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Gilasbuecherstube
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Insgesamt 230 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Mehr als sieben Jahre leben die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen bereits in einer Pflegefamilie in Frankreich, als 1955 ein Brief kommt, in dem ihnen mitgeteilt wird, dass ihr Vater aus der russischen Gefangenschaft heimgekommen ist und sie sucht. Über den Verbleibt ihrer Mutter ist immer noch nichts bekannt. Sie haben an ihren Vater so gut wie keine Erinnerungen, aber als die Beiden zurück nach Köln kommen, fühlen sie sich sofort Zuhause in seiner Nähe. Trotzdem wird es nicht leicht für Helga und Jürgen, denn sie müssen sich nicht nur in einer Stadt, die sich im Wiederaufbau befindet, zurechtfinden, sondern auch mit Tante Meta, der Schwester ihrer Mutter arrangieren, die alles andere als erfreut über die Anwesenheit der Beiden ist und ihnen das Leben schwer macht.
Doch Helga ist trotz allem voller Hoffnung auf einen Neuanfang. Ihr Bruder findet Arbeit bei Ford und ihr Vater hat sich mit einem kleinen Büdchen, in dem er Zeitungen, Zeitschriften, Kaffee und Süßigkeiten verkauft werden, selbstständig gemacht.
Helga liebt es, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen und in den Illustrierten zu lesen. Sie ist sehr wissbegierig und hat den Traum, aufs Gymnasium zu gehen, um später eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Doch ihr Vater reagiert sehr abweisend auf ihren Wunsch und will davon nichts hören. Er meldet sie, ohne mit ihr darüber zu sprechen, auf der Haushaltungsschule an, auf der sie auf ein Leben als Ehefrau vorbereitet werden soll.
Als sie während eines Praktikums in einem Waisenhaus arbeitet, stellt sie zu ihrem Entsetzen fest, dass die Kinder dort sehr schlecht behandelt und sogar misshandelt werden. Helga wird an ihre eigene Kindheit erinnert, die sie hungernd in einem Keller verbracht hat. Sie stellt sich schützend vor die kleine Bärbel, die es als sogenanntes Besatzerkind doppelt schwer hat und versucht zu helfen.

Nachdem mich bereits „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ begeistert hat, war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Lilly Bernstein.

Anna, Helga und Jürgen gehören alle zu der Gruppe Kindern, die alle ohne Eltern und Verwandte, in den letzten Kriegsjahren gemeinsam in einem Keller in Köln gehaust haben. In „Trümmermädchen“ wird die Geschichte von Anna erzählt und in „Findelmädchen“ die Geschichte von Helga. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

Ich bin sehr schnell in die Geschichte eingetaucht und der Roman konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Der Schreibstil ist mir mittlerweile vertraut.
Lilly Bernstein schreibt nicht nur sehr lebendig und bildhaft, sondern auch sehr flüssig und sie versteht es Gefühle und Emotionen in Worte zu fassen.

Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Helga und so konnte ich mich gut in ihre Gedanken und Empfindungen hineinversetzen.
Helga ist als Protagonistin sehr authentisch und mutig und ich habe sie sehr schnell ins Herz geschlossen.
Besonders ihre Erfahrungen im Waisenhaus haben mich erschüttert und nachdenklich zurückgelassen. Ich hatte das Gefühl, vor Ort dabei zu sein und das Leben und die Grausamkeiten im Waisenhaus, hautnah mitzuerleben.
Bei dem Gedanken daran, was viele Kinder damals erdulden mussten und wie viel Leid damals herrschte, fällt es mir immer noch schwer, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen.
Doch auch diese Geschichte beinhaltet kleine Lichtblicke.
So hat mir Fanny besonders gut gefallen. Sie unterstützt nicht nur Helgas Vater im Haushalt, sondern hat das Ziel, sich mit einer Milchbar selbstständig zu machen. Sie läutet damit die Zeit des Rock’n’Rolls und der Petticoats ein und zeigt Helga, dass das Leben auch schöne Seiten haben kann.
Auch alle anderen Charaktere wurden von der Autorin sehr lebendig und glaubwürdig gestaltet und fügen sich gut in die Geschichte ein.
Die Hintergründe wurden wieder großartig recheriert und objektiv und realitätsnah in die Handlung eingebunden.

Fazit
„Findelmädchen – Aufbruch ins Glück“ ist eine berührende, sehr emotionale Geschicht

Bewertung vom 24.08.2022
Erwacht das Licht / Cursed Worlds Bd.2
Fischer, Rena

Erwacht das Licht / Cursed Worlds Bd.2


ausgezeichnet

Sis und Finn sollen an der Akademie in Aithér lernen, ihre Magie anzuwenden. Während Finn, der als strahlender Weltenretter gefeiert wird, keine großen Probleme hat, verzweifelt Sis fast an dieser Aufgabe, denn sie kann sich ihrer Magie einfach nicht öffnen. Jetzt soll ausgerechnet Aswin Steel, der die grausame Aufgabe seines Vaters übernommen hat und die von Damianos geforderten jährlichen Tribute nach Erebos bringen wird, ihr Mentor werden und ihr helfen.
Derweil hat ihr Bruder Kieran ganz andere Probleme. Damianos hat seine Freundin Serafina verschleppt und nutzt sie als Druckmittel und zur Überprüfung seiner Loyalität.

Der zweite Teil schließt nahtlos an Band eins an und es ist zu empfehlen, die Bücher der Reihe nachzulesen. Am Ende gibt es ein Personen- und Sachverzeichnis, in dem die Figuren, die unterschiedlichen Clans und die wichtigsten Orte vorgestellt werden. Außerdem wird die Zeitrechnung dort erklärt.

Nachdem mich bereits der erste Teil der Reihe begeistert hat, habe ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet. Ich war sehr froh, dass ich diese gleich im Anschluss lesen konnte, denn wenn zu viel Zeit vergangen ist, habe ich oft Schwierigkeiten, wieder in die Handlung hineinzufinden.
Doch diese Probleme waren hier nicht gegeben und so bin ich schnell wieder abgetaucht und habe die drei Geschwister weiter auf ihrem Abenteuer begleitet.

Der Schreibstil ist, wie schon bei Band eins, absolut phänomenal. Rena Fischer versteht es einfach, ihre Leser mit ihrer lebendigen und sehr bildhaften Erzählweise zu fesseln und eine atmosphärische Stimmung zu erschaffen.
Sie hat eine grandiose, wirklich fantastische Welt gestaltet. Die Handlung ist sehr komplex, aber durch die unterschiedlichen Perspektiven erhält man wieder von allen Seiten Einblicke ins Geschehen. Ich fand es total spannend zu verfolgen, wie die Geschichte sich gerade an anderer Stelle weiterentwickelt. Unvorhersehbare Wendungen, Intrigen und Geheimnisse sorgen dafür, dass es zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.

Die unterschiedlichen Charaktere sind wieder sehr detailliert und facettenreich gestaltet und herausgearbeitet. Egal, ob es sich dabei um die drei Geschwister Sis, Kirean und Finn handelt, um Aswin und Oisinn, den Drachen Onyx, um Damianos, oder einen der anderen Protagonisten. Jede Figur entwickelt sich auch im Laufe des zweiten Teils weiter und fügt sich wunderbar in die Geschichte ein.
Gut gefallen hat mir auch, dass der Autorin es gelungen ist, die Liebesgeschichte, die für mich einfach dazugehört, so geschickt in der Handlung zu verweben, dass sie nicht zu sehr in den Fokus rückt.

Das Finale ist der krönende Abschluss der epischen Fantasy-Story und ich habe bis zur letzten Minute mit den Protagonisten gehofft und gebangt.

Auch wenn ich mir ein etwas anderes Happy End gewünscht hätte, ist es für mich eine tolle Fortsetzung der Reihe, mit fantastischen Handlungssträngen und wunderbaren Charakteren.

Ihr müsst diese Reihe unbedingt lesen! Von mir gibt es für dieses Jahreshighlight hochverdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 10.08.2022
Die Lügenkönigin - Mitreißende Fantasy in opulenter Ausstattung: Hardcover mit Lesebändchen, als Extra nur in der 1. Auflage: Character Cards
Louis, Saskia

Die Lügenkönigin - Mitreißende Fantasy in opulenter Ausstattung: Hardcover mit Lesebändchen, als Extra nur in der 1. Auflage: Character Cards


ausgezeichnet

„Die Lügenkönigin“ von Saskia Louis

Ein mitreißender Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Nachdem Fawn von Caeden verraten, als Spionin enttarnt und verhaftet wurde, ist sie in letzter Minute von einer mysteriösen Gruppe gerettet worden.
Doch dort erwartet man von ihr, dass sie mit ihrer Gabe hilft, die Königsfamilie von ihrem Thron zu stürzen und zu töten. Fawn muss nicht nur lernen, ihre Magie richtig zu nutzen, sondern auch einen geplanten Mord und unnötiges Blutvergießen verhindern. Sie beginnt deshalb, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Doch bei ihren Recherchen kommt sie einer Lüge auf die Spur, die ihr komplettes Leben und das von ganz Mentano ins Wanken bringen wird.

Zitat:
„Weißt du wer der klügere Gewinner ist? Derjenige, der dem anderen nicht verrät, dass er überhaupt spielt. Denn so kann er das Spiel weiterführen, ohne dass jemand merkt, dass er längst verloren hat.“

Nachdem mich schon Band eins der Reihe begeistert hatte, habe ich sehnsüchtig auf den finalen Teil der Dilogie gewartet.
Was soll ich sagen? Wow!
Saskia Louis hat mit „Die Lügenkönigin“ eine fantastische Fortsetzung geschrieben.
Ich bin innerhalb weniger Seiten wieder in die Geschichte eingetaucht und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.
Saskia machte es mir mit ihrem leichten, flüssigen und lebendigem Schreibstil aber auch nicht schwer.
Die Handlung knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Die Kapitel haben wieder eine schöne Länge und sind perfekt für alle, die am Abend vielleicht nur ein oder zwei Kapitel lesen möchten. Aber ich verspreche euch jetzt schon, dass Ihr das Buch erst wieder zur Seite legt, wenn Ihr am Ende angekommen seid.
Die Autorin hat eine sprachgewaltige und sehr bildhafte Ausdrucksweise und es hat wieder Spaß gemacht, die teilweise etwas zynischen und spöttischen Wortgefechte zu verfolgen.
Das Worldbilding ist fantastisch gestaltet und Saskia hat eine tolle magische Welt erschaffen, die ich zu jeder Zeit bildhaft vor Augen hatte.

Fawn ist eine sehr taffe, starke junge Frau, die sich im zweiten Teil sehr zu ihrem Vorteil weiterentwickelt. In Band eins hat sie ihr „Ding“ oft durchgezogen ohne Rücksicht auf ihre Schwester oder ihre Freunde zu nehmen. Hier liegt ihr nicht nur das Wohl ihrer Familie und Freunde am Herzen, sondern das aller Menschen in Mentano und sogar das ihrer Feinde.
Doch ihre starke Neugier und ihre zynische Art bringt sie auch hier so manches Mal wieder in Schwierigkeiten.
Von den vielen Nebencharakteren hat mir besonders Red Dove sehr gefallen und die Enthüllung, die sie betrifft, hat mich ziemlich schockiert.
Die Liebesgeschichte gehört für mich bei einer guten Fantasystory einfach dazu, aber sie drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund.

Es wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig. Irgendwie fiel es mir immer schwerer, Wahrheit und Lüge auseinanderzuhalten. Es gab nicht nur Momente, in denen ich nach Luft geschnappt habe, sondern auch zahlreiche Plot Twist, die ich nicht habe kommen sehen und die mich überrascht und mit offenem Mund zurückgelassen haben.

Die Geschichte beinhaltet ein Feuerwerk an Emotionen und wir durchleben mit Fawn einen tollen Mix aus Hoffnung, Freude, Trauer, Liebe und Enttäuschungen. Sie ist gut durchdacht, episch, magisch und hat mich auf ganzer Linie überzeugt.

Für mich ist die Reihe einfach grandios und ein Jahreshighlight, das verdient 5 Sterne bekommt und natürlich eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.08.2022
Schattensiegel
Clivia, Isabel

Schattensiegel


sehr gut

Nachdem an Alienor Mercier verbotene Experimente durchgeführt wurden, die gefährliche Schattenkräfte hervorgerufen haben, ist sie eine unberechenbare Waffe und somit eine Gefahr für die Menschen. Seit mehr als einem Jahr fristet sie deshalb in einem magischen Gefängnis ihr Dasein.
Doch dann wird ihre Hilfe benötigt. Sie soll mit ihrer dunklen Magie und der Unterstützung des königlichen Zauberwebers Thierry Poitiers, den Schattenfluch bekämpfen.
Aber wie soll Alienor ausgerechnet dem Mann vertrauen und mit ihm zusammenarbeiten, der sie verraten und dafür gesorgt hat, dass sie in dieser dunklen Zelle gelandet ist?
Leichter wird die Situation auch nicht dadurch, dass in seiner Nähe jedes Mal ihr Herz heftig zu klopfen beginnt.
Wird Alienor das Land von einem Fluch, der seit fast einhundert Jahren die Menschen heimsucht, befreit oder bleibt sie das Monster, das von allen gefürchtet wird und verbringt den Rest ihres Lebens in einem dunklen Verlies?

Das wunderschöne Cover hat mich sofort begeistert und der Klappentext machte mich neugierig auf die Geschichte.
Es hat so auch nicht lange gedauert, bis ich in die Handlung eingetaucht bin. Der Schreibstil von Isabel Clivia hat mich sofort angesprochen und in den Bann gezogen. Sie punktet dabei mit ihrer lebendigen, flüssigen und sehr anschaulichen Schreibweise und die Seiten flogen nur so dahin. Ich wurde wie in einem Sog durch das Buch gezogen.

Alle zehn Jahre wird das Land von einem Fluch heimgesucht, den der Zauberweber Gauthier vor fast einhundert Jahren erschaffen hat. Die finstere Magie setzt sich in den Körpern der Menschen fest und bringt das Schlechte in ihnen zum Vorschein.
Die einzige Möglichkeit, um ihn für zehn Jahre zurückzudrängen, besteht darin, ein Mitglied der Königsfamilie zu opfern, denn aus irgendeinem Grund, ist Gauthiers Fluch an königliches Blut gebunden.

Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Alienor. Sie ist eine starke Protagonistin, die mit dem Hass und der Angst, die die Menschen ihr entgegenbringen, leben muss.
Im Laufe der Handlung erfahren wir nach und nach immer mehr von ihr und über die Umstände, die zu ihrer Verurteilung geführt haben.
Neben vielen unvorhersehbaren Wendungen und Überraschungen, sorgte es dafür, dass es während des ganzen Plots spannend blieb und ich das Buch kaum zur Seite legen konnte.
Auch Thierry ist ein toller Protagonist, der sich innerhalb der Geschichte wunderbar weiterentwickelt und sich auch die Fehler, die er macht, eingestehen kann.
Gut gefallen hat mir auch die Beziehung zwischen Alienor und Thierry. Die Autorin verliert sich nicht im Gefühlschaos, denn das würde auch nicht zu den beiden Hauptprotagonisten passen.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam weiter und ist authentisch beschrieben, während parallel die Handlung weiter vorangebracht wird.
Doch auch die anderen Figuren sind von der Autorin sehr lebendig und facettenreich gestaltet worden. Jeder Charakter bringt etwas Spezielles mit sich, dass sie einzigartig macht! Besonders Giselle und Rafael habe ich schnell ins Herz geschlossen.
Etwas gefehlt hat mir beim Worldbilding. Ich fand es etwas schade, das die Autorin die Welt nicht etwas ausführlicher und komplexer geschildert hat.

Trotzdem hat mir die Story sehr gut gefallen und ich habe Alienor und Thierry gerne bei ihrem Abenteuer begleitet.
Für mich eine wunderschöne Romantasystory, die 4 von 5 Sternen bekommt.

Bewertung vom 28.07.2022
Music in my Heart
Fraser, Julie

Music in my Heart


sehr gut

Bianca hat immer versucht den Männern in ihrem Leben zu gefallen – vielleicht, weil ihr Vater sie schon vor ihrer Geburt verlassen hat - aber damit ist nun Schluss. Gerade hat sie ihr Studium in der Veterinärmedizin abgeschlossen und will sich ihr Leben neu einrichten, als der Anruf aus der Anwaltskanzlei kommt. Sie hat von ihrem Vater Simon, den sie nie kennengelernt hat, in Montana einen Teil seines Hauses geerbt.
Doch die Sache hat einen Haken, denn ihr Stiefbruder Aaron, der in New York ein gefeierter Musicalstar ist, bekommt die andere Hälfte.
Die beiden müssen sich während der Renovierungsarbeiten arrangieren, aber das ist leichter gesagt, als getan, beide haben einen ziemlichen Dickkopf und machen sich gegenseitig das Leben schwer. Doch dann ändert Aaron sein Verhalten plötzlich und Bianca weiß nicht so recht, wie sie damit umgehen soll.

Das Cover ist wunderschön und der Klappentext hat mich sofort angesprochen und neugierig auf die Geschichte gemacht.
Den Schreibstil der Autorin ist unbeschwert und locker. Sie führt ihre Leser mit einer lebendigen und humorvollen Ausdrucksweise durch die Seiten.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des personalen Erzählers, der zwischen den Protagonisten wechselt. Ich habe etwas gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, denn für mich ist dies eine recht ungewohnte Erzählweise, die meinen Lesefluss etwas gestört hat.

Doch schon auf der ersten Seite brachte mich die Autorin zum Schmunzeln, als Bianca sich Gedanken darüber macht, womit sie die Zahl 5 verbindet. Sie weiß nicht nur, dass die Fünf eine Primzahl und Wirbeltiere fünffingrig sind, sondern auch, dass es fünf platonische Körper gibt und der Mensch fünf Sinne hat. ;-) Außerdem ist sie seit 5 Jahren Single und hat fünf vorangegangene Episoden mit den Herren der Schöpfung hinter sich.
Bianca ist eine interessante Protagonistin, die gerade eine schwierige Zeit hinter sich hat. Nachdem sie ihren Professor wegen sexueller Belästigung gemeldet hatte, wies dieser alle Vorwürfe zurück und unterstellte ihr, sich ihm, im Austausch für ein gutes Zeugnis, angeboten zu haben.
Kein Job und kein Selbstvertrauen mehr, so sieht der aktuelle Status quo aus, als der Anruf aus der Kanzlei kommt und sie über ihr Erbe informiert wird.

Ihr Stiefbruder Aaron hingegen, hat Probleme den Tod seines Adoptivvaters zu verarbeiten. Er macht sich Vorwürfe, dass er in seinen letzten Stunden nicht an seiner Seite war, sondern in New York in einem Musical auf der Bühne stand.
Bereits beim ersten Aufeinandertreffen spürt der Leser, dass mit Beiden nicht gut Kirschen essen ist.
Bianca reagiert sehr aggressiv, als Aaron nicht sofort springt und dementsprechend lässt seine Reaktion nicht lange auf sich warten.

Zu Beginn hat mich das Verhalten der beiden Hauptprotagonisten ziemlich genervt und ich habe, vor allem Biancas Benehmen, als sie sich zum ersten Mal gegenüberstehen, nicht nachvollziehen können.
Doch mit der Zeit wurde es besser. Beide haben sich wunderbar weiterentwickelt und fanden einen Weg miteinander umzugehen, für den ich Verständnis hatte und den ich akzeptieren konnte.

Richtig gut gefallen hat mir auch, dass Julie Fraser sich in ihrem Buch nicht an den üblichen Stereotypen bedient, sondern dass Bianca keine Modelmaße hat und nicht die Qualitäten einer Schönheitskönigin besitzt.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und Bianca und Aaron sind nicht gleich vom ersten Moment an Feuer und Flamme voneinander.

Fazit
„Music in my Heard“ ist ein leichter, kurzweiliger und amüsanter Liebesroman, der mir ein paar schöne Lesestunden bereitet hat. Dafür gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.07.2022
Der Fluch der Grinsekatze
C. H. Teal

Der Fluch der Grinsekatze


ausgezeichnet

Als die 17-jährige Alice mit ihrem Vater von der Großstadt, in dass kleine Dorf Hillsbright zieht, hofft sie auf einen Neuanfang, denn in ihrer alten Schule wurde sie gemobbt.
Doch nicht nur ihre Mitschüler verhalten sich merkwürdig ihr gegenüber und behandeln sie wie eine Aussätzige, sobald sie ihren Namen hören. Auch die meisten Einwohner machen einen großen Bogen um Alice. Nur ihre Schulkameradin Hazel hält zu ihr und von ihr erfährt Alice, das der Fluch der Grinsekatze, der Grund für die Ablehnung ist. Denn alle 10 Jahre taucht im Ort eine Alice auf und verschwindet nach einigen Wochen wieder.
Alice hält diesen Fluch für einen dummen Aberglauben, doch dann hat sie plötzlich das Gefühl, verfolgt zu werden und gelbe Augen und ein fieses Grinsen im Dunkeln zu erkennen.
Langsam ist auch Alice davon überzeugt, dass es Ernst ist und nicht nur sie, sondern auch die, die ihr wichtig sind, bedroht werden.

Ich habe schon einige Märchenadaptionen gelesen und festgestellt, dass das eigentlich nicht so meine Genre ist. Allerdings hat mich der Klappentext so neugierig gemacht, dass ich es noch einmal gewagt habe.
Und was soll ich sagen!? Ich habe es nicht bereut.
Die Autorin hat mich mit ihrem flüssigen, leichten und lebendigen Schreibstil sehr gut unterhalten und die atmosphärische Stimmung wunderbar beschrieben.

Das Cover zeigt die Augen und den Mund der Grinsekatze, das Herz (das für die Herzkönigin steht), die Spielkarten und auf der Rückseite das Schachbrett.
Da es sich um den ersten Teil einer Dilogie handelt, bin ich schon sehr gespannt auf das Cover der Fortsetzung.

Alice im Wunderland habe ich schon als Kind gelesen. Ich hatte, ehrlich gesagt etwas Angst, dass es sich hierbei um eine Adaption handelt, die dem Märchen, wie ich es kenne, sehr ähnlich ist.
Doch ich habe eine tolle Geschichte vorgefunden, die ich an einem Tag verschlungen habe. Nun gut, es waren nur 189 Seiten, aber die haben es in sich.
Die Autorin hat aus dem Märchen eine richtig tolle Urban-Fantasy Story gemacht.
Ihr Schreibstil ist wunderbar flüssig, leicht und lebendig.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Alice erzählt und so konnte ich mich von Anfang an, gut in sie hineinversetzten.
Sie hat es nicht leicht, denn anstatt endlich akzeptiert zu werden, gehen ihre Mitschüler ihr vom ersten Tag an aus dem Weg und auch die Lehrer und die anderen Bürger des kleinen Ortes wollen nichts mehr mit ihr zu tun haben, sobald sie ihren Namen hören. Und dann erzählt man ihr auch noch die Story von einem alten Fluch, der durch sie wieder zum Leben erwacht wird.
Ich habe mit ihr gelitten und konnte ihr Handeln, ihre Gedanken und Emotionen gut nachvollziehen. Sie glaubt nicht gleich alles, was man ihr erzählt und bleibt lange skeptisch.
Gut gefallen hat mir auch Hazel, die neben Alice die zweite Hauptprotagonistin ist. Aber auch die Nebenfiguren fügen sich gut in die Handlung ein.
Wir begegnen nicht nur der Grinsekatze, sondern auch dem Hutmacher, der Herzkönigin und dem Kaninchen. Doch die Märchenfiguren sind alles andere als niedlich.

Die eine oder andere Szene hätte vielleicht etwas ausführlicher beschrieben sein dürfen, Aber die Spannung steigt während der Handlung kontinuierlich an und ich wollte einfach nur noch wissen, was es mit dem Fluch auf sich hat.

Es gibt einige Überraschungen und unvorhergesehene Wendungen und am Ende werden nicht alle Rätsel gelöst. Aber das wäre ja auch langweilig, denn schließlich soll es im zweiten Teil auch noch spannend bleiben.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
"Der Fluch der Grinsekatze" bekommt von mir 5 Sterne

Bewertung vom 26.07.2022
Aus ihren Schatten ... / Cursed Worlds Bd.1
Fischer, Rena

Aus ihren Schatten ... / Cursed Worlds Bd.1


ausgezeichnet

Tipp:
Nutzt unbedingt den QR-Code, den Ihr im Buchinnendeckel findet und schaut Euch das Bonusmaterial an. Dort findet ihr nicht nur ein Personenregister, sondern dort wird auch die unterschiedliche Zeitrechnung zwischen den Welten erklärt. Das ist auf jeden Fall sehr hilfreich, um alles zu verstehen.

Doch nun zur Geschichte:
Nachdem ihre Eltern und ihr Bruder Kieran vor 12 Jahren spurlos verschwunden sind, wachsen die Geschwister Sis und Finn bei der Großmutter auf. Doch dann erleidet diese einen Schlaganfall und ist nicht mehr ansprechbar. In einer kryptischen Nachricht, die sie ihnen hinterlassen hat, erfahren die beiden, dass sie sich in Lebensgefahr befinden und sich auf den Weg nach Spanien machen sollen, um den Sohn des Wolfes zu suchen. Dort angekommen, treffen sie auf Ramon, der sich als Freund ihres Vaters vorstellt. Von ihm erfahren sie, was mit ihrer Familie damals geschah und er übergibt ihnen eine magische Gewandfibel. Damit sind sie in der Lage, die Weltengrenzen zu überqueren und wie durch ein Portal in eine andere Welt zu reisen. Um ihre Eltern und Kieran zu retten, machen sich Sis, Finn und ihr Freund Luka auf die Reise in diese magische Welt. Doch eine uralte Prophezeiung bringt nicht nur Finn in große Gefahr.

Wow!
Der Schreibstil der Autorin ist absolut fantastisch. Sie versteht es, ihre Leser durch eine sehr lebendige und bildhafte Erzählweise in den Bann zu ziehen und eine wunderbar, atmosphärische Stimmung zu erschaffen.
Die Geschichte lässt sich zügig lesen und die komplexe Handlung ist gut verständlich.
Rena hat ein fantastisches Worldbilding erschaffen und mich mit dieser epischen Fantasy-Story innerhalb weniger Seiten überzeugt. Ich hatte das Gefühl, die Landschaft, die Höhlen und den See, in dem sich die unzähligen Farben spiegeln, bildhaft vor meinen Augen zu sehen.
Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch verschlungen. Der Sog der Geschichte nahm mit jedem Kapitel zu und es fiel mir schwer, es zwischendurch zur Seite zu legen, um meine Beiträge in der Leserunde (an der ich teilnahm) zu formulieren.

Wir verfolgen die Geschichte nicht nur aus drei unterschiedlichen Perspektiven, sondern auch in verschiedenen Welten und Zeiten.
Auf der einen Seite begleiten wir Sis und Finn, die bei ihrer Großmutter aufgewachsen sind und keine Ahnung von der magischen Welt haben.
Auf der anderen Seite verfolgen wir die Handlung aus der Sicht von Kieran, der bei seinen Eltern in Erebos, der magischen Welt, aufgewachsen ist und kein anderes Leben kennt.
So bekommt man als Leser von allen Seiten Einblicke in die Geschichte und kann sich nicht nur gut in die Protagonisten hineinversetzten, sondern auch mit ihnen mitfühlen.

Die unterschiedlichen Charaktere sind toll herausgearbeitet worden und entwickeln sich wunderbar im Laufe der Geschichte weiter. Jede einzelne Figur bringt viel Individualität hinein.
Kieran zeigt unheimlich viel Mut und er entwickelt sich im Laufe der Handlung stetig weiter. Er lässt sich nicht beirren und weiß genau, was er tut.
Finn reagiert oft sehr impulsiv und unüberlegt, aber er hat es auch nicht leicht, denn merkwürdig reale Träume setzten ihm sehr zu.
Die große Schwester Sis überlegt erst, bevor sie handelt, aber sie ist nicht auf den Mund gefallen und zeigt keine Angst. Ich bin gespannt, wie es mit ihr im zweiten Teil weitergehen wird.

Von den Nebencharakteren fand ich den Skarabäus Amun besonders toll. Seine scharfzüngigen Äußerungen und die witzigen Kommentare, mit denen er Finn unterstützend unter die Arme greift, haben mich immer wieder zum Grinsen gebracht. Auch den Drachen Onyx habe ich sofort ins Herz geschlossen.

Die Hauptprotagonisten und auch die Nebenfiguren, wie zum Beispiel Luka, Ramon, Luna, Oisinn und viele andere, sind facettenreich gestaltet, haben ausreichend Tiefe und fügen sich perfekt in die Handlung ein.
Eine kleine Liebesgeschichte gibt es natürlich auch und auch wenn sie nicht zu sehr im Fokus steht, freut mich das, als beke

Bewertung vom 21.07.2022
Love Crash
Suchanek, Andreas

Love Crash


ausgezeichnet

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um jemanden kennenzulernen, aber Julie hat sich eine ganz besondere ausgesucht. Nur eine Sekunde hat diese dumme Fliege sie beim Fahrradfahren abgelenkt und ihren Blick auf den jungen Mann mit den Augen aus flüssigem Silber gelenkt. Doch dieser Moment reichte aus, um sie um den Verstand zu bringen. Man könnte meinen, dass die Liebesgeschichte damit erzählt ist, allerdings birgt Luca ein Geheimnis. Julie versucht, mit der Hilfe ihrer Freunde Melissa und Cullen, das Rätsel um den jungen Mann zu lösen, aber im WWW existiert Luca merkwürdigerweise nicht. Auch sein Verhalten Julie gegenüber ist rätselhaft. Ehe sie sich versieht, wird sie immer tiefer in eine Geschichte hineingezogen und ihr Traum von einem Studium in New York droht zu platzen.

Als ich gelesen habe, das Andreas Suchanek ein neues Buch herausgebracht hat, habe ich eigentlich einen Fantasy-Roman erwartet, denn ich hatte vorher nur seine Reihe „Die 12 Häuser der Magie“ gelesen. Die Trilogie habe ich sehr geliebt und mich deshalb sofort auf das neue Buch gestürzt, das im Drachenmondverlag erschienen ist.
Ich war ziemlich erstaunt und auch sehr schnell neugierig, als ich bemerkte, dass es sich bei Love Crash um eine Liebesgeschichte handelt.
Was soll ich sagen?! Lieber Andreas, Du darfst gerne öfter mal Liebesromane schreiben, denn die Story hat mich schon nach wenigen Seiten in den Bann gezogen.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig und flüssig. Ich wurde wie in einem Sog durch die Handlung gezogen und war von der ersten Seite an von dem tollen Plot begeistert.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind perfekt um am Abend ein paar Seiten zu lesen. Allerdings spielte das für mich keine Rolle, denn ich war innerhalb kürzester Zeit so in die Geschichte versunken, dass ich das Buch erst zur Seite gelegt habe, als ich am Ende angekommen war. Ich bin überzeugt, dass es Dir nicht anders ergehen wird, wenn Du die Story liest.
Die zentrale Figur ist Julie. Sie will sich ihren Traum von einem Studium in New York erfüllen. Ihre finanziellen Mittel sind allerdings beschränkt und deshalb braucht sie unbedingt ein Stipendium. Ihre Tage bestehen nur noch aus arbeiten und lernen, doch dann stürzt sich unglücklich mit dem Fahrrad und schuld ist nur die Fliege. ;-)
Zu Beginn wusste ich nicht so recht, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde. Es gab immer wieder überraschende Wendungen, die die Spannung auf einem hohen Level hielten. Julie ist eine sehr sympathische Protagonistin und es fiel mir leicht, mich in ihre Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen.
Andreas Suchanek hat die Hauptprotagonisten sehr authentisch und lebendig gestaltet und auch die Nebenfiguren fügen sich wunderbar in die Geschichte ein. Besonders Sophie hat mir sehr gefallen und Melissa und Cullen, die mit Julie einer WG leben, hätte ich gerne als Freunde gehabt.

Zitat:
„Wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann, dass es in den seltensten Fällen auf das Ergebnis ankommt. Der Weg dorthin ist das Bedeutsame.“

Der Autor hat mit „Love Crash“ eine wunderschöne, fesselnde Liebesgeschichte mit einem Hauch Mystery erzählt, die nicht nur humorvoll und spannend ist, sondern auch Tiefgang hat und zum Nachdenken anregt. Themen wie Homosexualität, Freundschaft und Familie, finden ebenso ihren Platz, wie ernste und lustige Situationen.
Andreas Suchanek hat nicht nur ein Händchen für Fantasy, sondern mit „Love Crash“ bewiesen, dass ihm auch Liebesgeschichten liegen. Ich hoffe, wir lesen noch öfter etwas in dieser Richtung von ihm.
Ach ja, wenn Du wissen, was Zimtrollen mit der Story zu tun haben, dann lese am besten schnell das Buch!

Von mir gibt es verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung

#Drachenmondverlag #AndreasSuchanek #lovecash

Bewertung vom 04.07.2022
Burning Hearts
Winters, Elysa

Burning Hearts


sehr gut

Die Halbdämonin Yelena muss sich, seit sie sieben Jahre alt ist, alleine durchschlagen. Sie hält sich vor den Dorfbewohnern versteckt, denn mit ihren feuerroten Haaren und ihren schwarzen Augen sieht sie anders aus als sie und wird von ihnen verachtet und als Dämonenhure beschimpft. Um zu Überleben geht sie nachts auf Beutezug und deckt sich so mit dem nötigsten ein. Bei einem ihrer Streifzüge wird sie jedoch entdeckt, von den Wächtern im Dämonenreich an einen Baum gefesselt und zum Sterben zurückgelassen. Doch anstatt von wilden Tieren getötet zu werden, entdeckt sie im letzten Moment der Dämonenfürst Yésal und nimmt sie als Zeitvertreib mit auf sein Schloss.
Obwohl Yelena überlegt, wie sie Yésal am schnellsten töten und fliehen kann, hat das Schicksal anderes mit den Beiden vor.

Ich bin ein großer Fan von Romantasy, als ich aber gehört habe, dass es sich hierbei um Dark Romantasy handelt, war ich mir nicht ganz sicher, ob dieses Buch etwas für mich ist.
Aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht und deshalb habe ich mich auf die Geschichte eingelassen. Letztendlich bin ich froh, dass ich es gewagt habe, denn ich liebe Yelena und Yésal jetzt schon, obwohl es erst der erste Teil der Reihe ist.
Und damit sind wir auch schon gleich bei einer kleinen Kritik. Auf den verschiedenen Plattformen, auf denen das Buch angeboten wird, ist nirgends erkenntlich, dass es sich um einen Mehrteiler handelt. Wenn ich nicht die Info direkt vom Verlag gehabt hätte, wäre ich von einem Einzelband ausgegangen.
Vielleicht sollte man dies in Zukunft etwas deutlicher kennzeichnen.

Aber nun zu dieser wunderschönen Geschichte, die mich etwas an das Märchen von „Die Schöne und das Biest“ erinnert.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen und es fiel mir schwer, dass Buch zwischendurch zur Seite zu legen.
Die zentralen Figuren des Plots sind Yelena und der Dämonenfürst Yésal.
Wir verfolgen die Handlung überwiegend aus der Sicht von Yelena, aber ab und zu schauen wir auch in die Gedanken- und Gefühlswelt von Yésal. Mir hat das gut gefallen, denn so hatte ich von beiden Seiten Einblicke in die Geschichte.

Als die junge Halbdämonin Yelena in die Fänge des Feuer-Erzdämons Yésal gerät, glaubt sie zuerst, dass er sie töten wird und ihre letzte Stunde geschlagen hat. Doch Yésal entpuppt sich als Dämon, der nicht so brutal und bösartig ist, wie man vielleicht vermuten würde.
Yelena hat mich zu Beginn sehr erstaunt und auch etwas irritiert. Sie ist, seit ihre Mutter so früh starb, immer alleine gewesen und hatte bisher kaum Kontakt zu anderen Menschen. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass sie sehr unsicher und zurückhaltend agiert, aber das Gegenteil ist der Fall. Sie zeigt keine Angst und lässt sich von Yésal nicht unterdrücken. Aber vielleicht kommen da ihre dämonischen Gene etwas durch. ;-)
Ich habe so manches Mal innerlich gegrinst, wenn sie versucht hat, aus ihm einen rücksichtsvollen und höflichen Dämonen zu machen.
Ob Yésal optisch ein attraktiver Dämon ist, darüber lässt sich wahrscheinlich streiten. Am besten fragt Ihr da mal Yelena. ;-)
Aber sein Herz schlägt nicht und zu tiefgründigen Gefühlen wie Liebe und die Sorge um andere ist er (eigentlich) nicht fähig. Doch Yésal entwickelt sich bereits im ersten Teil überraschend schnell weiter und mir ging das teilweise etwas zu flott.
Sehr gut hat mir Yelanas Zofe Zyala gefallen. Von ihr bekommt Yelena den nötigen Rückhalt und die Unterstützung, die sie braucht.

Das Worldbilding baute sich im Verlauf der Geschichte immer deutlicher vor meinen Augen auf und ich hatte, besonders bei ihrem Ausflug zu den Lavafällen, das Reich der Dämonen bildhaft vor Augen. Ich hoffe, dass es in den folgenden Bänden noch weiter ausgebaut wird.

Im Klappentext ist von einer mysteriösen Krankheit die Rede, doch diese spielt in Band eins nur eine untergeordnete Rolle. Das Hauptaugenmerk lag hier auf das Kennenlernen von Yelena und