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Gilasbuecherstube
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Bewertungen

Insgesamt 243 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2022
Man flucht viel mehr, wenn man tot ist (eBook, ePUB)
Bicher-Seidel, Heike

Man flucht viel mehr, wenn man tot ist (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ivy arbeitet in einer Werbeagentur und ist nach einem anstrengenden Tag auf dem Weg nach Hause, als ein schwerer Autounfall ihr Leben von einem Moment auf den anderen verändert.
Als sie im Krankenhaus erwacht, erfährt sie, dass sie fünf Monate im Koma gelegen hat.
Sie muss nicht nur wieder sprechen und laufen lernen, sondern auch all die kleinen alltäglichen Dinge. Während sie mühsam versucht, ganze Sätze zu bilden und alleine zu Essen, geht ihrem Verlobter Joachim ihre Genesung nicht schnell genug. Auch ihre Mutter ist von ihren Fortschritten alles andere als begeistert und macht ihr laufend Vorwürfe.
Doch dann taucht der Maler Jarik in ihrem Krankenzimmer auf und fällt ihr vor Freude über ihr Erwachen in die Arme. Wer ist dieser Mann, der scheinbar während sie im Koma lag, täglich für mehrere Stunden an ihrem Bett gesessen und sie gemalt hat. Und warum fühlt sie sich so zu ihm hingezogen?

Zu Beginn konnte ich mir unter dem Titel „Man flucht viel mehr, wenn man tot ist“ nichts vorstellen, aber der Klappentext hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht.
Die Autorin hat einen wunderbar lebendigen, dynamischen und sehr flüssigen Schreibstil und die Geschichte hat mich von der ersten Seite an mitgenommen. Es fiel mir schwer, dass Buch wieder zur Seite zu legen.

Wohin reist die Seele, wenn der Körper im Koma liegt?
Heike Bicher-Seidel erzählt nicht nur eine tolle Fantasy-Story, sondern sie sorgt dafür, dass auch ein Thema, wie die Akzeptanz einer Behinderung, Beachtung findet.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Ivy.
So fiel es mir nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Ihre Gefühle und Emotionen waren zu jeder Zeit für mich greifbar, ich habe mit ihr gelitten und mit jeder Zeile lernte ich sie etwas besser kennen.

Wir begleiten Ivy, die sich, nachdem sie aus dem Koma erwacht ist, mühsam zurück ins Leben kämpft. Sie kann sich nicht bewegen und kaum sprechen. Selbst bei den kleinen Dingen des alltäglichen Lebens braucht sie Hilfe. Eigentlich sollte man denken, dass ihre Familie sie unterstützt, doch von ihrem Verlobten und ihrer Mutter hagelt es nur Vorwürfe. Die Genesung geht ihnen nicht schnell genug voran und durch ihre körperlichen Einschränkungen ist sie ihnen peinlich. Der Einzige, der für sie da ist, ist Jarik.
Doch auch Jarik leidet unter der fehlenden Akzeptanz seines Umfeldes, denn niemand glaubt ihm, dass er Geister sieht.
Ich konnte ihn lange Zeit nicht richtig einschätzen. Was ist er für ein Mensch? Ist er vielleicht verrückt? Sieht er wirklich Geister? Doch mit der Zeit lernte ich ihn als einen sehr feinfühligen, empfindsamen Mensch kennen, der große Gefühle für Ivy hat.

Auch die Nebencharaktere, wie Ivys Mutter und ihr Verlobter Joachim, wurden sehr lebendig beschrieben. Sie haben Tiefe, sind authentisch und ergänzen den Plot perfekt. Etwas schade fand ich jedoch, dass ihr Vater sich nicht etwas mehr durchsetzen konnte.

Bis zum Schluss blieb es spannend, denn es war für mich nicht ersichtlich, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln und wohin der Weg führen würde.

Fazit:
Ich habe im Laufe der Geschichte ein Feuerwerk an Emotionen und einen Mix aus Wut, Angst, Hilflosigkeit, Scham, Zuneigung, Verliebtheit, Unsicherheit, Liebe, Verzweiflung und Hoffnung durchlebt.

„Man flucht viel mehr, wenn man tot ist“ ist ein überraschend starker Mystery-Liebesroman mit Tiefgang und einer Message.
Eine tolle Story außerhalb des Mainstreams, die mich nachdenklich zurückgelassen hat.
Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.11.2022
Watercolor greenery
Hoier, Maria;Schäfers, Hannah

Watercolor greenery


ausgezeichnet

Du willst Aquarell malen lernen und Dich im Brushlettering versuchen? Dann ist dieses Buch vielleicht das richtige für Dich.

In "Watercolor greenery" von Hannah Schäfers und Maria Haier findest Du auf 96 Seiten Anleitungen mit Watercolor-Motiven.

Grüne Zimmerpflanzen sind gerade der große Trend und nicht nur Monstera Calathea oder Alocasia erobern die Wohnungen.
Aber auch das Malen mit Aquarell und das Brush- und Handlettering ist im Moment sehr beliebt.

In "Watercolor greenery" werden alle Trends vereint und selbst Anfänger, die weder einen grünen Daumen haben, noch künstlerisch sehr begabt sind, können sich mit diesen tollen Anleitungen von Maria Hoier und Hannah Schäfers die Pflanzen auf anderem Wege ins Haus holen.

Zuerst gibt es einen Überblick über die wichtigsten Grundlagen.
Welche Materialien werden benötigt, welche Farben, Pinsel und welches Papier ist am besten geeignet? Anschließend werden die unterschiedlichen Techniken kurz erklärt. Wie sollte das Verhältnis von Pigment zu Wasser sein, was bedeutet Nass-in-Nass, Trocken-auf-Nass, Grundierung, Lasurtechniken und Lavurtechnik ? Wie vermeidet man Wasserflecken?

Man erhält alle Informationen, die ein Anfänger benötigt, um mit dem neuen Hobby zu starten.
Zusätzlich gibt es am Ende des Buches die Vorlagen zu den einzelnen Pflanzen. Außerdem weitere Anwendungsbeispiele, wie in Kombination mit Brush- und Handlettering tolle Karten, Lesezeichen, Pflanzenstecker und andere DIY-Projekte hergestellt werden können.

Um die Pflanzen dann aufs Papier zu bringen, gibt es genaue Step-by-Step-Anleitungen. Sie beginnen mit einer Materialliste und anschließend wird in verschiedenen Bildern Schritt für Schritt, anhand der zuvor erläuterten Techniken erklärt, wie die unterschiedlichen Pflanzen illustriert werden.
Es gibt erste Übungen zum Brushlettering, allerdings fehlten mir für das Malen mit Aquarellfarben ein paar Anleitungen und Übungen, um eine Gefühl für die Farben und Techniken zu bekommen.

Ich habe mich schon ein paar Mal an Aquarellbildern und dem Brushlettering versucht.
Bisher leider mit nur sehr mäßigem Erfolg.
Ich werde also anhand des Buches weiter üben, denn die Anleitungen sind wirklich gut.
Von mir gibt es 4 Sterne und eine Empfehlung für das Buch.

Bewertung vom 31.10.2022
Mit Kürbis, Katze und Skelett
Graham, Dana

Mit Kürbis, Katze und Skelett


ausgezeichnet

„Mit Kürbis, Katze und Skelett“ von Dana Graham

Ein toller Kurzroman, für einen Herbst-Abend auf der Couch.

Es ist Halloween, als Franzi in Groß-Umstadt das alte Fachwerkhaus bezieht, das ihr Onkel Martin vererbt hat.
Bereits beim ersten Rundgang entdeckt sie im Keller einen verschlossenen Raum, deren uralte Eichentür sich nicht öffnen lässt und sie glaubt, merkwürdige Geräusche zu hören.
Als dann plötzlich ein Skelett in ihrer Küche steht und die Kaffeemaschine bedient, glaubt Franzi, erst noch an einen Halloweenstreich, doch schon bald stellt sich heraus, dass es sich keinesfalls um einen, in einem Hightech Kostüm verkleideten Jugendlichen handelt.

Ich bin durch auf Facebook auf das Buch aufmerksam geworden und der Klappentext sprach mich sofort an, da es perfekt in die Jahreszeit passt.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich klasse. Das Buch liest sich ausgesprochen flüssig und ich konnte mich entspannt zurücklehnen und von der lebhaften Erzählweise gefangen nehmen lassen.

Eigentlich mag ich keine Kurzgeschichten, und auch gruselige Geschichten lese ich nicht so gerne, da ich sonst abends vor dem Schlafengehen erstmal alles kontrollieren muss. 
Aber ich habe es gewagt und nicht bereut, mich darauf einzulassen.
Es handelt sich um einen sehr humorvollen, witzigen Kurzroman. Bereits Franzis erste Begegnung mit Jakob ist so toll beschrieben, dass ich Tränen gelacht habe. Ich hätte wahrscheinlich wie am Spieß geschrien an ihrer Stelle, aber Franzi Reaktion war einfach zu witzig.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Franzi. Sie erbt nicht nur ein wunderschönes Fachwerkhaus von ihrem Onkel, sondern auch eine Katze und ein Skelett.
Doch das ahnt sie bei ihrem Einzug nicht. Erst als sie zufällig einer Stadtführerin vor ihrem Haus lauscht, erfährt sie, dass ihr neues Heim von den Einheimischen Knochenhaus genannt wird, weil angeblich vor vielen Jahren ein Turmwächter dort sein schreckliches Ende fand.

Das Buch hat nur etwas über 100 Seiten, aber Dana Graham hat die Geschichte mit der richtigen Menge Humor versehen. Es hat Spaß gemacht, gemeinsam mit Franzi der Sache auf den Grund zu gehen und mehr über die Hintergründe der Legende zu erfahren.
Das Setting ist wunderschön bildhaft beschrieben und ich konnte mir das kleine Städtchen, die Altstadt und das Fachwerkhaus gut vorstellen.
Richtig witzig fand ich den Running-Gag. Denn nur das Skelett war dazu in der Lage, die Kaffeemaschine, die Franzi immer wieder mit ihren Fehlermeldungen an den Rand der Verzweiflung brachte, zu bedienen.
Die Protagonisten sind sehr schön herausgearbeitet und besonders Jakob habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Wird Franzi eine Möglichkeit finden, um Jakob von dem Fluch, als Knochenmann sein Dasein zu fristen, zu befreien? Lest das Buch und findet es selbst heraus.

Ein toller Wohlfühlroman, der mir ein tolles Lesevergnügen beschert hat. Ich kann Euch die Kurzgeschichte zu 100% Empfehlen.

Bewertung vom 29.10.2022
Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall
Handel, Christian

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall


ausgezeichnet

Der 16 -jährige Colin ist alles andere als begeistert, als er erfährt, dass er den Sommer bei seiner Mutter, ihrem neuen Ehemann und seiner kleinen Stiefschwester auf Thornhill Hall verbringen soll.
Schließlich hat sie ihre Familie vor vielen Jahren von einem Tag auf den anderen im Stich und ihn zurückgelassen. Colin nimmt sich deshalb vor, seiner Mutter nicht entgegenzukommen und ihr nicht zu verzeihen.
Doch kaum ist er in dem alten Herrenhaus angekommen, wird er schon von jemandem die Treppe hinuntergestoßen und erwacht als Geist.
Wer wollte seinen Tod und wie geht es nun für ihn weiter?
Der einzige, der ihn, abgesehen von den anderen Geistern des Hauses sehen kann, ist Theodore, der ebenfalls als Gast auf Thomhill Hall weilt und für den Colin insgeheim schwärmt. Doch dieser ist zwar gutaussehend, aber auch sehr arrogant.
Um in sein Leben zurückzukehren, hat Colin nur eine Chance. Er muss das geheimnisvolle Zimmer finden.
Allerdings muss Colin sich beeilen, denn er hat nach seinem Tod nur ganze drei Tage Zeit, bevor der Rückweg für immer verschlossen ist.
Während seiner Suche lernt er nicht nur Theodore besser kennen, sondern erhält auch interessante Einblicke in seine Familiengeschichte.

Schon der Klappentext und das wunderschöne Cover haben mich neugierig auf die Geschichte gemacht und einmal angefangen, habe ich das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen.
Der Schreibstil von Christian Handel jugendlich, wunderbar leicht und flüssig und die Zeilen flogen beim Lesen nur so dahin.

Ich konnte mich gut in Colin hineinversetzen und seine Wut war für mich nachvollziehbar. Seine Mutter hat die Familie verlassen, als er noch ein kleiner Junge war und er hat nie wieder etwas von ihr gehört. Nun soll er plötzlich den Sommer bei ihr verbringen und die „neue Familie“ kennenlernen.
Colin fühlt sich innerlich zerrissen. Einerseits freut er sich, seiner Mutter nach der langen Zeit wieder näherzukommen, aber gleichzeitig verbietet er sich diese Zuneigung, weil sie ihn verlassen hat.
Es war schön zu beobachten, wie Colin sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, nachdem er mehr über die Beweggründe seiner Mutter und die Familiengeheimnisse erfährt.

Auch die zarte queere Liebesgeschichte zwischen Colin und Theodore und die Selbstverständlichkeit, mit der Christian Handel diese beschreibt und in die Handlung einfließen lässt, hat mir gut gefallen. Sie fügt sich wunderbar in die Geschichte ein und drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund.
Gewundert hat mich allerdings etwas, mit welcher Toleranz diese Beziehung im 19 -Jahrhundert akzeptiert wurde.

Der Autor hat auch alle anderen Charaktere sehr vielschichtig und individuell gestaltet und sie fügen sich perfekt in die Geschichte ein. Besonders gut gefallen hat mir die kleine freche Charlotte. Sie ist irgendwie immer dort, wo sie gerade nicht sein soll. ;-)

Das Setting ist wunderbar bildhaft und detailliert beschrieben und ich bin Colin bei seiner Suche nach dem verborgenen Zimmer gerne durch das Herrenhaus gefolgt.
Es gibt viele spannende, aber auch lustige Momente und einige unvorhersehbare Wendungen, die mich sehr überrascht haben.

Auch wenn ich nicht zur Zielgruppe der Leser gehöre, hat mich die Geschichte wunderbar unterhalten. Ein tolles Buch, nicht nur für Jugendliche, das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 29.10.2022
Der Dreikönigshof
Moll, Stephanie

Der Dreikönigshof


ausgezeichnet

Bereits das Cover hat mich sofort in den Bann gezogen und als ich den Klappentext gelesen hatte, stand fest, dass es ein Buch ist, das ich unbedingt Lesen möchte.
Was soll ich sagen!? Ich wurde nicht enttäuscht. Für mich ist dieses Band bereits jetzt eines meiner Jahreshighlights.
Ich wurde von der ersten Seite an von der Handlung mitgerissen und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.

Bereits der erste Satz: Mit einem blutigen Schmatzen zog ich das Kurzschwert aus dem Bauch meines Gegenübers“, verrät, dass es sich nicht um eine romantische Liebesgeschichte handelt, sondern dass sie eher düster, mystisch und wahrscheinlich auch brutal sein wird.

Vika wurde bereits als Kind in die Akademie aufgenommen und jahrelang zur Auftragskillerin ausgebildet. Nach mehreren Gehirnwäschen hat sie ihre Vergangenheit und ihren wahren Namen vergessen und ist nur noch Vika, die Auftragskillerin. Es kann ihr nicht grausam und blutig genug sein und fast täglich tötet sie im Auftrag des Dreikönigshofes.

Stephanie Moll hat ihre Hauptprotagonistin Vika nicht nur wunderbar bildhaft und authentisch beschrieben, sondern auch Mut bei der Charakterzeichnung gezeigt. Sie ist eine unheimlich interessante, stolze und spannende Protagonistin, die nach ihrer Ausbildung skrupellos, brutal und ohne Mitgefühl ihre Aufträge ausführt. Doch Vika hat auch noch eine andere Seite, die tief verborgen in ihr schlummert und im Laufe der Geschichte nach und nach zum Vorschein kommt.
Aber nicht nur die Hauptprotagonistin hat mir sehr gefallen.
Auch die anderen Figuren, wie zum Beispiel die drei Königinnen, Gael und Eleana, sind authentisch und lebendig gestaltet und ergänzen den Plot mit ihrer Individualität perfekt.

Die Handlung ist gut durchdacht und die Autorin hat mit ihrem tollen Schreibstil die oft düstere Atmosphäre gekonnt eingefangen und der Geschichte Leben eingehaucht.
Das Worldbuilding ist ausdrucksstark und detailliert beschrieben und doch lässt Stephanie Moll mir genug Freiraum für meine eigene Fantasie. Ich hatte die Heimat von Vika und die geheimnisvollen Wälder, die sie auf der Reise zu ihrem Bruder durchquert, immer bildhaft vor Augen.

Am Ende schockierte sie mich mit einem Cliffhanger, der es in sich hat und der extrem Lust auf die Fortsetzung macht. Ich hoffe, sie lässt nicht allzu lange auf sich warten.

Fazit

Band 1 der epischen Fantasie-Reihe, „Der Dreikönigshof“ ist ein Auftakt, der mich überzeugt hat. Es gibt nicht nur eine magische, fantasievolle Welt voller Geheimnisse und Intrigen, sondern auch tolle, spannende und interessante Charaktere. Ich bin gespannt, wohin die Reise unserer Protagonisten noch gehen wird und freue mich auf den zweiten Teil.
Für Band 1 gibt es verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 19.10.2022
A Curse of Dusk and Dawn. Herzenspakt
Caspar, Anna-Sophie

A Curse of Dusk and Dawn. Herzenspakt


ausgezeichnet

Kennst Du die Fantasy-Mysterie-Fernsehserie Ghost Whisperer?
Ich habe diese Reihe immer gerne geschaut und als ich mit diesem Buch begonnen habe, wurde ich sehr schnell daran erinnert.
In dieser Serie war die Hauptdarstellerin imstande, mit Geistern verstorbener Menschen zu kommunizieren.
Holly geht es ähnlich, denn seit ein paar Monaten ist ihr Leben ein totales Chaos. Sie wird von Geistern heimgesucht, die ihre Hilfe wollen. Erst vor kurzem musste sie deshalb die Highschool wechseln, nachdem sie einen Poltergeist vertrieben und die komplette Aula dabei unter Wasser gesetzt hat.
Nun ist sie mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester nach Flagstaff in Arizona zurückgekehrt, in der ihre Großmutter ihnen ein Haus vererbt hat. Holly will neu anfangen, aber die Geister lassen sie auch hier nicht in Ruhe.
Bereits am ersten Schultag erscheint ihr an der neuen Schule der Geist eines Mitschülers, der seit ein paar Tagen vermisst wird. Dabei kann sie Probleme eigentlich gar nicht gebrauchen.

Doch es geschehen immer mehr seltsame Dinge und merkwürdigerweise ist immer der geheimnisvolle Mason in der Nähe, wenn etwas Furchtbares passiert? Und gerade zu ihm fühlt sich Holly auch noch hingezogen.
Was geht an der Desert Ridge Highschool vor sich? Und was hat Mason zu verheimlichen? Ehe Holly sich versieht, wird sie in einen Strudel aus düsteren Legenden und Geheimnissen hineingezogen.

Durch das wunderschöne Cover wurde meinen Blick sofort auf das Buch gelenkt und der Klappentext versprach eine tolle Urban-Fantasy-Story. Deshalb stand schnell für mich fest, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte.
Der Schreibstil von Anna-Sophie Caspar ist sehr leicht und flüssig und ich bin nur so durch die 253 Seiten geflogen. Innerhalb von zwei Tagen hatte ich das Buch verschlungen.

Auch wenn die Autorin sich des klischeehaften Bildes bedient, dass die Jungs aus dem Footballteam einer Highschool oft arrogant und überheblich sind, haben mich die Protagonisten positiv überrascht.
Die Charaktere in vielen Highschool-Storys sind oft sehr jugendlich und naiv gestaltet, doch hier verfügen sie über eine erstaunliche Reife.
Anna-Sophie Caspar hat sie sehr gut herausgearbeitet und sie entwickeln sich kontinuierlich weiter. Es fiel mir deshalb nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen. Nach und nach lernt man die wichtigsten Figuren immer besser kennen.

Besonders Holly habe ich natürlich schnell ins Herz geschlossen. Sie ist eine aufgeschlossene junge Frau, die keine Probleme hat, auf andere zuzugehen. In Lilly findet sie schnell eine gute Freundin. Aber auch innerhalb ihrer Familie ist sie alles andere als ein nerviger Teenager. Sie kümmert sich um ihre kleine Schwester und unterstützt ihre Mutter, die nebenbei einen Lifestyle-Blog betreibt
Mason ist ein etwas widersprüchlicher Charakter. Er reagiert Holly gegenüber einerseits sehr aufmerksam und ist ihr gegenüber zuvorkommend, aber dann erhält er sich manchmal auch wieder sehr geheimnisvoll, reserviert und kühl.

Spannend fand ich, wie die Autorin die Himmels- und Höllenhüter in die Geschichte eingeflochten hat.
Es gibt etliche Situationen und Schockmomente, die dafür sorgen, dass die Spannung auf einem hohen Level bleibt und es zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.

Fazit
Ich finde, der Autorin ist mit “A Curse of Dusk and Dawn“ eine schöne Mischung aus Highschool- und Geistergeschichte gelungen. Ein Jugendroman, den ich gerne weiterempfehle.

#ACurseofDuskandDawnHerzenspakt #NetGalleyDE!

Bewertung vom 15.10.2022
Freedom
Piechota, Meike

Freedom


sehr gut

Hope Tremblay lebt zusammen mit ihrer Mutter in London, bis diese innerhalb von 6 Monaten nach einer Krebsdiagnose plötzlich stirbt. Auf einmal steht Hope alleine da, denn ihre Mom war alles, was sie an Familie hatte.
Doch dann ändert ein Brief, den ihre Mutter hinterlassen hat, alles. Er führt Hope bis nach Kanada an die Hudson Bay. Dort trifft sie nicht nur auf ihren Onkel Andrew und auf Thy und Harper, sondern auch auf ein dunkles Familiengeheimnis. Warum musste ihre Mutter damals Chesterfield fluchtartig verlassen? Warum macht Andrew um alles ein Geheimnis und warum soll sie das Haus nicht verlassen? Hope macht sich alleine auf die Suche nach Antworten und findet sich nicht nur inmitten von Gestaltwandlern wieder, sondern wird mit tödlichen Gefahren konfrontiert.

Ich liebe Geschichten, in denen Gestaltwandler vorkommen und habe schon lange keine mehr gelesen. In „Freedom“ treffen wir nicht nur auf Gestaltwandler, sondern auch auf Götter und deshalb habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.

Das Cover hat mir sofort gefallen. Es zeigt die weiße Silhouette eines heulenden Wolfes inmitten eines Waldes. In seiner Mitte eine junge Frau, die Hope darstellt.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar leicht und flüssig und ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht.

Die 21-jährige Hope ist eine sympathische, offene und lebhafte Protagonistin. Als sie, nach dem Tod ihrer Mutter, am Hudson Bay eintrifft, um sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit zu begeben, sorgt das Erbe ihrer Vorfahren dafür, dass sie sofort eine Verbindung zu diesem Fleckchen Erde verspürt und das Gefühl hat, nach Hause zu kommen.
Deshalb hat es mich auch nicht gewundert, dass sie sich so schnell damit abgefunden hat, selbst ein Gestaltwandler zu sein.
Sie entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer mutigen jungen Frau, die sich beherzt ihren Aufgaben stellt, ihre Bestimmung annimmt und für die Freiheit der Menschen in der Bucht kämpft.

Ihr Onkel Andrew ist ein sanftmütiger und gutherziger Mann, der Harper und Thy bei sich aufgenommen hat und wie ein Vater für die beiden sorgt. Doch es gibt auch eine Situation, in der ich ziemlich enttäuscht von seiner Reaktion war und es mir schwerfiel, sein Verhalten nachzuvollziehen.

Thy ist ein junger Mann und ein richtiger Sunny-Boy, der den Mädchen in seinem Umfeld den Kopf verdreht. Doch man merkt schnell, dass er bald nur noch Augen für Hope hat.

Harper ist ein quirliges junges Mädchen und ein typischer Teenager. Sie schließt Hope sofort ins Herz und hat keine Ahnung, was sich in ihrem Umfeld abspielt.

Die Geschichte hat viel Potenzial und hätte meiner Meinung nach, gerne etwas ausführlicher ausgebaut werden dürfen. So sind zum Beispiel, nachdem Hope die Bucht verlassen hat, plötzlich drei Jahre vergangen.
Auch die Liebesgeschichte zwischen Hope und Thy entwickelte sich für mein Gefühl zu schnell. Ehe ich überhaupt mitbekommen hatte, dass sich da was anbahnt, war zwischen ihnen scheinbar schon alles klar. Ein paar Seiten mehr und einige weitere Gespräche, hätten sich positiv auf die Geschichte ausgewirkt.

Gut gefallen haben mir die sehr bildhaften und detaillierten Beschreibungen der Schauplätze.
Geheimnisse, Machtkämpfe, Intrigen und viel Action, sorgen dafür, dass es mir schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Spannung steigt im Laufe der Handlung immer mehr an. Es gibt zahlreiche unerwartete Wendungen und Plottwist und es wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Das Ende kam völlig unerwartet und ließ mich schockiert und mit offenem Mund zurück.

Wer Geschichten über Gestaltwandler und Götter liebt, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 08.10.2022
Mutausbruch
Opalka, Melanie Amélie

Mutausbruch


ausgezeichnet

Nachdem Val's Beziehung und somit ihr ganzer Lebensplan gescheitert ist, stellt sie sich die Frage, was sie mit ihrem Leben nun anfangen will und wie es weitergehen soll.
Plötzlich lebt sie wieder in ihrem alten Kinderzimmer und muss nicht nur eine Trennung verschmerzen und sich einen neuen Job suchen, sondern sich auch noch mit ihrer Mutter und ihrer Schwester auseinandersetzen. Val stellt alles in Frage und hat das Vertrauen in sich selbst völlig verloren. Doch dann trifft sie eine Entscheidung. Sie beginnt zu fasten.

Ich werde Dir hier nicht verraten, ob sie der Gedanke:
„Wenn ich schon keinen Kerl haben darf, dann brauch ich auch nicht zu Essen" angetrieben hat mit dem fasten zu beginnen, oder ob es der Vorsatz war, ihr angeschlagenes Selbstbewusstsein wieder zu stärken. Am besten liest Du das Buch einfach selbst.

Ich habe bereits mehrere Bücher der Autorin gelesen und ihr leichter und flüssiger Schreibstil macht es mir jedes Mal leicht, in die Geschichte einzutauchen. Die Seiten fliegen nur so dahin und innerhalb kürzester Zeit bin ich am Ende des Buches angekommen.
Wir begleiten Val, deren 10-tägige Fastenzeit ein Wechselbad der Gefühle ist und von vielen Höhen und Tiefen begleitet wird.
In Rückblenden, die immer wieder eingeflochten werden, erfahren wir mehr über die Beziehung zu ihrem Ex-Freund, von dem sie in gewisser Weise emotional abhängig war.

Am Anfang fiel es mir schwer, Valeries Verhalten, vor allem ihrer Familie gegenüber zu verstehen. Sie ließ ihren Frust und ihre permanent schlechte Laune laufend an ihrer Mutter und ihrer Schwester aus. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich, so viel Geduld mit ihr gehabt hätte, wenn ich ihre Mutter gewesen wäre.
Aber dann habe ich versucht, mich in sie hineinzuversetzen. Sie wurde gerade von ihrem Freund abserviert, von dem sie emotional abhängig war und ihre Gedanken kreisen natürlich um nichts anderes mehr.
Val versinkt in Selbstmitleid und egal, wie die Familie sich auch verhält, es ist verkehrt. Sie fühlt sich von allen ungerecht behandelt und in ihrem Kopf haben nur negative Gedanken platz.
Wahrscheinlich dachte sie: „Warum noch duschen oder saubere Kleidung anziehen, wenn ich mich wertlos fühle und mein Selbstbewusstsein im Keller ist? So sehen wenigstens alle, dass es mir schlecht geht.“

Melanie Amelie Opalka hat die Entwicklung, die Val durchläuft, sehr glaubwürdig, wirklichkeitsnah und realistisch beschrieben. Ich konnte mich immer besser in sie hineinversetzen und ihr Verhalten verstehen.

Doch wir erfahren nicht nur viel über Selbstverwirklichung und über das Fasten, denn die Autorin schlägt mit ihrer Geschichte mehrere Fliegen mit einer Klappe. Auch andere Themen, wie zum Beispiel Demenz spielen eine wichtige Rolle.

Neben Valerie habe ich vor allem Oma Lotte ins Herz geschlossen. Sie bringt ihren ganz eigenen Humor in die Geschichte hinein.

Melanie Amélie Opalka versteht es, den Spagat zwischen lustigen und ernsten Episoden auf eine wunderbare Art zu meistern. Sie gibt der Geschichte Tiefe, ohne dabei zu salopp oder zu dramatisch zu werden.

„Mutausbruch - kein Plan, mein Leben und ich“ ist eine emotionale Geschichte über die Liebe, über Trauer, Schmerz, Hoffnung, Zuversicht und Selbstverwirklichung. Authentisch und unverfälscht, nachvollziehbar und ungeschönt geschrieben, regt es zum Nachdenken an.
Dafür gibt es von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 12.09.2022
Als die Bücher flüstern lernten
Brandt, Felicitas

Als die Bücher flüstern lernten


ausgezeichnet

Das Cover hat mich sofort magisch angezogen. Es ist einfach zauberhaft und wunderschön. Der Drachenmondverlag hat dieser Trilogie einen tollen neuen Look verpasst und ich freue mich, dass es nun mein Bücherregal schmückt.

Die Autorin punktet mit einer sehr lebendigen, anschaulichen und flüssigen Schreibweise. Ich bin innerhalb kürzester Zeit in die Geschichte eingetaucht und die Seiten flogen nur so dahin.
Felicitas Brandt versteht es, ohne ständige Wortwiederholungen, eine magische Atmosphäre zu erschaffen und mich in den Bann zu ziehen.
Doch nicht nur der Schreibstil und die Story konnten mich überzeugen, sondern auch bei den Charakteren spürte man, mit wie viel Liebe zum Detail die Autorin sie gestaltet hat.

Wir verfolgen die Geschichte aus der Sichtweise von Hope. Ich mag diese Perspektive sehr, denn so fällt es mir leicht, mich in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten hineinzuverversetzen.

Hope hat es nicht leicht gehabt in ihrem bisherigen Leben. Sie ist oft enttäuscht worden und so hat sie schon sehr früh gelernt, dass es besser ist, nur auf sich selbst zu vertrauen.
Auf der Suche nach ihren Büchern wird sie bei der Familie Winterbuttom fündig. Sie bricht mehrfach in die Bibliothek ein und wird letztendlich von Sam, dem Sohn des Hauses erwischt.
Hope ist schlagfertig, manchmal etwas schnippisch und nicht auf den Mund gefallen. Erst nach und nach fast sie Vertrauen zu Sam. Sobald sie die magische Welt betritt, verändert sie sich und entwickelt sich immer mehr zur Heldin des Buches.
Sam ist, im Gegensatz zu Hope, in einer liebevollen Familie aufgewachsen. Er ist ein Nerd und süchtig nach Weingummis. Schnell wird er zum unverzichtbaren Begleiter und Anker für Hope. Er ist vernünftig und derjenige, der erst überlegt, bevor er handelt. Er ist mutig und sehr besorgt um Hopes Sicherheit ist und egal wohin sie geht und was auch immer sie vorhat, er ist und bleibt an ihrer Seite.

Die Ausarbeitung der Figuren ist Felicitas Brandt wunderbar gelungen. Beide Hauptcharaktere entwickeln sich im Laufe der drei Bände kontinuierlich weiter. Besonders die teilweise wirklich witzigen Dialoge, Sams toller Humor und seine Äußerungen und Anspielungen bezüglich der Märchenfiguren und Serien haben mich oft zum Lachen gebracht. Ich habe zwar nicht alle Hinweise verstanden, da ich nicht so viele Serien schaue, aber das störte mich nicht weiter.

Auch die Nebencharaktere wurden alle sehr lebendig beschrieben. Egal ob es sich dabei um Sams Eltern, Anni, Chloe oder die viele Figuren handelte, die wir aus anderen Märchen kennen. Besonders in Bay habe ich mich gleich verliebt. ;-)
Aber wir treffen auch auf Robin Hood, Peter Pan, Kapitän Hook, Sherlock Holmes, König Artus und etliche Feen, die alle individuell gestaltet wurden und die Geschichte perfekt abrunden.

Einzig die Liebesgeschichte hat mich etwas irritiert. Das Buch ist zwar schon für Leser ab 14, aber die Hauptprotagonisten haben ein Alter, in dem es normalerweise in einer Beziehung schon etwas weiter geht, als sich nur zu küssen. Aber das ist auch schon der einzige kleine Kritikpunkt, den ich anbringen möchte.
Es wurde zu keiner Zeit langweilig. Im Gegenteil, Hope und Sam geraten ständig in neue spannende Situationen und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen. Das packende Finale war dann der Höhepunkt dieser tollen Story.

Für mich ist „Als die Bücher flüstern lernen“ eine facettenreiche Geschichte, die nicht nur voller Magie und Spannung ist, sondern auch humorvoll und mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat.
Dafür gibt es verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.