verlässt ihn der Mut und ihm wird schon bei dem Gedanken daran mulmig zumute. Durch den Besuch des Aquariums und die Bekanntschaft mit einem Clownfisch schöpft er neuen Mut für die Faschingsparty im nächsten Jahr. 

Cover: 

Das Cover gefällt mir sehr gut. Das Buch fühlt sich richtig toll an, wenn man es in der Hand hält. Die Illustrationen sind anders als gewohnt, da sie etwas retro sind, aber das empfinde ich nicht als negativ, im Genteil. Die Farben und die nicht überladenen Bilder finde ich toll.

Meine Meinung:

Das Thema Schüchternheit finde ich hier sehr gut angesprochen. Einfühlsam wird hier die Gefühlslage von Alfie angesprochen und auch durch die  Bilder wird diese unterstrichen. Alfie hat schon ungute Gefühle, wenn er nur an etwas denkt, was ihm nicht geheuer ist, wie die Faschingsparty. 

Am Ende ist er so emotional gefestigt, dass er sich vorstellen kann, im nächsten Jahr auf die Faschingsparty zu gehen, ohne das es ihm Angst macht. Ich finde es schön, dass Alfie von seinen Eltern die Zeit bekommt, die er benötigt, um sich so zu entwickeln. Ich hätte es allerdings schön gefunden, wenn das Buch vielleicht tatsächlich mit der Party im Folgejahr geendet hätte. Denn dann hätte Alfie seine Angst auch wirklich überwunden und nicht nur in seiner Vorstellung.

Dennoch liest es sich sehr schön und auch mein Sohn war voll und ganz dabei.

Bewertung vom 18.06.2020
Das Dorf der toten Seelen
Sten, Camilla

Das Dorf der toten Seelen


gut

Inhalt:


Vor fast 60 Jahren verschwanden alle Einwohner des Bergbauortes Silvertjärn. Zurück blieb nur eine ermordete Person an einem extra errichteten Schandpfahl und ein nur wenige Tage altes Neugeborenes. Heute, 60 Jahre später, will die junge Regisseurin Alice dem Geheimnis auf die Spur kommen, bei dem ihre Großmutter damals Eltern und Schwester verlor. Sie selbst lebte damals in Stockholm. Alice begibt sich in dem seit 60 Jahren nicht mehr bewohnten Ort mit einem kleinen Team auf Spurensuche. Und dann passieren mysteriöse Dinge...


Meine Meinung:


Das Buch beginnt im Jahre 1958, als ein Polizeiteam den verlassenen Ort vorfindet. Man fühlt sich direkt mitten ins Geschehen versetzt und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Natürlich geht es dann erstmal in die Gegenwart und man lernt Alice kennen.


Ich muss zugeben, dass ich mit der Protagonistin das ganze Buch über nicht warm wurde, sie war mir einfach nicht sympathisch. Klar, sie hatte schon ihr ganzes Leben diesen Traum, herauszufinden, was in Silvertjärn passiert ist. Aber dabei geht die wirklich egoistisch vor und das jedem einzelnen Ihres Teams gegenüber. Sie nutzt alle in irgendeiner Form aus, um ihrem Ziel nahe zu kommen.


Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Alles war super bildlich beschrieben, vor meinem geistigen Auge konnte der Film sozusagen ablaufen. Die Beschreibungen des Dorfes waren sehr ausführlich und ich hatte sehr konkrete Vorstellungen. 


Die verlassenen Häuser stellte in mir wie einem Horrorfilm entsprungen vor, an manchen Stellen habe ich ach etwas langsamer gelesen und den Atem angehalten. Bis zur Mitte, vielleicht 2/3 des Buches war des Spannungslevel enorm hoch. 


Dann, als es hätte zum Höhepunkt kommen müssen, lachte es meiner Meinung nach erheblich ab. Auch fand ich die Handlung zwischendurch wirklich vorhersehbar, sowas langweilt mich bei einem Thriller schnell. 


Das Ende war nochmal wirklich überraschend, aber wenig durchdacht. Es ist einfach fernab jedweder Logik und eine Aufklärung gab es auch nicht mehr. 


Stranger Things meets Scandinavian Crime - damit wurde der Thiller beworben. Ich mag gerne mystische Elemente in Verbindung mit Thrillern, aber dann auch gerne eine klare Linie. Hier hatte ich eher das Gefühl, es muss unbedingt ein wenig mystisch sein, weil das bei so einem verlassenen Dorf dazugehört. Aber insgesamt war das leider nicht stimmig.


Die Erzählweise wiederum hat mir sehr gut gefallen. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich ab und man erfährt nah und mach Silvertjärns Geschichte. Durch die verschiedenen Sichtweisen konnte man als Leser in die Gedankenwelt der Protagonisten aus den verschiedenen Zeiten eintauchen,  mit einer Ich-Erzählweise wäre das so nicht möglich gewesen. 


Alles in allem hat mich die Story gut unterhalten, allerdings wäre auch noch ordentlich Luft nach oben gewesen. Vor allem am Ende hätte die Autorin etwas ausführlicher feilen können.


Schade, ich hatte mir etwas mehr erwartet. 

Bewertung vom 18.06.2020
Psychokiller
Ida Adam

Psychokiller


ausgezeichnet

Inhalt:

Sarah und Lou sind nach New York gezogen, weil Lou einen neuen Job hat. Dort machen sie die Bekanntschaft von Cybill und Kenneth, die ihnen anfangs sehr sympathisch sind. Doch dann macht Cybill Sarah ein unmoralisches Angebot: "Sie meinen, ich Ihren", gemeint ist ein Treuetest der Ehemänner. Und dann gibt es einen Toten. Der Verdacht liegt auf Sarah...

Meine Meinung:

Mit den Charakteren konnte ich mich leider nicht anfreunden, keine wirkte wirklich sympathisch. Kein Charakter war wirklich tiefsinnig, alle wirkten sehr oberflächlich. 

Die Spannung hingegen fand ich wirklich toll. Der Perspektivwechsel in der Erzählung machte immer wieder neugierig. Erst sehr spät wird überhaupt verraten, wer das Opfer ist. Bis dahin kommt man immer wieder ins Grübeln. 

Sarah wirkt zwischendurch etwas neben sich, hat sich scheinbar wirre Zusammenhänge zusammengereimt. Aber das passt hier sehr gut ins Gesamtkonzept. 

Je näher man dem Ende kommt, umso weniger wird klar, wer denn nun der Mörder ist. Ich mag es ja sehr gerne an Thrillern, wenn ich bis zum Schluss keine Ahnung habe, wer der Täter ist.

Die kurzen Kapitel haben mir auch sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin war ok.

Mein Fazit: Eine spannende Geschichte für Zwischendurch.